Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Alchemiebücher aus unserem zehnten Antiquariatskatalog.
1. Alchemie aus der Bibliothek des Johannes
Spahr. Biel (Schweiz), Daniel Thierstein Antiquariat, [ca. 2006]. 98 S., mit Abb., Kl.-8°,
O-Karton
Antiquariatskatalog mit 127 deutschsprachigen u. kommentierten Titeln aus der Sammlung des Heilers u.
Alchemisten in Emmental: Johannes Spahr (1844-1934). - Ein gutes Expl.
2. Arnaldi de Villa Nova: Des weltberühmten und hocherfahrnen Philosophi und Medici Arnaldi de Villa Nova Chymische Schrifften. Darinnen begriffen I.
Rosarius Philosophorum. II. Novum Lumen. III. Flos Florum. IV. Spiegel der Alchimie. V. Eine Epistel an den Neapolitanischen König [...] VI. Der Prophetin Marien, Moysis
Schwester Practica. VII. Ein Buch von der Alchimie Geheimnissen, durch Calid den Sohn Jazichii zusammen getragen. VIII. Ein Buch des Philosophi Kallid Rachaidibi, von den dreyen Worten. IX.
Ein Tractatlein Aristotelis von der Practica des Philosophischen Steins. X. Der Tractat, so der Weiber- Arbeit und der Kinder Spiel genennet wird. Allen Liebhabern der wahren Alchimie zu
Gefallen aus dem Latein mit höchstem Fleiß in Teutscher Sprache übersetzet, Durch Johannem Hoppodamum. Wienn, Verlegts Johann Paul Krauß, Kayser- und Königl. Privilegirter
Niederlags-Verwandter Buchhändler in Wienn, 1748. 8 Bll., 411 S., 2 Bll., 8°, Pappband d. Zt. mit handbeschriftetem Pergamentrücken
Ferguson I,43, vgl. Caillet 403; zum vermutl. Autor: Schmieder S.150; Kopp I,19ff. - Arnaldus
Villanovus (auch Arnold von Villa Nova, Villanova, eigentl. Arnoldo Bachuone; ca. 1237-1311) soll u.a. am päpstlichen Hof vor Bonifatius VII. alchemistische Experimente durchgeführt u. dabei
goldene Stäbe hervorgebracht haben. Er bildete u.a. die Theorien Gebers weiter, gelangte aber wegen seiner Schriften wiederholt in Schwierigkeiten mit der Inquisition, so dass er sich später
auf Raten des Papstes mehr der Medizin zuwandte u. Bonifatuis VII. mit Erfolg behandelte. - Einband etwas bestossen, berieben u. tlw. beschabt; Innendeckel mit ExLibris von Franz
Pollack-Parnau; Titel mit zwei kl. Signaturen; tlw. gebräunt, fleckig u. mit Feuchtigkeitsrändern; gelegentliche Anstreichungen u. kl. Marginalien (u.a. mit alchemistischen Symbolen) von
alter Hand; ein kl. Wurmgang mit geringfügigen Verlust von Buchstabenteilen; letztes Blatt am Rand hinterlegt, sonst ein gutes Expl.
3. Arndt, Armin: Die hermetische Solution. Eine Betrachtung über die geheimnisvolle "Lösung" mit dem Ziel der heilkräftigen "Erlösung" nach den
Methoden der alchimistischen "Goldmacherkunst". Hektografiertes Manuskript. Berge (Kreis Bersenbrück), Selbstverlag des Verfassers, 1958. 100 S., 4°, Karton mit Geweberücken
Inhalt: Der Weg gelöster Geister durch Solution zur Absolution; Lösung nicht ohne Wärme; Lebenskeime
als Lösungswasser; Ist Auflösung nicht ein Tod?; Die hermetische Kunst der Alchymie, fern von profaner Chemie; Alchymie ist ein Lehrgebäude vollendeter Weisheit in chemischen Symbolen; Das
alchymistische Mühlrad im Kopfe; Ziel u. Zweck der alchymistischen Studien; Vorteil der hermetischen Geheimsprache; Fehler im alchymistischen Prozeß; Die blinzelnden Schwärmer: keine
werkgerechten Chemiker; Die Schwärze u. der Rabenkopf; Das Universallösungsmittel; Das doppelte, geheime Feuer; Der geheime Sulfur; "Weißer Merkur" (Quecksilber) als bestes Ausgangsmaterial;
Das Salz der Erde; Das reine, geläuterte Gold; Die Sehnsucht nach dem "Gold der Adepten"; Die Goldsaat der Danae; Das große, rote Magisterium; Lösendes Quecksilber, das Mittel der Solution;
Der Kampf mit Ladon, dem feurigen Drachen; Das alchymistische Evangelium vom Sieg über den Drachen; Azoth, die Hilfe für den alchymistischen Scheidekünstler; Das Merkur-Zeichen u. sein
dreimaliger Deuter; Nachwort, mit einem geschichtlichen Rückblick auf die Großmeister der "Scheidekunst". - Leicht bestossen; eine Ecke durchgehend etwas angeknickt, sonst ein gutes
Expl.
4. [Bachstrom, Johann
Friedrich]: Christiani Democriti Redivivi umständliche Erzehlung, wie es mit seinem vermeinten Tode zugegangen
sey, und wie er nebst seiner neuen Gesellschafft jetzt in seiner Einsamkeit den Fall Adams und Ursprung der Sünde und alles Bösen gantz anders und besser als vormahls eingesehen. Erstausg.
Gedruckt auf dem Johannis-Berge in der Wüsten [d.i. Görlitz, bei Christian Gottfried Marche], 1736. Frontispiz (Kupferst.), 116 S. (Titelbl. in Rot u. Schwarz), 287 S., Kl.-8°, Halbleder d.
Zt.
KVK/WorldCat nennt zwei Druckvarianten, einmal wie vorliegend mit 287 Seiten u. eine Sekundärausgabe
mit 296 Seiten, beide enden mit "Ende des ersten Stücks"; nach der Staatsbibliothek zu Berlin: alles erschienene. - Von dem ungenannten Autor Johann Friedrich Bachstrom (1688-1742) als eine
Art Ehrenrettung für den radikalen Pietisten Johann Konrad Dippel gedacht, der 1734 verstorben war ("Christianus Democritus" war das Pseudonym Dippels, auf S.26 der Vorrede wird er auch mit
seinem Real-Namen genannt). Die Aufklärer verbanden offensichtlich Gemeinsamkeiten, da sich beide mit Medizin u. Alchemie beschäftigten (zur alchemistischen Praxis in der Vorrede S.85-105).
Der Text handelt von einer Art Paradiesexegese: eine fiktive Gruppe von drei Gelehrten, einem Theologen, einem Juristen u. dem munter weiterlebenden Dippel, zu deren Programm vor allen die
Erforschung der unterirdischen Welt u. die Erkenntnis des göttlichen Wirkens in der Natur gehörte. Die Utopie einer kleinen unsterblichen Gelehrtenrepublik, bei der jeder Verstorbene ersetzt
wird (Vorrede S.76). - Einband berieben u. bestossen; Rücken angerissen u. am oberen Kapital mit geringfügiger Fehlstelle; tlw. etwas fleckig u. papierbedingt gebräunt; letztes Blatt mit
Randläsur, sonst ein gutes Expl.
5. Becher, Johann Joachim: Chymischer Glücks-Hafen, oder Grosse Chymische Concordantz und Collection. Von funffzehen hundert Chymischen Processen: Durch viel
Mühe und Kosten auß den besten Manuscriptis und Laboratoriis in diese Ordnung / wie hier folgendes Register aussweiset / zusammen getragen [...]. Erstausg. Franckfurt, In Verlegung Johann
Georg Schiele Buchhändlers, 1682. 4 Bll., 810 S., 18 Bll., 8°, Späteres Halbpergament (Deckel mit Kleisterpapier bezogen)
Duveen 57; Ferguson I, 86; Kopp II, 349; Schmieder 417-418: "eine Sammlung von fünfzehnhundert
alchemistischen Processen, nach dem Material in 20 Theile getheilt, so daß jeder Theil eine Art von Konkordanz darstellt. Der Leser hat die Wahl unter 20 Grundstoffen, und mag zusehen, daß er
die rechte Prima Materia treffe, worauf der Titel (Glückstopf, nicht: Hafen des Glücks) sich bezieht." - Johann Joachim Becher (1635-1682) deutscher Universalgelehrter u. Alchemist. Er
untersuchte u.a. die Natur des Verbrennungsprozesses u. ist zusammen mit Georg Ernst Stahl (1659-1734) Mitbegründer der Phlogistontheorie, die erst durch Antoine Lavoisier widerlegt wurde. -
Die ersten vier fehlenden Blätter wurden einfühlsam durch Kopien auf altem Papier ersetzt, ebenso wie die zwei letzten Blatt des Registers; Seite 1 durch Eckabriß mit Textverlust bei den
gedruckten Randbemerkungen; Seite 2 mit hinterlegter Blattecke; wenige Blatt leicht fleckig u. mit Randläsuren; Schnitt schwarzfleckig; seltene feine Anstreichungen u. Marginalien, sonst ein
gutes Expl.
Mit Widmung von Alexander von Bernus an den Astrologen Fritz Werle: "Am Geheimen Weingeist der
Adepten geht auch dieses Buch mit List vorbei. Was der seltene Vogel sei? - In ein Nest von schnurrigen Rezepten legt er sein Kolumbus=Ei.“
6. Bernus, Alexander von: Alchymie und Heilkunst. 1. Aufl. Nürnberg, Verlag Hans Carl, 1948. 210 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen mit gepr.
Deckelillus.
Alexander von Bernus (1880-1965) war Lyriker, Alchimist, Forscher, Okkultist u. Anthroposoph. "Die in
diesem Buch vereinigten vier Aufsätze sind vor mehr als zwölf Jahren geschrieben und bis auf den ersten Aufsatz ‘Alchymie und Heilkunst’ sämtlich noch unveröffentlicht; auch dieser ist 1936
nur als Privatdruck des Laboratoriums Soluna in beschränkter Auflage erschienen. Die vorliegende Fassung ist überarbeitet und hat eine vielfache Abänderung und Erweiterung erfahren [...] Das,
worauf es dem Verfasser in diesem Buche ankommt, ist: die Alchymie in ihrer Eigenschaft als kosmogenetisches Weltanschauungssystem gegenüber der modernen Physik-Chemie als wissenschaftliche
Disziplin in die rechte Sicht zu rücken und ihrte Wahrhaftigkeit unter Beweis zu stellen." (Vorwort) - Inhalt dieser Aufl., der bei späteren Aufl. variert: Alchymie u. Heilkunst;
Alchymistische Zusammenhänge; Der Schatz im Acker; Jatrochemie; Goethes Urbegegnung; Über spagyrische Heilmittel u. einige Erfahrungen damit von Dr.med. R.A.B. Oosterhuis. - Einband
geringfügig fleckig; mit Widmung von Bernus an u. Innendeckel mit ExLibris von Fritz Werle, sonst sauber u. gut. (Fritz Werle (1899-1979), Geisteswissenschaftler u. Astrologe. Gründete 1924
gemeinsam mit Otto Wilhelm Barth den gleichnamigen Verlag u. war Mitbegründer des Deutschen Astrologen-Verbands DAV).
7. Carl, Hans: Hermetische Heilkunde. Paracelsus und die Alchemie. 1. Aufl. Sersheim (Württ.), Osirisverlag, 1957. 48 S., 2 Bll., mit 2 Taf., 8°,
O-Karton
(= Schriftreihe der hermetischen Arbeitsgemeinschaft; Hermetische Hieroglyphen. Heft Nr. 2). - U.a.
über: Die Grundlagen der Philosophia adepta des Paracelsus; Paracelsus, ein Iatrosoph; Von der Bereitung des Steines der Weisen u. von der Heilung des Steins u. Podagras; Von der Ausziehung
der quinta essentia aus den Gemmis; Erklärung der 5 Siegel. - Eine Ecke leicht angeknickt u. hinten etwas fleckig; insgesamt papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
8. Chrysophiron [d.i. Joseph
Friedrich Göhrung]: Chrysophirons Reden über einige Pflichten der Gold- und Rosen-Kreuzer alten Systems.
Herausgegeben ohne Erlaubnis der Obern [und mit Anmerkungen versehen von Friedrich Münter]. München [d.i. Altona], [Hammerich], 1792. XX, 164 S., 1 Bl., Kl.-8°, Schlichter Pappband d.
Zt.
Wolfstieg 42513 (Verf. Göhrung); Kloss 2655 u. Taute 865 (Verf. Wöllner). - Es handelt sich um einen
Auszug aus dem Werk "Die Pflichten der G[old] und R[osen] C[reuzer] alten Sistems [...] nebst beigefügten Reden anderer Brüder." (Berlin 1782, XL, 232 S.), das nicht öffentlich gedruckt,
sondern nur unter Brüdern verteilt wurde. Als Verf. wird auch Johann Christoph Wöllner angegeben, was Wolfstieg aber verneint. - Nach einem Vorbericht werden hier die 3. (höchste
Verschwiegenheit), 5. (Gehorsam gegen die Obern) u. 6. Pflicht (der Verbrüderung kein Geheimnis zu verschweigen) abgehandelt, u. als Anhang ein "Sendschreiben des heiligen Ignatii Loyola. Von
der Tugend des Gehorsams." - Die im Gegensatz zu den Illuminaten anti-aufklärerischen Gold- und Rosenkreuzer standen den Jesuiten sehr nahe, wenn sie nicht sogar von diesen begründet wurden.
Die Mitgliedschaft in diesem Hochgradsystem mit seinen "unbekannten Oberen" setzte voraus, dass der Novize ein Freimaurer-Meister war. Relativ erfolgreich unterwanderten die sich auch mit
Alchemie beschäftigenden G. u. R. die Strikte Observanz, gingen aber schon bald nach dem Tod von Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) wieder ein. Wöllner u. Bischoffswerder hatten mit dem naiven
König regelmässig "Geisterbeschwörungen" abgehalten u. so Einfluss auf die Staatsangelegeheiten nehmen können. - Einband ist bestossen u. fleckig; Kapitale mit kl. Fehlstellen; Nr. auf
Rücken; Aussengelenk geringfügig angerissen; Vorsatz mit Nr. u. Stempel; Titel mit Stempel ("R.V."); Seiten leicht gebräunt u. nur vereinzelt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. bei fester
Bindung.
9. Drey Curieuse Chymische Tractätlein.
Das Erste, betitult: Güldene Rose, Das ist, Einfältige Beshreibung des allergrössesten, von dem Allmächtigsten
Schöpffer Himmels und der Erden JEHOVA in die Natur gelegten, und dessen Freunden und Auserwehlten zugetheilten Geheimnisses, als Spiegels der Göttlichen und Natürlichen Weisheit. [Ans
Lichtgebracht durch J. R. V. M. D.]. Das Ander Brunn der Weißheit und Erkänntnis der Natur, Von einem unvergleichlichen Philosopho gegraben [und geöffnet durch Anonymum von Schwartzfuß]. Das
Dritte Blut der Natur, Entdeckung des allergeheimsten Schatzes derer Weisen, seyende nichts anderes, als der rothe Lebenssafft davon alle Geschöpfe nach dem Willen des Allmächigen herstammen,
erhalten und fortgepflanzet werden. [Denen Kindern der Weißheit zum Besten hervorgegeben Von Anonymus von Schwartzfus]. Erstausg. dieser Zusammenstellung. Franckfurt u. Leipzig, 1706. 70 S.,
mit gest. Frontispiz, Titel in Schwarz u. Rot / 77 S. / 45 S., mit einem Textholzschnitt (verso weiß) zw. S.14/15, Kl.-8°, Neueres goldgepr. Leder mit 4 Bünden
Ferguson I, 226; Duveen 181; Rosenthal 838; Kopp II, 336f. - Im Gegensatz zur nachfolgenden, zweiten
Ausgabe von 1774 mit separaten Titelblättern u. eigener Paginierung. Das Frontispiz unten mit dem Text: "Beschreibung des Geheimnüsses des Steins der Weisen als der von Gott erbeten- und
erhaltenen Weissheit des Königs Salomons zur Ehre Gottes beschrieben von einem Qui In Rore Vidit Maonalia Dei". Der Textholzschnitt zwischen S.14/15 mit dem "Eulenmotiv" von Heinrich Khunrath
u. der Erläuterung "Was helffen FACKELN, LICHT und BRILLEN [...]." - Die letzten beiden Traktate hier in vertauschter Reihenfolge eingebunden. Einband geringfügig berieben u. tlw. leicht
geblichen; in der gedruckten Widmung an "Friderich dem Ersten, Könige in Preussen" S.5/6 min. Textverlust durch knappen Beschnitt am Fußsteg, sonst ein sehr gutes u. schönes Expl.
10.
[Ecker und Eckhoffen, Hans Heinrich Freiherr von]: Der
Rosenkreuzer in seiner Blösse. Zum Nutzen der Staaten hingestellt durch Zweifel wider die wahre Weisheit der so genannten ächten Freymäurer oder goldnen Rosenkreutzer des alten Systems von
Magister Pianco, vieler Kreisen Bundsverwandten. [2. Aufl.]. Amsterdam [d.i. Nürnberg], [Bauer], 1782. 223 S., mit einer mehrfach eingefalt. Tabelle, Kl.-8°, Marmoriertes Halbleder d. Zt.
mit 5 Bünden u. etwas Rückenvergoldung
Wolfstieg 42504; Gardner 179. - Zweiter Druck, bis auf die korrigierte Seitenzahl am
Schluß (223 statt falsch 232) Wort für Wort identisch mit dem ersten. "This is a
very important work inasmuch as at p 84 we find a large folding table in German of the order ‘Fratrum Rosae et Aureae Crucis [...] 1763’." Das Original dieser Tabelle "must have been written by a renegade Frater" (Gardner). - Einband leicht bestossen u.
berieben; Rücken mit Standortnr.; Innendeckel mit Exlibris der dänischen Landesloge; tlw. etwas gebräunt, sonst ein gutes u. schönes Expl.
11. Kirchweger, Anton
Joseph: Annulus Platonis (Aurea Catena Homeri) oder physikalisch-chymische Erklärung der Natur nach ihrer
Entstehung, Erhaltung und Zerstörung von einer Gesellschaft ächter Naturforscher aufs neue verbessert und mit vielen wichtigen Anmerkungen herausgegeben. Wort- und originalgetreu nach der
seltenen Rosenkreuzer-Ausgabe von 1781. Mit Abbildungen. 2. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1921. 4 Bll., XXXII, 551 S., mit Textfig. u. Abb. auf Taf., 8°, Schwarzes Leinen mit
Rückenschild
(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie,
Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Fünfundzwanzigster [XXV.] Band). - Mit vorliegendem
Buch, dessen Verfasser bzw. Hrsg. Antonius Johannes Kirchweger (gest. 1746) war, befasste sich sogar Goethe in der Zeit seines alchemistischen Laborierens. Die EA war 1723 anonym
veröffentlicht, die hier nachgedruckte Auflage von 1781 erschien durch die Gold- und Rosenkreuzer Johann Gottfried Jugel (1707-86) u. Johann Christoph v. Woellner (1732-1800), die zahlreiche
Fussnoten einfügten (Frick). - Einband leicht berieben u. angestaubt; Innengelenke etwas angeplatzt; Titel mit kl. Ausschnitt ohne Textverlust (wahrscheinlich entfernte Signatur); tlw.
papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
12.
[Limojon de Saint-Didier, Alexandre Toussaint de]: Der
Hermetische Triumph oder der siegende philosophische Stein, Ein Tractat völliger und verständlicher eingerichtet, als einer jemals bißher gewesen; handelnde von der Hermetischen
Meisterschaft. Hiebevor in Französischer Sprache gedruckt, zu Amsterdam bey Heinrich Wetstein, Anno 1689. Nunmehro gegenwärtig ins Deutsche versetzt. [ANGEBUNDEN: Das eröffnete Philosophische
Vatter-Hertz an seinen Sohn]. Frankfurt u. Leipzig, bey Johann Paul Krauß, 1765. 13 S., 1 Bl., S.[19]-194 [von 224], mit gest. Frontispiz (der Sprung von S. 13 auf 19 ist ein
Paginierungsfehler), Kl.-8°, Halbpergament d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
Ferguson I, 396 u. II, 39 u. 486; Duveen 361; Schmieder S.257; Kopp II, 330. - "Der Hermetische
Triumph" ist die letzte Ausg. des 1604 erschienenen Titels "Uralter Ritter-Krieg [...]", welche lt. Kopp "erhebliche Beachtung fand". Inhalt: (1) Vorbericht; (2) Eine insgemein abgefaßte
Auslegung des Kupfer-Blats oder Sinn-Bildes [= Frontispiz]; (3) Uralter Ritter-Krieg, Das ist ein Alchymistisch kürzliches Gespräch, unsers Steins des Goldes und des Mercurii, von der wahren
Materie daraus der Stein der Weisen von den Naturkündigern durch gebührliche Handgriffe mit Hülfe des Lunischen Vulcani bereitet wird, von einem Wohlerfahrnen Philosopho beschrieben, ec. Nach
der Leipzigischen Edition von An. 1604. (dtsch.-franz. Paralleltext); (4) Nothwendige Erinnerung des Verdeutschers dises Hermetischen Triumphs an den Leser; (5) Gespräche des Eudoxi und
Pyrophili über den uralten Ritter-Krieg (falsch eingebunden, gehört eig. hinter den dritten Text); es fehlt der in sich geschlossene letzte Teil "Sendschreiben an die wahren Schüler Hermetis
[...]" (S.195-224), der zu den "Kommentaren" dieses Titels gehört. -- ANGEBUNDEN: Das eröffnete Philosophische Vatter-Hertz an seinen Sohn, Welches er, wegen hohen Alters, nicht länger wolte
vor ihm verschlossen halten, sondern zeigete und erklärte demselben alle das, was zu der Völligen Composition und Bereitung des Steins der Weisen vonnöthen war. Sonst in Französischer, nun
aber in Teutscher Sprache publicirt durch Benjamin Roth-Scholzen, Phil. & Med. Doctor. Entnommen aus: Ripley, [Georg]: Chymische Schrifften, 1756, S.153-233 (so kmpl.), Ferguson II, 297.
- Einband leicht berieben, bestossen u. fleckig; vorderes Innengelenk angerissen u. etwas offen; wenige kl. Anstreichungen u. Marginalien; im ersten Buch ein Teil verbunden u. der letzte Teil
fehlend, sonst ein gutes Expl.
13.
Maack, Dr. Ferdinand: Zweimal gestorben! Die Geschichte
eines Rosenkreuzers aus dem XVIII. Jahrhundert. Nach urkundlichen Quellen, mit literarischen Belegen und einer Abhandlung über vergangene und gegenwärtige Rosenkreuzerei. Erstausg. Leipzig,
Verlag von Wilhelm Heims, 1912. 111 S., 8°, Priv. Halbpergament d. Zt. mit Rückentext
U.a. über: Tabula Smaragdina Hermetis; Das Rosenkreuzer-Prinzip; Theosophische Hochschule für
Geisteswissenschaft; Societas roseae crucis rediviva; Die historischen Rosenkreuzer; Hofrat Schmidt als Rosenkreuzer; Zweimal gestorben! Die Geschichte eines Rosenkreuzers aus dem XVIII.
Jahrhundert; Literatur von u. über Hofrat Schmidt. - Zu Maack (1861-1930) dem deutschen Arzt, Okkultisten u. Rosenkreuzer siehe Miers. - Ein sehr gutes Expl. - Selten.
14.
[Mailly, Anton Ch. de; Hrsg.]: Die höhere Medizin.
Alchemista Redivivus oder die reelle Seite der Alchemie von einem echten Alchemisten. 4.-6. Tsd. Berlin, Verlag von Carl Georgi, [ca. 1910]. 46 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
(= Talisman-Bibliothek Band 18. Herausgegeben von Harry W. Bondegger). - Einband gebräunt u. mit kl. Randläsuren; Rücken mit sauber geklebter Fehlstelle;
unbeschnitten; papierbedingt stärker gebräunt, sonst ein gutes Expl.
15.
Phoebron [d.i. Berhard Joseph Schleiss von Löwenfeld]: Der
im Lichte der Wahrheit strahlende Rosenkreuzer allen lieben Mitmenschen auch dem Magister Pianco zum Nutzen hingestellt von Phoebron. Erste u. einzige Ausg. Leipzig, Christian Gottlob
Hilscher, 1782. 348 S., 8°, Neues Leder mit 4 Bünden, Rückenschildern u. goldgepr. alchemistischen Deckelsymbol
Wolfstieg 42505; Taute 860; Kloss 2651; Rosenthal 771; Ackermann V, 84/2; Gardner, Bibl. Rosicruciana
601; Kopp II,137. - Ausführliche Verteidigungsschrift des kurpfälzischen Hofrath Dr. Schleiss von Löwenfeld zu Sulzbach (1731-1800) gegen den ehemaligen Bruder Hans Heinrich von Ecker und
Eckhoffen, die auch die Widerlegung aller jener Anschuldigungen versucht, welche die Alchemie betreffen. Unter Pseudonym Magister Pianco hatte Freiherr von Ecker und Eckhoffen in der 1781
erschienenen Schrift "Der Rosenkreuzer in seiner Blösse" sehr vieles u. ungünstiges über den Orden verbreitet (siehe Nr. 10 in diesem Katalog!). Über den Arzt Schleiss von Löwenfeld siehe
auch Lennhoff, Posner, Binder. - Titel angestaubt u. mit schwacher handschriftl. Nr.; die letzten 3 Blatt mit kl. Randflecken, sonst ein sehr gutes u. schönes Expl.
16. Plumenoek, Carl H. Lobreich
von [d.i. Schleiss von Löwenfeld]: Geoffenbarter Einfluß in das allgemeine Wohl der Staaten der ächten
Freymäurerey aus dem wahren Endzweck ihrer ursprunglichen Stiftung erwiesen, und der Schrift des Königl. Dänischen Etaatsraths Johann Jacob Mosers, von Geduldung der Freymäurergesellschaften,
besonders in Absicht auf den Westphälischen Frieden, entgegen gesezt. Samt dem klar- und deutlichen Unterricht, das wahre Rosenkreutzerische Astralpulver ächt zu bereiten, und zum Besten des
gemeinen Wesens wider fast alle Krankheiten zu gebrauchen. Erstausg. Amsterdam [d.i. Regensburg], [Montag], 1777. 160 S., 1 Bl., 8°, Pappband d. Zt.
Wolfstieg 27578 (kennt das Erratabl. nicht); Kloß 2644; Taute 849; Ackermann V/278 (zur 2. Aufl. mit
falscher Jahreszahl: 1799 statt 1779); Frick: Die Erleuchteten S.337ff. - Über sympathetische, spagyrische u. alchemistische Prozeduren, dabei auch die Zubereitung von Bier u. Wein aus
rosenkreuzerischer Sicht. Die Widerlegung von J. J. Mosers Vorschlägen (siehe Kloss 406) gegen die Duldung der Freimaurerei wird trotz des Titels nur am Rande behandelt. Die Schrift wird oft
unter dem früher angenommen Verfasser "Hans Carl Freiherr von Ecker und Eckhoffen" verzeichnet; neben den hier genannten Bibliografien von Kloß u. Taute auch: Caillet 3509; Kopp II,221 u.
276ff. - Einband bestossen u. angestaubt; Rücken etwas beschabt u. mit Standortnr.; Innendeckel mit Exlibris der dänischen Landesloge; zwei Blatt mit kl. Papierläsuren (S.17 u. 35); tlw.
etwas gebräunt u. wellig, sonst ein gutes Expl.
17.
Welling, Georg von: Herrn Georgii von Welling Opus
Mago-Cabbalisticum et Theosophicum. Darinnen der Ursprung, Natur, Eigenschafften und Gebrauch, Des Saltzes, Schwefels Und Mercurii, In dreyen Theilen beschrieben, und nebst sehr vielen
sonderbahren mathematischen, theosophischen, magischen und mystischen Materien, Auch die Erzeugung der Metallen und Mineralien, aus dem Grunde der Natur erwiesen wird; Samt dem
Haupt-Schlüssel des gantzen Wercks, Und vielen curieusen Mago-Cabbalistischen Figuren. Deme noch beygefüget: Ein Tractätlein von der Göttlichen Weißheit; Und ein besonderer Anhang, etlicher
sehr rar- und kostbahrer Chymischer Piecen. Nunmehro das erstemahl also zusammen zum Druck befördert von einem Liebhaber Göttlicher und Natürlicher Geheimnüsse. [Erste vollst. Ausgabe].
Homburg vor der Höhe, Gedruckt bey Joh. Phillip Helwig, 1735. 4 Bll.
(Titel in Rot u. Schwarz), 582 S., 11 Bll. (Register), mit 15 (1 mehrfach gefalt.) Kupfertaf., 8°, Pergament d.
Zt.
Ferguson II, 543; Erste vollständige Ausgabe, die unter dem Namen des Verfassers erschien (wiederholt
1760 u. 1784 aufgelegt. Vgl. Caillet 11398/99). Nur der zweite Teil ist mit den Auflagen von 1719 (mit Monogramm) u. 1729 (unter "Sallwigt") identisch. - Vgl. zu anderen Ausg.: Rosenthal 904;
Ackermann IV/629: "Es ist (aus ‘Dichtung und Wahrheit’) bekannt, daß der junge Goethe mit Fräulein von Klettenberg das Buch studierte."; Kopp II, 239-246: "Dieses Werk schrieb er offenbar
nach innerster Überzeugung, dasselbe ist kein Speculations-Fabrikat, wie es so viele auf Geheimwissen und namentlich auf die Alchemie bezüglicher Schriften jener Zeit waren. Aber sein
durchaus mystischer Inhalt ist höchst unklar [...] Ich erinnere mich für keine vor dem Welling’schen Werk erschienene alchemistische Schrift, daß in ihr ‘die feurigen Wasser’ unter Beilegung
einer solchen Bedeutsamkeit vergeführt wären. Aber in später veröffentlichten alchemistischen Büchern sind sie als etwas für die Hermetische Kunst besonders Wichtiges behandelt." (siehe:
Ketmia Vere "Compaß der Weisen") - Nach Karl R.H. Frick (Die Erleuchteten, S.54) wurde das "Opus Mago-Cabbalisticum et Theologicum (sic!)" zu einem der wichtigsten Lehrbücher der Gold- und
Rosenkreuzer. - Die Kupfertafeln zeigen geometrische Figuren, kabbalistische Symbole u. versch. schematische Darstellungen der geistigen Spähren; eine zusätzliche u. lose beiliegende Taf.
zeigt "Des Mondes tägliches Alter". - Einband etwas fleckig u. bestoßen; Text tlw. etwas fleckig; eine Taf. überkopf eingebunden; sehr seltene u. geringfügige Randläsuren, sonst ein gutes
Expl.
Das etwas kuriose Werk enthält u.a. einen kompletten Nachdruck des 1616 erschienenen Titels
„Cabala, Spiegel der Kunst- und Natur: in Alchymia“ von Steffan Michelsbacher, welcher im Original nur
selten aufzufinden ist.
18.
Wetterer, Franz Z.: Gesammelte Wegzeichen für Heilsucher.
[ENTHÄLT u.a. als kmpl. Nachdruck: Steffan Michelsbacher: Cabala, Spiegel der Kunst- und Natur: in Alchymia. Augspurg 1616]. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1931. 4 Bll., 115 S., 2 Bll., mit
5 Taf., davon 4 gefaltet, Gr.-8°, O-Halbleinen
U.a. über: Beiträge zur vernünftigen Beurteilung der Lebenskraft u. des Heilmagnetismus; Der Phönix; Das große Arkanum; Der
Aufnahmesuchende; Die Säulen des Tempels; Das Dreieck des Salomon; Das Tetragramm; Das Pentagramm; Das magische Gleichgewicht; Das Flammenschwert; Die Verwirklichung; Einweihung; Cabala Spiegel
der Kunst u. Natur: in Allchymia [vgl. Ferguson I,135 u. II,94. Die vier Falttafeln sind aus diesem Werk]; Der Edelmensch. - Einband leicht berieben; Ecken etwas bestossen; Deckel leicht gebogen;
papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Recht selten.