Katalog 10 - Utopie und Phantastik

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der utopischen und phantastischen Literatur aus unserem zehnten Antiquariatskatalog.  


438. Apeltern, Hermann van [d.i. Adriaan Walraven Engelen]: Der Schutzgeist. Erster bis dritter Theil und Vierter bis letzter Theil [kmpl.]. Frei nach Holländischen bearbeitet von J. D. von Betaz. Stuttgart, Verlag der Franckh’schen Buchhandlung, 1844. 280 S. / 296 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt.

(= Das belletristische Ausland, herausgegeben von Carl Spindler. Kabinetsbibliothek der classischen Romane aller Nationen, 130.-132. Bd., 133.-135 Bd.). - Bloch 2/229. - Einband berieben u. tlw. beschabt; teils gebräunt u. etwas stärker braunfleckig; hinterer Vorsatz mit kl. Besitzerstempel, sonst ein gutes Expl.

 

439. Barbey D’Aurevilly, Jules: Teufelskinder. 1. Aufl. München, Georg Müller, 1923. 265 S., 2 Bll., mit Titelvignette u. 21 Illus. (davon 12 blattgroß) von Alfred Kubin, 4°, O-Halbleder mit Kopfgoldschnitt u. Lesebändchen

Marks A 53; Raabe 147; Horodisch A 7; Schauer II, 92. - Ins Deutsche übertragen von Arthur Schurig. Nach Raabe wurden 240 Expl. (Gesamtauflage 1800, davon 60 auf handgeschöpften Bütten) als zweitbeste Vorzugsausgabe in Halbleder gebunden.- Leicht beschabt u. bestossen; Leder tlw. von grün zu braun geblichen; Ränder gebräunt, sonst gutes Expl.

 

440. Benoit, Pierre: Atlantis. Roman. Deutsche Übersetzung von Felix Vogt. Dtsch. Erstausg. Zürich, Orell Füssli, [1920]. 294 S., 5 Bll., 8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/351. - Die franz. Erstausg. unter dem OT: "L’Atlantide" wurde mit dem "Grand Prix du Roman" der Académie française ausgezeichnet. Neuauflagen erschienen unter dem Titel "Die Königin von Atlantis" (Fischer-Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1987, neu übersetzt von Widulind Clerc-Erle) u. "Die letzte Königin von Atlantis" (Edition Voltmedia, Paderborn 2005). - Leicht bestossen u. gebräunt; Rücken tlw. beschabt, papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

441. Bernhardy, Werner [d.i. Werner Tummeley]: Sacara. (Unter zehntausend Amazonen). Roman. Dtsch. Erstausg. Berlin, Karl Goldmann Verlag, 1934. 251 S., 2 Bll., mit einer Kartenskizze, 8°, O-Halbleinen 

(= Panther Bücher 51). - Bloch 2/385. - Phantastischer "Lost-Race-Roman". - Einband leicht leseschief, ein gutes Expl. - Selten.

 

442. Betsch, Roland: Das Experiment des Dr. Tintelott. Roman. Erstausg. Berlin, August Scherl, [1931]. 227 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen

Bloch 2/403. - Dr. Tintelott überträgt die telepathischen Fähigkeiten der Tiere auf einen Menschen. - Einband etwas angeschmutzt u. schiefgelesen; Innendeckel u. Titel mit Radierstelle; Vorsatz mit kl. handschriftl. Nr., sonst ein gutes Expl.

 

443. Bilz, Friedrich Eduard: In hundert Jahren. Reich illustrierter Roman. Erstausg. Leipzig u. Dresden-Radebeul, F. E. Bilz Verlag, 1907. 1130 S., 2 Bll., zahlreiche Abb. im Text u. auf Taf. (davon 17 farbig), 8°, O-Leinen mit 2 montierten farbigen Deckelbildern

Bloch 2/424. - Erster Roman von Friedrich Eduard Bilz (1842-1922), der mit diesem Alterswerk wohl seine naturheilkundlichen u. lebensreformerischen Schriften krönen wollte. Im Gegensatz zu seinem "Lehrbuch der naturgemäßen Heilweise und Gesundheitspflege" bzw. "Das neue Naturheilverfahren", das zw. 1888 u. 1938 in Millionenauflage erschien, ist der vorliegende Titel sehr selten u. erschien wahrscheinlich nur in kl. Stückzahl. Vielleicht weil diese sperrige literarische Montage nicht viele Leser fand. Das Buch enthält als Einschübe fast alle Themen, die von Autor jemals angesprochen wurden wie: politische, soziale u. medizinische Lebensreform; Nacktkultur; Religion; Hexenprozesse; Vivisektion; Schädellehre; Graphologie; Chiromantie; Spiritismus u. Radiumstrahlen; was weitgehend u. störend die Handlung dominiert. - Ausgangspunkt ist das Jahr 2048 bei dem ein Expeditionsschiff einen 170 Jahre alten Schiffbrüchigen auffindet. Diesem wird gezeigt, wie sich unsere Welt weiterentwickelt hat, so konnte man z.B. mittels Radiowellen Kontakt zum Mars aufzunehmen u. es fehlt auch nicht an tech. Neurungen, zu denen u.a. die gerade begonnene Entwicklung von elektromagnetischen Flugmaschinen gehört. - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; angeplatzte Innengelenke; Schnitt u. wenige Seiten etwas braunfleckig; hinterer Vorsatz mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl. aus dem Besitz des Kolportage-Sammlers Günther Kosch. - Sehr selten.

 

444. Bilz, F[riedrich] E[duard]: Erlösung von allem heutigen Erdenelend durch ein neues Staatssystem, das allen Menschen ungeahntes Glück bringt. [2. Aufl.]. Dresden-Radebeul, Verlag von F. E. Bilz, 1918. 212 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

Nicht bei Bloch, der vergleichbare Titel des Autors in seine "Bibliographie der Utopie und Phantastik" aufnahm. - U.a. über: Der Weltkrieg ("...wütet nun schon über drei Jahre", S.5); Friedensvorschlag; Grundzüge eines neuen u. naturgemäßen Staatssystems; Bodenreform; Armut u. Reichtum sind naturwidrige Lebensumstände; Die Erfindungen des letzten Jahrhunderts; Warum wird u. bleibt der Mensch krank?; Ehe oder freie Liebe u. Naturehe; Zurücksetzung der Frauen ist naturwidrig; Die Bibel ist von Menschen geschrieben worden; War Christus der wirkliche Gottessohn?; Kindererziehung; Strafgesetze; Irrenwesen; Überbevölkerung; Naturkräfte. - Einband leicht berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

445. Brandenburg, Hans: Traumroman. Erstausg. Leipzig, H. Haessel, 1926. 75 S., 2 Bll., Kl.-8°, O-Leinen 

Bloch 2/507. - Einband leicht fleckig; Rücken etwas geblichen; Vorsatz mit Besitzersignatur u. Unterschrift des Autore Hans Brandenburg, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

446. Brass, August: Die Glocke auf Sanct Nicolai. Historische Erzählung aus Berlins Vorzeit. Erstausg. Berlin, M. Simion, 1849. 284 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt.

Historischer Roman mit phantastischen Elementen um Berlins älteste Kirche, dessen erster Vorgängerbau um 1230 entstand. - August Heinrich Brass (1818-1876) deutscher Autor u. demokratisch-revolutionär gesinnter Journalist. Er veröffentlichte u.a. 1844 den fünfbändigen Kolportageroman "Die Mysterien von Berlin". Nahm 1848/49 aktiv an der Revolution zum demokratischen Verfassungsstaat teil, nach 1862 unterstützte er tlw. Bismarck durch die "Norddeutsche Allgemeine Zeitung" in Berlin. - Einband berieben u. bestossen; Rücken angerissen u. am oberen Kapital mit kl. Fehlstelle; tlw. braunfleckig u. gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

447. Bruhl, Leo am: Die Traumsendegesellschaft. Erzählung. [IN:] Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens 55. Jahrgang 1931, Band 7. Stuttgart, Berlin, Leipzig u. Wien, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, 1931. 200 S., davon Bruhl: [5]-27, mit 4 Illus. von Alexander von Volborth, Kl.-8°, O-Leinen mit goldgepr. Rücken

Nicht bei Bloch. - Weitere Beiträge u.a.: Erich Laßwitz: Meereswärme-Kraftwerk; Annie Francé-Harrar: Ist die Amerikanerin schön? - Einband leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

448. Brust, Alfred: Eisbrand. Die Kinder der Allmacht. Roman. Erstausg. Berlin, G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, 1933. 4 Bll., 346 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/541. - Alfred Brust (1891-1934), deutscher Schriftsteller u. Lyriker, dessen expressionistische Erstlingswerke von seinem Förderer Francesco Sioli aufgeführt wurden. Der vorliegende Roman enthält seine zeitgenössische Zivilisationskritik. Obwohl er 1933 zusammen mit 87 anderen Schriftstellern das Gelöbnis für Adolf Hitler unterschrieb, wurden seine Werke u. Theaterstücke bald darauf als dekadent eingestuft. Er steht allerdings nicht auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums" des NS. - Etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

449. Carr, John Dickson: Die Schnur mit neun Knoten. Kriminalroman. Dtsch. Erstausg. Wien u. Leipzig, Alfred Ibach Verlag, [1938]. 219 S., 8°, O-Halbleinen

(= "Die Rotblauen Bücher" Bd. 23). - Bloch 2/604. - Titel der amerikanischen Originalausgabe: "The Burning Court". Übersetzung Rosemarie von Jankó. Nach KVK/WorldCat läßt sich der genannte Ibach Verlag nur für die Ausgabe von 1950 nachweisen. Nach Bindung u. Papier zu urteilen, ist die vorliegende Ausgabe allerdings von 1938. - Einband leicht berieben u. fleckig; kl. handschriftl. Nr. im Vorsatz; papierbedingt gebräunt u. tlw. schwach braunfleckig, sonst ein gutes Expl. in "moderner" Antiquaschrift. - Selten.

 

450. Cless, Alfred: Ein Zukunftbild der Menschheit. Erstausg. Zürich, Verlags-Magazin (J. Schabelitz), 1893. 20 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit montiertem O-Deckel

Bloch 2/627. - Anarchistische Sozialutopie. - Einband leicht angestaubt; unbeschriebenes Rückenschild; Deckel gestempelt: "Recensions-Exempl."; wenige kl. Anstreichungen u. Anmerkung auf dem Titel: "Blödsinn!", sonst ein gutes Expl. - Selten, weltweit kein Expl. nachweisbar.

 

451. Colerus, Egmont: Weiße Magier. Roman. 4.-8. Aufl. Wien, F.G. Speidel’sche Verlagsbuchhandlung, [1927]. 501 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Vom Dichter besorgte Umarbeitung. - Über die Sexualität heranwachsender Jungen aus bürgerlichen u. gut situierten Kreisen. Wobei Mädchen u. Frauen als Verführerinnen oder Opfer überwiegend schlecht abschneiden; bezeichnenderweise lesen die Romanhelden Otto Weininger, Strindberg oder Nietzsche. - Das Buch "behandelt das Problem der Aneignung magischer Kräfte durch Aufspeicherung der Sexualenergien." (Psychokrat, 7. Jhg. 1927, S.193) - "Geh nur den berühmten Weg zwischen Syphilis und Pistole!" oder "Wollen wir heute schwören, unserer Macht und Selbstachtung zuliebe, die Wonnen des buhlenden Weibes zu verleugnen? Dann lasst uns den heiligen Bund der Weißen Magier schließen, der, ein einsam-seltsamer Körper in der Welt der Oberfläche, im Laufe der Jahre Unerhörtes durchleben, Unerhörtes auch erreichen soll!" - "Wahrscheinlich ekelte es sie, daß Brandes ein Weißer Magier war. Er hatte jedenfalls zu wenig Übung, um die jeweiligen Wünsche ihres sogenannten jungfräulichen Leibes zu ertasten [...] Distanzliebe erfordert nämlich, daß man das geliebte Wesen - wie man so sagt - richtig ‘behandelt’, das heißt als Objekt, als mechanisch funktionierenden Gegenstand betrachtet. Geschlechtsautomat!" - Rücken geblichen u. etwas angestaubt; Schnitt mit 3 kl. Flecken, sonst ein gutes Expl.

 

452. Crawford, F. Marion: Die Hexe von Prag (The Witch Of Prague). Uebersetzt und bearbeitet von Dr. Musallam [d.i. Franz Sättler], Wien. Berlin-Weißensee, E. Bartels Verlagsanstalt, [1929]. 218 S., 3 Bll. (Vlgs. Anz.), mit illus. Buchschmuck u. 4 Fotografien von Prag auf Taf., 8°, O-Leinen

Der Übersetzer Dr. Franz Wenzel Sättler (1884-1942?, alias Dr. Musallam) war Dr. der Orientalistik, Reiseschriftsteller, Magier, Okkulthändler, Sozialreformer u. Rebell für sexuelle Freiheit sowie Begründer des Adonismus. In den Vlgs.Anz. 2 Bll. über die Werke von "Dr. Musallam". - Einband leicht bestossen u. gebräunt; Vorsätze leicht fleckig; Name des Übersetzers auf Titelblatt sauber überklebt (nach Vergleichsexpl. zu urteilen von Verlagsseite); papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

453. Crebillon der Jüngere [d.i. Claude Prosper Jolyot de]: Ha! welch ein Märchen! In zwei Bänden [kmpl.]. Eine politisch-astronomische Erzählung. Aus dem Französischen [von Joh. Carl Lotich] Dtsch. Erstausg. Berlin, Friedrich Maurer, 1782. 328 S., mit gest. Frontispiz / 366 S., 1 Bl., Kl.-8°, Interimskarton mit Rückenschildern (2 Bde.)

Hayn-Gotendorf I, 700: "Mit 1 prächtigen Titelkupfer von J.W. Meil". - Das galante Werk erschien als Bd. 1 u. 2 einer dreibändigen Werkausgabe. Der 3. Bd. "Tanzai und Neadarne oder der Schaumlöffel. Eine japanische Geschichte" erschien erst 1785. - Einbände mit kl. Randläsuren; Vorsätze mit Besitzervermerk; tlw. min. braunfleckig, sonst gute Expl.

 

454. Czibulka, Alfons von: Der Rosenschelm. Eine Hexengeschichte aus dem 17. Jahrhundert. Erstausg. München, Drei Eulen-Verlag Haas & Co., 1926. 127 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder mit Rückentext

Alfons von Czibulka (1888-1969), österr. Schriftsteller u. Maler. 1919 gründete er die Zeitschrift "Der Orchideengarten. Phantastische Blätter" u. leitete diese bis 1923. - Titel mit Signatur, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

455. Die Unterwelt oder Gründe für ein bewohnbares und bewohntes Inneres unserer Erde. [ANGEBUNDEN:] Pluto, oder Vertheidigung des Buches: Die Unterwelt, oder Gründe für ein bewohnbares und bewohntes Inneres unserer Erde. Erstausg. Leipzig, Bei A[dolph] Wienbrack, 1828, 1829. 2 Bll., 144 S. / IV, [2], 44 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Ackermann I/279: "Nicht bei Holzmann-Bohatta"; Volker Lechler Katalog 18, Nr. 383; Kurioserweise auch in Bloch 2/145. - Es erschien 1832 noch ein zweiter Teil: "Ansichten der Völker über die Bewohner des Innern unserer Erde. Oder: Die Unterwelt, 2ter Theil". - Das Werk des unbekannten Verfassers orientiert sich an der Theorie von Cleves Symmes (1780-1829), der bereits 1818 in einem offenen Brief an die Welt erklärt hatte, daß die Erde hohl u. innen bewohnt sei: "sie enthält eine Anzahl fester konzentrischer Sphären, eine in der anderen, und daß sie an den Polen zwölf oder sechzehn Grad offen ist" (J. Godwin: Arktos. S.204). - U.a. über: Die Unterwelt ist bewohnbar; Die Erde hat Oeffnungen an den Polen; Licht der Unterwelt; Das Innere der Erde ist bewohnt; Die Beschaffenheit des Lebens in der Unterwelt; Der Weg zur Unterwelt; Vortheile der Unterwelt; An die Bewohner der Erde. - Der angebundene Titel enthält u.a.: Recensionen u. Erwähnungen, welche die Unterwelt erfuhr; Vertheidigung gegen erfolgte Einwürfe; Gravitation, kein Hindernis, daß die Erde hohl sey u. ein bewohn- u. erreichbares, mit Innensternen versehenes Inneres besitze. - Unbeschnitten u. dadurch angerändert; durchgehend braunfleckig, sonst gutes Expl. - Selten.

 

Beide Bände mit Autorenwidmung von Hermann Dreßler:

 

456. Dreßler, Hermann: Das Haus im Sumpf. Erstausg. München, Universal-Verlag, 1921. 213 S., 1 Bl., Kl.-8°, O-Karton 

(= Till Marks Abenteuer II. Detektiv-Roman in 5 Abenteuern). - Bloch 2/799. - Etwas berieben u. bestossen; erstes Blatt im Falz hinterlegt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Mit Autorenwidmung auf dem Vorsatz: "Herrn und Frau Schmidt-Imhof zu eigen. Chemnitz Sommer 1921 Hermann Dreßler." - Selten.

 

457. Dreßler, Hermann: Der Doppelgänger. Erstausg. München, Universal-Verlag, 1921. 190 S., 1 Bl., Kl.-8°, O-Karton

(= Till Marks Abenteuer I. Detektiv-Roman in 6 Abenteuern). - Bloch 2/798. - Etwas berieben u. bestossen; erstes Blatt im Falz hinterlegt; Textblock wurde nachgeklebt (zusätzlich wenige Male im Bund mit Tesafilm u. einmal mit gleichfarbigen Papierstreifen stabilisiert); papierbedingt gebräunt; ein befriedigendes Expl. - Mit Autorenwidmung auf dem Vorsatz: "Mit dem zeitgemäßen Wahlspruch Till Marks ‘nil admirari’ [lat. "nichts bewundern"] widme ich dieses Buch Herrn und Frau Schmidt-Imhof in treuer Freundschaft. Chemnitz Sommer 1921 Hermann Dreßler." - Selten.

 

458. [Duphorn, Max]: Deutschlands Zukunft. Weissagungen für die Jahre 1921 bis 1930 nach okkulten Quellen. 1.-20. Tsd. Bad Schwartau, Uranus-Verlag, 1921. 23 S., Gr.-8°, Illus. O-Papier

Kurioserweise in Bloch 2/824, mit der Ausg. Bad Oldesloe 1922 (mit dem Untertitel: Weissagungen für die Jahre 1922 bis 1930) gelistet. Es liegt die Vermutung nahe, dass "Die Zukunft" im Titel bei der Aufnahme entscheidend war. - Nach dem "Friede" von Versailles spiegelt diese u. ähnliche Schriften (z.B.: Die kommenden Weltkatastrophen. Astrologische, spiritistische und andre okkulte Prophezeiungen für die nächsten 20 Jahre. Deutschlands Wiederaufstieg nur eine Frage der Zeit. Gewidmet dem Morgenrot einer neuen Zeit von Germanicus) die Hoffnung auf eine bessere Zukunft wieder. Die ersehnte Revanche an den Kriegsgegnern übernehmen dabei immer höhere Kräfte: "England versinkt in’s Meer [...] Ein Teil des alten sagenhaften Atlantis taucht auf." - Deckel mit Randläsuren; Rücken mit Tesafilm verstärkt; tlw. mit kl. Eselsohren; papierbedingt gebräunt, sonst ein befriedigendes Expl. dieser seltenen Schrift.

 

459. Eklund, Ole [Arthur]: Die Reise der "Tellus". Phantastischer Roman. 1.-5. Tsd. Zürich, Verlag Albert Müller, [1943]. 200 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

(= Blaue Albert-Müller-Reihe 5). - Bloch 2/863. - Übertragung der in Finnland erschienenen schwedischen Originalausgabe, besorgt von Dr. Karl Hellwig. - "‘Die Reise der Tellus’ ist insofern bemerkenswert, als in dem Roman ausführlich und stellenweise, originell und erfindungsreich eine wirklich fremdartige Welt geschildert wird, auch wenn der Autor keine tieferen philosophischen Absichten verfolgt und nur das Seltsame um seiner selbst Willen beschreibt, was ihm aber doch abwechslungsreich gelingt. Diese Beschreibungen gehören zu den eindrücklichsten und eigenständigsten in der Science Fiction." (Rottensteiner). - Umschlag mit tlw. gebräunt u. mit kl. Randläsuren; Expl. ist papierbedingt gebräunt, sonst gut erhalten.

 

460. Enke, Franz: Der neue Kontinent. Ein Roman von übermorgen. Erstausg. Einsiedeln, Waldshut, Köln a. Rh. u. Straßburg i. Els., Verlagsanstalt Benziger & Co., [1931]. 348 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

Bloch 2/880. - Utopie um das Atlantropa-Projekt, das mit einem gigantischen Meeresstaudamm an der Straße von Gibraltar Energie u. Neuland gewinnen wollte. - Einband lichtrandig; Rücken stark ausgeblichen; Schnitt u. etliche Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

461. Faulhaber, Hermann: Das zukünftige Reich Christi auf Erden seine menschlich-geschichtliche Denkbarkeit und Vorstellbarkeit. Erstausg. Schwäbisch-Hall, Buchhandlung für Innere Mission, 1894. 187 S., 8°, Silbergepr. illus. O-Leinen mit Rotschnitt

Bloch 2/950. - Einband leicht fleckig; Titel mit Signatur, sonst ein sehr gutes Expl.

 

462. Fritsche, Herbert: Die Stadt in der Phiole und andere phantastische Erzählungen. Erstausg. Leipzig, Richard Hummel Verlag, 1937. 62 S., 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/1060. - Enthält: Das große Elixier; Die spätere Hochzeit; Azoth; Der Wunderbeweis; Die Stadt in der Phiole. - Dr. Herbert Fritsche (1911-1960), nach Miers: aktiver esoterischer Führer u. Schriftsteller; Steiner-Gegner; Anhänger der Theosophie Annie Besants; praktischer Psychologe; Hrsg. der grenzwissenschaftlichen Zeitschrift "Die Säule"; Oberhaupt der Gnostisch-Katholischen Kirche; Nachfolger von Krumm-Heller als Großmeister der Fraternitas Rosicruciana Antiqua; Ordensname im O.T.O.: "Basilius". - Der Verleger Richard Hummel veröffentlichte unter dem Pseud. R.H. Laarss selbst einige okkulte Werke. - Einband geringfügig angestaubt u. durch überstehende Deckel leicht angerändert, sonst ein sehr gutes Expl. - Selten.

 

463. Gail, Otto Willi: Die blaue Kugel. Erstausg. Breslau, Bergstadtverlag Wilh. Gottl. Korn, [1929]. 158 S., 1 Bl., mit Textillus. von Walter Bayer, 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/1091. - Enthält: Als Vorwort ein Brief des Autors an den Leser; Auftakt: Das Futtertascherl, eine Schwalbentragödie in 13 Kapiteln ("Eine amüsante Wirtschafts-Parabel"); Die blaue Kugel, eine abstrakte Geschichte ("Eine Satire auf den Wissenschafts- und medizinischen Betrieb mit einem Hauch von Philosopie"); Ausklang: Die verschwundenen Uhrzeiger, ein unglaubwürdiges Ereignis ("Eine phantastische Zeitreisegeschichte"). - Einband fleckig u. geringfügig bestossen; Vorsätze fleckig u. mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

464. Goerlitz, Theo L.: Schaum und Spiegel. Acht Novellen. Das metaphysische Tagebuch. Vorwort von Dr. Heinz Mitlacher. Textzeichnungen von Hans Unkel. Einband Martha Webler. Erstausg. Wiesbaden, Im Verlag der Weg, [1933]. 132 S., 2 Bll., mit 3 ganzs. Zeichnungen, 8°, Illus. O-Leinen

Nicht bei Bloch. - Im Vorwort stellt Dr. Heinz Mitlacher den Autor in eine Reihe mit Gogol, Ernst Hello, Jean Cocteau u. Franz Kafka: "Und das tragende Lebensgefühl des Ostmenschen gibt dem Dichter die kosmische Verbundenheit, wie sie diese metaphysischen Märchen, (die auf einer zeitlosen Ebene von der Art der Rimbaudschen Saison en Enfer sich ereignen), dies metaphysische Tagebuch durchschwingt. Gleichwohl ist er auch dem Westen, dem Rhythmus des neuen Europa, der modernen Wirklichkeit verhaftet; tief spürt er die Hölle der großen Städte." (S.10) - Einband leicht fleckig, berieben u. bestossen; Vorsatz mit Besitzerstempel, kl. montierten Zeitungsnotiz u. Widmung des Autors; wenige Randanstreichungen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

465. Götz, Wilhelm: Vor neuen Weltkatastrophen. Ein Appell an die Vernunft aller Völker. Ein warnendes Menetekel für die Menschheit. Sinn und Unsinn der menschlichen Weltordnung. Eine Erklärung für den heutigen Wirrwarr. Der Ausweg aus dem Chaos und die Weiterentwicklung der Menschheit. Eine Warnung und ein Ziel. Ein sozialer Zukunftsroman. Erstausg. Stuttgart, Selbstverlag Wilh. Götz, 1931. 160 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/1225. - Kurioser prophetischer Roman. Einige Kapitel: Umwältzung im 20. Jh.; War es nötig, Europa nochmals in ein Blutbad zu stürzen; Umwälzung in Afrika, Indien, China; Das Denkmal der Vereinigten Staaten der Erde; Eine neue Kultur entfaltet sich; Hinter den Kulissen der Politik; Der letzte Weltkrieg beginnt. - Einband leicht berieben u. schwach fleckig; ein Innengelenk angeplatzt; anfangs etwas braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

466. Goldmann, Karl: Das Rätsel des Angelus und andere Novellen. [ANGEBUNDEN: H. Böhlau: Im Trosse der Kunst und andere Novellen]. Erstausg. Berlin, Egon Fleischel, 1905. 176 S., 2 Bll., mit 3 illus. Taf. u. Buchschmuck von Lucian Bernhard, 8°, Priv. goldgepräg. Halbleinen

ANGEB.: Helene Böhlau (Al-Raschid Bey): Im Trosse der Kunst und andere Novellen. Minden i. Westf. 1889, J.C.C. Bruns’ Verlag, 240 S. - Nicht bei Bloch, obwohl die drei Erzählungen von Karl Goldmann: "Das Rätsel des Angelus", "Die Rettung des Narren" u. "Traum auf dem Felsen" in meinen Augen zur phantastischen Literatur zählen. - Einband leicht fleckig u. berieben; angerostete Klammern u. wenige kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

467. Gruhner, Emmy: Der Irrlichtmann. Roman. Erstausg. Paderborn, Ferdinand Schöningh, 1927. 160 S., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/1281. - Rücken etwas geblichen, sonst ein sehr gutes Expl.

 

468. Günzl, Josef: Auf alten und neuen Wegen. Okkulte Erzählungen in volkstümlicher Form. Herausgegeben und mit einem einleitenden Vorwort versehen von Gottfried Buchner. Erstausg. Lorch (Württ.), Verlag von Karl Rohm, 1910. XV, 508 S., 2 Bll., mit Frontispiz (Bildnis des Verfassers), 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/1295. - Mit einem biographischen "Panorama" des Verfassers u. gedruckter Widmung an Leopold Engel (1858-1931), Schauspieler, Schriftsteller u. Freimaurer, der 1897 seinen eigenen Illuminaten-Orden gründete. - Josef Günzl (1841-?), war u.a. Gründer des Wiener theosoph. Vereins u. veröffentlichte auch: "Die Geheimwissenschaft als Weltanschauung und Religion. Apologetische Beiträge zur theosophischen Bewegung mit besonderem Hinweis auf Emanuel Swedenborg." - Einband leicht fleckig; tlw. geringfügig angeknickt; wenige Seiten braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

469. Haberkalt, Carl: Der kommende Mensch. Neue Ausblicke auf die Zukunft des Menschen. Erstausg. Leipzig, Ernst Günther’s Verlag, 1901. 145 S., Gr.-8°, O-Karton

Bloch 2/1313. - Kurioserweise bei Robert N. Bloch "Bibliographie der utopischen und phantastischen Literatur 1750-1950" gelistet, obwohl der Inhalt eher grenzwissenschaftlicher Natur ist. U.a. über: Technische Vorbilder künftiger Organismen; Das Fernempfinden der chemischen Qualität; Wahrnehmungen elektrischer, magnetischer u. odischer Strömungen; Der Hellsinn; Das Gedankenlesen; Die Telenergie; Das Erkennen der Zukunft. - Einband angeschmutzt u. mit tlw. hinterlegten Randläsuren; Rücken mit sauber geklebter Fehlstelle am oberen Kapital; Deckel mit handschriftl. Vermerk: "Recensions-Explar!" (sic!); einige lose Lagen (so Original); Seiten unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

470. Haggard, H. Rider: Das unerforschte Land. 8.-10. Tsd. Freiburg i. Br., Friedrich Ernst Fehsenfeld, 1927. 383 S., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/1328 (zur EA). - Zu Sir Henry Rider Haggard (1856-1925) siehe Zondergeld: "Das spätere Werk (nach ‘She’ 1886) ist aufgrund einer zunehmenden okkultistischen Tendenz nur für Fans genießbar." - Einband berieben u. leicht angestaubt; Rücken gebräunt u. am unteren Kapital leicht angerissen; Vorsatz mit Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

471. Haggard, H. Rider: Heu - Heu oder Das Ungeheuer. (Dtsch. Erstausg.). Wien-Leipzig-Lübeck; Stein-Verlag, 1925. 343 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. illus. O-Halbleinen

(= Der phantastischen Bücher. Sechster Band). - Bloch 2/1334. - Einband geringfügig fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

472. Hahn, Joseph [d.i. Alfred Fritz]: Franz Xaver Hugo, der Kapuziner. Eine durchaus glaubwürdige und sehr erbauliche Geistergeschichte aus den Jahren 1836-48. Nach den Aufzeichnungen des Johannes Bolay, weiland Bürger zu Rutesheim in Württemberg, wiedererzählt von Josef Hahn. Erstausg. Ludwigsburg, Verlag von Carl u. August Ulshöfer, [1924]. 31 S., Kl.-8°, O-Karton

Bloch 2/1335. - Deckel leicht lichtrandig u. gestempelt (ausgeschiedenes Bibliotheksexpl.), sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

473. Harder, Hermann: Die versunkene Stadt. Ein Roman aus der kommenden Urzeit. Erstausg. Leipzig, Adolf Klein Verlag, 1932. 140 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/1372. - Nach der Apokalypse leben die Menschen in einer Welt ohne Technik. - Einband leicht berieben; Besitzervermerk im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

474. Hellborn, Klaus [d.i. Eduard Rhein]: Die Jagd nach der Stimme. Kriminalroman. Erstausg. Berlin, Im Ullstein Verlag, [1937]. 245 S., 1 Bl., Kl.-8°, Blindgepr. O-Pappband

(= Ullstein-Bücher 78). - Bloch 2/1444. - Im Gegensatz zur Verlagsnennung bei Bloch, hier vorliegend die tatsächliche Erstausgabe, denn 1937 wurde im NS das Unternehmen umbenannt, d.h. der Titel erschien im gleichen Jahr noch einmal "Im deutschen Verlag". - Rücken leicht berieben u. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

475. Hermann, Franz: Die Erde in Flammen. Ein Zukunftsroman aus den Jahren 1937/38. Erstausg. Berlin, Wolf Heyer Verlag, [1933]. 256 S., mit Frontispitz (Portrait v. Verfasser) u. 6 Karten im Text, 8°, O-Leinen

Bloch 2/1459. - Utopisches Wunschbild eines wieder erstarkten Deutschland; hier wendet sich die völkische Empörung einerseits gegen Frankreich, den alten "Erzfeind" Deutschlands, dessen "Senegalneger und Marokkaner" bei der Rheinlandbesetzung Tausende deutscher Frauen u. Mädchen vergewaltigt hätten, anderseits gegen die instinktlosen Regierungsparteien der "Systemzeit", die sich selbst mit der Sowjetunion ins Vernehmen gesetzt hätten, statt von vornherein an der Beseitigung dieses Unstaates mitzuarbeiten. Den Gegenpol zu den "feigen Regierungsdeutschen" bilden in diesem Roman einige Freischärler, meist Piloten der Junkerswerke, die auf eigene Faust in die Politik eingreifen u. den faschistischen Italienern helfen, den Engländern u. Franzosen eine vernichtende Schlappe beizubringen. - Ein sehr gutes Expl. - Vom Verfasser auf dem Vorsatzblatt signiert u. datiert (Coburg 8.1.1937).

 

476. Hoehne, Edmund: Der Herzog von Sylt. Ein phantastischer Roman. Erstausg. Berlin, J. M. Spaeth Verlag, 1926. 193 S., 3 Bll., 8°, O-Leinen

Bloch 2/1497. - Vorsatz mit Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

477. Hoffmann, E. T. A.: Ausgewählte Schriften. Erster bis Zehnter Band [kmpl., in 8 Bänden]. Erste rechtmäßige Gesamtausgabe. Berlin, G. Reimer, 1827-28. VI, 340 S. / 2 Bll., 332 S. / 2 Bll., 320 S. / 2 Bll., 320 S. / 2 Bll., 384 S. / VI, 359 S. / XVI, 451 S. / XII, 492 S. /       3 Bll., 282 S. / 2 Bll., IV, 5-298 S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt., zwei Bde. nachgebunden, Bd. 1 u. 2 in anderem Erscheinungsbild

Erste rechtmäßige Gesamtausgabe, ohne die 8 Kupfer zu "Prinzessin Brambilla". - Band (1/2) Die Serapions-Brüder; (3/4) Die Serapions-Brüder; (5) Nachtstücke hrsg. von dem Verfasser der Phantasiestücke in Callots Manier; (6) Die Elixiere des Teufels. Nachgelassene Papiere des Bruder Medardus, eines Capuziners. Hrsg. von dem Verfasser der Phantasiestücke in Callots Manier; (7) Phantasiestücke in Callots Manier. Blätter aus dem Tagebuche eines reisenden Enthusiasten. Mit einer Vorrede von Jean Paul; (8) Lebens-Ansichten des Katers Murr nebst fragmentarischer Biografie des Kapellmeisters Johannes Kreisler in zufälligen Makalaturblättern; (9) Klein Zaches genannt Zinnober ein Mährchen. Prinzessin Brambilla ein Capriccio nach Jakob Callot; (10) - Einbände bestossen u. etwas beschabt; Rücken an den Gelenken angerissen; vereinzelt leicht fleckig, sonst gute Expl.

 

478. Hoffmann, E. T. A.: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Zweyter Band [von 4]. Blätter aus dem Tagebuche eines reisenden Enthusiasten. Erstausg. Bamberg, Neues Leseinstitut von C. F. Kunz, 1814. 360 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder

Bloch 2/1507. - Enthält: "Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza" u. "Der Magnetiseur. Eine Familienbegebenheit". - Leicht berieben u. etwas bestossen; Titel u. erster Zwischentitel nur in professioneller Kopie (!); tlw. etws braunfleckig; kleiner Bibliotheks-Stempel auf der letzten Seite, sonst ein gutes Expl.

 

479. Huysmans, Joris Karl: Da unten! Roman. I. und II. Band [kmpl.]. Dtsch. Erstausg. Leipzig-Reudnitz, Magazin-Verlag Jacques Hegner, [1903]. 2 Bll., 258 S., 3 Bll. / 2 Bll., 237 S., 9 Bll. (Vlgs.Anz.), Kl.-8°, Illus. O-Leinen

(= Kulturhistorische Liebhaberbibliothek Band 6 u. 7). - Bloch 2/1573; Hayn-Gotendorf IV, 200 u. III, 360. - In einer Anzeige Verlags über die Bände der "Kulturhistorischen Liebhaberbibliothek" wird Wiener Kulturhistoriker Gustav Gugitz als Übersetzer genannt. - Joris-Karl Huysmans (1848-1907); sein 1884 publizierter Roman "Gegen den Strich" (A rebours) sicherte ihm seinen Platz in der Literaturgeschichte, er gilt als Hauptwerk der "Dekadenz“. Nach 1888 beschäftigte sich Huysmans mit Okkultismus u. Magie, eine Sinnkrise führte ihn dann zu mehreren Klosteraufenthalten u. einer Einkleidung als Laienbruder. Er verarbeitete dies in vier Romanen: Là-bas (vorliegend; auch "Dort unten" oder "Tief unten", ist bekannt durch die drastische Schilderung einer schwarzen Messe u. eines "okkulten Krieges"); En route ("Unterwegs" 1895); La Cathédrale (1898) u. L’Oblat (1903). - Eine Seite (Vlgs.Anz.) angeknickt; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

480. Im Banne dämonischer Kräfte. Erstausg. Leipzig, Verlag für Kunst und Wissenschaft Albert Otto Paul, [ca. 1912/1915]. 48, 16 S. (VlgsAnz.), 12°, O-Karton

(= Miniatur-Bibliothek 220). - Bloch 2/3485 (Nachträge). - Roman um Mord u. Geistererscheinung. Wurde vom Verlag noch einmal aufgelegt; nur erkennbar an der geänderten Deckelgestaltung u. dem höheren Preis (15 Pf.). - Deckel berieben u. leicht fleckig; angerostete Klammern; erste Seite mit kl. Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

481. Kirchhofer, Fritz: Piraten im Äther. Abenteuerlicher Roman. Erstausg. Berlin-Friedenau, Fritz Kirchhofer Verlag, 1934. 216 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/1707. - Um eine Erfindung, die nicht nur Funkwellen stört, sondern auch Leitungsverbindungen trennen kann. Dazu behauptet im Buch der ehemalige Nachrichtenoffizier u. Leiter der "Radio-Gesellschaft", "daß geheimnisvolle elektrische Strahlen eines Tages in der Lage sein werden, einen etwa kommenden Krieg zu entscheiden. - Die Zukunft liegt nicht mehr auf dem Wasser oder in der Luft, sie liegt in den Ätherwellen." (S.19) - Leicht berieben; Deckel etwas gewölbt, sonst ein gutes Expl.

 

482. Kiß, Edmund: Welteis Tetralogie [kmpl.]. (1) Das gläserne Meer. Ein Roman aus Urtagen. (2) Die letzte Königin von Atlantis. Ein Roman aus der Zeit um 12000 vor Christi Geburt (3) Frühling in Atlantis. Roman aus der Blütezeit des Reiches Atlantis. (4) Singschwäne aus Thule. Roman. 4. Aufl. / 4. Aufl. / 3. Aufl. / 1. Aufl., Leipzig, Koehler & Amelang, 1933-1939. 323 S. / 299 S., 2 Bll., mit Frontispiz / 373 S., 1 Bl., mit Frontispiz u. 2 eingefalt. Taf. / 324 S., 8°, Silbergepr. O-Leinen (4 Bde. in einheitlichen Erscheinungungsbild)

Bloch 2/1709-1712 (zur EA). - Der Kassler Regierungsbaurat Edmund Kiss war ein wesentlicher Vertreter von Hanns Hörbigers Welteislehre (siehe Nr. 569ff.). Mit seiner vorliegenden Roman-Tetralogie popularisierte er die "Wel"-Thesen um Mondabstürze, Atlantis u. Völkerwanderung durch apokalyptische Ereignisse. Als SS-Hauptsturmführer sollte er 1940 eine groß angelegte "Ahnenerbe" Expedition nach Bolivien leiten, die dazu Beweise sammeln sollte, doch durch den beginnenden Krieg kam es nicht mehr dazu. - (1) Rücken leicht aufgehellt; Schnitt etwas fleckig; papierbedingt gebräunt; (2) Einband leicht berieben u. geringfügig fleckig; papierbedingt gebräunt; (3) Einband leicht berieben; Schnitt leicht fleckig; papierbedingt gebräunt u. tlw. etwas braunfleckig; (4) Rücken leicht aufgehellt; Innendeckel mit Besitzervermerk; sonst gute Expl.

 

483. Kraft, Robert: Im Panzerautomobil um die Erde. Erstausg. [Dresden-Niedersedlitz], [H.G. Münchmeyer], [1908-09]. 663 S., mit Frontispiz (Portrait Robert Kraft), Illus. im Text u. auf Taf. von Adolf Wald, 8°, Priv. Leinen mit montierten illus. O-Deckel

(= Robert Kraft. Gesammelte Reise-und Abenteuerromane. Sechste Serie: Die Augen der Sphinx. Band 1). - Bloch 2/1771. - Einband berieben u. bestossen; Rücken angerissen; Titel wurde nicht mit eingebunden; wenige fast unsichtbare, hinterlegte Anrisse; eine lose Lage; wenige schwache Flecken; papierbedingt gebräunt, sonst gut.

 

484. Lumley, Brian: Necroscope 1. bis 24. Band [= kmpl. "Paperbackausgabe"]. (1) Das Erwachen. (2) Vampirblut. (3) Kreaturen der Nacht. (4) Untot. (5) Totenwache. (6) Das Dämonentor. (7) Blutlust. (8) Höllenbrut. (9) Wechselbalg. (10) Duell der Vampire. (11) Totenhorcher. (12) Blutkuss. (13) Konzil der Vampire. (14) Grabgesang. (15) Blutsbrüder. (16) Vampirwelt. (17) Nestors Rache. (18) Metamorphose. (19) Vormulac. (20) Schlacht der Vampire. (21) Blutkrieg. (22) Vampire schlafen nie. (23) Hund der Nacht. (24) Verfluchtes Blut. Alle 1. Aufl. Windeck, Blitz-Verlag u. Leipzig-Almersbach, Festa Verlag, 2000-2008. 192 S. / 250 S., 3 Bll. / 171 S., 3 Bll. / 175 S. / 176 S. / 171 S., 2 Bll. / 191 S. / 202 S., 3 Bll. / 255 S. / 286 S., 1 Bl. / 236 S., 2 Bll. / 335 S. / 240 S. / 268 S., 2 Bll. / 221 S., 1 Bl. / 253 S., 1 Bl. / 252 S., 2 Bll. / 252 S., 2 Bll. / 270 S., 1 Bl. / 205 S., 1 Bl. / 235 S. / 269 S., 1 Bl. / 206 S., 1 Bl. / 204 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton (24 Bde.)

Erstmals 1986 veröffentlichte Vampir-Romanreihe. "Der englische Bestsellerautor Brian Lumley schuf mit den bizarren Abenteuern um Harry Keogh, den Totenhorcher Necroscope, eine der erfolgreichsten Horror-Serien der Welt [...] Necroscope, denn der Tod ist nur der Anfang!" (Verlagstext) - Einbände tlw. ganz leicht berieben u. mit geringfügigen Lagerspuren, sonst sehr gute Expl.

 

485. Lumley, Brian: Necroscope 10. Vampirzorn. 1. Aufl. Leipzig, Festa Verlag, 2010. 640 S., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag

Fortsetzung der "Paperback"-Ausgaben mit neuer Nummerierung; diese "Hardcover"-Ausgabe "entspricht eigentlich der Paperback-Nummerierung 25 bis 27" (auf der Verlagswebseite). - "Harry hat der rätselhaften Bonnie Jean nichts entgegenzusetzen - selbst die Toten wissen keinen Rat. Hilflos ist er allem ausgeliefert, was um ihn herum vorgeht. Ob Drakuls oder Ferenczys - seine Kräfte unterliegen. Er hat nicht die geringste Ahnung, was er tun soll. Oder vielleicht doch? Immerhin ist er der Necroscope, für den es sogar noch aus dem Irrenhaus einen Ausweg gibt." - "Seit ich Brian Lumleys Necroscope-Serie lese, weiß ich, dass Vampire wirklich existieren! HR Giger" (Verlagstext) - Ein sehr gutes, fast neuwertiges Expl.

 

486. Lumley, Brian: Necroscope 11. Nachtgesang. 1. Aufl. Leipzig, Festa Verlag, 2011. 568 S., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag

Der Band entspricht eigentlich Nr. 28(-?) der ursprünglichen "Paperback"-Ausgabe. - "Die Invasion hat begonnen. Drei der schlimmsten Wamphyri fallen über eine nichts ahnende Welt her. Allein das E-Dezernat kann die Erde vor der völligen Versklavung bewahren. Aber ohne den Necroscopen stehen Ben Trask und seine Mitstreiter auf verlorenem Posten. Verloren? Nicht ganz: Harry Keogh mag zwar tot sein, doch sein Vermächtnis lebt weiter." (Verlagstext) - Sehr gutes Expl.

 

487. Lytton-Bulwer, Edward: Zanoni. Ein Roman. Deutsche Ausgabe von G. Pfitzner. Leipzig, Theosophische Central-Buchhandlung, 1903. 734 S., 8°, O-Leinen

Bloch 552 (zur EA); wird auch von Gregorius in seinem "Exorial" genannt ("Empfehlenswerte magische Romanliteratur"). - "Die Geschichte spielt zur Zeit der französischen Revolution. In der Handlung verwoben wurden die geheimen Lehrsätze der erhabenen Bruderschaft der Rosenkreuzer - Perlen aus uralten Weisheitstraditionen. Sie beschreiben eine magisch-mystische Daseins- und Naturlehre, das Geheimnis des Steins der Weisen und des unsterblichmachenden Elixiers sowie Einweihungen über die letzten Dinge an der Grenze des menschlichen Verstehens." (Klappentext eines Nachdrucks) - Einband berieben u. leicht bestossen; wenige Seiten etwas fleckig; sonst ein gutes Expl. - Seltene Ausgabe.

 

488. Madsack, Paul: Tamotua. Die Stadt der Zukunft. Roman. Mit sechsunddreißig Zeichungen von Alfred Kubin. Erstausg. München, Georg Müller, 1931. 233 S., 2 Bll., mit 36 Textillus., 8°, Silbergepr. O-Halbleinen (Deckeltypographie)

Bloch 2/2028. - Der Roman ist "eine Art Geisterbahn durch abstruse Gefilde." (Rottensteiner) - Paul Madsack (1881-1949), Rechtsanwalt, Maler u. Literat. Einstmals Verlagsteilhaber u. Feuilleton-Chef des früheren "Hannoverschen Anzeigers". - Einband berieben u. geringfügig bestossen, sonst ein frisches u. gutes Expl.

 

489. Malloch, G. R.: Schrecken der Luft. Erzählung. [IN:] Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens. 56. Jhg. 1932, Band 1 und 2. Stuttgart, Berlin, Leipzig u. Wien, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, 1932. Je Band 200 S., davon Malloch: S.[5]-23, mit 3 Illus., u. S. [5]-28, mit 5 Illus., Kl.-8°, O-Leinen mit goldgepr. Rücken (2 Bde.)

Nicht bei Bloch. - Über das seltsame Auftreten gigantischer Schmetterlinge u. ihrer Raupen in England. Mit beeindruckenden, tlw. doppelblattgroßen Illus. von Greenup, die meist sehr ungewöhnlich in den Text plaziert wurden. - Einbände leicht bestossen; papierbedingt gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst gute Expl.

 

490. Merriman, John: Die Marsmenschen kommen. Dtsch. Erstausg. Berlin, Schreitersche Verlagsbuchhandlung, [1908]. 332 S., mit Kapitelleisten, 8°, Priv. Leinen mit montiertem illus. O-Deckel u. Rückenschild

(= Thomas Alva Edison der große Erfinder. Band 2). - Bloch 2/2126. - Nach einer planetaren Katastrophe kommen die Marsbewohner auf die Erde. Anfangs versucht man, den Marsianern zu helfen. Als es aber klar wird, dass es sich um eine Invasion handelt, bricht ein Krieg aus. - Einband leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

491. Meyrink, Gustav: Der heiße Soldat und andere Geschichten. 4. u. 5. Tsd. München, Albert Langen, 1906. 147 S., 2 Bll., mit Titelillus. u. Buchschmuck, Kl.-8°, O-Leinen, illus. O-Broschur mit eingebunden

(= "Kleine Bibliothek Langen, Band 62). - Bloch 2/2137 (zur EA 1903). - Inhalt: Der heiße Soldat; "Das ganze Sein ist flammend Kleid"; "Der Fluch der Kröte - Fluch der Kröte"; Izzi Pizzi; Petroleum Petroleum; "Tut sich - macht sich - Prinzeß"; "Ohrensausen"; Bocksäure; Die Königin unter den Bregen; Der violette Tod. - Zu Meyrink siehe auch Miers: "M. scheint aber der Goldenen Dämmerung (Golden Dawn) angehört zu haben, denn Dr. Henri Birven (Lebenskunst in Yoga und Magie) erwähnt, dass er mit M. (und Dr. Peithmann) über das mysteriöse Frl. Sprengelö geforscht hätten. In Prag soll M. auch zur Okkultistenloge ‘Zum blauen Stern’ gehört haben, wo er u.a. Weinfurter traf." - Offensichtlich wurde von Verlagsseite die illus. O-Broschur nur mit einem zusätzlichen Leineneinband versehen. Deckel geringfügig fleckig u. berieben, sonst einsauberes u. gutes.

 

492. Nithack-Stahn, Walther: Totentanz. Erzählt nach 12 Stichen von Daniel Chodowiecki. Nummeriertes (Nr. 272/1000) u. vom Autor signiertes Expl. (Erstausg.). Berlin, Eigenbrödler Verlag, [1925]. 74 S., mit 13 Stichen (eins als Titelkupfer), 8°, Blindgepr. O-Halbleder mit Kopfgoldschnitt 

Bloch 2/2289. - "Die zwölf Kupfer Daniel Chodowieckis wurden in der Kupferdruckerei Meisenbach Riffarth & Co. in Berlin auf der Handpresse hergestellt [u. sind durch Seidenhemdchen geschützt]. Der Entwurf zum Einbande stammt von Ernst Nicolas". - Enthält: Die Mutter; Der General; Das Freudenmädchen; Die Königin; Das Fischweib; Der Bettler; Der Ahnenstolz; Das Kind; Die Schildwache; Der Arzt; Der König; Der Papst. - Walther Nithack-Stahn (1866-nach 1939; Pseudonym: Ulrich Walther), Theologe u. Schriftsteller, ab 1906 Pfarrer an der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. - Ein gutes Expl.

 

493. Paar, Jean: Im Dämmerlande und andere übersinnliche Begebenheiten. Erstausg. Leipzig, im Speka-Verlag, [1919]. 110 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/2347. - Einband angeknickt, tlw. beschabt u. etwas fleckig; Deckel an einem Rand sauber hinterlegt; Titel mit Besitzervermerk u. etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

494. Perutz, Leo: Der Meister des jüngsten Tages. Roman. 4.- 5. Tsd. München, Albert Langen, 1924. 222 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag u. mit dreiseitigem Farbschnitt 

Bloch 2/2394 (zur EA 1923). - Phantastischer Roman um den mysteriösen "Freitod" eines Schauspielers. - Leopold Perutz (1882-1957) blieb trotz seiner erfolgreichen Romane immer finanziell von seiner Familie abhängig. Der Tod seiner Frau im Jahre 1928, kurz nach der Geburt des 3. Kindes, warf Perutz aus seiner erfolgreichen Laufbahn. Die persönliche Krise fiel mit der politischen Krise in Österreich zusammen. Perutz emigrierte im Juli 1938 nach Palästina. Sein literarisches Werk besteht zum großen Teil aus historischen Romanen, die Ergebnisse umfangreicher Quellenstudien sind. Ungezwungen nutzte er Bestandteile theologischer u. magischer Weltbilder. - Umschlag eingerissen, etwas verknittert u. mit kl. hinterlegter Fehlstelle; Einband leicht fleckig u. berieben; offensichtlich wurde der Buchblock neu eingehängt, sonst ein gutes Expl.

 

495. Perutz, Leo: Turlupin. Roman. Erstausg. München, Albert Langen, 1924. 183 S., mit Frontispiz u. Titelillus., 8°, Illus. O-Leinen mit Farbschnitt

Innendeckel mit ExLibris von Lies Thode, sonst ein gutes Expl.

 

496. Perutz, Leo[pold]: Der schwedische Reiter. Roman. Erstausg. Wien, Paul Zsolnay Verlag, 1936. 273 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/2397. - Vorsatz mit Besitzerstempel u. eingeklebten Papierstreifen darauf ein kl. Vermerk, sonst ein schönes Expl. - Selten.

 

497. Poe, Edgar Allan: Unbegreifliche Ereignisse und geheimnißvolle Thaten. In achtzehn der merkwürdigsten Erzählungen des Amerikaners Edgar Allan Poe. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1861. 580 S., 5 Bll., 12°, Priv. Leinen mit Buntpapier bezogen u. mit Rückenschild

Bloch 2/2434. - Inhalt: Leben E.A. Poe’s vom deutschen Hrsg.; Marie Rogets mysteriöses Ende; Du bist der Mann!; Das Rendezvous; Die Brille, oder Liebe auf den ersten Blick; Der schwarze Kater; Der Fall des Hauses Usher; Drei Sonntage in der Woche; William Wilson; Der Abgrund und der Pendel; Das Faß Amontillado; Das anklägerische Herz; Morella; Eine Erzählung aus den ‘Ragged Mountains’; Die längliche Kiste; Der mysteriöse Fremde; Setz’ dem Teufel nie den Kopf zum Pfand; Hüpffrosch; Der Sphinx. - Rückenschild leicht berieben; Textblock tlw. braunfleckig u. gebräunt; letztes Blatt mit kl. Papierverletzung u. Buchstabenverlust, sonst ein gutes Expl.

 

498. Prel, Dr. Carl du: Das weltliche Kloster. Eine Vision. 3. [vielm. 2.] Aufl. Leipzig, Verlag von Max Altmann, [1926]. 31 S., Gr.-8°, O-Karton

Bloch 2/808; Slg. du Prel 43; Ackermann II/108 (alle zur EA). - Der philosophisch-okkulte Schriftsteller Dr. Carl Freiherr du Prel (1839-1889), war u.a. auch Mitarbeiter der Zeitschrift Sphinx (Hübbe-Schleiden). - Einband angerändert u. geringfügig lichtrandig; unbeschnitten u. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

499. Rentzell, Werner von: Die Fahrt der Awe Cornelius. Ein Traum von deutscher Zukunft. Erstausg. Hamburg, Alster-Verlag, 1923. 176 S., Gr.-8°, O-Halbleinen

Bloch 2/2559. - Der Roman gehört zu den Utopien, die sich nach Versailles ein wiedererstarktes Deutschland wünschten. Dazu entwickelt ein Wissenschafter ein mit Zersetzungselektrizität betriebenes Expeditionsschiff: "Den Schwerpunkt seiner Aufgabe erblickte er indessen nicht im Erforschen gewisser Meerestiefen oder submariner Länderbrücken, sondern vielmehr im Wiederauffinden des wichtigsten Teiles von Atlantis, welcher zweifellos in demjenigen Gebiet des Atlantischen Ozeans zu suchen wäre, den die Geographen mit dem Namen Sargossomeer zu bezeichnen pflegten." (S.33f) Und tatsächlich wird "Atlantis-Neudeutschland" entdeckt (S.39ff). - Einband berieben, etwas bestossen u. fleckig; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

500. Rosegger, Hans Ludwig: Der Golfstrom. Roman. 6.-8. Aufl. Berlin u. Leipzig, Schuster & Loeffler, 1913. 169 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/2644. - Frühe völkische Utopie, bei der die Amerikaner den Golfstrom umleiten wollen, um das konkurrierende Europa in eine neue Eiszeit zu stürzen. Nach Krieg, Umsturz u. Revolution rettet die Eiszeit das wiedererstandene Deutsche Reich vor dem Verfaulen, "unser Volk wurde wieder enthaltsam, stark, bescheiden, arbeitsfreudig, es gesundete." Bei Jost Hermand, "Der Traum vom neuen Reich" (S.58f), wird der Roman als sozialdarwinistisches u. rassistisches Bsp. der Gattung vor 1914 ausführlich angeführt. - Einband stark stockfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

501. Rosegger, Hans Ludwig: Die blutrote Perle und andere Sonderbarkeiten. Erstausg. Köstritz u. Leipzig, C. Seifert Verlag, 1910. 256 S., 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/2643. - Inhalt: Die blutrote Perle; Die Dame mit der Maske; Telepathie; Der Klabutermann; Atahuallpa; Die unästhetische Prinzessin; Der Berg des Primus; Der Sonderbare; Der Japs; Gluxhase; Der Lift; Der Walzer; Der schwarze Kiesel; Mademoiselle Yvette; Der rote Zar; Wie Grete Bloomshoeven sehend wurde; Die Tugendrose; Er, Sie und Doktor Meller. - Leicht bestossen u. etwas fleckig; Rücken etwas geblichen, sonst ein gutes Expl.

 

502. Rosenstengel, Hans: Vom Mars zur Erde. Mit acht farbigen Bildern von Eduard Winkler. Erstausg. Stuttgart, K. Thienemanns Verlag, [1931]. 62 S., mit 8 Illus. im Text u. auf Taf., Kl.-8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/2651. - Einband leicht bestossen u. am Rückendeckel etwas fleckig; Rücken leicht angerissen; Titelrückseite mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

503. Rossmann, Hermann: Flügel. Erstausg. (im Gegensatz zur Ausg. aus dem Suhrkamp Vlg.). Berlin, S. Fischer Verlag, 1934. 126 S., 1 Bl., 8°, Engl. illus. O-Broschur

(= S. Fischer Bücherei). - Bloch Nachträge 3601. - Der illustr. Umschlag stammt nicht, wie im Impressum angegeben, von Georg Salter, sondern von Hans Meid. - "Diese Erzählung gestaltet das Urerlebnis des Fliegens. Die vier Menschen, die in ihr handeln, können heute wie vor tausenden von Jahren gelebt haben. Die Sage von Ikarus, die der Verfasser - der selbst Segelflieger ist - zu neuem Leben erweckt, wurzelt in den zeitlosen Gründen der menschlichen Seele." (Verlagstext) - Etwas berieben u. bestossen; papierbedingt gebräunt; Vorsatz mit Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

504. Sandt, Emil: Die Schmiede. Erstausg. Berlin, Sieben Stäbe-Verlags- und Druckereigesellschaft, [1926]. 253 S., 8°, Illus. goldgepr. O-Halbleinen mit O-Umschlag

Nicht bei Bloch. - Roman um die Erfindung eines motorlosen Flugapparates in Form eines eleganten Reisekoffers: "Gestern Nacht habe ich ein Experiment gemacht. Es war stockdunkel. Ich bin hinter den roten Schlußlichtern eines D-Zuges hergeflogen. In dreißig Meter Höhe. Und habe mich auf den den letzten Wagen aufgesetzt." (S.120) - Innendeckel mit Aufkleber vom Gewerkschaftsbund u. der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen, sonst ein gutes Expl.

 

505. Scheerbart, Paul: Immer mutig! Ein phantastischer Nilpferderoman mit dreiundachtzig merkwürdigen Geschichten. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Erstausg. Minden in Westf., J. C. C. Bruns, 1902. 4 Bll., 235 S. / 2 Bll., 250 S., 1 Bl., mit Vignetten, Kl.-8°, Blaues goldgepr. O-Halbleinen mit eingepr. Goldvignetten

Bloch 2/272.7 - Die Deckel-Vignetten sowie die kl. Illustrationen zw. den einzelnen Geschichten zeichnete der Autor. Aus dem Vorwort: "Es werden - worauf wir hierdurch gleich aufmerksam machen - von diesem Werke zehn Exemplare auf gegerbter Menschenhaut gedruckt werden; der Preis wird sich für den Band auf nur fünfzigtausend Reichsmark stellen." - Paul Carl Wilhelm Scheerbart (1863-1915), der deutsche Schriftsteller schrieb auch unter den Pseudonymen Kuno u. Bruno Küfer. Er beeinflusste u.a. Alfred Jarrys Theaterstücke u. die Glasarchitektur des Architekten Bruno Taut. Walter Benjamin verfasste ein bewunderndes Essay über seinen Asteroiden-Roman "Lesabéndio" u. zu den ersten Büchern des jungen Rowohlt Verlags gehörte sein skurriler Gedichtband "Katerpoesie". Trotzdem blieb Scheerbart weitgehend erfolglos u. kämpfte zeitlebens mit finanziellen Schwierigkeiten. Heute zählt er zur Avantgarde der frühen utopisch-phantastischen Literatur. - Rücken leicht braunfleckig; Schnitt angestaubt; Vortitel mit Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

506. Schmid Noerr, Friedrich Alfred: Frau Perchtas Auszug. Ein mythischer Roman. 1.-3. Tsd. (Erstausg.) Berlin-Grunewald, Horen-Verlag, 1928. 441 S., 8°, Rot- u. goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/2773. - Roman aus der Zeit als es noch Götter u. heidnische Hexen gab: "[...] alles Toben ihres Götterstolzes, der nach Willkür aus dem Körper auszufahren trachtete, wie er eingefahren war, zog nur die spinnendünnen Fluchfäden straffer [...] Unbändig aufbegehrend klagte da die stolze Frau allen Wesen in der Luft und in der Tiefe ihre Pein. Doch war’s, als höre nicht der kleinste Elf, nicht das geringste Wildweib oder Gütleinvolk die Stimme der entgötterten Heimchenkönigin." - Ein sauberes u. gutes Expl.

 

507. Schmitz, Oscar A[dolf] H[ermann]: Der gläserne Gott. Novellen. Erstausg. Stuttgart, Berlin u. Leipzig, Axel Juncker Verlag, [1906]. 243 S., 4 Bll., 8°, O-Karton

Bloch 2/2792. - Inhalt: Der Fischzug; Klasin Wieland; Der König; Der gläserne Gott. - Oscar A. H. Schmitz (1873-1931), Autor, Philosoph u. Mitglied der Münchner Bohème. In Jugendjahren Anhänger des Schriftstellers Stefan George (1868–1933). Mit seinem Schwager, dem bekannten österr. Grafiker u. Illustrator Alfred Kubin (1877-1959), unternahm Schmitz etliche Reisen. - Einband leicht fleckig u. bestossen; unteres Kapital angerissen; Deckel angeknickt; unbeschnitten u. dadurch angerändert, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

508. Schneider-Schelde, Rudolf: Der Frauenzüchter. Roman. Erstausg. München, Musarion Verlag, 1928. 314 S., 3 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

Bloch 2/2806. - "Der moralischen Sicht Nathaniel Hawthornes in der Novelle ‘The Birthmark’ (1843) und der zynischen Beurteilung Villiers de I’Isle-Adams im Roman L’Eve future (1886) um das Idealbild der Weiblichkeit fügt Rudolf Schneider-Schelde eine düster-melanchonische Variante hinzu, indem er impliziert, die Sinnlichkeit des Weibes werde letztendlich zur Hure degradieren, wobei die Angst des Autors vor dem anderen Geschlecht keine unwesentliche Rolle gespielt haben dürfte." (Bloch) - Umschlag am Rücken geblichen u. mit Randläsuren; Vorsatz mit Besitzervermekr, sonst ein gutes u. frisches Expl.

 

509. Seidel, Willy: Das älteste Ding der Welt. Mit 26 Zeichnungen von Alfred Kubin. Erstausg. Nr. 118 von 550 nummerierten Expl. München, Musarion Verlag, 1923. 70 S., 1 Bl., mit 26 tls. ganzseitigen Zeichnungen, Titel in Rot u. Schwarz, 4°, O-Halbpergament mit gezeichneter Typografie (von Alfred Kubin) u. dreiseitigem Farbschnitt

Bloch 2/2876. - Willy Seidel (1887-1934), nach Zondergeld einer der interessantesten phantastischen Erzähler im dtsch. Sprachraum. Seine Pazifikreise für das Auswärtige Amt in Berlin u. sein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten während des gesamten 1. WK prägen die Hintergründe mehrerer seiner Arbeiten. Wieder in Deutschland beschäftigte sich Seidel in den 20er Jahren intensiv mit okkultem Gedankengut. Im Jahr 1929 erschien mit dem Werk "Larven" ein weiteres Buch mit Illustrationen Kubins. Im vorliegenden "Das älteste Ding der Welt" gibt es interessante Parallelen zu H.P. Lovecraft (siehe "Phaicon 3" (1978)). - Ein sehr gutes u. frisches Expl.

 

510. Seidel, Willy: Der Gott im Treibhaus. Ein Roman von Übermorgen. Erstausg. München, Buchenau & Reichert Verlag, 1925. 240 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen

Bloch 2/2877. - Ein gutes Expl.

 

511. Siber, Jules: Satan Triumphator. Ein Dante-Roman. Erstausg. Berlin Wilmersdorf, Schack & Co. Verlagsgesellschaft, 1922. 210 S., 8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/2895; Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche, ehem. Oberhaupt der FS) nennt das Buch in seinem "Exorial" in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur" (dort fälschlich als: "Silber, Jules"). - Vorliegend "der Zwillingsbruder seines aufsehenerregenden Romanes ‘Paganini’ den Kurt Münzer in seiner Kritik im ‘Literarischen Echo’ das grossartigste satanische Buch nennt, das seit 100 Jahren erschienen sei." (Verlagstext in: Die große energetische Violin-Schule). - Über den Autor, Geigenvirituosen u. Paganini-Interpreten Dr. Jules Siber (1872-?), der in Würzburg aufwuchs u. lebte, ist nur wenig in Erfahrung zu bringen; interessant ist, dass die Zeitschrift "Psyche" ab Okt. 1921 drei Teile über ihn schrieb u. in ihm die Reinkarnation von Paganini sah, wobei auch auf den engen Zusammenhang zw. Dämonie u. den "sexuellen Zwischenstufen" eingegangen wird. - Einband etwas braunfleckig; Ecken leicht bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

512. Steiniger, A[nton]: Weltbrand 1950. Ein utopischer Roman. Erstausg. Berlin, Im Verlag der Zeit-Romane, [1932]. 247 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/2990. - "Ein neuer Weltkrieg droht auszubrechen, und zwar zwischen den Vereinigten Chinesisch-Russischen Volksrepubliken und den Völkerbundstaaten. Neue furchtbare Waffen sind entwickelt worden, darunter die B-Gasflammenwerfer [...] Einer steht dem Krieg noch entgegen: der deutsche Erfinder Johannes Ekkehard, der ‘Stahlfisch’-Luftschiffe entwickelt hat, die auf unbekannten Strahlen schweben." (Rottensteiner) - Einband leicht leseschief; untere Rückenkante etwas abgewetzt; Schnitt schwach braunfleckig, sonst ein gutes Expl. in moderner Antiquaschrift.

 

513. Stranik, Erwin: Koko Irregang. Roman. Erstausg. Hamburg, "AVA" Allgemeine Verlags-Anstalt, 1926. 293 S., 5 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/3031. - " ‘Koko Irregang’ ist eine ausgelassene, oft auch morbide Groteske über die Zeit der Inflation, den Verfall aller Werte, Wirtschaftskrise, Spekulantentum, die den regierenden Oberen, einschließlich der katholischen Kirche, einen Spiegel vorhält, in dem sie ihre Laster und Schwächen wahrnehmen können [...] Koko Irregang selbst ist das Zerrbild des Juden, wie es weithin in Österreich gesehen wurde; in körperlicher Hinsicht und in seinem grotesk überzeichneten Erfolg auf wirtschaftlichen und geistigem Gebiet, dabei auch ein Verächter und Zersetzer der sittlichen Werte, denen das Bürgertum heuchlerisch anhängt, während sie in der Praxis ständig übertreten werden." (Rottensteiner) - Drei Seiten mit angeknickten Ecken, sonst ein gutes Expl.

 

514. Strobl, Karl Hans: Eine Auswahl seiner Erzählungen mit einem Brief als Einleitung. Mit Bild- und Buchschmuck von Erich Schmale-Walter. 1. Aufl. Wien u. Leipzig, Verlag der Gesellschaft für graphische Industrie, [1923]. 175 S., 1 Bl., mit 8 Farbtaf. u. 16 Textillus., 8°, Goldgepr. O-Leinen

(= Geschichten um Mitternacht. Eine Reihe phantastischer Erzählungen. Hrsg. von Karl Hans Strobl). - Bloch 2/3057. - Enthält als Erstausgabe: "Ein Brief als Einleitung" u. "Die byzantinische Münze", 7 weitere Geschichten erschienen bereits in dem Band "Die Eingebungen des Arphaxat": Die Schatzgräber; Der Gürtel der Istar; Der Hexenrichter; Der Automat von Horneck; Die Retter vom Galgen; Johann Burgstallers photographischer Apparat; Der sechste Gesell. - Karl Hans Strobl (1877-1946), österr. Schriftsteller, wurde bekannt durch die Veröffentlichung phantastisch-grotesker Romane u. Novellen. Seine Studentenromane spiegeln einen Teil seiner lebenslangen corpsstudentischen Aktivitäten wieder, außerdem gehörte er unter dem Namen "Osman Pascha" der Schlaraffia an. In der k.u.k. Monarchie wegen seiner deutschnationalen Einstellung aus dem Staatsdienst entlassen. Später trat er als Sudetendeutscher für den Reichsgedanken ein, weshalb er 1934 aus der Tschechoslowakei ausgewiesen wurde. Ab 1938 Landesleiter der Reichsschrifttumskammer. 1945 von den Russen verhaftet. 1946 starb er verarmt in einem Altersheim bei Wien. Zusammen mit Hanns Heinz Ewers zählt Karl Hans Strobl zu den bedeutendsten Autoren deutscher Phantastik. - Einband geringfügig fleckig; Rücken leicht aufgehellt, sonst ein gutes u. frisches Expl.

 

515. Villiers de L’Isle-Adam: Gesammelte Werke. Erster bis Sechster Band [von 7]. [Deutsch von Hanns Heinz Ewers bzw. Bd. 5: von Maria Ewers aus’m Weerth]. (1) Grausame Geschichten. (2) Geschichten vom Jenseits. (3) Tribulat Bonhomet. (4) Isis. (5) Das zweite Gesicht und andere Novellen. (6) Axel. 5.-7., 4.-6. u. 3.-5. Tsd. München, Thespis Verlag, 1920. IX, 331 S., 2 Bll. / 2 Bll., 318 S., 1 Bl. / 2 Bll., 255 S. / 2 Bll., 352 S. / 2 Bll., 341 S., 1 Bl. / 2 Bll., 266 S., 1 Bl., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen mit Rückenvergoldung, geb. in 3 Bde. (alle gleich)

Bloch 2/3236 u. 3238-3241 (jew. die Erstausg.). Bd. 4, "Isis", wird von Bloch nicht angeführt. - Um die Reihe zu komplettieren, fehlt der 7. Band "Die Eva der Zukunft". - Jean Marie Mathias Philippe Auguste Graf von Villiers de L’Isle-Adam (1838-1889), Schriftsteller u. Mitbegründer des französischen Symbolismus. Mit seinem Roman L’Ève future wurde er zu einem Ahnen des Science Fiction (vgl. Zondergeld). - Buch 1 beschabt, am Rücken angerissen u. mit Kleberspuren, im Vorsatzgelenk geklebt, sonst gut; die beiden anderen Bände nur leicht berieben, in gutem Zustand; alle leicht gebräunt; vereinzelt Eselsohren.

 

516. Voigt, R[osa]: Anno Domini 2000. Zukunftsbilder für das deutsche Volk. 2. Aufl. Hamburg, Deutschlands Großloge II des J.O.G.T., 1909. VI, [2], 167 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Zweite Auflage im Jahr der EA, vgl. Bloch 2/3253. Erschien 1909 auch in Stuttgart, Mimir-Verlag. - Einband leicht fleckig u. berieben, sonst ein gutes Expl.

 

517. Watzlik, Hans: Im Ring des Ossers. Erzählungen aus der Vergangenheit des Böhmerwaldes. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann, 1913. 211 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/3318. - Hans Watzlik (1879-1948), sudetendeutscher Schriftsteller. Seine grotesk-hintergründigen Werke spiegeln Volkstum, Landschaft u. Geschichte des Böhmerwaldes wieder. Von den Tschechen nach dem Krieg verhaftet u. 1946 ausgewiesen. - Einband leicht fleckig u. berieben, sonst ein sehr gutes Expl.

 

518. Wedekind, C[arlo] von: Das Märchen vom Menschen im Kristall. Eine esoterisch-stereometrische Geschichte für politische Kinder. Erstausg. Berlin-Tempelhof, Edwin Runge, 1931. 46 S., mit Textfig., 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/3326. - Einband u. Vorsätze braunfleckig; unbeschnitten u. dadurch tlw. etwas angerändert, sonst ein gutes Expl.

 

519. Wildberg, Bodo [d.i. Heino von Dickinson-Wildberg]: Dunkle Geschichten. Novellen. Erstausg. Leipzig, Verlag von Philipp Reclam, [1910]. 99 S., 2 Bll., mit Frontispiz auf Kunstdruckpapier (Portrait des Autors), Kl.-8°, O-Karton

(= Reclams Universal-Bibliothek 5160). - Bloch 2/3403. - Inhalt: "Vorwort" von W. Urban; Vitzliputzli; Der seltsame Fall der Madame Buroff; Dalmanns Haupt; Tante Engeltrauts Geist; Das gespenstige Luftschiff; Die Blume von der Insel Ranvalona. - Bodo Wildbergs (eig. Heino Louis Bodo von Dickinson-Wildberg, 1862-1942) phantastisches Werk ist nach Robert N. Bloch vergleichbar mit H. Rider Haggard (1856-1925) u. John Davies Beresford (1873-1947). Darüber hinaus übersetzte er auch mehrere Erzählungen von Edgar Allan Poe. - "Wildbergs Geschichten, im professionellen Feuilletonstil geschrieben, sind unterhaltsam und phantasivoll, reich an kuriosen Verwicklungen und skurrilen Sprüngen." (Bloch) - Leicht bestossen; Kapitale leicht angerissen; Deckel 2x u. erstes Blatt 1x mit kl. Namensstempel; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

520. Wille, Bruno: Offenbarungen des Wachholderbaums. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Roman eines Allsehers. Wörtl. Abdruck der ersten im Jahr 1901 ersch. Aufl. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1931]. 254 S., 1 Bl. / 305 S., 3 Bll., Gr.-8°, Illus. O-Leinen

Hauptkapitel: Es war einmal; Die Waldseelen; Allseele; Elfenreigen; Das ewig Eine; Erkenne dich selbst; Der Tatenleib; Die Entdeckung; Verklärung. - Dr. phil. Bruno Wille (1860-1928), Lehrer, Prediger, Journalist u. Vortragsredner, aktives Mitglied der Freireligiösen Gemeinde, Hrsg. der Zeitschrift "Der Freidenker" u. Sprecher der "Jungen", dem anarchistischen Flügel der Sozialdemokratie. Nach einer Konfrontation mit August Bebel aus der Partei ausgeschlossen. Später Gründung des "Giordano-Bruno-Bundes" zur Verbreitung seiner religiösen Weltanschauung, ab 1902 Dozent an der von ihm u. Wilhelm Bölsche mitgegründeten "Freien Hochschule", 1919 Gründung des Volkskraft-Bundes. Philosophisch stand er dem Monismus nahe. - Saubere u. gute Expl.

 

521. Willkomm, Ernst: Der Todseher und andere Geheimnisreiche Geschichten. Illustriert von Alfred Kubin. 1. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf, 1910. 284 S., 8 Bll., mit 6 ganzseitigen Illus. auf Kunstdruckpapier, 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/3415. - Einband bestossen u. angestaubt; unbeschnitten u. dadurch angerändert; Titel mit kl. interessantem Besitzervermerk, sonst ein gutes, breitrandiges Expl.

 

522. Zapp, Arthur: Im Frauenstaat. Roman. Erstausg. Hamburg, Gebrüder Enoch, 1922. 266 S., 8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/3453; Im NS standen sämtliche Schriften von Arthur Zapp auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". - Leicht leseschief u. fleckig; Rest einer Klebemarke auf Vorsatz; leicht gebräunt, sonst gutes Expl.

 

523. Zeltner, Andreas [d.i. Hans Reimann]: Des Teufels Phiole. Ein utoparodistischer Roman. Erstausg. Berlin, Schützen Verlag, [1939]. 260 S., 8°, O-Leinen mit kl. Rückenillus.

Bloch 2/3459. - Einige Kapitel: Es spukt in Philadelphia; Baldriantee oder Weltuntergang?; Wir stehen vor einer Katastrophe; Gelegenheitsgedichte mit der Scheintodpistole; Fliegendes U-Boot über Topolobampo; Wie es 1981 aussah; Der Mann, der die Ameisen multiplizierte. - Etwas schiefgelesen; leicht berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

524. Zulawski, Jerzy von: Auf silbernen Gefilden. Ein Mond-Roman. Deutsch von Kasimir Lodygowski. 2. Aufl. München, Verlegt bei Georg Müller, 1914. 405 S., mit 1 Karte auf 2 Taf. (Der mittlere Teil der nördlichen Halbkugel des Mondes), 8°, Priv. Leinen d. Zt. mit Rückentext, beide illus. O-Deckel mit eingebunden

Bloch 2/3471. - "Diese Mondgeschichte hinterließ für lange Jahre in mir ihre glühenden Spuren. Es zog mich zu ihr hin, [...] ich las sie immer wieder von neuem, konnte mich von dem prachtvollen Grauen des Mondes nicht trennen, [...] wühlte im Text wie ein Forscher, wie ein Schatzsucher, die gierig die Goldkörnchen aus dem Sand herauswäscht - zu beneiden ist der Autor, der solche Leser findet!" (Stanislaw Lem) - Einband angestaubt u. schwach fleckig; Besitzerstempel im Vorsatz.