Katalog 10 - Varia

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589. Aberle, Dr. Carl: Grabdenkmal, Schädel und Abbildungen des Theophrastus Paracelsus. Beiträge zur genaueren Kenntnis derselben nebst biographischen Anmerkungen und Literatur-Angaben. Mit 6 Tafeln. 1. Aufl. Salzburg, In Commission bei Heinrich Dieter k.k. Hofbuchhändler, 1891. 2 Bll., 74 S., S. [269]-580, 9 Taf. im Anhang [so kmpl.], Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rücken

(= Sonderabdruck aus dem XXVII., XXVIII. und XXXI. Bande (= Jhg. 1886/87, 1887/88 u. 1890/91) der Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde). - Die Arbeit basiert auf akribischen Quellenforschungen u. bildet ein ikonographisches Gegenstück zu Karl Sudhoffs Paracelsus-Biographien. Das seltenste Werk der Literatur über Hohenheim. - Kanten leicht berieben; Vorsätze mit Signatur; saubere Anstreichungen mit rotem u. blauem Buntstift, sonst ein gutes Expl. Offensichtlich mit weiteren priv. angebundenen Tafeln u. einem kl. handschriftl. Register.

 

590. Aszlányi, Desider: Die Bibel des XX. Jahrhunderts. Neue biologische Grundeinheit - Endgültiges Gesetz der Evolution - Kreislinien-System - Lösung sämtlicher Geschlechtsprobleme des Menschen. 2. Aufl. Dresden u. Leipzig, E. Piersons Verlag, [1910]. VII, 274 S., mit Textfig., 8°, O-Karton

U.a. über: Der Kern meines Kreisliniensystems; Der Übermensch; Nietzsche, Weininger; Das Problem der Leidenschaft; Die Wonne der Zeugung; Perverse Symptome; Die gleichgeschlechtliche Liebe in Asien; Das homosexuelle Wesen; Die Kinderliebe; Die Knabenliebe; Wie gelangt das Tier in den Menschen?; Die Tiermenschen in der Gesellschaft; Gibt es menschliche Vielmännige?; Das Zwillingsbild der polygamen Frauen. - Äusserst kurioses Werk: "Klassifizierung der erotischen Erscheinungen. I. Die natürliche Neigung des Mannes und des Weibes [...]: diese Liebe ist die Fürstin aller Liebesneigungen. II. Die Homosexualität und die Tribadie; die Anhänger dieser normalen gleichgeschlechtlichen Liebe sind die Aristokraten der Liebe. III. Die Päderasten der ersten zwei Gruppen betrachte ich als die Edelleute der Liebe [...] Setzen wir die zivilisierte Kulturgesellschaft über die Gesellschft der Urmenschen, so nimmt die homosexuale Liebe im Kulturtrieb einen höheren Rang ein, als die Liebe des Urmenschen. Die Kinderliebe ist nicht anders als das Durchdringen des einheitlichen Weltgesetzes der Evolution; die Kinderliebe ist daher eine evolutionelle Erscheinung." (S.212f) - Leicht bestossen u. angestaubt; Deckel lichtrandig u. mit Fleckspuren; unbeschnitten u. dadurch angerändert, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

591. Aszlányi, Desider: Weltverjüngung. Sechs Essays. Erstausg. Leipzig, Xenien-Verlag, 1912. 159 S., 8°, O-Karton

Enthält: Söhnlein. Paraenesis; Weltverjüngung; Der Normalmensch; Völkerschicksal; Szenen der Weltschaubühne; Vorfrühling. - Einband etwas fleckig u. leicht angeknickt; unbeschnitten u. tlw. unaufgeschnitten, sonst gutes Expl. - Selten.

 

592. Barth, Otto Wilhelm (Hrsg.): Lotusblätter. 4. Jhg. 1924, Heft 1 bis 4 [= kmpl. Jhg.]. [Vom Verlag in Heft 2 angebunden:] Dr. Georg Grimm (Hrsg.): Buddhistischer Weltspiegel. V. Jhg. 1924, Heft 2. München, Wien u. Leipzig, Asokthebu Otto Wilhelm Barth-Verlag, 1924. 229 S., 3 Bll (Jhgs.-Titel u. Inhalt) u. S. 25-59, 8°, O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Paul Hesse: Ein Weltgericht in okkulter Bedeutung; Johannes Müller: Die anatomisch-physiologischen Grundlagen der Chiromantie u. ihre Anwendung in der Medizin; H. Haase: Symbol u. Mythos in den Festzyklen des Okzidents. Kosmische Spiegelungen u. ihre esoterische Renaissance; Georg Grimm: Unser Abstieg u. unser Heimgang aus ihr oder: Das Verhältnis der anschaulichen u. abstrakten Erkenntnis zueinander u. zu uns selbst. - Etwas bestossen; Heft 1-3 am Rücken etwas unschön mit Gewebeband geklebt; Heft 4 am Rücken etwas beschädigt; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl. der recht seltenen Zeitschrift.

 

593. Behnke, Steffen und Sven Henkler (Redaktion): Hagal - die allumfassende. 3. Jhg. 2000, Nr. 2 bis 4 [von 4]. Dresden, Verlag Zeitenwende, 2000. 26 S. / 26 S. / 30 S.; jew. mit Abb., Gr.-8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Silke Malsch u. Olaf Neubauer: Vom Traum im Grünen zum Alptraum im Planquadrat; Wolfgang Schüler: Jeremias Gotthelf, Ein großer Außenseiter der deutschen Literaturgeschichte; Heinrich Hallpater: Julius Evola u. Johann Bachofen. Ein Gespräch zu nächtlicher Stunde in Rom; Vladimir Wiedemann: Optionen für einen gemeinsamen europäisch-russischen Rechtsraum; Markus Fernbach: Drieu la Rochelle zw. Charleroi u. Freitod; D.A.R. Sokoll: Blut u. Mensch. Zur morphologischen Betrachtung des Blutes; Martin Schwarz: Raido, Tradition in Bewegung; Felice Vinci: Homer an der Ostsee; Steffen Behnke: Meinungsmacher statt Meinungsbilder. Gedanken zur medialen Scheinwelt. - Gute Expl.

 

594. Behnke, Steffen und Sven Henkler (Redaktion): Hagal - die allumfassende. 4. Jhg. 2001, Nr. 1bis 4 [kmpl.]. Dresden, Verlag Zeitenwende, 2001. jew. 38 S., mit Abb., Gr.-8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: D.A.R. Sokoll: Rübezahl. Gott u. Dämon; Therese Schwander: Brauchen wir noch Erziehung?; Ursula Haverbeck: Hat uns der deutsche Ordensstaat heute noch etwas zu sagen?; Martin Schwarz: Das dunkle Zeitaler u. sein Ende; Luc Nannens: Die Geschichte der Idee "Europa als Dritte Kraft"; Steffen Behnke: Bomben, Blut u. Bitterkeit, Pax Americana; Oliver Ritter: Magische Männlichkeit; Martin Schwarz: Einführung in die Magie; Markus Fernbach: Julianus Claudianus Flavius, tragitionaler "Revolutionär" auf dem Kaiserthrone; Erwin Wäsche: Symbolik u. Geschichte der mittelalterlichen Reichinsignien. - Einbände tlw. mit kl. Fleckspuren; ein Heft leicht angeknickt, sonst gute Expl.

 

595. Behnke, Steffen und Sven Henkler (Redaktion): Hagal - die allumfassende. 5. Jhg. 2002, Nr. 1 bis 4 [kmpl.]. Dresden, Verlag Zeitenwende, 2002. jew. 38 S., mit Abb., Gr.-8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Oliver Ritter: Martin Heidegger, Denker in dürftiger Zeit; Markus Fernbach: Shinto u. Kendo. Von der Frömmigkeit der Samurai; Markus Wolff: Der Glaube an die Asen: Die Wiederbelebung der nordischen Religion in Nordamerika; D.A.R. Sokoll: Das Schwert; Martin Schwarz: Metaphysik, Initiation. Kampf: Die Bhagavad-Gita (Hauer, Evola u. Raphael); Claus-M. Wolfschlag: Für Sexualität, gegen Sexualisierung; Olaf Neubauer: "Nicht fort sollt ihr Euch pflanzen, sondern hinauf" (Friedrich Nietzsche); Steffen Behnke: Der Sturz des Falken zu Worms. Die Entnazifizierung des Nibelungenliedes. - Einbände tlw. mit schwachen Fleckspuren; ein Rückendeckel leicht wellig, sonst gute Expl.

 

596. Behnke, Steffen und Sven Henkler (Redaktion): Hagal - die allumfassende. 6. Jhg. 2003, Nr. 1 bis 4 [kmpl., in 3 Heften]. Dresden, Verlag Zeitenwende, 2003. 38 S. / 74 S. / 38 S.; jew. mit Abb., Gr.-8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Uwe Topper: Die Himmelsscheibe von Nebra; Andreas Ferch "Des Teufels Arschbacken." Kontroversen um die Externsteine; Seven Henkler: "Reichsjuwelen für einen kommenden SS-Staat"? Fragen zu einer religionspolitischen Debatte (über Trimondi: Hitler, Buddha, Krishna); Hermann Jung: Politische u. religiöse Gruppen in Indien; Olaf Neubauer: Der Herr der Sprachen. Das Lebenswerk des J.R.R. Tolkien; Herman Jung: Die Spur führt zu Krishna. Westliche Autoren entdecken den östlichen Ursprung rechter Kulte; Maria Schnee: Die Geschichte der Alchemie in Sachsen; Markus Fernbach: Das Sonnenlied des Königs Echnaton; Steffen Behnke: Alles Lüge? The american way of war; Uwe Topper: Nachruf für Leni Riefenstahl; Anita Maria Kittler: Die leichte Unverträglichkeit des Seins. Über den dänischen Schriftsteller Johannes Anker Larsen; Wolfgang Saur: Ewige Bilder u. Sinnbilder. Dank an Mircea Eliade. - Gute Expl.

 

597. Benalti, Alexander: Mayomahai. Ein bizarrer Roman in Fetzen und Farben. Erstausg. Schmiden bei Stuttgart, Franz Decker Verlag, 1958. 154 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Pappband

"‘In unseren heutigen Deutschland’, sagt der Autor, ‘sind zwar die Häuser wieder aufgebaut, aber nicht die Menschen. Sie sind die noch lebenden Ruinen einer vergangenen tausendjährigen Epoche!’" (Klappentext) - das dazu unpassende, vorliegende Buch ist ein flagellantistischer Roman, das der Verlag im gleichen Text mit dem "Anstrich eines ‘pathologischen Spannungsreißers’" charakterisiert. - Etwas bestossen; Widmung im Vorsatz; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

598. Biedenkapp, Dr. Georg: Babylonien und Indogermanien. Ein Geistesflug um die Erde. Erstausg. Jena, Hermann Costenoble, 1903. 165 S., 8°, O-Karton

Im ersten Kapitel, "Ein Rückblick aus dem Jahre 3000 n.Chr.", werden die Seltsamkeiten der "Vergangenheit" noch einmal vorgeführt: neue Verkehrsverbindungen, die wie ein Rassenquril wirkten; Affenformen der Humanität; die Entartung der Menschen zum Affen u. die Unlogik der deutschen Rechtschreibung. Die weiteren Kapitelüberschriften: Indogermanien vor 6000 Jahren; Eine Selbstmördernation; Was wir von den Amerikanern lernen können; Was wir von den alten Indern lernen; Was wir von den Chinesen lernen; Wir Frösche auf goldenem Stuhl; Der Kreislauf des Unsittlichen; Kunst u. Katechismus; Neudeutsche Ideale ("Wenn die Juden unseren Göthe und Schiller ehren, dann sollten wir es selber doch auch thun und sie demgemäss mit anderen deutschen Idealen an die Stelle der Bibel und des Religionsunterrichtes setzen"). - Deckel gestempelt, angeknickt u. angerändert; oberes Kapital mit kl. sauber geklebter Fehlstelle; unbeschnitten, sonst gutes Expl.

 

599. Biedenkapp, Dr. Georg: Der Nordpol als Völkerheimat. Nach den Ergebnissen der prähistorischen, etymologischen und naturwissenschaftlichen sowie insbesondere der Veda- und Avesta-Forschungen TILAKs dargestellt. Erstausg. Jena, Hermann Costenoble, 1906. VIII, 195 S., Gr.-8°, Priv. Pappband d. Zt. mit Rückentext 

Anlaß der Arbeit war die Veröffentlichung von Bâl Gangâdhar Tilak: "The arctic home in the Vedas, being also a new key to the interpretation of many Vedic texts and legends" (Poona u. Bombay 1903). - Rücken leicht angerissen; Vorsatz mit Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

600. Bischoff, Dr. Erich: Babylonisch-Astrales im Weltbilde des Thalmud und Midrasch. Mit zwölf Abbildungen. Erstausg. Leipzig, J.C. Hinrich’sche Buchhandlung, 1907. VI, 172 S., mit Textabb. u. einer Taf., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

U.a. über: Entsprechungen von Himmlischen u. Irdischem; Die Schöpfung; Zur Topographie des Weltalls; Die Welt als Lebewesen; Der Fürst der Welt; Astrologisches; Astrale Geister; Einzelheiten des astralen Weltbildes; Astrale Symbolik. - Leicht bestossen u. berieben; Deckel mit Resten einer Klebemarke; Innendeckel mit oberflächlichen Abriß; mehrfach gestempeltes, ausgeschiedenes Bibliotheksexpl., sonst im guten Zustand.

 

601. Braun, Dr. phil. P.: Die Bemeisterung des Schicksals. 3. Aufl. Schmiedeberg u. Leipzig, Verlag von F. E. Baumann, [1911]. 303 S., 8°, Priv. Pappband d. Zt. 

U.a. über: Was ist Krankheit; Die Macht des Gedankens bei der Krankenbehandlung; Die Macht des Geschlechtstriebes. Dessen Kontrolle u. Gebrauch; Geschlechtsthätigkeit; Unreine Gedanken; Unmittelbare Berührung; Die Pflege des Kindes vor der Geburt; Die Hebung der Armut; Wie ist der Universalgeist aufzufassen; Der Fürst dieser Welt; Eine Verteidigung der Geisteswissenschaften. - P. Braun gründete 1893 den "Gral-Orden" (oder: Orden vom heiligen Gral), der die Verbeitung von Selbsterkenntnis u. Nächstenliebe bezweckte u. ähnlich der Freimaurerei 3 Grade (Lehrling, Geselle, Meister) hatte. 1921 wurde der Orden reformiert u. nannte sich dann "Neuer Grals-Orden", von dem sich 1923 der "Gralshort Montsalvat" in Dresden abzweigte. Es wurde u.a. die Zeitschrift "Zum Licht" (Hrsg: F. E. Baumann) hrsg. Dr. E.C.H. Peithmann führte im Gralsorden die Sexualmagie ein, trennte sich aber später u. gründete eine gnostische Geheimkirche (Miers). - Einband berieben u. bestossen; Kanten etwas beschabt; einige Anstreichungen u. eine längere Anmerkung, sonst ein gutes Expl.

 

602. Braun, Johannes: Johannis Braunii Selecta Sacra. Libri quinque. Cum Indicibus lucopletissimis, & Tabulis Aeneis elegantissimis. Amsterdam, Henricum Wetstenium [Heinrich Wetstein], 1700. 53, [11], 805, [111] S., mit Titelkupfer u. 13 weiteren Taf., davon 3 eingefalt., 8°, Leder d. Zt. mit gepr. Rücken u. mit 5 Bünden

Der aus Kaiserslautern stammende Johannes Braun (Braunius; 1628-1708) lehrte ab 1680 Theologie u. Hebräisch in Groningen. Er war ein Schüler des Föderaltheologen Johannes Coccejus. Die von beiden vertretene theologische Richtung in der Reformation geht auf Ulrich Zwingli u. wahrscheinlich auf die Wiedertäufer zurück. Ihr Grundgedanke ist, dass der Bund des Alten Testamentes, den Gott mit Adam u. Noah schloss, erneuert mit Abraham u. Mose, im Neuen Testament seine Fortsetzung fände. - Vorliegendes Werk ist ein frühe Arbeit über jüdische u. ägyptische Kulte mit interessanten Illustrationen. Das Bild des Moloch (S.476) ist die neugestochene Kopie einer Abb. die schon bei Athanasius Kirchner (Oedipus Aegyptiacus, Rom 1652) erschien. Das schöne allegorische Titelkupfer wurde nach Ph. Tiedeman graviert. Nach Einleitung u. Index werden beteiligten Schüler genannt. Es folgen die "5 Bücher": De Apostolorum epistolis ad quos scriptae sint; De septimo sigillo; De sanctitate summi Pontificis; De Thammuz Ezech. VIII, XIV; Exercitationes variae. Die letzten 111 S. bilden einen umfangreichen Index. - Einband leicht berieben; Vorsatz mit kl. überzeichneten Besitzervermerk; das Papier etwas gebräunt; das Titelkupfer geknickt u. angerändert; eine Taf. im Rand hinterlegt; eine Taf. lose. Dem Alter entsprechend ein gutes bis sehr gutes Expl. [Concerning the age a good copy. Complete].

 

603. Bray, Anna Eliza [d.i. Anna E. Stothard]: Warleigh, oder: die Schicksals-Eiche. Erster bis dritter Theil [kmpl.]. Eine Sage aus Devonshire. Aus dem Englischen übersetzt von Friedrich Wilhelm Bruckbräu. 1. Aufl. Augsburg, v. Jenisch und Stage’sche Buchhandlung, 1838-39. 399 S. / 428 S. / 413 S., 1 Bl., Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit handschrftl. Rückenschildern (3 Bde.)

(= Historische Romane der Mrs. Anna Eliza Bray; Bd. 10-12). - Mit allen literarischen Elementen eines Ritterromans: Düstere Intrigen, Ermordete u. Eingekerkerte, Jagd auf Hexen, falschen Wahrsagerinnen u. ungewöhnliche Räuber. - Einbände leicht berieben u. bestossen; Innendeckel mit Aufklebern einer zeitgenössischen Leihbibliothek; eine Seite mit kl. Randläsur u. Buchstabenverlust (Bd.I, S.69/70), sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

604. Bülau, F[riedrich von]: Geheime Geschichten und räthselhafte Menschen. Band 1 bis 12 [kmpl.]. Sammlung verborgener und vergessener Merkwürdigkeiten. 2. Aufl. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1863-64. XII, 503 S. / VI, 438 S. / VI, 532 S. / VI, 492 S. / 615 S. / 496 S. / 498 S. / 512 S. / 468 S. / 462 S. / 503 S. / 442 S., 8°, (1) Leinen d. Zt. mit goldgepr. Rücken, (2-12) Pappbände d. Zt. mit handschriftl. Rückenschildern

Ackermann I/357 (nur Bd.1 u. 2 der EA), Hayn-Gotendorf I, 498 (zur EA) u. IX, 91 (für die vorliegende Ausgabe: "Diese wichtige, gesuchte und reichhaltige Sammlung ist vollständig sehr selten"). - U.a. über: Der Aberglaube des 18. Jh.; Die Gräfin Cosel; Cagliostro; Der Graf von St. Germain; Spukgeschichten am kurtrierischen Hofe; Geisterbeschwörung; Der Zauberspiegel; Wallenstein u. seine Katasthrophe; Johann Keppler; Die letzten Medicis; Ein gefährlicher Ring. (Aus der dänischen Hofgeschichte); Ein Hexenproceß in Welsch-Tirol. - Mit Register. - Einbände leicht bestossen; Rückenkanten tlw. etwas beschabt; überwiegend mit ExLibris im Innendeckel; tlw. leicht gebräunt u. mit kl. Fleckspuren, sonst gute Expl.

 

605. Carus, Carl Gustav: Organon der Erkenntnis Natur und des Geistes. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1856. XVI, 320 S., Kl.-8°, Späterer priv. Pappband mit Rückenschild

C.G. Carus (1789-1869) war (später königlicher Leib-) Arzt, Naturforscher, Philosoph, Psychologe, Maler, eine Art Universalist u. gilt als Repräsentant der deutschen Romantik, der mit der Philosophie Schelling’s eng verbunden ist. Die grundsätzliche Idee des Unbewussten ist keineswegs eine Erfindung Freud’s, sondern wurde längst vor diesem von Carus entwickelt. Bekannt war Carus auch mit Alexander von Humboldt, als Maler wurde er mit Caspar David Friedrich verwechselt. - Leicht berieben; Innendeckel mit kl. Aufkleber, der über dem Großbuchstaben A eine Adelskrone zeigt; durchgehender schwacher Feuchtigkeitsrand, sonst ein gutes Expl.

 

606. [Christaller, Erdmann Gottreich]: Prostitution des Geistes. Satirischer Roman. Erstausg. Berlin-Schmargendorf, Renaissance-Verlag, 1901. 375 S., 8°, Priv. goldgepr. Leinen d. Zt.

Eine entlarvende u. hintergründige Kritik an der evang. Kirche. "Was thu ich bei diesem erzrückständigen Bauernvolk, von dem Welten mich trennen! das ich zudem nicht mal versuchen darf emporzuheben! Zum Lachen wahrhaftig. Wenn ich an einen Gott glaubte, wie ihr, so würd ich denken, dass er die Welt und die Menschen gemacht hat, nur um lachen zu können. Boshaft zu lachen!" - Erdmann Gottreich Christaller (1857-1922) evangelischer Pfarrer u. Schriftsteller. Nach der Veröffenlichung seiner "Satire" auf den ungeliebten Beruf, schied er offiziell wegen Schwerhörigkeit aus dem Kirchendienst. - Signatur auf Titel, sonst ein gutes Expl.

 

607. Clüver, Detlev: Dethlevi Cluveri, ‘E Societ. Reg. Anglic. Disquisitiones Philosophicae. 1706, 1.- 52. Woche. Oder: Historische Anmerckungen Über die nützlichsten Sachen der Welt. Welche in der Theologie, Physic, Medizin, Chimie, Moral-Philosophie, Mathematic und andern Wissenschafften fürkommen, um viele Jrrthümer zu vermeiden / gebührend untersucht worden. Vom MDCCVI. Jahr. Wobey auch der Jnhalt verschiedener neuer Bücher und Schrifften, nebst dem Register über diese Anmerckungen hinbeygefüget sind. Erstausg. Hamburg, im Reumannischen Verlag, 1707. 1 Bl., 416 S., 9 Bll. (Register), mit 52 Kupfertaf., 8°, Pergamentband d. Zt.

Vorliegend der erste Jahrgangsband "Historische Anmerckungen", von denen bis 1711 noch vier weitere Ausgaben erschienen. - Kurioses Sammelsurium aus zeitgenössischen u. geographischen Mitteilungen (etliche Stichen betreffen Indien); Berichte von Kriminalfällen u. Katastrophen; Ausführungen zu mathematischen, philosophischen u. wissenschaftlichen Themen. Darunter auch etliche Beiträge zur Alchemie u. Magie. - U.a. über: Die verwunderliche weisse See u. durchsichtige Erd-Kugel; Von dem Carfunckel oder Hell-Leuchtenden Stein / so von einigen Americanern als ein Gott angebetet wird; Von Müglichkeit der Verwandlung des Eisens in Kupfer; Die güldene Cabala der Juden / wie nach Anweisungen der Sephiroth, die Verwandlung der Metallen geschehen müsse / um Gold u. Silber herauszubringen; Cabalistische oder geheime Algebraische Buchstabs-rechnung des berühmten Alchymisten Raimundi Lullii; Die Magische Erweckung oder Herfür-Rufung der Geister / so in der unsichtbaren vernünfftigen Welt / durch Betrachtung des Göttlichen Wesens sich zu erkennen geben; Die Jüdische Magie, das Gold u. Silber Centnerweise zu machen; Von den unerforschlichen Bewegungen der Cometen / wie sie zu ungewissen Zeiten / den grossen Raum der Welt durchlauffen / als den sichtbahr werden / aber bald wieder verschwinden. - Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Deckel leicht gewölbt; Innendeckel mit Besitzervermerken u. adeligem Wappen-ExLibris von Ioannes Christophorus S:R:I: Liber Baro de Able...; tlw. stärker gebräunt u. braunfleckig; 2 Seiten angelöst, sonst ein gutes Expl.

 

608. Derham, William: Astrotheologie, oder Anweisung zu der Erkenntniss Gottes aus Betrachtung der Himmlischen Körper. Aus der fünften Engl. Ausgabe übersetzet, und in dieser vierten Auflage mit einer Nachricht von mehreren Scribenten die durch Betrachtung der Natur zu Gott führen, vermehret von B. Jo. Alberto Fabricio, D. und Prof. Publ. des Gymnasii zu Hamburg: Nebst desselben Pyrotheologie, oder Anweisung zur Erkenntniss Gottes aus Betrachtung des Feuers. Mit Kupfern. Hamburg, bey Johann Carl Bohn, 1745. CLXXXIV [184], 381 S., 3 gefalt. Taf., 8°, Pappband d. Zt.

Ackermann III/781 (zur Ausg. 1732); Vlg. Caillet I,3003 u. I,3004. - William Derham (1657-1735) englischer Geistlicher u. Naturphilosoph; gilt als der erste Forscher, der die Schallgeschwindigkeit gemessen hat. - Berieben u. bestossen; Rücken leicht nachgeklebt; tlw. gebräunt; drei Blatt mit kl. Eckabriß; letzte Tafel knittrig u. im Falz mit kl. Loch, sonst ein gutes Expl.

 

609. Eckartshausen, Carl von: Die wichtigsten Hieroglyphen für’s Menschen-Herz. Band I und II [kmpl.]. Neu herausgegeben vom Bund christlicher Mystiker. 1. Aufl. Berlin, Vertretung L. Fink; Commisions-Verlag F. E. Baumann, Bitterfeld, 1896-97. 213 S., 1 Bl. /         288 S., 12°, Halbleinen d. Zt. / Priv. Pappband mit Goldschrift

Vgl. Faivre 79. - Karl von Eckartshausen (auch Carl v. Eckhartshausen; 1752-1803), illegitimer Sohn des Grafen Karl von Haimhausen. Er wurde 1776 Hofrat, 1777 Mitglied der Bayerischen Akademie u. war von 1780 bis 1793 Bücherzensurrat. In dieser Zeit hatte er sich dem Orden der Illuminaten angeschlossen; später Kenner u. Vertreter rosenkreuzerischen Ideengutes. In seinen zahlreichen Publikationen suchte er anfangs der Aufklärung u. der Verschmelzung von Religion u. Wissenschaft zu dienen, während er später religiöse, mystische u. alchemistische Schriften veröffentlichte. - Vorliegende "Hieroglyphen" erschienen ursprünglich im 1. Bd. von "Religiöse Schriften über Klares und Dunkles" (1839) u. behandeln u.a.: Ueber das große Wesensgesetz der Liebe; Ueber die Schöpfung der Geister; Das Böse entsprang durch die Abweichung eines Typus vom guten Prinzip; Geheimnis des Geister-Falles; Ueber die Religion der ersten Menschen; Von der Menschwerdung der Gottheit; Vom alten u. neuen Menschen; Ueber das Gebet. - Zwei unterschiedliche Einbände; Bd.I im Vorsatz leicht fleckig u. mit Besitzerstempel; Bd.II anfangs mit grossen Feuchtigkeitsrändern, die nach hinten schmal werden, ca. die Hälfte der Seiten stark gebräunt (anderes Papier); einige Bleistiftanstreichungen, sonst gute Expl.

 

610. Eckartshausen, Hofrath [Carl von]: Tagebuch eines Richters, oder Beiträge zur Geschichte des menschlichen Elendes. Der beleidigten Rechte der Menschheit. Viertes Bändchen. Brünn, Joh. Sylv. Siedler, 1788. 389 [recte 387] S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. 

Vgl. Faivre 8. - In sich abgeschlossener Teil, enthält u.a.: Form eines Hexenprozesses aus den alten Zeiten (S.219-293). - Einband bestossen u. beschabt; oberes Kapital etwas stärker angerissen; Gelenke innen u. aussen mit Wurmgängen; Vorsatz mit Anmerkung von alter Hand; das Frontispiz wurde nicht mit eingebunden (fehlt); Titel mit Signatur; fast durchgängig etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

611. Finck, Johannes Fernando: Mann und Weib. Ein Symbol des Ewigen. Eine mythologisch-mystische Skizze. Verbunden mit dem Versuch eines geographischen Gottesbeweises. Mit einer Karte vom Reiche Gottes. Lorch (Württ.), Karl Rohm Verlag, 1911. 215, 8 S., mit zahlr. Abb. u. Taf., lose in einer Lasche: eine großformatige, farbige u. mehrfach gefaltete Tafel (47 x 67cm), 8°, Illus. O-Pappband

Inhalt: Vorhalle. Eine Ansprache im Vorsaal der Glyptothek (Einführung in die Mysterien der unsichtbaren Kirche. Die Schöpfung als Naturreiche u. Menschheit, Eine Grossgeburt der Gottheit in der Zeit um Beschränkung); I. Saal. Maria, die Mutter Gottes (Die Mutter des Lichts, Eine Kleingeburt der Gottheit auf Erden u. in der menschlichen Form); II. Saal. Laokoongruppe (Der Lebens- u. Leidensweg der göttlichen Seele, Ihre Kreuzigung u. Auferstehung. Das Opfer des Erdenmenschen); III. Saal. Amor u. Psyche (Die irdische Verklärung der ewigen Liebe, Die Wiedervereinigung der göttlichen Seele damit u. ihre Himmelfahrt); IV. Saal. Der segnende Christus (Der eine Menschensohn des einen Gottvaters, Die unendliche gemeinsame Lebensseele, gegenwärtig im Herzen der ganzen Menschheit als Sonne der reinsten Wahrheitserkenntnis u. deren Genuss). - Über den Auslandsdeutschen Johannes Fernando Finck lässt sich nur wenig in Erfahrung bringen. Er zählt zu den selbsteingeweihten Mystikern (siehe auch K.-O. Schmidt: Sei du selbst! Der Rosenkreuzer-Weg zur Selbstverwirklichung.) Er schrieb u.a. auch Beiträge für "Die Loge. Eine Monatssch", die ebenfalls im Verlag von Karl Rohm erschien. - Leicht berieben u. angestaubt; Rücken stärker fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

Nachfolgend einie Werke von Friedrich Fischbach, der versuchte den Nachweis zu erbringen, dass am Niederrhein zw. der Sieg u. Wupper die ältesten Mythen der Arier (auch die der Griechen) entstanden sind (v.a. in seinem Werk „Asgart und Mittgart").

Darüber hinaus ist Fischbachs „Ursprung der Buchstaben Gutenbergs" (Mainz 1900) für die völkische Runenauslegung bedeutsam. Guido List griff seine Thesen später auf u. popularisierte sie weiter. Der Ideentransfer der Fischbach’schen Irrtümer zu Guido List ist feststellbar, obwohl ihn List als „Quelle" nur eher beiläufig erwähnt.

Karl Heise nimmt in seinem Buch „Parsifal. Ein Bühnenweih-Festspiel Richard Wagners in okkult-esoterischer Beleuchtung" ebenfalls Bezug auf Friedrich Fischbach u. selbst Lanz von Liebenfels erwähnt den Autor im Ostra-Heft 32.

 

612. Fischbach - Hymmen, Ernst: Das Paradies der Bibel, der arischen Völker und Götter Urheimat, ultima Thule sowie das varianische Schlachtfeld mit Hülfe niederrheinisch-bergischer Mythenforschung aufgefunden in den Rheinlanden. 2. Aufl. Leipzig, Kommissions-Verlag Gustav Fock, 1902. 107 S., 8°, Goldgepr. priv. Leinen d. Zt.

Friedrich Fischbach 1902 im Nachwort von "Asgart und Mittgart": "Als aber Herr Hymmen mir vor einem Jahr vorwarf, zu früh die Resultate zu veröffentlichen, machte er selbst den Fehler, eine Hypothese in der Mühlheimer Zeitung loszulassen, die so sehr den Fluch der Lächerlichkeit an der Stirne trägt, dass ich notgedrungen eine reinliche Scheidung von seiner Mitarbeiterschaft aussprechen musste [...] Nun beeilte Herr Hymmen sich, diese Forschungen über ‘Das Paradies der Bibel’‚ und über As- und Mittgart als Buch erscheinen zu lassen." Hymmen soll auf Seite 3 seines Werkes von "Fischbachs Schuld" schreiben. - U.a. über: Das eddisch-niederrheinische Mitgart, das Paradies der Bibel; Die blischen Länder Hawila, Kusch u. Assur am Niederrhein; Die Irmensul eine niederrheinische Schlangensäule; Der biblische Paradiesmythus, erklärt mit Hülfe niederrheinischer Mythenforschung; Die Flutsagen des Altertums u. ihre Heimat am Niederrhein; Das goldene Zeitalter des niederrheinischen Mitgart u. sein Ende (Kain u. Abel am Niederrhein); Die Insel Atlantis, die niederrheinische Erdscheibe; Die Totenflüsse der Griechen, nachgewiesen am Niederrhein; Der biblische Altar auf dem Götterberge im Norden, Odins Altar in Nords Wohnsitz Mülheim am Rhein. - Einband leicht berieben u. bestoßen; verso Titel kl. Bibliotheksstempel, sonst ein gutes Expl.

 

613.        Fischbach, Friedrich: Lieder eines Ketzers. Ornamente in Versen. Erstausg. Hanau, G. M. Alberti, 1878. 2 Bll., XII, 241 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. marmoriertes Halbleder mit 4 Bünden u. goldgemusterten Vorsätzen

Aus dem Vorwort: "Die Zeit des geistigen Waffenstillstandes auf religiösen Gebiete ist vorüber! - Seit der glorreichen Einigung Deutschlands stellt sich die Notwendigkeit der Abwehr römischer Herrschaft als erste Pflicht der Selbsterhaltung heraus. Es galt das von Jesuiten so fein gesponnene Netz zu zerreissen, im welchem die Freiheit und das selbstständige Denken des Volkes gelähmt und Rom dienstbar gemacht werden sollte. Die Fortsetzung der Reformation ist notwendig!" - Etwas berieben; Kanten beschabt; sonst gut. Handschriftliches Gedicht auf dem Vorsatz, auch andere Bände der Auflage wurden vom Autor selbst so ausgezeichnet u. verschenkt. Die goldgemusterten Vorsatzpapiere könnten aus einem der Ornament-Bücher des Autors stammen, die im gleichen Verlag erschienen.

 

614. Fischbach, Friedrich: Mythologische Wanderungen durch Asgart und Mittgart. I: In und um Bensberg. II: In und um Berg[isch]-Gladbach. Erstausg. Berg.-Gladbach, Kommissions-Verlag und Druck von Chr. Illinger, [1912]. 24 S., mit einer Karte der Flurnamen, 8°, Illus. O-Papier

"Hat Bensberg mit seinem Hackberg den Vorrang als Mittelpunkt von Asgart, so besitzt Berg.-Gladbach doch auch ein vollgerütteltes Maß uralter Mythen und Legenden [...] Die Edda mit ihren genau angegebenen Flurnamen muß für uns maßgebend sein [...] Daß Gladbach mit Gladsheim, und der Struderbach mit Tundr identisch, ist zweifelslos." - Auch in dieser Schrift Fischbachs ist der Ideentransfer zu Guido List ist feststellbar. - Umschlag leicht fleckig, mit kl. Randläsuren u. einem hinterlegten Einriss (verso mit ExLibris), sonst ein gutes Expl.

 

615. Fischbach, Friedrich: Steinbreche bei Bensberg und Umgebung. Beitrag zur Heimatkunde. Hrsg. von Josef Keller, Wirtschaft- und Gutbesitzer von Haus Steinbreche. Steinbreche bei Bensberg, Selbstverlag; Kommissions-Verlag K.A. Stauff & Co., Köln, [1905?]. 40 S., mit einer Karte, 8°, Illus. O-Karton

Mit Buchschmuck des Autors u. ausführlichen Erläuterung der Flurnamen-Karte von Asgart u. Mittgart. - Auch in dieser Schrift ist der Ideentransfer zu Guido List ist feststellbar. - Einband leicht berieben, fleckig u. angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

616. Fischbach, Friedrich: Ursprung der Buchstaben Gutenbergs. Ein Beitrag zur Runenkunde. Nebst 16 Tafeln mit Ornamenten des Feuer-Cultus. Mainz, Mainzer Verlags-Anstalt und Druckerei, 1900. 24 S., 16 Taf., 2 Bll., mit Textfig., 4°, Illus. O-Karton

Arntz 885. - Großformatige Schrift zur Gutenbergfeier 1900. Fischbach versucht darin u.a. die christliche Dreifaltigkeitslehre aus dem arischen Feuer-Kult abzuleiten. Meist ist es unbekannt, dass mit der vorliegenden Schrift der Grundstein zu einer nachfolgenden, schwärmerischen Runenliteratur gelegt wurde. Der Autor verglich antike Schriftzeichen mit den Runen, um deren hieroglyphischen Ursprung herauszufinden, was Guido List später aufgriff u. weiter popularisierte. - Leicht bestossen; Rücken etwas angerissen; Ecken leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl. mit Buchschmuck des Autors.

 

617. Fischbach, Friedrich (Hrsg.): Asgart und Mittgart. Das Goldene Hausbuch der Germanen. Enhält die schönsten Lieder der Edda und den Nachweis, dass am Niederrhein zwischen der Sieg und Wupper die ältesten Mythen der Arier (auch die der Griechen) entstanden sind. Nebst Flurkarte. [ANGEBUNDEN:] Friedrich Fischbach: Steinbreche bei Bensberg und Umgebung. Beitrag zur Heimatkunde. Köln, K.A. Stauff & Cie. / Wiesbaden, Selbstverlag, [1902] / [um 1900]. IV, 191 S., mit Faltarte (44,5x27cm) am Ende / 40 S., mit einer Karte, 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rücken

Leicht berieben; Titel mit Ausschnitt; angebundener Titel gestempelt; seltene kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

618. Fischbach, Friedrich (Hrsg.): Die schönsten Lieder der Edda mit Erläuterungen als Volks- und Schulbuch herausgegeben. Köln, K. A. Stauff & Co., [1903]. 102 S., 8°, Illus. O-Papier

Verkürzte Fassung von „Asgart und Mittgart“. - Nur außen leicht angeknickt; ExLibris des Islandica-Sammlers Uwe Wolters im Innendeckel, sonst ein gutes Expl. mit Buchschmuck des Autors.

 

619. Fischer, Dr. Engelbert Lorenz: Über das Princip der Organisation und die Pflanzenseele. Erstausg. Mainz, Verlag von Franz Kirchheim, 1883. XV, 144 S., 8°, Priv. gemustertes Leinen mit Rückentext

Der Autor versucht sich an einer Erklärung des Lebens. "Die von mir in vorliegender Schrift vertretene und näher begründete Doctrin über das Organisationsprincip steht nicht blos mit dem gegenwärtigen Stand der Biologie, sondern auch mit der bezüglichen Lehre der Bibel und mit der kirchlichen Auffassung in vollständigem Einklang." (S.142) - Hauptkapitel: Die Unterschiede des lebenden Organismus vom unorganischen Körper; Erklärungsversuche der Organismen (Die idealistische oder Typentheorie, Die Theorie der Lebenskraft, Die Seelentheorie, Die mechanische Theorie); Vermittlungsversuch; Ueber die Entstehung der Organismen (Die Hypothese der Urzeugung, Die kosmozoische Hypothese, Die kosmorganische Hypothese, Unsere Auffassung, Verhältniss der vorgetragenen Ansicht zu den anderen Theorien); Ueber die Existenz seelischer Erscheinungen an den Pflanzen; Ueber die Natur der Pflanzenseele; Ueber das Verhältnis der Pflanzenseele zur Organisation. - Papier gering gebräunt, sonst sehr schönes Expl.

 

620. Fritsche, Dr. Herbert: Pyrmont. Aus der Gnadengeschichte einer Stätte. Erstausg. Bad Pyrmont, Verlag Leonhard Friedrich, 1946. 47 S., 8°, O-Papier

Dr. Herbert Fritsche (1911-1960) praktischer Psychologe, Anhänger der Theosophie Annie Besants u. Steiner-Gegner, Hrsg. der grenzwissenschaftlichen Zeitschrift "Die Säule", Oberhaupt der Gnostisch-Katholischen Kirche u. als Nachfolger von Krumm-Heller als Großmeister der Fraternitas Rosicruciana Antiqua. Sein Ordensname im O.T.O. lautete "Basilius" (Miers). - Papierbedingt gebräunt; einige verknickte Ecken, sonst ein gutes Expl.

 

621. Fürst, Carl M.: Zur Kraniologie der Schwedischen Steinzeit. Mit 16 Tafeln und 52 Textfiguren. Uppsala u. Stockholm, AlmQvist & Wiksells, 1912. 77 S. mit 52 Textabb. u. 16 Taf., 4°, Priv. Halbleinen

(= Kungl. Svenska Vetenskapsakademiens Handlingar. Band 49, No. 1). - Gibt Beschreibung u. Abbildung von neu in Schweden gefundenen steinzeitlichen Schädeln (je Taf. 1 Schädel in 4 versch. Ansichten). Die Schädel wurden mit hängener Kamera auf Glasplatten liegend fotografiert, um schattenfreie Abbildungen zu ermöglichen. Nach der Beschreibung der Schädel u. deren Fundorten (Skane, Öland, Gotland, Bohuslän u. Västergötland) folgt eine kurze Besprechung (Anomale u. pathologische Veränderungen der Knochen) u. als Anhang von Otto Holmqvist: Tierknochen aus den steinzeitlichen Wohnplätzen in Visby u. bei Hemmor sowie aus einem Öländischen Ganggrabe. - "Fürst hält es für richtig, daß wir die längliche Schädelgestalt ‘den nordischen Schädel’ und die durch ihn gekennzeichnete Rasse ‘die nordische’ nennen; im übrigen aber kann ich mit seinen Rassetheorien nicht ganz übereinstimmen [...] Für jeden Freund und Lehrer der Menschen- und Völkerkunde ist diese Schrift unentbehrlich." (Ludwig Wilser 1913 in der Politisch-Anthropologischen Revue) - Ehem. Bibliotheksexpl. mit entsprechenden Aufklebern u. Stempeln; die Stempel aus der NS-Zeit (Institut für Rassen- und Völkerkunde an der Universität Leipzig) dabei fast alle vom "Julius-Lips-Institut", ebenda, überklebt; sonst ein gutes Expl.

 

622. Gals, Arno: Zaubermärchen und Wundergeschichten. 1. Aufl. Jena, Fr. Mauke’s Verlag (A. Schenk), 1888. 119 S., 8°, Illus. O-Pappband

Einband leicht berieben u. bestossen; angerostete Klammern, sonst ein gutes Expl.

 

Nachfolgend einige Titel über den berüchtigten Exorzisten u. Wunderheiler Johann Joseph Gaßner (1727-1779). Johann Caspar Lavater verteidigte Gaßners Kuren, genauso wie später Carl August von Eschenmayer mit seinen Beiträgen in der "Zeitschrift für tierischen Magnetismus".

 

623. Gaßner - Merkwürdiges und wohlmeynendes Erinnerungsschreiben eines Protestanten an den Herrn Verfasser der sogenannten prüfenden Anmerkungen zu den Sendschreiben des Herrn H. R. von ** an den Herrn H. R. [...] über einige von dem Herrn Gaßner Pfarrer in Klösterle, während seines Aufenthaltes in Ellwangen unternommenen Operationen. [Augsburg], o.V., 1788. 31 S., Kl.-8°, Neues schlichtes Halbleinen

Ein gutes Expl.

 

624. Gaßner - [Figel, Anton]: Gründlicher Beweiß, daß die Art, mit welcher der in ganz Deutschland berühmte hochw. Herr Pfarrer zu Klösterl, Johann Joseph Gassner die Krankheiten zu heilen pflegt, den evangelischen Grundsätzen und den Gesinnungen der allerersten Kirche ganz gleichförmig sey. Von einem Vertheidiger der Wahrheit und aufrichtigem Menschenfreunde in öffentlichen Druck gegeben. Mit Erlaubnis der Oberen. [Augsburg], o.V., 1787. 79 S., Kl.-8°, Neues schlichtes Halbleinen

Ein gutes Expl.

 

625. Gaßner - Schleis, Bernhard Jos.: Zweifelsfragen an [...] Samuel Semmler zu Halle, über die Sammlungen deren gaßnerischen Geister-Beschwörungen. 1776. Augsburg, o.V., 1788. 102 S., Kl.-8°, Neues schlichtes Halbleinen

Vgl. Graesse S. 80 (zur Ausg. 1776). - Ein sehr gutes Expl.

 

626. Gaßner - [Schleis, Bernhard Jos.]: Beyträge zu Gaßners Aufenthalt und Weesen in Sulzbach 1776. Augsburg, o.V., 1788. 48 S., Kl.-8°, Neues schlichtes Halbleinen

Verteidigungsschrift für Gaßner. Die über ihn erschienenen Schriften bilden den Inhalt der Zauberbibliothek (Augsburg 1776); vgl. letztes Blatt der vorliegenden Schrift. - Ein sehr gutes Expl.

 

627. Gaßner - [Schleis, Bernhard Jos.]: Des unpartheyischen Arzts Betrachtungen über Herrn Lavaters Gründe zur Untersuchung deren Gaßnerischen Kuren. Sulzbach, o.V., 1775. 39 S., Kl.-8°, Neues schlichtes Halbleinen

Vgl. Graesse S. 78. - Ein sehr gutes Expl.

 

628. [Gerle, Wolfgang Adolph]: Tausend und ein Tag oder Die Märchen der Solimena. Erster bis Sechster Theil [kmpl.]. Neu verdeutscht von Bonaventura. [Unterzeile zweiter Theil]. [Prag], [Endres], [1811-1812]. 183 S., mit Frontispiz / 189 S. / 190 S., 1 Bl., mit Frontispiz / 199 S. / 182 S., 1 Bl., mit Frontispiz / 207 S., mit Frontispiz, Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. (3 Bde.) 

Da alle Angaben u. der Serientitel "Bibliothek der Märchen" fehlen (Vgl. KVK/WorldCat), könnte es sich um einen zeitgenössischen Raubdruck des Werks von Wolfgang Adolph G. Gerle (1781-1846) handeln. - Einbände leicht berieben u. bestossen; ein gestochenes Frontispiz sehr flau (berieben?) in Druck u. tlw. hinterlegt; tlw. etwas braunfleckig u. mit einigen Feuchtigkeitsrändern; eine mit Seidenpapier überklebte Papierverletzung (Bd.2); eine kl. Marginalie mit Kugelschreiber (Bd.5), sonst gute Expl.

 

629. Grieb, Christoph Friedrich [Hrsg.]: Dunkle Thaten der civilisirten Menschheit, mit providenziellen Lichtblicken. Erster bis sechster Theil [kmpl.]. [Oder Bilder aus den Gerichtssälen des In- und Auslandes.] Für Leser aller Stände. Erstausg. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1850. 314 S. / 317 S. / 315 S., 1 Bl. / 1 mehrfach gefaltete Taf., 318 S. / 316 S., 1 Bl. / 301 S., 12°, Priv. Pappbände d. Zt. (3 Bde.)

U.a. über: Die Seelenerlöser Lechl u. Hackl; Die Geisterbeschwörer Kitterer u. Genossen; Der Geisterbanner u. Goldmacher Frasch; Der Caraby’sche Criminalprozeß wegen Ehebruchs u. doppelten Mordversuch; Ein Criminalprozeß wegen schwerer Verwundung durch Schwefelsäure; Freie Skizzen aus dem Leben u. Treiben in Paris; Die Inhaber eines heimlichen Spielhauses in Paris; Stauff-Görlitz’scher Criminalprozeß. Mit dem Portrait des Angeklagten, einem Situationsplan u. Grundriß des Görlitz’schen Hauses; Prozeß wegen eines minderjährigen Verschwenders in Paris; Criminal-Prozeß des Louis Bonafous, genannt Bruder Léotade, wegen Nothzucht u. Mords. / Ein Criminal-Prozeß wegen künstlich bewirkter Abortion. / Criminal-Prozeß des Professor Dr. John W. Webster, wegen Mords. Einbände bestossen u. stärker beschabt (beim 2. Bd. am hinteren Deckel Papierbezug vollständig fehlend); Rücken mit Karton sauber verstärkt; fehlende Vor- und Nachsätze; tlw. etwas fleckig; Tafel vor dem vierten Teil mit kleinem Einriss unten; Titelblatt vom 6. Teil gelockert, sonst gute Expl.

 

630. Haller, Albrecht von: Albrechts von Haller, Briefe über die wichtigsten Wahrheiten der Offenbarung. 3. verb. Aufl. Reuttlingen, Bey Johann Georg Fleischhauer, 1779. 5 Bll., 196 S., mit kl. Titelvignette u. kl. Vignette jew. am Ende der 14 Kapitel, 8°, Halbpergament d. Zt. mit Rotschnitt

(= Sammlung der poetischen und prosaischen Schriften der schönen Geister in Teutschland). - Albrecht von Haller (1708-1777), Schweizer Mediziner, der auch als Dichter u. Literaturkritiker der Aufklärungsepoche hervor trat. Sein bekanntestes Gedicht sind "Die Alpen". In vorliegendem Werk schreibt er an eine fiktive (?) Geliebte. - Leicht bestossen; Rückenschild halb abgerieben; Widmung u. Besitzervermerk von alter Hand auf Vorsatz; ca. die ersten 10 Blatt oben mit schwachem Feuchtigkeitsrand; hinterer Vorsatz mit Bleistiftkritzelei, sonst u. gesamt ein gutes Expl.

 

631. Haller, Albrecht von: Briefe über einige noch lebende Freygeister. Erster bis Dritter Teil [kmpl.]. Einwürfe wider die Offenbarung. Verb. u. verm. Aufl. Bern, bey der Typographische Gesellschaft, 1778. XV, 234 S., mit Schmuckvignette / 4 Bll., 258 S., mit Schmuckvignette / 4 Bll., 189 S.; alle mit gest. Titelillus., 8°, Neueres Halbleder mit goldgepr. Rückentext (3 Bde.)

Ein Werk, das sich überwiegend gegen die materialistische Bibel- u. Religionskritik von Voltaire wendet. - "Was in den Evangelien am härtesten die Feinde der Offenbarung drückte, die Wunderthaten Jesu, wurden von den Juden zu allen Zeiten, wurden von Celsus und Julianus als wahre Geschichte angenommen." (Bd.I, S.133). - "Die Zauberey: eine schwer aufzuklärende Materie, weil der körperliche Einfluß der Macht böser Geister zu unseren Zeiten nicht mehr sichtbar ist, und wenigstens durch keine Begebenheit erwiesen wird; denen ich Glauben zustellen könnte. Aber daß niemals Zaubereyen gewesen seyen, wird durch das verneinende Beyspiel unserer Zeiten nicht bewiesen." (Bd.III, S.83) - Textblöcke breitrandig u. unbeschnitten, dadurch angerändert; tlw. mit kl. Randläsuren, sonst schöne Bände mit Lesebändchen.

 

632. Hansen, Dr. V[ictor]: Aktenmäßige Darstellung wunderbarer Heilungen welche bei der Ausstellung des h. Rockes zu Trier im Jahre 1844 sich ereignet. Nach authentischen Urkunden, die von dem Verfasser theils selbst an Ort und Stelle aufgenommen, theils ihm direkt durch die H. Pfarrer, Aerzte usw. eingeschickt, großentheils aber dem Hochw. Bischofe Herrn Dr. Arnoldi eingereicht, und von diesem dem Verfasser zur Benutzung behufs der Herausgabe übergeben wurden, geordnet und zusammengetragen, - auch mit medizinischen Bemerkungen begleitet von Dr. V. Hansen. Trier, Verlag von F. A. Gall’s Buchhandlung, 1845. VIII, 231 S., 4 Bll., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Einband berieben u. leicht bestossen; Innendeckel mit Klebemarke; Titel gestempelt (ausgeschiedenes Expl. einer Jesuitenbibliothek); tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

633. Hornung, D.: Heinrich Heine, der Unsterbliche. Eine Mahnung aus dem Jenseits. Nur Thatsächliches, keine Dichtung. Nebst einem Anhang contra Dr. Zimmermann und Herrn Ziegler. Erstausg. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1857. 272 S., 12°, Priv. Halbleder mit goldgepr. Rückentext, beode O-Deckel mit eingebunden

(= Kleiner Wunder-Schauplatz der geheimen Wissenschaften [...] hrsg. von J. Scheible. Zwölfter Theil). - Die Auseinandersetzung um Heinrich Heine von spiritistischer Seite. - Tlw. leicht fleckig; unbeschnitten u. dadurch etwas angerändert, sonst ein gutes Expl.

 

634. Huter, Carl: Liebe, Ehe, Familie und Gesellschaft der Zukunft nach dem natürlichen Sittengesetz, den unterschiedlichen Triebanlagen und den freien Lieberechten der verschiedenen Personen und Geschlechter, nach der harmonischen Gemeinschaft und nach der Rangordnung der Geister auf Grund der neuen Naturell- und Charaktertypenlehre. Die neue Ethik und Sittenreform. Schwaig bei Nürnberg, Verlag für Carl Huters psycho-physiognomische Werke von Am[andus] Kupfer, [1923]. 175 S., mit 1 Taf. (Huter) u. einigen Textabb., Gr.-8°, O-Karton

Auf den Geschlechtstrieb "will ich bauen meine Hoffnung und meinen Glauben an die Liebe, die ohne Ende ist. Aus ihm will ich schaffen die Gemeinschaft der Heiligen." (Leitwort). - "Prostitution und Liebessünden zerfressen am Marke der Völker Gesundheit und Wohlstand und Lebensglück. Wie das alles anders und besser werden kann durch eine freiere, natürlichere aber auch gewissensstrengere Liebeskultur, das gibt Carl Huter durch seine Reformvorschläge für das Liebes-, Ehe- und Familienleben der Zukunft bekannt." (Verlagswerbung in einem anderen Buch). - Einband min. fleckig; ein gutes Expl. - Beiliegend etwas Verlagswerbung vom Carl-Huter-Verlag von 1976.

 

635. [Kolb, Karl]: Die Wiedergeburt, das innere wahrhaftige Leben oder wie wird der Mensch selig? In Uebereinstimmung mit den Aussprüchen der Heiligen Schrift und den Gesetzen des Denkens beantwortet von einem Freimaurer. Erstausg. Nürnberg, Verlag von   J. A. Stein, 1857. 103 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. 

Wolfstieg 24887. - Vorliegendes Werk, auch bekannt als "Das Buchstabenbuch" u. ein Klassiker der Buchstabenmagie, des Kerning-Schülers Kolb erschien zwar nach dem Tode von Kerning (d.i. J. B. Krebs, 1774-1851), aber auf dessen Veranlassung. Kerning war Gründer u. langjähriger Meister vom Stuhl einer Stuttgarter Freimaurerloge, er suchte das Wesen der Freimaurerei auf mystischen Wegen. Auch ist er der Urheber der sog. "Ich-Bin-Lehre" (Miers). - Einband berieben u. leicht bestossen; Rücken mit Standortmarke; Titel gestempelt u. mit kl. Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl. der seltenen EA.

 

636. Ksemendra’s Samayamatrika. (Das Zauberbuch der Hetären). Ins Deutsche übertragen von Johann Jacob Meyer. 1. Aufl. Leipzig, Lotus-Verlag, [1908]. LVIII, 108 S.,   Gr.-8°, Priv. gemustertes Halbleder d. Zt. mit Rückentext

(= Altindische Schelmenbücher Band I). - Hayn-Gotendorf V, 500. - Etwas berieben; Vorsätze gebräunt u. fleckig; am Anfang u. Ende oben mit schmalem u. blassem Feuchtigkeitsrand, sonst ein gutes Expl.

 

637. Law, Wilhelm: Über die Natur und die Nothwendigkeit der Wiedergeburt. Aus dem Englischen. 1. Aufl. Männedorf, gedruckt bei E. Meyer, 1895. 64 S., Kl.-8°, O-Karton

"Dieser finstere Grund eines feurigen, selbstpeinigenden Lebens (dies ist die ganze Natur der Seele, wenn sie der Geburt des Sohnes Gottes in ihr beraubt ist), ist ein Leben, das in vier Elementen besteht [...] 1) eine rastlose Selbstsucht, 2) ein rastloser Neid, 3) ein rastloser Stolz, 4) ein rastloser Grimm. Ich nenne sie die Elemente der gefallenen Seele [...]" - Leicht bestossen u. angestaubt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

638. Michelsen, Johann: Christus der Fisch der freien Geister. Erstausg. München-Schwabing, E. W. Bonsels & Co., 1909. 73 S. (ab S.66 Vlgs.Anz.), 8°, Illus. O-Karton

Das seltsame Werk eines Querdenkers, der u.a. "Roma" rückwärts liest: "Die Christen des ersten Jahrhunderts waren Freimaurer. Ihre Loge war die Loge der Agapen [...] Der Zweck ihrer Versammlungen war geheim, da ihr Bestand nicht ganz mit Unrecht als staatsgefährlich erachtet wurde [...] Sie waren die Bildner der Evangelien und die Bewahrer des Geheimschlüssels [...] Das Haupt der Agape war der Fisch Christus, welcher die alte Welt von dem Fetischdienst der Heiden und Juden erlösen sollte, als neue Inkarnation des ‘Wortes’ der ‘Liebe’," (S.5f) - "Die heiligen Bücher der Alten enthalten in ihren Schriftzeichen die den Eingeweihten zugänglichen Geheimnisse, und es gibt kein heiliges Buch, welches nicht mit den Hieroglyphen der dreieinigen (Vater: Phallus, - Sohn: Inkarnation, - Heiliger Geist: Enträtselung der Inkarnation als Phallus) Rätselsprache geschrieben ist, deren Worte aus dem Dreiphallus entstanden [...] Die Wurzel des Baumes der Erkenntnis ist der Phallus." (S.19f) - Einband bestossen u. leicht fleckig; Ecken angeknickt; Rücken angerissen u. mit kl. Fehlstelle (beides professionell geklebt); wenige Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

639. Peithmann, E[rnst] C[hristian] H[einrich]: Gnostischer Katechismus. Heft 1-3, dazu Heft 4 in Kopie [verm. alles Erschienene]. Die heiligen Lehren der gnostischen Kirche in den ersten beiden Jahrhunderten, zum ersten Male der Öffentlichkeit übergeben. 1. Heft: Das Allerheiligste und das Heilige. 2. Heft: Der Vorhof. 3. Heft: Was ist der Mensch? [4. Heft: Von der Erlösung. (Geheftete Fotokopie mit fehlenden Titelblatt)]. Bitterfeld bzw. Bad Schmiedeberg u. Leipzig, F. E. Baumann, 1904-[1906]. 62 S. / 96 S., mit einer doppelblatt großen Fig. / S. 1-[72] / S. [73]-136, 8°, O-Karton

Pastor Dr. E. C. H. Peithmann alias "Basilides" (1865-1943), Leiter der gnostischen Schule. Auch Mitglied des 1893 von Dr. phil. P. Braun gegründeten Gral-Ordens, in den er später sexualmagische Praktiken einführte. Trennte sich dann aber, um ca. 1920 eine gnostische Geheimkirche zu günden ("Altgnostische Kirche von Eleusis"). Die "Kirche" schöpfte ihre Lehren u.a. aus den Veden, dem Zend Avesta u. der Bibel. 1933 emigrierte Peithmann in die USA, 1934 soll er die Rechtsnachfolge seines Ordens an Krumm-Heller gegeben haben. (In den Büchern von Peter-R. König findet sich etliches zu Peithmann). Sein vorliegender Katechismus zeigt auffällige Ähnlichkeiten zu dem 1899 erschienenem "Catechisme Explique de L’Eglise Gnostique" von Louis-Sophrone Fugairon, den er teilweise fast wörtlich zitiert. Es sollten noch mindestens 3 weitere Hefte erscheinen, was aber höchstwahrscheinlich nicht geschah. - Deckel von (1) leicht fleckig, Rücken angerissen, eine Ecke fast durchgehend angeknickt; (2) auch am Deckel leicht fleckig, unbeschnitten u. dadurch leicht angerändert, Titel u. Schnitt braunfleckig, produktionsbedingt mit angelösten Lagen; (3) am Deckel tlw. gebräunt u. mit kl. Besitzervermerken, unbeschnitten u. dadurch leicht angerändert, fast durchgehend mit feiner Kanzleifeder rote Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand; (4) nur als geheftete Fotokopie mit fehlenden Titel anbei; ingesamt gute Expl. - Sehr selten, selbst die Bibliothek Schlag führt nur Heft 1-3 (nach KVK/WorldCat).

 

640. Praetorius, Johannes [d.i. Hans Schultze]: M.DC.LXVII. Zodiacus mercurialis. Das ist: Eine Fort-setzung der europäischen Welt-Chronick. So in einem wohl-verfasseten kurtzem Begriffe, alle merckwürdigste Begebenheiten vorbildet, welche sich im verschienenen und zu rückgelegten 1667sten Jahre, durch alle und einzälige Reiche deß Erdbodens zugetragen haben; mit nothdürfftigen schönen Kupffern, deutlichen Marginalien gezieret. Verabfassets M. Johannes Praetorius Zetlinga-Palaeo-Marchita, P. L. C. Mit Chur-Fürstl. Sächsischer Freyheit. In Verlegung deß Authoris. Erstausg. [Nürnberg?], [Johann Hoffmann], 1668. 4 Bll., 214 S., mit Kupfertitel u. 3 gefalt. Kupfertaf., 8°, Pergament d. Zt. mit Bindebändern

VD17 39:132010K; Faber du Faur 759; Dünnhaupt 37, II; Hayn, Praetorius 87. - Der Kupfertitel "Europäischer Jahr-Chronick Wunder Begebenheiten" zeigt in neun versch. Bildern Himmelserscheinungen, Missgeburten, Drachen, Magdeburger Gespenst etc. Bei den folgenden Stichen handelt es sich um: (1) Die mehrfach eingefaltete Karte von Flandern mit zwei großen u. zehn kleinen Randansichten sowie den dazugehörigen Wappen. (2) Das Portrait von Papst Clemens IX. (3) Der mehrfach eingefaltete Plan von Kreta mit einem Grundriss von Iraklion u. den Stellungen der belagernden Truppen. - Johannes Praetorius [d.i. Hans Schultze auch Praetorius Zetlingensis genannt; 1630-1680) Magister u. Privatdozent an der Universitat Leipzig, gab als "Polyhistor und Kompilator" zahlreiche Veröffentlichungen über Volksglauben, Sagen u. naturwissenschaftliche Begebenheiten heraus. Dem Elbschwanenorden gehörte er unter dem Namen "Prophulidor" an. - Einband fleckig, bestossen u. etwas gewellt; Rücken mit handschriftl. Jahreszahl, an den Kapitalen stärker bestossen u. tlw. aufgerissen; Exlibris des bekannten Journalisten u. Schriftstellers Gerd Schmalbrock mit kl. Genealogie seiner Familie; Kupfertitel bis zum Rand beschnitten u. alt aufgezogen; die große Faltkarte von Flandern mit kl. alter Reparatur; tlw. stärker gebräunt, sonst ein gutes Expl. der seltenen EA.

 

Eines der Hauptwerke des philosophisch-okkulten Schriftstellers Dr. Carl Freiherr du Prel (1839-1889), der u.a. auch Mitarbeiter in der von Dr. Hübbe-Schleiden hrsg. Zeitschrift "Sphinx" war.

 

641. Prel, Dr. Carl du: Die Philosophie der Mystik. Erstausg. Leipzig, Ernst Günthers Verlag, [1885]. XII, 548 S., Gr.-8°, Priv. Pergamin d. Zt. mit goldgepr. Rücken

Slg. du Prel 62; Ackermann II/113 - U.a.: Über die Entwicklungsfähigkeit der Wissenschaft; Über die wissenschaftliche Bedeutung des Traumes; Der Traum als Dramatiker; Der Somnambulismus; Der Traum als Arzt; Das Erinnerungsvermögen; Die monistische Seelenlehre. - Deckel leicht gewölbt; Vorsatz u. Titel mit Bibliotheksstempel (Waldorf-Schule); Titel zusätzlich mit Anmerkung u. kl. Kleberresten; sonst ein gutes Expl.

 

642. Quade, Fritz: Die Naturordnung. Von der Mechanik zur Pneumatologie. Aus dem Nachlaß herausgegeben von Sigrid Quade. Pfrozheim (Baden), Osiris-Verlag Erich Sopp, [1958]. 66 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton

Dr. Fritz Quade (1884-1944), Chemiker, Patentanwalt u. Okkultist; zusammen mit Dr. Friedrich Schwab Gründer der "Akademischen Ges. für astrologische Forschung"; 1935 Vorsitzender der "Deutschen Gesellschaft für wissenschaftl. Okkultismus"; befreundet mit Dr. Herbert Fritsche (siehe Miers). - Ein gutes Expl.

 

643. Rahn, Otto: Kreuzzug gegen den Gral. Die Geschichte der Albigenser. [Mit einem Vorwort von Hans-Jürgen Lange]. 2. Aufl. Engerda, Arun Verlag, 2002. XXX, 309 S., mit Abb. auf Taf., 8°, Illus. O-Karton

Reprint der erweiterten Neuaufl. aus dem Hans E. Günther Verlag, Stuttgart 1964. Enthält weiter aus dem Nachlaß des Autors: "Neues Nachwort zum Kreuzzug gegen den Gral"; "Otto Rahns neue Anmerkungen zum Kreuzzug gegen den Gral" u. von Hans-Jürgen Lange "Statt eines Vorwortes: Hinweise" (VII-XXX). - Otto Rahn (1904-1939) erregte mit seinem Erstlingswerk über die Katharerverfolgung in Südfrankreich einige Aufmerksamkeit. Karl Maria Wiligut ("Weisthor"), machte seinen Dienstherrn Heinrich Himmler auf den Autor aufmerksam, welcher sich für Rahns Mitarbeit interessierte. Zunächst arbeitete Otto Rahn als Zivilist in der Abtlg. Weisthor, trat dann aber 1936 in die SS ein. Um später einer politischen Intrige u. den Folgen seiner Homosexualität zu entgehen, wählte Rahn den Freitod mit Schlaftabletten. - Neuwertiges Expl. Vom Hrsg. Hans-Jürgen Lange signiert.

 

644. Rahn, Otto: Luzifers Hofgesind. Eine Reise zu Europas guten Geistern. Erstausg. Leipzig u. Berlin, Schwarzhäupter-Verlag, 1937. 414 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen

"Luzifers Hofgesind" enthält Bezüge zu Rahns SS-Mitgliedschaft. Sprachlich u. stilistisch deutlich anders als "Kreuzzug gegen den Gral", weil der Verleger des damaligen Schwarzhäupter-Verlags, Albert von Haller, bei der Manuskripterstellung als Lektor wesentlich beteiligt war. Wahrscheinlich fügte von Haller auch die Ankündigung von Eggers’ "Die Geburt des Jahrtausends" (S.344ff) ein, denn Kurt Eggers war ebenfalls Autor des Schwarzhäupter-Verlags. Man kann auch davon ausgehen, dass von anderer Seite Einfluß auf das Buch genommen wurde, ein kleiner Hinweis ist das antisemitische Schopenhauer Zitat (Parerga und Paralipomena II.Bd., §115 Ende) im Vorsatz, das im Druckmanuskript nicht vorkommt (Quelle Privatarchiv Hans-Jürgen Lange). Interessant für Spekulationen die Deckel- u. Rückenillus. des Einbands: eine zwölfblätterige Rosette um ein Zentrum. - Wenige Anstreichungen u. kl. Marginalien mit Kugelschreiber, sonst ein sehr gutes u. frisches Expl. - Viel seltener als das Erstlingswerk des Autors "Kreuzzug gegen den Gral".

 

645. Sammelband von 7 Schriften. (1) Marbach, Oskar: Zwei Sylvester-Reden an Brr Freimaurer und deren Schwestern. - (2) Griepenkerl, Robert: Auf Sanct Helena. Drama in drei Aufzügen. - (3) Cognetti, Biagio Cav.: Vergangenheit und Gegenwart im Königreiche beider Sicilien. - (4) Noack, Dr. Ludwig: Die Prinzipien der evangelischen Kirche und die Aufgabe der speculativen Theologie. - (5) Die Preußische Verfassung in ihrer gegenwärtigen Gestalt, mit Hinblick auf ihre Entstehung und Entwickelung. - (6) Roßmäßler, E. A.: Die Fortschrittspartei und die Volksbildung. - (7) Stahr, Adolf: Fichte, der Held unter den deutschen Denkern. 1852-1862. Kl.-8°, Leinen mit Rückenvergoldung

Im Detail: (1) Marbach, Oskar: Zwei Sylvester-Reden an Brr Freimaurer und deren Schwestern. Zum Besten von fünf Wittwen und achtundzwanzig Waisen herausgegeben von Oswald Marbach. Leipzig 1858, Als Manuscript gedruckt und zu beziehen vom Verfasser, 2 Bll., 48 S. - (2) Griepenkerl, Robert: Auf Sanct Helena. Drama in drei Aufzügen. Hamburg 1862, Hoffmann und Campe, 91 S. - (3) Cognetti, Biagio Cav.: Vergangenheit und Gegenwart im Königreiche beider Sicilien. In’s Deutsche übertragen und mit einer Vorrede versehen von Theophil Landmesser. Danzig 1862, In Commission bei A. W. Kasemann, XIV, 65 S. - (4) Noack, Dr. Ludwig: Die Prinzipien der evangelischen Kirche und die Aufgabe der speculativen Theologie. Lübeck 1852, Verlag von A. Dittmer, 58 S. - (5) Die Preußische Verfassung in ihrer gegenwärtigen Gestalt, mit Hinblick auf ihre Entstehung und Entwickelung. Berlin 1862, 2. Aufl., Allgemeine Deutsche Verlags-Anstalt S. Wolff, 62 S. u. 16 S. Anhang: Verordnung vom 30. Mai 1849 über die Ausführung der Wahl der Abgeordneten zur zweiten Kammer - (6) Roßmäßler, E[mil] A[dolf]: Die Fortschrittspartei und die Volksbildung. Berlin 1862, Verlag von Otto Janke, 31 S. - (7) Stahr, Adolf: Fichte, der Held unter den deutschen Denkern. Ein Lebensbild. Zur Säcularfeier seines Geburtstages (am 19. Mai 1862). Berlin 1862, 2. Aufl., Verlag von Otto Janke, 64 S. --- Vorn ein handgeschriebenes Inhaltsverzeichnis; einige der Schriften leicht stockfleckig; Nr. 4 (Noack) mit stark gebräuntem Papier; gesamt ein gutes Expl.

 

646. Scheffler, Dr. Hermann: Die magischen Figuren. Allgemeine Lösung und Erweiterung eines aus dem Alterthume stammenden Problems. Mit zwei lithografierten Tafeln. Erstausg. Leipzig, Verlag von B.G. Teubner, 1882. 112 S., 2 Taf., Gr.-8°, O-Halbleinen

Zur Mathematik von magischen Figuren, u.a. über: Das magische Quadrat; Das magische Polygon; Der magische Würfel; Anwendungen; Beweise. - Etwas angestaubt u. leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

647. Scheible, J. (Hrsg.): Johann Fischart’s Flöhhatz, Weibertratz, Ehezuchtbüchlein, Podagrammisch Trostbüchlein sammt zehen kleineren Schriften. / Thomas Murner’s Vom Lutherischen Narren, Kirchendieb- und Ketzerkalender, und sieben Satyren wider ihn: Karsthans, Murnarus Leviathan u. s. w. Vollständig und wortgetreu herausgegeben. Mit 4 Lithographien und 98 Holzschnitten. Stuttgart, Verlag des Herausgebers [Scheible] / Leipzig, Expedition des Klosters, 1848. VI, [1], 1184 S., 4 Bll., mit 4 Taf. (eine gefaltet) u. 98 Textabb., (die Seiten 273-288 sind doppelt gezählt, während 323-338 übersprungen sind, so dass die Kollation am Ende stimmt), 8°, Schlichtes O-Halbleinen mit Rückenschild

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der ältern deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugsweise komischen Literatur. Von J. Scheible. Zehnter [10.] Band: 37. bis 40. Zelle). - Johann Baptist Fischart (genannt Mentzer, d.h. „Mainzer“, 1546/47-1591), erst Lutheraner, dann Calvinist, schrieb v.a. gegen den Sittenverfall, das Papsttum u. die Jesuiten, berühmt sind seine Wortspielkünste. Hier neben dem "Ehezuchtbüchlein" u.a. abgedruckt: Zueignung etc. bei J. Bondin’s Dämonomania; Beschreibung des kunstreichen Uhrwerks des Straßburger Münster. - Thomas Murner (1475-1537) Franziskanerkonventuale, Schriftsteller u. Satiriker, Jurist, kath. Kontroverstheologe, verfasste in einer ersten Phase seines Schaffens auch astrologische Arbeiten. Seine späteren Hauptwerke widmen sich z.B. der "Narrenbeschwörung" (1512), "Streitschriften gegen die Reformation" oder "Von dem großen lutherischen Narren" (1522), eine volkstümliche Satire gegen Martin Luther, die hier mit abgedruckt ist. - Etwas bestossen u. berieben; Rückenschild leicht beschädigt; ExLibris; hinteres Vorsatzgelenk ist angeplatzt; Buchblock etwas gelockert; die Seiten tlw. etwas braunfleckig u. sonst gut.

 

648. Schubert, Gotthilf Heinrich von: Fragen und Antworten über das Diesseits und das Jenseits, in Briefen. Der Vorhof der Heiden und Israel’s Tempel. Neue Ausgabe des I. Bandes der "vermischten Schriften". 1. Aufl. Erlangen, Verlag von Palm & Enke, 1882. 1 Bl., 248 S.,   2 Bll., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. 

Gotthilf Heinrich von Schubert (1780-1860) deutscher Arzt, Naturforscher u. Naturphilosoph, bekannt durch "Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft" u. sein Hauptwerk "Die Symbolik des Traumes", das zu den einflussreichsten Büchern seiner Zeit gehörte u. dessen Wirkung bis zu Sigmund Freud u. C. G. Jung reicht. - Titelblatt mit kl. Randläsur; Schnitt u. etliche Seiten braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

649. Seyth, Adyr [d.i. Ida Rosalie Thies-Dohmsien]: Bragi. Klostermansfeld, Irmins-Verlag, [1927]. 33 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Pappband

(= Eddaweihtum - Skaldenweistum. Nordische Erzählungen. [Band] 3, Bragi: [Sängerheldentum]). - Die Reihe umfasste zunächst 4 Bde. (Freya’s Trost; Saga; Bragi; Widar Fridgifa) u. wurde später um Sigyn u. Sig-Tyr erweitert, wodurch die Bandzählung tls. durcheinander geriet. "Bragi" wird dann als Band 4 geführt. - Ein gutes Expl. mit Verfasserwidmung im Vorsatz: "Mit der Nordlinge Lichtgruß! Charlottenburg Jul 1929" unter dem Titel-Pseudonym dann die Signatur "I. R. Thies-Dohmsien".

 

650. Seyth, Adyr [d.i. Ida Rosalie Thies-Dohmsien]: Frya’s Trost. [Und:] Saga. Berlin, Irminsverlag, 1935. 63 S., 8°, Illus. O-Karton 

(= Edda-Weihtum - Skaldenweistum. Nordische Erzählungen. [Band] 1 u. 2, Freya’s Trost - Saga: Der Lichtwesen Minne). - Ein gutes Expl. mit Verfasserwidmung auf dem Titel.

 

651. Seyth, Adyr [d.i. Ida Rosalie Thies-Dohmsien]: Sig-Tyr [und der Götterwelt Bruch]. Weisenfels, Irminsverlag, 1931. 76 S., 8°, Silbergepr. illus. O(?)-Leinen (mit Runenzeichen)

(= Edda-Weihtum - Skaldenweistum. Nordische Erzählungen. [Band] 5, Sig-Tyr: Heldentum der Treue und Selbstbezwingung). - Rücken etwas fleckig; eine Ecke bestoßen; auf Vorsatz u. Titel Bibliotheksstempel, sonst ein gutes Expl.

 

652. Seyth, Adyr [d.i. Ida Rosalie Thies-Dohmsien]: Sigyn. Weisenfels, Irminsverlag, 1930. 154 S., 8°, Priv. goldgepr. Leinen 

(= Eddaweihtum - Skaldenweistum. Nordische Erzählungen. [Band] 3, Sigyn: [Frauenheldentum]). - Einband etwas fleckig; Rücken leicht geblichen, sonst ein gutes Expl. mit Verfasserwidmung im Vorsatz: "Wanengröße ruht im Ertragen! Charlottenburg Juli 1934" u. unter dem Titel-Pseudonym dann die Signatur "I. R. Thies-Dohmsien."

 

653. Silber, O. H. P.: Die Erde eine Hohlkugel leicht verständlich in Wort und Bild bewiesen. [ANGEBUNDEN:] Neue Beweise zu: Die Erde eine Hohlkugel. Erstausg. Berlin, Verlagsbuchhandlung Schall & Rentel, [1911]. 62 S., 1 Bl., mit 3 Taf. auf 4 Bll. (auf stärkerem Karton) / 8 S., mit 1 Textabb., 8°, Priv. Leinen mit Rückentext

U.a. über: Die Anziehungs- u. Schwerkräfte der Weltkörper; Der Mond u. seine Schwerkraft; Ebbe u. Flut; Die Erdkugelschalen; Erddruck- u. Wärmezunahme im Inneren; Ursachen der Tropenhitze; Erdbeben; Wasser u. Luft im Erdinneren; Okkulte Schlüsse über den Zweck des großen Hohlraums. - Der Autor Siber war Architekt, Lehrer an der Städtischen Kunstgewerbe- u. Handwerkerschule in Berlin-Charlottenburg, sowie Dozent an der Berliner Gewerbeakademie. Als früher Hohlwelt-Theoretiker hatte er schon 1828 in Leipzig die Schrift "Die Unterwelt oder Gründe für ein bewohnbares und bewohntes Inneres unserer Erde" veröffentlicht. Nach seiner Ansicht hatte sich bei dem glühenden Plantenkörper durch die Zentrifugalkraft ein gigantischer Hohlraum im Erdinneren gebildet, laut Silber beträgt der Durchmesser am Äquator 560 u. an den Polen 575 Meilen, seine daraus erechnete Innenfläche der Hohlkugel entspricht etwa der fünfeinhalbfachen Größe des europäischen Kontinents. - Papierbedingt gebräunt; Anhang tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

654. Silber, O. H. P.: Praktische Diätetik. Ein treuer Führer für Jedermann. Leipzig, Verlag von Grumpelt & Böhm, [um 1910?]. 250 S., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen

U.a. über: Das Rauchen; Das Reisen; Weltleute; Wie man reich wird; Ueber Sinnes-Eindrücke; Phantasie u. Denken; Schlechte Gewohnheiten; Die Hypochondrie; Religion; Die Ehe; Einige Grundfehler des deutschen Volkes; Korpulenz u. Magerkeit; Die wirklichen Ursachen des Haarschwundes; Das Gehen. - Tlw. gering angestaubt; sehr vereinzelte Anstreichungen, sonst gut. - Sehr selten.

 

655. Staschek, Dr. J. Florus: Die erleuchtete Vorhalle zum Tempel des Unendlichen. Anleitung zur näheren Kenntniß der sichtbaren Himmelskörper mit Angabe der Mythen, welche das Alterthum an die ihm bekannten Sterngruppen knüpfte, und der Veranlassung zur Aufnahme mehrerer Sternbilder in neuerer Zeit. Leitomischl, Verlag des Anton Augusta, 1859. VIII, 331 S., 2 Bll., mit Frontispiz, 38 + 14 + 4 Abb. (zumeist Sternbilder) u. 2 mehrfach gefalt. Taf., 8°, Priv. Leinen d. Zt.

Ein Astrognosie-Werk, das etliche Sternbilder zeigt u. beschreibt. U.a. auch mit Anmerkungen bezüglich der Mythologie u. mit Hinweisen auf die alten Griechen u. Römer. - Mit Register. - Einband ist bestossen; Kapitale mit kl. Fehlstellen; Vorsatz mit Besitzervermerk u. kl. ExLibris; die Seiten sind etwas gebräunt oder (braun)fleckig, sonst gut.

 

656. Stoiber, Ubaldo (Ubald): Armamentarium ecclesiasticum complectens Arma spiritualia, fortissima, ad insultus diabololicos elidendos, & feliciter superandos. Pars Prima  [= 1. Teil von 2]. Ad Utilitatem omnium animarum Pastorum [...] Pars Prima. Complectens materiam de energumenis liberandis. Erstausg. Augusta Vindelicorum [Augsburg], Sumptibus Phil, Martini & Joan Veith, Haeredum, 1726. 16 Bll., 360 S., 11 Bll., mit einigen Vignetten, Kl.-8°, Leder d. Zt. mit 3 Bünden u. gesprenkeltem Schnitt

Graesse S.147; Ackermann I/708. - In Latein (mit einigen deutschen Texteinschüben) über Exorcismus, Teufelsaustreibungen, Besessenheit u. Magie der Kirche. Der Franziskaner Ubaldo Stoiber lehrte Theologie in Freising. - Kl. Fehlstelle an den Kapitalen; Ecken etwas bestossen; Vorsatz u. Titel mit Feuchtigkeitsrand, sonst ein gutes Expl.

 

657. Ströhl, Hugo Gerard: Heraldischer Atlas. Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde zusammengestellt und erläutert von H.G. Ströhl. 76 Tafeln in Bunt- und Schwarzdruck nebst zahlreichen Text-Illustrationen. Erstausg. Stuttgart, Verlag von Julius Hoffmann, 1899. 178 Bll., mit tls. farbigen Taf. u. zahlreichen Textabb., 4°, Goldgepr. illus. O-Leinen

U.a. über: Elemente der Heraldik; Herolde; Turnier-Ritter; Schildformen u. Schildbilder; Phantastische Tierfiguren u. Ungeheuer; Wilde Männer u. Frauen als Schildhalter; Kronen; Wappenbücher u. -rollen; Albrecht Dürer u. seine Schule; Wendel Dietterlin; Kirchliche Heraldik; Städte-Wappen; Wappensiegel; Totenschilder u. Grabplatten. - Mit Register. - Einband etwas fleckig; Ecken bestossen; Vorsätze u. Titel mit Namensstempel; mit vielen Anstreichungen u. Anmerkungen (die sich auch auf Runen beziehen), sonst ein gutes Expl., der aufwendig mit Gold u. Silber gedruckten Originalausgabe.

 

658. Verdaguers, Jacinto: Atlantis. Deutsch von Clara Commer. Mit einer biographischen Vorrede und erklärenden Anmerkungen von Lic. Fr. von Tessen-Wesierski. Nebst Bildnis und Schriftprobe von Verdaguer. Dtsch. Erstausg. Freiburg i. Br., Herder’sche Verlagshandlung, 1897. XIII, 195 S., mit Frontispiz (Autorenportrait), Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Erstlingswerk von Jacint Verdaguer i Santaló (1845-1902), der als der bedeutendste Dichter zur Wiederbelebung der katalanischen Sprache gilt. Verdaguers Epos L’Atlàntida umfasst zehn Gesänge u. ist eine einzigartige Synthese von christlicher, keltischer u. griechischer Vorgeschichte Spaniens: "Und Atlantis, diese wirkliche Zugbrücke, ward von der Hand Gottes zertrümmert, weil er die Welten trennen wollte zur Zeit der Verderbnis, um sie in späteren Jahrhunderten wieder schöner zusammenzufügen durch die Riesenarme des Kolumbus.“ - Leicht bestossen u. berieben; Vorsatz mit zwei kl. Signaturen; erste u. letzte Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

659. Wagner [Pseudonym?]: Der militairische Faust. Eine Höllenparodie von Famulus Wagner. Illustrirt von O. Erstausg. Berlin, Verlag des Berliner Lith. Instituts (Julius Moser), [1891]. 44 S., mit vielen Textillus., Gr.-8°, Illus. O-Halbleinen

Ein Veröffentlichung zum "Weihnachtsfest": "Die nachstehende Dichtung spricht nach Form sowohl wie inhaltlich für sich selbst. Kenntniß der militärischen Verhältnisse, herausgewachsen aus langjähriger Dienstzeit, scharfe Beobachtung und liebenswürdige Kritik derselben zeichnen sie aus. Vor allem aber sind es der schlagende Witz und der treffliche [...] Humor welche dem Leser Thränen und Lachen entlocken [...]" (Vorwort) - Einband angestaubt u. geringfügig fleckig; Ecken leicht bestossen; papierbedingt gebräunt u. tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

660. Was hat dann endlich die Aufklärung bisher Gutes gestiftet? o.O., o.V., 1788. 72 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen

Kritische Schrift zur Aufklärung, beantwortet die Fragen: Haben die Aufklärer vernünftigere Grundsätze ersonnen, u. eingeführt, als die alten waren?; Haben sie durch ihre Grundsätze die Leute in der Religion gestärkt?; Haben sie selbe in Sitten gebessert u. gottesfürchtiger gemacht?; Haben sie wenigst Deutschland in Betreff des Zeitlichen glücklicher gemacht, als es vor der Aufklärung war? - Sehr gutes Expl.

 

661. Wegener, Wolfgang: Die okkulte Mission des Kaspar Hauser. Band 1 und 2 [von?]. Vervielfälltigte Typoskripte. Berlin, Rosenkreuzer-Meditation, 1958, 1959. 212 S., 6 Bll., mit 14 meist blattgroßen Illus. / 2 Bll., 98 S., 2 Bll., mit 2 Illus., 4°, Goldgepr. O-Karton

Nach Wegener war Kaspar Hauser ein hoher Eingeweihter. "Im Jahre 1812 wurde Kaspar Hauser geboren, 7x 7 Jahre später Dr. Rudolf Steiner, weitere 7 x 7 Jahre erschien der Christus im Ätherischen und wurde von Dr. Steiner verkündet, weitere 7 x 7 Jahre, im Jahre 1959 jährt sich zum 50. Male die Wahrhaftige Wiederkunft des Christus im Ätherischen, gleichzeitig zum 500. Male die chymische Hochzeit des Christian Rosenkreuz. Das Jahr 1959 kann als ein höchstwahrscheinlich zutreffender Zeitpunkt angenommen werden, zu dem sich Kaspar Hauser wieder inkarnieren wird [...] In verschiedenen Perspektiven kann die Wirksamkeit Kaspar Hausers bis nach Atlantis, ja bis nach Lemurien zurückverfolgt werden [...] Die Aufgabenstellung eines Bodhisatvas klingt auf, und die tieferen Ursachen und Folgen der Benennung des Königs Kaspars der heiligen drei Könige [...] weisen die Richtung bis tief in die Geschichte Asiens hinein." usw. (Einleitung) - U.a. über: Das Kind Europas; Das innere Wesen des Halley’schen Kometen; Die Sixtinische Madonna; Die grossen esoterischen Lehrer in Atlantis; Die Notwendigkeit einer Universitas Esoteriea Die übernatürlichen, übersinnlichen Fähigkeiten Kaspar Hausers. - Papierbedingt gebräunt; wenige Seiten etwas braunfleckig; Bd.1 leicht bestossen, Rückendeckel dort mit Abschabung u. Einriß, der auch das letzte Blatt verletzt (Vlgs.Anzeige); sonst gute Expl.

 

662. Wilhelm, Richard (Übers.): I Ging. Das Buch der Wandlungen. Erstes und zweites Buch. Und: Drittes Buch [in 2 Bänden, so kmpl.]. Aus dem Chinesischen verdeutscht und erläutert von Richard Wilhelm. 1.-3. Tsd. (Dtsch. Erstausg.) Jena, Eugen Diederichs, 1924.     3 Bll., XIII, 285 S. / 3 Bll., 267 S., 8°, Illus. O-Leinen (2 Bde.)

Im 1. u. 2. Buch ist der chinesische Original-Titel mit angegeben, darüber liegt ein transparentes Blatt mit den Verdeutschungen der Zeichen. Diese ersten beiden Bücher geben die Übersetzung wieder, das dritte Buch enthält die Kommentare. - Richard Wilhelm (1873-1930) gründete eine deutsch-chinesische Schule u. kam so in Kontakt mit chinesischen Gelehrten, woraufhin er das Studium der chinesischen Literatur aufnahm. Im Jahr 1905 erschienen seine ersten Übersetzungen ins Deutsche, darunter Teile der "Analekten" (Lunyu) des Konfuzius. Bis heute beziehen sich Fachleute in ihren Kommentaren u. Neuübersetzungen auf ihn. - Einbände leicht berieben u. angestaubt; ein Band mit gelegentlichen Marginalien u. Anstreichen, dort auch einige Blatt mit kl. Randläsuren; papierbedingt tlw. stärker gebräunt, sonst gute Expl.

 

663. Wolf, Gustav: Die Blätter vom lebendigen Sein. 7 Tafeln. [kmpl.]. Signierte num. Vorzugsausg., vorl. Nr. 3/50. Jena, Eugen Diederichs, 1918. 3 Schriftblätter (Titel, Inhalt, Verlagsadresse mit dem handkolorierten Diederichs-Löwen) u. 7 Holzschnitt-Taf. handkoloriert u. signiert, Gr.-2° (ca. 82x65,5!), Goldgepr. illus. O-Halbleder-Mappe

Thieme/Becker XXXVI,199. - Eines von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl. 250, vorl. Nr. 3!), bei der acht Blatt von Hand koloriert wurden. Handpressendruck auf starkem Büttenkarton; alle 7 Vollbilder vom Künstler eigenhändig signiert. Die an sich schon eindrucksvollen Blätter eines vegetativen Expressionismus, betitelt "Weltbild", "Das Welthafte", "Das Bildhafte", "Das Eine", "Das Schweifende", "Das Herrliche" u. "Lösung", wirken durch das kräftige Kolorit noch grandioser. Dazu erscheinen als Ankündigung 100 numerierte Flugblätter, die auch Holzschnitte enthielten: "Die Schrift soll den Kreis bilden helfen, den Kreis derer im lebendigen Sein. Die Wucht dessen, was Ausdruck werden will, verlangt monumentale Form. Die Reinheit des Geistes gebietet höchste bibliophile Erlesenheit." - Gustav Wolf (1887-1947), deutscher Maler u. Grafiker, der an der Landeskunstschule in Karlsruhe unterrichtete. 1918 lernt er, als Mitglied des Kunst- u. Kulturrates den Schriftsteller u. Lyriker Alfred Mombert kennen; beide verbindet fortan eine tiefe Freundschaft. Mit den vorliegenden "Blättern vom Lebendigen Sein" beginnt eine Reihe von Gemeinschaftswerken. 1928-1929 entwirft Wolf die Ausstattung des Stummfilmes Frau im Mond (Regie: Fritz Lang). 1932 -1933 als Jude verfemt, kündigt er seine Mitgliedschaft in allen Künstlervereinigungen. 1938 Emigration in die USA, wo er an zwei Schulen tätig war. - Mappe etwas bestoßen, angestaubt u. leicht gewölbt; Titelblatt etwas stärker braunfleckig; Ränder mit wenigen kl. Farbspritzern, sonst schöne Expl.

 

664. Wolff, Hans: Lucifer. 2., verb. u. erw. Aufl. Pforzheim, Osiris-Verlag Erich Sopp, [1959]. 23 S., 2 Bll. mit zwei ganzseitigen Abb., 8°, O-Karton

(= Schriftenreihe Das esoterische Weltbild. Herausgeber Hans Wolff). - "Zwei Aspekte hat Lucifer: ‘Macht der Finsternis’ und ‘LichtTräger’. Der Teufel der Menge, und der Kabir der Katharsis der Wissenden. Die Ophiten waren die gelehrten ägyptischen Gnostiker der ‘Brüderschaft der Schlange’. Für sie war Lucifer im wörtlichsten Sinne ‘LichtBringer’. Er war die ‘Krone des Pfades des Lichts’ (des GnyanaMarga der Inder). So sieht auch die Quabalah das luciferische Prinzip." (S.4) - Rücken etwas geblichen, sonst ein gutes Expl.

 

665. Zacher, Julius: Das gothische Alphabet Vulfilas und das Runenalphabet. Eine sprachwissenschaftliche Untersuchung. Mit einer Schrifttafel. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1855. XIV, 120 S., 1 Falttaf., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

U.a. über: Die gothischen buchstabennamen der Wiener handschrift; Das runenalphabet; Das alphabet Vulfilas; Die rune eolh. - Ernst Julius August Zacher (1816-1887), dtsch. Philologe, dessen wissenschaftliches Interesse vor allem der Erforschung u. der kritischen Bearbeitung der schriftlichen Quellen der mittelalterlichen Alexanderdichtungen galt. In Berlin von Karl Lachmann u. den Gebrüdern Grimm gefördert, denen er auch diese Arbeit widmet. - Ecken etwas bestossen; Kanten beschabt; hinteres Vorsatzgelenk min. beschädigt; Seiten min. wellig u. durchgehend braunfleckig; Tafel leicht verknickt, sonst gutes Expl.

 

666. Zenker, Dr. med. G.: Traumdeutung und Traumforschung. Mit einem Vorwort des Verfassers zur Einführung. Leipzig u. Dresden, Astra-Verlag, 1928. 130 S., 3 Bll., 8°, O-Karton

Zenker will dem Leser "alle nötigen Anweisungen geben, die er für die praktische Anwendung des modernen Traumdeutungs-Verfahrens braucht - soweit dies eben auf Grund ernst zu nehmender Forschungsergebnisse möglich ist." (Vorwort). Dabei bezieht er sich insbes. auf Sigmund Freud u. dessen Psychoanalyse. - Ehem. Bibliotheksexpl. mit Nr. auf Rücken, Blindstempel auf Titel u. Ausleihkarte im Rückendeckel; Einband lichtrandig u. etwas bestossen, Expl. ist etwas gebräunt; Deckel mit Stempel, Innendeckel mit ExLibris (leider mit Kleberspuren) u. Titel mit handschrftl. Besitzervermerk von: Smith Ely Jelliffe (1866-1945), bedeutender amerikanischer Neurologe, Psychiater u. Psychoanalytiker (einer der ersten Anhänger von Freud in den USA). Das ExLibris zeigt ihn selbst in einem Berg tls. fliegender Bücher.