Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Literatur von und über Freimaurer, Templer sowie andere Geheimbünde aus
unserem elften Antiquariatskatalog.
113. Anton, Karl Gottlob: Versuch einer Geschichte
des Tempelherrenordens. Zwote verm. u. verb. Aufl. Leipzig, Adam Friedrich Böhme, 1781. 8 Bll., 328 S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt.
Wolfstieg 5134. - "Die erstmalig 1779 erschienene Schrift des Görlitzer
Juristen und Historikers Anton regte Nicolai zur Abfassung seines Buches über den Tempelherrenorden an." (Becker, Kat. Nicolai 202) - Bestossen u. beschabt; Rücken angerissen; Etikett auf
Vorderdeckel; mehrfache Bibliotheksstempel u. -Signaturen, am Anfang u. Ende etwas gebräunt u. leimschattig, sonst ein gutes Expl.
114. Barruel, Abbe [Augustin de]:
Abbe Barruels Nachrichten zur Erörterung der Geschichte der Entstehung, der Fortschritte und Folgen der Jakobiner in und außer Frankreich. London, bey Ph. Bussonier und Kompagnie [Augusburg, Kranzfelder], 1802. 6 Bll., 404 S., 8°, Pappband d.
Zt.
Wolfstieg 6367. - Es handelt sich hier um eine ins Deutsche übersetzte
Zusammenfassung des 4teiligen Hauptwerks "Mémoires pour servir à l'histoire du Jacobinisme" (1797-1798; auf dtsch. 1800-1801 "Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Jakobinismus") von Barruel.
Die Zusammenfassung erschien im Original 1798: "Abrege des memoires pour servir l'histoire du jacobinisme". - Barruel beobachtete drei Verschwörungen. I. Die Verschwörung wieder den Gott, II. die
Verschwörung wider alle Könige u. III. die Verschwörung wider jede Religion. "Die erste von diesen Zusammenverschwörungen geschah von den sogenannten Philosophen: die zweyte von eben den
Philosophen, nachdem sie sich mit den Winkellogen, oder Nachlogen der Freymäurer vereinigt, und die dritte von den Philosophen und vollkommensten Mäurern, nachdem sie sich mit den Illuminaten
verbrüdert hatten. Die Vereinigung der Philosophen, der vollkommensten Mäurer und der Illuminaten bildete die Jakobiner." (Vorrede) - Einband bestossen, etwas berieben u. fleckig; Vorsätze
etwas angeschmutzt; Seiten stellenweise leicht fleckig, sonst gutes Expl.
115. Didler, Carl: Freimaurer-Denkschrift. Nr. 2-4
und 6-15 [= 13 von 63 Heften]. Über die politische Wirksamkeit des Freimaurer-Bundes als der unter verschiedenen Namen und Formen unter uns im Finstern schleichenden Propaganda zum Sturz der
legitimen Throne und des positiven Christenthums. Als Manuskript gedruckt. Berlin, Selbstverlag, 1864. jew. 32 u. 2x 48 S., 8°, Interimskarton d. Zt.
Wolfstieg 27486. - Bis 1871 erschienen monatlich insgesamt 63 Hefte, die sich
als Brandbriefe direkt an herrschende Staatsmänner, kirchliche Würdenträger u. gekrönte Häupter wendeten; im vorliegenden Fall an: Königin Augusta von Preußen; König Wilhelm I. von Preußen; Großh.
Ludwig von Baden; Fürst Heinrich von Reuß; Prinz Wilhelm von Baden; Großherzog Karl von Weimar; Großherzog Friedr. von Meckenburg-Strelitz; Großherzog von Hessen-Darmstadt; Herzog von Braunschweig;
Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg u. Herzog Bernhard von Sachsen-Meiningen. - Nach Lennhoff, Posner, Binder war der Berliner Autor u. pensionierte Schulvorsteher Karl Didler (ebenso wie Eduard Emil
Eckert) davon überzeugt, dass die deutsche Revolution von 1848 nur ein Teil einer größeren freimaurerischen Weltverschwörung sei (vgl. auch Hoffmann: Die Politik der Geselligkeit, Göttingen 2000, S.
94f). - Schlichter Kartoneinband tlw. etwas knittrig u. leicht bestossen; mit handschriftl. Nr. auf Deckel; tls. mit kl. Randläsuren u. angeknickten Ecken, sonst gutes Expl. - Selten.
116. Didler, Carl: Freimaurer-Denkschrift. Nr.
33-41 (einschl. 37b u. 41 Nachtrag), sowie 43-44 [= 12 von 63 Heften, in einem Band]. Über die politische Wirksamkeit des Freimaurer-Bundes als der unter verschiedenen Namen und Formen unter uns im
Finstern schleichenden Propaganda zum Sturz von Thron und Altar und zur Einführung der Republik. [Bzw., ab Nr. 38]: Freimaurer-Denkschriften. Eine Stimme aus dem Volke. Eine Anklage gegen den
Freimaurer-Bund, daß seine Mitglieder der "rothen Hochgrade" danach trachten, Thron und Altar zu stürzen und Republiken einzuführen. Als Manuskript gedruckt. Berlin, Selbstverlag, 1867. jew. 8 oder
16 S. [gesamt 128 S.], 8°, Interimskarton d. Zt.
Vorliegende Brandbriefe u.a. an: Graf von Bismarck; Freiherrn von Beust; Graf
von Berg; Alexander II. von Rußland; Monsignore Antonelli. - Schlichter Kartoneinband etwas knittrig, angestaubt, fleckig u. mit Nr. auf Deckel; Seiten papierbedingt gebräunt, anfangs mit schmalem
Wasserrand, tls. mit Randläsuren oder kl. Eckabrissen; das letzte Blatt angestaubt, sonst gutes Expl. - Selten.
117. [Didler, Carl]: Zur Aufklärung der großen
Freimaurer-Lüge: daß in den Logen weder Politik noch Religion betrieben werde. I. bis XII. Heft (Juli 1848 - Juni 1849). Als Manuskript für Brüder gedruckt zum Gratis-Vertheilen auf Kosten "eines
Eingeweihten" (= Erstausg.) [Berlin], [Selbstverlag], 1848-1849. jew. 16 S., 8°, Neues priv. Halbleinen (Deckel mit Kleisterpapier bezogen)
Wolfstieg IV, 7990: "Äusserst selten". - Es erschienen nur 29 Ausgaben, die
hier vorliegenden, ersten zwölf Nrn. sind noch getrennt paginiert. In diesen Hetzschriften wird erstmals als folgenreiche "Haupttriebkraft" hinter den Freimaurern "die Macht der Juden" genannt
(Nr.XI, S.3), der weitere antisemitische Mitteilungen über "Das Judentum in der Maurerei" (Nr.XII) folgen. - Buchblock ist unbeschnitten; die Ecken tlw. angeknickt; etliche Seiten stärker
braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
118. Doering, Theodor: Der Tempel der Freimaurerei.
Erster und Zweiter Band [von 4]. Eine Sammlung freim. Toaste, Ansprache und Abhandlungen. Erstausg. Kattowitz, G. Siwinna, [1884], [1886]. IX, 281 S. / 3 Bll., 54 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit
Rückentext (beide zus. in einem Bd.)
Wolfstieg 1209. - Band 3 u. 4 erschienen erst 1889 u. 1896. U.a. über: Die
Kette; Abhandlungen über die Stellung der Freimaurerei zu den Fragen der Gegenwart (Die Rosen, Das Schwerdt); Die drei grossen Lichter der Freimaurerei (Die Bibel, Der Zirkel, Das Winkelmaass); Über
das Verhältnis des Christentums zur Freimaurerei; Über Aufnahme von Nichtchristen in den Bund der Freimaurerei; Über die rechtliche Stellung der Logen u. über die Statuen der deutschen Grosslogen. -
Wenige Seiten braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
119. Endler, Renate und Elisabeth Schwarze-Neuß:
Die Freimaurerbestände im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Bd.II [von 2] Tochterlogen. Frankfurt a. M. u.a., Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, 1996.
306 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
(= Schriftenreihe der Internationalen Forschungsstelle "Demokratische
Bewegungen in Mitteleuropa 1770-1850". Herausgegeben von Helmut Reinalter. Band 18). - Der Band "enthält Angaben über die ca. 1100 Bestände der Bestandsgruppe 5.2. Tochterlogen" des Geheimen
Staatsarchivs, Abt. Merseburg. Der hier fehlende Band I hatte sich bereits den Groß- bzw. Mutterlogen gewidmet. - Gutes Expl.
120. [Grolmann, Ludwig Adolf Christian von]: Die
neuesten Arbeiten des Spartacus und Philo in dem Illuminaten-Orden jetzt zum erstenmal gedruckt, und zur Beherzigung bey gegenwärtigen Zeitläufen herausgegeben. Erstausg. [München], [Strobl], 1794. 7
Bll., 200, 90 S., Kl.-8°, Späteres marmoriertes Halbleinen mit Rückentext
Vgl. Wolfstieg 42956; laut Kloss 3270 handelt es sich hier um die EA
(Titelrückseite mit Imprimatur 18. Dec. 1793), es erschienen noch zwei weitere Ausg. mit der Angabe 1793 u. 1794 u. etwas abweichender Seitenzählung. - Gegenaufklärerische Enthüllungsschrift, in der
das von Knigge ("Philo") entworfene neue Ritual für die Illuminaten dargestellt wird: Priestergrad, Regentengrad gefolgt von der kritischen Geschichte der Illuminaten-Grade. "Spartacus" war Adam
Weishaupt, der Gründer des Ordens. Mit dem subversiven Text versucht Grolmann eine erneute Verfolgung der Illuminaten in Gang zu setzen. - Rücken oben berieben; Titel mit kl. handschriftlichen
Einträgen u. Logenstempeln ("Zu den III Schwertern" u. "Asträa zur grünenden Raute"); Titelrückseite u. 6 weitere S. mit kl. dunklem Freimaurer-Stempel, der tls. Buchstaben überdeckt; Titel u. erste
Blatt leicht fleckig; obere Seitenränder tlw. wasserrandig u. etwa durch die Hälfte des Buchs restauriert, sonst ein gutes Expl.
121. Hencke, K. L. [d.i. Philipp Friedrich Hermann Klencke]: Die Freien Steinmetzen oder Architektur und Moral. Maurerischer Roman. Erstausg. Leipzig, Verlag von J. J. Weber, 1840. 2 Bll., 228 S., 1 Bl., Kl.-8°, Priv.
Halbleder d. Zt., O-Deckel mit eingebunden
Wolfstieg 41715; Kloss 4010; Taute 2656: "Der junge Steinmetz Ulfried wird
[ca. 1517] von einem Mönch, der als Jesuit bezeichnet wird (Jesuiten gab es erst seit 1540), angestachelt, seiner Zunft untreu zu werden. Dieses Ziel wird aber nur zum Theil erreicht und schließlich
heiratet Ulfried doch des Kölner Meisters Gerhard rosiges Töchterlein. Meister Gerhard ist ein tüchtiger Architekt, dem aber die innere Symbolik abgeht, obgleich er die besonderen Zunftgeheimnisse
und den Hüttenbrauch kennt. Um diesen Uebelstand zu beseitigen, erscheint ein Schotte Murphy, der zugleich eine Stütze Luther’s ist, bestimmt, der Hüttenform Geist und Speculation einzuhauchen." -
Der Roman vertritt die Auffassung, dass etliche Templer nach Schottland geflohen seien, um dort die Ordensgeheimnisse unter dem Deckmantel der Maurerei zu bewahren. Erschien 1863 stark erweitert u.
umgearbeitet unter dem Titel: "Die Bauleute zu Köln oder Deutsche Kunst und Zunft". - Einband tlw. berieben u. beschabt; oberes Kapital angerissen; Titel gestempelt, sonst ein gutes
Expl.
122. [Henkelkreuzmann = Bruder Recnartus [d.i. Heinrich Tränker]]: Mystischer Glockenschlag. Drei mystische Traktätlein für alle Suchenden eines neuen Lebens in einer neuen Zeit! Gesammelt von [Henkelkreuzmann]. Aufl. 1000
Expl. München, Ulrich Huter-Verlag, [1981]. 87 S., mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton (mit einen Holzschnitt von Carl Rabus)
(= Aus den echten Schriften der "Brüderschaft vom Rosenkreuz"). - Inhalt:
Vorwort von Waltharius (d.i. Walter Studinski): Wo blieben die Deutschen Rosenkreuzer? (u.a. mit Anmerkungen zur "Pansophischen Loge", ihren Verfall durch Meister Therion (Aleister Crowley) u. das
nachträgliche Scheitern der okkulten "Geheimkonferenz im Jahre 1926" (S.9)); Ein Schreiben der "Brüderschaft vom Goldenen und Rosenkreuz" für einige ihrer Lehrlinge abgegeben. Zum andern Male des
Suchenden veröffentlicht von Br.:. Recnartus; Assertio oder Bestätigung der Fraternität R.+C. welche man den Orden "vom Goldenen- und Rosenkreuz" nennt (vormals in Latein beschrieben); Geistlicher
Krämer-Korb. Mit sieben beschlossenen Laden. Worinnen Eine kurze und geistreiche Erklärung Der sieben Seligkeiten enthalten. Aufs Neue durchges. u. hrsg. vom Br. Recnartus (nach dem Orig. von 1622
bearb.); Waltharius: Kernpunkt der Übungen der Fraternität vom Hlg. Rosenkreuz. Aus dem Nachlass des Henkelkreuzmannes Recnartus veröffentlicht; Crata Repoa. Oder Einweihungen in der alten geheimen
Gesellschaft der Egyptischen Priester (Berlin bey Chr. L. Stahlbaum, 1778). - Zu Heinrich Tränker (alias Br. Recnartus, Henkelkreuzmann u. Meister Garuda, 1880-1956) siehe z.B. Helmut Möller u. Ellic
Howe "Merlin Peregrinus". - Walter Studinski (alias Waltharius, 1905-?) "Mitglied der Pansophia, aber auch bei der Fraternitas Saturni als Mitglied geführt (ohne Mitglied gewesen zu sein), befreundet
und persönlich bekannt mit Heinrich Tränker (Recnartus), Grosche (Gregorius), Verweyen, Wilhelm Quintscher, Franz Sättler, Friedrich Lekve (OTO), Hans Sterneder, Prof. Gehard Frei und vielen anderen
Persönlichkeiten." (Miers) - Sauberes u. gutes Expl.
123. Hoffmann, Leopold Alois: Aktenmäßige
Darstellung der Deutschen Union, und ihrer Verbindung mit dem Illuminaten- Freimaurer- und Rosenkreutzer-Orden. Ein nöthiger Anhang zu den höchst wichtigen Erinnerungen zur rechten Zeit. Erstausg.
Wien, Christoph Peter Rehm, 1796. 301 S., Kl.-8°, Neuer Pappband
Wolfstieg 43135; Ackermann V/ 160: "Hoffmann war berüchtigter Haus-, Hof- u.
Staatsspion Leopold II." - Erschien als "Anhang" zu dem Werk "Höchst wichtige Erinnerungen zur rechten Zeit über einige der allerernsthaftesten Angelegenheiten dieses Zeitalters" (Wien 1795). -
Hoffmann gibt zahlreiche Texte von Original-Dokumenten (Briefe u.a.) wieder, die er in umfangreichen Anmerkungen scharf kommentiert (darunter auch Mitglieder-Listen der Deutschen Union). Er schreibt
u.a., dass die "Deutsche Union" oder "Gesellschaft der 22 verbündeten Männer" (der Gründer war Carl Friedrich Bahrdt, 1741-1772) aus den Illuminaten (Weishaupt, Knigge etc.) entstanden sei, nachdem
diese verboten wurden u. sich offiziell (scheinbar) aufgelöst hatten. Mit den "Rosenkreutzern" sind die "Gold- u. Rosenkreuzer" des 18. Jh. gemeint. In beide Orden konnte man nur eintreten, sofern
man schon Freimaurer war. Hoffman, ursprünglich selbst Freimaurer u. Exjesuit, geht detailliert auf die versch. Verstrickungen der Geheimgesellschaften ein. - Es fehlt die gefalt. Tabelle mit dem
Organisationsschema; tlw. leicht braunfleckig; Titelrückseite u. letztes Blatt gestempelt, sonst ein gutes Expl.
124. Horneffer, August: Der Bund der Freimaurer.
1.-3. Tsd. (Erstausg.) Jena, Eugen Diederichs, 1913. VII, 191 S., 2 Bll., 8°, O-Halbleinen
"Ich möchte in dem vorliegenden Buche zeigen, daß und warum der Freimaurerbund
eine einzigartige Stellung unter den Geistesbünden unserer Zeit einnimmt." (Vorwort) - Hauptkapitel: Bedeutung der Engbünde; Entstehung des Freimaurerbundes; Zwei Jhdte. Freimaurerei; Verfassung u.
Symbolik. - Etwas bestossen u. berieben; Titel mit Besitzerstempel; tls. angerostete Klammerung, sonst gutes Expl.
125. Kanne, J[ohann] A[rnold]: Sämundis Führungen
ein Roman aus der Geschichte der freien Maurer im ersten Jahrhundert. Erstausg. Nürnberg, bei Riegel und Wießner, 1816. 2 Bll., 324 S., 8°, Neueres goldgepr. illus. Leder mit 4 Bünden u. 2 farbigen
Rückenschildern
Kloss 3992; Wolfstieg 41655; Taute 2655: "Der Verfasser versucht die Ansicht
derer zu vermitteln, welche das Christenthum als einen Geheimbund entstehen lassen, der eigentlich Mrei gewesen sein soll. Bruchstücke daraus wurden mitgeth. im ‘Freimüthigen’ 1816, Nr. 247-250." -
Ein schönes Expl.
126. Keller, Wilhelm: Geschichte der Freimaurerei
in Deutschland. Gießen, J. Ricker’sche Buchhandlung, 1859. XVI, 270 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
Wolfstieg 6756. - Detaillierte Geschichte der deutschen Freimaurerei. Keller
will mit seinem Buch zur Einigkeit der deutschen Zweige der Freimaurerei beitragen, die seiner Meinung nach nur durch eine Besinnung auf die Alten Pflichten erfolgen kann. Wilhelm Keller (1815-1895)
hatte bereits 1865 seine "Geschichte des Eklektischen Freimaurerbundes" veröffentlicht. Er gehörte zu den eifrigsten Mitarbeitern der "Bauhütte" u. der "Freimaurerzeitung" (Lennhoff, Posner, Binder).
- Einband etwas angeschmutzt u. bestossen, mit Randläsuren u. kl. Randfehlstellen; Seiten gering gebräunt u. durchgehend etwas braunfleckig; unbeschnitten, sonst gut.
127. Knigge, Adolph Freyherrn: Geschichte des
Amtsraths Gutmann, von ihm selbst geschrieben. Erstausg. Hannover, Christian Ritscher, 1794. 374 S., 1 Bl., Kl.-8°, Späterer priv. Pappband
Goedeke IV/1, 617, 30; Erman-Horn I, 16671; Vgl. Knigge-Kat. Wolfenbüttel 110
(3. Aufl. von 1812). - Erste Ausgabe von Knigges letztem Roman. Mit autobiographischen Schilderungen seiner Tätigkeit im Illuminatenorden. U.a. Besuch bei Weishaupt in Ingolstadt, Göttingen u. die
Rückkehr nach Heidelberg, sowie Betrachtungen über sein Studentenleben in Jena. "Ernster" Roman über "einen Biedermann, der auch aus dem Unheil Gewinn zieht und glücklich endet" (ADB XVI, 290). -
Einband leicht bestossen u. tlw. beschabt; Titel etwas fleckig u. mit Signatur; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes, breitrandiges Expl.
128. Leadbeater, C[harles] W[ebster]: Uralte
Ideale in der modernen Freimaurerei. Die Rituelle Arbeit in Aegypten. Eine Ansprache gehalten in der Sydney-Loge No.404 im Jahre 1915 von dem hochw. Br.... C.W. Leadbeater 33°. Aus C. W. Leadbeater "The hidden Life in Freemasonry" (Kap.IX.). Düsseldorf, Ernst Pieper Ring-Verlag, 1927. 64 S., Kl.-8°, Illus.
O-Karton
Leadbeater (1847-1934) war einer der bedeutendsten wie umstrittendsten
Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft, Adyar. Nach dem Tode von Blavatsky leitete er die Esoteric Section, eine innere Abteilung der TG, wo er okkulte Forschungen betrieb u. der ganzen Schule
ein völlig neues Gepräge gab. Später geriet Annie Besant völlig unter Leadbeaters Einfluss. - Leicht geblichen; Deckel mit kl. Namensstempel u. Signatur; Titel mit kl. Namensstempel, sonst ein gutes
Expl.
129. [Naubert, Christiane Benedikte Eugenie]: Walter von Montbarry, Großmeister des Tempelordens. In zwey Bänden [kmpl.]. Erstausg. Leipzig, Weygandsche Buchhandlung, 1786. 504 S., mit gest. Frontispiz /
528 S., Kl.-8°, Marmorierte Pappbände d. Zt. mit goldgepr. Rücken
Kloss 3956; Wolfstieg 41507; Taute 2664; Holzmann/Bohatta III, 5220. -
"Christiane Benedikte Eugenie Naubert, geb. Hebenstreit (1756-1819), war die erste Autorin im deutschsprachigen Raum, die sich geschichtlichen Stoffen in erzählender Form zuwandte [...] Ihre
zahlreichen Erzählwerke erschienen bis 1818 anonym, zum Teil verkaufswirksam unter Bezeichnungen wie ‘vom Verfasser des Walter von Montbarry’ , ihren ersten großen Erfolg (1786) nennend. Sie gilt als
Erfinderin des ‘Zweischichtenromans’, bei dem die vordergründige Romanhandlung in der Privatsphäre historisch unbedeutender Personen spielt, während wichtige historische Ereignisse und Zusammenhänge
den Hintergrund bilden." (W. Maierhofer: Hexen-Huren-Heldenweiber, Böhlau 2005, S.69f.) - Einbände beschabt u. bestossen; fast durchgehend etwas braunfleckig u. gebräunt, sonst gute
Expl.
130. Nicolai, Friedrich: Versuch über die
Beschuldigungen welche dem Tempelherrenorden gemacht worden, und über dessen Geheimniss. [Erster von 2 Teilen]. Nebst einem Anhange über das Entstehen der Freymaurergesellschaft. Erstausg. Berlin u.
Stettin, 1782. II, 215 S., mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Neuerer Lederband mit drei Bünden, goldener Deckelvignette u. Rückentext
Kloss 2232; Taute 826 u. 827; Wolfstieg I,5138: "Nicolai stellt die Behauptung
auf, die deutsche Rosenkreuzerei sei durch R. Fludd im 3. Dezennium d. 17. Jhs nach England gekommen und dort gepflegt, als Frmrei aufgeblüht." - In sich abgeschlossener erster Teil von zwei, der
viel Aufsehen erregte, da Nicolai den Templern eine Mitschuld an ihrem Untergang gibt u. angeblich die Freimaurerei in ein schlechtes Licht rückte. Der ursprünglich offensichtlich nicht geplante,
aber noch im selben Jahr erschienene (u. hier fehlende) zweite Teil rechtfertigt sich gegenüber den erschienenen Gegenschriften u. gibt entsprechend ergänzende Ausführungen. - Titel gestempelt u. mit
kl. handschrftl. Nr., sehr wenige Fleckspuren u. seltene Rötelanstreichungen, sonst ein erstaunlich frisches u. gutes Expl.
131. Stemler, M. Wilhelm Christian: Contingent zur
Geschichte der Templer und der Aufhebung ihres Ordens. 1 Aufl. Leipzig, bey Christian Gottlieb Hertel, 1783. XII, 323 S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit Rückenschild
Kloss 2235; Wolfstieg 5141. - Enthält: (1) Briefe über die Aussagen der
Tempelherren zu Aigues-mortes, Nismes u. Alais u. einige andere hieher gehörige Untersuchungen von Christian Daniel Beck. (2) Wichmannshausens Abhandlung über die Aufhebung des Tempelherrnordens
[1687]. (3) Historische Abhandlung vom Orden der Tempelherren, welche unter D. Strauchs Vorsitze M. Baudisius aus Liegnitz in Schlesien den 17. Apr. 1669 im großen Hörsaale zu Wittenberg vertheidigt
hat. (4) Unter Christian Thomasii Vorsitze von Joh. Jac. Stippe vertheidigte Abhandlung aus dem Völkerrechte über die Aufhebung des Tempelherrn-Ordens [Halle 1705]. - Leicht berieben u. bestossen;
Rücken mit leichten Spuren einer entfernten Standortmarke; Innendeckel mit ExLibris; Vorsatz 2x gestempelt; einige Seiten mit kl. Eselsohren; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes
Expl.
132. Wilcke, Wilhelm Ferdinand: Die Templerei oder
das innere Wesen des alten und neuen Ordens der Tempelherren. Erstausg. Leipzig, Bei August Lehnhold, 1835. XII, [2], 530 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleder mit Rückenschild
Wolfstieg 5175; Kloss 2340: "Das Werk bildet den Schlußstein des deutschen
Templersystems, und enthält viele Beträge über die französische Templerei." - Der in sich abgeschlossene Band ist als Ergänzung zu den beiden bereits 1826 ersch. Bänden "Geschichte des
Tempelherrenordens nach den vorhandenen und mehreren bisher unbenutzten Quellen" gedacht, siehe Folgenr. - Vorsatz 1x u. Titel mehrfach gestempelt; S.1/2 angeknickt; tlw. etwas stockfleckig u.
durchgehend leicht gebräunt; stellenweise Bleistiftanstreichungen u. ganz vereinzelt Anstreichungen mit Kopierstift, sonst ein gutes Expl.
133. Wilcke, Wilhelm Ferdinand: Geschichte des
Tempelherrenordens nach den vorhandenen und mehreren bisher unbenutzten Quellen. Erster und Zweiter Band. Erstausg. Leipzig, Bei C. H. F. Hartmann, 1826. X, 373 S. / IV S., 2 Bll., 344 S., 8°,
Pappbände d. Zt.
Wolfstieg 5175. - Die beide Bde. sind abgeschlossen, aber 1835 erschien noch
ein 3. Band, siehe oben Nr. 132. - Unparteiisches Werk, der Verf. hat versucht jedes Zitat u. jede Quelle selbst in Augenschein zu nehmen. Hauptkapitel: Geschichte des Ordens bis zu seiner Aufhebung;
Geschichte der Aufhebung (hier geht der Verf. auch auf die Frage ein, ob der Orden denn noch existiere); Innere Verfassung des Tempelherrenordens; Beilagen (die mit einer 10seitigen Literaturliste
abschliessen). - Einbände etwas bestossen u. beschabt; Rücken mit handschrftl. Titel u. zwei Standortnummern; beide Bde. mit Widmung im Vorsatz u. Stempel auf Titel; Bd.1 durchgängig leicht
braunfleckig; Bd.2 mit schwächer werdendem Wasserrand u. tlw. etwas braunfleckig; ein Blatt mit Randabriss, sonst gute Expl.
134. [Wöllner, Johann Christoph von]: Der
Signatstern oder die enthüllten sämmtlichen sieben Grade der mystischen Freimaurerei nebst dem Orden der Ritter des Lichts. Erster bis Fünfter Band [von 16]. Für Maurer und die es nicht sind, aus dem
Nachlaß des verstorbenen hochw. Bruders W[öllner] an das Licht des Tages befördert von seinem Freund und Bruder B..... Tlw. Erstausg. Berlin, Bei Christian Gottfried Schöne, 1803-1809. 276 S., mit
gest. Falttaf als Frontispiz u. 3 weiteren Taf. / 281 S., mit 2 Falttaf. u. einigen kl. Textfig. / XXX, 340 S., mit einigen kl. Textfig. / 264 S., 1 Bl. / VIII, 475 S., 8°, Interimskarton d. Zt. (5
Bde.)
Wolfstieg 862; Taute 1417; Kloss 1957: "Die fünf ersten Bände enthalten
wichtige Actenstücke und Mittheilungen, die folgenden sind Compilationen aus dem Wiener Journal für F.M. (Nro.22) u. neueren Werken, z.B. von Feßler". - Die Reihe erschien von 1803-1821, war
ursprünglich auf 8 Bände ausgelegt u. wurde dann aber auf 16 erweitert. Enthält, Bd. (1) S.1-64 drei Maurergrade, dann ab S.65 die Hochgrade des von J. W. v. Assum gegründeten Grünstädter Systems der
Asiatischen Brüder. - (2) Verfassung, Ritual u. Geheimschrift der Ritter u. Brüder des Lichts; Aufschluß über den Zweck des Ordens der Kleriker der Tempelherrn; Erklärung des ersten Frmrgrades;
Aufnahme zur hohen schottisch. Meisterloge mit Teppich- u. Katechismuserklärung; Die englische oder Ritterloge; Die schottische oder Kommandeurloge; Die vollkommende Maurerloge oder das Grosskreuz
St. Johannis; Aufnahme, Geschichte u. Geheimnisse der Schottischen Meister. - (3) Ritual u. Gesetze der schwarzen Brüder mit Teppich u. Symbol-Erklärung; Betrachtungen über die ersten 5 Grade
des schwed. Systems; Auszüge aus Archidemides (Stark’s) Originalschreiben an v. Raven über das Klerikat der Tempelherren; Stark’s Briefe an Prinz Georg von Mecklenburg u. an den Prinzen von Hessen;
Gedanken über die Mrei; Geschichte vom Ursprung der geheimen Wissenschaft, welche die Fraters Canonici Regulares der Tempelherren zu Jerusalem besessen haben; Priors Patent in latein. Sprache;
Correspondenz zwischen G. v. Gugomos, von Raven u. dem Herzog Ferdinand; Über Hieroglyphen; Auszüge aus Stark’s Briefen an G.Ch. v. Roepert; Auszug aus des Prior Cl(ericorum) v. Raven Correspondenz
mit dem Minister F.L. v. Wurmb. - (4) Enthält Betrachtungen über das schottische System, Auszüge aus Stark’s Briefen an u. von Raven, sehr interessante geschichtliche Nachrichten, Statuten u.
Ceremoniel des Ordens der Ächten. Erschien auch unter dem Titel "Almanach für Freimaurer auf 1805/6". - (5) Historische Inhalte über versch. Systeme u.a. landesherrliche Verfügungen gegen die Frmrei
mit kritischen Anmerkungen. Erschien vorher unter "Beleuchtung der Truggestalten in freimaur. Hülle". - Einbände leicht bestossen u. fleckig; zwei Rückenschilder u. handschrftl. Nummerierungen;
Überwiegend unaufgeschnitten (nur Bd.4 beschnitten); tlw. braunfleckig u. angeknickt, sonst gute Expl. In den Originalausgaben selten.
135. Zwackh - Einige Originalschriften des Illuminatenordens, welche bey dem gewesenen Regierungsrath [Franz Xaver v.] Zwack[h] durch vorgenommene Hausvisitation zu Landshut
den 11. und 12. Oktob. 1786 vorgefunden worden. Auf höchsten Befehl Seiner Churfürstlichen Durchleucht zum Druck befördert. Erstausg. München, gedruckt bey Anton Franz, Chrufl. Hofbuchdrucker, und zu
haben in den drey Buchhandlungen, [1787]. 3 Bll., 407 S., 3 mehrfach gefalt. Taf., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken
Kloss 3239: "Drei verschiedene Abdrücke vom Jahre 1787, meistens auf die Zeile
übereinstimmend."; Wolfstieg 42770; Ackermann V/244 mit der Anmerkung "selten". - Beinhaltet u.a. Chiffren, Statuten, Instruktionen, Rituale u. Leseliste der Illuminaten, die 1776 von Adam
Weishaupt (Ordensname "Spartacus") ins Leben gerufen wurden. Franz Xaver von Zwackh (1755-1843, "Cato") war Schüler u. Freund von Weishaupt sowie Mitbegründer des Ordens. Ca. 1894 begannen das
Verbot u. die Verfolgung der Illuminaten. - Einband berieben; oberes Kapital mit kl. Fehlstelle; Deckel etwas gewölbt; Vorsatzblätter (vorne beidseitig) mit Anmerkungen von alter Hand; ein Blatt
mit Eckabriss (kein Textverlust); ein Blatt mit kl. Marginalien u. Anstreichungen; sonst ein gutes Expl.