Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher aus dem Themenkreis Lebensreform, völkische Bewegung (Konservative
Revolution) und Ariosophie aus unserem elften Antiquariatskatalog.
224. Abel, Adam: Das Dritte Reich. Erlösung dem
Erlöser. Mit einem Wörterbuch des Glaubens. 1. Aufl. München, Paul Stangel Verlag, [1927]. 183 S., 3 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen
(= ISTIST-Bücher, Folge 6). - Das kuriose Werk um ein wahres "Christentum"
wird im "Ario-germanischen Sonnen-Kaländer für 1929" empfohlen. Der Titel ist mißverständlich, denn der Autor verwendet ihn im Sinn der theologischen u. philosophischen Tradition als "die Herrschaft
des Heiligen Geistes". Es ist aber durchaus möglich, dass ein beabsichtiger Bezug zu dem 1926 (!) veröffentlichten Werk "Das dritte Reich" von Arthur Moeller van den Bruck besteht, der die Lehre des
Geschichtstheologen Joachim von Fiore (1130/1135-1202) vom letzten, Dritten Zeitalter zum völkisch-nationalen Mythos umdeutete. - Abel in vorl. Buch: "‘Jesus Christus’ ist die latinisierte
griech.-hebräische Wortform für den uralten wahren Gottesnamen Jehova oder Jahve [...] Die im Deutschen einzig mögliche sinngemäße Form dieses Namens lautet ‘ISTIST’, das ewig Seiende, das immer
Wirkliche und Wahre [...] Andere wahre Gottesnamen sind: Binderbin, Istwarwird, Dasderdie! Wenn diese Namen den heutigen abergläubischen Götzendienern lächerlich und unmöglich erscheinen, so kann
dies nur als Beweis für die Richtigkeit und Wahrheit dieser Namen gelten." - Beiliegend ein 4seitiges Faltblatt "Die Thesen des Istist-Bundes gegen Götzenwahn, Aberglauben und Irrlehre der heutigen
Kirchen und Sekten, die sich ‘christlich’ nennen, aber des Teufels sind [...] Darum bekennen wir: ‘Ein Gott ist und keiner mehr. Einer ist Herr und niemand sonst. Istist einziger Gott ist und Herr.
Istist - heil heilig Nam - Istist sei gelobt. So ist’s, ja so ist’s!" - Einband leicht berieben u. fleckig; unteres Kapital bestossen u. leicht angerissen, sonst ein gutes Expl.
225. Abel, Adam: Das Leben nach dem Tode. Aller
Seelen Unsterblichkeit in einem neuen Licht gesehen. München, Paul Stangel Verlag / Verlag der ISTIST-Bücher, [1927]. 47 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen
(= ISTIST-Bücher, Folge 9). - Programmatische Schrift, des ISTIST-Bundes, die
der "Ario-germanische Sonnen-Kaländer für 1929" empfiehlt. Zitat: "Die ISTIST-Lehre will der Grundstein sein für die neu zu schaffende soziale Volkskirche, d.h. für die allgemein genossenschaftliche
Volkskirche [...] welche früher oder später mit Notwendigkeit auf den Trümmern der an ihrer starren Geistlosigkeit zerbrochenen überlieferten ‘christlichen’ Kirche aufgerichtet werden muß [...] Alle
Schriften der ISTIST-Lehre sind öffentliche Anklagen gegen die Irrlehren der heutigen Kirche, die von Staat, Gericht und Polizei geschützt werden, während sie doch auf Grund des noch immer
bestehenden § 166 RStGB. bekämpft und verboten werden müßten." - Leicht berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.
226. Autenrieth, Otto: Heraus aus dem Sumpfe der
Revolution! So müssen wir aufbauen, um wieder hochzukommen! Wie es in 10 Jahren bei uns aussehen kann. Neue Gedanken und neue Wege. Naumburg, Carl August Tancre Verlag, 1919. 85 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton
"[...] ich bin sogar der Meinung, daß unsere seitherigen Erbfeinde und wir,
vereint, berufen sein könnten, die Welt vor dem drohenden Gewitter eines noch größeren Weltkrieges, als dieser überstandene war, einem Gewitter, dessen schwarze Wolken schon am Horizont aufsteigen,
zu bewahren, der Welt den ewigen Frieden zu schenken." (S.80) - Einband angestaubt u. mit kl. Randläsuren; Aussen- u. Innengelenke sauber verstärkt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes
Expl.
227. Baß, Alfred (Hrsg.), Dr. E. Mogk und Dr. Ludwig Wilser: Von deutscher Sprache und Art. Sprachwissenschaftliche Vorträge und Abhandlungen. 10.-11. Heft. [Enthält:] Dr. E. Mogk: Die heidnisch-germanische Sittenlehre im
Spiegel der eddischen Dichtung. [Und:] Ludwig Wilser: Die nordeuropäische Menschenart und die germanischen Völker. Leipzig, Der Ritter vom Hakenkreuz Verlag, 1921. 18 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Papier
Einband lichtrandig, gestempelt u. am Rücken fast gelöst (gerissen); Seiten
papierbedingt etwas gebräunt; innen gutes Expl.
228. Beek, Gottfried zur [d.i. Ludwig Müller v. Hauen; Hrsg.]: Die Geheimnisse der Weisen von Zion. 6. Aufl. [Berlin] Charlottenburg, Verlag "Auf Vorposten", 1920. 256 S., mit einigen Textillus. u. einer farbigen Karte
("The Kaiser’s Dream"), Gr.-8°, Goldgepr. illus. O-Halbleinen
U.a. über: Zur Einführung; Die Vorgeschichte; Das entschleierte Judentum; Die
Berichte der Weisen von Zion; Nachklänge; Die zehn Stämme Israels; Judentum u. Freimaurertum; Juden u. Jesuiten; Vom Juden-Kriege; Aus der Vorgeschichte des Weltkrieges; Zur Lösung der Judenfrage;
Deutsche Judenordnung; Neubau. - Diese "Protokolle" sind Grundlage für den Mythos der "Jüdischen Weltverschwörung." Es soll sich hierbei u.a. um die Sitzungsmitschrift eines jüdischen Kongresses
handeln, abgehalten von Repräsentanten Israels. Wahrscheinlich ist es eine Fälschung der Geheimpolizei im zaristischen Russland. Kaum eine Schrift hatte einen so weitreichenden politischen Effekt. In
Deutschland erschienen sie erst 1920 mit der falschen Jahresangabe 1919. Nach dem Tod von Ludwig Müller von Hauen übernahm der Parteiverlag der NSDAP die weitere Hrsg. (vgl. Jeffrey L. Sammons: Die
Protokolle der Weisen von Zion. Die Grundlage des modernen Antisemitismus, eine Fälschung). - Einband angestaubt u. stockfleckig, etwas berieben u. leicht bestossen; Vorsatz leicht fleckig u. mit
Besitzervermerk; Vorsatzgelenke angeplatzt, sonst ein gutes Expl.
Seltene Erstausgabe des kuriosen Werks, mit
Verlegerwidmung:
229. Betha, Ernst: Die Erde und unsere Ahnen. Mit
vielen Illustrationen. Erstausg. Berlin-Lichterfelde, Hugo Bermühler Verlag, [1913]. 2 Bll., 359 S., mit zahlreichen Textabb. u. 18 Taf., Gr.-8°, O-Halbleder
Ackermann I/19 (dort als "Bether") - Ein äußerst kurioses Buch, auf dessen
Inhalt ein Großteil der sog. Überlieferungen von Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor basieren. Diese Ausführungen zu Goslar (= "Jerusalem-Jöruvalla-Troja") u. der "Baldur-Chrestos-Mythos" fehlen
in der späteren 2. neu bearb. Auflage von 1922 vollständig (= Die Erde und der Mensch; Bd. 1); vielleicht sollten sie das Thema des Folgebandes werden, der nicht mehr erschien. - U.a. über: Zwei
Sonnen, zwei Monde; Die Grundrassen; Riesen der Urzeit; Lemurien u. sein Untergang; Flut u. Eiszeit; Aelteste Nachrichten über den Ausgang der 9 indogermanischen Stämme; Moses führt das Volk gen
Westen, nicht gen Osten; Die Talstadt Jerusalem u. der hohe Berg Zion; Die erste Kreuzigung in Gethsemane; Jesu zweite Kreuzigung zu Golgatha auf der Höhe der Vorstadt Bezetha; Die Bundeslade wurde
gerettet; Der Sieg über Jöruvalla-Troja-Goslar durch den achten König, welcher als vierter geächtet wurde; Der Untergang des Asenlandes Atlantis; Die Sintflut. - Einband etwas berieben, sonst ein
gutes Expl. der seltenen EA. Mit Verlegerwidmung an Max Lippold, der Buchhändler war u. später u.a. den arisophisch orientierten Titel "Richter, Alfred: Die urewige Weisheitssprache der
Menschenformen" herausgab.
230. Bilz, F[riedrich] E[duard]: Der Naturstaat.
Vorschläge zu einer naturgemäßen Gesetzgebung. Durch Verwirklichung derselben würde das heutige Massenelend, das besonders Deutschland schwer trifft, bald behoben werden. 1.-20. Tsd. (Erstausg.)
Leipzig u. Dresden-Radebeul, F. E. Bilz Verlag, 1922. 390 S., mit 59 Fig., 8°, Illus. O-Halbleinen
Friedrich Eduard Bilz (1842-1922), Naturheilkundler u. Naturphilosoph. Das
vorliegende Werk ist eine neue u. im Umfang verdoppelte Fassung seines Erstlingswerks, das 40 Jahre zuvor (1882) unter dem Titel "Das menschliche Lebensglück" erschienen war. - "Wichtig für alle!
Dieses Buch ist vom Verfasser, F. E. Bilz, der Vereinigung ‘Weltreform’ gestiftet worden! Die neue ideale Vereinigung, genannt ‘Weltreform’, ist bemüht, unseren richtungslosen, der Natur entfremdeten
Volksleben ein neues Ziel zu geben. ‘Weltreform’ will eine Volkspartei sein - eine Partei, die nicht Macht oder Herrschaft, sondern als Freund einer jeden Partei das leibliche und geistige Wohl jedes
einzelnen anstrebt." - U.a. über: Zum Erdenglück durch den Naturstaat; Grundzüge eines echt naturgemäßen Staatssystems; Das heutige soziale Elend; Der Mensch ist das Produkt seiner Verhältnisse;
Zwangsehe auf Lebenszeit oder Naturehe?; Irrtümer in der Religion; Naturgemäße Kindererziehung; Strafgesetze, Irrenwesen, Überbevölkerung, Naturkräfte; Krankenbehandlung u. Gesundheitspflege; Wie ich
mich 80 Jahre kerngesund u. noch jung erhalten habe. - Einband fleckig, leicht bestossen u. berieben; Titel gestempelt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
231. Bodinus, Dr. Fritz: Morgendämmerung? Erster
und Zweiter Band. 1: Das Gesicht Japans im Lichte der Offenbarung des Johannes und des Geheimdokuments des Grafen Tanaka. 2: Japans Schatten über Deutschland. Bielefeld, Hermann Mattenklodt,
1934. 71 S. / 85 S., 8°, Illus. O-Karton
Christlich-völkische Schriften, die zusammen (etwas kurios ausgezeichnet) den
I. Teil der Trilogie "Der Christus und der Antichristus auf der Walstatt" bilden. Wahrscheinlich alles erschiene, denn im gleichen Jahr veröffentlichte ein anderer Verlag eine Variation des I. Teils.
- "Wen immer sein eigenes Gewissen zur Verantwortung zieht, der mag und soll reden von der heißen Sorge um die Zukunft seines Volkes, um eine Sorge, die ihm nicht mehr von der Seite weicht. Der
Glaube an den Menschen in wie immer gearteter Form ist Antichristentum [...]" (Bd. 2 "Zum Titel"). Der Autor kämpft dabei gegen "die eigene protestantische Entartung" u. "die gelbe Brandungswelle". -
Beide Bände leicht angestaubt u. angeknickt; sonst gute Expl. Band 1 auf dem Titel handschriftlich: "Frdl. Bitte um Besprechung ... Der Verfasser."
232. Diepold, Ferdinand: Unsere deutschen
Charakterfehler. Unter Mitwirkung von Gustav G. Engelkes, Gertrud Finck, Wilhelm Fronemann, Richard Hoyer, Lotte Huwe, Max Kemmerich, Oswald Kraft, A. F. Krüger, Erich Limpach, Theodor Seidenfaden.
Hektographiertes Typoskript. Hamburg, Lebenskunde-Verlag Diepold, 1954. 150 S., 4°, (O?-)Halbleinen
(= Das Unterrichtswerk der Deutschen Lebenskunde Band 4 [von 4]). - Der Band
"(für Jugend und für Erwachsene). Ein Handdruck von 150 Seiten, der in 19 Abschnitten 90 Erzählungen aus Geschichte und Leben als schlichte Tatsachenberichte bringt; diese regen zum Nachdenken an und
überlassen das Urteilen dem Leser. Der Band zerfällt in die Teile: I. Mangelnder Zusammenhalt zum Schaden der volklichen Einheit. II. Schwächen der deutschen Erkenntniskraft. III. Verzerrte
Mannestugenden. IV. Mangelnde Zivilkourage. V. Entwurzelung durch Fremdgeist. Schluß: Deutsches Wesen - Deutsche Zukunft." (Verlagswerbung) - Papierbedingt etwas gebräunt, sonst sauber u.
gut.
233. Diepold, F[erdinand]: Der Ruf der Ahnen.
Hektographiertes Typoskript. Hamburg, Lebenskunde-Verlag Diepold, 1953. 135 S., 4°, (O?-)Halbleinen
(= Das Unterrichtswerk der Deutschen Lebenskunde Band 2 [von 4]). - Der Band
"enthält germanische Asen- und Heldensagen sowie geschichtliche Erzählungen über vorbildliche deutsche Frauen u. Männer; führt unsere Jugend vom Fremdgeist weg, zu unserer Art hin, geleitet sie in
die Gesellschaft der besten unseres Blutes, hin zu den ewig gültigen Werten, den Vorzügen u. leuchtenden Tugenden unseres Volkstums." (aus einer Verlagswerbung) - Papierbedingt etwas gebräunt, sonst
sauber u. gut.
Nr. 234-238 - Artur Dinter (1876-1948), völkischer Publizist u.
Politiker; promovierte zum Dr. rer. nat. mit der Auszeichnung "summa cum laude". Nach seiner Promotion widmete er sich ab 1905 allerdings zunächst dem Theater, um 1917 aus dem von ihm begründeten „Verband Deutscher Bühnenschriftsteller“ ausgeschlossen zu werden (weil er dessen Politik als "verjudet"
bezeichnete). Bekannt wurde Dinter durch seinen antisemitischen Roman "Die Sünde wider das Blut".
Innerhalb der NSDAP übernahm er bald die Leitung der Parteiorganisation im Gau
Thüringen. Der Sache nach verfolgte Dinter jedoch andere Ziele als Hitler. Seine "197 Thesen zur Vollendung der Reformation. Die Wiederherstellung der reinen
Heilandslehre" (Leipzig 1926) lassen erkennen, dass er von dem Ideal einer religiösen Revolution beherrscht wurde, der er eine ungleich grössere Bedeutung zusprach, als jeder Form politischer
Veränderung. 1927, im Gründungsjahr seiner "Geistchristlichen Religionsgemeinschaft", wurde er als Gauleiter abgesetzt u. ein Jahr später aus der Partei ausgeschlossen. 1937 wurde seine "Deutsche
Volkskirche" verboten u. er selbst 1939 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen.
234. Dinter, Artur: Der Kampf um die Geistlehre.
1.-20. Tsd. Leipzig u. Hartenstein in Sachsen, Verlag Matthes und Thost, 1921. 64 S., 8°,
O-Karton
Vorliegende Schrift versteht sich als Antwort auf die hunderte von Briefen,
die Dinter auf seinen Roman "Die Sünde wider den Geist" erhielt u. einzeln nicht beantworten kann. Er setzt sich für den Spiritismus u. Mediumismus ein, worauf der ansonsten völkisch u. antisemitisch
orientierte Autor u.a. seine "Geistlehre" aufbaut. - Etwas lichtrandig u. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. Mit Widmung von Artur Dinter an Herrn Gertzlaff in Hertzberg (6.
8.1921).
235. Dinter, Artur: Die Anlagerung von Ammoniak an
die Muconsäure und die Oxydation der [delta]-[beta]-[gamma]-Hydromuconsäure. Inaugural-Dissertation der mathematischen und naturwissenschaftlichen Facultät der Kaiser-Wilhelms-Universität Strassburg
zur Erlangung der Doctorwürde. Strassburg i. E., Elsässische Druckerei vormals G. Fischbach, 1902. 60 S., 8°, O-Heftstreifen
Naturwissenschaftliche Doktorarbeit von Artur Dinter (1876-1948). - Deckel mit
Stempel; papierbedingt etwas gebräunt, sonst sauber u. gut.
236. Dinter, Dr. Artur: "Lichtstrahlen aus dem
Talmud". Offene Briefe an den Landes-Rabbiner von Sachen-Weimar-Eisenach, Herrn Dr. Wiesen, und öffentliche Aufforderung an die Herren Rabbiner Dr. Bruno Lange in Essen und Dr. Rosenack in Bremen
sowie an sämtliche Rabbiner Deutschlands. 5. Aufl. Leipzig u. Hartenstein in Sachsen, Verlag Matthes & Thost, [1920]. 82 S., 8°, O-Karton
"Deutsche Volksgenossen, die Ihr die heilige vaterländische Pflicht habt,
mitzuhelfen an der Gesundung unseres Volkes durch Befreiung unseres heißgeliebten deutschen Vaterlandes von der Vorherrschaft des Judentums und Verlendung durch das Judentum auf gesetzlichem Wege
[dies ist Dinter wichtig, im Gegensatz zu einem gewaltsamen Weg], tretet ein in den ‘Deutschen Schutz- und Trutzbund’!" (Schluss) - Einband angerissen, berieben, mit kl. Fehlstellen u. am Rücken mit
Gewebeband geklebt; Titelrückseite mit Bibliotheksstempel; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, sonst innen gutes Expl.
237. Dinter, Dr. Artur: Der Dämon. Schauspiel in
fünf Akten. München, Verlag Etzold & Co., [1908]. 126 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
Das erstmals 1906 erschienene Stück spielt in einer "deutschen Mittelstadt"
der (damaligen) Gegenwart. - Rücken etwas angerissen u. am unteren Kapitel mit Tesa geklebt; die erste Lage leicht gelockert, sonst gutes Expl.
238. Dinter, Dr. Artur (Hrsg.): Das
Geistchristentum. 1. Jhg. 1928 [kmpl.]. Monatsschrift zur Vollendung der Reformation durch Wiederherstellung der reinen Heilandslehre. Organ der Geistchristlichen Religionsgemeinschaft e.V. Nürnberg,
Selbstverlag der Christlichen Religionsgemeinschaft, 1928. 2 Bll., 464 S., mit 2 Taf. (Dinter), Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit goldgepr. Rücken; alle Heftdeckel mit eingebunden
Aus dem Inhalt: Die Gründungsversammlung u. Satzung der Geistchristlichen
Religionsgemeinschaft; Paulus, der Verfälscher der reinen Heilandslehre; Der Bankrott der jüdisch-evangelischen Kirche; Der Papst als Erzfeind einer einigen Christenheit; Der tote Protestantismus;
Falsche u. echte Propheten (kleine Gedichte, "Xenien", u.a. über Gerhart Hauptmann, Annie Besant, Rudolf Steiner, Oswald Spengler, Theodor Fritsch, Adolf Hitler); Die Sündenerlösung im Lichte der
reinen Heilandslehre; Pastor Falck: Dinter’s Vollendung der Reformation durch das "Geistchristentum"; Die jüdisch-römische Weltpest; Mehrere Briefe: Dinter an Hitler (insbes. Ausschluss Dinter’s aus
der Partei); Friedrich Lienhard als Freimaurer ohne Schurz. Der "Türmer" ein Freimaurerorgan; Gregor Schwartz-Bostunitsch: Nachruf für Dr. Kurd Niedlich. - Rückenaufkleber u. Stempel auf Titel; ein
gutes Expl.
239. Gerling, Reinh[old]: Der vollendete Mensch und
das Ideal der Persönlichkeit. Die Kunst, harmonische Leibesbildung, gesunden Organismus, sympathisches Äußere und körperliche Kraft zu entwickeln und dauernd zu erhalten. Mit 100 Abbildungen. 5. erw.
Aufl. Oranienburg, Orania Verlag, [1918]. VII, 196 S., mit 100 Textabb. (Fotos u. Illus.), 8°, Priv. Leinen mit montiertem illus. O-Deckel
Der Autor spricht fast alle Aspekte der aufgekommenen Bewegungen zur
"Lebensreform" an: Jugenderziehung (dabei wird die Jungdeutschland-Bewegung, Wandervogel- u. Pfadfindervereinigungen genannt); naturgemäße Ernährung; Licht- u. Luftbäder; Gymnastik; Reform des
Tanzes; Musik u. Gesang; Reformkleidung; natürliche Schönheitspflege; Persönlichkeitsbildung u. Willensschulung. - "Die im vorliegenden Werke gegebenen Anleitungen und Ratschläge habe ich auf Grund
der Lehren und Erfahrungen jener deutschen Pfadfinder [Jahn, Dr. Schreber, Oertel, Rikli] zu einem in sich abgeschlossenen System ausgebaut, Jahre hindurch mit bestem Erfolge angewendet, und viele
gesunde Frauen und Männer üben es und preisen es als vorzüglich." (S.1) - Der aufgezogene O-Deckel etwas fleckig u. berieben; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
240. Gothart, Br.: Die ariosophische Runen-Magie
als Offenbarung des Worts von Ihm ... selbst durch den heiligen Geist der Gegenwart. [Vom Verlag angebunden:] Das ario-germanische Runen-Weistum. Zweiter Teil: Gedanken im Runen-Zauber. Pforzheim,
Herbert Reichstein Verlagsbuchhandlung, 1928. 32 S., mit einigen Textfig., Gr.-8°, Priv. Halbleinen, beide O-Deckel mit eingebunden
(= Ariosophische Bibliothek. Bücherei für ariogermanische Selbsterkenntnis.
Herausgegeben von Herbert Reichstein. Heft 18). - Das angebundene Werk (Runen-Weistum) umfasst nur die letzten 6 Seiten. - Die beiden eingebundenen Deckel aufgezogen, der vordere dabei geknickt u.
mit grösserer Fehlstelle; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein sauberes u. gutes Expl.
241. Hauser, Otto: Atlantis. Der Untergang einer Welt. Dichtung in zwanzig Gesängen.
Erstausg. Weimar, A. Duncker Verlag, 1924. 639 S., 8°, Illus. O-Halbleinen
Otto Hauser (1876-1944 genannt Otto Hauser-Wien); nach Armin Mohler (B 130.6)
ist der Wiener Autor einer der unseriösesten Rassenkundler, "der selbst von vielen Völkischen als solcher ablehnt wird (vgl. 122.2.53)", zu den Romanen (meist unter dem Pseud. "Ferdinand Büttner")
merkt er an: "Hier ist man, wie bei Dinters ‘Sünde’-Romanen, mitten im strammen völkischen Kitsch." Darf nicht verwechselt werden mit dem Berliner Vor- u. Urgeschichtler Otto Hauser (1874-1932). -
Leicht berieben u. angestaubt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
242. Hauser, Otto: Germanischer Glaube. Erstausg.
Weimar, Alexander Duncker, [1926]. 255 S., mit 57 Zeichnungen u. Sternkarten, 8°, O-Leinen mit Goldschrift
Der Autor setzt die Sternbilder in Bezug zur germanischen Mythologie u.
entdeckt in der Nähe von Aschersleben am Harz auch Entsprechungen in der Landschaft. U.a. über: Rasse u. Religion; Die drei Feuer; Der Tierkreis; Wurd; Der Weltbaum; Weltanfang u. Weltende; Ziu u.
Wode; Fria-Frowa; Widar; Balder u. Had; Loke; Hel; Der Götterdienst. Einband leicht lichtrandig; Rücken geblichen; Widmung auf Vorsatz, sonst ein sehr gutes Expl.
243. Hauser, Otto: Geschichte des Judentums.
Neuausg. Weimar, Alexander Duncker, 1935. 320 S., 8°, O-Halbleinen mit O-Umschlag
Umschlag angerissen u. mit kl. Randfehlstellen, sonst ein gutes
Expl.
244. Heimberg, Adolf: Hagal-Rune und Tannenbaum in
der Symbolik. Vortrag zum Sippentag einer friesisch-niedersächsischen Sippe. Als Manuskript gedruckt. Stade, W. Heimberg, [1923]. 12 S., mit 13 Abb., 8°, Geklammert
Ariosophische Runendeutung. "Die Hagalrune mit ihren sechs Ausstrahlungen ist
unter den 18 Heilsrunen der Edda die wichtigste und am meisten verbreitete [...] Ihre Vereinigung zu einer Rune ist Symbol für die Erhaltung des Weltalls schlechthin; deshalb ist ihr Sinn: Erhaltung
des Lebens durch Vereinigung durch Geist und Stoff, ist gleich Zeugung. Aber nicht jede Zeugung erhält das Leben bezw. die Art [...] Beim Menschen ist es die Paarung zwischen artfremden Rassen, die
unbedingt zum Niedergang der höher gearteten schöpferischen Rasse führt, was in der Erkenntnis seinen Niederschlag gefunden hat: Kinder folgen immer der ärgeren Hand." (S.2f.) - Etwas gebräunt, sonst
sauber u. gut.
245. Hentschel, Dr. Willibald: Das
Relativitätsprinzip im Rahmen einer Gesamtansicht von Welt und Mensch. Erstausg. Leipzig u. Hartstein im Erzgebirge, Erich Matthes, 1921. 77 S., 1 Bl., mit Textfig., Kl.-8°,
O-Karton
U.a. über: Zeit u. Zeitgefälle; Über Rechenkünste; Über die Natur des Lichtes;
Über das Dopplerprinzip; Der Michelson-Versuch; Die allgemeine Relativitätstheorie; Der Relativismus im geistigen u. moralischen Leben (enthält auch polemische u. rassistische Angriffe gegen Albert
Einstein). - Willibald Hentschel (1858-1947), studierte Zoologie unter Haeckel. Das Angebot zu einer akademischen Laufbahn lehnte er ab, um als freier Publizist tätig zu sein. War eng befreundet mit
dem antisemitischen Verleger Theodor Fritsch, der auch einige Werke von ihm veröffentlichte. In seinem "Mittgartbund" wurde eine "Erneuerung der germanischen Rasse" durch rassische Zucht geplant,
dabei sollte jede Mittgartsiedlung aus 100 Männern u. 1000 Frauen bestehen. Eine Mittgartehe dauerte nur bis zur Schwangerschaft der Frau, danach musste der Mann eine neue Ehe eingehen. Mit diesen
Plänen gehörte Hentschel schon vor dem 1. WK zu einem extremen Protagonisten der völkischen Siedlungs- u. Lebensreform. - Geringfügig angeknickt, sonst ein gutes Expl.
246. Katalog zur Leihbibliothek [Nirwana-Verlag für Lebensreform]. 1. Ausgabe (Februar 1925).
Berlin, Nirwana-Verlag für Lebensreform, 1925. 58 S., Kl.-8°,
O-Karton
Verlag u. Bibliothek waren zunächst in Berlin Wilhelmstr. 37/38 ansässig,
später in der Bülowstr. 9; laut Vorwort wurden 10.000 Mark in die Bibliothek investiert. Neben der Bibliotheksordnung verzeichnet der vorliegende Katalog fast 570 Titel aus den Bereichen: Praktische
Lebensreform; Okkultismus/Grenzwissenschaft; Philosophie; Religionswissenschaft/ Erkenntnislehre; Freimauerer-Literatur; Astrologie/Astronomie; Prophezeiungen; Hypnose/Suggestion; Odlehre/
Strahlentheorie; Spiritismus; Gesundheit/Hygiene/Sexualwissenschaft; Romane u. Erzählungen; Naturwissenschaft/ Traumlehre/Psychologie etc. - Einband lichtrandig; Deckel mit Verlagsstempel; hinterer
Deckelrand fast unsichtbar hinterlegt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten, nach KVK/WorldCat ist nur ein Exemplar in den USA (Stanford University) nachweisbar.
247. Kroll, Adolf: Allvater. Das Hohelied des
Lebens. Ein germanisches Glaubensbekenntnis. 2. Aufl. Freiberg in Sachsen, Edelgarten-Verlag Horst Posern, 1927. 232 S. (Druck in rot u. schwarz), 4°, O-Leinen mit Goldschrift
Inhalt: Platonisches Zwischenstück: Vom "Woher?"; Erstes Buch: Die Weltwerdung
der Gottheit (u.a. Allvater, Wodan u. Mimir, Wodan u. Erda, Die heilige Dreieinigkeit, Der Nornen Aufstieg, Der Ring Andwarenot); Vedisches Zwischenstück: Vom "Wozu?"; Zweites Buch: Die Verbannung
des Schuldlosen (u.a. Wodans Geheimnis, Friggas Brautfahrt, Balder u. Nanna, Sindris Zauberwerke, Brage u. Idun); Zendavedisches Zwischenstück: Vom "Wohin?"; Drittes Buch: Das Werk der Erlösung (u.a.
Hermuts Helfahrt, Oegers Gastmahl, Loges Verdammnis, Wälses Wanderung, Siegfrieds Berufung, Der Drachenkampf); Eddisches Zwischenstück: Vom "Hinauf!"; Viertes Buch: Die Gottwerdung der Welt (u.a. Die
Entfesselung Loges, Wodan an Mimirs Born, Das Urbild der Menschheit, Die Weihe der Helden, Frohs Untergang, Wodans Tod, Donners Kampf mit Jörmungand, Heimdall u. Loge, Zius u. der Hasswolf, Widar der
Rächer, Der Brand der Weltesche). - Einband etwas bestossen, angestaubt u. im Bereich des Rückens mit braunem Feuchtigkeitsfleck; ExLibris, sonst ein gutes Expl.
248. Kummer, Siegfried Adolf: Heilige Runenmacht.
Wiedergeburt des Armanentums durch Runenübungen und Tänze. Erstausg. Hamburg, Uranus Verlag Max Duphorn, [1932]. 205 S., 3 Bll., mit vielen Textabb. u. 4 Taf. (Frontispiz mit Bild des Verf. u. 3
mediale Bilder, eines farbig), Gr.-8°, Illus. O-Karton
U.a. über: Runenübungen; Runenschlüssel; Astralleibauszusenden; Hakenkreuz
(Svastika); Das Erfühlen der Binderunen u. Sigillen; Runentänze; All-Feinkraftwellen-Runenstrom; Die Tyr-Rune als Zauberformel; Das siderische Pendel; Kurze Charakteristik der arisch-astrologischen
Tierkreiszeichen; Deutung der Wappenfarben; "Germanische Wiedergeburt" von Philipp Stauff; Bund der arisch Unsichtbaren; "Runenschule Runa". - Siegfried Adolf Kummer (1899-?) hatte 1927 die
Runenschule "Runa" gegründet, die mit der Sommerschule Bielatal Bärenstein (Georg u. Alfred Richter) verbunden war. "In ihr wird reinen strebenden Blutsbrüdern und -schwestern der wahre Weg zu dem
großen Gott, Allvater, erschlossen." Neben den Runenübungen, die vergleichbar mit der Runengymnastik von Marby sind (S.71), wurden Intonationen u. Runen- Tänze gelehrt. "Wie man nun im
Radioapparat verschiedene Wellen aufnehmen kann, so kann der Germane durch Runenübungen und Tänze ebenfalls den Zustrom von unsichtbaren, feinstofflichen Allwellen regulieren. Wer dies für unmöglich
hält, wird nie Gedankenwellen aufnehmen können, denn er schwingt mit dem kosmischen All in Disharmonie, ist durch fremdrassiges Blut belastet." - Einband angestaubt, stockfleckig u. mit
Besitzervermerk (Dr. Fritz Stahlmann), sonst ein gutes Expl.
249. Licht-Luft-Leben. 12., 13. und 14. Band 1915-1917 [jew. kmpl.]. "Beiblatt zur Schönheit" vereinigt mit "Der Mensch" Monatsschrift für Schönheit, Gesundheit, Geist und Körperbildung. Leipzig, Dresden u. Berlin, Verlag der
Schönheit Richard A. Giesecke, 1915, 1916, 1917. IV, 108, 116 S. / IV, 240 S. / IV, 190 S.; alle mit einigen Textabb., Gr.-8°, Schlichtes Priv. Halbleinen d. Zt. (alle zus. in einem
Bd.)
Die Beiträge spiegeln alle Facetten der völkischen Lebensreform wider:
Nacktkultur; Ernährung u. Bekleidung; Sport u. Tanz; Erziehung u. Persönlichkeit ect. - Aus dem Inhalt: Elsbeth Morawe-Rust: Kulturaufgaben der Duncan-Schule; Heilwirkung u. Verjüngungskraft der
Bergluft; Georg Hoffmann: Seelisches Gleichgewicht, eine der Bedingungen zur Erhaltung von Gesundheit u. Schönheit; J. Schwalbe: Der Krieg als hygienischer Erzieher; Dr. med. A. L.: Zur "neuen
deutschen Frauenmode"; E. Kühn: Nacktheit im Beruf; Heinrich Pudor: Der Sonne entgegen; Gustav Nagel: grüs got [in Reformorthografie]; Guido von List: Neuzeitliche Einherier; Paul Schultze-Naumburg:
Die Gestaltung der Landschaft; H. Pudor: Die deutsche Mutternot; M. Schnepf: Wie denkt die Frau über die Nacktkultur? - Einband etwas fleckig; ein Seiteneinriss, sonst ein gutes Expl.
250. Licht-Luft-Leben. 15. Band 1918-19 und 16. Band 1919-20 [jew. kmpl.]. "Beiblatt zur Schönheit" vereinigt mit "Der Mensch" Monatsschrift für Schönheit, Gesundheit, Geist und Körperbildung. Leipzig, Dresden u. Berlin, Verlag der
Schönheit Richard A. Giesecke, 1918-1920. 2 Bll., 192 S. / IV, 192 S.; mit einigen Textabb., Gr.-8°, Schlichtes priv. Halbleinen d. Zt. (beide zus in einem Bd.)
Aus dem Inhalt: N. Maaßen: Beiträge zur geschlechtlichen Jugenderziehung. Im
Felde gesammelt; Gustav Möckel: Barfußgehen, eine Kriegserrungenschaft; Georg Hoffmann: Geschlechtsverwandlungen; Hans Natonek: Kritik der doppelten Moral; Richard Ungewitter: Nochmals die doppelte
Moral [Über Telegonie u. Rassenkampf]; Heinz vom Berge: Die Klangwunder der Mundhöhle; Alfred Richter: Der Mond im Aberglauben; Hugo Peters: Freistaat u. Nacktkultur; Fidus im Spiegel der Presse; R.
A. Giesecke: Zu unserer Bewegung; P. Hoche: Zur Körpersymbolik der Mädchen; Gustav Nagel: unserer liben sonne, der aufschlißerin aller schönheit gewidmet, grüs got [in Reformorthografie]; D. G.
Schumacher: Schönheitspfelge im Harem. - Drei Seiteneinrisse (1x mit kl. Buchstabenverlust); papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
251. Licht-Luft-Leben. 20. Band 1924 [kmpl.]. "Beiblatt zur Schönheit" vereinigt mit "Der Mensch" Monatsschrift für Schönheit, Gesundheit, Geist und Körperbildung. Leipzig, Dresden u. Berlin, Verlag der
Schönheit Richard A. Giesecke, 1924. IV, 184 S., mit einigen Textabb., Gr.-8°, Priv. Halbpergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext
Aus dem Inhalt: Hans Fuchs: Die treibenden Kräfte der Körperkulturbewegung;
Josefa Elstner: Die Frau als Kulturträgerin; Carl Thelen: Vom weiblichen Schamgefühl; A. Voß: Siedlungsmöglichkeiten in Südamerika; A. Putz zu Adlersthurn: Nacktgehen; Auf dem Wege ins Zukunftsland.
Arbeitsgemeinschaft deutscher Lichtkämpfer u. Schönheitsverlag; Walther Heitsch: Wahre u. falsche Nacktkultur. - Einband leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
252. Licht-Luft-Leben. 22. Band 1926, Heft 1-9 und 11-12 [= 11 von 12 Heften]. "Beiblatt zur Schönheit" vereinigt mit "Der Mensch" Monatsschrift für Schönheit, Gesundheit, Geist und Körperbildung. Leipzig, Dresden u. Berlin, Verlag der
Schönheit Richard A. Giesecke, 1926. IV S., S. 1-144, [161]-191, mit einigen Textabb., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.
Aus dem Inhalt: Rudolf von Laban: Das Tanztheater; Heinz Scheffel: Der
"Tugendbund"; Vom schamhaften Onkel Sam; Werner May: Körperkultur u. kirchliche Presse; Rechtsanwalt Deuter: Die Ehe nach der Bibel; Hans Grundig: Politik u. Körperkultur; Kurt Naue: Mein erster
Aufenthalt bei Rudolf von Laban; C. A. Herman: Schönheitsbewegung u. freie Liebe. - Einband leicht berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
253. List, Guido von - Urgrund. Eine Einführung in die Gedankenwelt des Wiener Forschers Guido von List. Herausgegeben von der Guido von List Gesellschaft. Erstausg.
Berlin-Lichterfelde, Guido von List-Gesellschaft, [1936]. 32 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen
Guido List (1848-1919) legte mit seinen Werken die Grundlage der völkischen
Runenkunde u. deren schwärmerischer Deutung. - Bereits nach dem Tod des wohlhabenden Vaters, 1877, arbeitete er als freier Schriftsteller. Ab 1902, nach 11monatiger Erbildung entstand sein innerlich
geschautes Hauptwerk. Schon 1903 bildete sich um den charismatischen "Meister" eine Guido-von-List- Gesellschaft, gegründet in Wien durch Friedrich Wannieck, dessen Sohn Friedrich O. Wannieck u. Lanz
von Liebenfels. 1911 gründete List, der sich auch als "Erberinnerer" bezeichnete, seinen "HAO" (Hoher Armanen Orden). List vertrat die Theorie, dass es eine archaische, altgermanische Urschrift aus
Sinnbildern gab. So seien z.B. in Wappen u. dem Fachwerk alter Häuser Textbotschaften "verkalt". Lists Auslegungen u. Sinnessprüche zu den Runen wurden von späteren „Sinnbildkundigen“, so auch von
Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor mehr oder weniger abgewandelt übernommen. Zu den schärfsten Kritikern gehört der Heraldiker Otto Hupp. - Gutes Expl.
254. Lomer, Dr. Georg (Hrsg.): Asgard. Wege zum
Licht. 38. Jhg. 1935, Heft 1, 2, 3 u. 4 [von 12]. Ein Kampfblatt für die Götter der Heimat. Hannover, Sonnenverlag Dr. G. Lomer, 1935. jew. 20 S., Gr.-8°, O-Papier (Hefte)
Ziel der monatlich erscheinenden Schrift war: "Germanisch-religiöser Aufbau
auf der Grundlage der Astrologie, unter Heranziehung der okkulten Wahrheiten" (Unterzeile zum Titel). Georg Lomer hatte 1929 die theosophische Zeitschrift "Zum Licht" übernommen u. als "Asgard"
weitergeführt. - Aus dem Inhalt: Lomer: Der Aufstieg zu den Sternen; Walter Gottschalk: Uranus. Eine kosmische Studie; Lomer: Germanische Himmelskunde (in Bezug auf das gleichnamige Werk von Otto
Sigfried Reuter); H. Wieland: Eiszeit u. Ekliptikpoljahr; Gräfin Zoe Wassilko-Serecki: Astrologische Pendelschwingungen; Ernst Wachler: Germanische Badesitten oder Naturentfremdung?; Hanns Fischer:
Das Geheimnis des Mangokerns. - Der Nervenarzt u. Okkultist Dr. Georg Lomer (1877-1957) veröffentlichte auch etliche Werke über Astrologie, Traumdeutung u.a. mehr. Eine Zeitlang stand er den
Ariosophen nahe. - Tlw. leicht angeknickt; zwei Hefte leicht fleckig, sonst gute Expl. - Sehr selten.
255. Müller, Adolf: Über die Weltordnung. Ihre
Erneuerung aus arisch-christlicher Grundlage. Die deutsche Zukunft. Erstausg. Leipzig, Max Sängewald, 1922. 163 S., 8°, Interimsbindung mit Heftstreifen
U.a. über: Die heutige religiöse Weltanschauung der Deutschen; Die altarische
u. die unverfälschte christliche Weltanschauung; Die Schöpfung der Welt u. des Menschen im Lichte der Wahrheit; Der ewige Kampf; Erlösung u. Freiheit; Das Leben nach dem Tod; Unsere Zukunft. - Am
Anfang u. Ende mit tlw. hinterlegten Randläsuren; einige alte Anstreichungen; fragiles u. gebräuntes Papier, sonst ein gutes Expl. - Selten.
256. Oberschilp, Friedrich: Gekreuzigte Menschen.
Bredenbeck (Hannover Land), Verlag "Drehscheibe" F. Oberschilp, [1932]. 19 S., mit 1 ganzs. Abb., 8°, Illus.
O-Karton
Die Abb. zeigt Judentum u. Christentum als Krebsgeschwüre an einem Baum mit
den Wurzeln "Art", "Blut" u. "Erbgut". - "Unsere Vorfahren waren nicht wie die uns von katholischen Mönchen geschriebene ‘Deutsche Geschichte’ berichtet, ein wildes und rohes Barbarenvolk. Die
Weltanschauung und die Sittengesetze unserer Ahnen stehen turmhoch über den christlichen Anschauungen." (S.3) - Etwas lichtrandig u. gebräunt; ein gutes Expl.
257. Oertzen, E[tta] von: Mütterliche
Reformgedanken. Schwerin i. M., Verlag von Fr. Bahn, 1906. 135 S., 4 Bll., 8°, O-Pappband
U.a. über: Mütterlichkeit; Kinderstubenreform; Vom Helfen; Das geänderte
Kleid; Ehelosigkeit u. Luxus; Kinderschutz u. Strafgesetzbuch; Augenblicksbilder. - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; Schmutztitel mit kl. Besitzervermerk, sonst ein gutes
Expl.
258. Ow, Anton Freiherr von: Hom Wodan Faust.
Religionsgeschichtliche Fragen. 1. Aufl. Solln vor München, Herold-Verlag Dr. Franz Wetzel & Co., [1937]. 88 S.,
8°, O-Karton
Die Schrift möchte "beitragen zu einem tieferen Verständnis der urarischen
Zusammenhänge, wie sie zwischen dem Kern des Christentums und dem urgermanischen Gottesglauben bestehen." (Vorwort) - U.a. über: Schiva, Indra, Om; Odin-Wodan; Wodan, das Urbild des Faust;
Wuotanismus, der Irrglaube eines sterbenden Zeitalters; Christentum, die älteste aller Religionen; Die nachsündflutlichen Rassen. - Einband min. fleckig; Deckel mit kl. Randläsuren; Kapitale mit kl.
Fehlstellen; Titel mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.
259. Reichstein, Herbert (Hrsg.): Das Weistum des
Volkes. Heft 1, 3, 4 und 5 [von 5]. Schriften über Rasse, Religion und Volkstum. Berlin, Verlag Herbert Reichstein, 1934-35. 23 S., 2 Bll. / 22 S., 1 Bl. / 22 S., 1 Bl. / 20 S., 2 Bll., 8°, O-Karton
Aus dem Inhalt: Heft 1: Atlantis, Land der Väter; Die Blutsreinheit; Die
Geisteskultur auf Atlantis; Die tschandalische Priesterherrschaft; Der Tiergott Jawia; Die Edda; Die Religion des Blutes. - 3: Bibelgläubige; Der tiefere Sinn der Bibel; Ihr rassenmoralischer u.
rassenmystischer Sinn; Das Buch der sakralen arischen Rassenzucht; Die größte u. gewissenloseste Fälschung der Weltgeschichte. - 4: Atlantis-Urheimat der höheren Rasse; Ketzer=Reiner; Rassische
Hochzucht; Der religiöse Prophet unserer Zeit [sic: Hitler]. - 5: Nationalsozialismus u. Christentum; Das Blut das Primat des nationalsozialistischen Staates; Adolf Hitler über Religion; Religiöse
Rassengesetzte; Gottverehrung, Liebe zu den Artgefährten und Mäßigkeit. - Herbert Reichstein (1882-1944) war u.a. Verleger von Lanz von Liebenfels u. gab, neben eigenen Publikationen, auch die
"Ariosophische Bibliothek" heraus. 1925 hatte sich Reichstein selbst zum Direktor der "Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Menschenkenntnis und Menschenschicksal" ernannt. Diese Gesellschaft "sollte
eine Organisation für gegenseitige Hilfe und ein Arbeitsforum für alle Okkultisten sein, die sich mit charakterologischen und hellseherischen Wissenschaften in rassischem Zusammenhang beschäftigen,
einschließlich Astrologie, Graphologie, Phrenologie, ‘Psycho-Physiognomie’ und Handlesekunst (Chiromantie)." (Goodrick-Clarke, S.148). - Leicht angestaubt; ein Deckel mit kl. Randläsuren; ein
weiterer mit Fleckspur; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl. - Beiliegend ein Werbeblatt zu "Das Weistum des Volkes" u. ein weiteres gefaltetes 8seitiges Blatt "Was wir wollen", ebenfalls zur
vorliegenden Schriftenreihe. - Selten.
260. Ressel, Wilhelm: Empor zum Licht. 2. Aufl.
Berlin, Verlag von Max Breitkreuz, 1891. 188 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen
"Ein in den Kreisen der Lebensreformer sehr verbreiteter Roman, der frei und
offen für eine reine, naturgemässe Lebensweise eintritt." (13/73 im Katalog zur Leihbibliothek des Nirwana-Verlags für Lebensreform) - Ein gutes Expl.
261. Reuter, Otto Sigfrid: Germanische
Himmelskunde. Untersuchungen zur Geschichte des Geistes. Mit 86 Abbildungen und Karten. Erstausg. München, J. F. Lehmanns Verlag, 1934. XVI, 766 S., 1 Bl., 3 gef. Karten, 3 Bll., mit mehreren Abb.,
Gr.-8°, O-Leinen
U.a. über: Beobachtungen des Kreislaufs; Sieg der german. Achtteilung über die
mittelalterliche Zwölfteilung; Kampf der Gebetsrichtungen; Sonnenstand u. Himmelsrand; Der gestirnte Himmel; Der Mond u. die Sonne; Südeuropäische Quellen; Die nordische Überlieferung; Volkstümliche
Messungen. u.v.m. - "Dieses Buch dient nicht einer leeren Einbildung, sondern ringt und kämpft um eine Wahrheit, die, quellenmäßig begründet, nicht mehr aus unversöhnlichem Haß, aus Vorurteil oder
Unkenntnis mit einem Achselzucken zur Seite geschoben werden kann." (S.VII) - Mit Quellenapperat u. Register. - Etwas berieben; Rücken geblichen u. mit Spuren eines entfernten Rückenschilds; Vorsatz,
Vortitel u. Titel mit Bibliotheksstempel; Besitzervermerk; sehr vereinzelte kl. Anstreichungen, sonst ein gutes Expl. Mit zwei handschrifttl. Vermerken (verm. aber nicht von Reuter), dass es sich bei
dem Buch um eine Schenkung des Verf. an das Neuss Gymnasium in Bremen handelt (Okt. 1935).
262. Richter, Georg: Heilmagnetismus und
Gedankenkräfte. Eine kurze Erläuterung über Wesen und Wirkung. Der seelisch und körperlich leidenden Menschheit gewidmet. Pforzheim, Herbert Reichstein Verlagsbuchhandlung, [1929].
32 S., Gr.-8°, O-Karton
(= Ariosophische Bibliothek. Bücherei für ariogermanische Selbsterkenntnis.
Herausgegeben von Herbert Reichstein. Heft 22). - U.a. über: Was bedeutet eine magnetische Kur?; Was ist Magnetismus?; Was sind Gedankenkräfte?; Wer kann Magnetopath sein? - Georg Richter war
Lebensreformer u. Betreiber der Sommerschule Bielatal bei Bärenstein/Bezirk Dresden, der sich auch Siegfried Adolf Kummer angeschlossen hatte (Autor von "Heilige Runenmacht"). Richter stand den
Ariosophen nahe, der von ihm geleitete "Zirkel für praktische Menschenkenntnis" verschmolz 1929 mit der ariosophischen "Neuen Kalandergesellschaft" von Herbert von Reichstein. Sein Bruder Alfred
Richter, der in "Die urewige Weisheitsgeschichte der Menschenformen" (Lanz von Liebenfels gewidmet) ähnliche Gedankenansätze veröffentlichte, gibt hier ein kleines Begleitwort. - Einband etwas
bestossen, lichtrandig u. am Rücken angerissen, sonst ein gutes Expl.
263. Schumann, Armin (verantwortl.): Zusammenschluss der Arier. Oder Zusammenbruch des Ariertums und der christlichen Kultur. Wien, Pan-arische Union (Weltbund der arischen, arinisierten und
affiliierten Völker), [ca. 1937]. 23 S., 8°, Geheftet
(= Drucksache P. A. U. 5.). - Kuriose antisemitische Schrift, die Juden bzw.
das Weltjudentum würden die "Arier" zunehmend durchsetzen u. in seelische, geistige u. leibliche Not führen. Da die "Pan-arische Union" aber Haß, Feindseligkeiten u. Gewalt ablehnt, schlägt man als
"Lösung der Judenfrage" vor, alle Juden auf die Insel Madagaskar zu überführen u. dort einen jüdischen Nationalstaat zu gründen. Im Gegensatz zu Palästina gäbe es dort keine nennenswerten Ansprüche
anderer Völker, die Urbevölkerung Madagaskars sollte auf den afrikanischen Kontinent umgesiedelt werden. "Weder vom christlichen noch vom rein menschlichen und allgemein ethischen Gesichtspunkte aus
kann die beabsichtigte Umsiedlung von 30 Millionen Juden, resp. von 3 1/2 Madagassen als eine besondere Härte hingestellt werden, wenn man dagegen in Betracht zieht, um was es sich handelt, nämlich:
um die Befreiung und um die Befriedung von 200 Millionen Erdbewohnern." (S.16) - Leicht gebräunt; ein gutes Expl.
264. Siercks-Eggersdorf: Ellegaard Ellerbek [d.i.
Gustav Leisner]. Erstausg. Mühlhausen in Thür., Im Drei Adler-Verlag, 1924. 189 S., 1 Bll., 8°,
O-Karton
Lobeshymne u. Überblick auf alle Werke, tlw. mit Zusammenfassungen u.
Textauszügen. "Hrsg. im Auftrag der Ellerbeker, Ersten geistigen Freikorps deutscher Wiedergeburt (e.V.), Zinnowitz, Heilige Insel, Haus Fensalir." Das "Deutschherrenheim Fensalir" beherbergte später
an anderer Stelle auch das erste "europäische Erotagogium" u. gehörte wohl Ellerbek. Dies u. die Widmung legt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Autor Siercks-Eggersdorf wohl um Ellerbek selbst
handelt. - Ellegaard Ellerbek ist eines der Pseud. von Gustav Leisner (1877-1947), völkisch-okkulter Schriftsteller, Führer im Wiking-Bund, stand den Ariosophen nahe u. bezeichnet sich als Schüler
des Lanz von Liebenfels. Darüber hinaus glühender Anhänger des Guido von List, persönlich bekannt mit Detlef Schmude, dem ersten reichsdeutschen Prior des Ordo Novi Templi (O.N.T.) u.a. okkulten
Größen der Zeit, wie Peryt Shou. - Leicht bestoßen u. angerändert, sonst ein gutes Expl. - Mit der typischen Signatur von Ellegaard Ellerbek u. seiner Widmung auf dem Titel.
265.
Thierfelder, Franz: Deutsch als Weltsprache. 1. Band [alles Erschienene]. Die Grundlagen der deutschen
Sprachgeltung in Europa. Erstausg. Berlin, Verlag für Volkstum, Wehr und Wirtschaft, Hans Kurzeja, 1938. 221 S., 4°, Goldgepr. O-Leinen
"Das abendländische Leben steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Der
Einbruch technischer und stoffbestimmter Mächte in eine schöngeistige Welt und der Aufbruch eines völkisch gegründeten Zeitalters hat in den letzten hundert Jahren die Ablösung des Französischen als
zwischenstaatlicher Verkehrssprache vorbereitet. Das Englische als Verständigungsmittel des britischen Weltreichs und das Deutsche als Träger neuer menschheitsbewegender Kräfte ringen mit dem
Französischen um den ersten Platz im geistigen Austausch der Nationen. Noch einmal bietet sich dem deutschen Volke schicksalhaft die Gelegenheit, Versäumtes nachzuholen und seiner Sprache die Geltung
zu sichern, die ihr zukommt" (Klappentext des hier fehlenden Umschlages) - Mit Namensregister. - Vorsätze leicht stockfleckig; Titelrückseite mit Besitzerstempel; ein gutes Expl. des grossformatigen
Bandes.
266.
Wagemann, Arnold: Deutscher Sieg über christlichen Glauben. Halle (Saale), Teut-Verlag, 1937.
8 S., Gr.-8°, O-Karton
"Wie Kirche und Judentum untrennbare Genossen sind, so sind Kirche und
Ariertum unvereinbare Gegensätze." - Deckel fleckig u. leicht angeknickt; papierbedingt gebräunt u. tlw. mit kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl.
267. Wieland, Hermann: Atlantis, Edda und Bibel.
200000 Jahre germanische Weltkultur und das entdeckte Geheimnis der Heiligen Schrift. Mit 86 Abbildungen. 3. gänzlich umgearb. Aufl. Weißenburg, Großdeutscher Verlag, 1925. 268 S., mit 86 Abb., 8°,
Goldgepr. O-Leinen
Der völkische Autor schrieb unter zahlreichen Pseudonymen: Werner Stauffacher;
Friedrich Döllinger; Karl Weinländer. Als Beleg für seine Thesen nennt er die Veröffentlichungen von Franz von Wendrin (d.i. Franz Wydrinski), der in Mecklenburg-Vorpommern die geographische Lage des
biblischen Paradieses lokalisierte. Und er zitiert auch Ernst Betha, der wohl Himmlers Runenmystiker kannte, denn der im "Betha-Zitat" erwähnte "Geheimnisträger aus altem Irminsgeschlecht" ist ganz
unzweideutig Wiligut/Weisthor. Diese Passagen fehlen in früheren Ausgaben. - Einband leicht berieben; einige Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes
Expl.
268. Wirth, Herman: Die Heilige Urschrift der
Menschheit. Band I: Text und Band II: Bilderatlas [kmpl.]. Symbolgeschichtliche Untersuchungen diesseits und jenseits des Nordatlantik. Erstausg. Leipzig, Köhler & Amelang, [1931-1936]. 4 Bll.,
783, 196 S. mit 119 Textabb. / 3 Bll., 429 S. (enthält nur Abb.), 4°, Illus. O-Leinen
Herman Wirth war im NS erster Präsident des "Ahnenerbe". Doch im Zuge der
Auseinandersetzungen um die Ura-Linda-Chronik trennte sich Himmler wieder von ihm. In seinem vorliegendem Hauptwerk will Wirth eine "Ursymbolgeschichte", "eine Lehre und Kunde geistig-sinnbildlicher
Zeichen und vergeistigter Sinnbilder" geben. Diese "heilige Urschrift" kann man "weltgeschichtlich als [den] Ausdruck einer erstmalig zu vollem geistigen Bewußtsein gelangten Menschheit" betrachten
(Vorwort). - Inhalt: (I) Das Jahr Gottes: Die Atlantische Jahresteilung; A.) Das Gesichtskreissonnenjahr: Das arktisch-atlantische u. nord-atlantische Sonnenjahr; Das Jahr, der Krummstab u- das
Kreuz; Die 6 oder 8 Punkte im Kreis; Das 6 oder 8-speichige Rad; Der Sechsstern; Die fünffache Teilung im nordatlantischen Gesichtskreissonnenjahr; Kalender u- Kultstätten; B.) Das
Sonnenlaufbogenjahr: Konzentrische Kreise, Spirale u. Wurmlage; Das "Ur"; Die Kröte; Die "zwei Berge"; Die Himmelsleiter; Die Schlange, die wintersonnenwendliche, die mitternächtliche; Der Fisch; C.)
Sonnenlaufbogenjahr u. Gesichtskreissonnenjahr: Der Jahres-, Welten- oder Lebensbaum; Der Mutterbaum u. das Mutter- oder Mitternachtshorn; Die wintersonnwendliche Schlange oder die beiden
Jahresschlangen am Jahres- u. Lebensbaum; Die zwei Jahresschlangen [...] Der Gottessohn im "Jahr" oder in den "beiden Schlangen"; Das Zeichen "Himmel und Erde"; Sprache u. Schrift als
kosmisches Erlebnis. - (II) Mutter Erde u. das Leben: Das ältere Zeichen "Leben"; Das jüngere Zeichen "Leben"; Die Füße Gottes u. das neue Leben [...]; Das Zeichen der "Doppelaxt" [...]; Mutter
Erde, die Allnährerin; Das Zeichen der Mutter Erde: das gefurchte Ackerbeet. - (III) Der Gottessohn: Die zweifache Armhaltung des Gottessohnes; Der Zwiefache (Janus); Die dreifache Armhaltung
des Gottessohnes u. die Dreifaltigkeit; Der Jahr- u. der Kreuzgott; Der "Dorn" Gott; Der "Mensch" [...], Der "Gehörnte"; Der wintersonnenwendliche Wolf oder Hund u. die Schlange; Der Gottessohn, der
Einhändige oder Einfüßige u. der Wolf (bzw. Hund) u. die Schlange; Der Name Gottes: "ilu"-"alu". Der "Hag-alu"; Die vierfache Schlinge oder der vierfache Knoten. - Mit umfangreichen Anmerkungen u.
Register (zus.196 S.). - Eine Stehkante mit kl. Abschabung; Schnitt etwas fleckig, sonst gute Expl.
269. Wirth, Herman (Hrsg.): Die Ura Linda Chronik.
Übersetzt und mit einer einführenden geschichtlichen Untersuchung herausgegeben. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, [1933]. 321 S., 1 Bl., 40 Taf. "Bilder-Atlas" mit über 260 Abb., 8°,
O-Leinen
Inhalt: Der Text der Chronik (Aus dem Buche der Folger Adelas, Aus Minnos
Schriften, Aus den Schriften von Adelbrost u. Apollonia, Aus dem Buche der Folger Adelas, Aus Minnos Schriften, Aus dem Buche der Folger Adelas, Dies sind die nachgelassenen Schriften Brunnos der
Schreiber gewesen ist auf dieser Burg, Die Schriften von Frethorik u. Wiljow, Die Schrift von Konered); Die Einführung (u.a. Krodi-Ul u. das Schwangeleitboot, Das Zeitenrad Wraldas u. Krodos, der
Gott in u. mit dem Rade u. die Ilgenkrone, Der Schmuck als Bitte um Lichtsegen des Weltengottes, Volksmutter u. Burgmaid, Buddha in Alt-Inguäonien); Der Bilderatlas. - Wahrheit oder Fälschung? Die
Ura-Linda Chronik u. ihr Hrsg. standen im "Kreuzfeuer" der dtsch. Wissenschaft. Im Zuge dieser heftigen Auseinandersetzung ging Heinrich Himmler immer mehr auf Distanz zu Herman Wirth u. trennte sich
schließlich von dem Forscher, der als erster Präsident sein "Ahnenerbe" leitete. - Einband etwas angestaubt u. braunfleckig; Bleistiftanstreichungen u. -anmerkungen, sonst gut.
270. Wirth [Roeper Bosch], Herman: Der Aufgang der
Menschheit. Untersuchungen zur Geschichte der Religion, Symbolik und Schrift der atlantisch-nordischen Rasse. Textband I: Die Grundzüge [= alles Erschienene]. Mit 68 Textabbildungen, 28 Bildbeilagen
und einem Schrifttafelanhang. 1. u. 2. Tsd. Jena, Eugen Diederichs, 1928. 2 Bll., 632 S. u. 12 Bll.
Schrifttafelanhang als sep. Beiheft, eine der Taf. in Farbe, 4°, Illus. O-Leinen
Herman Wirth (1885-1980) versucht in dem Monumentalwerk eine Synthese der
gesamten Geisteswissenschaften um die Wurzeln der Menschheit zu ergründen. Auf Betreiben Wirths rief Reichsführer SS Heinrich Himmler u. fünf Mitarbeiter des Reichsbauernführers Walther Darré am 1.
Juli 1935 die "Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte ‘Deutsches Ahnenerbe’", die spätere "Forschungs- und Lehrgemeinschaft ‘Das Ahnenerbe’" ins Leben, deren erster Präsident Wirth wurde. Wirth
vertrat u.a. die Auffassung, der Nordpol sei die Heimat der Arier, die dann aufgrund der einsetzenden Vereisung auf die Wanderschaft gehen mussten. - U.a. über: Urgeschichte der Rassen; Urheimat der
nordischen Rasse; Atlantisfrage; Der Atlantis-Bericht des Diodor u. die urgeschichtlichen Denkmäler; Die Überlieferung von den Hyperboräern; Die Atlantis-Überlieferung an der atlantischen Küste
Europas; Nord- Amerika u. die zweite Heimat der nordischen Rasse; Die Geschichte Irlands als Inbegriff der Urgeschichte der atlantisch-nordischen Rasse; Die arktisch-nordischen Grundlagen der
Himmelskunde des Altertums u.v.m. - Das Werk rief in Kreisen der Wissenschaft heftigen Widerstand hervor, der mit den Auseinandersetzungen um die Echtheit der Ura Linda Chronik dazu beitrug, dass
sich Himmler von Wirth trennte. Dass Wirth nicht sauber arbeitete, zeigt sich z.B. an seinen Ausführungen zu "Irmin", die er unerwähnt aus dem Buch von Herman Güntert: Der arische Weltkönig und
Heiland (Halle 1923, S. 81ff.) übernahm. - Vorsatz mit Signatur; Titel mit zwei geschwärzten Besitzervermerken, sonst ein gutes Expl.
271. Witte, E[mil]: Drei Siegfrieds-Rufe. An alle
Verantwortlichen in deutschen Landen. Erster Siegfrieds-Ruf: An die Väter, Mütter & Lehrer deutscher Jungen. Erstausg. Berlin-Friedenau, Selbstverlag, 1914. 128 S., Gr.-8°, O-Karton (mit Abb.
eines linksdrehenden Hakenkreuzes)
In sich geschlossene antisemitische Hetzschrift um den "Aasgeier der
Homosexualität", die sich insbesondere gegen Dr. Magnus Hirschfeld richtet. Wiedergegeben sind dazu Briefe, Prozeß-Auszüge, Presse-Mitteilungen, Klatsch u. Tratsch. Dabei spielt auch die
vorangegangene Harden-Eulenburg-Affäre eine Rolle, erwähnt werden u.a. der Verleumdungsprozeß von Kanzler Bernhard von Bülow gegen Adolf Brand, den Gründer der ersten Homosexuellen-Zeitschrift "Der
Eigene". Wobei der Autor im politischen Streit zur Beibehaltung des § 175 selbst Strafanzeige gegen Dr. Hirschfeld erstattete. - Titel mit Signatur, sonst ein gutes Expl. mit beiliegender
Antwortkarte des Selbstverlags.
272. Zenker, Ernst Viktor: Religion und Kult der
Urarier. Berlin, Verlag Luken & Luken, 1935. 181 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
U.a. über: Die Religion der Urarier (u.a. Der gemeinarische Feuerglaube, Der
Himmelgott, Die Mutter Erde u. die "Mütter", Altarischer Kult); Die religiöse Weltsendung der Arier. - "Aus dem Glaubensleben aller arischen Völker entnimmt der Autor vorsichtig prüfend und wägend
die gemeinsamen Bestandteile und baut aus ihnen das Gebäude wieder, dem sie entstammen: die gemeinarische Urreligion. Voller Entdeckerfreude forscht der Leser mit dem Autor bei allen Völkern arischen
Blutes und findet: die wesentlichsten Gedanken des Christentums sind in der Religion der Urarier bereits enthalten. Nicht als Entwicklungsstufen der altjüdischen Religion ist das Christentum zu
verstehen; es ist im Kampfe gegen das Judentum entstanden." (Klappentext) - Mit Register. - Umschlag stärker angestaubt u. am Rücken mit kl. Läsur; Signatur im Vorsatz; bis S. 18 einige Anmerkungen
u. Anstreichungen, sonst ein sauberes u. gutes Expl.
273. Zunftbuch der fahrenden Gesellen. Katechismus
der Wander- und Wehrjugend im D.H.V. [Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband]. Mit Bildern und Zeichnungen von A. Paul Weber. 18.-20. Tsd. Hamburg, Die fahrenden Gesellen, 1927. 367 S., 8 Bll.
(Anz.), mit zahlreichen Abb. im Text u. auf Taf. (10 auf Kunstdruckpapier, davon zwei farbig), 8°, O-Leinen
U.a. über: Wandern u. Schauen; Wege u. Wüstungen; Deutsche Kleinode; Vom
deutschen Bauernhaus; Die Runen in Schrift u. Volkstum; Zunft u. Brauchtum; Wie lerne ich Kartenlesen?; Der Fahrende u. die Strahlenfalle; Von der Lebensführung; Gemeinschaft; Deutscher Glaube;
Aristrokratie u. Demokratie; Heimat u. Volk; Wandern u. Volkstum; Rassenwahrheit u. Rassenwahn; Wille u. Werk. - Einband tlw. gebräunt u. leicht fleckig, sonst ein gutes
Expl.