ARCHIV - Katalog 11 - Volkskunde, Aberglaube und Zauberei

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher über Aberglauben und Zauberei (u.a. Das sechste und Siebenste Buch Mosis) aus unserem elften Antiquariatskatalog.


524.   [Abraham von Worms]: Die egyptischen großen Offenbarungen, in sich begreifend die aufgefundenen Geheimnißbücher Mosis; oder des Juden Abraham von Worms Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie und in erstaunlichen Dingen wie sie durch die heilige Kabbala und durch Elohym mitgetheilt worden. Sammt der Geister= und Wunderherrschaft, welche Moses in der Wüste aus dem feurigen Busch erlernet, alle Verborgenheiten der Kabbala umfassend. Aus einer hebräischen Pergament=Handschrift von 1387 im XVII. Jahrhundert verteutscht und wortwortgetreu herausgegeben. Köln am Rhein bei Peter Hammer, 1725. 1. Aufl. [Stuttgart], [J. Scheible], [1853]. 375 S., 1 Bl. (Erklärung der Zeichen), 12 S. (Vlgs.-Anz.), mit 18 magischen Quadraten, 12°, Priv. Leinen d. Zt. mit Rückentext

Über die Magie des Abraham von Worms ausführlich bei Frick, Die Erleuchteten, S.403ff: "Der Versuch, die Beschwörungen der Dämonen auch praktisch durchzuführen, ist sicherlich oft gemacht worden. Prominentester Magier unserer Zeit war Aleister Crowley, der nach der Übersetzung von S.L. Mathers die ‘Heilige Magie des Abramelin’ selbst praktizierte, allerdings ohne Erfolg, wie seine Vorgänger. Es wird berichtet, daß Crowley bei der Beschwörung durch die entfesselten Naturgewalten so erschüttert worden wäre, daß er das Experiment abbrach und nicht mehr wiederholte." Miers (S.316) berichtet noch von einem weiteren Beschwörungsversuch von Dr. C.H. Petersen, dem Nachfolger von Crowley als Großmeister des O.T.O. u. der Abtei Thelema, der sich danach mit seiner Frau (Ps. Sorella Kama-Rupa) das Leben nahm. - Einband  berieben u. bestossen; Titel u. erstes Blatt durch einfühlsame Farbkopien ersetzt; tlw. schwach fleckig, sonst ein gutes Expl. der seltenen Ausg.

 

525.  [Abraham von Worms]: Die egyptischen großen Offenbarungen [...] Nicht gekennzeichneter Nachdruck von obiger Nr. 524. o.O., o.V., [um 1920]. 214 S., 1 Bl., mit 18 magischen Quadraten, Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückenschild

Inhaltlich identisch mit der Ausgabe von J. Scheible, Stuttgart 1853, die mit der fingierten Angabe "Köln am Rhein bei Peter Hammer 1725" erschien. Vorliegend aber ein Neusatz in etwas größerem Format. - Einband leicht berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

526.   Aigremont, Dr.: Volkserotik und Pflanzenwelt. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Eine Darstellung alter wie moderner erotischer und sexueller Gebräuche, Vergleiche, Benennungen, Sprichwörter, Redewendungen, Rätsel, Volkslieder, erotischen Zaubers und Aberglaubens, sexueller Heilkunde, die sich auf Pflanzen beziehen. Einband: 2. Aufl. Titel: Halle a. S., Hallescher Verlag für Literatur und Musik Gebr. Trensinger / Einband: Leipzig, Ethnologischer Verlag Dr. Friedrich S. Krauss, [1908-09] bzw. 1919. 2 Bll., 165 S. / 2 Bll., 121 S., Gr.-8°, Neues gemustertes Halbleinen, beide O-Deckel mit eingebunden

Hayn-Gotendorf IX, 4. - Offensichtlich handelt es sich um die Buchblöcke der 1. Aufl. (1908-09), welche vom Ethnologischen Verlag übernommen u. 1919 mit eigenen Einbänden neu hrsg. wurden. - Hauptkapitel: Die Waldbäume; Die Obstbäume; Zier-Sträucher u. Bäume; Küchengewächse; Pilze // Kräuter u. Blumen; Mutterkräuter; Aphrodisiaca u. Antaphrodisiaca; Männliche u. weibliche Benennungen. - "In die grauste Vorzeit und Urzeit hinein reicht die totale Sichgleichstellung und Sichidentifizierung des Menschen mit der Pflanze" (S.4) - Mit Namensverzeichnis. - Wenige Blatt mit kl. Randläsuren; papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

527.     Alvensleben, B. von: Aberglaube und Bauernregeln im Volksmunde. Eine volkstümliche Deutung und Auslegung allerlei Naturerscheinungen und Zufälligkeiten in alphabetischer Reihenfolge. Nebst einem Liebes-Orakel mit 32 Karten. Gesammelt und herausgegeben. Leipzig, Ernst’sche Verlagsbuchhandlung, [1905]. V, 73 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

"Das vorliegende Büchlein enthält eine große Anzahl von Naturerscheinungen und Ereignissen, nebst Deutungen, wie sie im Volksmunde üblich sind." (Vorwort). Darunter auch Bauernregeln. Am Ende das Kartenorakel für ein Kartenspiel mit 32 Karten. - Einband bestossen u. leicht angeschmutzt; Rücken mit mehreren Fehlstellen; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, unbeschnitten; ca. 4 Blatt sehr unsauber aufgeschnitten u. daher mit Fehlstellen im Rand, sonst gutes Expl.

 

528.  Ardoino Ubbidente Dell’Osa [d.i. Jordan Simon]: Das grosse Welt-betrügende Nichts oder die heutige Hexerey und Zauberkunst. In zweyen Büchern von Ardoino Ubbidente dell’Osa entworfen. 1. Aufl. Frankfurt u. Leipzig, o.V., 1761. 3 Bll., 600 S., Kl.-8°, Späteres marmoriertes Halbleder

Cornell S.509; Hayn-Gotendorf III, 247; Vgl. Rosenthal 4123 (2. Aufl. 1766 mit dem Titel "Die Nichtigkeit der Hexerey"). - Übersetzung u. Bearbeitung der Schriften des Veronesers Maffei durch Jordan Simon (1710-1776). Im gleichen Jahr wie die vorl. Ausg. erschien der Titel auch in Würtzburg, verlegt von Johann Jacob Stahel. Das Buch wurde 1766 eine der Hauptquellen für Ferdinand Sterzinger’s (1721-1786) Rede gegen den Hexenwahn, die in München so großes Aufsehen erregte, dass sie den sog. "bayerischen Hexenkrieg" auslöste. - Einband leicht berieben; Stempel u. kl. Signatur auf Titelblatt; tlw. braunfleckig u. mit einigen schwachen Feuchtigkeitsspuren, sonst ein gutes Expl.

 

529.   Aussführlicher Bericht / Von Der entdeckten grausamen Zauberey / In dem Dorffe Mohra und umbliegenden Plätzen in Schweden. Nach dem Holländischen Translat auss dem Schwedischen. o.O., o.V., [1670]. 6 Bll., 8°, Interimsbindung mit Heftstreifen

VD17 23:234689S. - Seltener Bericht über die Vorkommnisse im schwedischen Mora, Region Dalarna (Dalekarlien), u. dem nachfolgenden Hexenprozess, der 1669 begann. Dabei wurden 72 Frauen u. 15 ältere Kinder zum Tode verurteilt, weil Sie angeblich dem Teufel verfallen waren u. andere Kinder zu dem mysteriösen Ort Blocula entführt u. dort misshandelt hatten (vgl. dazu: Kirchschlagers Criminal- & Curiositäten-Cabinett, Bd. 2). - Ein gutes Expl.

 

530.  Busch, Moritz: Deutscher Volksglaube. Erstausg. Leipzig, Verlag von Fr. Wilh. Grunow, 1877. 2 Bll., 377 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleinen mit Goldschrift

"Im Folgenden stelle ich als Fortsetzung des Berichts über den deutschen Volkshumor dasjenige Gebiet des Lebens [...] dar, welches man gewöhnlich als Aberglauben bezeichnet. Da man hiermit den Begriff der Verächtlichkeit verbindet [...], so habe ich den Ausdruck Volksglauben vorgezogen." (S.1) - Inhalt: Das Fortleben der Heidenzeit im Volke; Der Kalender des Aberglaubens; Deutscher Glaube u. Brauch bei Aussaat u. Ernte; Ein Kapitel aus der Volksbotanik; Volksmedizin; Von den Thieren im Volksglauben; Die Astronomie des Volkes; Der böse Blick; Volksprophetie; Der Ring im Glauben u. der Sage des Volkes. - Moritz Busch verfasste u.a. auch ein Werk üder Sekten u. Geheimbünde: "Wunderliche Heilige". - Beriebener Einband; Kanten etwas beschabt; Besitzervermerk; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

531.  Byloff, Fritz: Volkskundliches aus Strafprozessen der österreichischen Alpenländer mit besonderer Berücksichtigung der Zauberei- und Hexenprozesse 1455 bis 1850. Gesammelt, herausgegeben und mit Anmerkungen versehen. Berlin u. Leipzig, Walter De Gruyter & Co., 1929. 68 S., 2 Bll., 4°, O-Karton

(= Quellen zur deutschen Volkskunde. Herausgegeben von V. v. Geramb und L. Mackensen. Drittes [3.] Heft). - "Dieser neue Band der Quellen zur Deutschen Volkskunde beruht auf langjährigen Archivstudien zur Klarstellung der Verbreitung der Zauberei- und Hexenprozesse in den österreichischen Alpenländern. Seit sich die Gesamtvorstellung vom Zauberwesen entwickelte, die alles Abergläubische auf eine einzige Wurzel der diabolischen Einwirkung, auf Teufelsgefolgschaft und Teufelsverehrung, zurückführt, erstreckt sich das Gerichtsverfahren auf zauberische Gebräuche und Vorstellungen jeder Art, so daß sich kaum ein ergiebigeres Fundgebiet für Volksglaube, Sitte und Brauch vorstellen läßt als die Akten der Zaubereiprozesse. Die vorliegende Sammlung enthält Stücke aus fünf Jahrhunderten mit genauen Quellen- und Zeitangaben und Literaturnachweisen." (Verlagswerbung; nicht anbei) - Mit Register. - Einband angerändert; Titel mit Stempel "Aus dem Nachlaß Adolf Spamers" (Adolf Spamer, 1883-1953, bedeutender Volkskundler); Seiten unbeschnitten; gutes Expl.

 

532.   Das Buch Jezira das ist das große Buch der Bücher Moses; das sechste, das siebente, das achte, das neunte, das zehnte und das elfte. Aus ältesten kabbalistischen Urkunden. Kabbala denudata. Offenbarungen aus den Büchern Moses. Das Geheimnis aller Geheimnisse. Sämtliche 40 Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte und geheimste Wissenschaften. [Berlin-Weißensee], [E. Bartels], [um 1910]. 208, 207, 128, 144 S., mit zahlreichen Abb. im Text, 8°, Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

Enthält: Das Buch Jezira, die älteste kabbalistische Urkunde der Hebräer. Nebst den zweiunddreißig Wegen der Weisheit; Der goldene Habermann; Neuntägiges Gebet zu der heiligen Jungfrau und Martyrin Corona in Armuth und Noth zu gebrauchen; Taglöhners-Gebet; Charakters u. Zettelchen gegen den Hagel, wie auch andere Hagel- und Blitzableitungen; Der heiligen Corona Schutzgebet; Ein oft probirtes Stück wie man einen verborgenen Schatz heben soll; Daß durch einen Geist alle Dinge geoffenbart werden; Arcanum Experientia praetiosum; Nobilis Johannes Kornreutheri, Ordnis St. Augustini Prioris Magia Ordinis artium et Scientiarum abstrusarum; Unterricht vom Gebrauch des Erdspiegels; Der goldene Brunn; Das alte Colomanns-Büchlein; Doctoris Johannis Fausti sogenannter Manual-Höllenzwang; Entdeckte höhere Kenntniß des Geheimnisses, aus der Karte sich zukünftige Dinge vorherzusagen; Mittel, aus bekannten Zahlen unbekannte, die man wünschet, zu finden, und aus diesen unbekannten Zahlen dann weiter die Schicksale des forschenden Menschen zu entziffern; Die Salomonische Conjuration; Claviculae Salomonis et Theosophia Pneumatica, das ist wahrhaftige Erkenntnis Gottes und seiner sichtigen und unsichtigen Geschöpfe, die Heil.-Geist-Kunst genannt; Cabulaischer Schlüssel; Die Länge unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi; Gewisse und wahrhafte Länge unserer lieben Frau, der gebenedeiten Himmelskönigin Maria; Englisches Glücks-Gebet; Arcanum Magicum nempe Speculum magicum metallicum Verum et Approbatum. De Speculi Metallici Confectione. Das ist: Der magische Metallspiegel; Theophrastus Paracelsus von Bereitung des Steins der Weisen und von der Heilung des Steins und Podagras; Pius Quintus, Pontificis Maximi; Seelen-Ruf; Das wahrhaftige heilige Christoph-Gebet; Zwang des Albiruth; Pentaculum; Pentaculum seu Scutum Davidis; Zwei Zauber-Formeln; Auswahl heiliger Segen; Trinum Perfectum Magiae Albaeetnigrae. Das sind vier Bücher, darin die wahre Magische, Astrologische, Geometrische und Chymische Weisheit, gute und böse Geister zu citieren, und zu allem Gehorsam zu bringen, aus dem VI. und VII. Buch Mosis und Tabella Rabellina [Liber Secundus Tabella Rabellina, Geister-Commando; Liber Tertius Chimia Magia Naturalis et Alchima; Liber Quartus Magia Naturalis Astrologica et Geometrica (ss) Angelo Tobianass]; Das Geheimnis der heiligen Gertrudis; Auserlesener himmlischer und irdischer Schatzschlüssel der heiligen Abtissin Gertrudis; Die wahre und hohe Beschwörung der heiligen Jungfrau und Abtissin Gertrudis; Libellus St. Gertrudis das ist: Haupt-Zwang der Geister zu menschlichen Diensten. - Der Berliner Verleger Bartels entlieh die Texte dem Stuttgarter Scheible Verlag, dort erschien das Kompendium unter dem Titel: "Handschriftliche Schätze aus Kloster-Bibliotheken, umfassend sämtliche vierzig Hauptwerke über Magie, verborgene Kräfte, Offenbarungen und geheimste Wissenschaften, Köln, bei Hammers Erben Erben, 1743 u. Köln a. Rh. 1734-1810" [= Stuttgart, Scheible 1853]. Nach der Verlagspraxis erschien "Das Buch Jezira" in wechselnden, meist nicht so umfangreichen Zusammenstellungen. Siehe dazu Karl-Peter Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S. 229ff.). Jahresangabe nach KVK u. Spamer: Zauberbuch und Zauberspruch (S.122). - Kanten beschabt; Bezugspapier am Rückendeckel mit Fehlstellen; Rücken angerissen; Titel mit Resten von Siegelmarken; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung. - Selten, nach KVK nur ein Expl. mit identischer Seiten-Angaben nachweisbar (Landesbibliothekenverbund Österreich/Südtirol).

 

533.   Faust -  Doctoris Johannis Fausti sogenannter Manual-Höllenzwang. Wittenberg Anno 1524. o.O., o.V., o.J. [ca. 1900]. 207 S., mit Textfig. 8°, Schlichter Pappband d. Zt.

Inhalt: Entdeckte höhere Kenntnis des Geheimnisses, aus der Karte sich zukünftige Dinge vorherzusagen; Die Salomonische Conjuration; Claviculae Salomonis et Theosophia Pneumatica; Cabulaischer Schlüssel; Die Länge unseres lieben Herren und Heilandes Jesu Christi; Gewisse und wahrhafte Länge unserer lieben Frau, der gebenedeiten Himmelskönigin Maria; Englisches Glücks-Gebet; Arcanum Magicum, der magische Metallspiegel; Theophrastus Paracelsus; Pius Quintus, Pontificis Maximi; Seelen-Ruf; Der gerechte Kornreutter. - Erschien auch als Teil von " Das Buch Jezira" (siehe Nr.532). - Einband leicht bestossen; Rücken am oberen Kapital mit kl. Fehlstelle; zweiter Titel mit gestempelter "magischer" Schutzmarke u. 2 kl. Namensstempeln: Ludwig-Peter Freiherr von Pölnitz (1925-1982, u.a. Hrsg. von: Tau. Zeitschrift der Forschungsloge Quatuor Coronati, Bayreuth, u. Schlossherr von Aschbach in Franken); einige Blatt angerändert; papierbedingt etwas stärker gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

534.   Faust, Dr. Johann: Dreifache Höllenzwänge. 1. Aufl. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1976. 76 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

(= Moonchild-Edition 2 / Materialien zur Faustlegende II und III). - Bearbeitung des von Scheible veröffentlichten: "Doctor Faustens dreyfacher Höllenzwang" (Passau 1407) u. "D.I.Fausti dreyfacher Höllen-Zwang" (Rom M.D.I.). - Einband schwach lichtrandig, sonst ein gutes Expl. - Vergriffen u. durch kl. Aufl. selten.

 

535.  [Fischer, Heinrich Ludwig]: Bauern-Philosophie oder Belehrungen über mancherley Gegenstände des Aberglaubens und andere nützliche Kenntnisse. Erstes und Zweytes Bändchen [von 3]. Vom Verfasser des Buchs vom Aberglauben. Erstausg. Leipzig, bei Roch und Compagnie, 1800. 4 Bll., 232 S. / 1 Bl., 252 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rotschnitt

1801 erschien noch ein drittes Bändchen, u. 1802 eine neue Aufl. des kritischen Buchs. Fischer will die abergläubischen Meinungen zur Schau stellen u. dadurch dazu beitragen, diese "auszurotten". U.a. über: Bsp. u. Erzählungen, wie uns unsere Sinne u. Einbildungskraft täuschen können; Ueber Mondsüchtige u. Nachtwanderer; Ueber Träume u. Traumbücher; Die künstliche Auferstehung der Todten, oder das Geistercitiren; Ueber den Unfug der Wünschelruthe; Von Hexen, Hexenmeistern u. ihren Thaten; Edlicher Bescheid über das Wahrsagen. - Einband ist stark beschabt u. an den Kapitalen beschädigt; im ersten Band etliche Seiten mit Wurmfrass im inneren Rand (kein Textverlust), sonst innen ein gutes Expl. - Sehr selten, im Gegensatz zum "Buch vom Aberglauben" nicht bei Ackermann od. Hayn-Gotendorf.

 

536.  Flügel, Georg Josef: Volksmedizin und Aberglaube im Frankenwalde. Naila, Frankenwald e.V., 1995. 83 S., mit einigen Abb., 8° (21 x 20cm), O-Karton mit Silberschrift

(= Heft 3 der Schriftenreihe: Frankenwald - die Grüne Krone des Frankenwaldvereins e.V.). - Neudruck des bereits 1863 erschienenen Buches. Mit zusätzlichem Vorwort u. kurzer Biographie des Verfassers. - Ein sehr gutes Expl. mit Widmung u. Stempel des 1. Vorsitzenden des Vereins auf dem Titel.

 

537.   Geistliche Schild-Wacht. Darinn man zu allen Stunden einen besondern Patron erwählen kann. [ANGEB.:] Geistlicher Schild, allzeit gegen gegen geist- und leibliche Gefährlichkeiten bei sich zu tragen. Darinn sehr kräftige Segen und Gebete,die Theils von Gott ofenbaret, von der Kirche und H. H. Vätern gemacht und von Urbanue VIII. Röm. Pabst approbirt. Zum Trost aller Christgläubigen, sonderlich deren, so zu Wasser oder Land reisen, damit sie durch Kraft dieses Schildes vor vielen Gefahren behütet werden. Mainz, o.V., [ca.1800, das angegebene Jahr 1705, ist wahrscheinlich fingiert]. ca. 100 Bll., mit 25 Holzschnitten im Text, 12°, Schlichtes O-Leinen

Erschien mehrfach u. in wechselnden Zusammenstellungen. Der Titel suggeriert, dass der Nutzer mit dem Buch eine religiöse Waffe gegen das Böse zur Hand hat (es wurde stets bei sich getragen). Dem war nicht so, die Kirche ließ das Werk verfolgen u. auch vernichten. Hayn-Gotendorf VII, 159: "1770 in München verboten!" (vgl. auch Wuttke: Der deutsche Volksaberglaube, S.191, u. K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976, S.155ff). - Urban VIII. (d.i. Maffeo Barberini 1568-1644) war von 1623-1644 Papst; durch seine freundschaftliche Beziehung zu Galileo Galilei wurde dieser wahrscheinlich vor dem Scheiterhaufen bewahrt. In anderen Ausgaben wird das "Geistliche Schild" dem "unheiligen" Papst Leo X (d.i. Giovanni de’ Medici 1475-1521) zugeschrieben. - Einband berieben u. bestossen; Rücken angerissen; innen gebräunt u. stellenweise leicht fleckig, Seiten tlw. mit kl. Randläsuren u. angeknickten Ecken; an manchen Stellen im Bund verstärkt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

538.   Gschmeidler, Franz S. (Hrsg.): Mödlinger Sagenbuch. Eine Sammlung bekannter und unbekannter Sagen Mödlings und seiner Umwelt. Herausgegeben unter Mitarbeit von Maria v. Bombiero-Kremenac, Dr. Julius Bombiero-Kremenac, Gustav Calliano, Hermann Hoffmann, Marianne Nenning, Dr. Karl Schalk, Pankraz Schuk, Leo Sternklar, Raimund Wild u.a. Mödling bei Wien, Mödlinger Nachrichten-Verlag, [um 1918]. 2 Bll., 112 S., 2 Bll., mit 2 Taf. u. einigen Textabb., Gr.-8°, Schlichter priv.(?) Karton mit O-Deckelschild

U.a. über: Der ideale Wert der Volkssage; Die Schädelmühle; Der Kopf an der Mödlinger Spitalskirche; Der Pfennigstein; Der Wassermann in der Mödlinger Volkssage; Der Hexensabbath; Die weiße Frau von Wildegg; Die Sage von der Burg Johannstein; Das Wappen von Heiligenkreuz. - Innendeckel etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten, im KVK nur 1 Expl.

 

539.  Guyon, Abt: Von der Goetie oder Teuflischen Zauberey, ein Fragment aus dem achten und letzten Bande des Herrn Abts Guyon, Pensionärs des französischen Klerus. Eine Übersetzung aus dem Französischen. Augsburg, o. V., 1787. 55 S., Kl.-8°, [Kein Einband, nur fadengehefteter Buchblock]

Erschien in: Neueste Sammlung jener Schriften, die von einigen Jahren her über verschiedene wichtigste Gegenstände zur Steuer der Wahrheit im Drucke erschienen sind. Acht und dreyßigster Band. Augsburg, in Kommission bei Oberpostamt, Johann Georg Bullmann, Joh. Seiz, 1788. - Der Autor führt versch. Belege für die Wirklichkeit der Zauberei an, darunter nehmen zwei Prozesse in Pasy (nahe bey Brie Comte Robert / Paris) gegen die Schäfer Peter Hocque, 1687, sowie Peter Biaule u. Medard Lavaur, 1691, großen Raum ein. Desweiteren viele Literaturverweise. Hielte man aber trotzdem Schwarzkunst, Hexen u. Hexenmeister für Märchen, so "hörten die Untersuchungen und Strafen auf, das Reich des Teufel breitete sich aus, und die Zauberer vermehrten sich ohne Maaß." - Schönes u. sauberes Expl. (ohne Einband).

 

540.  Hampp, Irmgard: Beschwörung. Segen. Gebet. Untersuchungen zum Zauberspruch aus dem Bereich der Volksheilkunde. Erstausg. Stuttgart, Silberburg-Verlag Werner Jäckh, [1961]. 282 S., 1 Bl., mit 1 Taf., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag 

"Die Grundlage der vorliegenden Untersuchung ist eine Sammlung von rund 3000 Zaubersprüchen aus handschriftlichen und gedruckten Quellen, die einen Zeitraum von fünf Jahrtausenden umfaßt und, ausgehend von Württemberg, Beispiele aus dem Sprachgut vieler europäischer und außereuropäischer Völker heranzieht." - U.a. über: "Aberglaube" u. "Volksglaube"; Dämonenglaube u. Sympathieglaube; Der Zauberspruch als magische Handlung; Das medizinische Element im Zauberspruch gegen Krankheit; Formen u. Typen der Zaubersprüche. - Mit umfangreichen Literaturangaben. - Ein gutes Expl.

 

541.   Hildebrand, Wolfgang: New augirte weltverbesserte und vielvermehrete Magia Naturalis. Erster bis Vierter Teil [kmpl.]. Das ist Kunst und Wunderbuch Darinne begriffen wunderbare Secreta, Geheimnüsse / und KunstStücke [...] gantz Neu in Druck geben. Erfurt, gedruckt bey Jacob Sachssen, In Vorlegung Johan Birckners Buchh., 1614. (8), 50, (3) Bll., Titel in Schwarz u. Rot / (1), 53, (2) Bll. / (1), 35, (4) Bll. / (1), 27, (3) Bll., (Paginierung der Haupttexte nur auf der rechten Seite), 8°, Pergament d. Zt. (alle zus. in einem Bd.)

Rosenthal 2934 (zur Ausg. 1610); Ackermann I/480 (zur Ausg. 1622 u. Teil II. 1619): "Seltenes Volksbuch". - Gehört zur Kategorie der Hausväterliteratur, das neben Rezepten u. praktischen Ratschlägen z.B.: "Das einem die Fische nachfolgen; Fische mit Angeln zu fangen" (Bd.II, 44f), auch Okkultes enthält: "Wenn ein junger Gesell bulerischer weise bezaubert / oder mit unordentlicher Liebe gegen einem Weibsbilde entzündet were." (Bd.I,42); "Wie man die Hexen und Zauberinnen erkennen sol." (Bd.I,44); "Schätze graben." (Bd.IV,23). - Einband etwas fleckig; Innendeckel mit ExLibris von Gustaf Berndtsson; ohne das Frontispiz u. das letzte Blatt des Registers von Teil 4; durchgehend etwas gebräunt; Titel mit gelöschten kl. Besitzervermerken u. wie alle Zwischentitel mit der durchstrichenen Unterzeile "Magia Naturalis"; tlw. kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

542.  Lehmann, Alfred: Aberglaube und Zauberei von den ältesten Zeiten an bis in die Gegenwart. Mit 75 in den Text gedruckten Abbildungen. [Deutsche Ausgabe von Dr. Petersen]. Dtsch. Erstausg. Stuttgart, Verlag von Ferdinand Enke, 1898. XII, 556 S., mit 75 Abb., Gr.-8°, O-Leinen

U.a. über: Das Verhältnis des Aberglaubens u. der Magie zu Religion u. Wissenschaft; Aberglaube u. Zauberei bei den wilden Völkern; Die Weisheit der Chaldäer u. ihre Entwicklung in Europa; Die Geheimwissenschaften; Der moderne Spiritismus u. Okkultismus; Die magischen Geisteszustände. - Mit Register. - Einband v.a. am Rücken braunfleckig; Register mit Bleistiftanstrichen, sonst ein gutes Expl.

 

543.  Mayo, Dr. Herbert: Wahrheiten im Volksaberglauben, nebst Untersuchungen über das Wesen des Mesmerismus. In Briefen. Nach der dritten englischen Original-Ausgabe deutsch von Dr. Hugo Hartmann. Mit einer Tafel. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1854. XII, 284 S., 1 Falttaf. mit 29 Fig., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen mit eingebundenen O-Deckeln

Ackermann I/573, II/275; Slg. du Prel, 544. - In 14 Briefen über: Wünschelrute (Das Od oder die Odkraft Reichenbach’s); Vampyre u. Vampyrismus (Traumtod oder Todesekstase, Der Besuch des Vampyrs u. seine Folgen); Unwahre Erscheinungen (Kirchhofsgespenster); Wahre Erscheinungen (Das zweite Gesicht); Ekstase; Ekstatischer Schlaf; Somnambulismus; Wache Ekstase (Die Orakel des Altertums); Religiöse Halluzinationen (Das Hexenwesen); Mesmerismus; Das Odometer oder der Wünschelring; Odbewegungen im Zusammenhang mit Elektricität, Magnetismus, Chemismus, Krystallisation u. Lebenskraft; Hypnotismus (Selbst inducirte wache oder bewußte Clairvoyance). - Unbeschnitten u. dadurch stärker angerändert; durchgehend etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

544. Pfyffer zu Neueck: Unglaube und Aberglaube. Eine Volksschrift. [Eine Volksgeschichte]. Luzern, In Kommission bei Xaver Meyer, 1848. V, 74 S., mit 2 Abb., 8°, O-Interimsbroschur

Enthält eine Geschichte zum Thema Unglauben, u. eine zum Aberglauben. Die beiden Abb., eine Art magischer Kreis u. ein "Druidenfuß" (Pentagramm), finden sich in letzterer. - Einband geblichen, leicht angestaubt u. min. fleckig; Rücken mit kl. Fehlstellen; unbeschnitten; die meisten Lagen sind lose (so original!); einige Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

545.  Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. [Oder Ausführlicher Geographischer Bericht / von den trefflich alt= und berühmten Blocks=Berge ingleichen von der Hexenfahrt / und Zauber-Sabbathe / so auff solchen Berge die Unholden aus ganz Teutschland / Jährlich den 1. Maij in Sanct-Walpurgis Nachte anstellen sollen. [...] Nebenst einem Appendice vom Blockes=Berge / wie auch des Alten Reinsteins / und der Baumans Höhle am Hartz.] Mit einem Nachwort von Dr. Hans Henning, Weimar. Unv. Nachdr. der Ausg. Leipzig 1669. Hanau a. M., Verlag Müller & Kiepenheuer, 1968. 12 Bll., 582, XXV S., mit gefalt. Frontispiz u. 5 kl. Textabb., Kl.-8°; O-Halbleinen

Zur EA vgl. Graesse S.30; Hayn-Gotendorf III, 184: "Wie alle Werke des Praetorius sehr interessant und reichhaltig - Gesuchte Seltenheit!" - Dr. Hans Henning im Nachwort: "Eine nahezu vollständige Übersicht über den Hexen- und Gespensterglauben. Er verarbeitet alle wesentlichen, zum Thema passenden und in der Vergangenheit entstandenen Schriften. Vor allem aber fußt er auf den volkstümlichen Vorstellungen. Es wird ihm so möglich, eine Geschichte des Hexenwesens und ein System der Hexenbräuche zu liefern. Eine überwältigende Fülle von Einzelheiten wird ausgebreitet. Den Höhepunkt bilden die Hexenversammlung auf dem Brocken und die Teufelsanbetung." (S.XIII) - Ein gutes Expl. des Nachdrucks.

 

546.  Rühmann, Heinrich: Opfersagen des Hausgeist und Zwergenkultes. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Hohen Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Vorgelegt von Heinrich Rühmann aus Rickling/Holst. Kiel, Druck der Limburger Vereinsdruckerei GmbH, 1938. 69 S., Gr.-8°, Neues Leinen, O-Deckel mit eingebunden

U.a. über: Das ganze Jahr hindurch geübte Opferbräuche; An bestimmten Festzeiten gebundene Opfergebräuche; "Unsichtbare" Dämonen; Masken; Magische Opfersagen; Schicksalssagen. - Titelrückseite gestempelt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

547.  Scheible, J. [Hrsg.]: Die Sage vom Faust bis zum Erscheinen des ersten Volksbuches, mit Literatur und Vergleichung aller folgenden. Faust auf der Volksbühne, in den Puppen- oder Marionettenspielen; Zauber-Bibliothek des Magiers: Höllenzwang. - Drei- und vierfacher Höllenzwang. - Der grosse Meergeist. - Wunderbuch. - Der schwarze Rabe. - Geister-Commando. - Praxis magica. - Schätzeheber u.s.w. - Auch dritter Band von "Doctor Johann Faust." 1. Aufl. Stuttgart, Verlag J. Scheible, 1847. XIV, 1160 S., 20 Bll., 4 Bll. (Vlg.-Anz.), Taf. auf 46 Bll. (davon zwei gefalt. u. tlw. zweifarbig), u. mit Textholzschnitten., Kl.-8°, Neues Halbleinen

(= Das Kloster. Weltlich und geistlich. Meist aus der älteren deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten-, und vorzugweise komischen Literatur. Fünfter [5.] Band: 17.-20. Zelle). - Ackermann I/855; Engel Nr. 141. - Enthält u.a.: Die Sage von Doctor Joh. Faust; Faust u. andere Zauberer; Die Zaubersage. Der Geisterbann. Der Verbund mit dem Bösen von J. v. Görres; Faust auf der Volksbühne; Fausts Höllenzwang in mancherlei Ausgaben u. dessen klägliche Anwendung; Die Jenaische Christnachts-Tragödie (mit Stich des Orts, wo drei Studenten bei einer Beschwörung starben); Doctor Faustens dreifacher Höllenzwang; Wahrhafter Jesuiten-Höllenzwang; D. Faustus vierfacher Höllenzwang; Fausti Höllenzwang, oder Mirakul-, Kunst- und Wunderbuch; D.J. Fausti dreifacher Höllenzwang; Tabellae Rabellinae Geister-Commando; D. J. Fausti schwarzer Rabe; Doctor Fausts großer u. gewaltiger Meergeist; Fausti Praxis magica; Faustens dreifacher Höllenzwang. - Mit zahlreichen magischen Sigillen u. Abb. der versch. Beschwörungskreise auf Tafeln. - Durchgängig etwas braunfleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

548.  Schnitt, Wolfram: Magie und Mantik bei Hans Hartlieb. Wien, Im Verlag Notring der wissenschaftlichen Verbände Österreichs, 1966. 25 S., 8°, O-Karton

(= Salzburger Beiträge zur Paracelsusforschung. Hrsg. von der Internationalen Paracelsusforschung zu Salzburg. Heft 6). - Hans Hartlieb (um 1400-1468), Leibarzt u. Berater des Herzogs Albrecht von Bayern. Verfasste eines der frühesten dtsch. Kräuterbücher u. für den Markgrafen Johann v. Brandenburg das "Puech aller verpotten kunst, ungelaubens und der zaubrey", welches sich auch mit dem "faren in den lüften" der Hexen, dem Wetterzauber, der Mantik, Bildzauber u. Kristallomantie befasste; dabei werden etwa 10 der damals bekannten Zauberbücher erwähnt. - Ein gutes Expl.

 

549.    Schwebel, Oskar: Tod und Ewiges Leben im Deutschen Volksglauben. Erstausg. Minden i. Westf., J. C. C. Bruns Verlag, 1887. VI, [2], 388 S., 8°, Goldgepr. illus. O-Halbleinen

Ackermann I/682. - U.a. über: Die Schützer des Lebens; Das Lebenslicht u. die Lebenstalismane; Des Todes Boten; Bestattung u. Trauer; Die Fahrten der Seele; Wo weilen die Toten?; Verkehr mit den Seelen; Die letzte der Schlachten. - Die Aufsätze in diesem Buch "verherrlichen deutsche Gottesfurcht; sie sprechen von deutscher Todesfreudigkeit; sie schildern jene Hoffnung, die unsere Väter nicht hat zu Schanden werden lassen; mit einem Worte: sie stehen im Dienste des deutschen Idealismus und wenden sich vorzüglich an edle, jugendliche Herzen." (Vorwort) - Kanten u. Ecken etwas berieben u. bestossen; Vorsatz leicht fleckig; eine Lage gelockert; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

Aus dem Besitz des Abenteurers Rudolf von Sebottendorf (mit dessen ExLibris):

 

550.   Sebottendorf, Rudolf - Seligmann, Dr. S[iegfried]: Der böse Blick und Verwandtes. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens aller Zeiten und Völker. Mit 240 Abbildungen. Erstausg. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1910. LXXXVIII, 406 S., 2 Bll., mit den Fig. 1-74 im Text / XII, 526 S, 2 Bll., mit den Fig. 74-238 im Text u. auf Taf. [so kmpl.], Gr.-8°, Illus. O-Leinen (2 Bde.), vom Vlg. die O-Broschuren zusätzlich mit eingebunden

Detailliertes Werk zum Thema mit sehr umfangreichen Literaturverzeichnis u. Register. U.a. über: Wesen, die den bösen Blick haben; Heilmittel (u.a. Magische Heilmittel, Zauberformeln); Schutzmittel (dito); Hypothesen u. Erklärungen. - Leicht bestossen u. berieben; der erste Bd. an der Stehkante etwas fleckig; der zweite Bd. mit kl. Fleckspuren; Seiten tlw. etwas fleckig; ein Bd. mit gelegentlichen kl. Bleistiftanstreichungen, sonst gute Expl. - Beide Innendeckel mit Wappen-ExLibris von "Rudolf Freiherr von Sebottendorf" (eig. Adam Alfred Rudolf Glauer,1875-1945), Abenteurer, der unter Anleitung eines jüdischen Kaufmanns in der Türkei zum Meister der Rosenkreuzer aufgestiegen sein will. Beschäftigte sich auch mit Sufismus u. der Theosophie-Lehre von Helena Blavatsky, sowie intensiv mit der Astrologie (seit 1920 Schriftleiter der "Astrologischen Rundschau"). Darüber hinaus spielte Sebottendorf eine wichtige Rolle im Umfeld der völkisch-germanischen Geheimbünde der 1910/20er Jahre, er gründete 1918 als Ableger des Germanenorden die "Thule-Gesellschaft".

 

551.  Sechstes und siebentes Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz. Das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Wortgetreu nach einer alten Handschrift mit staunenerregenden Abbildungen. Reprint der Ausg. Verlagsbuchhandlung Ph. Hülsemann [vor 1920]. Berlin, Vlg. Richard Schikowski, [1995]. 128 S. / 64 S. / 32 S. / 47 S. / 31 S. / 125 S., mit Holzschnitten / 1 Bl., 8°, O-Leinen

(= Die Magischen Handbücher). - Angebunden von Verlagsseite: (1) Das siebenmal versiegelte Buch der größten Geheimnisse oder magisch-sympathetischer Hausschatz in bewährten Mitteln wider viele Krankheiten und Gebrechen des Leibes; nebst wundersamen Geheimnissen zu Erreichung der verschiedenartigsten Zwecke; (2) Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige Cabbala und durch Elohym mitgeteilt worden ist; (3) Romanus-Büchlein, oder Gott der Herr bewahre meine Seele, meinen Aus- und Eingang; von nun an bis in alle Ewigkeit, Amen. Halleluja; (4) Engel-Hülfe zu Schutz und Schirm in großen Nöthen; (5) Der wahrhaftige feurige Drache, oder Herrschaft über die himmlischen und höllischen Geister und über die Mächte der Erde und Luft [...]. - Einband geringfügig fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

552.  Silberstein, August: Denksäulen im Gebiete der Cultur und Literatur. Abraham a Sancta Clara, Barfüßermönch und Humorist. Ulrich von Lichtenstein, der ritterliche Minnesänger und, seine Abenteuer. Teufel und Hexen, in Geschichte und Sage. Neidhard Fuchs, der Bauernfeind. Der Holzmeister vom Naßwald und seine protestantische Colonie in den österreichischen Bergen. Erstausg. Wien, Wilhelm Braumüller, 1879. VI, [2], 344 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit montierter Deckelbeschriftung

Ackermann I/857. - Erwähnt auch Faust u. seine Zauberbücher (S.200). - Tlw. leicht braunfleckig; hinterer Innendeckel gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

553.  Staricius, Johannes: Neu-vermehrter Helden-Schatz. Das ist: Naturkündliches Bedencken / über und bey Vulcanischer / auch natürlich-magischer Fabrefaction und Zubereitung der Waffen des Helden Achillis in Griechen-Land / Daraus neben vielen Secretis zuvernehmen / was zu Martialischer Aussrüstung eines Kriegs-Helden vornehmlich gehörig. Erstlich in vier Theil abgetheilet. Von Johanne Staricio, Poet. Coron. & Not. Publ. Nunmehro aber nicht allein in solchen 4. Theilen mercklich gebessert / sondern auch mit dem fünfften und sechsten Theile / worinnen über 300 schöne zur Gesundheit / Wollust / Schimpff und Ernst dienende Kunst-Stücke / vermehret und von neuem in Druck befördert worden. o.O., o.V., 1713. 6 Bll., 531 S., 16 Bll., mit einigen Textholzschnitten, 12°, Halbleder d. Zt.

Vgl. zu anderen Ausg.: Grässe S.122; Ackermann V/864; Rosenthal 806-808; Duveen 562f: "A curious book of secrets." - Der Untertitel bezieht sich auf den Mythos, dass Hephaistos, der Gott des Feuers u. der Schmiede, die Waffen des Achill hergestellt habe. Der "Heldenschatz" erschien erstmals 1615 in Aschaffenburg u. erfuhr zahlreiche Auflagen, mit wechselnden Zusammenstellungen u. Inhalten. So enthält z.B. die Scheible Ausg. um 1850 nur noch tlw. den vorliegenden Text u. eine der vielen Abb. Bei den frühen Werken handelt es sich wohl zum großen Teil um eine Abschrift aus dem 1608 erschienenen Traktat "De Igne Magorum" von Heinrich Khunrath. - Das Werk enthält eine Vielzahl von Rezepturen zur Fabrikation von wunderbaren Metallen (u.a. magischen Electro), Flüssigkeiten u. Ölen, die in der Kriegsführung einsetzbar u. nützlich seien. Darüber hinaus finden sich kuriose Rezepte zu medizinischen, kosmetischen u. gastronomischen Zwecken, darunter auch Mittel gegen "Zauberey und Hexenwerck" oder die "Mannheit / so verlohren worden / wieder zu bringen". - Johann Staricius (1580-?) war Notar in Leipzig u. stand den Rosenkreuzern nahe, deren Hauptwerke 1614-1616 erschienen waren. 1618 gab er erstmals die Paracelsus-Schrift "Philosophia de limbo" heraus. 1641 soll er dann in Nürnberg als Alchemist tätig gewesen sein. - Einband berieben u. bestossen; Rücken angerissen u. an den Kapitalen mit kl. Ausbrüchen; hinterer Innendeckel mit kl. Vermerken; durchgehend gebräunt u. tlw. fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

554.  Strack, Hermann L.: The Jew and Human Sacrifice. (Human Blood and Jewish Ritual). An Historical and Sociological Inquiry. (Translated from the 8th edition with corrections, new Preface and additions by the author). 1st engl. edition. London, Cope and Fenwick, 1909. 289 p., Gr.-8°, New priv. Cloth

"Every year, especially about Easter -time, there is a revival of the accusation that the Jews, or, if not all the Jews, certain Jews, make use of the blood of Christians for proposes of ritual [...] That is why I discuss the connection with the significance of blood as regards religious belief, and particulary as regards the superstitions of humanity at large." (Preface) - From the contents: Human Blood Serves to Ratify the given word; The Blood of other Persons used for Healing Purposes; Blood of Executed Persons: Hangman’s Rope; Animal Blood; The Blood Superstition as a Cause of Crime; Popular Therapeutics wof Blood Superstition within the Jewish People; The Pretended Evidence of History for Jewish Ritual Murder. - With Index. - Pages a bit browned, else a good copy.

 

555.  Wohlfarth, Dr. Joh. Fr. Theod.: Abracadabra oder die dritte und letzte Stufe der höhern Weihe in die gesammten geheimen Wissenschaften oder die Magie. Dritte, mit Rücksicht auf die Fortschritte der Wissenschaft umgearbeitete und verbesserte Auflage. (3. Aufl.) Weimar, Verlag u. Druck von Bernh. Friedr. Voigt, 1858. XII, 396 S., 1 Bl., mit gest. Titelvignette, Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit kl. handschrftl. Rückenschild

Zur EA von 1836 vgl. Graesse S.88. - U.a. über: Entstehung des Aberglaubens; Geschichte des Aberglaubens; Der Aberglaube der römisch-kath. Kirche; Der astrologische Aberglauben; Der alchemistische Aberglaube; Thierischer Magnetismus; Glaube an die Besessenheit vom Teufel; Die allein wahre Magie. - Kanten u. Ecken stärker beschabt u. bestoßen; innen stockfleckig; im Vorsatz kl. Wappenstempel, sonst ein gutes Expl. - Selten.