ARCHIV - Katalog 15 - Varia

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher aus der Kategorie Varia aus unserem 15. okkulten Antiquariatskatalog.


710.  Avalon, Arthur (Sir John Woodroffe): Die Schlangenkraft. Die Entfaltung schöpferischer Kraft im Menschen. Beschreibung und Untersuchung der sechs körperlichen Zentren in zwei Werken über Laya-Yoga, aus dem Sanskrit übersetzt, und mit Einführung und Kommentar. 3. Aufl. [Weilheim/Obb., bzw. München], Otto Wilhelm Barth Verlag, 1982. 373 S., 1 Bl., mit 8 montierten Farbtaf. u. 9 blattgroßen Zeichnungen, Gr.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag

Die EA erschien bereits 1918. -  "Es gibt in der europäischen Literatur über indische Religion und Philosophie kein ähnliches Werk, das die im Hinduismus und Mahayana-Buddhismus so bedeutsamen Yoga-Methoden in gleicher Tiefe behandelt. Im vorliegenden Buch überträgt und kommentiert Avalon die beiden wesentlichsten Werke des Sanskrit über Kundalini-Yoga: ‘Satcakra Nirupana’ und ‘Puduka Pancakra’. Gleichzeitig gibt er eine umfassende Einführung in das Wesen des Tantrismus." (Klappentext) - Was Sir John Woodroffe (1865-1936) Weltgeltung verschaffte, sind seine tiefgründigen Studien über Yoga, Kundalini u. die Chakras (Miers). - Vorsatz mit Wappenstempel, sonst ein gutes Expl.

 

711.  Avalon, Arthur (Sir John Woodroffe): Shakti und Shakta. Lehre und Ritual der Tantra-Shastras. 1. Aufl. Weilheim (Obb.), Otto Wilhelm Barth Verlag, 1962. 441 S., 1 Bl., mit 2 montierten Taf., Gr.-8°, Goldgepr. illus. O-Leinen mit O-Umschlag

U.a. über: Tantra-Shastra u. Veda; Ist Shakti Macht?; Shakti im Taoismus; Shakti u. Maya; Die indische Magna Mater; Das Hindu-Ritual; Pancatattva, das geheime Ritual; Kundalini-Shakti. - Umschlag mit Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

712.  Bähr, Karl Christ. Wilh. Fel.: Symbolik des Mosaischen Cultus. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Heidelberg, Akademische Buchhandlung J. C. B. Mohr, 1837, 1839. XII, 498 S. / XV, 723 S., 8°, Halbleder d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild (beide zus. in 1 Bd.) 

Ackermann III/5: "Selten". - Bähr behandelt die Symbolik der Cultus-Stätte, d.h. der Stiftshütte (u.a. auch Zahlensymbolik, gesamter 1. Bd.), dann der Cultus-Personale (z.B. die Amtskleidung des Hohepriesters), die Cultus Handlungen (Opfer u. Reinigungen) sowie die Cultus-Zeiten (u.a. der Sabbatcyclus). - Mit Register. - Einband etwas bestossen u. stärker berieben; vorderer Vorsatz beschrieben (wohl Griechisch u. Latein); Seiten etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

713.  Bahai - Baha’o’llah: Frohe Botschaften. Worte des Paradieses. Tablett Tarasat. Tablett Taschalliat. Tablett Ischrakat. Geoffenbart von Baha’o’llah in Akka. Aus dem Persischen übersetzt von Ali Kuli Khan. Deutsch von Wilhelm Herrigel. Stuttgart, Verlag des Deutschen Bahai-Bundes, 1921. 123 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Diese Tablette bilden "eine gewisse Grundlage der Bahailehre" u. enthalten "zum Teil Auszüge aus dem ‘Buch der Gesetze’." (Vorwort des Übersetzers) Die Texte wurden durch den Religionsstifter Baha’ullah (1817-1892) medial (von Gott) empfangen. - Papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

714.  Bahai - Phelps, Myron H.: Abdul Baha Abbas’ Leben und Lehren. Eine Studie über die Bahai-Religion. Eingeleitet vom Bab. Geoffenbart von Baha’o’llah. Gelehrt von Abdul Baha. Aus dem Englischen übersetzt von Wilhelm Herrigel. Stuttgart, Verlag des deutschen Bahai-Bundes, 1922. 248 S., mit Frontispiz, 8°, O-Leinen mit Goldschrift

Enthält die Lebensgeschichte des Religionsstifters Baha’ullah (1817-1892) sowie ab S.161 etliche "Unterredungen" (u.a. über die Natur Gottes, die Seele, Reinkarnation, Himmel u. Hölle usw.). - Ein gutes Expl.

 

715.  Bauer, Dr. A[lexander]: Naturhistorisch-biographische Essays. Mit 3 Tafelabbildungen. Stuttgart, Verlag von Ferdinand Enke, 1911. 4 Bll., 108 S., 2 Bll., mit 3 Taf., Gr.-8°, O-Karton

Die Texte basieren tls. auf persönlichen Erinnerungen u. wurden bereits als Feuilletons in der "Wiener Zeitung" abgedruckt. Über: Freiherrn von Reichenbach; Paul Traugott Meissner; Johann Arzberger; Mde. Lavoisier de Rumford; Sir Humphrey Davy in den österr. Alpen; Der Alchemist Glauber in der Wiener Neustadt; Paracelsus. - Einband bestossen, angestaubt u. mit Fehlstelle am Rücken; Seiten unbeschnitten u. mit wenigen Bleistiftanstreichungen, sonst gut.

 

716.  Beek, Gottfried zur [d.i. Ludwig Müller v. Hauen; Hrsg.]: Die Geheimnisse der Weisen von Zion. 2. Aufl. (Berlin) Charlottenburg, "Auf Vorposten", 1919 [wahrscheinlich erst 1920]. 256 S., mit Textillus. u. der gefalteten Farbtaf. "The Kaiser´s Dream", Gr.-8°, O-Halbleinen

Mohler 122.9.10. - Mit einigen Illustrationen des völkischen Malers u. Grafikers Franz Stassen (1869-1949) u. umfangreicher Bibliografie "Werke über die Judenfrage". - Beim Inhalt soll es sich um die Sitzungsmitschrift eines jüdischen Kongresses handeln, abgehalten von Repräsentanten Israels. Diese "Protokolle" sind Grundlage für den Mythos der "Jüdischen Weltverschwörung". Wahrscheinlich ist der Text eine Fälschung der Geheimpolizei im zaristischen Russland u. basiert auf dem französischen "Dialogue aux enfers entre Machiavel et Montesquieu / Dialog in der Hölle zwischen Machiavelli und Montesquieu" von Maurice Joly, das 1864 anonym in Genf erschien. Nach dem Tod von Ludwig Müller von Hauen übernahm der Parteiverlag der NSDAP die weitere Hrsg. (vgl. Jeffrey L. Sammons: Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Grundlage des modernen Antisemitismus - eine Fälschung). Kaum eine Schrift hatte einen so weitreichenden politischen Effekt. In Deutschland erschienen sie erst 1920 mit falscher Jahresangabe. - Etwas schiefgelesen, bestossen, leicht berieben u. fleckig; oberes Kapital leicht angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

717.  Beowulf: Im Schleier der Maya. Ein Entwurf arischer Welterfassung aufgezeichnet von Beowulf. Innsbruck, Leipzig u. Wien, Deutschvölkischer Schererverlag, [1903]. XVI, [2], 154 S., 1 Bl., Gr.-8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Vielheit der Vielheiten, Gesetz der Formen; Zwiespalt der Zweiheit,Triebkraft des Alls; Wirklichkeiten, welche u. wie viele?; Urgesetz Karma, Licht aus dem Osten; Zeit u. Raum, Veränderung u. Vielheit; Erlösung. - "Die aus ihrer Seligkeit herabgestiegene Gottheit hatte sich, einst fleischgeworden, mit ihrem eigenen Blute, den ‘Töchtern der Erde’ vermischt, mit ihm Nachkommen zu zeugen. Sie hatte sich selbst den Ring geschmiedet, der sie an das Rad der Geburten und Tode bannte. Unaufhörlich mußte sie sich dann fortpflanzen in den ‘Wälsungen’ zusammen mit den ‘Walküren’, dem fleischgewordenen Wollen [...] verstrickt in den vielfach verschlungenen Maschen des Schleiers der Maya, der Täuschung, die das ganze Gewebe der Scheinwelten immerzu webt. Maya - oder anderwärts Maria [...]." (S.144f) - Für den Verlag, der auch das Sonnenwendweihefestspiel "Feuerzauber" (1901) von Guido List veröffentlichte, ein untypisches Buch. - Einband etwas angestaubt u. angerändert, leicht gebräunt u. min. fleckig; Titel mit Widmung; Seiten unbeschnitten u. leicht braunfleckig; im Vorwort ein Blatt verbunden; letzte Blatt mit Eselsohr, sonst gut. - Selten.

 

718.  Beschreibung des jezt in Spanien aufgehobenen Inquisitions-Gerichts und dessen Verfahrens. Ein Artikel aus dem 30sten Theile der Krünitzischen ökonomisch-technologischen Encyklopädie. 1. Aufl. Frankfurt [am Main] u. Leipzig, o.V., 1809. 180 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. 

Einband etwas berieben; Rücken mit Standortmarke; Vorsatz mit Signatur "Schwenkow 1889"; Titel gestempelt: 1x "Rudolf Schwenkow" (Prof. Dr., ehemaliger Direktor der Klosterschule, geb. 30.06.1865 in Göttingen, gest. 16.03.1926 in Hamburg); durchgängig braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten nach KVK/WorldCat sind nur 2 Expl. nachweisbar.

 

719.  Bischoff, Dr. Erich: Babylonisch-Astrales im Weltbilde des Thalmud und Midrasch. Mit zwölf Abbildungen. Erstausg. Leipzig, J. C. Hinrich’sche Buchhandlung, 1907. VI, [2], 172 S., mit 12 Abb., 8°, Priv. Halbleinen unter Verwendung beider O-Deckel 

Hauptkapitel: Entsprechungen von Himmlischen u. Irdischem; Die Schöpfung; Zur Topographie des Weltalls; Welt-Zôon u. Welt-Geist; Astrologisches; Astrale Geister; Einzelheiten des astralen Weltbildes; Astrale Symbolik. - Mit Register. - Ehem. Bibliotheksexpl. mit entsprechenden Aufklebern, Stempeln u. Eintragungen; Oberkante bestossen; Rückendeckel leicht angeschmutzt; Seiten unbeschnitten, sonst gut.

 

720.  Bischoff, Dr. Erich: Im Reiche der Gnosis. Die mystischen Lehren des jüdischen und christlichen Gnostizismus, des Mandäismus und Manichäismus und ihr babylonisch-astraler Ursprung. Mit 20 Abbildungen. Leipzig, Th. Grieben’s Verlag (L. Fernau), 1906. VIII, 147 S., mit 20 Abb. im Text u. auf Taf., Kl.-8°, Priv. schlichtes Halbleinen

(= Morgenländische Bücherei: Band V). - Ackermann III/327. - Inhalt: Jüdischer Gnostizismus; Christlicher Gnostizismus; Mandäismus; Manichäismus; Astralmythus u. Mystik. - Mit Anstreichungen, sonst ein gutes u. frisches Expl.

 

721.  Blake, William: The Marriage of Heaven and Hell. Reproduced in Facsimile from an original copy of the work printed and illuminated by the author between the years 1825-1827 and now in the Fitzwilliam Museum, Cambridge. With a Note by Max Plowman. Full-colour Facsimile Edition. London and Toronto, J. M. Dent and Sons Limited (New York, E. O. Dutton & Co.), 1927. p, [1-4], 27 p. (the coloured facsimile), p. 5-23, Gr.-8°, Gilt O-Cloth with O-Jacket 

After dealing with good and evil as contrary states in "Songs of Experience", in this following work Edward Blake (1757-1827, famous painter) now "understood that evil was not a condition imposed by some malevolent deity, but was a state of experience through which the soul of man passed, in order that, knowing good and evil, he might achieve a nobler state, the condition Blake called Imagination, or Liberty." (p.9) - There are only 9 original copies of "The Marriage of Heaven and Hell" existing, the one facsimilated is the latest one, which contains some details that the others do not show. - The jacket is in bad condition (torn into several pieces, spine almost lost); the book itself is a bit knocked, otherwise a good copy.

 

Rarität - eines von nur 100 Exemplaren des von Blüher „wider sich selbst“ unter Pseudonym veröffentlichten Werks.

 

722.  Blüher - Zelvenkamp, Artur [d.i. Hans Blüher] und Annemarie v. G. (Hrsg.): Der Judas wider sich selbst. Aus den nachgelassenen Papieren von Artur Zelvenkamp. Herausgegeben von Annemarie v. G. Erstausg. in einer Aufl. von 100 Expl., vorl. Nr.47. Berlin, Der weisse Ritter Verlag, 1922. 73 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Mohler 103.1.85; Hergemöller in "Mann für Mann": "In seiner pseudonymen Schrift ‘Der Judas wider sich selbst’ (1922), die unter dem Eindruck des ‘Antiblüher’ Johann Plenges entstand, schrieb er der heterosexuellen Liebe eine größere Tiefendimension zu als der homosexuellen. In dem selben Jahr heiratete er die Ärztin Else Hebner". - Zitat aus dem vorliegenden Titel: "Blüher hat den Typus inversus nicht etwa bloß entdeckt, sondern er hat ihn auch geschaffen. Das heißt: er hat durch einen Kern der Sache vorläufig treffenden Erkenntnisakt Menschen, die bisher nicht wußten, was sie waren, zu Wissenden gemacht, und da dieses Wissen kein abstraktes war, sondern ein organisches, fuhr es ihnen in die Glieder, diese Glieder recken sich, man wische sich die Augen, und so ‘entstand’ jene Männerart, die es seitdem ‘gibt’. Dies ist nur Blüher gelungen, nicht etwa z.B. Benedikt Friedlaender oder gar den Schweinen der homosexuellen Bewegung." (S.31) - Hans Blüher (1888-1955), Leitfigur des bündischen Denkens, eine der wesentlichen Persönlichkeiten innerhalb der konservativen Revolution. Blüher ist v.a. bekannt durch seine Werke "Die Achse der Natur" u. "Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft". - Einband schwach fleckig u. angestaubt; Schmutztitel gestempelt; wenige Flecken durch gerostete Klammern, sonst ein gutes Expl.

 

723.  Blüher, Hans: Die Aristie des Jesus von Nazareth. Philosophische Grundlegung der Lehre und der Erscheinung Christi. 3.-6. Tsd. Heidelberg, Niels Kampmann Verlag, [1921]. 251 S., 2 Bll., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Mohler 103.1.43. - U.a. über: Der Einbruch des Neuen Testamentes in die antike Welt; Die primäre u. die sekundäre Rasse; Die Opferung des Judas Ischariot; Christus u. die Dämonischen; Kritik der Theologien; Die Jüngerlehre; Die Lehre Christi in ihren letzten Folgen. - "Den Gemeinten ist dies geboten: Haltet Euch rein aus dem Geist aus dem Baskenlande und aus der lateinischen Ebene. Sie wissen / dass der Gralskelch ihren Händen entrissen ist und Euch anvertraut [...] Hütet Euch vor dem geschlagenen Volke / das den Mond zum Zeichen hat und das Schlacke im Blute führt [...] wenn Ihr nicht wacht / so geht der Kelch vorüber und wandert nach Asien." (Schluss) - Deckel u. Schnitt etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

724.  Blüher, Hans: Die Erhebung Israels gegen die christlichen Güter. Erstausg. Hamburg u. Berlin, Hanseatische Verlagsanstalt, [1932]. 202 S., 3 Bll., 8°, Engl. O-Broschur 

Inhalt: Der Rat des Machiavelli; Protestantismus als norddeutsche Entscheidung; Die Gegengründung des nachchristlichen Judentums; Frankreich als antichristliche Sendungsmacht; Anhang: Martin Buber; Friedrich Gundolf; Die Presse; Bilder: Gundolf in jüdischer Form; Gundolf in germanischer Form; Französische Revolutionstruppen öffnen auf Conventsbeschluß die Gräber der Könige von Frankreich. - Einband leicht bestossen u. mit einer kl. Fleckspur, sonst ein gutes Expl.

 

725.  Blüher, Hans: Secessio Judaica. Philosophische Grundlegung der historischen Situation des Judentums und der antisemitischen Bewegung. 1.-5. Tsd. Berlin, Der weisse Ritter Verlag, 1922. 66 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Inhalt: Geschichte u. Wirtschaft; Der jüdische Irrtum; Der antisemitische Irrtum. - Einband angestaubt u. etwas fleckig; Kapitale sauber geklebt; Deckel angerändert; Titel mit Einriss; Seiten gebräunt, unbeschnitten u. angerändert, sonst ein gutes Expl.

 

726.  Blüher, Hans: Werke und Tage. Erster Band (= alles Erschienene]. Erstausg. Jena, Eugen Diederichs, 1920. 154 S., 3 Bll., mit Frontispiz (die Büste Blühers von Joachim Kardasch), 8°, O-Halbleinen

Mohler 103.1.80. Zur Autobiographie hebt Mohler die an Arroganz streifende Selbstsicherheit des Autors hervor. - Die vorliegende erste Fassung des Werks wurde von Blüher selbst wieder aus dem Handel gezogen. Die erweiterte, zweite Fassung: "Werke und Tage. Geschichte eines Denkers" erschien erst 1953. - U.a. über: Bund u. Königtum; Das Buch Antinoos; Entscheidung; Die Wanderjahre; Das Wandervogel-Werk; Die individualistische Siedlung; Nachwort zur Büste von Joachim Kardasch. - Zitate: "Und man kann wahrlich auf den Gedanken kommen, daß die Natur mit dem Menschen halt eben nur ein Experiment gemacht hat, das ganz offensichtlich mißlungen ist [...] Das was unsere Väter und die anderen absonderlichen Menschen Frauenliebe nennen, das ist einfach der Zeugungsvorgang der Natur, der ja nun freilich notwendig ist, und zu welchem Zwecke man die Frauen gebraucht. Diese darf man nun freilich nicht etwa verabscheuen, sondern man muß ein gewisses wohliges Gefühl für sie aufbringen und gut zu ihnen sein, denn sonst geht es nicht. Es ist offenbar eine einfache bürgerliche Angelegenheit, hat aber nichts mit eigentlicher Liebe zu tun, welche sich eben immer nur auf einen Jüngling beziehen kann." (S.21 u. 59) - Einband tlw. leicht gebräunt; Signatur auf dem Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

727.  Bode, Julius: Wodan und Jesus. Ein Büchlein von christlichem Deutschtum. Erstausg. Sontra in Hessen, Verlag Frei-Deutschland, 1920. 47 S., 8°, O-Pappband

"Wenn man nun das religiöse Leben unserer Väter nicht in seinen Anschauungen, sondern in seinen innersten Empfindungen und Strebungen mit der Religion Jesu vergleicht, so findet man, daß die beiden sich ganz nahe verwandt sind. Sie berühren sich viel näher als die Religion Jesu mit dem, was man vor 1100 Jahren unseren Vätern als Christentum darbot." (S.8) - Julius Bode war protestantischer Pastor in Bremen u. Freimaurer in der Loge Friedrich Wilhelm zur Eintracht. Er sah keinen Widerspruch darin Christentum, Freimaurerei u. völkische Gläubigkeit zu vereinen. Wie vorliegend bemüht er sich um eine Germanisierung des Christentum, wobei vor allem das Bild eines heroischen Christus im Vordergrund stand (zum Autor vgl. auch Stefanie von Schnurbein u. Justus H. Ulbricht (Hrsg.): Völkische Religion und Krisen der Moderne. Entwürfe "arteigener" Glaubenssysteme seit der Jahrhundertwende. Würzburg 2001). - Leicht berieben u. bestossen; zwei Randanstreichungen; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

728.  Brandes, G.: Shelley und Lord Byron. Zwei litterarische Charakerbilder. Mit besonderer Berücksichtigung der Frauengestalten in ihrem Leben. Leipzig, Verlag von H[erman] Barsdorf, 1894 [Deckel: 1893]. 2 Bll., Titel, 164 S., 8°, O-Karton

U.a. über: Radikaler Naturalismus; Die individuelle Leidenschaftlichkeit; Der revolutionäre Geist. - Der skandalumwitterte Dichter George Gordon Noel Byron (1788-1824) u. 6. Baron Byron of Rochdale war mit Percy Bysshe Shelley (1792-1822), dessen literaische Arbeiten wegen ihrer abseitigen Thematik bei Zeitgenossen überwiegend auf Ablehnung stießen, u. seiner Partnerin Mary Wollstonecraft Godwin (später Mary Shelley) befreundet. Byron verließ England 1816 u. lebte dann mit seinem Leibarzt Polidori in der Villa Diodati am Genfer See; die düstere Hausatmosphäre inspirierte Bewohner u. Besucher. Polidori verfasste die Erzählung "The Vampyre", die als Beginn des Genres gilt u. Mary Shelley verfasste in Folge ihren Roman "Frankenstein oder der neue Prometheus". Die Begegnungen aus dem Jahr 1816 wurden in "Schwarzer Sommer" (1988) sehr ungewöhnlich von Regisseur Ivan Passer verfilmt. - Deckel u. erste Seiten mit kl. Randläsuren; sonst ein gutes, unaufgeschnittenes Expl.

 

729.  Breysig, Adam: Wörterbuch der Bildersprache oder kurzgefaßte belehrende Angaben symbolischer und allegorischer Bilder und oft damit vermischter Zeichen. Zugleich Versuch eines Zierathwörterbuchs. Mit 3119 lithografirten Monogrammen und einer Charte. Erstausg. Leipzig, bei Friedrich Christian Wilhelm Vogel, 1830. 1 Bl., XXX, [2], 972, 54 S. u. 1 eingefalt. Taf., Gr.-8°, Marmoriertes Halbleder d. Zt. 

Wolfstieg 31624: "Enthält viele alchymistische Zeichen, die namentlich für die Symbolik der Rosenkreuzer wichtig sind." - Die Sammlung symbolischer Sprach-Bilder umfasst nahezu 5000 Eintragungen u. ist v.a. für Künstler aller Art gedacht. Johann Adam Breysig (1766-1831) war Maler u. erster Lehrer der Provinzial-Kunstschule in Magdeburg. - Einband ist bestossen u. tls. beschabt; der Rücken ist ganz, der vordere Deckel halb lose, Bindung dennoch weitgehend fest; der Titel wie die Taf. etwas braunfleckig, u. mit Stempel von Adolf Spamer (der Volkskundler u. Germanist Adolf Spamer 1883-1953; zählt zu den bedeutendsten Wissenschaftlern der Volkskunde, u.a. einer der wesentlichen Mitarbeiter des "Atlas der deutschen Volkskunde". 1936 erhielt er den ersten rein volkskundlichen Lehrstuhl in Berlin u. in der DDR war er Mitgründer des Instituts für deutsche Volkskunde.); ganz wenige S. mit kl. Anstreichungen, sonst innen gutes Expl. - Selten.

 

730.  Bruns, Friedr.: Das Uhrwerk des Thomas in natürlicher Grösse. Kurz vor der Explosion in Bremerhaven und nach dem Gedächtniss auf das Genaueste gezeichnet und beschieben von Friedr. Bruns, Uhrmacher in Bremen. 2. Aufl. Bremen, Verlag von M. Heinsius, 1876. 14 S., mit 2 mehrfach gefalteten Taf., Kl.-8°, Priv. schlichter Pappband

Am 11.12.1875 explodierte in Bremerhaven am Kai ein Faß, in dem dreizehn Zentner Sprengstoff verborgen waren. Es gab 83 Tote u. zahllose Verletzte, zurück blieb ein vier Meter tiefer Krater. Der Täter, der mit der Höllenmaschine eigentlich auf hoher See einen Versicherungsbetrug begehen wollte, war ein gewisser William King Thomas, manchmal auch Thomson oder William Keith Thomas. Geboren wurde er als Keith Alexander oder Alexander Keith in Halifax im US-Bundesstaat Pennsylvania als Sohn eines deutschstämmigen Brauereibesitzers. Aus der "Thomas-Katastrophe" wurde der "Thomas-Fall", der bereits wenige Jahren später als Lehrbeispiel in das Strafrecht Eingang fand. Vorliegend die kleine Schrift eines Uhrmachers, der vorher unwissend das Uhrwerk für den Zündmechanismus repariert hatte. - Tlw. leicht fleckig; Karten mit hinterlegen Anrissen, sonst ein gutes Expl.

 

731.  Capri, Pier: Die Prophezeiungen von Papst Johannes XXIII. Die Geschichte der Menschheit von 1935 bis 2033. Freiburg (CH), Touraco AG, 1982. 180 S., 2 Bll., mit 4 Taf., 8°, Goldgepr. O-Pappband mit O-Umschlag

Enhthält nach div. Einführungen die Prophezeiungen, welche 1935 von Angelo Roncalli, dem zukünstigen Papst Johannes XXIII, ausgesprochen wurden, u. Kommentare dazu. "Die Sätze sind klar, die Namen und Ereignisse werden in genauer chronologischer Reihenfolge genannt [...] Wir nennen einige: [...] die Vereinigten Staaten von Amerika werden eine Präsidentin bekommen, die Berliner Mauer wird niedergerissen, eine Volksrevolution wird alle amerikanischen Länder vereinigen. Rom wird eine verlassene Stadt [usw.]" (Klappentext) - Ein sauberes u. gutes Expl., papierbedingt etwas gebräunt.

 

732.  Coit, Stanton: Die ethische Bewegung in der Religion. Vom Verfasser durchgesehene Uebersetzung von Georg von Gizycki. Leipzig, O. R. Reisland, 1890. 2 Bll., 227 S., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt.

U.a. über: Warum Ethik statt Religion?; Die Ethik des Gebets; Die Gefahren des Radikalismus in der Religion; Die Ethik Shakespeare’s; Ethische Cultur als eine Religion für das Volk. - Vorsatz mit Besitzerstempel; tls. leicht braunfleckig; einige Bleistiftanstreichungen (nicht allzu viele), sonst ein gutes Expl.

 

Nr. 733-741 - Alexandra David-Neel (eig. Alexandrine Marie, 1868-1969) finanzierte ihre ersten Reisen nach Indien, Ceylon, Indochina u. Südchina mit einer Erbschaft. Danach verdiente sie ihren Unterhalt als Sopranistin in den französischen Kolonien u. begegnete dabei in Tunesien dem Ingenieur u. Lebemann Philippe Néel. Die beiden heirateten 1904.

Nach ihrem ersten Buch über Sinn u. Lehre des Buddhismus (1911) bricht sie mit 43 Jahren allein zu der Reise auf, die ihr Leben verändern sollte; aus den geplanten 18 Monaten wurden 14 Jahre. Im Februar 1924 erreicht Alexandra David-Néel als erste weiße Frau die Hauptstadt Tibets: Lhasa. Als "die Frau auf dem Dach der Welt" wird sie nach ihrer Rückkehr gefeiert. Nach zahlreichen Veröffentlichungen stirbt Alexandra David-Néel im stolzen Alter von 100 Jahren hochgeehrt in ihrer Villa "Santen Dhzong" bei Digne in den französischen Alpen.

 

733.  David-Neel, Alexandra: Altes Tibet Neues China. Mit 27 Abbildungen auf Kunstdrucktafeln und einer Karte. 1. Aufl. Wiesbaden, F. A. Brockhaus, 1955. 203 S., mit 27 Abb. auf 24 Taf. u. 1 Karte, Gr.-8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag

Umschlag geringfügig berieben, sonst ein sehr gutes Expl.

 

734.  David-Neel, Alexandra: Arjopa. Die erste Pilgerfahrt einer weißen Frau nach der verbotenen Stadt des Dalai Lama. Mit 45 Abbildungen und einer Karte. 2. Aufl. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1930. 322 S., 1 Karte, mit einigen Taf., Gr.-8°, Illus. O-Leinen 

Bericht von David-Neels fünfter Tibetreise. Aus dem Englischen von Ada Ditzen. - Mit Register. - Einband angestaubt; Rücken etwas aufgehellt u. mit schwacher Fleckspur, sonst ein sehr gutes Expl.

 

735.  David-Neel, Alexandra: Der Weg zur Erleuchtung. Geheimlehren, Riten und Zeremonien in Tibet. Mit 11 Abbildungen auf Kunstdrucktafeln. Dtsch. Erstausg. Stuttgart, Hans E. Günther, 1960. 224 S., mit Frontispiz u. 4 Taf., Gr.-8°, Illus. O-Leinen

U.a. über: Die tibetanische Mystik; Die versch. Arten der Einweihung in die Mystik u. deren Zweck; Zwecke der Initiationen; Geistige Alltagsübungen; Die Dalai Lamas; Das kleine u. das große Gefährt; Die wahre Initiation; Die versch. Arten von Moral; Die Aufmerksamkeit; Kosmisches Bewußtsein; Die Lehren der tibetanischen Mystiker; Die tibetanische Intelligentsia. - Ein gutes Expl.

 

736.  David-Neel, Alexandra: Heilige und Hexer. Glaube und Aberglaube im Lande des Lamaismus. Nach eigenen Erlebnissen in Tibet dargestellt. Mit 22 Abbildungen und einer Karte. Dtsch. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1931. 295 S., mit Frontispiz, 1 Karte u. Taf., Gr.-8°, Illus. O-Leinen

Mit einem Vorwort von Dr. d’Arsonval. - Hauptkapitel: Die Vorschule; Lehrjahre in der Einsamkeit; Im Kloster Kum-Bum; Vom Umgang mit Dämonen; Meister u. Schüler; Mystik u. Sport; Mystische Lehrsätze u. geistige Schulung; Geistige Vorgänge u. wie die Tibeter sie erklären. - Mit Register. - Einband  angestaubt u. am Rücken leicht aufgehellt, sonst ein gutes Expl.

 

737.  David-Neel, Alexandra: Im Schatten des Himalaja. Zauber und Wunder in Nepal. Mit 19 Abbildungen auf Kunstdrucktafeln und einer Karte. 1. Aufl. Wiesbaden, F. A. Brockhaus, 1953. 185 S., 1 Bl., mit 19 Taf. u. 1 Karte, Gr.-8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag

Umschlag leicht berieben, sonst ein sehr gutes Expl.

 

738.  David-Neel, Alexandra: Land der Is. In Chinas wildem Westen. 1. Aufl. Wien, Ullstein, [1952]. 270 S., 1 Bl., mit 17 Abb. auf Taf. u. Karte, Gr.-8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag 

"Das Land um den Kuku-nor den heiligen blauen See, und die Berge mit ihren Göttern, Dämonen und Eremiten hüten noch immer Geheimnisse, die erforschen zu wollen schon mancher Europäer mit seinem Leben büßte." (Klappentext) - Umschlag leicht berieben u. mit geringen Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

739.  David-Néel, Alexandra: Liebeszauber und schwarze Magie. Dtsch. Erstausg. München-Planegg, Otto-Wilhelm-Barth-Verlag, 1952. 267 S., 1 Bl., 8°, Farbig illus. O-Halbleinen (von Viktor Bogo-Gawlensky) 

Das Werk erschien 1938 unter dem Originaltitel "Magie d’amour et magie noir" bei Librairie Plon, Paris. Die autorisierte Übersetzung aus dem Französischen besorgte Fritz Werle. - Der "Roman" soll auf Tatsachen beruhen u. kreist um die leidenschaftliche Affäre des Räubers Garab mit einer Frau, von der er glaubt, sie sei eine Dämonin. Die Autorin schildert versch. schwarzmagische Praktiken, wie die Kunst, während der Liebesbeziehung die Lebenskraft abzuziehen; Höhepunkt ist dabei Kapitel 6, in dem ein Mystiker der Bön-Religion in seiner höllischen Werkstatt nach dem Lebenselixir sucht. - Die grundlegenden Motive dieses Buches wurden 2007 sehr einfühlsam u. beeindruckend in "Valley of Flowers. Die Legende einer unsterblichen Liebe" (Buch u. Regie: Pan Nalin) verfilmt. - Ein gutes Expl.

 

740.  David-Neel, Alexandra: Meister und Schüler. Die Geheimnisse der lamaistischen Weihen. Auf Grund eigener Erfahrungen dargestellt. Mit 36 Abbildungen. Dtsch. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1934. 191 S., mit Frontispiz u. 26 Taf., Gr.-8°, Illus. O-Leinen

"Dieses Buch möchte allen, die sich für die Äußerungen morgenländischen Geisteslebens interessieren, Genaueres über die Gebräuche bei der Einweihung in den Lamaismus und über die Lehren mitteilen, die den Eingeweihten, teils während der Feierlichkeiten, teils späterhin gegeben werden." (Einleitung) - Einband leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

741.  David-Neel, Alexandra: Vom Leiden zur Erlösung. Sinn und Lehre des Buddhismus. Dtsch. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1937. 196 S., 2 Bll., Gr.-8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag

Aus dem Franz. übers. von Ada Ditzen. - Umschlag mit Einrissen u. Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

742.  Delitzsch, Friedrich: Babel und Bibel. Erster bis dritter Vortrag. (1) Babel und Bibel. Ein Vortrag. [ursprünglich gehalten am 13. Januar 1902]. - (2) Zweiter Vortrag über Babel und Bibel. - (3) Babel und Bibel. Dritter (Schluss-)Vortrag. 31.-35 Tsd., 41.-45 Tsd., 1.-6 Tsd. (1) Leipzig, Hinrichs’sche Buchhandlung, (2 u. 3) Stuttgart, DVA, 1903, 1904, 1905. 78 S., mit 50 Textabb. / 62 S., mit 25 tlw. farbigen Abb. im Text u. auf Taf. / 69 S., mit 21 Abb. im Text u. auf Taf., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückenschild (alle zus. in einem Bd.)

Nach dem 2. Vortrag erschien 1904 noch: "Babel und Bibel. Ein Rückblick und Ausblick". - Der Assyriologe u. Direktor der Vorderasiatischen Abteilung der Königlichen Museen Friedrich Delitzsch (1850-1922) hat in seiner Arbeit "Babel und Bibel" die These aufgestellt, dass die jüdische Religion u. das Alte Testament auf babylonische Wurzeln zurückgehen, was zu seiner Zeit heftige Diskussionen entfachte ("Babel-Bibel-Streit"). Versatzstücke seiner Forschungen wurden später von den Vertretern des "esoterischen Hitlerismus" genutzt, um im Zusammenhang mit den sog. Reichsdeutschen Flugscheiben den Mythos der "Schwarzen Sonne" zu schaffen, die Babylonische Wurzeln haben soll. - Ein gutes Expl.

 

743.  Deussen, Dr. Paul: Das System des Vedanta. Nach den Brahma-Sutra’s des Badarayana und dem Kommentare des Cankara über dieselben als ein Kompendium der Dogmatik des Brahmanismus vom Standpunkte des Cankara aus. 3. Aufl. (Anastatischer Druck). Leipzig, F. A. Brockhaus, 1920. XVII, 540 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext

Prof. Dr. Paul Deussen (1845-1919), deutscher Philosophie-Historiker u. Indologe, daneben Gründer der Schopenhauer-Gesellschaft u. lebenslanger Freund von Friedrich Nietzsche. Deussen, der mit dem indischen Philosophen u. Hindu-Heiligen Vivekananda bekannt war, gilt als erster westlicher Gelehrter, der das indische Denken der abendländischen Philosophie gleichwertig an die Seite stellte (nach Wikipedia). - Einband etwas berieben u. leicht bestossen; Schmutztitel mit Ausschnitt am oberen Rand; tlw. braunfleckig u. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

744.  Deussen, Dr. Paul (Übers.): Vier Philosophische Texte des Mahabharatam: Sanatsujata-Parvan - Bhagavadgita - Mokshadharma - Anugita. In Gemeinschaft mit Dr. Otto Strauss aus dem Sanskrit übersetzt. 2. unv. Aufl. (Helioplandruck). Leipzig, F. A. Brockhaus, 1922. XVIII, 1010 S., Gr.-8°, O-Halbleinen

Einband angestaubt; Rücken leicht bestossen; Schmutztitel mit Ausschnitt am oberen Rand; papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

745.  Doppelgänger - Gagern, Friedrich von: Geister. Gänger Gesichte Gewalten. Der Zwölfnächte erster Band. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann, 1932. XLIV, 439 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Bloch 2/1086. - Inhalt: Vorstück; Vorgeschichte; Ferngeschichte; Meldungen; Doppelgänger; Hellseher. - Das Buch ist in erzählerischer Form geschrieben. - Ein Innengelenk leicht angeplatzt; Vorsätze u. Schnitt leicht fleckig, sonst gutes Expl.

 

746.  Doppelgänger - Kirchner, Dr. Raphael Eugen: Schlummernde Fähigkeiten und geheime Seelenkräfte. Anleitung zur Erweckung und Benützung psychischer Grenzfunktionen nebst zahlreichen Beispielen und Experimenten. 1. Aufl. Berlin, MPP Modern-Pädagogischer und Psychologischer Verlag, [1906]. 3 Bll., 110 S., 2 Bll., 8°, O-Karton 

U.a. über: Die unsichtbare Welt; Ahnungen, Wahrträume, Visionen; Gedankenlesen; Wirkung in die Ferne; Eigentümliche Doppelempfindungen; Hellsehen; Doppelgänger; Das zweite Gesicht; Das unbekannte Etwas. - Einband angestaubt, etwas berieben u. bestossen; unbeschnitten u. dadurch leicht angerändert, sonst ein gutes Expl.

 

747.  Doppelgänger - Kritzinger, Dr. H[ans] H[ermann]: Magische Kräfte. Geheimnisse der menschlichen Seele dargestellt. 1.-5. Tsd. Berlin, Neufeld & Henius Verlag, 1922. 4 Bll., 160 S., 8°, Illus. O-Karton

Kritzinger setzt sich mit "fremdartigen Leistungen des menschlichen Bewusstseins" auseinander. Zum grossen Teil verwendet er Erkenntnisse, die er aus eigener Anschauung erlangt hat, versucht aber auch die neueste Literatur sowie den "Kongress für psychische Forschung" vom Herbst 1921 zu berücksichtigen. - U.a. über: Berühmte Medien (M. Nostradamos, Eleonore E. Piper, Eusapia Palladino, Daniel D. Home); Aus den Geheimlehren des Yogha; Die Wünschelrute; Gedankenübertragung; Tischrücken; Doppelgänger. - Mit Register. - Einband etwas angestaubt; Seiten gebräunt u. unbeschnitten, dadurch durchgehend Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

748.  Doppelgänger - Piroth, Dr. Alfred K. Ph.: Vom Ei bis zu Kolumbus. Fragen des Doppelgängertums. Typoskript. o.O., o.V., 1986. III, 181 Bll., 4°, Schlichter Karton mit handschrftl. kl. Aufklebern zur Rücken- u. Deckelbeschriftung

Eine schwer zufassende, tiefschürfende Arbeit über Doppelgänger im doppelten u. dreifachen Sinn. Mit vielen Exkursen in die Biologie u. nicht ohne Humor: "Gedacht an Philo- und Theologen; Gefaßt auf Widerspruch; Gewitzt durch Erfahrung; Gemünzt für hörbereite Biologen; Gerecht gegen Andersdenkende; Geübt in Geduld; Geistesgleich mit suchenden Metaphysikern; Gelüstet nach weiteren Klärungen; Gelangweilt ob dem Philistertum; Gebeugt über Unzulänglichkeiten meines Buches; Getrieben von gutem Willen; Gewarnt vor Selbstgerechtigkeit; Geschult wider den tierischen Ernst; Gezogen zu allen mit der ewigen Sehnsucht im Herzen." (Leitfaden S.1) - U.a. über: Der Doppelgänger vor uns; Der Doppelgänger unter uns; Der Doppelgänger in uns; Der geistige Doppelgänger. - Ein gutes Expl.

 

749.  Doppelgänger - Prel, Carl du: Die monistische Seelenlehre. Ein Beitrag zur Lösung des Menschenrätsels. Erstausg. Leipzig, Ernst Günthers Verlag, 1888. VI, [1], 378 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. 

Slg. du Prel 76; Ackermann II/115. - U.a. über: Ein Erbfehler der Wissenschaft; Die Seelenlehre des Aristoteles; Der Astralleib; Der Doppelgänger; Gelegenheitsursachen der Doppelgängerei; Die Thätigkeiten des Doppelgängers; Die Solidarität des Phantoms mit dem Körper; Majava-Rupa; Die wissenschaftliche Ansicht vom Zustand nach dem Tode. - Carl (Karl) (Ludwig August Friedrich Maximilian Alfred) Freiherr du Prel (1839-1899), dtsch. Philosoph, okkulter Schriftsteller u. Mitbegründer einer experimentellen Parapsychologie. Gründete 1886 mit Albert von Schrenck-Notzing in München die "Psychologische Gesellschaft". Zahlreiche seiner Artikel erschienen auch in der von Hübbe-Schleiden hrsg. Zeitschrift "Sphinx". - Leicht berieben u. bestossen; gegen Ende Anstreichungen mit Buntstift, sonst ein gutes Expl.

 

750.  Doppelgänger - Rank, Otto: Der Doppelgänger. Eine psychoanlaytische Studie. Eine psychoanlaytische Studie. Erste Buchausg. Leipzig, Wien u. Zürich, Internationaler Psychoanalytischer Verlag, 1925. 117 S., 1 Bl., Gr.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen,  O-Deckel mit eingebunden

Erschien zuerst in "Imago" (Hugo Heller & Cie, Leipzig-Wien, 1914, S. 97-164). - Dr. Otto Rank (eigentlich Rosenfeld, 1884-1939), österr. Psychoanalytiker, einer der engsten Vertrauten Sigmund Freuds u. Förderer der Psychoanalyse. Rank war 1912-1924 Mitherausgeber der internationalen Zeitschrift "Imago". 1919 gründete er in Wien den Internationalen Psychoanalytischen Verlag, den er bis 1924 leitete. - Der mit eingebundene O-Deckel mit kl. Eckabriss; Schmutztitel mit kl. Signatur; unbeschnitten; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

751.  Doppelgänger - Spatzier, Dr. Hans: Der Astralleib und der Doppelgänger. Nach Vorträgen gehalten im Verein "Psyche". Berlin, Commissionsverlag von Gustav Müller Specialbuchhandlung für Occultismus, 1894. S. [17]-32 (so kmpl.), 8°, O-Karton

(= Spiritistische Flugschriften. I. Reihe Nr. 2. Herausgegeben vom Spiritistischen Verein "Psyche" in Berlin). - Einband etwas lichtrandig, am Rücken angerissen u. an beiden Deckeln mit kl. Eckabriss; sonst gutes Expl.

 

752.  Eginhard [d.i. Franz Duphorn]: Atlantis. Eine untergegangene Welt. Eine okkulte Studie. [ANGEBUNDEN: Otto von Autenrieth: Die drei kommenden Kriege]. 2. Aufl. Bad Oldesloe, Uranus-Verlag, [1922]. 38 S., lose beiliegend 1 Faltkarte, 8°, Priv. Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild 

Gestützt auf die einschlägigen Schriften von Blavatsky, Karl Georg Zschaetzsch (Herkunft und Geschichte des arischen Stammes, Arier-Verlag), Guido von List etc. u. (lt. Vorwort) vermutlich inspiriert von der Prophezeiung einer Dresdner Hellseherin über die bevorstehenden Neuerhebung der Insel, veröffentlichte der Theosoph Duphorn seine "Studie". Das hier beschriebene (u. postulierte) Untergangsszenario läßt nur das "germanische Volk" als Trägersubstanz für die Bildung einer neuen Rasse hoffen. Inhalt: Das untergegangene Lemuria; Die Lage von Atlantis. Die Sargasso-See Platos Bericht über Atlantis; Wissenschaftliche Beweise für Atlantis; Okkulte Mitteilungen über Geschichte u. Kultur von Atlantis; Erläuterung zum Kartenblatt; Die Neu-Erhebung von Atlantis. Kommt die Sintflut wieder? - ANGEBUNDEN: Otto von Autenrieth: Die drei kommenden Kriege. Englands Auseinandersetzung mit seinen Brüdern von der Entente. Deutschland Aufstieg in den kommenden Wirren. Eine militärisch=politische Prophezeiung. 186.-200. Tsd. Naumburg a.S., Carl August Tancre Verlag, 1921. 82 S., Bloch 2/265 (Zur EA). Antienglische, deutschnationale Hetzschrift mit utopischen Elementen, erstmals im September 1919 erschienen. Das Buch erlebte innerhalb kürzester Zeit mehrere Auflagen. - Einband etwas berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

753.  Ein Brief des Juden Joseph an seinen Freund Aaron von Christi Thaten und Wundern welche derselbe als ein Zeitgenosse unseres Heilandes, selbst gesehen. Vorgefunden in Paris, bei der Versammlung des Sanheribs. o.O., o.V., [ca. 1920?]. 19 S., Kl.-8°, Schlichter priv. Karton

"Der Bericht eines deutschen Geschäftsreisenden, um die Zeit Christi. Schreiben eines reisenden Juden aus der Vorzeit. Habe ich abgeschrieben Lintel, im September 1859 C. S. Uven. Einbeck bei Johann Jakob Feysel 1817." (Titelrückseite) - Begeisterter Bericht eines reisenden Juden, der Jesus getroffen hat, an seinen Rabbi. - Der einfache Einband min. fleckig; Titel mit Stempel einer Seefischerei aus Neuharlingersiel; papierbedingt etwas gebräunt, sonst sauber u. gut. - Sehr selten.

 

754.  Ellerbek, Ellegaard [d.i. Gustav Leisner]: Szintilla, [die suchende Seele der Welt]. Aus den Geheimnissen der Weisen von Uschardim. Der Ruf vom Ur: Gott Mann im Himmel Weib. Von Arman Ellegaard Ur von Ellerbek. Erstausg. Berlin (SW 68, Feilerstr.2), [Selbstverlag des Verf.], [um 1930]. 296, [2], VIII S.,1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen

"Die großen Wahrheiten wurden noch immer zu Wirrheiten, wenn sie wahllos in die Allgemeinheit geworfen wurden; der niedrigste Verrat aber ist der Verkauf auf dem Markte. Dieses Werk ist darum keinem Verlage, keinem Buchhändler zugänglich. Dies Werk ist darum (und kann nie werden eines anderen Menschen) Besitz und Eigentum als seines Verfassers: Ellegaard Ellerbek. Dieser lieh für Lebenszeit unter ehrenwörtlich eingegangenen Verpflichtungen dies Stück an [....nicht ausgefüllt]." - Das ganze Werk ist mit der "Sexualmystik" des Autors durchsetzt; seine Hetz- u. Haßtriaden, sowie Wortschöpfungen stellen einen Lanz von Liebenfels u. dessen formulierten Rassekampf weit in den Schatten. Völkische Pornografie über "Judenblutangeätze", während die "arioheroische Rasse" beim Geschlechtsakt (S.103-105) "leuchende, lockende Herde von Od" heranbilden. U.a. auch über die Geschlechtsorgien der Schwarzen Messe (S.236-239). - Eigenwerbung im Anhang: "Auf zur Praxis! Aus der Denkschrift der Szintilla-Gemeinde: Deutschherrenheim Fensalir [... Dieses] erste deutsche, nein überhaupt europäische Erotagogium" lag in der Nähe der Holsteinischen Schweiz, am Pelzerhaken bei Neustadt. Man wünschte u. suchte das Anwesen durch eine eigene Yacht u. evtl. ein Flugzeug zu ergänzen. In dem ausführlichen14tägigen Lehr- u. Lebensplan wird ein Okkultes- u. Sexualogisches Praktikum angeboten. Bei den Vortragsabenden werden z.B. Dr. Clauß, der "Priester der nordischen Seele"; Dr. Günther, der "Erwecker der Rasseforschung"; Peryt-Shou, der "Hochpriester des Logistischen Okkultismus" u. Thomas Westrich, "der Schauer der Stille", genannt. - Ellegaard Ellerbek ist eins der Pseud. von Gustav Leisner (1877-1947), völkisch-okkulter Schriftsteller, Führer im Wiking-Bund, stand den Ariosophen nahe u. bezeichnete sich als Schüler des Lanz von Liebenfels (Szintilla S.111, 151). Er veröffentlichte ebenfalls obskure mystische Gedichte, Prophezeiungen u. Theaterstücke. - Einband leicht lichtrandig; Schrift min. ausgerieben; Kapitale gering angerissen, sonst ein gutes Expl., der Leihvermerk der "Szintilla-Gemeinde" nicht ausgefüllt. - Sehr selten; via KVK nur ein Expl. nachweisbar.

 

755.  Erles, Johannes: Der Unsterblichkeitsglaube belegt mit geschichtlichen, philosophischen und biblischen Zeugnissen. Den Lehrern der Volksschule sowie den Freunden der Wahrheit und höherer Erkenntnis gewidmet. Karlsruhe, Verlag von J. J. Reiff, 1885. 96 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Es ergibt sich, "daß der Unsterblichkeitsglaube durch die geschichtlichen Zeugnisse aller Völker, nicht minder durch die Zeugnisse und Beweise der Philosophie in ihren namhaftesten Vertretern und endlich durch die Lehren und Zeugnisse der heiligen Schrift unwiderleglich erwiesen sind." (S.95) - Einband beschabt u. etwas bestossen; Seiten leicht gebräunt, sonst gut. - Selten.

 

756.  Fahrenkrog - Jörg, Paul [d.i. Paul Boeddinghaus]: Gekrönte Stunden. Dichtungen. Mit Bildern von L[udwig] Fahrenkrog. Erstausg. Leipzig, Bruno Volger, 1912. 59 S., mit 15 ganzseitigen Illus., 4°, Goldgepr. illus. O(?)-Halbpergament 

Mit schönen Jugendstil-Illustrationen des aus Barmen stammenden Illustrators u. Schriftstellers Ludwig Fahrenkrog. Der unübersehbare Pathos des Werks hat entgegen dem Zeitgeist Kraft u. Charme. - Rücken stärker berieben u. bestossen; tlw. etwas fingerfleckig; Seiten etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl. Auf dem Vortitel mit vierzeiliger Widmung des Autors: "[...] In Erinnerung an Alt-Wien Oktober 1912 Paul Jörg."

 

757.  Fahrenkrog, Ludwig: Gott im Wandel der Zeiten. Ein Buch in sieben Büchern. 1. bis 6. Buch [von 7]. Erzählungen und Bilder von Ludwig Fahrenkrog. (1) Das Grauen vor dem Unbekannten. (2) Feuer und Sonne. (3) Der Götze. (4) Dschain Mahavira. (5) Der geopferte Gott. (6) Richter Irrwahn. Erstausg. Leipzig, (1-4) Wilhelm Hartung, (5-6) Verlag der Fahrenkrog-Gesellschaft, [1925-1932]. 113 S., mit 5 montierten Taf. / 167 S., mit 5 montierten Taf. / 229 S., mit 5 montierten Taf. / 233 S., mit 6 montierten Taf. (Kapitelanfänge in schwarz/grün) / 309 S., mit Illus. im Text u. 5 Taf. / 204 S., 1 Bl., mit 5 Taf., Gr.-8°, (1) u. (4) Goldgepr. illus. O-Leinen, die anderen Goldgepr. illus O-Halbleinen (6 Bde.)

Die Einbände in gleicher Gestaltung, wobei bei den letzten beiden Bänden, die im Verlag der Fahrenkrog-Gesellschaft erschienen, das "G" nicht rot eingefärbt wurde u. innen die Bilder nicht montiert sind. Es fehlt der letzte Band "Selbsterlösung". - "Nirgends herrscht mehr Rückstand und Unwissenheit als auf religiösem Gebiet. Man glaubt - dies oder das - und damit ist auch schon alles andere, als überhaupt wissenswert mit hochmütiger Geste abgetan. Wie will man da vorwärts gelangen?" (Vorwort Bd.1) - Inhalt: (1) Vom Anbeginn; Sonnenwiederkehr; Höhlenbewohner; Das Grauen vor dem Unbekannten; Raff u. Kui: Abhängigkeiten; Die Geburt einer Sage; Kämpfe mit einem Toten; Die Erlösung. Enth. Bilder: Urzeit; Sonnenwiederkehr; Die wilde Jagd; Quälende Gewalten; Das heilige Feuer. (2) Vom Feuer; Vor fünfzehntausend Jahren; Drohendes Geschick; Wachsende Schatten; Schicksalswende; Sygran; Der Prophet der Sonne; Sonnenfeier; Sommersonnenwende; Rache um Rache; Der Anden Untergang; Die Auferstehung. Enth. Bilder: Prometheus; Stonehenge; Sonnenfeier; Baldur; Allvater. - (3) Kunst u. Religion; Die Verhöhnung des Propheten; Im Tempel der Allesgebärerin; Marter u. Fluch; Der Mensch u. seine Sterne; Um Macht u. Liebe; Jerusalem; Jeremias 7,31; Der Morgen; Wandlungen u. Erwägungen; Der 20. Tebitu; Drei Jahre später; Die Opferung der Erstgeburt; Griechenland u. Juda. Enth. Bilder: Das Opfer; Sinacherib; Tanz um die Ascherasäule; Der Götze; Der Schöpfer. - (4) Indien; Das heilige Wort; Die unpersönliche Gottheit; Die Seelenwanderung; Die Lehre vom Leide; Die Erlösung; Die Erkenntnis; Die Liebe; Die Berufung; Weltflucht; Der Weg zur Göttin Mutter; Prüfungen; Yasoda; Die Tragodie der Liebe; Die Erlöser; Chronik u. Ende. Enth. Bilder: Der Weg zum Licht; Weltflucht; Der Prophet; In Gefilden der Seligen; Der Sieg der Finsternis; Der Uebersinnder. - (5) Das Opfer der Gottheit; Krieg u. Christentum; Die Berufung; Im Wigmodigau; Bekehrungseifer; Egbert u. Embede; Der Liebe Not; Capitulatio de partibus Saxoniae; Glaube u. Leidenschaft; Schuld u. Sühne; Vom Kampf um Recht u. Freiheit; Verden an der Aller; Das Sendgericht; Anno 783-785; Die Urberwindung des Symbols. Enth. Bilder: Homo sapiens; Der geopferte Gott; Egbert u. Embede; Karl der Große; Nach neuen Ufern. - (6) Introduktion; Die Tiefe sonder Grund; Die Brunnenfeier; Die Reiherbeize; Der Gewaltrichter; Neue Wege für die Zukunft; Sonntag; Der Beobachter; Die Beichte; Die Verteidigung; Elsabe; Eckehart; Unterredungen; Dämon Irrwahn; Am Webstuhl der Zeit; Der Ketzer Eckehart; 1329; Pantheismus u. Dualismus. Enth. Bilder: Lucifers Lossage von Gott; Neue Wege für die Zukunft; Eckehart; Die Seele des Kindes; Gott in der Natur. --- Ludwig Fahrenkrog (1867-1952) Maler, Illustrator, Bildhauer u. Schriftsteller. 1893 Großer Staatspreis für das Kolossalgemälde "Kreuzigung Christi", dabei äußerte sich F. in Presseartikeln scharf gegen den Expressionismus. 1900 Kirchenaustritt, danach eine Schaffensperiode mit völkisch-germanischen Bildmotiven. 1908 Aufruf zur Gründung einer völkischen Glaubensgemeinschaft; die 1912 entstandene "Germanisch-deutsche Religions-Gemeinschaft" nennt sich ein Jahr später in "Germanische Glaubens-Gemeinschaft" (GGG) um, deren Hochwart Fahrenkrog bis 1952 war. - Einbände tls. etwas berieben, tls. etwas braunfleckig, sonst gute Expl.

 

758.  Falke, Robert: Buddha, Mohammed, Christus: Ein Vergleich der drei Persönlichkeiten und Ihrer Religionen. Erster und zweiter Teil [kmpl.]. Erster darstellender Teil: Vergleich der drei Persönlichkeiten. Zweiter systematischer Teil: Vergleich der drei Religionen. Erstausg. Gütersloh, Druck u. Verlag von C. Bertelsmann, 1896-1897. VI, [2], 211 S. / 2 Bll., 252 S.,    Gr.-8°, Illus. goldgepr. O-Leinen (beide zus. in einem Bd.)

Einband leicht berieben, bestossen u. schwach fleckig; seltene Bleistift-Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

759.  Fidus - Grautoff, Otto: Die Entwicklung der modernen Buchkunst in Deutschland.  2. Tsd. Leipzig, Hermann Seemann Nachfolger, [1901]. 4 Bll., 219 S., 1 Bl., mit zahlreichen tls. ganzseitigen Textabb. u. einigen Farbtaf. (darunter 3 montierte Papierbsp.), 4°, O-Leinen

Behandelt überwiegend den Jugendstil; u.a. mit Kapiteln über: Thomas Theodor Heine; Die Archaisten; Fidus; Eugen Diederichs; Der Jungbrunnen u. die Insel. - Mit alphabetischem Verzeichnis der Künstler u. der Verlags- u. Kunstanstalten. - Einband etwas bestossen u. stark braunfleckig; Innendeckel mit ExLibris "Gustel und Willie Prior"; Titel mit Besitzervermerk; vereinzelte schwache Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

760.  Figuier, Louis: Histoire du Merveilleux dans les Temps Modernes. Tome Premier, Deuxième, Troisième & Quatrième [= I-IV, cmpl.]. Deuxième édition. Paris, Libraire de L. Hachette et. cie., 1860. XII, 420 p. / [4], 428 p. / [4], 407 p. / [4], 395 p., 8°, Priv. Cloth with gilt Spines (4 Vols.)

Vol. I: Introduction; Les Diablés de Loudun; Les Conculsionaires janséniste. II: Les Prophètes protestants; La Baguette divinatoire. III: Le magnétisme animal. IV: Les Tables tournantes; Les Médiums et les Esprits; Index. - Covers little knocked, rubbed and slightly spotted; pages untrimmet and partly with little foxing; else good copies.

 

761.  Flügel, Gustav: Mani, seine Lehre und seine Schriften. Ein Beitrag zur Geschichte des Manichäsmus. Aus dem Fihrist des Abu’lfaradsch Muhammad ben Ishak al-Warrak, bekannt Unter dem Namen Ibn Abi Ja’kub an-Nadim, im Text nebst Uebersetzung, Commentar, und Index zum ersten Mal herausgeben. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1862. VIII, 440 S., Gr.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen, O-Deckel mit eingebunden

Gustav Leberecht Flügel (1802-1870), deutscher Orientalist. Flügels Hauptwerk war die Erstellung eines bibliographischen u. enzyklopädischen Lexikons des Haji Khalfa, mit Lateinischer Übersetzung (London u. Leipzig, 1835-1858). Besonderen Stellenwert hatte auch seine Ausgabe des Koran, die in Leipzig (1834 u. erneut 1893) beim Drucker u. Verleger Carl Christoph Traugott Tauchnitz entstand. Mit dieser wurde der europäischen Wissenschaft erstmals ein zuverlässiger Korantext zur Verfügung gestellt. Auf Flügels Ausgabe beruhten in der Folgezeit nahezu alle Übersetzungen in europäische Sprachen (nach Wikepedia). - Unbeschnitten u. mit Randläsuren; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

762.  Fricke, Dr. phil. Hermann: Die im Innern erdähnliche Sonne. Eine neue Anschauung von Aether, Schwerkraft und Sonne. Weimar, Verlag R[udolf] Borkmann, 1934. 73 S., 1 Bl., mit  Textfig. u. 6 Taf., 8°, O-Karton 

U.a. über: Eine neue Aethertheorie; Eine gesetzmäßige Beziehung zw. Schwerkraft u. Temperatur auf den Weltkörpern. Modelle der Schwerkraft u. des Trägheitswiderstandes; Eine neue Sonnentheorie; Goethe als Entdecker einer neuen Meteorologie. - Hermann Fricke (1876-1949) gehörte mit Johannes Riehm, Leonore Ripke-Kühn u. Johann Glaser zu den Gründungsmitgliedern der deutschen Sektion der Academy of Nations (AoN), eine Art "Anti-Einstein-Akademie" unter dem Sitz des Physikers Ernst Gehrcke (1878-1960). Im vorliegenden Titel lehnt der Autor u.a. den Atomzerfall als Energiequelle für die Sonnenstrahlung ab u. nimmt auf der Sonnenoberfläche eine mittlere Temperatur von 40°C. an (S.49). - Etwas bestossen; beide Deckel angeknickt; Inhalt mit Besitzerstempel; papierbedingt leicht gebräunt, sonst gut.

 

763.  Fr[iedrich] G[eorg] Ch[ristian] v. I[lten]: Alruna oder Denkwürdigkeiten der Vorzeit von Fr. G. Ch. von I. ... Erster, Zweiter und Dritter Theil [kmpl.]. [3. Aufl.] Halberstadt, in H. Vogler’s Buch- und Kunsthandlung, 1819. VI, 153 S. / IV, 139 S. / IV, 138 S., Kl.-8°, Interimsumschlag d. Zt. 

In: Rudolph Deuerlich, Universal-Katalog, Geister-, Gespenster-, Räuber- und Ritter-Romane, 5097. - Erschien zuerst 1807. Sammlung über Legenden, Mythen u. geschichtliche Merkwürdigkeiten, des biographisch nicht nachweisbaren Schriftstellers Ilten. - U.a.: Der Sternritter; Die weiße Frau; Die Kelle bey Werna unweit Ellrich; Der Püstrich; Die Veste Homburg; Die Daneels-Höhle bey Hyseburtg im Magdeburgischen; Der Kinder-Auszug in Hameln; Die Verehrung des Krodo auf der Harzburg; Die Quästenburg oder das Fest der Quäste; Die Gleichen, oder Mehr als eine Frau; Der Kyffhäuser. - Leicht fleckig u. bestossen; Rücken mit kl. Fehlstelle; Vorsatz mit Klebemarke einer Buchhandlung; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

764.  Fulda, Ludwig (Hrsg.): Tausend und eine Nacht. Arabische Erzählungen. Zum ersten Male aus dem Urtext vollständig und treu übersetzt von Gustav Weil. Erster bis Vierter Band [kmpl.]. Mit hundert Bildern / zwanzig mehrfarbigen / achtzig einfarb. von Fernand Schultz-Wettel. 1. Aufl. Berlin, Neufeld & Henius, [1914]. 3 Bll., 397 S., 1 Bl. / 3 Bll., 397 S., 1 Bl. / 3 Bll., 428 S., 1 Bl. / 3 Bll., 324 S., 2 Bll.; mit 100 Taf., davon 20 farbig (diese montiert u. mit Seidenhemdchen), 4°, O-Halbleder mit reicher Rückenvergoldung (4 Bde.)

Einbände etwas berieben u. lcihtrandig; ein Rücken am oberen Kapital mit kl. Läsur, sonst gute Expl.

 

765.  Garve, Christian: Vermischte Aufsätze welche einzeln oder in Zeitschriften erschienen sind. Neu herausgegeben und verbessert. Erstausg. Breslau, bei Wilhelm Gottlieb Korn, 1796. VI, 515 S., 8°, Halbleder d. Zt.

1800 erschien noch ein 2. Band. - Enthält u.a.: Ueber den Charakter der Bauern u. ihr Verhältniß gegen die Gutsherrn u. gegen die Regierung; Lob der Wissenschaften; Bruchstücke zu der Untersuchung über den Verfall der kleinen Städte, dessen Ursachen, u. die Mittel, ihm abzuhelfen; Uebersetzung u. Erläuterung der Rede Kleons, eines Atheniensischen Demagogen, im 37ten Kapitel des 3ten Buchs des Thucydides. - Christian Garve (1742-1798), neben Immanuel Kant u. Moses Mendelssohn einer der bekanntesten Philosophen der Spätzaufklärung. War Mitglied einer Freimaurerloge u. der Preußischen Akademie der Wissenschaften. - Einband ist beschabt; Vorsatzblatt ausgeschnitten; Titel mit kl. Fehlstelle u. Stempel; hinterer Vorsatz mit Notizen zum Autor (von alter Hand); wenige Seiten leicht fleckig, sonst gutes Expl.

 

766.  Garve, Christian: Versuche über verschiedene Gegenstände aus der Moral, der Litteratur und dem gesellschaftlichen Leben. Erster bis Dritter Theil [von 5]. Erstausg. Breslau, bei Wilhelm Gottlieb Korn, 1792, 1796, 1797. XX, [2], 536 S. / 5 Bll., 510 S. / 6 Bll., 428 S., 8°, Halbleder d. Zt. mit Rückenschildern (3 Bde.)

Die beiden fehlenden Bände erschienen erst posthum 1800 u. 1802. - Einbände angeschmutzt, bestossen u. berieben; Rückenschilder tls. abgerieben; Deckel von Bd.1 ist lose; innen bis auf wenige schwache Feuchtigkeitsspuren oder Eckumfaltungen gut u. mit fester Bindung; nur in Bd.2 S.248-287 mit recht intensiven Buntstiftanstreichungen des Vorbesitzers Heinrich Tränker (es ist kein Besitzervermerk vorhanden, aber ein kl. zerrissener Brief an ihn u. die Art der Anstreichungen ist typisch. Das Kapitel "Einige Beobachtungen über die Kunst zu denken" widmet sich u.a. der Meditation. H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, war Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann aber scharf entzweite. Siehe S. 48 in diesem Katalog).

 

767.  Garve, Christian: Versuche über verschiedene Gegenstände aus der Moral, der Litteratur und dem gesellschaftlichen Leben. Vierter Theil [von 5]. Erstausg. Breslau, bei Wilhelm Gottlieb Korn, 1800. VIII, 374 S., mit Frontispiz, Kl.-8°, Gesprenkelter Karton d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild 

Die ersten drei Bände waren 1792-97 erschienen; vorliegender Band wurde erst posthum veröffentlicht (hrsg. von Manso u. Schneider) u. abschließend folgte 1802 noch ein fünfter Teil. - Vorliegender Band beschäftigt sich mit Gesellschaft u. Einsamkeit. - Leicht bestossen; Rücken gering angerissen u. Rückenschild halb abgerieben, sonst ein gutes Expl.

 

Zwei Bücher mit Widmung von Wilhelm Gessmann, dabei das erste an Surya. Für weitere Bücher von G. W. Geßmann siehe in die Abteilung „Grenzwissenschaften“ in diesem Katalog.

 

768.  Gessmann-Widmung - Gessmann, G[ustav] W[ilhelm]: Die Geheimsymbole der Chemie und Medizin des Mittelalters. Eine Zusammenstellung der von den Mystikern und Alchymisten gebrauchten geheimen Zeichenschrift, nebst einem kurzgefassten geheimwissenschaftlichen Lexikon. Mit 120 lithographierten Tafeln. Erstausg. Graz, Im Verlag des Verfassers, 1899. XII, 67 S., 3 Bll., CXX [120] Taf., 36 S. (Register, Index u. Quellen), 8°, Priv. Pappband mit aufgezogenem illus. O-Deckel 

Ackermann IV/764. - Enthält auch eine kleine Geschichte der Alchemie. U.a. über: Verzeichnis der alten u. der neuen Schreibweise der in den Tafeln vorkommenden Ausdrücke; Geheimwissenschaftlich-alchymistisches Lexikon; Über den Ursprung der chemischen u. medicinischen Geheimsymbole; Orientierende Zusammenstellung der in den Tafeln enthaltenen Geheimsymbole nach Formähnlichkeiten; Alphabetäre Ähnlichkeiten; Ähnlichkeiten mit den Grundsymbolen; Die Planetenzeichen, die Zodiacalzeichen, die Symbole der Elemente u. deren Modificationen; Allg. Fig. u. deren Combinationen. - Mit Registern; einem Index zum geheimwissenschaftlich-alchymistischen Lexikon, sowie einem Verzeichnis einschlägiger Quellenwerke. - Gustav Wilhelm Geßmann (Pseudonym G. Manetho, 1860-1924), österr. Militärbeamter, Landesmuseumsdirektor u. Okkultist. Ab 1886 veröffentlichte er Artikel in der theosophischen Zeitschrift "Sphinx". Im folgenden Jahr folgte sein erstes Buch "Magnetismus und Hypnotismus". Es folgten Werke zu allen okkulten Wissensgebieten, u.a. mit "G. Manetho’s Occultistischer Bilderbogen". Als Graphologe war er beeidigter Sachverständiger des Oberlandesgerichts Graz. - Einband angeschmutzt, etwas berieben u. bestossen; Innentitel leicht fleckig; seltene handschrftl. Symbole auf den Taf.; im Anhang zwei interessante Anmerkungen, sonst ein gutes Expl. Mit Autorenwidmung: "In freundschaftlicher Verehrung und Wertschätzung gewidmet von GW Geßmann - Herrn Demeter Weitzer Ingenieur etc. in Graz" (Demeter Georgiewitz-Weitzer, 1873-1949, wurde bekannt unter seinem Pseudonym "Surya" mit dem Roman "Moderne Rosenkreuzer". War 1909-1914 Schriftleiter des "Zentralblatt für Okkultismus"; sein Hauptwerk ist die mehrbändige Reihe "Okkulte Medizin").

 

769.  Gessmann-Widmung - Nov., Sir J. M. [d.i. Baron H. Carl von Kleeberg]: Pandaimonion. I. bis V. Teil [kmpl., in einem Bd.]. (Wahrheit ? Traum ? Lüge?). I: Der Vorhof. II: Die Einweihung. III3: Der 5-fache Weg. IV: Der Alchemist. Der Zauberer. V: Der Adept. Erstausg. Berlin, Brückner Verlag, 1927. 4 Bll., 78 S.  / 4 Bll., 128 S. / 4 Bll., 143 S. / 4 Bll., 152 S. / 4 Bll., 127 S., 8°, Priv. goldgepr. Halbleder mit Goldschnitt,  im Schuber (dieser ebenfalls mit goldener Wappenvignette)

Bloch 2/2309 (mit irriger Autorenangabe; siehe dazu Lechler I, S.426). - "Der Verfasser, welcher alten Geburtsadel mit Geistesadel verbindet, steht auf der Höhe der modernen Wissenschaft; ist aber über diese Höhe hinaus - die Brücke zum ‘unbekannten Land’ überschreitend - in das Reich der ‘hermetischen’ Kunst und Wissenschaft vorgedrungen, die er (in allzu nachsichtiger Anpassung an Begriffe des letzten Menschenalters) ‘Okkultismus’ nennt, wiewohl gerade Vertreter des Okkultismus in Verdacht stehen, die Perle heiligen Urwissens in dem Sautrog eitler Selbstvergötterung verkramt zu haben. Sir J. M. Nov hat selber Zugang gefunden zu jenen östlichen Orden und Logen der Astral- und Mental-Ebene, von denen soviel Geheimnisvolles von vermeintlich Wissenden verbreitet wird." - Schuber fleckig u. angerissen; Einband am Rücken etwas fleckig; sonst ein gutes Expl. Mit Widmung von W. Geßmann im Vorsatz: "Frau Babin zur freundlichen Erinnerung! Paris, 12/5/31".

 

770.  Graber, Dr. Oskar: Im Kampfe um Christus. Eine Überprüfung der Angriffe des Professors Artur Drews gegen die geschichtliche Existenz Jesu. Graz, Verlag von Dr. Ulr. Mosers Buchhandlung (J. Meyerhoff), 1927. VIII, 230 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton 

Wendet sich gegen die Schriften von Artur Drews, der beginnend mit seiner "Christusmythe" mit grosser Popularität die Existenz in eines historischen Jesus bestritt. Vorliegendes Buch nimmt sich vor, "die Schwäche der Drewsschen Kampfenmethode zu zeigen [...] Die Tatsache des Lebens Jesu, die von den Zeiten an, da es noch Zeitgenossen Jesu gab, durch 1900 Jahre unangefochten geglaubt wurde, erheischt keine anderen Beweise [...] Es gilt nur, den Nachweis zu erbringen, daß die Kraft dieser Beweise durch Drews nicht im entferntesten erschüttert wurde." (Vorwort) - Hauptteile: Drews’ Angriffe gegen die Quellen des Lebens Jesu; Die Entstehung des Christentums u. des Lebens Jesu in der Auffassung von Prof. Drews; Die Unhaltsamkeit der Drewsschen Erklärung für die Entstehung des Jesusglaubens. - Randläsuren u. am Rücken mit Fehlstelle; Vorwort gestempelt; Seiten etwas gebräunt u. unbeschnitten, sonst gut.

 

771.  Graul, Werner: Golgatha des Nordens. Bilder und Gedanken zur Geschichte des politischen Christentums. Erfurt, im Wölund-Verlag, [1937]. 50 S., 2 Bll., mit 13 ganzs. Abb., 8°, Illus. O-Karton

U.a. über die Irminsul, Rom, Widukind. "Der Germanische Gottesbegriff wurde verfälscht, überwunden wurde er nie." (S.37) - Der Zeichner Werner Graul (1905-1984), v.a. bekannt für sein Filmplakat für "Metropolis" (Fritz Lang), verfasste u.a. auch "Zwerg Hüting zeigt Heiner den Weg. Eine Einführung in das nordisch-germanische Weltbild für gottgläubige Kinder" (1939). - Das vorl. Buch enthält die Zeichnungen: Irminsul; Heiliges Licht; Lebendige Gotik; Schändung; Sieg der Ehre; Widukind; Taufe; Zeichen des Todes; Hingabe; Statthalter Jehoschuachs; Römischer Kaiser; Offenbarendes Symbol; als Verlagswerbung eine ebenfalls ganzseitige "Bildprobe aus ‘Moses entlarvt’" (einige der Abb. wurden auch als Postkarten nachgedruckt). - Etwas angestaubt u. angerändert; Innendeckel im Rand min. fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

772.  Graul, Werner: Hexen Ketzer Heilige. [Erfurt], [Verlag Sigrune], [1937]. 50 S., 2 Bll., mit 13 ganzs. Abb., 8°, Illus. O-Karton

U.a. über Mönche, Luther u. Friedrich den Großen. "Dieses deutsche Wort ‘Gott’ für den jüdischen Jahwe verwirrte uns, wie uns das römische Wort ‘Luzifer’ für den nordischen Gottesbegriff des Lichtbringers verwirrte." (S.41) - Das Buch enthält die Zeichnungen: Möncherei; Geißler; "Sünde"; Der fressende Haß; Der brennende Wahn; Das Radsymbol; "Wahrheit"; Der Weg; Mensch u. Mönch; Streit um Luther; Krieg um Jehova; Der große König; als Verlagswerbung eine ebenfalls ganzseitige "Bildprobe aus ‘Moses entlarvt’". - Einband etwas angestaubt, mit Knickspuren u. braunfleckig; Innendeckel mit ExLibris; Titel fehlt (liegt als einfache Kopie bei); innen nur leicht braunfleckig, sonst gut. - Selten.

 

Mit Verfasserwidmung an Frau Margarete Schultze-Naumburg und mit ExLibris ihres späteren zweiten Ehegatten und NS-Politikers Wilhelm Frick:

 

773.  Günther, Dr. Hans F. K.: Rassengeschichte des hellenischen und des römischen Volkes. Mit einem Anhang: Hellenische und römische Köpfe nordischer Rasse. Mit 83 Abbildungen im Text und 3 Karten und 64 Abbildungen auf Tafeln. Erstausg. München, J. F. Lehmanns Verlag, 1929. 152 S., 4 Bll., mit Textabb u. XVI Taf., Gr.-8°, O-Leinen

Das Buch gibt eine Rassengeschichte des hellenischen u. des römischen Volkes. - Mit Register. - Gutes Expl. mit "freundschaftlicher" Widmung des Verfassers vom 7. Dez. 1928 (!) an "Frau Margarete Schultze-Naumburg", die Ehefrau des bekannten Architekten u. NSDAP-Politikers Paul Schultze-Naumburg (1869-1949). Das Ehepaar war mit dem NS-Politiker (ab 1933 Reichsminister des Innern) Wilhelm Frick (1877-1946) befreundet, ließ sich jedoch 1934 wegen diesem scheiden; Margarete heiratete Frick kurz darauf. Im Vorsatz das ExLibris der beiden "Bücherei Margarete und Dr. Wilhelm Frick". Hans F. K. Günther u. Wilhelm Frick waren auch Mitglieder des „Saalecker Kreises", ein nationalsozialistischer Freundeskreis, der sich um 1929 um Schultze-Naumburg gebildet hatte u. bis 1933 bestand.

 

774.  Gurdjieff, G[eorg] [Iwanowitsch]: Beelzebubs Erzählungen für seinen Enkel. 1. bis 3. Buch [in einem Bd.]. Eine objektiv unparteiische Kritik des Lebens des Menschen. ["All und Alles"]. 1. Aufl. Paris, Janus; in Kommission: [München], [Freytag], [1967]. XIII, 1322 S., mit Frontispiz, Kl.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag

"Nichts in diesem Buch entspricht den herkömmlichen Vorstellungen, weder der Stil noch das Denken, noch der Standpunkt, von dem aus ‘Beelzebub’ seine Betrachtungen unseres Planeten und dessen Bewohner an seinen Enkel weitergibt. Im Mittelpunkt steht die Menschheit und ihre Entwicklung. Aber sie werden von einer so hohen Ebene gesehen, daß sie in einer völlig anderen Perspektive erscheinen. Beelzebub, Bewohner einer weit entfernten und viel harmonischeren Welt, erzählt seinem Enkel Hassin die lange Geschichte seiner Abenteuer." (Klappentext einer anderen Ausgabe) - Umschlag angerissen u. hinterlegt, sonst ein gutes Expl.

 

775.  Ha’nish, Otoman Zar-Adusht [d.i. Otto Hanisch] und Aurelius [d.i. Emil Aurelius-Baeuerle]: Ainyahita in Perlen. Vom Urwerk ins Englische übertragen von Otoman Zar-Adusht Ha’nish. Ins Deutsche übersetzt von Aurelius. [ANGEBUNDEN:] Ainyahita, Anmerkungen dazu von Aurelius. Als Manuskript gedruckt vom "Ainyahita-Studienkreis" für seine Mitglieder. Vom Buchhandel ausgeschlossen, [ca. 1915]. 109 S. / 32 S., 4°, Priv. zweifarbiges Leinen mit Rückentext 

Der Inhalt basiert auf Handschriften, die man u.a. in der Wüste Gobi fand u. die von Hanish in eine dichterische Übertragung gebracht wurden. "Ainyahita bildet den Hauptgegenstand freundschaftlicher Gespräche in gleich hohem Maße wie die Rubaiyat." (Hanish) "Alle Zusammenhänge der Ave-Sta oder Mazdaznanlehre sind in diesem Buche symbolisch dargestellt." (Aurelius) Lt. vorliegendem Werk war Ainyahita die "erste arische Dichterin" u. schrieb "20.000 Perlen der Weisheit, von denen Zarathustra sammelte, was sich zu seiner Zeit noch vorfand." (Anmerkungen S.4). Vorliegendes Buch enthält "12 Perlen", in der Übersetzung etwas abweichend zu dem bereits 1911 erschienenen "Ainyahita. Die köstlichste Perle von Tibet", das ausserdem 23 "Perlen" enthält. - Hanish (Otto Hanisch, 1844?-1936) hat um 1890 die Mazdaznan-Lehre in den USA begründet. In Deutschland wurde die religiöse Lehre seit 1907 durch Frieda u. David Ammann verbreitet. Sie beinhaltet (reformierte) zarathustrische, christliche u. einige hinduistische Elemente. - In den "Anmerkungen" einige Anstreichungen, zumeist Bleistift; sonst gutes Expl. - Selten.

 

776.  Hagen, Dr. Albert: Die Sexuelle Osphresiologie. Die Beziehungen des Geruchssinnes und der Gerüche zur menschlichen Geschlechtsthätigkeit. Ergänzungsband zu: Studien zur Geschichte des menschlichen Geschlechtslebens. 2. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1906. IV, 288 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen

"Die sexuellen Gerüche gehören, wie wir sehen werden, fast durchweg einer einzigen Gruppe von Gerüchen an, und fast alle von der menschlichen Körperoberfläche (inclusive Genitalien) ausgehenden Gerüche gehören zu dieser Gruppe. Die Wissenschaft der sexuellen Osphresiologie [...] gründet sich auf reale Thatsachen und Erscheinungen." (S.8f.) - Mit Personen-Register. - Einband leicht berieben u. mit kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

777.  Haller, Kurt von: Die Berechnung des Zufalls. Grundlagen der Roulettwissenschaft. Erstausg. (Das Expl. trägt die Nr. 2521). Bielefeld, Bielefelder Verlagsanstalt, 1979. 502 S., 8°, Goldgepr. O-Leder 

U.a. über: Das Problem der Wahrheit; Grundlagen der Stochastik; Roulett-Statistik; Roulett-Mathematik; Das systematische Spiel; Mathematisch-statistische Betrachtungen. - Einband leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

Mit Verfasserwidmung:

 

778.  Hamacher, Theodor: Von den Mysterien. Band 1 bis 4 [kmpl.]. (1) Phantasien, Lieder und Sprüche mit Goethes Weissagungen des Bakis, dem Hexen-Einmal-Eins und Oberons goldener Hochzeit. - (2) Aphrodite - Hephaistos. - (3) Fortuna - Scienta. - (4) Das Gestaltwandlungsgesetz. (1-3) Berlin, Puttkammer & Mühlbrecht, (4) Berlin-Steglitz, als Handschrift gedruckt, 1927, 1927, 1927, 1942. VII, 238 S. / VIII, 264 S. / VII, 367 S. / X, 346 S., Gr.-8°, (1-3) O-Leinen mit Kopfgoldschnitt, (4) O-Pappband

"Die Mystik der Zahl im Hexeneinmaleins und in der Geschichte, Alchymistisches, Philosophisches, Ästhetisches, dazwischen einige Verse des Verfassers - ein Versuch, Dichterisches durch andersartige Dichtung verständlich zu machen -, es ist eine außerordentliche Buntheit der Behandlung, und doch fügt sich alles harmonisch zusammen zu dem, was nach Hamacher Goethes letzter Wesenskern und aller strebenden Menschen höchstes Ziel ist: eine Synthese von Natur und Geist, in der beide, die sich doch ‘zu fliehen scheinen’, gleichwertig nebeneinander stehen." (Georg Urdang) - Min. bestossen; alle mit Spuren eines entfernten Rückenschilds; Vortitel u. Titel mit kl. Nummernstempeln, sonst gute Expl., Bd. 2-4 unbeschnitten. Bd.2. mit Widmung des Verf.: "Jacta est alea. Herrn Dr. Ludwig Wagner mit der Bitte um freundliches Gedenken überreicht vom Verfasser. Bln.-Steglitz, 20. XI. 1941." Der 3. Band ebenfalls mit Widmung (fast gleichlautend).

 

779.  Heim, Dr. Alb., Dr. Oskar Wyss und Dr. Paul Christa: Druckschriften der akademischen Vereinigung "Ethos", Zürich. Heft 1, 2 und 3. (1) Heim: Das Geschlechtsleben des Menschen vom Standpunkte der natürlichen Entwicklungsgeschichte. Vortrag, gehalten am 13. und 23. Februar 1900 vor der männlichen studierenden Jugend beider Hochschulen im Schwurgerichtssaale in Zürich. - (2) Wyss: Die Gefahren des ausserehelichen Geschlechtsverkehrs. Vortrag, gehalten am 15. Februar 1901 vor den Herren Studierenden beider zürcherischen Hochschulen im Schwurgerichtssaale. - (3) Christ: Sinnlichkeit und Sittlichkeit. Vortrag, gehalten am 23. November 1903 vor [...wie voriges]. (1) 2. fast unv. Aufl. Zürich, Verlag von Albert Müller, 1901, 1901, 1904. VI, 34 S. / 1 Bl., 19 S. / 20 S., 8°, Priv. Halbleinen mit Nr. u. Deckelschild der Theos. Ges. Wien

Der Sittlichkeitsverein "Ethos" hatte sich im Jahr 1900 mit dem Untertitel "Akademische Vereinigung zur Bekämpfung der Unsittlichkeit" unter den Züricher Studierenden heraus gebildet. Es gab zu dieser Zeit mehrere deutsche u. deutsch-schweizer Vereine zur Hebung der Sittlichkeit. - Einband mit 3 Bibliotheksaufklebern, etwas berieben u. angestaubt; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl. - Selten.

 

780.  [Hennings, Justus Christian]: Von den Ahndungen und Visionen. [Erster und] Zweyter Theil [kmpl.]. Zweyter Theil, der die Voraussehungen und Ahnungen der Thiere enthält, herausgegeben von Justus Christian Hennings, Hofrath und Professor in Jena. Erstausg. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung, 1777, 1783. 8 Bll., 496 S. / 4 Bll., 472 S.; beide mit gest. Titelvignette 8°, Zwei unterschiedliche Pappbände d. Zt. mit Rückenschildern

Grässe S.110; Rosenthal 1329; Ackermann I/466 u. II/186: "Selten. Darin: Widerlegung des Gassner und Paris. Ahnungen im Traume, Träume der Nachwandler usw.". Zum 2. Tl. "Die Voraussehung u. Ahnung der Thiere" vgl. du Prel 1173. - Einbände leicht bestossen u. beschabt; der 2.Bd. mit Besitzervermerken im Vorsatz u. tlw. etwas braunfleckig, sonst gute Expl.

 

781.  Herman, Prof. G. [d.i. Maximilian Ferdinand Sebaldt]: Genesis. Das Gesetz der Zeugung. Band 1 bis 5 [kmpl.]. 1: Sexualismus und Generation. Beiträge zur Sexual-Physiologie. 2: Erotik und Hygiene. Beiträge zur Sexual-Praxis. 3: Bakchanalien und Eleusinien. Erforschungen und Erfahrungen über Sexual-Kultus. 4: Animismus und Regeneration. Untersuchungen zur Sexual-Psychologie. 5: Libido und Mania. Untersuchungen über Sexual-Probleme. Bd. 1 in 2. umgearb. Aufl., die anderen in Erstausg. Leipzig, Arwed Strauch, 1899, 1899, 1899, 1900, 1903. 143 S. / 120 S. / 144 S. / 276 S. / 207 S., 8°, Goldgepr. Halbleder d. Zt. (alle zus. in 1 Bd.) 

U.a. über: Menschenzüchtung; Paarungs-Hygiene; Das Ei der Gottheit; Infantile u. Wolfskinder; Kastration; Bisexualismus; Sadismus u. Masochismus; Defloration u. Nekrophilie; Vampyrismus u. Satanismus; Askese u. Coelibat; Sexual-Occultismus. - Maximilian Ferdinand Sebaldt von Werth (1859-1916), Berliner Baudirektor u. Redakteur. Er gehörte auch zum Kreis des Theosophen Hübbe-Schleiden. Seine hier vorliegenden Werke über Kult u. Sexualreligion der Arier beinhalten frühe ariosophische Gedanken (vgl. auch Möller/Howe: Merlin Peregrinus S.151f.  u. F. Wiedemann: Rassenmutter und Rebellin). Guido von List las u. verarbeitete die Werke, was Goodrick-Clarke belegt. Unter Beteiligung von Richard Ungewitter rief Sebaldt 1906 mit der "Wissenschaftlichen Nacktloge A.N.N.A." (Aristokratische-Nudo-Natio-Allianz) den ersten nudistischen Zusammenschluss im Kaiserreich ins Leben (Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, S.51, u. Puschner: Die völkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich, S.193). - Rücken leicht beschabt; Kanten berieben; Signatur im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

782.  Hermes Trismegistus und Alethophilo: Hermes Trismegisti Einleitung in's höchste Wissen: von Erkenntniß der Natur und des darin sich offenbarenden großen Gottes. Begriffen in siebzehn Büchern [...]. Verfertiget von Alethophilo. [ANGEBUNDEN:] Hornung, D.: Heinrich Heine, der Unsterbliche.  Eine Mahnung aus dem Jenseits. Nur Thatsächliches, keine Dichtung. Nebst einem Anhang contra Dr. Zimmermann und Herrn Ziegler.  Neuaufl. der Ausgabe 1786 / Erstausg. Stuttgart, J. Scheible, 1855, 1857. 1 Bl., 256 S. (ab S. 231 VlgsAnz.) / 272 S. (ab S. 237 VlgsAnz.), 12°, Priv. Leinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

(= Kleiner Wunder-Schauplatz der geheimen Wissenschaften [...] hrsg. von J. Scheible. Erster und zwölfter Theil). - Zu Hermes u. der Version des Corpus Hermeticum siehe Ferguson I, 389. Die Titel der "17 Bücher": Pömander; Das Gemüth an Hermes; Die Sermon oder Rede; Die geheiligte Rede Hermetis Trismegisti; Von der Gottseligkeit u. Liebe zu der Weisheit; Eine allg. Rede des Hermes an Asclepius; Des Hermes Rede, der Becher oder die Einheit genannt, an seinen Sohn Tatius; Hermes an seinen Sohn Tatius. Daß der unoffenbarte Gott am alleroffenbarsten sei; Hermetis Rede, daß von den wesentlichen Dingen nichts vergeht; Hermetis Rede, daß das Gute allein Gott sei; Hermetis Rede an Asclepium von der Besinnung u. dem Verstande; Der Schlüssel an Tatium; Hermes an Tatius von dem gemeinsamen Gemüthe; Hermes an seinen Sohn Tatius. Die verborgene Rede auf dem Berge von der Wiedergeburt u. Ueberwegung des Stillschweigens; An Asclepius, recht weise zu sein; Hermes an Ammon von der Seele; Hermes an Tatius von der Wahrheit. - Zum ANGEBUNDEN Titel: Slg. du Prel 980. Enthält Protokolle von spiritistischen Sitzungen, bei denen Heinrich Heine's Geist erschien. Ab S. 221 der Anhang (I. Abfertigung des pseudonymen Verfassers eines populären Handbuchs der Physik, Dr. W. F. A. Zimmermann in Berlin. II. Entgegnung auf den sogenannten Beweis des Herrn W. Ziegler in München, daß die Geister-Mitheilungen aus dem unenthüllten Jenseits auf Irrthum beruhen.). - Einband bestossen u. berieben; Vorsatz vorne mit Besitzervermerk: "Michael Ermel Heinrich Chateu Lindenburg Lindenthal Cöln" (Als Lindenburg bezeichnete man in früherer Zeit ein zw. Bachemer- u. Gleueler Straße gelegenes Landgut des Ordens der Antonitermönche. Anfang des 20. Jh. wurde dort die städtische Krankenanstalt Lindenburg-Coeln gegründet); hinten: "aus der Hand von Dr. Wilh. Tietze"; tlw. leicht fleckig; eine Randmarkierung, sonst ein gutes Expl.

 

783.  Hildebrand, Karl: Nachweis der Urkraft der Welt mit der Erklärung des ganzen Weltgebäudes und aller Naturerscheinungen durch die Wirkung einer einzigen Kraft. Naturwissenschaftliche Studie. Erst u. einzige Ausg. Illkirch-Straßburg, Im Selbstverlag des Verfassers, 1909. 158 S., mit Textfig., 8°, O-Karton

U.a. über: Der Magnetismus ist die Urkraft der Welt; Beweise für die Richtigkeit der Polaritätstheorie; Ursache der Spannkraft der Gase u. Dämpfe u. der Chemismus der Natur; Die Vorgänge auf der Sonne; Wie sind die großen Helligkeitsschwankungen der Sonne Mira ceti zu erklären?; Wie sind die Saturnringe zu erklären?; Wie ist die Schwerkraft zu erklären?; Welche Folgen hat der durch den Magnetismus geschaffene Weltmechanismus für das Sonnensystem?; Das Ernergiegesetz der modernen Physik. - Einband etwas fleckig, bestossen u. mit kl. Randläsuren; schief gelesen; Titel mit Signatur; unbeschnitten u. dadurch angerändert, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

784.  Immermann, Karl: Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken. Erster bis Vierter Teil [kmpl.]. 2. Aufl. Düsseldorf, Verlag von J. E. Schaub, 1841. VI, 245 S. / IV, 189 S. // VI, 238 S., 1 Bl. / V, 168 S., Kl.-8°, Priv. Leinen d. Zt. mit Rückenschildern (2 Bde.)

Originalausgabe der zweiten Auflage, die wie die Erste (1838-39) bei Schaub in Düsseldorf erschien. 8 "Bücher" in 4 Teilen. - Das Buch beginnt mit Kapitel 11, weil der ironische Autor dem Buchbinder das Recht zugesteht, die Anordnung der Handlungsabfolge zu ändern (siehe dazu im Bd.1 "Eine Correspondenz des Herausgebers mit seinem Buchbinder", S.46-52). Erst nach dem Kapitel 15 beginnen, eingeschoben, die Kapitel 1-10. - Im 4. Teil werden Justinus Andreas Christian Kerner (1786-1862, "Die Seherin von Prevorst") u. sein Mitstreiter Karl August von Eschenmayer (1768-1852, Gründer u. Mitherausgeber des "Archiv für thierischen Magnetismus") als die Geisterbeschwörer "Kernbeißer" u. "Professor Eschenmichel" verspottet: "Eschenmichel: Wie bist Du in das Zwischenreich gelangt? Dämon: Wie man vom Fleck kommt. Guckt’ erst ein wenig in die Höll’, konnte mich aber da nicht brauchen, weil ich nicht an sie glaubt’, wie die Höll’ überhaupt dummes Zeug ist. Eschenmichel: Dummes Zeug? Dämon: Ja, dummes Zeug. Magischer Schneider: Wie sieht die Höll’ aus? Dämon: Sie sieht gar nicht aus. Magischer Schneider: Gar nicht aus? Dämon: Nein, gar nicht aus. Hier machte das Verhör eine Pause. Wir alle sahen einander voll Erstaunen an. Kernbeißer rief: All mein Lebtage macht Ihr diesen Dämon nicht zu einem regelmäßigen und aufrichtigen Grobschmidt!......" - Karl Leberecht Immermann (1796-1840, Düsseldorf) deutscher Schriftsteller, Lyriker u. Dramatiker. Sein erste Arbeit, die Studenten-kritische Schrift "Ein Wort zur Beherzigung" (1817) war auf dem Wartburgfest Teil einer Bücherverbrennung. 1825 wurde Immermann in die Freimaurerloge "Ferdinand zur Glückseligkeit" in Magdeburg aufgenommen. Er pflegte u.a. Kontakte zu Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe, Ludwig Tieck, Christian Dietrich Grabbe u. Ferdinand Freiligrath. - Einbände etwas berieben u. bestossen; tlw. leicht gebräunt, sonst gute Expl.

 

785.  [Keightley, Thomas]: Mythologie der Feen und Elfen; vom Ursprung dieses Glaubens bis auf die neuesten Zeiten. Zweiter Theil [von 2]. Aus dem Englischen übersetzt von Dr. O.L.B. Wolff, Professor. Dtsch. Erstausg. Weimar, im Verlage des Gr. H. S. pr. Landes-Industrie-Comptoirs, 1828. IV, 388 S., 6 blattgroße Illus. auf Taf., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rückentext 

In sich abgeschlossener Teil, u.a. über: Deutschland (Zwerge, Die wilden Frauen, Kobolde, Nixen); Die Schweiz; Gross-Britannien; Celten; Süd-Europa; Finnen u. Slawen; Afrikaner u. Juden. - Der irischer Schriftsteller Thomas Keightley (1789-1872) wurde durch das vorliegende Werk zur "Mythologie der Feen und Elfen" bekannt, das ab 1880 wiederholt in engl. neu aufgelegt wurde, zuletzt als "The World Guide to Gnomes, Fairies, Elves & Other Little People". Als früher Pionier in der Folklore-Forschung stellte Keightley fest, dass ähnliche Überlieferungen, unabhängig von einander, in verschiedenen Kulturen entstanden waren. - Einband beschabt u. bestossen; Vorsätze u. wenige Seiten etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

786.  Kerner, Justinus: Kleksographien. Mit Illustrationen nach den Vorlagen des Verfassers. Erstausg. Stuttgart, Leipzig, Berlin u. Wien, Deutsche Verlags-Anstalt, 1890.       79 S., 2 Bll., mit Illus. im Text u. auf Taf., Gr.-8°, Illus. O-Leinen

Justinus Andreas Christian Kerner (1786-1862), Dichter u. Arzt. Neben medizinischen u. naturwissenschaftlichen Untersuchungen bildeten seine Forschungen über Spiritismus, Okkultismus u. Somnambulismus den zweiten Schwerpunkt seiner Schriften. Er nahm die Seherin von Prevorst, Friederike Hauffe (1801-1829) einige Zeit bei sich auf u. veröffentlichte im Jahre 1829 zwei Bücher über sie. Kerner wird, wie Carl August von Eschenmayer ("Professor Eschenmichel"), als "Kernbeißer" von Karl Immermann in seinem "Münchhausen" verspottet. Kerners Freude am Grotesken beweisen seine hier vorliegenden "Klecksographien". Durch Faltung des Papiers erzeugte er aus den zerdrückten Tintenklecksen Darstellung, denen er mit ein paar Federstrichen eine zusätzliche Bedeutung verlieh. Der Schweizer Psychoanalytiker Hermann Rorschach benutzte zu Beginn des 20. Jhdts. solche "Zeichnungen", um in dem nach ihm benannten Rorschachtest Wahrnehmungsvermögen, Intelligenz u. emotionale Charakteristika der Patienten zu ermitteln. - Einband geringfügig fleckig u. leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

787.  Köthner - Der Brückner [d.i. Paul Köthner], (Hrsg.): AR-CHE. Tatkunst für die Wagenden. Hefte I-VII u. ein Sonderblatt [kmpl.]. (Eine zwanglose Schriftenfolge für erfahrene Lebensringer). Als Handschrift gedruckt für den Opferkreis der Deutschen [Hagal-Rune] Gesellschaft. Berlin, Brückner Verlag, 1928-1930. 8 S. / [16] S. / [8] S. / [8] S. / [24] S. / [12] S. / [18] S., 8°, Pupurfarbener goldgepr. O-Karton

Die Inhalte der ersten fünf Ausgaben von "AR-CHE. Tatkunst für die Wagenden" werden wie folgt beschrieben: "Heft I klärt über das Wesen derselben auf. Die Hefte II und III sowie ein Sonderblatt behandeln den alt-arischen Opfergedanken; sie kommen nur für die Wagenden in Betracht und werden von dem Brückner persönlich ausgegeben. Heft IV: ‘Deiner Hände Werk’ bietet die Einweihung in das Geheimnis der Liebe zum Werk; kein Lesestoff zur Unterhaltung. Heft V: ‘Weltverbesserer als Vampyre der Menschheit’ enthüllt das Wesen das astralen Vampyrismus." - Deseiteren: Heft VI "Von der Rettung der Edlen"; Heft VII "Die praktischen Grundlagen zum WERK". - Paul Köthner, Privatdozent der Universität Berlin, eine schillernde Persönlichkeit zw. Politik u. Okkultismus. Nach eigenen Angaben gehörte er 15 Jahre lang der Großen Landesloge an. Darüber hinaus war Köthner im "Schafferbund" aktiv u. schrieb dort als "Renatus Ram" oder "Der Brückner", als der er auch die vorl. Schriftenfolge hrsg. u. den okkulten Roman "Pandaimonion" verlegte. Bekannt wurde Köthner, weil er behauptete, die Freimaurer-Logen seien Drahtzieher des Weltkrieg gewesen u. es hätten u.a. in Wien Pläne zur Ermordung des Thronfolgers existiert. Im "Femstern", der Monatsschrift des "Bund der Guoten" von H. A. Weishaar (d.i. Kurt Paehlke) beschuldigte er den Landes-Großmeister u. Ordensenior des Hochverrats, vor Gericht allerdings zog er diese Verlautbarungen zurück (vgl. Lennhoff/Posner/Binder). Nach dem 1. WK versuchte Köthner durch eine umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit, den völkischen Gedanken mit der Freimaurerei zu vereinigen u. wollte Grundlagen für eine "allarische" Weltorganisation schaffen. Er vertrat in seinen Schriften die Haltung, die deutsche "Geistesrasse" sei berufen, den Kampf gegen die Lüge in der Welt aufzunehmen. - Einband tlw. schwach geblichen; Vorsatz mit priv. montierter kl. Abb.; mit Anstreichungen u. kl. Marginalien; Längsseite leicht unregelmäßig beschnitten, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

788.  Köthner - [Köthner, Paul; Hrsg.] und Deutsche [Hagal-Rune] Gesellschaft : Die Wandlung. I. Jhg. 1925 bis VI. Jhg. 1930 [= alles erschienene, kmpl.]. Weisungen für die Wollenden. [ANGEBUNDEN:] AR-CHE. Tatkunst für die Wagenden: Weltverbesserer als Vampyre der Menschheit. V, 1929 [von insgesamt VII] u. einem Sonderblatt. Erstausg. Bergedorf, Schafferverlag, 1925-1930. 57 S. (Register über alle 6 Jhge. mit umfangreicher Einleitung u. "Fazit") / 195 S. / 196 S. / 196 S. / 172 S. / 192 S. / 128 S., 2 Bll. (mit einer Taf.) / 35 S., 8°, Priv. Halbleinen, Rücken mit montierter Hagal-Rune (alles zus. in einem Bd.) 

Als Handschrift gedruckt nur für Mitglieder von Gemeinschaften, die sich zur  "Deutschen [Hagal-Rune] Gesellschaft" zählen. Über die Ausgabe der "Wandlung" entscheidet der Schaffer-Verlag (Hamburg 21, Fährstr.23) u. der Brückner-Verlag (Berlin.W.35. Steglitzerstr.44). - Es erschienen 12 Blätter pro Jahr; u.a. über: Aus der Hochschule des Schweigens; Geheimwissen; Unser Symbol; Germanentum; Von der Religion der Starken; Der Glaube als Religion; Der Heilswert unserer Bünde; Das Geheimnis der Männerbünde; Sonnengold u. Atem; Pflege des Sonnengeflechts; Verborgenes Leid u. Gedankenkraft; An der Schwelle zum Heiligtum; Der Lichtkreis; Die Struktur der Prima Materia; Der Magier; Pathos u. Ethos in Beziehung zur Magie; Keimzelle der Gesellschaft; Mensch u. Symbol; Die Symbole der Freimaurer; Die Deutsche Ordens-Gesellschaft; Das Kunstgeheimnis der Symbolik; Der Spiegel; Der Hammer der Ordnung; Jedem das Seine; Das heilige Werk der Zerstörung; Der Fünfstern; Wegweiser zum Raumdenken. - Alleiniger Autor u. Schriftleiter war "Der Brückner" Dr. Paul Köthner. - Ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

789.  Köthner - Ram, Renatus [d.i. Paul Köthner]: Godentum und Judaismus. Wegweiser in die Deutsche Zukunft. Erstausg. Rudolstadt, Verlag Gesundes Leben Dr. Hotz, 1921.      154 S., 1 Bl., mit drei Textfig., Gr.-8°, O-Pappband

U.a. über: Universale Polarität; "Godentum", "Judaismus"; Judentum u. Judaismus im Bilde des kosmischen Lebens; Judaismus im sozialen Leben; Mitleid u. Haß gegen den Juden; Das Urbild von Haß u. von Liebe; Judaistische Kultur; Erscheinungsformen des "Antisemitismus" als judaistisches Werbemittel -Antijudaismus-; Reformationen, die den Judaismus fördern; Der deutsche Horthüter; Parolen judaistischer Politik; Massensuggestionen; Internationalismus; Liberalismus; Humanismus-Humanität; Nationalismus; Judaisten als Vertrauensmänner der Regierung u. bei Hofe; Monarchie-Republik-Demokratie; Anarchismus. - Einband etwas angestaubt u. leicht fleckig u. gebräunt; Kapitale bestossen; Besitzervermerk im Vorsatz; Titel gestempelt (Dr. W. Hotz, Rudolstadt); wenige Anstreichungen; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

790.  Krause, Karl Christian Friedrich: Lebenlehre oder Philosophie der Geschichte zur Begründung der Lebenkunstwissenschaft. Vorlesungen an der Universität Göttingen gehalten. Aufsneueherausgegeben von Dr. Paul Hohlfeld und Dr. August Wünsche. Mit drei erläuternden Steindrucktafeln. 2. Aufl. Leipzig, Dieterichsche Verlagsbuchhandlung Theodor Weicher, 1904. XVI, 474 S., mit über 20 Fig. auf 3 Blatt., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt. 

Nicht bei Wolfstieg, obgleich er zahlr. Werke des Verf. anführt u. Krause hier zumindest im Vorwort die Freimaurerbrüderschaft anspricht. - Karl Chr. Fr. Krause (1781-1832), Philosoph u. bedeutender Freimaurer, dessen Werk u.a. Heinrich Tränker (1880-1956) sehr geprägt hat. Vorliegender Band enthält 40 Vorlesungen über Gott, das Leben, die Menschen usw. - Einband etwas berieben; ehem. Bibliotheksexpl. mit entsprechendem Rückenschild u. Stempeln auf Titel u. vereinzelt im Text; nach dem Titel leicht geöffnetes Gelenk; vereinzelte Bleistiftanstreichungen; ein Blatt mit Eselsohr, sonst recht gut.

 

791.  Kühlmann, Wilhelm und Wolf-Dieter Müller-Jahncke (Hrsg.): Iliaster. Literatur und Naturkunde in der frühen Neuzeit. Festgabe für Joachim Telle zum 60. Geburtstag. Heidelberg, Manutius Verlag, 1999. 368 S., mit Frontispiz, Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Aus dem Inhalt: Barbara Bauer: Wie hätte sich Dr. Johann Faust verteidigen können? Die Struktur der Selbstdarstellung in Autobiographien wissenschaftlicher Neuerer; Udo Benzenhöfer: Paracelsus auf dem Mond; Fritz Krafft: Zur Philologie- u. Naturwissenschaftsgeschichte des Basalts; Sven Limbeck: Die Visio Arislei. Überlieferung, Inhalt u. Nachleben einer alchemischen Allegorie. Mit Edition einer Versfassung; Angela Reinthal: "Alchemie des Poeten". John Dee (1527-1608) in Gustav Meyrink’s Roman Der Engel vom westlichen Fenster (1927); Thomas Richter u. Gundolf Keil: Klostermann/-frau Melissengeist. Untersuchungen zum Einfluß des Melissenextraktes auf die neuzeitliche Kräuterbuchliteratur; Johann Anselm Steiger: Ein Trostbrief des Theosophen Abraham von Franckenberg (1593-1652); Hermann Wiegand: Konrad Celtis. Nekromant u. Bruder Fausts im Geiste? - Mit Bibliographie u. Register. - "Joachim Telle (1939-2013) war ein deutscher Altgermanist, Philologe und Wissenschaftshistoriker. Telle hat zahlreiche Schriften zur Geschichte der Alchemie und zu den Schriften des Paracelsus verfasst und herausgegeben. Er war zuletzt seit dem Jahr 2000 Honorarprofessor an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg (Breisgau)." (Wikipedia) - Vorsatz mit Signatur "Fi99", sonst ein sehr gutes Expl. Anbei die Kopie eines Briefes vom Hrsg. Kühlmann an die Sponsoren u.a. sowie ein weiterer an Dr. Karin Figala (vermutlich ihre Signatur im Vorsatz), die bei der Drucklegung geholfen hat u. ein kurzer gedruckter Brief an sie, der verm. von J. Telle handschriftlich unterzeichnet ist (schlecht lesbar, trägt aber auch seinen Stempel).

 

792.  Lamberty, Paul: Das Weltall der Kommenden. Geschrieben am 27. und 28. Februar 1931. Behelfdruck / Eilausg. Eingeklebt: Geschenkweise, im Auftrage des Verfassers überreicht. Tigring Post Moosburg in Kärnten (Österreich), Logos-Verlag, [1931]. 19 S., mit einer beidseitig bedruckten Taf., Gr.-8°, O-Karton

"Im kometenähnlichen Leibe der Gottesbraut sind die Erde das Hirn, die anderen Planeten und Planetchen entsprechende ‘Organe’ und die Miriaden Meteore aus Gas, Eis, Metall oder Stein sind ‘Blutkörper’ in einem Blutstrome, der sich in die als ‘Sonne’ gesehene leuchtende Haube ergießt, ähnlich wie dein Blut in eines deiner Organe." (Bildunterschrift) - "In meinen Werken habe ich über das Wirken der Asen und Danen mehr gesagt. Weil wegen der Eiszeit keine Verlebendiger mehr im Norden wuchsen, musste ihre Kultur sich im Süden schliesslich ausleben. Im Süden fliesst das Gottesblut anders als im Norden, daher muss die nordische Wesensart auf die Dauer im Süden verkrüppeln. Nicht Menschen, nur göttlicher Lebenswille liess durch die Eiszeit die Asen schlafen gehen und jetzt sind sie dabei, wieder zu erwachen, damit sie lebendiger denn je werden, um die Erde mehr denn je zu verlebendigen." (Schluss) - Über den völkischen "Sonderling" Paul Lamberty lässt sich kaum etwas in Erfahrung bringen, er war Mitglied des Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller u. Gründer einer "Asenschule". Vielleicht ist er mit dem Paul Lamberty in Pörtschach am Wörthersee identisch, der nach dem Krieg in "Geokosmos" (12/59, S.1) erwähnt wird. Nach seiner "Schaltung", soll es einer österreichischen Technikergruppe gelungen sein, elektrischen Strom aus dem kosmischen Ost-Westkraftstrom (tägliche Drehung des Urkraftfeldes) zu erzeugen. - Etwas bestossen; Deckel stark lichtrandig, sonst ein gutes Expl.

 

793.  Lamberty, Paul: Der Danerhof. Roman. 2. Aufl. Erfurt, Selbstverlag Paul Lamberty, 1937. 228 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

Zweite überarbeitete Auflage von "Die Glücklichen" (1930). Antiklerikaler Roman, der eine neue, völkische Religiosität propagiert, in die auch eine neue physikalische Weltsicht einfließt: "Und da jedes Gestirn Flußweise des Gottesblutes ist, sehen wir keine mechanische Fortbewegung von Gestirnen mehr, sondern ist es die Flußweise, die jetzt hier und nachher dort erscheint! Damit zerfällt die ganze irdische ‘Mechanik’ des Weltalls und das mechanische Gedrehe der Gestirne!" (S.210) - Umschlag leicht angestaubt, sonst ein schönes Expl.

 

794.  Lamberty, Paul: Die Sage vom Weltreich der Arier. Beitrag zum Abbau der Fremdlehre: Ex Oriente Lux! 1. Buch [= verm. alles Erschienene], 1. bis 4. Teil. Erstausg. Klagenfurt (Österreich), Selbstverlag Paul Lamberty, 1937. 84 S., mit zahlreichen Fig. (Runen u. ähnliches), Gr.-8°, O-Karton

Kuriose völkische Schrift über Runen u. ihren bildhaften Wurzeln. Inhalt: Die Wurzel des arischen Volksbaumes; Entstehung u. Wandlungen des arischen Blut- oder Bundeszeichens; Die ersten Deutschen u. vom Werden ihrer Sprache u. Schrift; Der Stamm des arischen Volksbaumes. - Das Inhaltsverzeichnis enthält auch die Überschriften des 2. Buches (V. u. VI. Teil), welches anscheinend aber nicht mehr erschien. - Einband etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

795.  Lamberty, Paul: Die Ursache von allem erkannt. Das Ende der Relativitätstheorie. Haag (Holland), Selbstverlag des Verfassers, [1925]. 98 S., 1 Bl., 8°, O-Karton 

"In dieser Broschüre ist das Rätsel der Bewegung, mithin auch das der molekularen Bewegung gelöst. Damit ist die Ursache von Stoff, Kraft und Geist erkannt und sind folglich die Physik, Theologie, Pädagogie, Medicin, Chemie, Philosophie usw. in überraschender Weise gefördert." - U.a. über: Die Relativitätstheorie; Der Weltstoff; Warum Teilchen zusammengehalten oder getrennt werden; Ursache der Gravitation; Das Geheimnis der Kraft; Im Weltenozean; Der Mensch. - "Der Verfasser hat sich in keiner Weise die zeitraubende Mühe gemacht für seine Arbeit einen Verlag zu suchen, sondern er hat sie sofort selbst drucken lassen [...] Was in der vorliegenden Broschüre veröffentliche, habe ich schon in meinen vorhergehenden Veröffentlichungen gesagt [...] und bemerke, dass ich sie stets sogleich an alle Akademien und Universitäten Deutschlands und einiger anderer Länder geschickt habe und weiter auch an eine Reihe Gelehrter." - Einband berieben u. tlw. gebräunt; Rücken leicht angerissen; insgesamt leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Beiliegend ein Zettel mit Schreibmaschinentext u. dem Stempel "Paul Lamberty Haag Holland", aus dem hervorgeht, dass die Anstreichungen im Text vom Autor selbst stammen. - Selten.

 

796.  Lang, Johannes: Die Hohlwelttheorie (Die Hohlweltlehre). 2. bed. verm. u. verb. Aufl. Frankfurt a. M., Schirmer & Mahlau, 1938. 281 S., 3 Bll., mit 50 Abb., 4°, O-Leinen mit O-Umschlag

Der Astrologe Johannes Lang schuf zusammen mit Karl Neupert die Hohlwelttheorie, bei der die Erde nicht von aussen sondern von innen betrachtet wird. - Ua. über: Analoger Bau von Kosmos u. Lebenszelle; Das Segelexperiment; Infrarote Fotografien; Der auf der Rückseite beleuchtete Mond; Die kopernikanische Theorie des "Erdmagneten" u. die Tatsachen; Der Erdmagnetismus; Das Pendel-Phänomen; Ist eine Rotation der Erde möglich?; Die Erklärung der Schwerkraft; Die versch. Kräfte als Erscheinungsformen der Urkraft; Das Firmament als optische Täuschung; Was sind Fixsterne?; Die "kosmischen Strahlen" als Beweis für die Existenz einer Himmelskugel; Die "Sonnenstrahlung in der Konkav-Erde"; Die Planeten; Die Entstehung von Tag u. Nacht; Vulkane u. Erdbeben; Ebbe u. Flut; Das Nordlicht; Was ist außen?; Hohlwelttheorie u. Religion. - Umschlag leicht fleckig u. angerissen (tlw. hinterlegt); Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

797.  Lanz von Liebenfels, J[örg]: Bibliomystikon oder Die Geheimbibel der Eingeweihten. 1. Band: Anthropoziokon. 2. Band: Dämonozoikon. 3. Band: Theozoikon [von 10 Bänden]. Ariosophische Bibeldokumente und Bibelkommentare zu allen Büchern der heiligen Schrift, auf Grund der anthropologischen und archäologischen Forschungen und der arischen, klassischen und orientalischen Bibelversion zusammengestellt. [2. Aufl.] Pforzheim u. Preßbaum bei Wien, Privatdruckverlag Bibliomystikon (Auslieferung durch Verlag H. Reichstein), 1930, 1931, 1931. 128 S., 2 Bll. mit 8 Taf. u. wenigen Textfig. / 160 S., 2 Bll. mit 4 Taf. / 164 S. mit 7 Abb. auf 4 Taf., 8°, Goldgepr. O-Leinen (3 Bde.) 

Hieronimus 53. Gesamt sind 10 Bde. in 15 Teilen erschienen. Vorliegend die ersten drei Teile. - Aus dem Inhalt Bd. 1: Psalm 76 in teutscher Übersetzung; Die Grundlagen der bibliomystischen Forschungsmethode; Archäologische u. anthropologische Dokumente für den biblischen Vormenschen, Tiermenschen u. Affenmenschen; Thesen u. Hypothesen der ariosophischen Esoterik; Kritik der historisch-archäologischen Dokumente. - Bd. 2: Buch Job, Kapitel 40 u. 41 als Einstieg in die Geheimbibel; Die Dämonozoa, Behemoth, Leviathan u. Teufel als bösartige prähistorische Elektrozoa enthüllt. - Bd. 3: Der elektrozoische Ursprung der Religionen u. Christus als gekreuzigter Seraph; Die Methode der Lesung u. Erklärung der Bibel u. der anderen esoterisch-ariosophischen Schriften. - Bd. 3 mit Notiz im Vorsatz u. einigen Bleistiftanstreichungen (zumeist im Rand u. radierbar), sonst gute Expl.

 

798.  Lanz von Liebenfels, J[örg]: Das Buch Psalmen teutsch, das Gebetbuch der Ariosophen, Rassenmystiker und Antisimiten [sic!]. 1. Band: Text [= alles Erschienene]. Erstausg. Düsseldorf-Unterrath, Verlag Herbert Reichstein, 1926. 2 Bll. (mit faksimiliertem Schreiben August Strindbergs), 194 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Hieronimus 46: "Eine ‘Eindeutschung’ der Psalmen im Sinne der Lanzschen Sprachauffassung und Rassenlehre. Ein 2. Band ist weder angezeigt worden, noch ist er jemals erschienen. Das Faksimile reproduziert August Strindbergs ‘Urteil über das vorliegende Werk’. Allerdings bezieht sich dieses Urteil nicht auf die ‘Psalmen teutsch’, sondern auf die ‘Theozoologie’ und ist vom 10. Juli 1906 datiert." - Einband etwas bestossen u. leicht berieben; Deckel an einer kl. Bezugsstelle leicht aufgeworfen; Innendeckel u. Vorsatz mit zwei unterschiedlichen Stempeln des O.N.T. Priorat Arkona auf Rügen (dieser Niederlassung des von Lanz gegründeten "Ordo novi templi" gehörte auch der Chiromant Issberner-Haldane an), sonst ein gutes Expl.

 

799.  Lanz-Liebenfels, Dr. J[örg]: Bibeldokumente. Band I - III [in einem Band]. Die Entwicklung der Menschheit [Deckeltitel]. Lauchheim, Privatverlag Dietrich Ruhnau, o.J. [ca. 1995]. ca. 470 S., mit einigen Abb. u. einer montierten farb. Abb. im hinteren Innendeckel, 8°, Illus. O-Karton 

Enthält Faksimiles von Schriften von Lanz von Liebenfels, die sich mit der Bibel befassen, im ersten Band das "Anthropozoon Biblicum" (erschienen in M. Altschüler (Hrsg): Vierteljahresschrift für Bibelkunde talmudistische und patristische Studien), im zweiten Band die "Theozoologie oder die Kunde von den Sodoms-Äfflingen und dem Götter-Elektron" (Ostara), im dritten Band Beiträge, die in der Monatsschrift "Neue Metaphysische Rundschau" erschienen sind ("Der Affenmensch der Bibel", "Die Theosophie und die assyrischen Menschentiere", "Tafeln zum Stammbaum des Menschen", "Das Kabirengeheimnis" I u. II, "Gottmenschen und Zwergengeschlechter", "Die Thesen von der Herkunft des Menschen", "Bücherschau") sowie ein Beitrag aus der Zeitschrift "Politisch-Anthropologische Revue" ("Die Urgeschichte der Künste"). - Sehr gutes Expl.

 

800.  Lea, Henry Charles: Geschichte der spanischen Inquisition. Erster bis Dritter Band [kmpl.]. 1. Aufl. Leipzig, Verlag der Dykschen Buchhandlung, 1911. XXVI, 576 S. / VIII, 501 S., 1 Bl. / VIII, 448 S., Gr.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. (3 Bde.) 

Der US-amerikanische Historiker Henry Charles Lea (1825-1909) gehört zu den Klassikern der unorthodoxen Kirchengeschichtsschreibung. Seine Darstellung der Spanischen Inquisition gilt bis heute als ein Standardwerk, es wurde von dem Luxemburger Prosper Müllendorff, einem Redakteur der nationalliberalen Kölnischen Zeitung, ins Deutsche übersetzt. - Einbände u. Schnitt etwas fleckig, sonst gute Expl.

 

801.  Lilly, John C.: Das tiefe Selbst. 1. Aufl. Basel, Sphinx, 1988. 294 S., 1 Bl., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag

"Untersuchungen und Erfahrungen erweiterter Bewußtseinszustände in inneren und äußeren Bereichen des Selbst unter den Aspekten von Isolation, Sinnesentzug und künstlicher Schwerelosigkeit im Samadhitank. Ein Logbuch für Reisende in neue Dimensionen des Geistes und der Unendlichkeit des Universums." (Umschlagtext) - Ein sehr gutes Expl.

 

802.  [Lorber, Jakob] und Johannes Busch (Hrsg.): Außerordentliche Kundgebungen über die naturmäßige und geistige Beschaffenheit und Wesenhaftigkeit der Sonne und deren correspondirende Seins- und Eigenschaftlichkeits-Beziehungen zu und auf den sieben Haupt-Planeten ect., wie solches Alles in lieb- und gnadenvollster Weise vom Herrn Selbst dem Ihn über Alles getreuest liebenden Erwählten vom innersten Grund des Herzens aus wörtlich vernehmbar in die Feder dictirt worden ist. Herausgegeben aus innerst-geistigem Beruf für Gegenwart und Zukunft von Johannes Busch. Erstausg. Dresden, Selbstverlag, 1864. 250 S., 1 Bl., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentext

Die vorliegende EA erschien später unter dem Titel: "Unsere natürliche Sonne - als Weltkörper und Wohnort und als Mutter der Planeten unseres Systems". Es beschreibt ein kosmologisches System, dessen Weltkörper (Planeten, Sonnen, Sterne, Monde usw.) durch Luzifers Fall entstanden. Die Himmelskörper werden dabei als organische Lebewesen verstanden. - Jakob Lorber (1800-1864) österreichischer Musiker u. nach eigenem Bekunden "Schreibknecht Gottes". Seine inspirierten Werke werden als "Neuoffenbarungen" bezeichnet. Die zahlreichen Manuskripte wurden zuerst handschriftlich verbreitet u. später zur Veröffentlichung nach Deutschland gebracht, wo die Inhalte aber tlw. umstritten waren. So beschlagnahmten die Behörden, das 1852 in Stuttgart erschienene Buch "Die Jugend Jesu". Seine ersten Verleger waren Justinus Kerner u. Carl-Friedrich Zimpel, gefolgt von seinem Freund Johannes Busch, später dann Christoph Friedrich Landbeck (1840-1921). Jörg Lanz von Liebenfels (1874-1954) war ein Bewunderer Lorbers u. sah in ihm das "größte ariosophische Medium der Neuzeit" (vgl. Guido u. Michael Grand: Erlöser. Phantasten, Verführer und Vollstrecker. S. 96ff). - Einband berieben; Rücken mit Standortmarke; Innendeckel, Vorsatz u. Titel gestempelt: "Wilh. Weder prac. Magnetopath & Naturheilkundiger"; tlw. gebräunt; wenige Seiten stärker braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

803.  Mandel, Julian: Nus Fantastiques. Paris, Paris Art Éditions (4, Rue des Poitevins), 1932. 16 Bll., mit 32 blattgroßen, braungetönten Photografien, 4°, Illus. O-Karton

Bildunterschriften in französisch. - Julian Mandel (möglicherweise ein Pseudonym, 1872-1935) französischer Erotikfotograf zw. 1910 u. den 1930er Jahren. Seine Aktaufnahmen wurden in Frankreich als Motivepostkarten verwendet u. sind begehrte Sammlerobjekte. Er war auch Mitglied der deutschen Avantgarde-Gruppe "Neues Zeitalter im Freien". Es wird gemutmaßt, dass sich hinter Julian Mandel der bekannte Fotograf Julian Walery verbirgt, der ähnliche Akte im Deco-Stil schuf u. dieses Pseudonym nur genutzt haben soll um seine erotische Arbeiten im Verlag Alfred Noyer unerkannt zu vermarkten. - Deckel geringfügig angeknickt u. angestaubt; Kanten etwas berieben, sonst ein gutes Expl.

 

804.  Marby, Friedrich Bernhard: Die Rosengärten und das ewige Land der Rasse. Gegeben von dem Entdecker und Neuschöpfer der Runen-Gymnastik. Erstausg. Stuttgart, Marby-Verlag, [1935]. 139 S., 4 Bll., mit 13 Abb. auf 4 Taf., u. mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

(= Marby-Runen-Bücherei Band 7 u. 8 = 4. Doppelband / = 2. Buch der Reihe: Rassische Gymnastik als Aufrassungsweg). - Nachfolgeband zu Nr. 508. - U.a.: Über Geburt u. Tod der Götter; Deutschland, das große Rosenland, das Rassenland; Das Aufsuchen der alten Aufrassungsanlagen; Unterirdische Runenübungsstätten u. Uebungskammern; Die heiligen Teiche; Das Lautgebäude der dynamischen Runen-Sprache; Die Hall-Runen u. ihre Übungen. - Der völkische Esoteriker Friedrich Bernhard Marby (1882-1966) befasste sich mit Astrologie, Pendeln u. alternativen Heilmethoden, ist aber meist bekannt für seine Runenforschungen. Ab 1924 Hrsg. der Zeitschrift "Der eigene Weg". 1935 veranlassten Marbys Runenforschungen Wiligut/Weisthor zu einem Brief an seinen Dienstherrn Heinrich Himmler, in dem er forderte, man möge doch etwas gegen die Runengymnastik des Siegfried Adolf Kummer u. des Marby unternehmen. Dass Marby u. seine Aktivitäten im NS unerwünscht waren, belegt seine Einweisung ins KZ, wo er insgesamt 99 Monate verbrachte. - Leicht bestossen u. angestaubt, sonst gut.

 

805.  Marby, Friedrich Bernhard: Rassische Gymnastik als Aufrassungsweg. 1. Buch [von 2]. Weltanschaulich religiöse Grundlagen - Dynamisches Weltbild - Dynamische Entwicklung - Quellen des Lebens und der Rassigkeit - Heilige Richtungen - Winckelkräfte - Die rassische Landschaft - Thing-Plätze - Einführung in die Marby-Runen-Sprache - Weitere Aufrassungs- und Runen-Uebungen. Gegeben von dem Entdecker und Neuschöpfer der Runen-Gymnastik. [1. Aufl.] Stuttgart, Marby-Verlag, [1935]. 153 S., 3 Bll., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

(= Marby-Runen-Bücherei. Band 5/6 = Dritter Doppelband [von 4]). - Das 2. Buch der "Rassischen Gymnastik" erschien als letzer Doppelband mit dem Titel "Die Rosengärten und das ewige Land der Rasse", siehe Nr. 804. Die vorl. 1. Aufl. unterscheidet sich von der unbez. 2. Aufl. darin, dass dort Textpassagen geschwärzt wurden. - U.a. über: Der zwölftausendjährige Kampf zw. Licht u. Finsternis; Aufnordung durch Marby-Runen-Gymnastik; Aufrassung ist die Sache des ganzen Volkes; An den Quellen des Lebens u. der Rassigkeit; Die heiligen Richtungen; Über Wesen u. Wirken der Freiraum- u. der Festraum-Winkel; Die Landschaft der Rasse; Marby-Runen-Sprachlehre; Das Lautgebäude der dynamischen Runensprache; Die Aufrassungs- u. Runen-Übungen der einzelnen reinen Hall-Laute. - Einband leicht bestossen, berieben u. fleckig; eine Anstreichung, sonst ein gutes Expl.

 

806.  Mead, G. R. S.: Fragmente eines verschollenen Glaubens. Das Geheimwissen der Gnostiker. [Kurzgefasste Skizzen über die Gnostiker, besonders während der zwei ersten Jahrhunderte. - Ein Beitrag zum Studium des Anfänge des Christenthums, unter Berücksichtigung der neuesten Entdeckungen. Ins Deutsche Übersetzt von A. von Ulrich]. Unv. Nachdruck der Ausg. Berlin 1902. Interlaken (Schweiz), Ansata-Verlag, 1990. XXXV, 511 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

(= Bibliotheca Hermetica). - Mit einer neuen Einführung von Dr. H.T. Hansen [d.i. Hans Thomas Hakl]. - "Hier wird uns die Essenz einer Epoche nahegebracht, in der das Urchristentum in all seiner Poesie, Weisheit und Magie noch ursprünglich und lebendig war. In den fast neunzig Jahren seit dem erstmaligen Erscheinen hat dieses Buch nichts von seiner Güte eingebüßt [...] Das Buch enthält ebenfalls eine große, übersichtliche Zusammenfassung der bekannten gnostischen Schrift ‘Pistis Sophia’, wertvolle Auszüge aus dem ‘Erlöserbuch’, dem ‘Buche des Großen Logos nach der Mysterienlehre’ und verschiedenen weiteren gnostischen Codices." (Klappentext) - Ein gutes Expl.

 

807.  Mewes, Rudolf: Die Kriegs- und Geistesperioden im Völkerleben und Verkündigung des nächsten Weltkrieges. Mit Abbildungen, Diagrammen und Tafeln. 3. u. 4. erw. Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1922. XV, 670 S., mit Frontispiz (Bild des Autors), Textfig. u. Taf., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

Ackermann IV/ 435 (zur 2. Aufl.). - Äusserst kurioses u. seltsames Werk; der Titel ist irrführend u. trifft die Vielzahl der Themenkreise nicht, die von Mathematik, Biologie, Chemie bis zur Physik reichen, oft mit esoterischem u. okkultem Inhalt. Die vorliegende Auflage enthält die früher noch fehlenden heftigen Attacken gegen Albert Einstein u. seine 1916 abgeschlossene Relativitätstheorie: "Übrigens ist für das Nachahmungstalent Einsteins sein Geigenspiel recht kennzeichnend, da dasselbe ja nicht selbstschöpferischer, sondern nachahmender Artung ist. Im Gegensatz hierzu hat Mewes als Einsteins deutscher Gegner neben der Förderung der Raumzeitlehre die Aufgabe der Veredlung der Geigen selbst bis zur Güte derjenigen eines Stradivarius Ganerio usw. kürzlich zu lösen vermocht. Man kann also sagen, daß Einstein als Jude Wissensschröpfer, Mewes als Germane Wissensschöpfer ist." (S.410) Im folgenden Text auch die Wiedergabe einer mathematischen Ableitung die Einstein an Mewes auf einer Postkarte schickte. (S.412)  - Desweiteren u.a. über: Einfluß des Mondes nach der Edda u. der "Geheimlehre"; Das Zahlengeheimnis der Bibel; Bemerkungen über den Ablauf des Lebens (Fließ, Blavatsky, Mayer); Pflanzenwachstum u. Molekularanziehung; Phystologischer u. astronomischer Schlüssel zu den Wachstumsperioden der Pflanzen u. Tiere; Rolle der Zahlen in der Entwicklungslehre; Einzelheiten aus der Bibel; Die Sintflut u. die Nilflut; Die Herstellung u. Verwendung von Sprengstoffen in der Bibel (bezieht sich dabei auf Silvo Gesell u. dessen Arbeit: "Kannte Moses das Pulver? War die Bundeslade ein Laboratorium?"); Der Kaiser u. der Weltkrieg ("ein Rassenkrieg zw. Germanen u. Slawen und deren Bundesgenossen"). - Bemerkenswert ist, dass Gregor Gregorius (d.i. Eugen Grosche; ehem. Oberhaupt der magischen Loge Fraternitas Saturni) in seiner Arbeit: "Die Kulturepochen in astrologischer Betrachtung" ("Saturn Gnosis" Bd.3/ 1929) dieses Buch bei seinen Quellen nennt. - Einband mit kl. Fleckspuren u. leicht bestossen; eine Ecke mit etwas gequetschen Bezugspapier; wenige Blätter etwas fleckig; ein mit Schreibmaschinentext ergänzter Ausschnitt (S.52); papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

808.  Mühe, Ernst: Das enthüllte Geheimnis der Zukunft oder Die letzten Dinge des Menschen und der Welt. Auf Grund biblischer Forschungen für das Volk dargelegt. 2. Aufl. Neu-Erkerode zu Braunschweig, Verlag der Buchhandlung der Idioten-Anstalt, 1878. XVI, 205 S., 1 Bl., Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen

"Daß jene Art geistiger Schriftauslegung, die man Spiritualismus nennt, mir zuwider ist, bekenne ich frei [...] Erst als das Christenthum herrschende Staatsreligion wurde, drang die falsch-ideale platonische Philosophie in die Kirche ein und die wahre Messias- und irdische Reich-Gottes-Hoffnung wurde für eine jüdische Ketzerei erklärt [...] Aristotles Weisheit und das Studium der heidnischen Classiker überwog das Wort Gottes." (Vorwort zur ersten Auflage) - Mit Register. - Ein gutes Expl. mit Stempel auf Titel "Privatbibliothek Karl Rohm sen." (Karl Rohm,1873-1948, Autor u. einflussreicher Verleger für die von Deutschland u. der Schweiz ausgehenden Reformbewegungen).

 

Nr. 809-819: Der Autor Gustav Müller, ein Berliner Bäckermeister, verbindet ein völkisches "Kristentum" mit dem "Wahrheitsgold" Spiritismus (Nr. 810, S.349) zu einer eigenen "Kosmosophie". Seine Ideen u. Vorstellungen publizierte er in über 100 Schriften, u.a.: "Aufgaben und Wege deutscher Wiedergeburt"; "Friedensvorschlag im Kampfe zwischen Unternehmertum und Sozialdemokratie"; "Mehr Luft! Polare Atmungsgymnastik als Schlüssel zur Heilkunst"; "Kosmosophischer Wegweiser". Selbst der Verleger Wilhelm Bäßler wirbt in der Kleinschrift "Was uns Gustav Müller gab" für den Autor.

 

809.  Müller, Gustav [Ferdinand]: An der Grenzscheide zweier Welten. Die Unsterblichkeit des Menschen. Eine Forderung der Vernunft. Berlin, Selbstverlag, 1897. 472 S., Kl.-8°, Goldgepr. O-Leinen

Ein sehr frühes spiritistisches Werk des vielschreibenden Bäckermeisters. U.a. über: Die Notwendigkeit des Vorhandenseins einer Geisterwelt; Die Notwendigkeit des Verkehrs beider Welten; Der Spiritismus der Gegenwart; Der Spiritismus der Zukunft. - Kanten leicht berieben; Signatur im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

810.  [Müller, Gustav Ferdinand]: Das Kristgermanentum als Religion und Kulturmacht. Ein Erlösungsweg. Von einem Deutschen. Erstausg. Augsburg-Göggingen, Verlag von Wilhelm Bäßler, 1921. 2 Bll., 372 S., Gr.-8°, O-Pappband 

U.a. über: Kristus; Die tiefsten Wurzeln unserer Not; Das Leidrätsel u. seine Lösung; Das Leben als Spannungsgebilde; Die Gottheit als Spannungsgipfel; Das Böse als Spannungspol; Das Leben im Licht der Rundenlehre; Das Geschlechtsgebiet; Das Rätsel der Willensfreiheit; Das Lichtreich; Im Reiche der Finsternis; Germanischer Gewissensbund. - Kuriose völkische Schrift: "Unsere heutigen Oberführer in der Deutschbewegung sind mit wenigen Ausnahmen schuldig sittlich und geistig nicht mit Eifer und Anstrengung an sich gearbeitet zu haben [...] Unter diesen Umständen vermag uns der Sieg der heutigen Deutschbewegung bestenfalls nur einen Wechsel der Herrschaft schwarzer und blonder Juden und Jesuiten zu bringen. Einen Wechsel, der nichts Wesentliches an unserem heutigen Gesittungstiefstand bessert." - Der Autor Gustav Müller gibt sich erst in dem Kapitel "Selbstbildnis" zu erkennen. Besonders interessant sind die von Müller kommentierten Bücher u. die genannten Zeitschriften in dem Kapitel "Schriftenauslese". - Etwas lichtrandig u. bestossen; Schnitt etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

811.  [Müller, Gustav Ferdinand]: Das Leid als die Wurzel des Glückes. Ein Beitrag zur Reformation des Glaubens. Von einem Christen. Berlin, Selbstverlag / Leipzig, Eduard Schmidt, 1899. 472 S., 8°, Gold- u. silbergepr. illus. O-Leinen

Ein frühes Werk des Autors, in dem er sich als völkischer Befürworter einer neuen Religion zu erkennen gibt: "Die Heere des Zukunftstaates werden unüberwindlich sein vornehmlich durch ihren Glauben, der die höchste Intelligenz mit einem geklärten, Tod und Leiden verachtenden Fatalismus in ihnen in harmonische Verschmelzung gebracht hat [...] Der Glaube der Zukunft wird kein Zwitterding sein wie heute, das weder den Menschen erwärmt noch erleuchtet, sondern dieser Glaube wird einem göttlichen Feuer gleichen [...]." (S. 427f) - Einband mit schwachen, aber größeren Flecken; Ecken u. Kanten leicht bestossen u. berieben, sonst ein gutes Expl. mit aufwendig geprägtem Deckel.

 

812.  Müller, Gustav [Ferdinand]: Das Leid als die Wurzel des Glückes. Teil 1, 2 und 3 [kmpl.]. Mein Glaube. Neubearbeitung früherer Schriften gleichen Titels. Berlin, Selbstverlag, 1900. 79 S. / 120 S. / 116 S., Kl.-8°, Priv. schlichter Interimseinband 

Über Wiedergeburt u. anderes; das Werk hat mit dem im Jahr zuvor (1899) unter selbem Titel veröffentlichten Buch dabei wenig gemein. - "Die große Anzahl Geisteskranker, von Phantasten, von unfruchtbaren, unpraktischen und in einflußreichen Stellungen mit ihren verworrenen Ideen dem Ganzen höchste Gefahren bringende Idealisten [...]" (Teil 2, S.100) - Vorsatzblatt leicht angeschmutzt; gestempelt "Theosophische Gesellschaft Zweig Berlin"; kl. Gebrauchsspuren; letztes Blatt mit zwei unschönen Radierstellen, sonst ein gutes Expl.

 

813.  [Müller, Gustav Ferdinand]: Der Menschheit Erlösung. Eine makroskopische Erlösungsschilderung. Für Unverdorbene. Von einem Rettungskünstler. Augsburg-Göggingen, Verlag von Wilhelm Bäßler, 1920. 142 S., Gr.-8°, O-Halbleinen

Kuriose völkische Schrift: "Des Nordens Licht fiel der Verfinsterung zum Opfer. Um der Erdenmenschheit in tiefster Nacht inmitten schwärzesten Barbarentums eine Sonne anzuzünden, an der sie sich erheben und wärmen konnte, hatte sich Nordlands höchster Geist bis in das Herz des giftigen Südens gewagt. Das Gesetz der Wiedergeburt erlaubte irdische Verkörperung kosmischer Edelgeister auch in feindlichen Welten." - Der Autor Gustav Müller bleibt in diesem Werk ungenannt. Der Verlag im Anhang: "Langjährige Erfahrungen haben bewiesen, daß Geistesarbeiter, die es ablehnen, in ihren Schriften Mächtigen zu schmeicheln oder der Menge durch rücksichtslose Aufdeckung ihrer Schwächen auf die Nerven fallen, bei Verbreitung ihrer Werke auf Beihilfe seitens der Mehrheit der Buchhändler, Zeitungsschreiber, Schriftsteller und sonstiger Machtgrößen nicht zu rechnen haben." Bei dem dann folgenden Schriftenverzeichnis werden ohne die beiden ebenfalls hrsg. Zeitschriften "Der Wahrheitsforscher" u. "Kosmosophischer Wegweiser" über 100 Titel des Verfassers genannt. - Ecken bestoßen; Innengelenke 3x verstärkt; papierbedingt, sonst gut.

 

814.  Müller, Gustav [Ferdinand]: Der Wahrheitsforscher. 1. Jhg. 1903-04 und 2. Jhg. 1904-05 [jew. kmpl.]. Monatsschrift zur Ergründung des Wesens und der Bestimmung des Lebens auf spiritualistischer Grundlage. / Gedankenaustausch von Wahrheitsforschern zwecks Ergründung des Wesens und der Bestimmung des Lebens auf spiritualistischer Grundlage. Geleitet und herausgegeben in den Jahren 1903-1905 [= eigener Titel für beide Jhge. zusammen]. Berlin, Selbstverlag, 1903-1905. 2 Bll. (Titel u. Inhalt für beide Jhge.) / 420 S. / 318 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. (beide zus. in einem Bd.).

Vgl. Ackermann II/429. - Gedankenaustausch mit zahlreichen Personen, darunter der Radiästhesist Graf Klinckowstroem. Ein wiederkehrender Punkt ist u.a.: Kritik der Theosophie. - Aus dem Inhalt: Die Religion der Tat; Des Germanentums Weltmission; Das Geschlechtsleben des Menschen; Wie dürfte der Vegetarismus am besten zu verwirklichen u. zu verbreiten sein? // Der Weg zur leiblichen Gesundung; Über Wesen u. Aussichten der Sozialdemokratie; Über die Grundlagen u. Organisation des Rechtstaates. - "Der Wahrheitsforscher" (kostenlos beziehbar) erschien nur bis Juli 1906, es wurde aber noch ein rückblickender "Nachtrag zum Wahrheitsforscher" hrsg. - Einband etwas berieben u. an den Kanten leicht beschabt; Aussengelenk etwas angerissen; Signatur im Innendeckel, sonst ein gutes Expl.

 

815.  Müller, Gustav [Ferdinand]: Die Vernünftigkeit des Unsterblichkeitsglaubens. Die Unsterblichkeitsleugner vor dem Richterstuhl des Gewissens. Schlußstein zum Werke "Das Kristgermanentum als Religion und Kulturmacht". Augsburg-Göggingen, Verlag Wilhelm Bäßler, 1921. 32 S., Gr.-8°, O-Karton

U.a. über: Der Glaube als Kunstwerk; Der Unsterblichkeitsglaube als naturphilosophisches Forschungsergebnis; Der                .

Unsterblichkeitsglaube als spiritistisches Erfahrungsergebnis; Der Unsterblichkeitsglaube als animistische Forschungserrungenschaft. - Einband lichtrandig u.- leicht angerändert; etwas bestoßen u. min. stockfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

816.  Müller, Gustav [Ferdinand]: Kultur-Fundamente. 101. Wahrheitsbeitrag zeitgenössischer Denker. Gesammelt, beleuchtet und herausgegeben von Gustav Müller. 1. Aufl. Berlin, Verlag Gustav Ferdinand Müller, 1907. X, 516 S., Gr.-8°, Goldgepr.  O-Leinen

Inhalt: Das Leben als Drama u. Harmonie (u.a. Der Tod als Wechsel der Daseinsform, Kosmologische Hieroglypen-Deutungen, Des Germanentums Weltmission); Die Waffen hoch (u.a.  Guido von List: Was wir dem Christentum verdanken; Fr. J. Zlatnik: Anti-Darwinismus; J. Altenburg: Kultur ohne Spiritualismus; Dr. Anacker: Gegen den Spiritualismus; Walter Bormann: Materie als Geisterzeugnis; Aug. Rohling: Über die richtige Weltanschauung; Rud. Knilling: Über die Bewegung im Raume u. den letzten schöpferischen Urgrund aller Dinge). - Hrsg. u. eingeleitet von Gustav (Ferdinand) Müller. - Ein gutes Expl.

 

817.  [Müller, Gustav Ferdinand]: Tiefbohrungen auf metaphysischem Gebiet. Für Metaphysiker und solche, die es werden wollen. Von einem Lebensdeuter. Berlin, Verlag von Gustav Ferdinand Müller, 1906. 31 S., 8°, O-Karton

Inhalt: Kriterium der Werte; Unser Weltleben als Dynamomaschine des Universums; Das Böse im Lichte göttlichen Rechts; Das Gesetz der dramatischen Spannung im Weltgeschehen (Sämtliche vier Abhandlungen sind der Zeitschrift "Wahrheitsforscher" entnommen). - Als Gegenstück zu vorliegendem Werk erschienen "Metaphysische Höhenforschungen". - Etwas lichtrandig; Klammerung gerostet, sonst sauber u. gut.

 

818.  [Müller, Gustav Ferdinand]: Wahrheit und Irrtum in der materialistischen Weltanschauung. Ein Beitrag zur Befreiung aus hypnotischen Bann. Von einem Selbstdenker. 2. umgearb. Aufl. Berlin, [Selbst]Verlag von Gustav Ferdinand Müller, 1906. 50 S., 8°, O-Karton

Kuriose Kritik an dem "kirchlichen, orthodoxen Offenbarungs-Spiritalismus", dem ein "Vernunft-Spiritualismus" gegenüber gestellt wird. Empfohlen werden dazu auch "das Studium spiritistisch-okkultistischer Werke", wie die von du Prel u. Aksakov. - Zitat S. 34: "[...] daß Leid, sowie leiderzeugendes, bösartiges Handeln unter allen Umständen in höherem Sinne seelisch nützen, daß die menschliche Geisteskraft identisch mit einer nach dem Leibtode fortlebenden feinmateriellen Seele ist, die, mag das Leid nun den grobmateriellen Körper der Seele frühzeitig zerstört haben oder nicht, stets und immer aus dem Leide Gewinn zieht, [...]" - Am Ende werden nur drei weitere Schriften des "ungenannten" Autors angeführt, 1920 sind es dann bereits über 100 eigenständige Titel. - Gerostete Klammern; etwas lichtrandig; v.a. am Einband stockfleckig; wenige angeknickte Seiten, sonst gutes Expl.

 

819.  [Müller, Gustav Ferdinand]: Zwischen Glauben und Wissen die goldene Mitte. Ein Beitrag zur Religionskultur. Von einem Auchberufenen. Berlin, Verlag Gustav Ferdinand Müller, 1911. 2 Bll., 124 S., Gr.-8°, O-Karton 

Inhalt: Wir Barbaren!; Aus zwei Hälften ein Ganzes; Die vierfache Wurzel des Seins; Das Polaritätsgesetz; Das Werdegesetz; Das Spannungsgesetz. - Ein gutes Expl.

 

820.  Müller, Max (Übers.): Das Dhammapada. Eine Verssammlung, welche zu den kanonischen Büchern der Buddhisten gehört. Aus der englischen Übersetzung metrisch ins Deutsche übertragen. Mit Erläuterungen. 2. Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1906. XIX, 122 S.,  1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen  

Eine Anthologie von Aussprüchen des Buddha. Dabei sind die 423 Verse so ausgewählt, dass sie den Kern der Lehre des Buddha wiedergeben. Es ist einer der bekanntesten Texte dieser Lehre u. findet seine weiteste Verbreitung im südlichen Buddhismus. Dort begleitet es die Schüler des Buddha vom Anfang bis zum Ende ihres Pfades. Der große Kommentar zum Dhammapada von Buddhaghosa aus dem 5. Jh. findet sich in der Übersetzung von Nyanatiloka Mahathera (nach Wikipedia). - Leicht berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

821.  Nioradze, Dr. Georg: Der Schamanismus bei den sibirischen Völkern. Mit 64 Abbildungen im Text und auf Tafeln und 1 Karte. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag von Strecker und Schröder, 1925. VIII, 121 S., 2 Bll., mit Frontispiz, Textabb., Taf. u. einer Faltkarte, 8°, Illus.  O-Leinen

U.a. über: Totenkult; Die Verbindung der Geister mit Gegenständen, Pflanzen u. Tieren; Das Familien-Schamanentum; Die Weihe des jungen Schamanen; Die Schamanentracht; Die versch. Arten der Schamanen; Mimische u. dichterische Kunst der Schamanen; Die Stellung des Schamanen im Volk u. seine Bestattung. - Mit Literaturverzeichnis u. Register. - Einband leicht berieben u. mit kl. Fleckspuren; Rücken geblichen; Vorsatz mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

822.  Normann, Friedrich: Mythen der Sterne. Erstausg. Gotha u. Stuttgart, Verlag Friedrich Andreas Perthes, 1925. 521 S., mit 17 Textabb., 12 Taf. u. einer gefalt. Weltkarte, 8°, Illus. O-Leinen 

Herausgegeben, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von F. Normann. - "Zum erstenmal wurde hier der Versuch gemacht, die hauptsächlichsten Typen der Gestirnsmythen aller Völker und Zeiten zusammenzustellen. - Es existieren schon verschiedene allgemeine Märchensammlungen, Tier- und Pflanzensagen, es gibt naturgeschichtliche Märchen, Sagen der Sintflut, aber noch niemand hat eine systematische Sammlung von Gestirnsmythen versucht." - Einband leicht lichtrandig, sonst ein sehr gutes Expl. (anbei auch der Umschlag, aber in schlechtem Zustand).

 

823.  Nostradamus - Meditator [d.i. Hans Bauder]: Weissagungen des Nostradamus. Ins Deutsche übersetzt, erläutert und zeitlich geordnet. Basel, Verlag Gaiser & Haldimann, [1942]. 192 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Berichtet in der Einleitung über das Leben von Nostradamus sowie über seine Prohezeiungen u. deren Entstehung. Dann folgt eine Auslese eingetroffener Prophezeiungen von 1557-1919 u. anschliessend der Übergang in die weitere Zukunft, 1923-1942 u. folgende. Es ist immer der originale französische Vers gegeben u. danach die Übersetzung ins Deutsche; dazu ein Kommentar bzw. eine Erläuterung. - Hans Bauder (1879-1954) schrieb auch unter den Pseudonymen "Professor John Doe" oder "Froh". Bauder war Direktor vom "Bauder und Co AG Bankgeschäft" in Basel u. Zürich, das auch Filialen in den USA hatte; doch 1913 wurde er in Chicago inhafteriert u. dann des Landes verwiesen, da er sich von zahlreichen Schweizern grosse Summen erschwindelt hatte. Viele hatten ihr Erspartes verloren. Später erst wurde er Autor u. war dann wohl auch nicht mehr in kriminelle Aktivitäten verwickelt. In seinen meisten Werken, wie auch in seinem vorl. Erstlingswerk, setzte er sich mit Schicksal, Zukunft u. ähnlichen Themen auseinander. - Seiten leicht gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl. - Recht selten.

 

824.  Nostradamus - Noah, Bruno: Nostradamus. Prophetische Weltgeschichte von 1547 bis 3000. Erstausg. Berlin-Wilmersdorf, Leuchtfeuer-Verlag Eugen Koschmieder, [1928]. 136 S., 8°, Illus. O-Karton           30,00 €

U.a. über: Das Horoskop des Nostradamus; Mitteilungen für den Leser (aus der franz. Originalausgabe von 1668); Das Leben des Herrn Michel Nostradamus; Brief an König Heinrich II. von Frankreich; Die Zenturien in geschichtlicher Zeitfolge; Der gegenwärtige Übergang u. die weitere Zukunft. - Mit interessanten völkisch gefärbten Feststellungen u. Deutungen des Autors, z.B. "Mit einem durch jahrelange Arbeit in dieser Materie ständig gewachsenen intuitiven Gefühl haben wir aus den Versen und Prosaschriften des Sehers in langer Vergleichsarbeit einige Richtungsweiser entdeckt, nach welchen wir unter Berücksichtigung historiomischer Analogien in der Art der Stromer-Reichenbachschen Studien eine weitere größere Anzahl der Quatrains deuten in der angenehmen Lage waren." -  Angestaubter Einband, sonst gutes Expl.

 

825.  Nostradamus - Rösch, Eduard (Übers.): Die erstaunlichen Bücher des grossen Arztes, Sehers und Schicksals-Propheten Nostradamus in’s Deutsche übertragen und dem Verständnisse aufgeschlossen von E. Roesch. Erster u. Zweiter Theil [kmpl.]. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1850. 267 S., 2 Bll. / 263 S., Kl.-8°, Priv. Leinen mit Rückentext (beide zus. in einem Bd.) 

(= Bibliothek der Zauber-, Geheimniß- und Offenbarungs-Bücher und der Wunder-Hausschatz-Literatur aller Nationen [...] 9.-10. Abteilung. Weissagungen des Nostradamus 1-2). - Ackermann I/604: "Geschätzte Übersetzung der vollständigen Prophezeiungen des berühmten Nostradamus." - Leicht bestossen; Vorsatz mit Resten eines entfernten Aufklebers; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

826.  Nostradamus - Winkler, Dr. Bruno: Und dies geheimnisvolle Buch...! Das Leben des Michel Nostradamus. Die Geschichte eines Mannes zwischen zwei Welten. Görlitz, Regulus-Verlag, 1937. VII, 132 S., 2 Bll., mit Frontispiz (Nostradamus) u. einer Horoskopabb. im Text, 8°, Illus. O-Leinen

Das Leben des Nostradamus, dargestellt in erzählerischer Form, mit Dialogen etc. - U.a. über: Das Geheimnis; Nachtgesicht; Die Aura; Das Buch des Nostradamus; Unsterblichkeit; Das Turnier; Jenseits. - Im Anhang einige französische Vierzeiler. - Seiten papierbedingt leicht gebräunt; vereinzelte kl. Anstreichungen, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

827.  Nüßlein, Heinrich: Gemälde "Aus der Atlantiszeit". [ca. 1930]. ca. 85x65 cm (mit Rahmen), eigentliches Bildformat 27,5x44,5 cm, Gemalt auf Holz mit Rahmen

Öl auf Holz; Innenrahmen auf allen Seiten beschriftet: "Aus der Atlantiszeit schreib ich dir ein Farbgebet. Wo hast Du geweilt mit dem Körper, den Deine Seele getragen. Der Sonne bist du zugezeuget, und der Tempel dort erbaut, war den Heim. Du warst Priester dort, um im Dienste des Sonnengottes Glück und Gnade für Dein Volk zu erflehen." (vorgezeichnete Bleistiftzeilen noch sichtbar) - Heinrich Nüßlein (1879-1947), dtsch. "metaphysischer" Maler, Professor der techn. Hochschule Paris, Ehrendoktor der Universität Brüssel, auch als Kunst- u. Antiquitätenhändler tätig. 1923 kaufte er das halbverfallene Schloss Kornburg (Körnerburg) bei Nürnberg u. stellte dort seine Bilder aus. - Rahmen nur lose (in 4 Teilen) anbei, aber sonst intakt; sonst gut.

 

828.  Nyanatiloka: Die Reden des Buddha aus dem "Angúttara-Nikaya". Einer- bis Elferbuch [in 5 Bänden; so kmpl.]. Aus dem Pali zum ersten Male übersetzt und erläutert von Nyanatiloka. Bd.1 in 2. Aufl., sonst dtsch. EA. München-Neubiberg, Oskar Schloss Verlag (Das fünfer Buch auf dem Titel: Leipzig, Theosophisches Verlagshaus), 1922-1923. XI, 471 S. / X, 412 S. / VIII, 254 S., 1 Bl. / XXII, 291 S. / XI, 535 S. 8°, O-Halbleinen 

Ackermann II/761. - Anton Gueth alias Nyanatiloka (1878-1957) war der erste deutsche buddhistische Mönch. Die Anguttara-Nikaya, auch "Sammlung der Angliederungen" oder "Angereihte Sammlung" ist ein Teil der Suttapitaka, welche Dialoge u. Lehrvorträge des Buddha enthält. - Einheitliche Einbände, diese etwas berieben, angestaubt u. tlw. leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

829.  Ohm, Dr. M[artin]: Die Dreieinigkeit der Kraft. Ein Beitrag zur näheren Erkenntniß Gottes in seiner materiellen Schöpfung. Für die Gebildeten aller Stände, besonders auch des schönen Geschlechts. Erstausg. Nürnberg, Verlag der Friedrich Korn’schen Buchhandlung, 1856. VIII, 345 S., mit schönem Stahlstich als Frontispiz, 8°, Gold- u. blindgepr. O-Leinen

Der Titel spielt auf die christliche Dreifaltigkeitslehre an, die beschriebenen drei Kräfte sind nach dem deutschen Mathematiker Martin Ohm (1792-1872): Anziehungskraft (Attraktion), Dehnkraft (Wärme) u. die Polarkraft (Magnetismus, Elektrizität, Galvanismus). Von dem Autor stammt auch der Begriff "Goldener Schnitt". Er war der jüngere Bruder des bekannteren Physikers Georg Simon Ohm (1789-1854; siehe Ohm’sches Gesetz). - Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Vorsatz gestempelt; Titel mit Besitzervermerk u. kl. Papierläsur, zusammen mit der Rückseite gestempelt, sonst ein gutes Expl.

 

830.  Orscheg, Alfred: Sein und Gesetz. Die Kosmo-Hierarchie und ihre Weisen. Verfielfältigtes Typoskript; nach Manuskript gedruckt. Hannover, [1972]. 7 Bll., 406 S., 1 Bl. 4°, O-Karton

Nachfolgeschrift zu "Humanismus. Das Werk an der Menschheit", welches auch nur als Manuskriptdruck erschienen war. Das Motiv vorl. Buches ist, davon zu überzeugen, "daß die ‘Idealwelt’ möglich ist wie ebenso auch die bedeutungsvolle Zukunft des Menschengeschlechtes, indem es zu neuem Bewußtsein und zu wirklchen Konsequenzen kommt." (Vorwort) - U.a. über: Sein oder Nichtsein; Die Existenz des Karmas; Halbbildung, Halbwelt u. Halbverstand oder Vollbewußtsein; Das Orden- u. Logenwesen; Der esoterische Bildungs- u. Erkenntnisnotstand; Keine Weltanschauung ohne das metaphysische Weltsystem; Der jungen Generation die neue Welt; Menschenwürde; Sozialstaat u. Weltregierung; Die Nationenfrage; Die Deutschen u. ihr Ostland-Verhältnis; Die Wirklichkeiten sehen heute anders als die Wahrheit aus. - Die Ecke links unten vom Einband bis ca. S.50 stärker beschädigt; Rückendeckel mit Eckabriss u. die letzten Blatt etwas angerissen; Seiten papierbedingt leicht gebräunt, sonst gut.

 

831.  Ossendowski - Hedin, Sven: Ossendowski und die Wahrheit. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1925. 111 S., 8°, O-Karton

Kritische Auseinandersetzung des großen Asienforschers Sven (Anders von) Hedin (1865-1952) mit Ferdinand Ossendowski u. dessen weltweit sehr erfolgreichem Buch "Tiere Menschen und Götter". Hedin entlarvt Ossendowski als Abschreiber, der diese mystischen Passagen, fast gleichlautend aus dem Buch "Mission de l´Inde en Europe" von A. Saint Yves d’Alveydre entnommen hat. - Etwas angestaubt u. bestossen; Kapitale leicht angerissen, sonst gut.

 

832.  Ossendowski, Ferdinand: Tiere Menschen und Götter. Beasts Men and Gods. Einzig berechtigte deutsche Übersetzung der amerikanischen Originalausgabe. Herausgegeben von Wolf von Dewall. Illustrierte Ausgabe (50. Tsd.). Frankfurt a. M., Frankfurter Societäts-Druckerei, [1924]. 3 Bll., 369 S., 1 Bl., 1 Faltkarte, mit Frontispiz u. 20 Taf., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

Ossendowski schildert, wie er "in den Urwäldern Sibiriens und am Rande der mongolischen Steppe [...] den Grausamkeiten von Bolschewiken ausgesetzt [ist ..., in der] Mongolei aber hat er es mit der Verkommenheit russischer Offiziere, Bekämpfer der Revolution zu tun. Das Buch steigert sich [...] zu einer immer packender werdenden Erzählung, um schließlich, je tiefer sie in das Seelenleben der gespannt in die Welt hineinhorchenden Mongolen eintaucht, geradezu dramatische Wucht zu erhalten." (Dewall) - Im letzten Kapitel wird erstmalig das geheimnisvolle unterirdische Königreich Agharti ("Das Mysterium der Mysterien. Der König der Welt") genannt. Nach Miers ist "Agartha (assyro-chald.; tibet. auch: Agarthi, Agarti) = Erde, der ind. Name der unterirdischen Stadt der unsterblichen geistigen Führer, wo tantrische, magische und symbolische Liebe gelehrt werden, teils auch als Shamballah bekannt [...] Aus dieser Legende stammen alle Bezugnahmen der verschiedenen Okkult-Gruppen, teils unter dem Namen Shamballah statt A., teils auch A. und Shamballah parallel oder als Gegensätze." - Umschlag tlw. leicht geblichen u. angestaubt, sonst ein gutes Expl.

 

833.  Palgen, Rudolf: Dantes Sternglaube. Beiträge zur Erklärung des Paradiso. Mit 3 Tafelabbildungen. Heidelberg, Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, 1940. 2 Bll., 80 S., mit 3 Abb., 8°, O-Karton

Eine Untersuchung, des 3. Teils von "Die Göttliche Komödie", dem Paradiso, dessen Gegenstand eine erfundene Reise im Weltraum ist. "Die Auffassung des Paradiso als einer ‘Sternenreise’ ist nicht etwa eine bloße Auffassung oder selbstherrliche Auslegung neben andern, sondern sie ergibt sich aus dem Text ganz von selbst und galt ganz allgemein bis in die Renaissance hinein, d.h. solange die Voraussetzungen des astrologischen Weltbildes auf ptolemäischer Grundlage noch zur Lektüre des Gedichtes mitgebracht wurden." (S.5) - Einband etwas angerissen; Titel mit Besitzervermerk; Seiten unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

834.  Peithmann, E[rnst] C[hristian] H[einrich]: Gnostischer Katechismus. Heft 1 bis 4 [verm. alles Erschienene]. Die heiligen Lehren der gnostischen Kirche in den ersten beiden Jahrhunderten, zum ersten Male der Öffentlichkeit übergeben. 1. Heft: Das Allerheiligste und das Heilige. 2. Heft: Der Vorhof. 3. Heft: Was ist der Mensch? 4. Heft: Von der Erlösung. Erstausg. Bitterfeld bzw. Bad Schmiedeberg u. Leipzig, F. E. Baumann, 1904-1905. 62 S. / 96 S., mit einer doppelblatt großen Fig. / S. 1-[72] / S. [73]-136, 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext 

Pastor Dr. E. C. H. Peithmann alias "Basilides" (1865-1943), Leiter der gnostischen Schule. Auch Mitglied des 1893 von Dr. phil. P. Braun gegründeten Gral-Ordens, in den er später sexualmagische Praktiken einführte. Trennte sich dann aber, um ca. 1920 eine gnostische Geheimkirche zu günden ("Altgnostische Kirche von Eleusis"). Die "Kirche" schöpfte ihre Lehren u.a. aus den Veden, dem Zend Avesta u. der Bibel. 1933 emigrierte Peithmann in die USA, 1934 soll er die Rechtsnachfolge seines Ordens an Krumm-Heller gegeben haben. (In den Büchern von Peter-R. König findet sich etliches zu Peithmann). Sein vorliegender Katechismus zeigt auffällige Ähnlichkeiten zu dem 1899 erschienenem "Catechisme Explique de L’Eglise Gnostique" von Louis-Sophrone Fugairon, den er teilweise fast wörtlich zitiert. Es sollten noch mindestens 3 weitere Hefte erscheinen, was aber höchstwahrscheinlich nicht geschah. - Einband leicht berieben; von Teil 4 fehlt der separate Titel (da er als Fortsetzung von 3 erschien, wurde er hier nicht miteingebunden), sonst ein gutes u. schönes Expl. - Sehr selten, selbst die Bibliothek Schlag in Zürich führt nur Heft 1-3 (nach KVK/WorldCat).

 

835.  Pember, G[eorge] H[awkins]: Die ersten Zeitalter der Erde in ihrer Verbindung mit dem Spiritismus und der Theosophie unserer Zeit. Autorisierte Übersetzung der Gräfin L. Groeben. Dtsch. Erstausg. [Nach der engl. 5. Aufl.]. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, [1894]. XXIII, 437 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Ackermann II/303 u. V/1079. - Für den Autor ist das erste Buch Moses weder Vision noch Allegorie, sondern Geschichte. Und der Spiritismus das scheinbar beginnende Wiedererwachen. Bei den "herabsteigenden Engeln" sind ihre Hüter nicht die Apostel oder "die Kirche des Herrn Jesu" sondern die Eingeweihten der Mysterien, die Brahmapriester u. die Anhänger Buddhas. - Mit den übersetzten Vorworten der englischen Ausgaben u. Register. - Einband leicht berieben, fleckig u. tlw. leicht bestossen; die ersten u. letzten Blätter leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

836.  Prasâd, Râma: Die feineren Naturkräfte und Die Wissenschaft des Atems. Aus dem Sanskrit-Original übersetzt von Râma Prasâd. Ins Deutsche übertragen von Heinz Widtmann. 2. u. 3. Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1920. 2 Bll., 242 S., mit Textfig., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentext 

Ackermann II/643 (zur dtsch. EA 1910). - U.a. über: Die feineren Naturkräfte u. ihr Einfluß auf Menschenleben u. Menschenschicksal; Die Tattwas; Die Zentren des Prâna; Die Nâdis; Die tattwischen Lebenszentren; Der gewöhnliche Wechsel des Atems; Das Bewußtsein; Mittel der Erkenntnis; Falsche Erkenntnis; Die kosmische Gemäldegalerie; Die Manifestationen der psychischen Kraft; Yoga, die Seele; Die Atemlehre u. die Philosophie der Tattwas. - Vorsätze leimschattig; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

837.  Prel - Specht, Dr. Gustav: Die Mystik im Irrsinn. Erwiderung an Dr. Carl du Prel. Wiesbaden, Verlag von J. F. Bergmann, 1891. VI, [2], 127 S., Gr.-8°, O-Karton

Ackermann III/816; interressanterweise nicht in der Slg. du Prel. - Eine Erwiderung auf du Prels "Die Mystik im Irrsinn", welches er in dem Buch "Studien aus dem Gebiete der Geheimwissenschaften. I. Theil" veröffentlicht hatte. Specht, der kgl. Hilfsarzt an der Kreisirrenanstalt Erlangen war, ist du Prels sonstigen Schriften durchaus zugetan; allerdings in vorliegender Schrift hat sich dieser nach Specht "an der Psychiatrie versündigt." (Vorwort) - Inhalt: Du Prel’s Seelenlehre; Die Irrsinns-Mystik bei den Alten u. einigen aussereuropäischen Völkern; Die Irrsinns-Mystik du Prel’s (u.a. Die Kunst der Irren, Die Rückkehr der Geistesgesundheit vor dem Tod, Die gesteigerte Naturheilkraft der Irren); Direkte Einwände gegen du Prel’s Irrsinns-Mystik (u.a. Blödsinn u. Mystik); Du Prel’s Psychiatrie (u.a. Sitz der Geisteskrankheit, Du Prel’s Krankengeschichten u. Gewährsmänner, Du Prel’s Ausfälle gegen unsere Therapie, Du Prel’s therapeutische Vorschläge). - Einband mit kl. Eckabriss u. am Rücken hinterlegt, angerändert u. rückseitig etwas fleckig; Deckel mit Verlagssignet; Seiten unbeschnitten u. zum Ende etwas angeknickt, sonst gut.

 

838.  Prel, Dr. Carl du: Die Philosophie der Mystik. 2. Aufl. Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1910. XII, 573 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken

Slg. du Prel 62; Ackermann II/113 (beide zur EA). - U.a.: Über die Entwicklungsfähigkeit der Wissenschaft; Über die wissenschaftliche Bedeutung des Traumes; Der Traum als Dramatiker; Der Somnambulismus; Der Traum als Arzt; Das Erinnerungsvermögen; Die monistische Seelenlehre. - Zählt zu den Hauptwerken des philosophisch-okkulten Schriftstellers Dr. Carl Freiherr du Prel (1839-1889), der als Mitbegründer einer experimentellen Parapsychologie gilt. Gründete 1886 mit Albert von Schrenck-Notzing in München die "Psychologische Gesellschaft". Zahlreiche seiner Artikel erschienen auch in der von Hübbe-Schleiden hrsg. Zeitschrift "Sphinx". - Rücken tlw. leicht beschabt; Vorsatz mit Besitzervermerk; ganz wenige Anstreichungen u. kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

839.  Prel, Dr. Karl du: Nachgelassene Schriften. 1. Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1911. VIII, 426 S., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext 

Enthält u.a.: Zur Geschichte des Okkultismus; Das Faust-Problem; Die Metaphysik der Geschlechtsliebe in ihrem Verhältnis zur Geschichte; Okkultismus und Anarchismus; Das Allergrässlichste ist das Denken; Die Macht der Phantasie; Biologische Studien. - Schnitt u. einige Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

840.  Pusch, Prof. Hofrath Lucian: Anthropologie die Wissenschaft vom Menschen oder Animismus die Lehre von der Seele. Nach den Grundsätzen des Universalreformbundes der Edlen vom freien Geiste (= der wahren J. S. U.), genannt Animismus. Berlin, F. Schlosser, 1892. 2 Bll., 46 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

"Der Animismus führt den Titel ‘I.S.U.’ (Internationale Spiritualistische Union), ausserdem ‘Universalreform der Edlen vom freien Geist zur Erlösung Aller der Gläubigen, wie der Ungläubigen’ und hat als Abzeichen ‘Symbolische Sonnen’ [...] Der Animismus ist für die Feuerbestattung, weil eine solche die volle Loslösung der Seele vom Körper ermöglicht [...] Der Animismus tritt gegen jede Art von Menschen- und Tierquälerei auf [...] deshalb ist er auch für den Vegetarismus [...] Der Animismus sieht die Erde als Gemeingut ihrer Menschen an, daher gestattet er keinen Privatbesitz [...] Der Animismus sieht einen so engen Zusammenhand und Wechselwirkung zwischen Leib, Seele und Geist, dass er [...] energisch jede Art von Einimpfen und Eingeben demselben von Fremdstoffen bekkämpft [...] Als Weltsprache des Universalbundes ‘I.S.U.’ zwischen den Brüdern verschiedener Sprachen diene die Esperanto-Grammatik." (aus S.20-40) Undsoweiter. - Lucian von Pusch veröffentlichte auch in der Zeitschrift des 1893 von Dr. phil. P. Braun gegründeten Gral-Ordens "Zum Licht". - Einband deutlich angeschmutzt u. etwas bestossen u. angerissen; Seiten gebräunt u. nicht aufgeschnitten. - Selten.

 

841.  Reichelt, Karl Ludwig: Der chinesische Buddhismus. Ein Bild vom religiösen Leben des Ostens. Aus dem Norwegischen übersetzt von Lic. Dr. W. Oehler-Tübingen. 1. Aufl. Basel u. Stuttgart, Basler Missionsbuchhandlung-Evang. Missionsverlag, 1926. 230 S., mit Frontispiz, 2 blattgroßen Holzschnitten u. 4 Taf., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Einband leicht bestossen, berieben u. fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

842.  Richter, Alfred: Die urewige Weisheitssprache der Menschenformen. Eine charakterologische Ganzheit aus den Lehren von vielen Forschern. Ein Lehr- und Aschauungsbuch zum Studium und praktischem Gebrauch im täglichen Leben. Gemeinverständlich bearbeitet und herausgegeben. Erstausg. Leipzig, Verlag der Literaturwerke "Minerva" R. Max Lippold, [1932]. 48 S. Text, 2 Bll., 208 num. Blatt mit Abb. (tls. farbig), 1 Bl., 4°, Goldgepr. O-Leinen

Das Buch ist "In dankbarer Verbundenheit dem großen Forscher Baron Lanz von Liebenfels gewidmet". Auf einem von Lorbeer u. Eichenlaub umrankten Blatt sind "Männer der alten und neuen Zeit, die sich auf dem Gebiete der Menschenkenntnis Verdienste erwoben haben" abgebildet oder genannt: R. Burger-Villingen; E. Issberner-Haldane; Georg Richter; Ellegaard Ellerbek; C.G. Carus; C. Huter; R. Gerling; Emil Peters; F. J. Gall; J. K. Lavater; Hans Stein; Th. H. Wulff; Dr. Spurzheim; Prof. Combe; Dr. Scheve u. J. Lanz von Liebenfels ("der bedeutenste Rassenforscher der Gegenwart"), deren Erkenntnisse Richter hier kombinieren will. Mit Hilfe der Gallischen Schädellehre (1796) vertritt der Autor seine rassistischen Theorien: "Bald wird die Zeit kommen - ihre Vorboten sind jetzt zu spüren, in der Mischlinge, d.h. rassenmäßig Entartete, keine Verdienstmöglichkeit mehr in Deutschland erhalten und keine ehelichen Verbindungen mehr mit der hellen Rasse eingehen dürfen." (S.11) - U.a. über: die Augenachse als Maß des persönlichen Willens; Mäler, Warzen u. astrologische Bedeutungen; Astrologie u. Körper; Die Rassen; Das Modullusnetz; Wege zur Selbstzucht; Die Bedeutung der Farben für die praktische Menschenkenntnis; Die Buchstaben- u. Silbenschwingungen der Namen. In dem umfangreichen Bilderteil u.a. "Rassentafeln". Die umfangreichen "Lauttafeln" sind für praktische Übungen gedacht. - Genicktes Vorsatzblatt, sonst ein gutes Expl.

 

843.  Roeder, Günther (Übers.): Urkunden zur Religion des alten Ägypten. Übersetzt und eingeleitet von Günther Roeder. 3. u. 4. Tsd. Jena, Eugen Diederichs, 1923. 2 Bll., LX [60], 329 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen

(= Religiöse Stimmen der Völker. Herausgegeben v. Walter Otto). - Ackermann III/1688. - Die umfangreiche Einleitung u.a. über Volksglaube u. innerliche Religion, Das Reich der Toten u. ihre Sorgen usw., dann folgen die Übersetzungen, u.a.: Götterhymnen; Die Osirissage nach Plutarch; Lied des Harfners zum Preise des Totenreichs; Der große Aton-Hymnus; Die Metternichstele; Das Apophisbuch; Re u. Isis; Die Theologie von Memphis; Die Pyramidentexte; Das Totenbuch. - Mit Register. - Rücken leicht geblichen, sonst ein gutes Expl.

 

844.  Roerich -  Zelta Gramata. In Dedication to Fifty Years of Creative Activity of Nicholas Roerich and the First Baltic Congress of Roerich Societies. 10-X-1937. Riga, Rericha Muzeja Draugu Biedribas Izdevums, 1938. 246 p., with mounted plates (mostly coloured), Gr.-8°, O-Paperback

"On October 10th Nicholas Roerich [1847-1947] was honoured by innumerable organizations, workers of culture and many friends. A celebration of the jubilee of Nicholas Roerich took place in Riga, and in this connection there was inaugurated a Museum of paintings of Nicholas Roerich, and held a Congress of the Roerich Societies of the Baltic States. On these celebrations to the congress and to N. Roerich personally were sent many dedications and greetings which we publish in this symposium. The concluding part of this book is dedicated to the Riga celebrations." (Introduction by the Society of Friends of Roerich Museum in Latvia) - Text in English and Russian. - Cover is knocked and spotted; spine and endpaper with number; pages not cut (not opened), else a good copy. - Scarce!

 

845.  Ross, Alexander und David Nerreter: Der Wunderwürdige Juden- und Heiden-Tempel / [1. Band von 2]. Darinn derselben Gottes- und Götzen-Dienst / eröffnet und gezeigt wird. Anfangs vom Alexander Roßen in Englischer Sprach beschrieben / Nunmehro aber verbessert und mit vielem Zusatz vermehret / ausgeführt von David Nerreter. Samt dessen Bericht vom Ursprung der Abgötterey / wie auch von denen Poetischen Fabeln / und deren Bedeutung. Wodurch der Daifel / als GOttes Aff / mit seiner List und Verführung vorgestellt und alles gründlich untersucht wird. [2. Aufl.] Nürnberg, In Verlegung Wolfgang Moritz Endters Gedruckt bey Johann Ernst Adelbulner, 1717. 6 Bll., 516 S., mit doppelseitigem gest. Frontispiz u. 32 Kupfertaf. (davon 4 gefaltet), Kl.-8°, Leder d. Zt. mit goldgepr. Rücken

Ackermann III/33 u. 33a: "Hochinteressantes Werk. Enth.: Beschwörungen; Golem; Hausgötter der alten Preußen; Jesuiten; Indianer; Inquisition; Kabbala; Mexicaner; ... Zaubereyen usw." - Der vorliegende Band behandelt nach den Juden (Erste Abteilung, bis S.254) den aussereuropäischen "Götzen-Dienst" z.B.: Der Chaldäer; Syrer; Araber; Chinesen; Inder; Japaner; Philippinen u. Ägypter. - Einband berieben, bestossen u. mit Wurmspuren; Rücken angerissen; durchgehend gebräunt u. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

846.  Rühlmann, Robert: Philosophische Arbeit Ueber die Zahl. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der philosophischen Fakultät an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Opponenten: Ferdinand Schulz, Hugo Bunzel, Johannes Dietze. Kiel, Druck von C. Schaidt, 1889. 38 S., 1 Bl., 8°, O-Heftstreifen

Philosophische Abhandlung über die Zahl. Hauptkapitel: Der Ursprung der Zahl; Das System der Zahlen; Die Zahl unter dem Gesichtspunkte einer kontinuierlichen Grösse. - Äußerlich etwas angestaubt u. angerändert  bzw. rückseitig leicht fleckig; Heftstreifen mit Fehlstellen, sonst gut.

 

847.  Salonmagie -  [Zauberkasten] Ein Sortiment mit 20 enthüllten Geheimnissen der Mikro-Magie. o.O., o.V., [um 1930]. 4 Bll. Text u. diverse Teile, 14x22x3cm, Farbig illus. O-Pappschachtel 

Das beigegebene Heft enthält 20 Tricks, die mit dem enthaltenen Zauber-Sortiment sowie weiterem tls. selbst zu bastelndem Zubehör durchgeführt werden können. Vorhanden ist der Zauberstab (etwas angeknickt); 10 Briefhüllen mit enthaltenen Schecks (kmpl. "Der fixe Bankier"); 15 Spielmarken (eine wurde anscheinend ausgetauscht); eine Papphülse (für "Der lebende Tote"); ein Holzkegel ("Der magische Kegel"); 3 Zahlentabellen (kmpl. "Das Geheimnis des Arithmetikers"); 5 Tabellen (kmpl. "Adam Riese’s Riesengedächtnis"); 4 Ringe (kmpl. "Die entfesselten Ringe"); 4 kl. Schachteln, eine klappernd (kmpl.); 2 Tabellen (kmpl. "Der blitzschnelle Datums-Rechenmeister"); 6 Scheiben mit Zahlen (kmpl. "Die rätselhaften Gedankenlesescheiben"). - Einige Dinge können für mehrere Tricks verwandt werden, was tls. zusätzlich benötigt wird sind Schnur, Taschentuch u. Hut oder Würfel. Vermutlich fehlt eine Pappröhre u. 7 Tabellen. - Zusätzlich anbei eine Beschreibung für das Zauberkunststück "Der springende Punkt" einschl. der benötigten Papphülsen (vermutlich zum Kasten gehörig). - Die Schachtel ist angeschmutzt, deutlich bestossen u. tls. angerissen; das Begleitheft etwas abgegriffen u. mit Bleistiftmarkierungen; die Zaubergegenstände bis auf den kl. Knick im Stab u. den etwas abgegriffenen Spielmarken in gutem Zustand.

 

848.  Salonmagie -  Wahrsage-Orakel-Spiel "Carmen". [ca. 1910]. Quadratisches Spiel von ca. 15x15cm, das runde Spielfeld dabei ca. 12cm Durchmesser 

Kartenlegen als Kugelspiel. Das Spielfeld bildet ein Skat-Kartenspiel ab, d.h. 32 Karten, u. zu jeder gehört ein kleines Loch. Ausserdem sind 7 [von vermutlich 9] Metallkugeln in dem Spiel, welche durch Bewegung des Spielfeldes in die Löcher gelotst werden können. Im Grunde also eine alternative, mehr spielerische Form zum Kartenlegen. - Leider nur befriedigender Zustand; vermutlich fehlen 2 Kugeln; ausserdem fehlt die Originalabdeckung des Spielfeldes, so dass ein Vorbesitzer das Spiel etwas unschön mit Tesa in Folie gehüllt hat; die Kanten tls. beschabt, sonst gut. Ohne Beiheft.

 

849.  Salonmagie - Conradi, Friedrich Wilhelm: Der moderne Kartenkünstler. Eine vollständige Sammlung der wirkungsvollsten Kartenkunststücke. Faksimile der Ausg. Dresden 1896. Zürich, Edition Olms, 1980. 7 Bll., 232 S., mit 289 Fig., 8°, O-Pappband

(= Bibliotheca Magica. Darstellungen und Quellen zur Geschichte der Zauberkunst. Band 4). - "Eine vollständige Sammlung der wirkungsvollsten Kartenkunststücke für Salon und Bühne mit vielen Originalpiecen des Verfassers nebst einer einführenden Kartenschule von F.W. Conradi, illustriert durch 289 Textabbildungen." - Neuwertig.

 

850.  Salonmagie - Kerndörffer, Heinrich August: Der kleine Taschenspieler und Magiker, oder deutliche Anweisung verschiedene Taschenspielerkünste und magische Täuschungen mit wenigen Kosten zu machen. Reprint der 3. Aufl. [Pirna, Friese, ca. 1820]. o.O., o.V., [ca. 1970]. XII, 274 S., 4 Taf. (eine gefaltet), 12°, O-Leinen mit Goldschrift  

Ein sehr gutes Expl.

 

Henry Salt war der erste, der sich ausdrücklich mit dem Recht von Tieren beschäftigte:

 

851.  Salt, Henry S.: Die Rechte der Tiere. Uebersetzt und mit einer Einleitung versehen von Prof. Dr. Gustav Krüger. Mit dem Bilde des Verfassers. Herausgegeben von der Gesellschaft zur Förderung des Tierschutzes und verwandter Bestrebungen, Sitz in Berlin. Dtsch. Erstausg. Berlin, Im Kommissionsverlag des Geschäftsleiters: Magnus Schwantje, 1907. VI, 105 S., mit Frontispiz, 8°, O-Karton

Beschäftigt sich mit den Rechten der Tiere, über Haus- u. Wildtiere, Schlachten zur Nahrung u. zum Vergnügen, tierquälerische Moden, Tierversuche u. gibt schliesslich Grundlinien zur Umgestaltung. - Henry Stephens Salt, geb. 1851 in Englischindien (gest. 1939), früher Vegetarier, im Jahr 1891 Mitbegründer der "Humanitarian League" (Bund der Menschlichkeit), deren Grundsatz es war, "dass es Unrecht ist, irgend einem empfindenden Wesen vermeidlichen Schmerz zuzufügen" (Vorwort des Übers.). Sein Werk "A Plea for Vegetarianism" (1886) hatte einigen Einfluss auf Mahatma Ghandi. Vorliegende Schrift wurde zuerst 1892 in London veröffentlicht. - Magnus Schwantje verfasste u.a. auch einige Schriften zum Vegetarismus; die Theosophen schätzten seine Arbeiten. - Leicht bestossen u. angestaubt; Deckel mit Knicken, sonst ein gutes Expl., die Seiten noch garnicht aufgeschnitten. - Selten.

 

852.  Scheible, Johann (Hrsg.): Das Kloster. Weltlich und geistlich. 1.-49. Zelle in 13 Bänden. Meist aus der ältern deutschen Volks-, Wunder- Curiositäten-, und vorzugsweise komischen Literatur. Zur Kultur- und Sittengeschichte in Wort und Bild. Vollst. erste Ausg. Stuttgart, J. Scheible, 1845-1850. (1) XVI, 908 S., 2 Bll., 72 Taf. / (2) X, 1074 S., 1 Bl., 49 Taf. u. 50 Holzschnitten / (3) VI, [2], 1065 S., 4 Bll., 38 Taf. u. 86 Holzschnitte / (4) 4 Bll., 982 S., 1 Bl., mit Textabb. u. 96 Abb. auf Taf. / (5) XIV, [2], 1160 S., 20 Bll., 4 Bll., Taf. auf 46 Bll. (davon zwei gefalt. u. tlw. zweifarbig), u. mit Textholzschnitten. / (6) XVI, 1106 S., Taf. im Anhang, 6 Bll., mit 71 (eine gefalt.) Taf. u. 33 Holzschnitten ("Diejenigen Nro., welche auf diesen Tafeln vermißt werden, befinden sich als Holzschnitte im Texte selbst.") / (7) LX, 1020 S., 4 Bll., mit 37 (eine gefalt.) Taf. / (8) 5 Bll., 1122 S., 3 Bll., mit Frontispiz u. 59 Textholzschnitten / (9) XVI, 1078 S., 5 Bll. / (10) 5 Bll., 1184 S., 4 Bll., mit 4 (eine gefalt.) Taf. u. 98 Textholzschnitten / (11) VI, [10], 1222 S., 5 Bll. / (12) VIII, 1188 S., 4 Bll. / (13) 1 Bl., 334 S., mit 88 (überwiegend gefalt.) Taf.; [alle kmpl.!], Kl.-8°, Neuere Halbleinenbände mit Rückenschildern

Hayn-Gotendorf III, 577 (der im Titel 13 Bände nennt, dann aber nur 12 aufführt). - Band (1) Volksprediger, Moralisten und frommer Unsinn. Sebastian Brandt’s Narrenschiff; Geiler’s von Kaiserberg Predigten darüber; Thomas Murner’s Schelmenzunft. - (2) Doctor Johann Faust. Enthält u.a.: Dr. Fr. Reiche: Johannes Tritheim; Joh. Wier: Von Schwarzkünstlern; A. Lercheimer: Von Zauberei; J. Bodin: Von Zauberern, Teufelsbeschwörern ec.; A. Hondorff: Exempel von Zauberei und Schwarzkunst; Doctor Johann Fausten’s Miracul-, Kunst- und Wunderbuch, oder die [sic!] schwarze Rabe, auch der dreifache Höllenzwang genannt; Schlüssel zu Faust’s dreifachem Höllenzwang. (Mit vielen magischen Fig. u. Sigillen.) - (3) Christoph Wagner, Faust’s Famulus; Don Juan Cenorio von Sevilla; die Schwarzkünster. Ackermann I/853 (alle 4 Faust-Bde.); Engel 141. Enthält u.a.: Christoph Wagner’s Leben u. Thaten; Beschwörungen u. Orakel: I. Claviculae Salomonis et Theosophia pneumatica; II. Arbatel de Magia Veterum; III. Semiphoras u. Schemhamphoras Salomonis Regis; IV. Specimen Magiae, oder Rufung des Engels Gabriels; V. Die Rufung des heiligen Christoph, oder das sog. Christopheles Gebet; VI. Magische Orakel Zoroasters, nebst den Scholien des Pletho u. Psellus; VII. Zoroaster’s Telescop oder Schlüssel zur großen divinatorischen Kabbala der Magier; VIII. Elohim Jah zur Bindung u. Erlösung der Schätze [...]; IX. Romanus-Büchlein; X. Magia divina, oder gründ- u. deutlicher Untericht von denen fürnehmsten cabbalistischen Kunststücken; XI. Heinr. Conr. Agrippa von den magischen Ceremonien; XII. Das Heptameron, oder Elemente der Magie. Von Pietro de Albano; XIII. Von den Gattungen der Ceremonial-Magie, welche man Goetie nennt. Von Georg Pictor; XIV. Joseph Anton Herpentil’s Magie; XV. Das sog. Gremorium, oder der große Grimoir des Papst Honorius; Don Juan Tenorio von Sevilla; Teufelspakte u. Schwarzkünstler versch. Nationen; Der Marschall von Luxemburg; Uran Grandier; Leben des Abt Tritheim; Eines Tübinger Studenten Verbündniß mit dem Teufel. - (4) Der Theuerdank; Murner’s Schriften; sein Leben, Narrenbeschwörung. - (5) Die Sage vom Faust. Ackermann I/855; Engel Nr. 141. Enthält u.a.: Die Sage von Doctor Joh. Faust; Faust u. andere Zauberer; Die Zaubersage. Der Geisterbann. Der Verbund mit dem Bösen von J. v. Görres; Faust auf der Volksbühne; Fausts Höllenzwang in mancherlei Ausgaben u. dessen klägliche Anwendung; Die Jenaische Christnachts-Tragödie (mit Stich des Orts, wo drei Studenten bei einer Beschwörung starben); Doctor Faustens dreifacher Höllenzwang; Wahrhafter Jesuiten-Höllenzwang; D. Faustus vierfacher Höllenzwang; Fausti Höllenzwang, oder Mirakul-, Kunst- und Wunderbuch; D.J. Fausti dreifacher Höllenzwang; Tabellae Rabellinae Geister-Commando; D. J. Fausti schwarzer Rabe; Doctor Fausts großer u. gewaltiger Meergeist; Fausti Praxis magica; Faustens dreifacher Höllenzwang. (Mit zahlreichen magischen Sigillen u. Abb. der versch. Beschwörungskreise auf Taf.) - (6) Die gute alte Zeit. Enthält u.a.: Von Alrunen oder Heckemännchen, von Liebestränken und -Bissen, Philtris etc., vom Nesselknüpfen und anderen magischen Mitteln. - (7) Der Festkalender, enthaltend die Sinndeute der Monatszeichen. - (8) Johann Fischart’s Geschichtklitterung und Aller Praktik Großmutter; Muner: Gäuchmatt. - (9) Mythologie der Volkssagen und Volksmärchen. - (10)  Fischart: Flöhhatz, Weibertratz, Ehezuchtbüchlein. - (11) Die Geschichte vom Faust in Reimen. Der Titel ist irreführend, denn der Band enthält keine alleinige Sammlung von Reimen, sondern u.a.: Ein warhafft und erschröckliche Geschichte von D. Johann Fausten, dem weitbeschreiten Zauberer und Schwarzkünstler; Die Geschichte von Bruder Baco, nebst dem Leben von Bungye und Vandermast; Vom Bruder Rausch; Der Zauberer Zyto; Der hohe Rabbi Löw; Der Kabbalis Rabbi Nathan Kohen; Von den Zauberen Jannes und Jambres, und Bileam und Salomo; Einige infernalische Legenden. - (12) Die Sitten und Gebräuche der Deutschen und ihrer Nachbarvölker. - (13) Die fliegenden Blätter des XVI. und XVII. Jahrhunderts in sogenannten Einblatt-Drucken. Reich illustriertes Werk über den Faust (incl. der Zauberbücher), Sagen, Märchen, volkstümliche Sitten u. Gebräuche. - Bandzahl u. "Zelle" auf einigen Reihentiteln handschriftlich ergänzt (so auch bei Band 13, der normalerweise nicht zu der Reihe gezählt wird, aber auch von einigen Bibliotheken eingereiht wird); Bd.1 unaufgeschnitten; Bd.5 überwiegend unaufgeschnitten; Bd.12 unaufgeschnitten; tls. etwas stockfleckig bzw. gebräunt, sonst gute Expl., alle Bde. kmpl.!

 

853.  [Scheible, Johann; Hrsg.]: Der Schatzgräber in den literarischen und bildlichen Seltenheiten, Sonderbarkeiten etc., hauptsächlich des deutschen Mittelalters. Herausgegeben von J. Scheible. 1. bis 8. Teil [von 9?]. Teil (1) Düntzer, H.: Die Sage von Dr. Johannes Faust. - (2) Paullini, K. F.: Flagellum salutis oder Heilung durch Schläge (Nach der Ausg. von 1698). [Und] Niedten, F. G.: Kuren durch Musik. [Und] Cohausen, J. H.: Lebensverlängerung bis auf 115 Jahre durch den Hauch junger Mädchen (Gedruckt in der alten Knaben Buchdruckerei, 1753). - (3-4) Paullini, K. F.: Heilsame Dreck-Apotheke. - (5) Maßmann, H. F.: Die Baseler Todtentänze. [Nur Textband mit gefalteten Tabellen, ohne die Tafeln]. - (6-8) Reichlin-Meldegg, K. A. von: Die deutschen Volksbücher von Johann Faust, dem Schwarzkünstler […]. Stuttgart, Verlag des Herausgebers [Scheible] / Leipzig: Expedition des Klosters, 1846-1848. X, 260 S., 1 Bl. / 6 Bll., 279 S., 4 Bll., mit 2 gest. Taf. / 363 S., mit gest. Frontispiz / 5 Bll., 424 S. / 127 S., 13 tlw. mehrfach gefalt. Tabellen, 8 Bll. / XIX, 196 S. / 308 S., 2 Bll. / 306 S., 1 Bl., Kl.-8°, Neue Halbleinenbde. mit jew. 2 farbigen Rückenschildern, Deckel mit schönen Gold- u. Silberprägungen (8 Bde.)

Hayn-Gotendorf VII, 127f. u. II, 300; erwähnt noch einen 9. Teil; laut KVK (StaBi Berlin) soll dieser den Titel "Jakob Sutor’s Künstliches Fechtbuch: zum Nutzen der Soldaten, Studenten und Turner (Nachdr. der Ausg. 1612)" tragen, allerdings ist in dem digitalisierten Expl. kein Hinweis zum "Schatzgräber" zu finden. Tlw. werden nur die vorl. 8 Bde. angegeben, möglicherweise ist die Reihe daher auch so kmpl. - Seiten tlw. leicht fleckig, gebräunt u. schwach wasserrandig; Teile 6-8 mit gelöschten Bibliotheksstepeln verso Haupt- u. Reihentitel; überwiegend gute u. tlw. frische Expl. in hübschen Einbänden.

 

854.  Schertel, Ernst [Hrsg.]: Das Paradies der Körper. Asa-Auswahlband. Mit 55 Natur-Akt-Aufnahmen und 10 anderen Abbildungen. Leipzig, Asa Verlag, [1929]. 178 S., 1 Bl., mit zahlreichen meist blattgroßen Akt-Fotografien, Gr.-8°, Farbig illus. O-Karton

Aus dem Inhalt: Dr. Karl Ander: Sport u. Doping; Dr. Ernst Schertel: Das Erbe des Skarabäus; Marianne Boutet: Die sterbende Wäsche; Alfred Gernat: Treue u. untreue Frauen; C. M. Hallam: Das Gehirn-Radio; J. R. Harrer: Der Traum von Tschang-Tsi, der Kaiserin; Fritz Hocke: Don Juan, Casanowa oder Roué?; Hortulanus: Qualität, nicht Quantität; Dr. von Kutzschenbach: Die Ernährung des Sportsmannes. - Einband etwas fleckig, berieben u. leicht bestossen; vorder Deckel mit Kratzspuren, sonst ein gutes Expl.

 

855.  Schertel, Ernst [Hrsg.]: Sonnige Welt. Fünfter Asa-Auswahlband. Mit 54 Natur-Akt-Aufnahmen. Leipzig, Asa Verlag, [1928]. 120 S., mit zahlreichen meist blattgroßen Akt-Fotografien, Gr.-8°, Illus. O-Karton

Aus dem Inhalt: Kurt Sternberg: Sind Sie moralisch?; Dr. R. Salten: Das nicht Notwendige; Gordon du Four: Das Ornament; Kurt Steffen: Der Tanz u. die Künste; G. Schmich: Volks-Aufartung; Clair Patek-Hohenadl: Aus der Werkstatt der schönen Frau; Paul Heger: Nacktkultur u. Sittlichkeit; H. W. Quindt: Geliebte Hände; C. Groot: Wesen u. Werden der Freikörperkultur; Oskar Biard: Ein verschollener Dichter. - Einband etwas fleckig, berieben u. bestossen; vorderer Deckel angeknickt; erstes u. letztes Blatt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

856.  Scheve, Gustav: Phrenologische Bilder. Zur Naturlehre des menschlichen Geistes und deren Anwendung auf das Leben. Auch zur Verständigung zwischen Phrenologie und Anthropologie. Mit 112 Abbildungen und dem Porträt des Verfassers in Stahlstich. 3. verm. u. verb. Aufl. Leipzig, Verlag von J. J. Weber, 1874. XVI, 527 S., mit Frontispiz, Textabb. u. Taf., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext 

U.a. über: Zur Geschichte der Phrenologie; Ueber die Möglichkeiten einer Geisteslehre; Verstand u. Vernunft; Phrenologische Charakteristik: H. Kothe, der Mnemoniker; Psychologie u. Phrenologie (Rosenkranz, Scheidler, Drobisch, Beneke); Dr. Nathan; Der Anatom Arnold; Eine Giftmörderin; Phrenologie u. Strafrecht; Phrenologie u. Erziehung; Phrenologie u. bildene Kunst; Zur Prüfung der Phrenologie. An Herrn Prof. Virschow. - Leicht berieben; Deckel an einer Stelle beschabt; Vorsätze u. ganz wenige Seiten braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

857.  Schrenck-Notzing, Dr. [Albert] Freiherr von: Kriminalpsychologische und Psychopathologische Studien. Gesammelte Aufsätze aus den Gebieten der Psychopathia sexualis, der gerichtlichen Psychiatrie und der Suggestionslehre. Erstausg. Leipzig,, 1902. VIII, 207 S., Gr.-8°, O-Leinen

Dr. med. Freiherr Albert von Schrenck-Notzing (1862-1929), deutscher Arzt u. Wegbereiter der Parapsychologie; setzte sich für die wissenschaftliche Anerkennung der Materialisationserscheinungen ein. Thomas Mann nahm an den spiritistischen Sitzung von Schrenck-Notzing in München mehrfach teil, was er in einigen Essays beschrieb. - Einband fleckig; zwei Ecken leicht bestossen; Schmutztitel mit Signaturstempel, sonst ein gutes Expl.

 

858.  Selbst, Edelmund [d.i. Johannes Fernando Finck]: Des Lebens Sinn, sein Zweck und Ziel. I. Band [von ?]. Nur als Privatausgabe erschienen u. nicht käuflich zu erwerben, [um 1930?]. 3 Bll., 120 S., 4°, Blindgepr. O-Leinen 118,00 €

Mystik in Versform, tls. nur ein Vierzeiler je Seite. "Die ‘Stimme des Guten’ im Menschen spricht / Durch ‘Edelmund Selbst’ - den Führer im Licht! / Was drum dem Menschen als Wahrheit wird kund, / Das kündet der Geist ihm - - durch edlen Mund!" (Geleit) - Zur Auflösung des Pseudonyms: Fink hat 1931 im Selbstverlag "Das Opfermysterium. All-Selbstgeburtliche Liebesoffenbarung in fünf Weltenakten" veröffentlicht, wo das Vorwort mit "Edelmund Selbst" unterzeichnet ist (er hat den Text anscheinend medial von diesem empfangen), ausserdem befindet sich dort die gleiche Illustration auf dem Deckel wie hier. Johannes Fernando Finck zählt zu den selbsteingeweihten Mystikern, schrieb u.a. auch Beiträge für "Die Loge" oder "Die Weiße Fahne". - Einband etwas angestaubt u. stockfleckig; papierbedingt leicht gebräunt, sonst sauber u. gut. - Selten, im KVK kein Expl. Vermutlich ist nur dieser Band erschienen.

 

859.  [Seni [d.i. Giovanni Battista Senno]]: Seni-Horoskop. Mit 36 Karten. 19.-23. Tsd. Leipzig, Paul List, [um 1920]. 80 S., mit 36 farbigen Karten (lose in einer Lasche), Kl.-8°, O-Karton

Ein Kartenspiel zur Beratung in Schicksals- u. Zukunftsfragen, die Karten zeigen allegorische Bilder. - Giovanni Battista Seni (um 1600-1656, auch Giovanni Battista Seno oder Johann Baptist Zeno bzw. Zenno oder Senno) italienischer Astrologe u. Leibarzt von Wallenstein im Dreißigjährigen Krieg. Inwieweit er an der Ermordung des Oberbefehlshaber der kaiserlichen Streitkräfte beteiligt war, ist ungeklärt. Er soll aber beträchtliche Bestechungsgelder angenommen haben um Wallensteins Horoskope zu fälschen. - Einband stärker bestossen u. angerissen (tlw. hinterlegt); papierbedingt gebräunt u. leicht fleckig; Karten mit kleinen Gebrauchsspuren, sonst ein gutes Expl.

 

860.  Siedel, Lic. Dr. Gottlob: Die Mystik Taulers nebst einer Erörterung über den Begriff der Mystik. Leipzig, J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, 1911. 3 Bll., 130 S., 8°, O-Karton

U.a. über: Die Zentrallehre von der visio essentiae Dei; Die Beziehungen des schauenden Menschen zur Trinität; Das Ziel der Mystik; Taulers Stellung zu Christologie u. Sakrament; Wie kommt der Mystiker zum Durchbruch?; Tauler u. seine Kirche. - Johannes Tauler (um 1305-1361), deutscher Mystiker, der u.a. mit Heinrich Seuse u. Johannes Ruysbroek in Verbindung stand. Den Kern Taulerscher Mystik bilden die persönliche Erfahrung religiöser Inhalte u. die aktive, auf das alltägliche Leben gerichtete ethische Verantwortung. - Gering angestaubt; Seiten unbeschnitten; ein gutes Expl.

 

861.  Silberer, Herbert: Durch Tod zum Leben. Eine kurze Untersuchung über die entwicklungsgeschichtliche Bedeutung des Symbols der Wiedergeburt in seinen Urformen, mit besonderer Berücksichtigung der modernen Theosophie. [2 Werke VORGEBUNDEN]. Leipzig, Verlag von Wilhelm Heims, 1915. 58 S., 8°, Priv. gemustertes Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild

(= Beiträge zur Geschichte der neueren Mystik und Magie. Heft 4). - VORGEBUNDEN: Arthur Gotthelf: Lehrbuch der Wahrsagekunst aus den Planeten (Astrologie). Eine leichtverständliche, kurzgefasste Anleitung zur Ausübung der Astrologie, womit jedermann sofort Gelegenheit geboten ist, sich sein Horoskop selbst zu stellen. Nach alten und neuen Quellen bearbeitet. Mit zahlreichen den Text erklärenden Abbildungen. München, Astrologischer Verlag. 78 S., 1 Bl., mit einigen Fig. - VORGEB.: Dr. Ottomar Schreiber (Hrsg.): Die Meister. 2. Jhg., Heft 5 (Mai 1921). München, hrsg. vom Deutsch-Meister-Bund, 32 S. - Einband mit Klebemarke u. an den Kanten etwas berieben; Seiten überwiegend gebräunt u. wiederholt (auch im Text) mit Stempel des niederbayerischen Kunst- u. Heimatschriftstellers Franz Xaver Osterrieder (1869-1949; Pseud. Bavaricus); sonst gut.

 

862.  Silberer, Herbert: Probleme der Mystik und ihrer Symbolik. - Durch Tod zum Leben. - Der Seelenspiegel [in einem Band]. Limitierte u. nummerierte Aufl. (Nr. 362/999), von der Verlegerin Hildegard Frietsch handsigniert. Sinzheim, AAGW Archiv für Altes und Geheimes Wissen H. Frietsch-Verlag, 1997. 408 S., 1 Bl., 10 Bll. Faksimile, 1 Bl. (VlgsAnz.), 8°, Silbergepr. O-Leinen im O-Schuber 

Enthält: Vorwort von Dr. Bernd Nitzschke „Herbert Silberer, Skizzen zu seinem Leben und Werk“; Probleme der Mystik und ihrer Symbolik; Durch Tod zum Leben; Ein Werkverzeichnis Silberers; Zwei Vorträge von Herbert Silberer gehalten in der Freimaurer-Großloge Wien im November 1919 als originalgetreuen handschriftlichen Abdruck. - Herbert Silberer (1882-1922), Wiener Psychoanalytiker aus dem Umkreis von Sigmund Freud, der für seine Arbeiten über (alchemistische) Symbolik bekannt ist. - Schuber berieben, sonst ein neuwertiges Expl.

 

863.  Simrock, Karl (Hrsg.): Faust. Das Volksbuch und das Puppenspiel. 1. Aufl. Frankfurt a. M., Verlag von Christian Winter, [1872]. VIII, [2], 204 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.  mit goldgepr. Rückentext 

Henning: Faustbibliographie, Bd.1, Nr. 1037; Engel 245: "Im Jahr 1874 wurden den noch vorhandenen Exemplaren ein Anhang von 2 1/2 Bogen angeheftet, mit dem Titel ‘Versuch über den Ursprung der Faustsage’ von Karl Simrock". - Enthält: Vorrede zum Volksbuch; Vorrede zum Puppenspiel; Der wörtliche Abdruck von Simrock’s Faustbuch 1846; Dr. Johannes Faust. Puppenspiel in vier Aufzügen. - Einband etwas berieben u. leicht bestossen; papierbedingt leicht gebräunt; mit Bleistiftanstreichungen u. Marginalien von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

864.  Sommer, Walter: Das Spiegelbild der Weltgeschichte. Erstausg. Hamburg, Verlag Walter Sommer [Selbstverlag], [1932]. 522 S., 3 Bll., mit Textfig. u. 3 gefalteten (eine davon farb.) Taf.; von Verlagsseite lose beiliegend 4 Bll. Inhalt u. 19 S. Register (fehlt in der kartonierten Ausg.), Gr.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag

U.a. über: Die Gliederung der Offenbarung Johannis; Die Sendschreiben an die Kirche; Einführung in das Wesen der göttlichen Waltung; Die letzten Glanztage des Römerreiches; Die Völkerwanderung; Deutsch oder Römisch?; Der Tempel Gottes (Die große Pyramide); Mönche u. der Papst; Germanien (Das Weib mit der Sonne bekleidet); Der Drache (Das mosaische Judentum); Der Fenriswolf; Die Midgardschlange (Die Kolonialpolitik Großbritaniens u. die Londoner Börse); Die letzten sieben Plagen (Die Entwicklung des Vernichtungskampfes gegen Deutschland); Babylon, die große Buhlerin; Die Wiedergeburt Deutschlands; Der Anbruch des tausendjährigen Friedensreiches; Das Reich der Herrschaft Gottes. - Ein kurioses völkisches Werk, das sich bei der Interpretation der Offenbarung Johannis (darunter auch die "sieben Plagen") auch auf L. Albert "Die Urbibel der Ario-Germanen", Wendrin "Die Entdeckung des Paradieses" u. Jens Jürgens "Der biblische Moses als Pulverfabrikant, Räuberhauptmann und Erzbolschewist" bezieht. Besonders bemerkenswert ist das Kapitel von u. nach Günther Kirchhoff: "Der organische Aufbau des Gaues der Tyrboker im heutigen Mittel-Baden" (S. 195-243, mit mehrfach eingefalteter Landkarte des Gebietes), denn Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor unternahm im Juli 1936 eine 22tägige Dienstreise gerade dorthin, offensichtlich nach Kirchhoffs Angaben u. tlw. auch in dessen Begleitung. Die Wissenschaftler aus Himmlers "Ahnenerbe" sahen Kirchhoff allerdings eher als quertreibenden Spinner (siehe dazu Michael H. Kater: "Das Ahnenerbe" der SS 1935-1945, München 1997). - Walter Sommer (1887-1985) war einer der radikalste Reformer unter den Vegetariern u. Verfechter der Rohkost. 1924 gründete er in Rendsburg/Holstein einen Verlag für Schriften zur Lebensreform u. ein Versandgeschäft für Früchte, Nüsse, Honig, Getreidemühlen u. ähnliche Produkte. Seit 1925 verschickte er dann regelmäßig das Periodikum "Lichtheilgrüße", in seinen Aufsätzen propagiert er dort immer wieder: "Schafft Euch einen Garten an, und Ihr werdet frei!" Ab 1950 veröffentlichte er bis 1981 die "Hausnachrichten". Sommers Buch "Das Urgesetz der natürlichen Ernährung" erschien bis 1972 in drei Aufl. u. ist ebenfalls ein gesuchter Titel. Seine Radikalität bezog sich auch auf Wirtschafts- u. Sozialreformen. Dass aber der vorliegende Titel im NS angeblich beschlagnahmt u. eingestampft wurde, ist zu hinterfragen. Ein ebenso angebliches Schreibverbot im NS scheint nicht bestanden zu haben, da weiterhin Sommers Aufsätze in den "Lichtheilgrüßen" gedruckt wurden. Verschiedene Äusserungen in seinen Arbeiten zeigen auch Verbindungen zu dem Schweizer Werner Zimmermann (u.a. Hrsg. von "Tau. Monatsblätter für Erkenntnis und Tat."). - Umschlag u. Einband leicht braunfleckig; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl. der Leinenausg.

 

865.  Steiner, Otto: Ritualmord? Vier große Ritualmordprozesse dargestellt von Otto Steiner, Oberstaatsanswalt a.D. Hamburg, Kriminalistik. Verlag für kriminalistische Fachliteratur, [ca. 1955]. 111 S., 8°, O-Karton

Inhalt: Historischer Rückblick; Der Knabenmord in Xanten im Jahre 1891; Der Mord an dem Gymnasiasten Ernst Winter in Konitz im Jahre 1900; Der Mordprozeß von Tisza Eszlár im Jahre 1882; Die Ermordung des Paters Thomas u. seines Dieners in Damaskus im Jahre 1840; Eine jüdische Geheimsekte?; Geschichtliche Urkunden; Literaturnachweis. - "Der Verfasser betont, daß seine Arbeit nicht der Absicht entsprungen ist, die Juden in Schutz zu nehmen, sondern dem Interesse, diese Prozesse und ihre jahrhundertelange Vorgeschichte kennenzulernen." (S.16) - Auf dem Einband ist der Verfasser falsch(?) als "P. Steiner" angegeben. - Titel beidseitig mit Besitzerstempel; papierbedingt etwas gebräunt, sonst gut.

 

Nr. 866-869: Martin Steinke (1882-1966), deutscher Buddhist u. Schriftsteller, der auch Beiträge für die magische Loge Fraternitas Saturni (siehe entspr. Kapitel in diesem Katalog) in deren "Saturn Gnosis" und den "Blättern für angewandte okkulte Lebenskunst" veröffentlichte.

Steinke hatte 1922 in Berlin die "Gemeinde um Buddha" gegründet. 1933 ging er mit dem undurchsichtigen Abenteurer Ignaz Trebitsch-Lincoln nach China und erhielt anlässlich seiner Mahâyâna-Ordinierung Ende 1933 den Namen Dao Jun Zhi Ming (auch Tao Chün = ‘steiler Pfad’).

 

866.  Steinke, Martin: Atmen. Ein Gesetz und seine zehn Gebote. [Berlin], Gemeinde um Buddha, [1928]. 49 S., 1 Bl., 8°, O-Karton 

Ein Vortrag, den Steinke 1928 in der "Gemeinde um Buddha" gehalten hatte. - Ein gutes Expl.

 

867.  Steinke, Martin: Brahmaviharabhavana. Ein Erlebnis. Berlin, Gemeinde um Buddha e. V., [1927]. 39 S., 8°, O-Karton 

Einband etwas angestaubt u. mit Besitzerstempel von Heinrich Tränker*, sonst ein gutes Expl. (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite).

 

868.  Steinke, Martin: Krankheiten und ihre Heilung nach indisch-buddhistischer Erkenntnisgrundlage. Berlin-Wilmersdorf, Veritas Verlag, [1928]. 46 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Einband etwas angestaubt u. mit Besitzerstempel von Heinrich Tränker (siehe Nr. 867), sonst ein gutes Expl.

 

869.  Steinke, Martin: Praktische Wege zum Übersinnlichen in der Buddha-Lehre. Zwei Vorträge gehalten in der "Gemeinde um Buddha" in Berlin. Erstausg. Berlin, Gemeinde um Buddha, 1926. 97 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

Einband leicht angestaubt, sonst ein gutes Expl.

 

870.  Swami Vivekananda: Gespräche auf den tausend Inseln. 1. Aufl. Zürich, Rascher Verlag, 1944. 274 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen

(= Indische Weisheit). - Swami Vivekananda (Narenda Nath Datta, 1862-1902) war Gründer verschiedener Hindu-Sekten u. Organisationen, so der Ramakrishna Mission, der Vedanta-Gesellschaft sowie des Santi Asrama. Der Rosenkreuzer Franz Hartmann hielt ihn für einen "hervorragenden Brahmanen". - Ein gutes Expl.

 

871.  Swedenborg - Musäus, J.: Der Geisterseher Swedenborg. Eine Darstellung seiner Persönlichkeit und wunderbaren Lebensschicksale, nebst seinen eigenen Mitteilungen über seine Visionen und Geistererscheinungen. Nach dem schwedischen Original übersetzt. Mit Swedenborgs Bild. [Vom Vlg. ANGEBUNDEN:] Emanuel Swedenborg: Der Verkehr zwischen Seele und Leib. Aus der lateinischen Urschrift ins Deutsche übersetzt. Lorch (Württ.), Renatus Verlag, 1930. 1 Bl., 188 S., 4 Bll., mit Frontispiz / VI, 226 S., 3 Bll., 8°, O-Halbleinen

Emanuel (von) Swedenborg (1688-1772), schwedischer Wissenschaftler, Mystiker u. Theologe. Geadelt wurde er u.a. für seine Werke über die Algebra, den Wert von Münzen, den Planetenlauf, Ebbe u. Flut etc. Später wandte er sich ausschliesslich theosophischen Studien zu, um auf einen von Gott selbst ihm eingegebenen Beruf vorzubereiten, der in Gründung der Neuen Kirche bestehen würde. Er legte das Wort Gottes neu aus, stellte eine neue Religionslehre auf u. enthüllte die Natur des Geisterreichs u. dessen Zusammenhang mit der Menschenwelt in Visionen. Letztere erregten u.a. die Aufmerksamkeit von Immanuel Kant, der Swedenborg in seinen "Träumen eines Geistersehers" (1766) für einen "Schwärmer" erklärte. - Einband leicht berieben u. bestossen; zweiter Bd. mit wenigen Anstreichungen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

872.  Swedenborg, Emanuel: Theologische Schriften. Übersetzt und eingeleitet von Lothar Brieger-Wasservogel. 1. Aufl. Jena u. Leipzig, Eugen Diederichs, 1904. 361 S., 1 Bl., mit Frontispiz, 8°, O-Halbpergament mit goldgepr. Deckelvignette u. Rückenschild

Einband leicht berieben; seltene Bleistift-Anstreichungen; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

873.  Swedenborg, Emanuel und Annelise Fenzl: "De Cerebro" von Emanuel Swedenborg. Inaugural-Dissertation. Zur Erlangung der Doktorwürde in der Zahnheilkunde verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Annelise Fenzl aus München. München, A. Schubert, 1960. 149 S., 8°, O-Karton

(= Aus dem Institut für Geschichte der Medizin der Universität München. Direktor: Prof. Dr. W. Leibbrand). - Gibt eine biographische Einführung, Auszüge aus dem Original-Manuskript (Handschrift), dann die Übesetzung von "De Cerebro" ("Das Gehirn") u. schlieslich folgt der kritische Teil, u.a.: Swedenborgs Korrespondenzlehre u. deren Erklärung; Die Lehre von den Serien u. Graden u. ihre Darstellung im Teil "Über das Gehirn"; Swedenborgs Visionen u. Bezug auf seine anatomischen Studien; Die Rinde als Seelensitz. -  Gutes Expl., leicht bestossen.

 

874.  Triebel, Hans: Das Problem der Unsterblichkeit nach der atheistischen, theosophischen und christlichen Auffassung für denkende Menschen vom wissenschaftlichen Standpunkt aus beleuchtet. [Deckel: Das Unsterblichkeits-Problem]. Leipzig, Verlag: Otto Hillmann, 1927. 32 S., 8°, Illus. O-Karton

Die Schrift will versuchen, "den christlich gesinnten Volksteilen beizustehen in ihrem Kampfe gegen die mit größter Rücksichtslosigkeit vorgehenden atheistischen Freidenkerverbände." (Vorwort) Widmet sich dabei u.a. wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche den Christen in Zweifel bringen könnten (dass ein Froschherz in Salzwasser "noch tagelang pulsiert, braucht den Seelengläubigen nicht zu beunruhigen") u. natürlich auch "theosophischen, anthroposophischen, spiritistischen, astrologischen und okkulten Lehren." (S.15) - Einband etwas angestaubt u. mit Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

875.  Weisse Sklavinnen. Tragische Dinge aus dem Machtbereich des Islam. Strasbourg-Meinau, Hrsg. u. zu beziehen von Action Chrétienne en Orient (Morgenlandmission), 1938. 32 S., mit mehreren fotografischen Abb., 8°, Illus. O-Karton

Inhalt: P. Berron: Weisse Sklavinnen; M. Steyger: Wie eine unglückliche "Königin" ein glückliches Königskind wurde; H. Büll: Was Marie Gümischian erzählte; H. Büll: Armenisches Frauenlos. - Sauberes u. gutes Expl. - Selten.

 

876.  Wiedenmann, Baptist: Die große Weisheit des erhabenen Buddha. Ein Unterrichtskurs veröffentlicht, um allen, die nach höchster Erkenntnis, Befreiung und Erlösung streben, den Weg hierzu zu zeigen. Zugleich: Ein Katechismus zur Einführung in die Lehre des großen indischen Weisen Sankaracharya und ein Schlüssel zum Verständnis der in der christlichen Religion enthaltenen esoterischen Lehren. Schmiedeberg u. Leipzig, Verlag von F. E. Baumann, [1920?]. 54 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Karma; Uebungen nach der buddhistischen Geheim- u. Moralphilosophie; Der Intellekt als Erzeuger der Illusion; Wahre Erkenntnis u. Scheinwissen; Der Buddhismus u. die Frauen. - Einband gebräunt; Titel u. Innendeckel je 1x gestempelt (darunter: "Wandervogel V.B." Gau Ostmark); unbeschnitten u. dadurch etwas angerändert; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

877.  Wiedenmann, Johann Baptist: Luzifer oder das Geheimnis vom Satan. Erstausg. Dresden-A., Buchversand Gutenberg, [1931]. 119 S., 4 Bll., 8°, Priv. Leinen mit Rückentext u. montiertem O-Deckel

U.a. über: Luzifer u. das Blut; Luzifer, der Geist der Evolution; Luzifer, Sündenfall u. Zeugung; Christus, der Geist der Involution; Wie Gedanken u. Gefühle entstehen; Die drei Beweggründe alles Denkens u. Tuns; Die Realität u. Wirkung der Gedankenkräfte; Das Geheimnis der Wiederverkörperung oder Reinkarnation. - Seiten anfangs leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, via KVK nur 2 Expl. nachweisbar.

 

878.  Wiligut/Weisthor - Rüdiger, Dipl. Ing. Emil: Die Kraft der zwei Sonnen. Gegenwart! oder Vergangenheit? Brisinga - Halsband - Mythe. Ingelheim, Andre Uebele [Selbstverlag], [1994]. 231 S., mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton

Der Text basiert auf dem Nachlaß von Wiligut/Weisthors ungeliebten Schüler Emil Rüdiger u. seiner umfangreichen Ausarbeitung "Kosmotechnische Gedanken zu Waltung und Lenkung". Die Überarbeitung des am Rhein lebenden Andre Uebele enthält desweiteren einen Anhang über die "Geometrie" des Schalenstein "Tantegert". - Einband leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

879.  Wohlstein, Rabbiner Dr. Josef: Dämonenbeschwörungen aus nachtalmudischer Zeit inschriftlich auf Thongefässen des Königlichen Museums in Berlin. [3 weitere Werke ANGEBUNDEN]. Erstausg. Berlin, Emil Feber, 1894. 2 Bll., 59 S., 8°, Priv. Halbleinen

ANGEB.: Julius Lippert: Der Seelencult in seinen Beziehungen zur althebräischen Religion. Eine ethnologische Studie. Erstausg. Berlin, Theodor Hofmann. 1881, VII, 181 S. -  ANGEB. Prof. Dr. Ludwig Büchner: Die Macht der Vererbung und ihr Einfluss auf den moralischen und geistigen Fortschritt der Menschheit. Erstausg. Leipzig, Ernst Günters Verlag. [1882], VI, 101 S. - ANGEB. Dr. Ignaz Goldziher: Der Mythos bei den Hebräern und seine geschichtliche Entwicklung. Untersuchungen zur Mythologie und Religionswissenschaft. Erstausg. Leipzig, F.A. Brockhaus. [1876], XXX, 1 Bl., 402 S. - Einband berieben u. bestossen; Rücken mit kl. Löchern; Deckel mit angeknickten u. tlw. aufgeworfenen Papier-Bezug; "Wohlstein" mit Autorenwidmung auf dem Titel: "Meinem verehrten Collegen Herrn Dr. B. Koenigsberger zur frdl. Erinnerung. Der Verfasser", ausserdem auf dem Titel gestempelt: "Dr. B. Koenigsberger Rabbiner"; beim letzten Werk der Schmutztitel mit Signatur "Koenigsberger" u. der Titel mit kl. Aufkleber sowie etliche Blatt mit schwachem Feuchtigkeitsrand; sonst ein gutes Expl.

 

Raubdruck eines sehr raren Werks:

 

880.  [Wolf, Gustav]: ABC Das Hexenalphabet dieser Zeit. Nicht näher bez. Nachdruck des ursprünglich in 44 Abzügen priv. gedruckten Werks. [Original: 1930]. 2 Bll., 25 Zeichnungen (A bis Z), 1 Bl., auf Büttenpapier, Kl.-8°, O-Pappband

Unbezeichneter fotomech. Nachdruck auf Bütten des sehr seltenen Buchs. Die Qualität der Bilder hat durch das Kopieren etwas gelitten. - Enthält für jeden Buchstaben eine kl. Zeichnung mit Spruch, von "Abstinenz" ("Abstinenz ist ein System / Abscheu pflanzt der Antisem") bis "Zionist" ("Im Zwischenreich verschwimmt der Blick / Der Zionist zieht sich zurück"). - Gustav Wolf (1887-1947), deutscher Maler u. Grafiker, der an der Landeskunstschule in Karlsruhe unterrichtete. 1918 lernt er, als Mitglied des Kunst- u. Kulturrates den Schriftsteller u. Lyriker Alfred Mombert kennen; beide verband fortan eine tiefe Freundschaft, u.a. schufen sie zusammen auch die "Blättern vom Lebendigen Sein". 1928-1929 entwirft Wolf die Ausstattung des Stummfilmes Frau im Mond (Regie: Fritz Lang). 1932/1933, als Jude verfemt, kündigt er seine Mitgliedschaft in allen Künstlervereinigungen. 1938 Emigration in die USA, wo er an zwei Schulen tätig war. - Einband beschabt u. mit Feuchtsrändern; am Rücken mit Fehlstellen im Bezugspapier; Vorsätze braunfleckig u. mit ExLibris; wenige Blatt schwach fleckig, sonst gut. - Sehr selten, im KVK nur 1 Expl. der Originalausg. (in den USA), Nachdrucke finden sich garnicht.

 

881.  Wolfram, E[lise]: Das Geheimnis von Till Eulenspiegels Leben. Leipzig, Max Altmann, 1913. 1 Bl., 142 S., 8°, Priv. Halbleinen

Hauptkapitel: Einleitung (Eulenspiegel u. die Göttin Fama, Tills Wesen u. Schalksmission); Jugendschalkheiten; Schalkheiten des Jünglings; Tills okkulte Physiologie des Mündigkeitsalters; Schalkheiten im Mannesalter. - "Der hochmütige Verstand tanzt am Gängelband der karmischen Mächte und versteht nichts von dem, was die Eule im Spiegel erschaut." (Schluss) - Deckel gering fleckig; S.129/130 fälschlich als letztes Blatt eingebunden, sonst ein gutes Expl.

 

882.  Würger, Wilhelm: Neue Reformen. Grundlagen zu einer neuen Ernährungs- und Diätreform, Siedlungs- und Baureform, Lebens- und Weltreform. Erstausg. Aesch (Basel, Schweiz), Neureform-Verlag Wilhelm Würger, [1931]. 252 S., 24 S. (Anzeigen), mit Textabb. u. einer gefalteten Nahrungsmittel-Tab., 8°, Illus. O-Leinen

Vorsatz mit Namensstempel; hinteres Innengelenk angeplatzt, sonst ein gutes Expl.

 

883.  Yesudian, Selvarajan und Elisabeth Haich (Vorwort): [Hatha-Yoga Übungsbuch. Fortsetzung von "Sport und Yoga". Mit einem Vorwort von Elisabeth Haich]. Vervielfältigtes Typoskript. [1969]. 128 S., mit zahlreichen Illus., 4°, Leinen

Verfielfältigtes Typoskript, leider ohne Titel. Dem Vorwort nach handelt es sich aber um die Fortsetzung von "Sport & Yoga" u. enthält "neue, nützliche Übungen [...] Diese hat [Yesudian] mit geschmackvollen Zeichnungen und Gedichten geschmückt und noch lebendiger gestaltet." (Vorwort von E. Haich) Das Vorwort ist mit 1969 unterzeichnet, so dass sehr wahrscheinlich ist, dass es sich inhaltlich um das 1971 im Drei Eichen Verlag erschienene "Hatha-Yoga Übungsbuch" handelt. - Yesudian u. Haich hatten in der Schweiz mehrere Yogaschulen. gegründet. - Sehr gutes Expl., im Vorsatz mit handschrftl. Widmung u. Zeichnung von Yesudian an Sara Bryson Nielsen.

 

884.  Zimmer, Heinrich: Der Weg zum Selbst. Lehre und Leben des indischen Heiligen Shri Ramana Maharshi aus Tiruvannamalai. Herausgegeben von C. G. Jung. 1. Aufl. Zürich, Rascher Verlag, 1954. 264 S., mit Frontispitz, 3 Taf. u. einer Textabb., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

(= Heinrich Zimmer. Gesammelte Werke. Dritter Band). - "Der Meister: Wer weiß wovon nichts? Frage dich das und treibe deine Frage bis dahin, daß du ergründest: Wer ist es, von dem gesagt wird, er wüßte nichts? Sobald du diese Frage stellst und wie mit einer Sonde in das Ich zu dringen suchst, verschwindet das Ich. Was danach übrigbleibt, sind das Wissen um das Selbst und wirkliches Innewerden des Selbst." - "Zimmers Werke können leicht den Eindruck erwecken, als handelte es sich in ihnen nur um geistreiches Spiel, das sich in blendenden und paradoxen Formulierungen gefällt. Wer aber die Tatsachen der indischen Überlieferung genau vergleicht, auf die er sich gründet, überzeugt sich mit immer neuem Staunen, wie treu er ihnen folgt und welch tiefgründiges Wissen diesem scheinbar freien Spiel des Geistes zugrunde liegt." (Worte des Nachrufs)  - Umschlag tlw. gebräunt u. kl. Randläsuren; Einband leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

885.  Zöllner, Friedrich: Photometrische Untersuchungen mit besonderer Rücksicht auf die physische Beschaffenheit der Himmelskörper. Mit sieben Tafeln. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann, 1865. XXX, 322 S., 8°, Priv. Leinen mit Deckel- u. Rückentext u. Goldschnitt

Über Zöllners verbessertes u. weiterentwickeltes Astrophotometer, zu dem er 1861 die "Grundzüge einer allgemeinen Photometrie des Himmels" veröffentlicht hatte. - U.a. über: Vergleichende Kritik von Lamnbert’s u. Bouguer’s Principien der Photometrie; Theorie der relativen Lichtstärke der Mondphasen; Methoden u. Resultate der Beobachtungen; Ueber die physische Beschaffenheit der Himmelskörper. - Karl Friedrich Zöllner (1834-1882), deutscher Physiker u. Astronom, Prof. der physikalischen Astronomie. Das von ihm neu konstruierte Astrophotometer misst Licht u. Farbe der Himmelskörper u. war bahnbrechend für die damals junge Wissenschaft. Darüber hinaus entwickelte er spektroskopische Geräte zur Messung der Sonnenprotuberanzen u. zur genaueren Lokalisierung der Spektrallinien. Zöllner versuchte auch ein einheitliches Naturgesetz in der Physik zu finden u. leitete dabei die allgemeine Gravitation aus den elektrischen Grundkräften der Materie ab. Er kämpfte in der Physik für eine begriffliche Erweiterung zum vierdimensionalen Raum. Solche Ansichten, die u.a. spiritistische Erscheinungen auf physikalischem Weg erklären wollten, führten zu zahlreichen u. scharfen Disputen. Zusammen mit seiner Hinwendung zu Spiritismus u. Mystik isolierte ihn dies weitgehend von Fachkollegen, obwohl seine genialen Denkansätze in der Astrophysik grundlegende Methoden schufen. - Einband fleckig, berieben u. bestossen; Rücken angerissen (aber fest); Vorsätze u. Seiten tlw. etwas fleckig; eine Taf. am Bund angerissen u. fast unsichtbar hinterlegt, sonst ein gutes Expl. Mit Autorenwidmung im Vorsatz: "Seiner geliebten Mutter zum fünfzigsten Geburtstag der dankbare Verfasser".

 

886.  Zöllner, Friedrich: Über den wissenschaftlichen Missbrauch der Vivisection. Mit historischen Documenten über die Vivisection von Menschen. Erstausg. Leipzig, Commissionsverlag von L. Staackmann, 1880. 1 Bl., 394 S., 3 Bll., mit 2 Taf., 8°, Priv. Halbleinen mit montiertem O-Deckel

U.a. über: Ueber den modernen Journalimus u. das Inseratenwesen; Karl Vogt als Verteidiger der Vivsektion; Karl Vogt’s zoologische Transfiguration; Über die Pflichten der Collegialität u. ihre sittlichen Voraussetzungen; Stimmen der Presse über Ernst von Weber’s "Folterkammern der Wissenschaft"; Erstes Mitglieder-Verzeichnis des internationalen Vereins zur Bekämpfung der wissenschaftlichen Tierfolter. - Einband angestaubt; Rücken mit kl. aufgeriebenen Stellen; hinteres Vorsatzblatt angerissen u. geknittert; die letzten zwei Blatt am Rand angeknickt; Vorsatz mit längerem Bleistift-Vermerk, sonst ein gutes Expl.

 

887.  Zöllner, Friedrich: Über die Natur der Cometen. Beiträge zur Geschichte und Theorie der Erkenntniss. Mit IV Tafeln und 5 facsimilirten Schriftstücken. 3. Aufl. Leipzig, In Commission bei L. Staackmann, 1883. XCIV, 443 S., mit Frontispiz, 3 Taf. u. 5 Faksimiles (davon 3 eingefaltet), 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext 

Einband leicht berieben; Vorsatz mit längerem Bleistift-Vermerk; Titel gestempelt: "Ex libris Dr. C. Weidner Elberfeld" (der deutsche Astrologe Dr. Karl Weidner, 1887-1959, veröffentlichte als "Dr. Christian Wöllner" selbst Bücher u. Beiträge zur Astrologie u. okkulten Themen); tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

888.  Zöllner - Kalgen, Schrey von: Dimensionen. Eine neue Weltanschauung. Der Beweis der Zöllner’schen Theorie. Erstausg. Leipzig, Oswald Mutze, 1901. 40 S., mit Textfig., 8°, Priv. Leinen d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

U.a. über: Die Wesen der 1. bis 4. Dimension; Die Erscheinungen, die aus der Wirkung der Wesen der 1. u. 2. Dimension auf die dreidimensionalen Wesen entstehen; Die Art der Entwicklung dimensionaler Wesen; Die Ursachen der Entwicklung; Die Grundsätze der dimensionalen Weltanschauung. - Wenige Seiten schwach fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.