ARCHIV - Katalog 8 - Varia

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher aus der Kategorie "Varia" aus unserem achten Antiquariatskatalog.


798.    Areco, Victor: Das Liebesleben der Zigeuner. Leipzig, Leipziger Verlag, [1914]. XV, 367 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

U.a. über: Psychonomie u. Psychopatie des Sexuellen bei den Zigeunern (z.B. Öffentliche Onanie Schamlosigkeit, Blutschande, Fetische, Zaubersprüche usw.); Physiologie u. Pathologie des zigeunerischen Liebeslebens (z.B. Die Brustwarze der Weiber, Der Rassegeruch, Die Mythologie des Aktes, Stimulantia); Die Ehe (u.a. Hochzeitsgebräuche, Das Ende der Ehe usw.); Die Prostitution bei den Zigeunern (z.B. Knabenprostitution, Besichtigungstaxe, Badhuren, Die Preise, Zigeunertänze usw.). - Mit umfangreicher Bibliographie (242 Titel) u. Register. - Einband etwas berieben; einige Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

799.    Aszlányi, Desider: Weltverjüngung. Sechs Essays. Erstausg. Leipzig, Xenien-Verlag, 1912. 159 S., 8°, O-Karton

Enthält: Söhnlein. Paraenesis; Weltverjüngung; Der Normalmensch; Völkerschicksal; Szenen der Weltschaubühne; Vorfrühling. - Der Autor schrieb ebenfalls "Welterotik", ein kurioses Werk über die Sexualität der Himmelskörper - Einband etwas fleckig u. leicht angeknickt; unbeschnitten u. tlw. unaufgeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

800.    Beaumont, Johann: Historisch- Physiologisch- und Theologischer Tractat von Geistern, Erscheinungen, Hexereyen und andern Zauber-Händeln. Darinnen Von denen Geniis oder Spiritibus familiaribus, so wohl guten als bösen, welche die Menschen in diesem Leben begleiten sollen, und was einige (insonderheit der Author viele Jahre aus eigener Erfahrung) davon wahrgenommen, Wie auch von Erscheinungen derer Geister nach dem Tod [...] klärlich dargethan, Anbey D. Bekkers bezauberte Welt Nebst andern Scribenten, die sich dergleichen Glaubwürdigkeiten wiedersetzt, wiederlegt wird; Aus der Englischen Sprache in die Teutsche mit Fleiß übersetzt von Theodor Arnold. Nebst einer Vorrede Des Herrn Geheimbden Raths Thomasii, Wie auch neuen Summarien und vollständigen Registern. Dtsch. Erstausg. Halle im Magdeburgischen, Neue Buchhandlung, 1721. 19 Bll., 360 S., 20 Bll. u. 4 Bll. Verlagsanz., mit 1 Kupfertaf., 8°, Halbleder d. Zt.

Cornell S.39 (nur zur engl. Ausgabe); Graesse S.86; Caillet 879; Hayn-Gotendorf III,176; Slg. du Prel 330; Ackermann II/786. - Mit der ausführlichen Vorrede von Christian Thomasius, dem bedeutendsten deutschen Streiter gegen den Hexenwahn (vgl. Lieberwirth, Thomasius No. 293). Beaumont war von der Realität von Engeln u. Dämonen überzeugt. In seinem Werk berichtet er auch davon, dass ihn über drei Monate hinweg zwei Geister heimgesucht hätten. - Das Kupfer (zw. S.16u.17) zeigt: "Einbößer Genius-Zwey gute Genii" u. "Juden, die beym Mond-Schein ihr Glück sehen wollen". - Einband beschabt, bestossen u. fleckig; Rücken fehlt; Titel mit altem Namenszug; durchgehend etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung. Am Schluß 2 lateinische Kleinschriften von 1718 beigebunden.

 

Erste Auflage der vom Salzburger Juristen Christoph Blumblacher kommentierten Strafgerichtsordnung „Carolina“, die auch eine peinliche Befragung unter Anwendung von Folter vorsieht. Auch Zauberei wurde als schweres Verbrechen geahndet:

 

801.    Blumblacher, Christoph: Commentarius In Kayser Carl deß Fünfften / und deß Heil. Röm. Reichs Peinliche Halß-Gerichts-Ordnung: Worinnen umbständlich / gründlich und klar außgeführt und erklärt wird / Wie man Den gantzen Peinlichen Process so wohl mit Protocollirn [...] unnd sonsten biß zu Ende ordentlich führen / als auch nach Abführ- unnd Schliessung desselben / allerhand Unthaten gebührlich straffen solle ; Worbey Der Text der völligen Peinlichen Halß-Gerichts-Ordnung / unnd außführliche Summaria, sampt einem ordentlichen Register Articulorum: Wie auch einem [...] Indice Rerum & Verborum sich befinden [...] / Authore Christophoro Blumblacher / I.U. Doctore, Hochfürstl. Saltzburgischen Raht / Procuratore Camerae, unnd bey Löbl. Universitet daselbst Institutionum Imperialium Professore Ordinario. 1. Aufl. Saltzburg, Gedruckt vnd verlegt durch Johann Baptist Mayr Hochfürstl. Hoff- und Academischen Buchdrucker vnd Händler, 1670. 4 Bll., 441 S., mit Titelvignette, 8°, Pergament d. Zt. mit zwei intakten Messingschließen u. altem handschrftl. Rückenschild

Erste Auflage der vom Salzburger Juristen Christoph Blumblacher (1624-1674) kommentierten Carolina, die jahrzehntelang in dieser deutschen Fassung verwendet wurde. Kaiser Karl V. hatte 1532 die Strafgerichtsordnung erlassen, die auch eine peinliche Befragung unter Anwendung von Folter vorsieht u. dazu nähere Angaben macht. Dieses erste deutsche Strafrecht wurde nach seinem Namen als Carolina bezeichnet. Neben Mord, Totschlag, Räuberei u. Brandstiftung wurde Zauberei als schweres Verbrechen geahndet. Siehe u.a. Artikel: XLIV "Von Zauberey / gnugsam Anzeygung"; Artikel: CIX "Straff der Zauberey [...] Wie die zauberische Personen zu straffen? [...] Die Lebens-Straff mit dem Feur wirdet allda auff die jenige verordnet / welche den Leuthen Schaden vnd Nachthail mit ihrer Zauberey zufügen." - Etwas berieben u. fleckig; durchgehend braunfleckig u. tlw. mit Feuchtigkeitsrändern, sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

802.    Böhme, Jakob: Kurzer aber doch hinlänglicher Auszug der allermerkwürdigsten und wichtigsten in dreyen Hauptmaterien und Abtheilungen zusammengezogenen Stellen aus den Schriften des in Ternario Sancto hocherleuchtet gewesenen, und nun in der Glorie seyenden Jakob Böhms. Wovon die erste Abtheilung den verkündigten Untergang Babels, die große Bekehrung der Juden und Heiden, und das darauf folgende herrliche Reich Jesu Christi; die zweyte Abtheilung aber die rechte, einem jeden Menschen nöthige Wiedergeburt, und die dritte und letzte Abtheilung die Bereitung des Steins der Weisen in sich enthält. 2. verm. Aufl. Frankfurt u. Leipzig, 1800. 296 S., 8°, Neueres Halbleinen

Enthält Auszüge aus verschiedenen Schriften Böhmes bezüglich der drei genannten Abteilungen (Untergang Babels; Bekehrung der Juden u. Heiden; Wiedergeburt; Beschreibung des Steins der Weisen). - Jakob Böhme (1575-1624), auch Philosophus Teutonicus genannt, griff schon auf seinen Gesellenwanderungen mystische u. alchimistische Gedanken auf, las die Schriften von Kaspar Schwenckfeld u. wurde auch von paracelsischen Ideen beeinflusst. Sein erstes Werk "Aurora oder die Morgenröte im Aufgang" verfasste er 1612 (gedr. 1634), alle weiteren Werke ab 1619 bis zu seinem Tode. Das Charakteristische seiner Lehre ist die Verschmelzung von Mystik u. Naturphilosophie. Böhme zitierte ausser der Bibel keine anderen Werke, gab aber an, "vieler hoher Meister Schriften gelesen" zu haben, ohne dabei die geistige Befriedigung gefunden zu haben. - Rücken mit Hand beschriftet; gebräunter Titel mit kl. Resten der ursprünglichen Broschur; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

803.    Böklen, Dr. Ernst: Die Entstehung der Sprache im Lichte des Mythos. Mit 27 Abbildungen. Berlin, Stuttgart u. Leipzig, W. Kohlhammer, 1922. 204 S., 5 Bll., mit 27 Fig., 4°, O-Karton

Böklen will als Ausgangspunkt für die Beantwortung der Frage nach dem Ursprung der Sprache die vergleichende Mythenforschung heran ziehen, was bis dato noch niemand getan hat, für ihn aber der naheliegendste Weg ist. So will er in vorl. Buch auch zeigen, dass die Wurzeln des Mythos u. der Sprache dieselben sind. - U.a. über: Die Sprache nicht zum Zweck der Verständigung erfunden; Die Sprache ursprünglich Ausdrucksmittel eines Mondkultes; Beschaffenheit der ältesten Lautverbindungen; Die Verweltlichung der Sprache; Mythische Überlieferungen über die ersten Anfänge der Sprache; Prähistorie u. Sprache. - Mit Register. - Einband lichtrandig, min. fleckig, stärker angerändert; Rückendeckel mit Eselsohr; Rücken sauber u. unauffällig hinterlegt; wenige Bleistiftanstreichungen u. -anmerkungen; Seiten papierbedingt gebräunt u. unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

804.    Bondio, Mariacarla Gadebusch: Die Rezeption der kriminalanthropologischen Theorien von Cesare Lombroso in Deutschland von 1880-1914. Husum, Matthiesen Verlag Ingwert Paulsen jr., 1995. 297 S., mit einigen Abb., Gr.-8°, O-Karton

(= Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Heft 70. Herausgegeben von Rolf Winau und Heinz Müller-Dietz). - Eine Dissertation; die Arbeit bezieht sich auf Lombrosos 1876 erstmals veröffentlichtes Werk "L’Uomo delinquente" (dtsch. "Der Verbrecher in anthropologischer, ärztlicher und juristischer Beziehung" 1887). "Warum die Theorien dieses vieldiskutierten Psychiaters und Begründers der Kriminalanthropologie die Aufmerksamkeit von Psychiatern, Juristen, Anthropologen, Gefängnisärzten, Psychologen und Publizisten, ja auch von Rassenhygienikern erweckten, ist die Frage, auf die in dieser Arbeit eine Antwort gesucht wird." (S.14) - Einband fleckig; eine Ecke angeknickt; vereinzelte kl. Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

805.    Brandler-Pracht, Karl (Schrftltg): Psyche. 5. Jhg. 1920-21 [kmpl.]. Monatlich erscheinende Zeitschrift für den gesamten Okkultismus und alle Geheimwissenschaften, für wissenschaftliche Erforschung der okkulten Phänomene des Seelenlebens, ferner für "Indische Philosophie", Theosophie, Spiritualismus, wahre, ethische Kultur, naturgemäße Lebensweise u. Sozialreform. Berlin-Pankow, Linser-Verlag, 1920-1921. 415 S., 1 Bl., Gr.-8°, Priv. Halbleinen, Deckel von Heft 1 mit eingebunden

Am Ende (S.410-11) ein Inhaltsverzeichnis für den Jhg. - Aus dem Inhalt: Karl Heise: Parsifal. Ein Bühnen-Weihfestspiel von Richard Wagner; Peryt Shou: Die Schrecken u. das Heil des kommenden "uranischen" Zeitalters; Arthur Grobe-Wutischky: Deutschlands Zukunft im Lichte alter u. neuer Prophezeiungen; Das Horoskop von Jesus Christus. Berechnet u. gedeutet von Bischof John Butler. Uebersetzt von Wilhelm Becker; Oskar Ganser: Okkulte Wechselbeziehungen zw. Pflanze u. Mensch; Georg Lomer: Mediumistische Telekinese im Experiment; H. Balzli: Über Wert u. Unwert der von Medien gestellten Diagnosen; Bruno Noah: Paranoia mystica; Hertha Schalk: Erziehung vor der Geburt: Eine der wichtigsten Frauen-Aufgaben unserer Zeit. - Einband leicht fleckig u. berieben; Vorsatz mit Notizen; 2 kl. Anstreichungen im Text u. Markierungen im Inhalt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

806.    Cassel, D. Paulus: Aus dem Lande des Sonnenaufgangs. Japanische Sagen aus originaler Mittheilung niedergeschrieben und gedeutet. - Voran geht die Untersuchung über "Das Zicklein" aus der jüdischen Passahliturgie - und nachfolgt ein Sendschreiben an das Berliner Tageblatt: "Zur Naturgeschichte der Chupze". 2. Aufl. Berlin, W. H. Kühl, 1886. 2 Bll., III, 100 S., 8°, O-Karton

Enthält mehrere japanische Sagen, denen allen eine Deutung von Cassel folgt. Auch hat er "eine Deutung des ‘Chadgadja’ des Zickleinliedes hinzugefügt, welches noch von den Juden, welche Passah halten an ihrem Festabend der sogenannten ‘Hagada’ rhythmisch gesungen wird." - Einband angestaubt; leicht fleckig u. mit Fehlstellen; innen gut erhalten; Seiten unbeschnitten.

 

807.    Cassel, D. Paulus: Mischle Sindbad, Secundus - Syntipas. Edirt, emendirt und erklärt. Einleitung und Deutung des Buches der Sieben weisen Meister. Berlin, Richard Schaeffer, 1888. VIII, 424 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleinen mit aufgezogenen O-Deckeln u. Rückentext

Das "Mischle Sindbad" oder "Mishle Sendabar", auch "Buch der sieben weisen Meister" genannt, ist eine alte hebräische Sagen-Sammlung. Cassel will die literarischen u. ethischen Ursprünge der Sage untersuchen. "Es ist das erste Mal, daß [das Buch] emendirt und commentirt erscheint - aber es ist auch zum ersten Mal der Versuch gemacht, der Entstehung des Büchleins eine philosophische Idee zu Grunde zu legen. Es ist gewissermaßen ein buddhistischer Catechismus, der sich in diesem Büchlein - trotz der spielerischen und sinnlichen Formen - offenbart. Buddhistisch war seine Schöpfung, manichäisch seine Verbreitung." (S.VIf.) - Expl. ist angestaubt u. berieben; tlw. etwas braunfleckig, sonst gut.

 

808.    Coenders, Ing. August und H. Boerner: Die sechste Energie und Die Erkenntnis des Lebenszweckes. Berlin, Selbstverlag Druck: A.W. Hayn’s Erben, 1919. 96 S., mit 2 Fig., 8°, O-Leinen 

U.a. über: Der Kreislauf der Stoffe u. Energien; Was ist Stoff u. Energie u. der Einfluss der Energien auf den Stoff?; Der Mensch, ein Motor + der sechsten Energieform; Das Wesen der sechsten Energie u. ihr Einfluss; Ein Blick ins Jenseits; Das Verhältnis des Menschen zur Natur; Die dem Menschen vor der Natur vorgeschriebenen Ziele; Das Streben nach den uns vorgeschriebenen Zielen, die einzige wirkliche Grundlage der Zufriedenheit. - Obwohl die Autoren keinen politischen Standort beziehen, sind ihre Ausführungen sozialistisch-freidenkerisch geprägt: "Ein Jenseits in dem Sinne, wie es noch heute von vielen Menschen vorschwebt, gibt es also nicht. - Es zerfällt alles nur wieder und geht dahin, wo es hergekommen ist und reiht sich in den Kreislauf, dem alle Stoffe und Energien unterliegen, ein, jedes an seine Stelle. Deshalb ist die Meinung, daß der menschliche Geist oder seine Seele in Gestalt eines Tieres oder anderer Menschen wiederkommen könnte, Himmel und Hölle und die anderen ähnlichen Vermutungen oder Behauptungen vollständig unhaltbar." - Leicht berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

809.    Das menschliche Nervensystem in seiner Entwicklung in der Offenbarung d. Johannes nach Masdasnan. Im Jahr 1. "Selig wer sein Ziel schaut und ergreift." Pforzheim, A. Schuler Buchdruckerei, [1910/1920?]. 65 S., 1 Bl., 5 Bll. mit Taf., 8°, Schlichter Karton

Ungewöhnliche Schrift über das Gehirn (im Anhang anatomische Illustrationen auf Tafeln) in Bezug auf die Offenbarung Johannes. - Die Mazdaznan-Lehre (auch Masdasnan) wurde um 1890 von Otoman Zar-Adusht Ha’nish (verm. bürgerlich Otto Hanisch, 1844?-1936) in den USA begründet. In Deutschland wurde die religiöse Lehre seit 1907 durch Frieda u. David Ammann verbreitet. Sie beinhaltet (reformierte) zarathustrische, christliche u. einige hinduistische Elemente. Im praktischen Mittelpunkt stehen die Atem-, Ernährungs- u. Gesundheitslehren (bes. Drüsenlehre). - Einband lichtrandig u. leicht berieben; schönes, privat montiertes Frontispiz (Illus. von E. Baeuerle); eine Bleistift-Marginalie von alter Hand, sonst ein gutes Expl. - Selten, nach KVK/WorldCat lassen sich nur 3 Expl. nachweisen u.a. in Zürich, Bibliothek Oskar Schlag.

 

810.    Davis, Andrew Jackson: Der Culturkampf und seine Wirkung auf die nächste Zukunft mit Zugrundelegung der "Herannahenden Crisis."Für die Jetztzeit bearbeitet von Dr. Georg von Langsdorff. Leipzig, Verlag von Wilhelm Besser, 1881. XV, 144, XVI, XI S., 2 Bll., 8°, O-Leinen

U.a. über: Exakte u. mystische Wissenschaft; Spiritualistischer Begriff über die Gottheit; Menschlicher Magnetismus; Der Teufel als orthodoxes Argument; Asien die erste Wiege der Menschheit; Die Gesellschaft als Erzeuger allen Ungemaches; Römischer Katholizismus gegen progressiven Spiritualismus. - "Mit diesen Zeilen ist der endliche Sieg der reinen Vernunft des Spiritualismus für Deutschland angebahnt." (S. X, Langsdorff) - Mit A. J. Davis (1826-1910), dem sog. "Seer of Poughkeepsie", begann der organisierte amerikanische Spiritismus. Ab 1844 hielt er in Trance Vorlesungen über okkultistische Physik, vermochte Krankheiten zu diagnostizieren u. will mediale Botschaften von Galen u.a. erhalten haben. Davis soll aber (auch?) unter dem Einfluss der "Sykologen" (minus P am Anfang) gestanden haben, einer Scharlatan-Bande aus selbsternannten mesmeristischen "Professoren", die die feine Gesellschaft lukrativ in Trance versetzte. - Leicht bestossen; Vorsatzgelenk gering beschädigt (Bindung fest); Seiten gebräunt u. etwas braunfleckig, sonst gut.

 

811.    Davis, Andrew Jackson: Der harmonische Mensch oder Gedanken für unser Zeitalter! Ins Deutsche übersetzt von Georg Maaß. Einzige rechtmäßige, vom Autor bewilligte, deutsche Uebersetzung, herausgegeben von Wilhelm Besser. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Besser, 1895. 164 S., 8°, Gold- u. blindgepr. Leinen d. Zt. 

Inhalt: Wie sollen wir die Gesellschaft verbessern?; Die Philosophie der Erzeugung u. Lenkung des Regens; Eine Antwort auf wissenschaftliche Einwürfe; Philosophische Betrachtungen über den Zweck u. Nutzen des Bartes. - Einband geringfügig fleckig u. leicht bestossen; handschrftl. Ziffer im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

812.    Davis, Andrew Jackson: Philosophie der besonderen göttlichen Vorsehungen. Eine Vision. In’s Deutsche übersetzt von Georg Maaß. Einzige rechtmäßige vom Autor bewilligte deutsche Uebersetzung herausgegeben von Wilhelm Besser. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Besser, 1894. 2 Bll., 68 S., 4 Bll., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. 

Enthält zwei Visionen des Sehers, in denen der Einfluss göttlicher Vorsehungen u. der biblischen Wunder hinterfragt werden. - Einband leicht bestossen u. berieben; Titel mit Besitzerstempel; anfangs leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

813.    Davis, Andrew Jackson: Was ist wahre Religion? Ein Kapitel aus dem Werke: Die Philosophie des geistigen Verkehrs. Eine Erklärung moderner Geheimnisse. Ins Deutsche übertragen von Gregor Constantin Wittig. Herausgegeben von Wilhelm Besser. 3. Aufl. Leipzig, Verlag von Wilhelm Besser, 1917. 20 S., 8°, O-Karton

Einband ist angestaubt; Klammern gerostet; Deckel u. Titel geknickt; Seiten unbeschnitten bzw. tlw. nicht aufgeschnitten, sonst gut.

 

814.    Der Atheist. 19. Jhg. 1923 und 20. Jhg. 1924 [jew. kmpl.]. Organ der Gemeinschaft proletarischer Freidenker. Dresden u. Leipzig-Lindenau, Hrsg. u. verlegt v. d. Gemeinschaft proletarischer Freidenker, 1923, 1924. 92 S. / 137 S., mit zahlreichen Abb., Gr.-8°, Goldgepr. O-Halbleinen

Mit 18 eingebundenen "zwanglosen Beilagen"; Mitteilungsblätter; Freidenker-Jugend; Frauenstimme. Der "Atheist" (u. die GpF) war zwar marxistisch ausgerichtet, zeugt jedoch auch vom Einfluss der in der Freidenkerbewegung aktiven Anarchisten. Aus dem Inhalt: Paul Reinhardt: Betrachtungen über die Jugendweihe; Bruno Sommer: Die Entstehung der Religionen durch Selbsttäuschung u. Betrug; Franz Rehyba: Das neue Dieseits; Der Zusammenbuch der Kirche in Sachsen; W. L. Rosenburg: Der Untergang des Abendlandes; Ernst Hermann: Durch Nacht zum Licht. Ein Spiel zur Wintersonnenwende, in 3 Aufzügen; Heinrich Hartung: Christian Science: der größte Heil- u. Glaubensschwindel; B. Sommer: Heidnische Kritiker des Christentums; Rudolf Plöhn: Das Märchen von der Seele. Die Fabel vom Willen. Die Sage vom Geiste; Paul Krische: Der utopische Sozialismus im Urchristentun, seine Vorläufer u. Nachfolger; Max Witzel: Stammt der Mensch vom Affen ab? Humoreske; Friedrich Engels: Naturforschung in der Geisterwelt; Baltin Hartig: Gott ist tot, die Gemeinschaft lebt. - Einband min. berieben; Stempel u. Namenssignatur auf Vorsatz; Seiten papierbedingt gebräunt, ein gutes Expl.

 

815.    Eberhard, Dr. Ehrhard F. W.: Feminismus und Kulturuntergang. Die erotischen Grundlagen der Frauenemanzipation. 2., umgearb. Aufl. Wien u. Leipzig, Universitäts-Verlagsbuchhandlung Wilhelm Braumüller, 1927. VIII, 654 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Ein um Wissenschaftlichkeit bemühtes umfangreiches Machwerk. Antifeminismus, Misogynie u. Frauenfeindlichkeit par excellence! U.a. über: Die angebliche Unterdrückung der weiblichen Fähigkeiten durch den Mann in der Kulturgeschichte; Übertriebene Wertschätzung weiblicher Leistungen; Begabte Frauen u. Wunderkinder; Die Gehirnunterschiede als Ursache der verschiedenartigen Begabung beider Geschlechter; Keine höhere Sittlichkeit des Weibes; Unwürdiges Verhalten von Europäerinnen zu farbigen Männern; Tribadie u. Frauenbewegung; Doppelte Moral der Feministinnen in der homosexuellen Frage; Sadismus als weibliche Charaktereigentümlichkeit; Peitschlüsterne Knabenlehrerinnen; Die Herrschsucht des Weibes als Ursache seiner Emanzipationslüsternheit; Die Prostitutionseinrichtung als angeblicher Beweis der moralischen Minderwertigkeit des Mannes; Die Möglichkeit, den modernen Kulturverfall aufzuhalten. - Mit Namenregister. - Der fragile Karton mit hinterlegten Einrissen, Läsuren u. kl. Fehlstellen, überwiegend ein gutes Expl.

 

816.    Evans-Wentz, W. Y.: Der geheime Pfad der grossen Befreiung. 3. Aufl. Weilheim (Obb.), Otto Wilhelm Barth Verlag, 1972. 378 S., mit Taf., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag

Die 1. u. 2. Aufl. war noch unter dem Titel "Das Tibetische Buch der Großen Befreiung" erschienen. Mit psychologischem Kommentar von C. G. Jung. - "In diesem Band, dem vierten meiner tibetischen Reihe, berichte ich in einer Weise, die sich sowohl an Gelehrte wie Ungelehrte, an Philosophen wie Wissenschaftler wendet, einige der verborgendsten Lehren der Weisen des Ostens. Hierbei wurde ich von einem bisher in Europa unbekannten Originaltext richtig geführt, dessen Verfasser der kostbare tibetische Guru Padma-Sambhava gewesen sein soll, der bedeutende Meister des geheimen Tantrik-Wissens." (Vorwort) - U.a. über: Die Wahrheit im Mahayana; Nirvana; Zeit u. Raum; Astrologie; Yoga. - Umschlag leicht berieben u. angerändert; sonst ein gutes Expl.

 

817.    Freimark, Hans: Das Geschlecht als Mittler des Übersinnlichen. Erstausg. Leipzig, Lotus-Verlag, [1907]. 112 S., 4 Bll., 8°, O-Karton

"In diesem inhaltsreichen und prägnanten Buche weist der Verfasser nach, daß jede künstlerische und priesterliche - kurz gesagt mittlerische Betätigung des Mannes sowohl wie des Weibes auf Grund einer besonderen Artung erfolgt, daß es also das Geschlecht ist, freilich eine andere Geschlechtlichkeit als die der Masse, welches die notwendige Basis aller künstlerischen und weisheitlichen Offenbarung bildet. Er führt aus, daß diese Geschlechtlichkeit der Mittler zwischen dem Sinnlichen und dem Übersinnlichen ist. Das Buch eröffnet eine Fülle neuer Perspektiven." (Verlagswerbung) - Hans Freimark (1881-1945), Schriftsteller, zeitweise Mitarbeiter von Magnus Hirschfeld u. später kritischer Chronist der esoterischen Szene. "Seine Liebe für den Okkultismus geht aus mehreren Publikationen über den Zusammenhang von Homosexualität und Geheimwissenschaften hervor." (Hergemöller: Mann für Mann). - Kanten beschabt; Deckel angeknickt; Rücken gering angerissen; sehr vereinzelte kl. Anstreichungen; Seiten unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

818.    Gaßner - Antwort, auf das Bedenken über die gaßnerischen Curen, die er mit den Acatholicis vornimmt. o.O., o.V., 1775. 32 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt.

Johann Joseph Gaßner (1727-1779) war Exorzist u. Wunderheiler, der die meisten Krankheiten auf den Einfluß böser Geister zurückführte. Seine erfolgreichen Heilungen bescherten ihm einen unglaublichen Zulauf u. wurden von zahlreichen Veröffentlichungen seiner Gegner u. Befürworter begleitet. Zu seinen Anhängern gehörten u.a. auch Lavater u. Justinus Kerner. Obwohl Gaßner uneigennützig handelte u. selbst an seine Kuren glaubte, griff sogar 1777 Kaiser Joseph II. in die Auseinandersetzungen ein, was schließlich den Trubel um den Teufelsbeschwörer beendete. - Rücken u. Kanten berieben, sonst ein gutes Expl.

 

819.    Gerard, Dr. W.: Wie schütze ich mich gegen Suggestion und Hypnose? 3.-5. Aufl. Berlin, Prana-Verlag, [1921]. 36 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

Langen 841, I; Verinnerlichung S. 42 (Rubrik "Hypnotismus und Suggestion"). - Deckel leicht fleckig u. gestempelt; Rücken angerissen u. professionell geklebt; unbeschnitten u. dadurch angerändert; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

820.    Germanicus [?]: Die kommenden Weltkatastrophen. Astrologische, spiritistische und andere okkulte Prophezeiungen für die nächsten 20 Jahre. Deutschlands Wiederaufstieg nur eine Frage der Zeit. Gewidmet dem Morgenrot einer neuen Zeit von Germanicus. 3. Aufl. Cassel, Verlangsbuchhandlung "Reform", [1921]. 33 S., 1 Bl., Kl.-8°, O-Karton

Kuriose Zusammenstellung um nach dem "Frieden" von Versailles den Glauben an "Deutschland - Lichtland!" zu festigen. Inhalt: Astrologische Prophezeiungen; Spiritistische Prophezeiungen; Sonstige Ankündigungen. Zahlenmystik; Prophezeiungen für die nächsten 15-20 Jahre. - "Zweite Hälfte der zwanziger Jahre. Entdeckung eines zweiten Mondes der Erde [...] Der vor 11000 Jahre untergegangene Erdteil Atlantis taucht wieder auf." (S.27) - Leicht angestaubt; Rücken mit kl. Anriß; Besitzervermerk auf Deckel u. Titel; ein Blatt mit kl. Verletzung, sonst ein gutes Expl.

 

821.    Groß, Ferdinand (Hrsg.): Der Frauenfeind. 1. Jhg. 1886 [= alles Erschienene]. Eine Monatsschrift. Wien, Verlag von Carl Konegen, 1886. 384 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen

"Die Vergötterung des Weibes ist ganz ausschließlich das Werk der Idioten, deren wässeriges Gehirn selbst nichts Höheres leisten kann als Kaffee- und Toiletten-Geschwätz, der willensschwachen, rohsinnlichen Thiermenschen deren ganzes Körper- und Geistesleben von den niedrigsten Trieben beherrscht wird, und die außer sich gerathen, wenn ein weiblicher Unterrock sie streift, und schließlich der schlauen Streber, die auf die Eitelkeit des Weibes speculieren, und durch dieses auf die leider sehr zahlreichen Idioten und Thiermenschen wirken wollen, mit welchen das Weib machen kann, was es will. Seine Schwäche und Unvollkommenheit hat das Weib von der Natur, und man wird sie ihm nicht vorwerfen." (S.17) - Aus dem Inhalt: Max Nordau: Wem gilt der Kampf?; Richard Schmidt-Cabanis: Wider Fälscher u. Fälscherinnen; August Strindberg: Man muß heiraten; Julius Bauer: Gegen Blaustrümpfe; J. H. Wehle: Wie man einen Mann kocht; Theodor Herzl: Sie wird trinken; Sacher-Masoch: Wie man sie besiegen kann; J. D. Germanicus: Gebet einer Jungfrau; Sigmund Schlesinger: Der Männerfeind; Professor Dr. M...: Die Prügelstrafe für Frauen. - Einband berieben, bestossen u. stärker fleckig; Archivnummer auf Rücken; Vorsätze u. wenige Seiten fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

822.    Güntzel, F. E.: Was lehrt die Natur über das Schicksal unserer Seele? Reflexionen auf biologischer Grundlage in gemeinverständlicher Weise ausgeführt. Leipzig, Max Spohr, [1889]. XIV, 184 S., 2 Bll., mit einigen Vignetten, 8°, Priv. Halbleinen, O-Deckel mit eingebunden

Der Autor möchte hier "die eigentümliche Bestrebung in der Natur, die Individualität auszubilden" eingehender beleuchten. "Beweise, welche den Wissenschaften genügen, bringe ich wenige, nur Hinweise auf Geschehnisse, die der täglichen Erfahrung abgelauscht sind und die auch die Wissenschaften selten leugnen, wenn auch nicht erklären können." (S.XIII) - Inhalt: Die geistigen Fähigkeiten des Menschen u. seine Seele; Die Rückwirkungen des Seelenlebens auf das Aeußere des Körpers; Die Erfahrung; Das belebte Wort u. der Glaube; Das Gottvertrauen u. das Gebet; Die Sühne. - Einband mit geringfügigen Gebrauchsspuren; Titelrückseite mit Stempel des Neu-Theosophen Christof Friedrich Landbeck, Bietigheim (u.a. Hrsg. der Schriften Jakob Lorber’s), sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

823.    Hakl, Dr. H[ans] T[homas] und Dr. F. W. Schmitt (Hrsg.): Gnostika. 1. Jhg. 1996-97 [kmpl.]. Sinzheim, AAGW, 1996-1997. 46 S. / 46 S. / 44 S. / 56 S., 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Joscelyn Godwin: Annalen des Unsichtbaren Kollegiums; R. A. Gilbert: Neue Erkenntnisse über den Orden des Golden Dawn: Ein bislang unveröffentlichter Text des Horus Tempels (als Faksimile); Nicholas Goodrick-Clarke: Die Rosenkreuzerische Aufklärung aus neuerer Sicht; Gerhard Wehr: Karlfried Graf Dürckheim im Gefüge des Geiteslebens; Emil Stejnar: Der Esoterische Kreis; H.T. Hakl: Nationalsozialismus u. Okkultismus; Interview mit Prof. Antoine Faivre; Ruediger Dahlke: Politik, Projektion u. Verantwortung; Interview mit Prof. Joscelyn Godwin; P. R. König: Rudolf Steiners (Nicht-) Zugehörigkeit zum OTO. - Mit vielen Buchbesprechungen. - Gute Expl.

 

824.    Hakl, Dr. H[ans] T[homas] und Dr. F. W. Schmitt (Hrsg.): Gnostika. 2. Jhg. 1998 [kmpl.]. Sinzheim, AAGW, 1998. 54 S. / 66 S. / 66 S. / 62 S., 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Interview mit Dr. Ruediger Dahlke, Nicholas Goodrick-Clarke, P.R. König: Die McDonaldisierung der Okkultur; Annemarie Schimmel: Gedankensplitter einer Islamistin (Hier eine fehlende Seite); Alfred Locker: Der Mensch: Nicht unbeteiligter Zuschauer, sondern Mitgestalter am Weltgeschehen; Interview mit Dr. Piero Fenili; Roland Pietsch: Jakob Böhmes mystische u. metaphysische Seelenlehre; Alle Hefte mit Buchbesprechungen. - In Heft 3 sind 2 Seiten unbedruckt (Druckfehler), sonst gute Expl.

 

825.    Halle, Johann Samuel: Gifthistorie des Thier- Pflanzen- und Mineralreichs, nebst den Gegengiften, und der medicinischen Anwendung der Gifte, nach den neusten Toxicologen. Erstausg. Frankfurt u. Leipzig, [Friedrich Maurer], 1787. 301 S., 8°, Pappband d. Zt. 

Johann Samuel Halle (1727-1810) preußischer Historiker u. Toxikologe, der u.a. auch die mehrbändige Reihe "Magie oder die Zauberkräfte der Natur" verfasste. - Durch Register erschlossen. - Etwas bestossen u. beschabt; Innendeckel mit Signatur; ein Blatt (S.213/214) mit mittiger Läsur (kl. Buchstabenverlust), sonst ein gutes Expl.

 

826.    [Hammer-Purgstall, Joseph von; Hrsg.]: Rosenöl. Erstes [bzw.] Zweytes Fläschchen, oder Sagen und Kunden des Morgenlandes aus arabischen, persischen und türkischen Quellen gesammelt. [kmpl.]. Erstausg. Stuttgart u. Tübingen, in der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1813. XVI, 335 S. / XVI, 324 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. / Halbleder d. Zt.

Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall (1774-1856) österr. Diplomat u. Übersetzer orientalischer Literatur; er gilt als Begründer der wissenschaftlichen Osmanistik u. Pionier der Orientalistik. - Einbände berieben, bestossen u. tlw. beschabt; Seiten tlw. leicht fleckig; in Bd. 1 hinterer Vorsatz mit Kreide-Krickeleien, sonst gute Expl.

 

827.    Heise, Karl: Das Alter der Welt im Lichte der okkulten Wissenschaften. Eine Studie aus der Geheimlehre. Leipzig, Verlag Hans Fändrich, 1910. 40 S., 3 Bl., 8°, O-Karton

(= Minerva-Bücherei. Eine Sammlung von Schriften über die Entwicklung der geistigen Kräfte im Menschen, die okkulten Wissenschaften und Religionsphilosophie. Hrsg. von Karl Helmuth. Band 5). - Karl Heise (1872 - nach 1932), Anhänger des Guido von List, Mitglied der Mazdaznan-Bewegung. Zusammen mit seinem Bruder Heinrich leitete er die Lebensgemeinschaft "Aryana" in der Nähe von Zürich. - Deckel fleckig; Titel zweimal gestempelt (u.a. Theosophische Gesellschaft Eibau i. Sa.); unbeschnitten u. dadurch etwas angerändert, sonst ein gutes Expl. - Selten, via KVK kein Expl.

 

828.    Heise, Karl: Die astrale Konstitution des Menschen vom Standpunkte der okkulten Wissenschaft aus dargelegt. Leipzig, Verlag von Hans Fändrich / Kommissionsverlag Heinrich Tränker, 1911. 62 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen

(= Minerva-Bücherei. Eine Sammlung von Schriften über die Entwicklung der geistigen Kräfte im Menschen, die okkulten Wissenschaften und Religionsphilosophie. Hrsg. von Karl Helmuth. Band 8). - Einband leicht berieben u. mit kl. Fleckspuren; beide Kapitale etwas beschabt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

829.    Heise, Karl: Okkultes Logentum. 1. u. 2. Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1921. 97 S., mit 2 Karten im Text, Gr.-8°, O-Karton

(= Sonderdruck aus dem Zentralblatt für Okkultismus 14. Jhg.) - "Es ist und bleibt Tatsache, daß die ganze Kriegspolitik aus dem geheimen Wirken bestimmter okkulter Logenkreise hervorgegangen ist, die sich in geschicktester Weise der Freimaurerlogen und zahlloser profaner Gesellschaften usw. bedienten und noch bedienen" (S.1). Heise glaubt, dass es geheimnisvolle dunkle Mächte gibt, die gegen die (guten) esoterisch-christlichen Rosenkreuzer kämpfen würden. Unter den Ausführungen auch eine kritische Anmerkung zum O.T.O. (Ordo Templi Orientis). - Eine Ecke etwas gestaucht u. angeknickt; Rücken angerissen u. professionell geklebt; kl. Randläsuren; Deckel leicht braunfleckig; papierbedingt gebräunt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

830.    Heise, Karl: Passionslegende und Osterbotschaft im Lichte der occulten Forschung. Zwei Vorträge. Gehalten am 17. und 29. März 1907 in der Freien Theosophischen Gesellschaft in Zürich. Herausgegeben von Freunden der Internationalen Theosophischen Verbrüderung. Zürich, Verlegt von Karl Heise, 1907. 80 S., mit einigen Vignetten, Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen

(= Perlen vom Orient. Gewidmet den Freunden einer höheren Welt-Anschauung als Grundlage zur Erkenntnis der wahren Menschennatur. Für Wanderer auf dem Wege zum wirklichen Geistesleben. No. 2). - Titel u. 2x im Text mit Stempel, sonst ein sehr gutes Expl. - Sehr selten.

 

831.    Hellenbach, Lazar B.: Eine Philosophie des gesunden Menschenverstandes. Gedanken über das Wesen der menschlichen Erscheinung. Erstausg. Wien, Wilhelm Braumüller, 1876. VIII, 289 S., 8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit Rückenvergoldung

Der österreichisch-ungarische Sozialreformer Lazar Freiherr von Hellenbach (1827-1887) war ein Anhänger von Schopenhauer, mit dem er durch ein Medium "kommunizierte". U.a. Autor von "Die Magie der Zahlen" (1882) oder den "Neuesten Kundgebungen einer intelligiblen Welt", letztere entstanden in Zusammenarbeit mit dem Medium Harry Bastian, das Erzherzog Johann im Beisein Hellenbachs als Taschenspieler entlarvte (siehe Nr. 576 in diesem Katalog). Hellenbach hielt dem Medium unbewusstes Handeln in Trance zugute (Bonin). - Vorliegendes Buch allerdings entstand noch vor dieser Phase u. enthält u.a. auch ein Kapitel gegen den Spiritismus. "Die sogenannten medianimischen Erscheinungen aller Art sind zeitweilige, anormale Thätigkeiten anormaler, seltener Organisationen." (S.169) - Weiterer Inhalt z.B.: Der gesunde Menschenverstand; Kant’s transcendentale Aesthetik; Der Irrthum Schopenhauer’s; Hartmann’s "Unbewusstes"; Visionen; Die schreibenden Medien; Die menschlichen Illusionen in Bezug auf Gott; Zweck der menschlichen Daseinsform. - Rücken ist beschabt u. hat ein Bibliotheksrückenschild; Kanten etwas berieben; Vorwort ist stockfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

832.    Hellenbach, L[azar] B.: Das neunzehnte und zwanzigste Jahrhundert. Kritik der Gegenwart und Ausblick in die Zukunft. Aus dem handschriftlichen Nachlaß hrsg. von Dr. Karl du Prel. Erstausg. Leipzig, Oswald Mutze, 1893. VIII, 136 S., 8°, Priv. goldgepr. Leinen d. Zt.

U.a. über: Die Kriegsbereitschaft u. der Krieg; Der Socialismus; Der Communismus; Der Glaube des zwanzigsten Jahrhunderts (Hat diese Seele eine Fortdauer?, Kehren wir wieder zurück?, Wann u. wie oft kehren wir zurück?). - Ecken u. Kanten leicht bestossen u. berieben; Vorsatz schwach fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

833.    Hellenbach, L[azar] B.: Die Lösung der Sozialen Frage. Aus der dritten Auflage des ersten Bandes von des Verfassers Hauptwerk "Die Vorurtheile der Menschheit" besonders abgedruckt. Leipzig, Oswald Mutze, 1893 [Deckel 1894]. IV, 363 S., 8°, Priv. Leinen der Theos. Gesellschaft. Geb. in 2 Bde. Im 2. Bd. der O-Deckel mit eingebunden

U.a. über: Das Verhältniss der Production zur Bevölkerung; Das sociale Problem vom Standpunkte der Socialisten; Die ungerechte Vertheilung der Steuern; Die Frage der Ueberbevölkerung; Die Erziehung der nächsten Generation; Hartmann u. der ewige Krieg; Kant u. der ewige Friede; Die Verlogenheit der modernen parlamentarischen Regierungen; Die Vorzüge u. Schattenseiten aller ungemischten Rassen; Die Liebe im engeren Sinne; Die geschlechtlichen Beziehungen der versch. Völker; Das Recht der Lebensverneinung. - Einbände mit Bibliotheks-Deckel- u. Rückenschildern; Vorsätze mit kl. Stempel; papierbedingt gebräunt, sonst gut.

 

834.    Hellenbach, L[azar] B.: Geburt und Tod als Wechsel der Anschauungsform oder die Doppel-Natur des Menschen. 2. Aufl. Leipzig, Oswald Mutze, 1897. VIII, 325, XI S., mit 1 Falttaf., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

U.a. über: Das Durchleuchten der transscendentalen Unterlage; Die Spaltung der menschlichen Erscheinungsform; Die drei Hypothesen (Betrug, psychische Kraft, Einwirkung anderer Wesen); Die Lösung des Problems (Was ist u. wie wird man ein Fakir?, Meine Metaphysik gegenüber dem Volksglauben, der Naturwissenschaft u. Philosophie, Meine Metaphysik u. die Religion). - Ecken u. Kanten leicht bestossen; mit ExLibris von Georg Netzer, sonst ein gutes Expl.

 

835.    Hergemöller, Bernd-Ulrich: Krötenkuß und schwarzer Kater. Ketzerei, Götzendienst und Unzucht in der inquisitorischen Phantasie des 13. Jahrhunderts. Erstausg. Warendorf, Fahlbusch Verlag, 1996. LVII, 456 S., mit 14 Abb., Gr.-8°, Illus. O-Pappband

"Das Werk wendet sich nicht ausschließlich an Fachleute, sondern an alle Leserinnen und Leser, die sich über die Rolle informieren wollen, die die Themenbereiche Unzucht - speziell Homosexualität -, Götzendienst und Häresie im 13. Jahrhundert gespielt haben." (S.X) - Mit Register. - Sehr gutes Expl., vom Autor signiert.

 

836.    Hermes Trismegistus und Alethophilo: Hermes Trismegisti Einleitung in’s höchste Wissen: von Erkenntniß der Natur und des darin sich offenbarenden großen Gottes. Begriffen in siebzehn Büchern [...]. Verfertiget von Alethophilo. [ANGEBUNDEN:] Theoretischer und praktischer Unterricht über das Buch Thot oder über die höhere Kraft, Natur und Mensch, mit Zuverlässigkeit die Geheimnisse des Lebens zu enthüllen und Orakel zu ertheilen, nach der Egyptier wunderbarer Kunst. Reprint der Ausg. 1786 / Neue Aufl. Stuttgart, J. Scheible, 1855, 1857. 1 Bl., 256 S. (davon 231-256 Vlgs.-Anz.) / 144 S. (davon 95-144 Vlgs.-Anz.), 12°, Priv. Leinen d. Zt. mit montiertem O-Deckel u. handschrftl. Rückenschild

(= Kleiner Wunder-Schauplatz der geheimen Wissenschaften [...] hrsg. von J. Scheible. Erster und vierzehnter Theil). - Zu Hermes u. der Version des Corpus Hermeticum siehe Ferguson I, 389. Die Titel der "17 Bücher": Pömander; Das Gemüth an Hermes; Die Sermon oder Rede; Die geheiligte Rede Hermetis Trismegisti; Von der Gottseligkeit u. Liebe zu der Weisheit; Eine allg. Rede des Hermes an Asclepius; Des Hermes Rede, der Becher oder die Einheit genannt, an seinen Sohn Tatius; Hermes an seinen Sohn Tatius. Daß der unoffenbarte Gott am alleroffenbarsten sei; Hermetis Rede, daß von den wesentlichen Dingen nichts vergeht; Hermetis Rede, daß das Gute allein Gott sei; Hermetis Rede an Asclepium von der Besinnung u. dem Verstande; Der Schlüssel an Tatium; Hermes an Tatius von dem gemeinsamen Gemüthe; Hermes an seinen Sohn Tatius. Die verborgene Rede auf dem Berge von der Wiedergeburt u. Ueberwegung des Stillschweigens; An Asclepius, recht weise zu sein; Hermes an Ammon von der Seele; Hermes an Tatius von der Wahrheit. - Einband bestossen u. berieben; Innendeckel u. Vorsätze mit schwachen Spuren von vielen Bleistift-Marginalien; Schnitt u. Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl., das Buch Thoth jedoch ohne die 78 Abbildungen, die das Buch Thot darstellen.

 

837.    Hexen - Cillner, Chantalle: Der Hexenkreis. [Hexensex für Sexhexen]. Geheimnisvolle Frauenrituale voller Erotik von Hexen, Druidinnen und Schamaninnen. Norderstedt, Books on Demand, 2008. 180 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton

"Chantalle Cillner ist aus der Provinz nach Paris gezogen, da sie in ihrer Heimat für sich als Lesbe keine Chance auf ein glückliches Leben sah. In Paris verliebte sie sich in eine begüterte Frau. Beide leben heute ihre außergewöhnlichen Sexpraktiken aus, die sie auf ihren Reisen rund um den Globus erlernt haben. Dieses Buch dient der Anleitung. Es enthält Aussagen und Übungen von Hexen, Druidinnen und Schamaninnen. Jede Übung kann allein oder mit Freundinnen nachgemacht werden und führt häufig zu einer enormen Steigerung der sexuellen Empfindlichkeit, zu Erfahrungen, die eine Frau auf normale Weise nicht erlangen kann. Wir sind auf einer Drachenfrau geritten, mit Nymphen und Nixen getaucht, mit Engelinnen geflogen und mit Mutter Erde verschmolzen. Jeder Tag brachte uns ein neues, ein Bahn brechendes Erlebnis." (Klappentext) - Ein schräges Werk, in dem lesbische Hexen u.a. auch Runenmagie praktizieren ("Die Runen, die uns nichts brachten, habe ich weggelassen") u. sich am Ende auf zwei Fotos sehr ungünstig zur Schau stellen (mit BH u. Strapsen). - Neuwertig.

 

838.    Hexen - Haas, Carl: Die Hexenprozesse. Ein kultur-historischer Versuch nebst Dokumenten. Tübingen, Verlag der H. Laupp’schen Buchhandlung, 1865. VIII, 120 S., Kl.-8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Hayn-Gotendorf III, 202; Soldan-Heppe II, 315; Cornell: Catalogue of the Witchcraft S. 257. - U.a. über: Die karolingische Zeit bis zum Hervortreten der Hexenprozesse; Wie die katholischen Mystiker die Hexenprozesse ansehen; Eine theologische Ansicht von der Hexerei; Hexenprozess-Dokumente aus der Stadt Waldsee; Dokumente aus Augsburg; Ein merkwürdiger, noch ungedruckter Hexenprozeß, begonnen im Stifte Kempten den 6. März 1775 u. beendigt den 11. April 1775. (Nach Soldan-Heppe der letzte Hexenprozeß in Deutschland). - Tlw. leicht stockfleckig, sonst ein schönes Expl.

 

839.    Hexen - Längin, Georg: Der Wunder- und Dämonenglaube der Gegenwart im Zusammenhang mit Religion und Christenthum. Ein Beitrag zur Charakteristik der herrschenden Strömungen in der römischen und protestantischen Kirche. Erstausg. Leipzig, Verlag von Otto Wigand, 1887. VIII, 102 S., 1 Bl., 8°, Marmoriertes Halbleinen d. Zt.

Hayn-Gotendorf III, 212. Nicht bei Cornell u. Coumont. - U.a. über: Der Dämonenglaube u. seine Entstehung; Seine Orgien in den Hexenprozessen; Neuaufleben des Dämonenglaubes seit 1850; Der Exorzismus; Wie man dämonische Krankheiten erkennen kann; Verfahren bei dämonischen Einflüssen; Die Kraft des Kreuzzeichen u. des Weihwassers. - Bibliotheksexpl., leicht berieben u. mit kl. Standortnr. am Rücken; Titel beidseitig gestempelt; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

840.    Hexen - Michelet, J[ules]: Die Hexe. In das Deutsche übertragen von Dr. ph. R. Klose. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Schaefer’s Verlag, 1863. 396 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

Inhalt: Der Tod der Götter; Warum das Mittelalter verzweifelte; Der kleine Hausteufel; Versuchungen; Besessenheit; Der Pakt; Der König der Toten; Der Fürst der Natur; Der Satan als Arzt; Zaubermittel, Liebestränke; Die Gemeinschaft der Empörung; Die Sabbate; Die schwarze Messe; Fortsetzung; Die Liebe, der Tod; Satan wird ohnmächtig; Die Hexe im Verfall; Satan ist vervielfältigt u. gemein geworden; Der Hexenhammer; Hundert Jahre Toleranz in Frankreich; Reaktion; Die baskischen Hexen 1609; Satan wird Geistlicher 1610; Gauffridi 1610; Die Besessenen von Loudun; Urbain Grandier 1632-1634; Besessene von Louviers; Magdalena Bavent 1633-1647; Satan triumphiert im 17. Jh.; Der Pater Girard u. die Cadiere 1730; Die Cadiere im Kloster 1730; Der Prozeß der Cadiere. - Einband etwas berieben u. bestossen; ExLibris von Georg Netzer; Titel u. wenige Seiten mit Feuchtigkeitsrändern; tlw. etwas stockfleckig; sonst ein gutes Expl.

 

841.    Hexen - Mudrak, Edmund: Grundlagen des Hexenwahnes. Leipzig, Adolf Klein Verlag, 1936. 78 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

(= Reden und Aufsätze zum nordischen Gedanken. Herausgegeben in Gemeinschaft mit Mitarbeitern der "Nordischen Stimmen" von Dr. Bernhard Kummer. Heft 37). - Edmund Mudrak gehörte zu den Vertretern der Wiener mythologischen Schule u. arbeitete später im Amt Rosenberg in der Abteilung "Arische Weltanschauung und Volkskunde". In vorl. Arbeit will er die Frage behandeln, wie sich die Hexenverfolgung mit der germanischen Weltanschauung verträgt. Denn "auch ernst zu nehmende Arbeiten verweisen unter Berufung auf tatsächlich vorhandene Nachrichten für den Süden ebenso wie für den Norden des germanischen Bereiches auf Zauber- und Hexenglauben, auf Menschenfresserei und Hexenverbrennung." (Vorbemerkung) - Papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

842.    Hexen - Schmidt, Burghart: Ludwig Bechstein und die literarische Rezeption frühneuzeitlicher Hexenverfolgung im 19. Jahrhundert. 1. Aufl. Hamburg, DOBU-Verlag, 2004. 412 S., mit 16 Abb., Gr.-8°, Illus. O-Pappband

Mit umfangreichen Quellen- u. Literaturverzeichnis. - Ecken u. Kanten leicht bestossen, sonst ein frisches Expl.

 

843.    Hexen - Schormann, Gerhard: Hexenprozesse in Nordwestdeutschland. 1. Aufl. Hildesheim, August Lax Verlagsbuchhandlung, 1977. VIII, 182 S., 1 Bl., mit 1 Taf., Diagrammen u. Karten, Gr.-8°, O-Karton

(= Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens. Hrsg. vom historischen Verein für Niedersachsen. Band 87). - U.a. über: Problemstellung u. Forschungsstand; Die Juristenfakultäten; Die nordwestdeutschen Territorien; Durchführung der Prozeße; Die Beklagten (Folter, Ordalienmentalität, Verwandtschafstheorie); Die Kläger (Verbreitung der Lehre, Das Fiskalat, Veme). - Ein sauberes u. gutes Expl.

 

844.    Hexen - Unverhau, Dagmar: Kieler Hexen und Zauberer (1530-1676). Kiel, Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, 1981. S. 41-96 [so kmpl.], mit einigen Abb., Gr.-8°, Illus. O-Karton

(= Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte. Band 68, Heft 3/4. Herausgeber: Dr. Jürgen Jensen). - U.a. über: Von hexerischen u. zauberischen Schicksalen; Verwandtschaftliches. Die "gelehrten" Schwestern u. die hexerische Familie (1619, 1676); Die Besagung. Die Hexe u. die Wickersche als Komplizinnen? (1668); Die Hexe als Frau des Teufels. Das christliche Welt- oder Feindbild, die Sicht der Verfolger; Schadenzauber (Maleficum); Hexen- oder Zaubersalbe. Gebrauch bewußtseinserweiternder Pflanzen; Der Strafvollzug zur Zeit der Hexenverfolgung; Die Folterungen; Die Todesstrafen. - Ein gutes Expl.

 

845.    Hexen - Waldbrühl, Wilhelm von [d.i. Anton Wilh. F. von Zuccalmaglio]: Naturforschung und Hexenglaube. Berlin, C. G. Lüderitz’sche Verlagsbuchhandlung, [1867/1868]. 39 S., 8°, O-Heftstreifen

[= Sammlung wissenschaftl. Vorträge, hrsg. von R. Virchow u. Holtzendorff]. - "Die älteste kirchliche Urkunde [...] liegt uns als Beschluß der Kirchenversammlung von Ankyra (des Jahres 314) vor. Es ist höchst wahrscheinlich, daß die Urkunde untergeschoben ward [...] doch finden wir dieselbe schon bei Regio (gest. 915) und in der Burkardt’schen Sammlung (gest. 1025). Den Kirchenhäuptern wird hierin zur Pflicht gemacht, in ihren Sprengeln auf gewisse gottlose Weiber zu achten, welche durch Täuschung und Blendwerke böse Geister sich einbilden und behaupten: das sie Nachts auf Thieren reitend mit der Heidengöttin große Länderstrecken überflögen." - Titel schwach fleckig, sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

846.    Hilm, Carl [d.i. General Carl August Porges]: Die Krönung. Bruchstück aus dem dramatischen Gedichte "Satan". 1. Aufl. Prag, Im Verlag des Verfassers, 1907. 43 S., 8°, O-Karton

Hilm war Mitglied der Guido-List-Gesellschaft (vgl. Goodrick-Clarke S.44) u. mit der Schriftstellerin Josepha Kriagher-Porges verheiratet. Fidus illustrierte einige Buchausgaben von Hilms Dramen u. zu seinen "Teilnehmern zum Tempelbunde" bemerkt der Künstler: "Er muss dabei sein, als Schaffender!" - Deckel angeknickt u. leicht fleckig; Rücken geringfügig angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

847.    Hirthammer, Franz (Hrsg.): Der weisse Lotos. 86 Hefte von 1982 bis 2004: Nr. 1, 3, 4, 7-13 und 15 - 90. Zeitschrift für geistige Entfaltung. München, F. Hirthammer Verlag, 1982-2004. Jew. 32 S. plus grüne Extra-Seiten (bis zu 16), z.T. mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton (Hefte)

U.a. über Themen wie Jenseitswelten, Gesundheit, Weiße Bruderschaft, Sterbehilfe, Musik, Meditation, New Age, Astrologie, Geistheilen, Mediale Mitteilungen, Seele, Ernährung, Globalisierung. - Autoren u.a. C. Jinarajadasa, Annie Besant, Beatrice Flemming, I. K. Taimni, H. K. Challoner, Cyril Scott, Sylvia Cranston, Iranschär, G. v. Purucker. - Rücken tlw. etwas berieben; fast alle Hefte mit Resten eines entfernten Adressaufklebers bzw. mit Adressaufkleber; leichter Rauchgeruch; ca. 8 Hefte mit Anstreichungen in Textmarker, sonst saubere u. gute Expl.

 

848.    Hoffmann, Fritz Hugo (Hrsg.): Deutsche Märchen und ihre Deutung. 1. Band [= alles erschienene]. Ein Volksbuch mit Zeichnungen von Karl Martin, Meißen. Herausgegeben von Fritz Hugo Hoffmann. 1. Aufl. Frankfurt (Oder), Deutschjugend Verlag, 1934. 111 S., mit Illus. im Text u. auf Taf., 8°, Illus. O-Karton

Inhalt: Wie das Buch zu gebrauchen ist; Schneewittchen; Rotkäppchen; Dornröschen; Hänsel und Gretel; Die sieben Geißlein; Aschenputtel; Der Jude im Dorn; Rumpelstilzchen; Knoist und seine drei Söhne; Die Brücke; Die Bedeutung unserer Märchen u. ihre Deutung; Vom Deutschen Märchen; Deutungen; Märchenforschung; Anmerkungen; Schrifttum-Nachweis. - Einband etwas bestossen u. leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

849.    Kaltenbrunner, Gerd-Klaus: Johannes ist sein Name. Priesterkönig, Gralshüter, Traumgestalt. 1. Aufl. Zug (Schweiz), Die Graue Edition, [1993]. 495 S., 1 Bl., mit Frontispiz u. einer Abb., Gr.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag

(= Die Graue Reihe 12). - Mitte des 12. Jh. verbreitete sich in Europa die Nachricht von einem christlichen König in Asien, der sich "Priester Johannes" nannte. Es hiess z.B., er sei die Wiedergeburt des Evangelisten u. Sehers Johannes. Kaltenbrunner "rekonstruiert die geschichtlichen wie auch übergeschichtlichen Ursprünge der Legende [... Er] legt den esoterischen Gehalt frei, der sich hinter den bisweilen absonderlichen Gestalten der Überlieferung verbirgt. In gewisser Weise ist das Buch ein historischer Ideenroman." (Klappentext) - U.a. über: Vom Jünger, den Jesus liebte zur mystischen Dynastie der Johanniden; Wie der hl. Gral zum Priesterkönig kam; Gralsdämmerung; Hagia Phantasia u. plagiatorisches Schöpfertum; Dreikönigsland Altösterreich; Karlstein, Gralsmystik in Böhmen. - Mit Register. - Ein gutes Expl. Selten.

 

850.    Karst, Dr. Joseph: Atlantis und der liby-äthiopische Kulturkreis. Heidelberg, Carl Winters Universitätsbuchhandlung, 1931. V, 115 S., Gr.-8°, O-Karton

Der Band versteht sich in gewisser Weise als Supplement zu dem Werk "Origines Mediterraneae: Die vorgeschichtlichen Mittelmeervölker" (ebenfalls 1931), wo die Atlantisfrage bereits behandelt wurde. Vorliegende Monographie liefert "neues, wichtiges Ergänzungsmaterial in Hinsicht auf die orientalische Atlantis und den puntisch-iberischen oder liby-subäthiopischen Völkerkreis [...] Gerade hier [...] liegt der Kernpunkt der Atlantisfrage." (Vorwort) - Mit Register. - Etwas lichtrandiger Einband, sonst tadellos.

 

851.    Kaspar Hauser - Kestranek, Dr. Wilhelm: Vier aussergewöhnliche Männer astrologisch durchleuchtet. Aus einer Vortragsserie gehalten in der Österreichischen Astrologischen Gesellschaft Wien. Wien, Verleger: Dr. Wilhelm Kestranek, [neueren Datums]. 216 S., mit einigen Horoskop-Zeichnungen, 8°, O-Karton 

Behandelt Michael Nostradamus (Der Prophet); Kaspar Hauser (Der Erbprinz); Nicolo Paganini (Der Künstler); Friedrich August Kekulé (Der Wissenschaftler). - Etwas angeschmutzter Einband, sonst ein gutes Expl.

 

852.    Kaspar Hauser - Meyer, Julius: Authentische Mittheilungen über Caspar Hauser. Mit Genehmigung des k. bayer. Staatsministeriums der Justiz und des Innern zum ersten Male aus den Gerichts- u. Administrations-Acten zusammengestellt und mit Anmerkungen versehen. Erstausg. Ansbach, Verlag von Fr. Seybold, 1872. XII, 611 S., 8°, Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Einband etwas berieben u. leicht bestossen; Vorsätze braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

853.    Kaspar Hauser - Mittelstädt, Dr. Otto: Kaspar Hauser und sein badisches Prinzenthum. Heidelberg, Verlagsbuchhandlung von Fr. Bassermann, 1876. 4 Bll., 168 S., 8°, O-Karton

Buchausgabe, einer Artikelserie, die in der Augsburger "Allgemeinen Zeitung" (1874, Nr. 239ff.) erschien. Der Autor zum "Hauser-Streit": "Ich habe darauf verzichten müssen, den rückhaltlosen Ton der gegen Anselm von Feuerbach gerichteten Kritik in der Hauptsache zu mildern, obwohl ich mir nicht verhehlen konnte, daß er auch auf nicht gegnerischer Seite Anstoß erregen würde [...] Daß es geschehen ist, haben diejenigen zu vertreten, welche sich Jahrzehnte nach seinem Tode für berufen hielten, ein von ihm selbst dem unbedingtesten Geheimniß anvertrautes Schriftstück leichtfertig der Oeffentlichkeit preiszugeben, und einen der verfänglichsten seiner letzten literarischen Versuche zum Deckmantel für nichtsnutzige politische Hetzereien zu missbrauchen." - Einband schadhaft; zwei größere Fehlstellen am Rücken; Eckabriss am Rückendeckel; unbeschnitten u. angerändert; innen gutes Expl.

 

854.    Kaspar Hauser - Pies, Hermann (Hrsg.): Kaspar Hauser. Augenzeugenberichte und Selbstzeugnisse. Erster Band [von 2]. Herausgegeben, eingeleitet und mit Fußnoten versehen von Hermann Pies. 1. Aufl. Stuttgart, Robert Lutz Verlag, [1925]. 301 S., 1 Bl., mit eingefalt. faksimiliertem Brief, 8°, Goldgepr. O-Leinen

"Um zu dem über Hauser geschichtlich Feststellbaren zu gelangen, ist es nötig, zunächst einmal alle Streitpunkte außer acht zu lassen und auf die Quellen zurückzugehen. Was spätere Generationen, Leute wie z.B. Julius Meyer und A. v. d. Linde über Hauser Wahres und Falsches geschrieben und gedacht haben, ist wirklich nicht so wichtig wie die Beobachtungen und Auslassungen der Augenzeugen und die Äußerungen Hausers selbst. Augenzeugenberichte und Hausers Selbstzeugnisse sind es daher, die die vorliegenden beiden Bände bringen [...] Hier gebührt die erste Stelle dem Bericht Anselm von Feuerbach’s." (S.11) - Einband ist etwas fleckig u. leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

855.    Kaspar Hauser - Saager, Dr. Adolf: Das Rätsel Kaspar Hauser. Ansbach, Verlag von Fr. Seybold’s Buchhandlung, 1911. 56 S., 2 Bll., mit Frontispiz (Kaspar Hauser), Kl.-8°, Illus. O-Pappband

Beschreibt die Geschichte des Kaspar Hauser: "Der Reihe nach ward Kaspar mit aller Sicherheit als der Sohn eines Domherrn, eines französischen Grafen, einer italienischen Herzogin, einer Gräfin Arco, eines Herzogs von Koburg, eines Fürsten Solkowski, ja als der Sproß des Cesarewitsch Constantien, des ehemaligen Kurfürsten von Mainz, der letzten Kurfürstin und eines Königs von Bayern, ja sogar Napoleons erklärt und ebenso rasch wieder verleugnet. Nur eines von allen den Gerüchen erhielt sich hartnäckig: das den Findling mit dem badischen Haus in Zusammenhang brachte." - Deckel mit kl. Stockflecken; Kanten leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

856.    Kaspar Hauser - Wagler, Dr. (Polizeidirktor i. R.): Die Enträtselung der oberrheinischen Flaschenpost von 1816. Ein kritischer Beitrag zur Kaspar Hauser-Frage. Erstausg. Nürnberg, J. L. Schrag Verlag, [1926]. 36 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

"Während die Einen in der Hauptsache nur Hausers Schicksale in Nürnberg und Ansbach erzählen und in ihren Schlüssen bezüglich seiner Herkunft, seiner Vergangenheit und seines Todes zurückhaltend sind, um sich nicht den, sehr oft in Schmähungen ausartenden Angriffen andersmeinender Hauser-Literaten auszusetzen, führen die anderen den Streit vielfach in einer Tonart weiter, die einen neueren Autor berechtigt hat, sein Hauser-Buch mit den Worten einzuleiten, daß um Hauser’n keine Literatur, sondern ein Schlachtfeld sei." (Vorwort) - Deckel leicht angeknickt; Randfleck; angerostete Klammern, sonst ein gutes Expl.

 

Mit Widmung des Verfassers:

 

857.    Kiß, Edmund: Das Sonnentor von Tihuanaku und Hörbigers Welteislehre. Mit über 100 Abbildungen. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, [1937]. 196 S., mit Skizzen u. 101 Abb. auf Taf., 8°, Engl. illus. O-Broschur

Mit interessanten Architekturzeichnungen u. Rekonstruktionen. Inhalt: Das Hochland zw. den Anden Südamerikas u. die vorgeschichtliche Stadt am schiefen See; Das Land der Andenmetropole Tihuanaku im Licht der Welteislehre von Hanns Hörbiger; Das Sonnentor von Tihuanaku. Versuch der Enträtselung seiner Ideografie. - Der Kassler Regierungsbaurat Kiss stützt sich auf seine Durchforschung der Tempelanlagen am Titikakasee in den Jahren 1928/29. Die ehemalige Hafenstadt (!) Tihuanaku liegt 3800 Meter über dem Meeresspiegel u. war eine zeitlang 200m überflutet. Kiss erklärt dies mit der Welteislehre. Als SS-Hauptsturmführer sollte er 1940 eine gross angelegte "Ahnenerbe"-Expedition nach Bolivien leiten, bei der unter anderem ein "Fieseler Storch" aus der Luft die schiefen Strandlinien kartografieren sollte. Nach umfangreichen Vorbereitungen kam es durch den Krieg nicht mehr zur Durchführung. - Etwas bestossen; Umschlag mit stärkeren Randläsuren (kl. Fehlstellen) u. an den Kanten etwas angerissen; Titel mit ausradiertem Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl. Mit Widmung des Autors Edmund Kiss an I. E. Rüttmer.

 

858.    Kiß, Edmund: Das Urwaldmädel. Mit vier farbigen Bildern von Richard Sapper. Erstausg. Stuttgart, K. Thienemanns Verlag, [1933]. 94 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Halbleinen

Über das Leben eines Überseedeutschen mit seiner 17jährigen Tochter im südlichen Chile. - Ein gutes Expl.

 

859.    Kiß, Edmund: Der Weg aus der Nacht. Roman. Erstausg. Hamburg, Verlagsbuchhandlung Broschek & Co., 1926. 189 S., 8°, Späteres ultramarinblaues O-Leinen

Bloch 2/1708. - Offensichtlich wurde ein Teil der Auflage später von Verlagsseite neu eingebunden. Deutlicher Hinweis sind die Spuren der vorne u. hinten entfernten alten Vorsatzblätter, wodurch die Paginierung nicht mehr stimmig ist. Gleiche Expl. werden auch von anderen Antiquariaten angeboten. Stempel auf Titel, sonst sauber u. gut.

 

860.    Kiß, Edmund: In den Schluchten des Prisats. Mit 25 Bildern von E. Liebenauer und einer Karte. 3. Aufl. Stuttgart, Berlin u. Leipzig, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, [1929]. 272 S., 2 Bll., mit Textillus. u. einer Karte, 8°, Illus. O-Leinen mit montiertem Deckelbild

(= Kamerad-Bibliothek, Bd. 38). - Jugenderzählung im Stil von Karl May. - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; schiefgelesen; wenige Seiten schwach fleckig; ein angeplatztes Innengelenk, sonst ein gutes Expl.

 

861.    Kiß, Edmund: Pepperle. Erstausg. Stuttgart, K. Thienemanns Verlag, [1928]. 211 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Ein Roman mit phantastischen Elementen um das Mädchen Pepperle auf einem litauischen Gutshof. - Einband angestaubt u. mit einer bestossenen Ecke, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

862.    Kiß, Edmund: Schwarze Felsen am Pazifik. Abenteuergeschichte aus dem heutigen Peru. Mit vier farbigen Bildern von Eduard Winkler. Erstausg. Stuttgart, K. Thienemanns Verlag, [1930]. 201 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Halbleinen

Einband berieben u. bestossen; Besitzereintrag im Vorsatz; Schnitt u. wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

863.    Kleuker, Johann Friedrich: Zend-Avesta im Kleinen. Das ist Ormuzd’s Lichtgesetz oder Wort des Lebens an Zoroaster. Dargestellt in einem wesentlichen Auszuge aus den Zendbüchern, als Urkunden des alten magisch-zoroastrischen Religionssystems; nebst ganz neuen Abhandlungen und vollständigen Erläuterungen aller hier vorkommenden Sachen und Begriffe in drey Theilen. Erstausg. Riga, Johann Friedrich Hartknoch, 1789. 10 Bll., 60 S., 190 S. [3. Teil ab S.133], 8 Bll., 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Erste Ausgabe des Ergänzungswerkes zur Zend-Avesta von 1776. Es "enthält, die Auszüge des zweyten Theils ausgenommen, größtentheils Dinge, die in dem größern Werk nicht enthalten sind." (Vorbericht) - Johann Friedrich Kleuker (1749-1827) Orientalist, Philosoph u. luth. Theologe. Anhänger eines "theosophisch-biblischen Supranaturalismus"; bedeutungsvoll sind seine dreibändige Übersetzung des Zend-Avesta (1776), so wie andere Arbeiten zur vergleichenden Religionswissenschaft (Erste deutsche Zusammenfassung der Lehren des französischen Mystikers Louis Claude de Saint-Martin) u. der Apologetik, wie Tertullians Verteidigung des Christentums gegen die Heiden. - Einband bestossen u. beschabt; Rücken mit Standortmarke; Vorsatz mit längerer Anmerkung von alter Hand; tlw. etwas braunfleckig; hinteres Vorsatzblatt wurde zur Hälfte entfernt, sonst ein gutes Expl.

 

864.    [Klinger, Friedrich Maximilian von]: Faust’s Leben, Thaten und Höllenfahrt. In fünf Büchern. [Nachdruck, der direkt nach der EA erschien]. o.O., o.V., 1792. 294 S., mit gest. Titel, Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Engel 1367. - Die Titelvignette zeigt einen Kupferstich von Thelott, das sich stark an die Abb. der Erstausgabe von Thänert anlehnt: "das Brustbild eines bärtigen Mannes in faltigem Talar mit einem breiten weißen Kragen. An der linken Seite des Bildes ein Eichenzweig, rechts oben ein Band mit ‘FAUST’. Das Bild steht auf einer Console mit Geißel, Schale und Trauben, kurzem Schwert, Buch, auf dem ein Kreuz, Krone mit Scepter, Dolch und zwei Schlangen." (Engel) - Von dem vorliegenden Werk erschienen später etliche Aufl. meist mit abweichenden Seitenzahlen u. anderen Vignetten. Faust, der an das Gute glaubt, bekommt vom Teufel, die Welt aus einer anderen Sicht gezeigt: "Der Vertrag, den Klinger’s Faust mit dem Teufel abschließt, ruht auf einer Bedingung, welche dem Romantiker Raum genug läßt, um seinen satyrischen Humor spielen zu lassen." (Engel) - Friedrich Maximilian von Klinger (1752-1831), deutscher Dichter u. Dramatiker. Sein 1776 erschienenes Stück "Sturm und Drang" (ursprünglich "Der Wirrwarr") wurde namensgebend für eine ganze Literaturepoche. - Einband berieben u. leicht bestossen; Rücken etwas beschabt; Innendeckel u. Vorsatz mit Besitzervermerk von alter Hand; Titel gestempelt u. mit blindgeprägtem Namensstempel; Zwischentitel ebenfalls gestempelt; tlw. etwas braunfleckig; zwei kl. Randmarkierungen; eine Läsur fast unsichtbar hinterlegt, sonst ein gutes Expl.

 

865.    [Klinger, Friedrich Maximilian von]: Geschichte Raphaels de Aquillas in fünf Büchern. Ein Seitenstück zu Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. Neue verbeßerte und vermehrte Ausg. mit Kupfern [= 2. Aufl.]. o.O., o.V., 1799. 380 S., 2 Bll., mit gest. Titel u. 6 Kupfertaf. (so kmpl.), Kl.-8°, Goldgepr. Leder d. Zt. mit 3seitigem Goldschnitt

Engel 2224 (EA erschien 1793). - Gestochene Titelvignette von Boettger u. sechs Kupfertafeln von Schule nach Schubert. - Einband berieben u. leicht bestossen; Titel mit Signatur; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

866.    Kneisel, Rudolf: Die Lehre von der Seelenwanderung.Eine populär-philosophische Abhandlung (Von der Jenny-Stiftung mit einem Anerkennungs-Preise ausgezeichnet). Leipzig, Oswald Mutze, 1889. 2 Bll., 135 S., Gr.-8°, Schlichtes priv. Halbleinen

Ackermann III/1125; Slg. du Prel 1745. - U.a. über Die Grenzen der menschlichen Erkenntnis; Vom Guten u. Bösen; Vom Werthe dieser Welt; Materie u. Bewegung; Die Triebe; Die Gefühle; Die Weltseele; Vom Mechanismus der Seelenwanderung; Vom Erinnerungsvermögen der Seele; Gott. - Die private "August-Jenny-Stiftung" hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Ansicht von Gotthold Ephraim Lessing über die Reinkarnation des Menschen durch wissenschaftliche/literarische Förderung zu verbreiten. Die vorliegende Arbeit wurde von der Jenny-Stiftung ausgezeichnet. - Einband angestaubt u. etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

867.    Kuper, Michael: John Dee. Der echte 007 und das Horoskop der Königin. Nachtstück in Prosa. Lim. Vorzugsausg., handnummeriert (Nr. 8). Meppen, Edition extra, 2005. 111 S., mit mehreren Abb., 8°, Illus. O-Karton

"Nur wenige Freunde spannender Unterhaltung wissen, dass es für Flemings fiktiven ‘James Bond’ ein reales Vorbild gegeben hat: Dr. John Dee. Der echte ‘007’ lebte vor 400 Jahren und stand als Topp-Agent im Dienst des gerade erst aufgebauten Geheimdienstes Ihrer Majestät Königin Elisabeth I. von England. Gefährliche Abenteuer und erstaunliche Vorfälle prägten das Leben eines Mannes, der auch Philosoph, Kristallseher und Mathematiker war." In der vorliegenden, auf wahre Begebenheiten beruhenden Geschichte geht es um ein "mit dem Horoskop der Herrscherin zusammenhängenden geheimen Dienst" (Klappentext). Dee ist vor allem durch seine Experimente mit dem Medium Edward Kelley bekannt (Engelssprache, die Henochschen Schlüssel), der hier auch eine Rolle spielt. - Sehr gutes Expl., vom Autor signiert u. nummeriert.

 

868.    Kusmanek, Josef: Der Hypnotismus im Dienste der Staaten und der Menschheit. Ein Wort an die Regierungen aller Culturvölker. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, [1891]. 56 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen, O-Deckel mit eingebunden

Lange 1589,I (dort fälschlicherweise als "Kusmane"). - Der eingebundene O-Deckel angestaubt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

869.    Magre, Maurice: The Return of the Magi. Translated from the French by Reginald Merton. 1st edition. London, Philip Allan, 1931. 287 p., 8°, Gilt O-Cloth

Main chapters: Appolonius of Tyana; The Unknown Master of the Albigenses; Christian Rosenkreutz and the Rosicrucians; The Mystery of the Templars; Nicolas Flamel and the Philosopher’s Stone; Saint-Germain the Immortal; Madame Blavatsky and the Theosophists. - Der aus Toulouse stammende Poet u. esoterische Schriftsteller Maurice Magre (1877-1941) war für den Gralssucher Otto Rahn besonders wichtig. Es ist durchaus möglich, dass gerade Magre, der sich selbst intensiv mit der Symbolik des Grals u. der Ketzerbewegung beschäftigte, in Rahn die Begeisterung für den Schatz der Katharer weckte. Denn die Mischung aus Legenden u. historischen Tatsachen, die für Rahn so charakteristisch ist, läßt sich auch bei Maurice Magre wiederfinden. - Mit Index. - Little knocked and dusty; few marks by pencil; pages foxed, else good copy.

 

870.    Mayer, Dr. Eduard von: Das Mysterium der Geschlechter. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, 1923. 63 S., 8°, O-Karton

(= Die Okkulte Welt 86/87). - Über den Hermaphrodit u. den "Araphroditen", darüber hinaus auch Ansätze zur Frauenemanzipation. - Der Philosoph u. Kunsthistoriker Eduard von Mayer (1873-1960) war ein (Liebes)Gefährte von des Malers u. Schriftstellers Elisar von Kupffer ("Elisarion", 1872-1942). Siehe auch: Hergemöller: Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und Mann-männlicher Sexualität im deutschen Sprachraum. - Rückendeckel leicht fleckig u. mit Randläsuren; unbeschnitten u. unaufgeschnitten; insgesamt etwas wellig, sonst ein gutes Expl.

 

871.    Meins, Emil: Strebe zum Ewigen (Tende at Aeterna). I. Der gegenwärtig statthabende Schöpfungsakt ist endlich. Alle Planeten sind bewohnt. Konstantinopel, Im Selbstverlage, [1909]. 320 S., mit einigen Vignetten, 8°, Illus. O-Karton

Eine kuriose Kosmologie, bei der u.a. "Erd- und Sonnenstrahlen" eine große Rolle spielen. - Deckelbild oberflächlich beschabt; Vorsatz mit Stempel des Magnetiseurs Karl Rohm; neben dem Titel ein altes eingeklebtes Preisschild; eine Lage etwas gelockert, sonst gut. - Selten.

 

872.    [Musäus, Johann Carl August]: Volksmährchen der Deutschen. Erster bis Fünfter Teil [kmpl.]. 2. Aufl. Gotha, Carl Wilhelm Ettinger, 1787-1788. 16 Bll., 240 S./ 288 S. / 280 S. / 272 S. / 276 S., jew. mit Titelkupfer, Kl.-8°, Halblederbände d. Zt. mit goldgeprägten Rücken (gebunden in 3 Bde.)

Die erste große deutsche Märchensammlung, die von dem Wieland-Freund Johann Carl August Musäus (1735-1787) herausgegeben wurde u. noch vor den Grimmschen Märchen bis 1806 in drei Ausgaben erschien. Die 5 gestochenen Titelvignetten in Rötel u. Sepia von G. Liebe u. M. Thönert. - Einbände berieben, bestossen, an den Ecken u. Kanten beschabt; Rücken bei Bd. 5 etwas stärker angerissen u. mit ergänzter Fehlstelle am unteren Kapital; ExLibris von Dr. Gustav Woldemar Freiherr v. Biedermann; Seiten tlw. etwas fleckig; auf den jew. hinteren Vorsatzblättern Inhaltsangaben von alter Hand, sonst gute Expl. mit fester Bindung.

 

873.    Pater Gaßner der Jüngere [d.i. August Friedrich Cranz]: Gallerie der Teufel, bestehend in einer auserlesenen Sammlung von Gemählden moralisch politischer Figuren, deren Originale zwischen Himmel und Erden anzutreffen sind, nebst einigen bewährten Recepten gegen die Anfechtungen der bösen Geister, von Pater Gaßnern dem Jüngern nach Art periodischer Schriften stückweise herausgegeben. Erstes bis fünftes Stück [kmpl. in 1 Band]. Frankfurt u. Leipzig [d.i. Düsseldorf], o.V., 1777-78. 104 S. / VIII, 104 S. / 104 S. / 104 S. / 96 S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt.

Hayn-Gotendorf II, 505: "Behandelt die württemb. u. cölnischen Höfe (s. Ebeling III, 584). Enth. ferner in St. 2-3 die Maitressengeschichte d. Favoritin Frau v. Tiefenthal u. des Pagen Senkberg." - August Friedrich Cranz, auch Crantz (1737-1801) machte sich einen Namen als Enthüller von Skandalgeschichten; im "Xenienstreit" gilt er als Goethes u. Schillers Widersacher. - Einband berieben u. leicht bestossen; alte Antiqars-Anmerkungen im Innendeckel u. Vorsatz; Titel mit kl. Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

874.    Pettingill, William L.: Die Siegel und das Lamm. Betrachtungen über die Offenbarung. Autorisierte Übersetzung von Gräfin Elisabeth Groeben. 1. Aufl. Kassel, Verlag J. G. Oncken Nachfolger, 1908. 2 Bll., 117 S., 1 Bl., 8°, Blindgepr. O-Leinen

U.a. über: Das, was Johannes sah; Das, was ist; Die Entrückung der Gemeinde; Der große Tag der Erlösung; Der zukünftige Zorn; Die Dreieinigkeit des Bösen; Aufmunterung u. Warnung; Die sieben letzten Plagen; Babylon, die große; Die zwei großen Abendmahle; Das tausendjährige Reich; Der neue Himmel u. die neue Erde; Das Abschiedswort unseres Heilandes. - Einband etwas angeschmutzt u. leicht bestossen; Schnitt u. einige Seiten fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

875.    Ratthofer, Norbert Jürgen und Ralf Ettl: Das Vril-Projekt. [UND:] Demnächst "Endkampf um die Erde" ?! [Ergänzung zum Vril-Projekt]. [Ardagger (Österreich)], [Damböck Verlag], [1992]. 119 S., 1 Bl. / 28 Bll.; jew. mit zahlreichen Abb., 4°, Illus. O-Karton u. Broschur mit Gewebeband

Die beiden frühesten Werk des Autorenteams Norbert Jürgen Ratthofer u. Ralf Ettl über den selbsterschaffenen Mythos der DHvSS (Die Herren vom Schwarzen Stein; man bemerke das SS in der Abkürzung!). Als Mutter der "Reichsdeutschen Flugscheiben" wird hier erstmalig eine "Jenseitsflugmaschine" u. die "Schwarze Sonne" erwähnt. Mit vermeintlichen Fotos u. Skizzen der deutschen UFOs (Haunebu/Vril). Mit diesem u. etlichen anderen Werken zählen die Autoren neben Wilhelm Landig (1909-1998) u. Miguel Serrano (1917-?) zu den Vertretern des "Esoterischen Hitlerismus". - Neuwertig; spätere Aufl. (Raubkopien?) erschienen mit Spiralbindung.

 

876.    Reko, Viktor A.: Magische Gifte. Rausch- und Betäubungsmittel der Neuen Welt. 3. Aufl. Stuttgart, Ferdinand Enke Verlag, 1949. XI, 175 S., 8°, O-Halbleinen

Der Verf. war Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Mexiko. Mit Kapiteln zu: Ololiuqui, Peyotl, Marihuana, Chicalote, Ayahuasca, Toloachi, Colorines, Sinicuichi, Coztic-Zapote, Nanacatl, Xomil-Xihuite, Minapatli, Hierbas Locas, Camotillo, Cohombrillo. - Jeweils mit kurzem Literaturverzeichnis zu den einzelnen behandelten Rauschmitteln. - Einband etwas gebräunt u. an den Ecken bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

877.    Rheine, Dr. Th. V.: Die Lesbische Liebe. (Zur Psychologie des Mannweibes). Berlin-Charlottenburg, Verlag Aris & Ahrens, 1933. 104 S., VII Taf., 8°, O-Leinen mit Goldschrift

"1. Das Werk richtet sich nur an Erwachsene und darf an Jugendliche nicht weitergegeben werden - 2. Verleihen des Werkes ist verboten." - "Ein weiterer Grund für die umfassende Bearbeitung dieser Probleme ist die Tatsache, daß die meisten Publikationen über diese Fragen aus den Federn von Menschen stammen, die nicht als kompetent für die Beurteilung der psychologischen Grundlagen gelten können, die nämlich selbst homosexuell sind, also (wenn man so sagen darf) als Kranke über die eigene Krankheit [...] schreiben, und dies noch dazu mit der Fiktion, als sei ihr Empfinden das natürliche, und das naturgemäße Empfinden anormal und unnatürlich." - Die 7 Tafeln zeigen Lesbierinnen u. eine "Schematische Darstellung der Entwicklung Lesbischer Veranlagung." - Einband gering geblichen; letztes Blatt stockfleckig; gutes Expl.

 

878.    Roos, Magnus Friedrich: Auslegung der Weissagungen Daniels, die in die Zeit des Neuen Testaments hineinreichen, nebst ihrer Vergleichung mit der Offenbarung Johannis, nach der Bengelischen Erklärung derselben. Erstausg. Leipzig, Ulrich Christian Saalbach, 1771. 2 Bll., 322 S., 4 Bll., mit kl. Vignetten, 8°, Schlichtes Leinen mit handschrftl. Rückenschild

U.a. über: Den Antichrist; Armageddon; Päpstliches Hurenregiment; Isaac Newton; Die sieben Schalen des göttlichen Zorns; Das Thier. - Einband leicht bestossen; Rücken an einem Gelenk mit kl. Fehlstellen; Text etwas gebräunt; gelegentliche kl. Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

879.    Rosenow, Emil: Wider die Pfaffenherrschaft. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Kulturbilder aus den Religionskämpfen des 16. und 17. Jahrhunderts. 1. Band: mit 240 Bildern und Dokumenten aus der Zeit. 2. Band: Fortgeführt von Heinrich Ströbel. Mit 190 Bildern und Dokumenten. Erstausg. Berlin, Kulturbilder-Verlag, 1923. VI, 783 S. (beide zusammen), mit zahlreichen Abb., 4°, Illus. O-Halbleinen (2 Bde.)

U.a. über: Von der Revolution zur Weltherrschaft; Weltklerus, Zölibat u. Beichtstuhl; Panorama der Pfaffenkultur; Die Kirche u. die Ketzer; Der Ausgangspunkt der Reformation; Das Ende des Bauernkrieges; Kirchenreform u. Ketzerverbrennungen in der Schweiz; Die Zerrüttung des Protestantismus; Die Gesellschaft Jesu; Die Hexenprozesse; Die Wurzeln des dreißigjährigen Krieges; Die Gustav Adolf-Legende. - Einbände gering angeschmutzt u. Ecken bestossen; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, sonst gute Expl.; beide mit ExLibris.

 

880.    Russell, Jeffrey Burton: The Devil. Perceptions of Evil from Antiquity to Primitive Christianity. Ithaca and London, Cornell University Press, [1977]. 276, [4] p., with some illus., Gr.-8°, O-Cloth with Jacket

"This lively and learned book traces the history of the concept of evil from its beginning in ancient times to the period of the New Testament." (Cover text) - With Bibliography and Index. - Very good copy.

 

881.    Schappeller - Wach, Aloys: Schin, der Herr der Zahl 22. Die Wahrheit über Schloß Aurolzmünster. Erstausg. [Braunau], Selbstverlag des Verfassers (gedruckt bei R. Kiesel zu Salzburg), 1933. 114 S., mit Textabb. u. Taf., 8°, Illus. O-Pappband 

Das oberösterreichische Schloss von Aurolzmünster ist eng verbunden mit dem "genialen Erfinder, mysteriösen Schatzsucher und gerissenen Scharlatan" (Freund: Land der Träumer. S.167) Carl Schappeller (1875-1947), der vorgab, die "Ur- oder Raumkraft" entdeckt zu haben. Aufgewachsen im Armenhaus von Aurolzmünster, lernte er Tischler u. arbeitete später bei der Post. 1919 ging er in Frühpension u. verfolgte nur noch seine Ideen zur Energiegewinnung. Zusammen mit seinem Adoptivsohn Josef gelang es ihm namhafte Geldgeber zu finden, so dass er das Schloss von Aurolzmünster erwerben könnte. Statt neuer Energie produzierte der aufwendige Lebenswandel allerdings nur Schulden. Deshalb brauchte Schappeller 1932 nach etlichen Krediten ein Wunder, das in Form eines Wünschelrutengängers auftauchte. Dieser ermittelte unter dem Schloss Grabgewölbe mit einem unermesslichen Goldschatz, was Schappeller neue Gläubiger verschaffte. Das vorliegende Buch des renommierten Malers Aloys Wach behandelt diese Vorkommnisse u. Spekulationen um das vermeintliche Grab Attilas. Kämpfende Hunnen hatte auch schon der Seherblick von Peryt Shou bei einem früheren Besuch bestätigt (S.32). Der ungewöhnlich geschriebene Text ist die Abrechnung eines wohl Geschädigten, enthält aber trotzdem viele okkulte Merkwürdigkeiten. Nach dem "Anschluss" Österreichs richtete man dann 1938 einen Kindergarten in einem Schlossteil ein. - U.a. über: Der Buchstabe Schin; Der Nekromant von Norcia; Okkulte Topographie; Der Wünschelrutengänger; Archäologische Suche nach Attila; Indizienbeweis; Die Goldkeller des Attila; Neue Übelkeiten; Die Gotenkönige; Neue Entdeckungen; Die Methoden des Nekromanten; Moderne Physik; Götterdämmerung. - Einband leicht angestaubt; Rücken etwas bestossen; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

882.    Schmitt, Dr. Eugen Heinrich: Was ist Gnosis? Berlin-Friedenau, Verlag der Gemeinschaft der Gnostiker, 1912. 16 S., 8°, O-Papier

(= Flugschriften der Gemeinschaft der Gnostiker. Heft 2). - Eugen Heinrich Schmitt (Pseud: Eugen Bulla, 1851-1916), Philosoph u. Pazifist, der "zum Ungehorsam gegenüber staatlichen und kirchlichen Machtansprüchen" aufforderte (Wikipedia). Gründete 1910, nachdem er schon Werke über die Gnosis verfasst hatte, in Berlin die "Gemeinschaft der Gnostiker", welche als Ziel "die Erweckung des Menschen zu seinem göttlichen Selbstbewußtsein" hatte. - Einband angestaubt, lichtrandig, mit Fehlstellen u. am Rücken hinterlegt; Seiten gebräunt u. mit wenigen Bleistiftanstreichungen, sonst gut.

 

883.    Schöffel, F[ranz] V[inzenz]: Irrwege des Sexualtriebes und 6. Sinn. Eine okkultistische Beleuchtung des Problems perverser Liebesempfindungen. 3.-5. Aufl. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1921]. 40 S., 4 Bll., 8°, Illus. O-Karton

"Ich habe mir aus spiritistischen Protokollen, aus Fragen an Geistesfreunde und aus verschiedenen okkultistischen Erscheinungen eine eigene Theorie für die Ursachen der Homosexualität geschaffen. Ihr Grundmotiv liegt in einem einzigen Begriff: Karma!" (S.31) - Innentitel mit Besitzervermerk; etliche lose Lagen (so original), sonst ein gutes Expl.

 

884.    Springer, Robert: Enkarpa. Culturgeschichte der Menschheit im Lichte der pythagoräischen Lehre. Erstausg. Hannover, Schmorl & von Seefeld; eingestempelt: Verlag des Deutschen Vegetarier-Bundes, 1884. VI, 544 S., 8°, Priv. Leinen d. Zt. mit Rückenschild

"Die Idee, welche in dem vorliegenden Werke als ein Leitfaden durch die Culturgeschichte der Menschheit bezeichnet wird, ist bereits von den weisesten und edelsten Menschen, von den großen Reformatoren des Alterthums, von Osiris bis zu den Stiftern der orphischen Sekte, von den drei großen Sittenlehrern der Perser, Inder und Chinesen, und von den ältesten philosophischen Schulen gelehrt und als Grundlage für die Wiedergeburt und Veredelung des Menschengeschlecht betrachtet worden." - "Der Name Enkarpa ist analog dem Worte ‘Thalysia’ gebildet, womit der Franzose Gleizes sein Werk über die vegetabilische Diät benannte. Thalysia bedeutet die Fruchtopfer, welche die griechischen Landleute nach der Ernte den Göttern aus Dankbarkeit darbrachten. Mit dem Worte ‘Enkarpa’ (eine Guirlande von Früchten) bezeichneten wir sinnbildlich jene Reformlehre von der Früchte-Diät, jene Cultur-Idee des Pytagoras und Plato." (Vorwort) - U.a. über: Die alten Israeliten; Brahma u. Buddha; Die Verbreitung des Buddhismus in Hoch-Asien, China u. Japan; Die Wiedergeburtslehre in Griechenland, durch die Metaphysiker vor Sokrates; Synkretismus. Philo Judaeus, der hellenische Jude; Die Essener u. Therapeuten; Mittelalterliche Philosophie; Die Gnostiker; Erneuerung des Pythagorismus durch den Vegetarismus. - Kapitale etwas bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

885.    Szondi, [Leopold]: Szondi-Test. Experimentelle Triebdiagnostik. Testband. Bern, Verlag Hans Huber, [1949]. 48 beidseitig bedruckte (Bild u. Text) Karten von 8x5,5cm / 10x Form[blatt] A (jew. 3 S., gefaltet) / ca. 20x Form[blatt] B (1 Bl.), Gr.-8°, O-Leinenschachtel / -mappe mit Goldschrift

Der komplette Test des ungarischen Psychiaters Leopold Szondi (1893-1986), welcher als Begründer der Schicksalsanalyse gilt. Die Karten zeigen Portraits, die nach Sympathie u. Antipathie geordnet werden sollen, um unbewusste Bedürfnisse u. Eigenschaften der Testperson zu ermitteln. - Leinen-Mappe etwas lichtrandig u. angestaubt; kl. Notiz im Innendeckel; gutes Expl. (Formblätter nicht aufgefüllt). - Als BEIGABE: E. Schneider: Der Szondi-Versuch, Bern u. Stuttgart, Hans Huber [1952], 80 S., Gr.-8°, O-Karton, in befriedigendem Zustand (Einband stark fleckig u. mit Wasserrand).

 

886.    The Dreamer: Der Pfad zur Einweihung. Autorisierte deutsche Übersetzung von A. von Ulrich. Leipzig, Max Altmann, 1906. VI, 155 S., 8°, Illus. O-Leinen

(= Studien über die Bhagavad Gita (Dritte Folge)). - Der Autor beschenkt "die theosophische Welt mit seinem ‘Träumereien [...], die uns tief gedachte Erklärungen des heiligen Buches der Inder geben." (Vorwort des Übers.) - U.a. über: Das dreifache Wesen der Centren; Erfordernisse der Jüngerschaft; Die Yoga der Weisheit; Göttliche Kundegebungen; Das Ende des Okkultismus. - Besitzervermerk; sehr vereinzelte Buntstiftanstreichungen, sonst ein schönes Expl. - Selten.

 

887.    Theodor, Karl Ernst: Uranische Mystik. Ein Hymnenbuch. Erstausg. Leipzig, Carl Peter Verlag, 1940. 271 S., 8°, O-Leinen

Das Buch erschien erst nach dem Tod des Verfassers u. wurde nur in kleiner Auflage gedruckt. Inhalt: Vorwort des Hrsg. Ernst Bergmann; Brief des Verfassers an den Hrsg.; I Die Totenleuchte; II De Profundis Amavi (Alte Zeit, Allerseelen, Mater Mundi); III Heliane, ein Sonettenkranz; IV Das Buch der Gnosis; V Träume auf der Insel Lobgesang; Schlußwort des Hrsg. - Einband etwas stockfleckig, sonst ein gutes Expl. mit Widmung des Verlegers Carl Peter an seinen Freund u. Mitarbeiter Carl Wüst.

 

888.    Weber, Johann Adam: Hundert Quellen der von allerhand Materien handlenden Unterredungs-Kunst. Darinnen So wol nützlich-curiose als nachdenckliche und zu des Lesers sonderbarer Belustigung gereichende Exempeln enthalten Anfangs in Lateinischer Sprache verfertiget Von Johanne Adamo Webero [...] Anietzo aber Ins Teutsche übersetzet, hin und wieder mit vielen leßwürdigen, aus den bewehrtesten Scribenten gezognen, Exempeln vermehret und in zweyen absonderlichen Theilen, derer jeder 50 Quellen in sich hält, vorgestellet Auch mit zweyen nützlichen Registern versehen Von J. C. B. [d.i. Johann Christoph Beer]. Nürnberg, Michael und Joh. Friderich Endter, 1676. 7 Bll., 1007 S., 16 Bll. (Register), mit gest. Titelkupfer, Kl.-8°, Schlichtes Pergament d. Zt.

Hayn-Gotendorf VIII, 326. - Ein frühes Nachschlagewerk über berühmtes u. kurioses; es enthält u.a.: Ungewöhnlich vorgegangene Ehe zw. einem Jüngling u. einer Teufelin; Was vor eine Sprache die Auserwehlten im Himmel gebrauchen werden?; Ob die Weibspersonen in ihrem Geschlecht werden von den Todten auferstehen?; Von dem Tod verursachenden Gebrauch etlicher Edelsteine u. Perlen; Ob der Satan in den verstorbenen Menschen u. Thieren das Leben wieder könne hervorbringen? - Ein gutes Expl.