ARCHIV - Katalog 1 - Alchemie

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der  Alchemiebücher aus unserem ersten Antiquariatskatalog.


1.        Albertus, Frater [d.i. Albert Richard Riedel]: Der Alchemist von den Rocky Mountains. Zürich, Paracelsus Research Society, [1980]. 2 Bll., 155 S. mit einigen Abb., 8°, O-Leinen mit Goldschrift u. O-Umschlag 

"Dieses Buch wurde allein in der Absicht geschrieben, vermehrt Licht und Information an jene heranzutragen, die über Esoterik, Metaphysik und alchemistische Lehren oder Lehrer bereits gehört oder gelesen haben und auf Dinge stiessen, die ihr Interesse aufrüttelten. Es soll ihnen die Möglichkeit geben, tiefer in dieses Gebiet einzudringen." (S.1). - Inhalt: Ein aufschlussreicher Brief; Ein mysteriöser Mensch; Der Alchemist erscheint; Mystiker, Lehrer u. Gesellschaften; Das Inkilab von Bit Nur; Vier Leute arbeiten mit dem Stein der Weisen. - Albert Richard Riedel (*1911) hatte 1960 die Paracelsus Resaech Society (später das Paracelsus College) in Utah gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Alchemie u. verwandte Gebiete zu erforschen. - Ein gutes Expl.

 

2.        Albertus, Frater [d.i. Albert Richard Riedel]: Praktische Alchemie im zwanzigsten Jahrhundert. Eine Abhandlung über Forschung, Versuche und Erfolge aus aller Welt. Mit einem einführenden Vorwort von Dr. Siegfried Karsten (University of Wyoming, USA). Dtsch. Erstausg., das Expl. trägt die Nr. 158 (von 500). Salt Lake City, Utah (USA), Paracelsus Research Society, [1970]. 4 Bll., 197 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Kunstleder mit Silberschrift

Der erste Teil des Buchs behandelt die Theorie, der zweite "angewandte Alchemie" (Pflanzen, Mineralien u. Metalle, Alchemie u. Pseudoalchemie u.a.), der dritte u. umfamgreichste Teil schliesslich die Arbeit im Labor (Pflanzen-, Mineral- u. Metallalchemie), d.h. Laborberichte, Anleitungen usw. - Ein gutes Expl.

 

3.        Andreä, Johann Valentin: Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. Anno 1459. Nach der zu Straßburg bei Lazari Zetzners seel. Erben im Jahre 1616 erschienenen Ausgabe originalgetreu neugedruckt. Mit dem Porträt Andreae's und Abbildungen. Limitierte Sonderaufl., Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1913. 2 Bll., 115 S. mit Abb., 8°, Goldgepr. blaues O-Leinen  

Es handelt sich hier um einen Separatdruck aus dem I. Band der Reihe "Geheime Wissenschaften", die von A. v. d. Linden hrsg. wurde. Vorliegendes Expl. ist eines von 300 Abzügen (es erschienen noch 20 weitere, die nummeriert wurden). - Johann Valentin Andreae (1586-1654), lutherischer Theologe, war ab 1646 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft. Sein "Verhältnis zu den sog. Rosenkreuzern steht nicht fest; eine der frühesten rosenkreuzerischen Schriften, 'Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreuz' (1616), eine derbe Satyre auf geheime Gesellschaften und Alchemie in Romanform, ist sicher, die 'Fama fraternitatis rosaceae crucis' (1614) und die 'Confessio frat. r. c.' (1615) vielleicht sein Werk; aus dieser satyrischen Mystifikation erwuchs dann der Glaube an einen solchen Orden, vielleicht auch dessen Existenz." So Horst Miers, andere verstehen die Chymische Hochzeit "als allegorische Schilderung des geheimwissenschaftl. Einweihungsweges und der Herstellung des Steines der Weisen." (Biedermann). Andreae wollte "das Papsttum, den Islam u. die scholastische Philosophie bekämpfen und ein reformiertes, mit der Esoterik in Einklang stehendes Christentum herbeiführen." (Biedermann). - Sauberes u. gutes Expl. des seltenen Separatabdrucks.

 

4.        Arnold, Johanna (Redaktion): Quinta Essentia. Heft 1 (1976) bis Heft 17 (1980) [= alles Erschienene]. Zeitschrift für Alchemie - Astrologie - Qabalah [bis Heft 11, dann:] Zeitschrift für Alchemie und verwandte Gebiete. Oberrth (Schweiz), Paracelsus Research Society, 1976-1980. Je Heft ca. 32 S. mit einigen Abb. u. Faksimiles oder Abschriften alter Schriften, Gr.-8°, Illus. O-Karton 

Die Zeitschrift "möchte die Tradition der seit 1971 in der Schweiz erschienenen 'Alchemistischen Bulletins' fortsetzen.", die ebenfalls von der Paracelsus Resaech Society hrsg. wurden. Die Gesellschaft wurde 1960 von Frater Albertus (d.i. Albert Richard Riedel, *1911) in Utah gegründet. Neben allg. Aufsätzen zu den Themen enthalten die Hefte auch mehrere Laborberichte. - Aus dem Inhalt: Augusto Pancaldi: Geistige Alchemie; Siegfried Seifert: Die Flüchtigmachung des Weinsteins; Frater Albertus: Circulatum minus Urbigerus; Hildemarie Streich: Mystik, Alchemie u. Psychologie in der "Atalanta fugiens" von Michael Maier; Der Merkur im Pflanzenreich; Der bekannte u. der unbekannte Newton (1643-1727); David A. Schein: Tabula Smaragdina; Otto Nowotny: De Auro potabili; Thorwald Dethlefsen: Einführung in die Kabbalah; Das chemische Laboratorium der Universität Marburg im Jahre 1615; Oskar Adler: Das Testament der Astrologie; Vitrum Antimonii; Jan Geerts: Wie stehen laborantische Alchemie u. die heutige Chemie zueinander?; J. Arnold: Mineralsalztherapie nach Dr. Schüssler in spagyrischer Zubereitung; Der Stein der Weisen u. die Metalle; D. Schein: Parachemie; Das Öl des Schwefels usw., daneben mehrere Buchbesprechungen. - Heft 1-3 mit Nummer auf Deckel; z.T. leicht gebräunt, sonst saubere u. gute Expl.

 

5.        Bernus, Alexander von: Alchymie und Heilkunst. 3. überarb. u. erg. Aufl. Nürnberg, Verlag Hans Carl, 1969. 243 S. mit Frontispiz, 8°, O-Leinen mit O-Umschlag 

"Die in diesem Buch vereinigten vier Aufsätze sind vor mehr als zwölf Jahren geschrieben und bis auf den ersten Aufsatz 'Alchymie und Heilkunst' sämtlich noch unveröffentlicht; auch dieser ist 1936 nur als Privatdruck des Laboratoriums Soluna in beschränkter Auflage erschienen. Die vorliegende Fassung ist überarbeitet und hat eine vielfache Abänderung und Erweiterung erfahren... Das, worauf es dem Verfasser in diesem Buche ankommt, ist: die Alchymie in ihrer Eigenschaft als kosmogenetisches Weltanschauungssystem gegenüber der modernen Physik-Chemie als wissenschaftliche Disziplin in die rechte Sicht zu rücken und ihrte Wahrhaftigkeit unter Beweis zu stellen." (Vorwort der EA, 1948). - Inhalt dieser Aufl.: Alchymie u. Heilkunst; Alchymistische Zusammenhänge; Jatrochemie; Das Mysterium der Heilung; Goethes Urbegegnung; Das geheime Feuer u. der geheime Weingeist der Adepten. - Alexander von Bernus (1880-1965) war Lyriker, Alchimist, Forscher, Okkultist u. Anthroposoph. - Ein sauberes u. gutes Expl. mit Widmung von Isa von Bernus (die Wiwte von A.v. Bernus) an Dr. Ruth Jensen, "der berufenen Ärztin!".

 

6.        Cordier, Dr. Victor: Die chemische Zeichensprache Einst und Jetzt. Mit 11 Abbildungen im Text und auf 3 Tafeln. Graz, Leykam-Verlag, [1928]. XII, 220 S. mit Abb. im Text u. auf Tafeln, 8°, O-Halbleinen mit Goldschrift 

Inhalt: Die Zeichen der Alchemisten u. Iatrochemiker; Die Symbolisierung im phlogistischen Zeitalter; Das System von Hassenfratz u. Adet; Die chemischen Symbole von John Dalton; Das Zeichensystem vin Berzelius; Symbolische Bezeichnungen der letzten 100 Jahre. - Mit Register u. Literaturverzeichnis. - Einband etwas bestossen u. lichtschattig; Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

7.        Eichelter, P[ongraz] R[udolf]: Vom Goldmachen. Hattenheim i. Rhg., Verlag Psychokratie, [1923]. 99 S., 2 Bll., Kl.-8°, Illus. O-Karton

"Auf die Gefahr hin, von allen Ganzgescheidten in Acht und Bann getan zu werden, beichte und gestehe ich, daß ich mich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch mit dieser übelbeleumundeten Wissenschaft - die Alchemie ist Wissenschaft! - beschäftigt habe und daß mir hiebei die Erkenntnis geworden ist, daß ihr Leitgedanke ein kerngesunder sei... Doch - was weiß unsere Kathederwissenschaft dagegen! Und was weiß sie - beispielsweise - von der Tatsache, daß Gold bei längerem Liegen in ammoniakreicher Luft an Gewicht zunimmt?" (Vorwort). - Inhalt: Einleitung; Geschichtliches; Die alchemistische Praxis. - Eichelter veröffentlichte auch unter dem Pseudonym P.R. Eichler; der Verlag ist v.a. für die Werke des "Psychokraten" Paulk (Paul Kemski, u.a. "Die Manneslehre"), bekannt. - Einband etwas angestaubt u. bestossen; Deckel innen mit Bleistiftanmerkung; Titel u. mehrmals der Text mit zwei grösseren Besitzerstempeln von Erich Wehrmann; 7 Blatt im Rand gelocht; vereinzelte kl. Bleistiftmarginalien; Seiten papierbedingt etwas gebräunt; Klammerung beginnt sich in den letzten Blatt zu lösen, sonst u. gesamt gut. - Selten.

 

8.        Jensen, Ingeborg Hammer: Die älteste Alchymie. Kobenhavn, Hovedkommissionaer: Andr. Fred. Host & Sohn, Kgl. Hof-Boghandel. Bianco Lunos Bogtrykkeri, 1921. 159 S., Gr.-8°, O-Broschur 

(= Det Kgl. Danske Videnskabernes Selskab. Historisk-filologiske Meddelelser IV, 2). - Wissenschaftlich ausgearbeitetes Werk zur griechischen Alchemie, die nach der Autorin die früheste Form ist. Eine ägyptische Alchemie verneint sie bereits klar im Vorwort. - Einband mit Randläsuren; Rücken gering angerissen; kl. Besitzervermerk; unaufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

9.        Jung, C[arl] G[ustav]: Psychologie und Alchemie. 2. rev. Aufl. Zürich, Rascher Verlag, 1952. 708 S. mit 270 Abb. im Text u. auf Tafeln, 8°, O-Leinen mit O-Umschlag  

Carl Gustav Jung (1875-1961) schweizerischer Psychologe u. Psychiater. Er war Oberarzt bei Bleuler, dann Prof. in Zürich u. seit 1944 in Basel. Nach seiner Trennung von Freud (1912) begründete er die Züricher Schule der analytischen Psychologie.- "Das Wesen und die rätselhaften Urgründe seelischer Erlebnisformen werden hier in ihren bedeutungsvollen Beziehungen zur Alchemie und ihrer eigenartigen Symbolik dem allgemeinen Verstehen erschlossen." - Kl. Besitzerverm. im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

10.      Junius, Manfred M.: Praktisches Handbuch der Pflanzen-Alchemie. Wie man heilkräftige Essenzen, Tinkturen und Elixiere selbst zubereitet. Interlaken (Schweiz), Ansata-Verlag Paul A. Zemp, 1982. 268 S., 2 Bll. mit einigen Abb., Gr.-8°, O-Pappband mit O-Umschlag

"Die wichtigsten spagyrischen Methoden werden - ohne Geheimniskrämerei! - in der ganzen Praxis dargestellt. Der Autor beschreibt detailliert die Aufbereitungsarten von heilkräftigen Essenzen, Tinkturen und Elixieren. Dabei läßt er auch sein großes Wissen über die indisch-ayurvedische Medizin in seine Darstellungen einfließen, und anhand vieler Zitate aus berühmten Quellenwerken wird die reiche Symbol- und Bilderwelt der alten Alchemisten entschlüsselt und unserem Verständnis zugänglich gemacht. Auch die Beziehungen zur Astrologie anhand einer ausführlichen Signaturenlehre (Tierkreis-Körperorgane-Heilpflanzen) wurden noch nirgends in dieser Vollständigkeit aufgezeigt." (Klappentext) - Umschlag mit leichteren Gebrauchsspuren; Buch leicht bestossen u. gut erhalten.

 

11.      Kirchweger, Anton Joseph: Annulus Platonis (Aurea Catena Homeri) oder physikalisch-chymische Erklärung der Natur nach ihrer Entstehung, Erhaltung und Zerstörung. Von einer Gesellschaft ächter Naturforscher aufs neue verbessert und mit vielen wichtigen Anmerkungen herausgegeben. Wort- und originalgetreu nach der seltenen Rosenkreuzer-Ausgabe von 1781. 2. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1925. 4 Bll., XXXII, 551 S., mit Abb., 8°, Leinen mit Rückenschild 

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Astrologie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Fünfundzwanzigster (XXV.) Band). - Die EA des Buches erschien anonym 1723, drei Jahre später folgte ebenfalls anonym ein dritter Teil. Nach weiteren Aufl. wurde das Werk 1781 unter Zufügung zahlreicher Fussnoten von den Berliner Gold- und Rosenkreuzern Johann Christoph v. Woellner (1732-1800) u. Johann Gottfried Jugel (1707-86), erneut hrsg., allerdings unter dem Haupttitel "Annulus Platonis" [= Aurea Catena Homeri = Goldene Kette des Homer] (= vorliegende nachgedr. Aufl.). Sogar Goethe befasste sich in der Zeit seines alchemistischen Laborierens mit Kirchweger's (gest. 1746) Buch. - Einband stammt vom Amonesta-Verlag, der die Restauflage von Barsdorf gekauft hatte, dieser etwas bestossen u. berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

12.      [Kirchweger, Anton Joseph]: Aurea Catena Homeri. Das ist: Eine Beschreibung von dem Ursprung der Natur und natürlichen Dinge, wie und woraus sie gebohren und gezeuget, auch wie sie erhalten und wiederum in ihr uranfängliches Wesen zerstöret werden, auch was das Ding sey welches alles gebähret und wieder zerstöret, ganz simpliciter nach der Natur selbst eigner Anleitung und Ordnung mit seinen schönsten natürlichen rationibus und Ursachen überall illustriret. Neue Auflage, welche nach einem accuraten und vollständigen Manuscript fast auf allen Blättern verbessert, und an sehr vielen Orten um ein grosses auch nunmehro mit dem ächten Dritten Theil vermehret ist. Neue Aufl. Jena, Bey Christian Henrich Cuno, 1757. 8 Bll., 482 S., 10 Bll. mit einigen Abb. u. Tabellen, zwei eingef., Kl.-8°, Halbleder d.Zt. mit Rückenschild u. 5 Bünden, rundum Rotschnitt  

Ferguson I, 469f.; Caillet 543. - Der erste Teil lautet: De generatione Rerum. Von der Zeugung und Geburt der natürlichen Dinge; der Zweite: De Corruptione Rerum et Anatomia Earum. Von der Zerstörung und Zerlegung der natürlichen Dinge, schliesslich: Dritter Theil, darinnen vom Sale Philosophorum oder dem Stein der Weisen insbesondere gehandelt und aufs deutlichste die transmutatio metallorum gezeiget wird. - Mit Register. - Einband stark bestossen u. beschabt; Kapitale mit Fehlstellen u. Aussengelenke angeplatzt; Titel mit unschönem Fleck u. kl. Besitzervermerk, sonst gut, Seiten fest im Buch.

 

13.      Kopp, Hermann: Die Alchemie in älterer und neuerer Zeit. Erster und Zweiter Theil [kmpl.]. Ein Beitrag zur Culturgeschichte. Erster Theil: Die Alchemie bis zum letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Zweiter Theil: Die Alchemie vom letzten Viertel des 18. Jahrhunderts an. Erstausg. Heidelberg, Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1886. 1 Bl., XVII, 260 S., 4 Bll. / VI, 425 S. 8°, O(?)-Leinen mit Rückenvergoldung 

Wolfstieg 42168: "Beschäftigt sich auch mit den Rosenkreuzern"; Ackermann IV/ 1279: "Vergriffenes und noch immer unentbehrliches bibliographisches Hilfsmittel"; Caillet 5822. - Bis heute gültiges Standartwerk über die Geschichte der Alchemie (Kopp verfasste auch eine "Geschichte der Chemie"). - Mit Register. - Einbände etwas bestossen u. berieben; Bd. II am unteren Kapital etwas angerissen; bei beiden Titeln wurde ein viereckiger Stempel (?) ausgeschnitten (keine Textberührung), sonst saubere u. gute Expl.

 

14.      Latz, Dr. Gottlieb: Die Alchemie, das ist die Lehre von den grossen Geheim-Mitteln der Alchemisten und den Speculationen, welche man an sie knüpfte. Ein Buch, welches zunächst für Aerzte geschrieben ist, zugleich aber auch jedem gebildeten Denker geboten wird. Erstausg. Bonn, Selbstverlag, 1869. V S., 570 Spalten mit einigen Fig., 4°, Gemusterter Pappband mit Rückenschild 

Ackermann IV/112; Slg. du Prel 128 (beide mit Signatur des Verf., evtl. dass. Expl.?); Rosenthal 509. - Umfassendes Werk zur "Spekulativen Alchemie" (im Gegensatz zur "Schwindel-Goldmacherkunst") von dem Arzt Gottlieb Latz (1818-1893). Besonders ausführlich über die Tabula smaragdina. H.P. Blavatsky hat "Die Alchemie" ausgiebig als Quelle genutzt (Lexikon der Esoterik). - U.a. über: Die Arcana u. ihre Darstellung; Zahlenphilosophie; Alchemie bei den Juden; Pythagoras; Das dreiteilige Wasserverandlungs-Experiment; Neue Interpretation der bibl. Schöpfungsgeschichte; Aegyptisch-kosmol. Interpret. d. 1. Red. d. Tab. smar.; Magische Interpretation; Die Tabula Democritia; Die Arcana als Edelsteine; Die Edelsteinmacherkunst; Das Buch Jezirah; Die Pflanzen-Interpretation der Tab. smar.; Die Bilder- Alchemie; Ueber den Alcahest usw. - "Du wirst Dinge in [vorliegendem Buch] finden, von denen Du von vorn herein nicht ahntest, dass sie mit der Alchemie in Zusammenhange stehen, durch die Alchemie ihre Aufklärung bekommen." (S.V). - Leicht lichtrandig; Rückenschild mit Abrieb; Seiten leicht gebräunt u. z.T. etwas braunfleckig, sonst ein schönes Expl. mit ExLibris-Stempel von des Wiener Psychoanalytikers Herbert Silberer (1882-1922), der für seine Arbeiten über (alchemistische) Symbolik bekannt ist.

 

15.      Musallam, Dr. [d.i. Franz Sättler]: Alchimie. Oder die Kunst, den Stein der Weisen herzustellen, der die Kraft besitzt, alle Krankheiten zu heilen und unedle Metalle in Gold zu verwandeln. Gemeinverständlich dargestellt. Berlin-Weißensee, Adonistische Verlagsanstalt [eingestempelt] E. Bartels, [1925]. 117 S., 5 Bll., 8°, Illus. O-Karton

(= Dr. Musallam's Zauberbibel [6]). - Inhalt: Wesen u. Geschichte der Alchimie (mit Verz. einiger alch. Werke); In der Schule der Adepten (u.a. Das Laboratorium, Erklärung der Kunstwörter); Das alchimistische Problem nach dem heutigen Stande der Forschung (u.a. Die Entdeckung der Radioaktivität u. ihre Folgen, Mikroastronomie u. Makrochemie); Die Alchimie der Weisen von Bit Nûr. - Dr. Franz Wenzel Sättler (Dr. Musallam, 1884-1942?), Dr. der Orientalistik, Reiseschriftsteller, Magier, Okkulthändler, Sozialreformer u. Rebell für sexuelle Freiheit sowie inbes. bekannt als Begründer des Adonismus. - Etwas angestaubt u. bestossen; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

16.      Paracelsus: Magische Unterweisungen des edlen und hochgelehrten Philosophi und Medici Philippi Theophrasti Bombasti von Hohenheim, Paracelsus genannt. Nummeriertes Expl. (Nr. 492 von 777). Leipzig, Im Wolkenwanderer Verlag, 1923. 2 Bll., 64 S., 2 Bll., Gr.-8°, O-Pappband 

Schöne klassische Buchgestaltung (Satzspiegel nach dem goldenen Schnitt). - "Dieses bisher völlig unbekannte und nirgends veröffentlichte bedeutsame Werk des großen Magiers wurde von Franz Spunda in der Handschriftenabteilung einer österreichischen Bibliothek durch Zufall aufgefunden und hier völlig wortgetreu wiedergegeben. In den Handel gelangen 777 Exemplare, die in der Presse numeriert sind. Die Schrift des Einbandes zeichnete Johannes Tzschichold." - Einband gebräunt, etwas fleckig u. leicht bestossen; Seiten etwas gebräunt, gering gewellt u. mit leichtem Rauchgeruch, sonst gut.

 

17.      Peuckert, Will-Erich: Zauber der Steine. Leipzig, Paul List Verlag, [1936]. 61 S., 1 Bl., 8°, O-Pappband 

Es ist "kein Steinbuch der Wissenschaftler, aber ein solches des Volkes geworden... Der einfache Bauer, Schwarzkünstler und Hexer - Walen und Magier und Alchymisten trugen zusammen, was ich nun weiß; ich bin allein ihr Schreiber geworden. In ihre Hände leg' ich zurück, was ich von ihnen empfangen habe." (Beginn). - Über Steine von Gebirgen u. Straßen (u.a. Granit, Porphyr, Feuerstein, Trudenstein); Sieben Metalle (u.a. Gold, Blutstein, Blei, Quecksilber); Von Kraft u. Tugenden edler Steine (u.a. Planetensteine, Halbedelsteine, Steine Alberti Magni u. anderer Magie). - Etwas bestossen, ein gutes Expl.

 

18.      Raphael [d.i. Paul Köthner]: Hermetische Lehrbriefe über die große und die kleine Welt. Nach englischen Originalen ins Deutsche übertragen. [1. Aufl.] Leipzig, Centrale für Reformliteratur / Dr. Hugo Vollrath, 1908. 1 Bl., 258 S. mit X Fig. auf VIII Tafeln, 8°, Priv. zweifarbiges Leinen mit Deckel- u. Rückenbeschriftung, beide O-Deckel mit eingeb.

Der Inhalt unterscheidet sich deutlich in Text u. Abb. von der überarb. 2. Aufl., die als solche nicht gekennzeichnet ist. - U.a. über: Die Wissenschaft der Seele; Genesis; Transition; Realität; Adeptenschaft u. wie man zu ihr gelangt; Die Wissenschaft der Sterne; Die mystische Kette oder die Vereinigung von Seele u. Sternen. - Paul Köthner, Privatdozent der Universität Berlin, eine schillernde Persönlichkeit zw. Politik u. Okkultismus. Versuchte, den völkischen Gedanken mit der Freimaurerei zu vereinigen u. trat, im Gegensatz zur "internationalen", für eine "deutsche" Freimaurerei ein. Nach eigenen Angaben gehörte er 15 Jahre lang der Großen Landesloge an u. veröffentlichte dort in der "Zirkelcorrespondenz" versch. Beiträge. Darüber hinaus war Köthner im "Schafferbund" aktiv u. schrieb dort als "Renatus Ram" oder "Der Brückner", als der er auch die Schriftenfolge "AR-CHE" hrsg. u. seinen okkulten Roman "Pandaimonion" verlegte. Bekannt wurde Köthner, weil er behauptete, die Freimaurer-Logen seien Drahtzieher des Weltkrieg gewesen u. es hätten u.a. in Wien Pläne zur Ermordung des Thronfolgers existiert. Im "Femstern", der Monatsschrift des "Bund der Guoten" von H. A. Weishaar (d.i. Kurt Paehlke) beschuldigte er den Landes-Großmeister u. Ordensenior des Hochverrats, vor Gericht allerdings zog er diese Verlautbarungen zurück. (Siehe auch Lennhoff/Posner/Binder). - Die eingebundenen Deckel der O-Broschur etwas fleckig u. angeknickt, sonst ein gutes, sauberes Expl.

 

19.      Renatus, Sincerus [d.i. Samuel Richter]: Sinceri Renati sämtliche Philosophisch- und Chymische Schrifften, als: I. Die wahrhaffte und vollkommene Bereitung des Philosophischen Steins etc. II. Theo-Philosophia Theoretico-Practica, oder der wahre Grund Göttlicher und Natürlicher Erkänntniß etc. III. Goldene Qvelle der Natur und Kunst, bestehend in lauter Experimentis und Chymischen Handgriffen etc. Erste Gesamtausg. Leipzig u. Breßlau, Verlegts Michael Hubert, 1741. 8 Bll., 752 S. mit 9 Textholzschnitten (einer ganzseitig) u. 3 Vignetten, Titel über zwei Seiten u. in rot/schwarz gedruckt, Kl.-8°, Schlichter Pappband d.Zt. mit handgeschriebenem Rückenschild   

Ferguson II, S. 274; Rosenthal 732; Biedermann S. 399. - Zu Sincerus Renatus u. seinen Schriften siehe auch: Peukert: Das Rosenkreuz, S. 339ff. u. Frick: Die Erleuchteten, S. 303ff. - Der schlesische Prediger Samuel Richter soll in Halle (Saale) unter dem Ordensnamen Sincerus Renatus Mitglied im dem pansophischen "Orden der Unzertrennlichen" gewesen sein. Die Loge der Unzertrennlichen trat 1680 unter dem Namen "Sincera Confoederatio" in Erscheinung. Da Teil 1 dieser Gesamtausgabe "Die wahrhaffte und vollkommene Bereitung des Philosophischen Steins der Bruderschaft aus dem Orden der des Gülden- und Rosenkreuzes (...) Denen Filiis Doctrine zum Besten publiciret ..." zum erstenmal das Gold mit der Rose u. dem Kreuz in einen Zusammenhang stellt, spielen die Schriften des Samuel Richter in dem Orden der Gold- und Rosenkreuzer ab 1756 eine entscheidende Rolle. - Einband beschabt u. bestoßen; vorderes Vorsatzblatt fehlt; hinteres Vorsatzblatt mit alter Anmerkung (1782); Titel angestaubt; vereinzelt Flecken; durchgehend braunfleckig oder gebräunt; vereinzelt mit kl. Eselsohren; z.T. keine Läsuren der Blätter, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

20.      Schmieder, Karl Christoph: Geschichte der Alchemie. Herausgegeben und eingeleitet von Franz Strunz. Nachdr. der Ausg. Halle 1832. München-Planegg, Otto Wilhelm Barth Verlag, [1927]. 28 S. [Einleitung], X, 613 S., 8°, Marmorierter O(?)-Pappband mit Rückenschild

Ackermann V/ 1373. - Schmieder "stellt die Alchemie in die Entwicklung des inneren Menschen und, sie als geistige Welt phantasievoll und gemüthaft nacherlebend, versucht er es, die ersten ideengeschichtlichen Zusammenhänge zu ertasten, wie sie sich vor allem auch in der mythischen Phantasie und in metaphysischen Spekulationen verbergen. Schmieder glaubte an die Transelementation oder Transmutation." (S. 8 d. Einltg.). - U.a. über Hermes Trismegistos; Goldbau der Aegypter; Pseudo-Demokritios; Geber; Seldeki; Zadith; Ambrosius Merlinus; Albertus Magnus; Roger Bako; Raimundus Lullus; Nikolas Flamel; Basilius Valentinus; Johann Isaak Hollandus; Nikolaus de Cusa; Johannes Trithemius; Agrippa von Nettesheim; Georg Agricola; Kaiser Rudolph II.; Edward Kelley; John Dee; Alexander Setonius; Michael Mayer; Fludd; Glauber; Joh. Kunkel von Löwenstern; Philander; James Price; Johann Christian Wiegleb; Die hermetische Gesellschaft usw. - Etwas bestossen; Kanten u. Aussengelenke stärker berieben; wenige Stockflecken, sonst gutes Expl. mit ExLibris des Astrologen Fritz Werle (u.a. Autor von "Künstlerhoroskope").

 

21.      [Schmieder, Karl Christoph] und [Hans Kayser (Hrsg.)]: Alchemistische Transmutations Geschichten aus Schmieders Geschichte der Alchemie. 1833 - 1923. Nummeriertes Expl. (297/ 500) auf Handbütten. [Leipzig], Insel Verlag; überklebt von Berlin-Wilmersdorf, Vereinigung der Freunde mystischer Literatur, 1924. 154 S., 1 Bl., 8°, Neueres Leinen mit Original-Deckelschild  

(= Vereinigung der Freunde für Mystische Literatur. Zweite Veröffentlichung). - Das Buch erschien auch in einer ebenfalls nummerierten 200er Aufl. (ebenfalls 1923) mit dem Vortitel "Chorus Mysticus". - Inhalt: Setonius; Sendivogius; Philatetha; Der Bericht des Helvetius; Wagnereck; Laskaris u. Johann Friedrich Bötticher; Jesse Syberg Sehfeld; James Price; Nachwort von H[ans] K[ayser]. - Der Einband ist in den Farben (roter Rücken u. beige Deckel) an den Original-Einband angelehnt; das Deckelschild wurde wiederverwendet (wenn auch leicht schief); das Erscheinungsjahr 1923 an einer Stelle auf 1927 ausgebessert (?); Seiten beschnitten. - Gutes Expl. der seltenen Veröffentlichung.

 

22.      Volz, Gustav Berthold (Hrsg.): Der Graf von Saint-Germain. Das Leben eines Alchimisten. Nach großenteils unveröffentlichten Urkunden. Deutsch von Friedrich von Oppeln-Bronikowski. Mit zahlreichen Bildtafeln. 1. Aufl., nummeriert (329 von 101-400). Dresden, Paul Aretz Verlag, [1923]. 381 S., 2 Bll. mit mehreren Tafeln, eine eingef., Gr.-8°, O-Halbleder mit goldgepr. Rücken, Kopfgoldschnitt u. Lesebändchen 

Die Ausgabe besitzt einen größeren Satzspiegel u. ist auf besserem Papier gedruckt, die zahlreichen Bildtafeln unterscheiden sich z. T. ebenfalls von der Standardausg. - Kanten min. berieben; Signaturkürzel im Vorsatz, sonst ein sehr schönes Expl.

 

23.      Welling, Georg von: Opus Mago-Cabbalisticum et Theosophicum. Darinnen der Ursprung, Natur, Eigenschaften und Gebrauch des Salzes, Schwefels und Mercurii, in dreyen Theilen beschrieben und nebst sehr vielen sonderbaren mathematischen, theosophischen, magischen und mystischen Materien, auch die Erzeugung der Metallen und Mineralien, aus dem Grunde der Natur erwiesen wird samt dem Haupt-Schlüssel des ganzen Werks, und vielen curieusen mago-cabbalistischen Figuren. Deme noch beygefüget: Ein Tractätlein von der Göttlichen Weisheit und ein besonderer Anhang etlicher sehr rar- und kostbarer chymischer Piecen. [Faksimile-Ausg. der 3. Aufl. 1784, Frankfurt u. Leipzig, Fleischersche Buchhandlung]. Stockholm, G. Wendelholm Verlag, 1971. [8], 582, [22] S. mit Abb., 8°, O-Leinen mit goldgedruckter Rückenbeschriftung  

Ferguson II, 543. - Teile waren bereits 1719 u. 1729 unter dem Pseudonym Gregorius Anglus Sallwigt erschienen. - Georg von Welling (1652-1727), ehemaliger Mienendirektor, betont in der Vorrede, keine "Goldmacheranleitung" geschrieben zu haben. Das Werk gilt als "merkwürdiges theosophisches Buch", das berühmt wurde durch seine Erwähnung in Goethes "Dichtung und Wahrheit". Ungewöhnlich für ein alchemistisches Werk, dass es Beziehungen zw. den Körper-Chakras u. den Planeten aufzeigt u. grafisch darstellt. Das Buch erfreute sich in den Kreisen der Rosenkreuzer großer Beliebtheit u. beeinflußte auch die hermetischen Vorstellungen von Rudolf Steiner. Dass sich auch heute noch mit dem Buch praktisch arbeiten läßt, zeigen die Laborprotokolle der Vereinigung "Alchemie e.V." zur Herstellung der Weinsteintinktur nach Georg von Welling ab S. 230 in "Opus Mago-Cabbalisticum et Theosophicum". - Ein sehr gutes Expl.

 

24.      Willems, A. und P[eter] Ch[ristoph] Martens: Betrachtungen über die Alchimie der Alten. Bad Schmiedeberg u. Leipzig, F. E. Baumann, [ca. 1915]. 59 S., 2 Bll., 8°, O-Karton 

Beschäftigt sich weniger mit der praktischen, denn der "philosophischen" Alchemie. U.a. über: Was verstehen die Alchimisten unter Schwangerschaft?; Einsiedlertum u. Askese; Jesus, seine Taten u. sein Symbol; Vom Goldmachen u. Aehnlichem; Das Perpetuum mobile; Operation u. Feuer. - Der zweite Autor, P. Ch. Martens publizierte auch ein grösseres Werk über "Geheime Gesellschaften", war Geschäftsführer des "Erudistischen Bundes" u. wurde nach einer Reformation um 1921 Ordensleiter im "Neuen Grals-Orden", der 1893 von Dr. phil. P. Braun als "Gral-Orden" (oder Orden vom hl. Gral) gegründet worden war. - Leicht angestaubt; deutlich gebräunt u. mit leichten Randläsuren; die Lagen sind lose, da nie eingebunden, sonst gutes Expl. - Selten.


 

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