ARCHIV - Katalog 1 - Germanische Mythologie, Vorgeschichte und Runen

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zu den Themen Germanische Mythologie und Runen aus unserem ersten Antiquariatskatalog.


143.    Arnkiel, Trogillus [Troels]: Cimbrische Heyden-Religion, Erster, Andrer, Dritter [und] Vierdter Theil [kmpl., gebunden in 2 Bde.]. Was unsere Vorfahren Cimbrischer Nation / Die Sachsen / Guten / Wenden und Fresen / und die von denselben herstammende Mitternächtige Völcker für Götter / Opfer / Götzendienst / Gebeth / Fest-Tage / Altaren / Hay[n]en / Kirchen / Priester / Obrigkeit / Ehstand / Schulen / Zaubereyen / Weissagunge / Oraculen / Tauffe / Leichbegängnisse / u. Begräbnisse gehabt. Deßgleichen / was sie von der Welt Schöpffung und Regierung / von guten und bösen Engeln / von Landstraffen und Trübsahlen / vom Tode und der Seelen Unsterblichkeit / von Aufferstehung der Todten / von der Welt-Untergang / von der ewigen Seeligkeit und Verdamniß geglaubt. In 4 Theile beschrieben und mit vielen Kupfferstücken beleuchtet. Hamburg, Thomas von Wiering, 1702/03. 9 Bll., 274 S., 27 Bll. / 4 Bll., 115 S., 4 Bll. / 4 Bll., 418 S., 30 Bll. / 4 Bll., 344 S., 18 Bll., mit einigen Holtschnittvignetten, Runen im Text u. 59 Tafeln, z.T. eingefaltet [kmpl. mit 58 Tafeln, das "Goldene Horn von Tondern" wurde hier 2x an versch. Stellen eingebunden], 8°, Franz-Lederbände d.Zt. mit Rückenveroldung u. 5 Bünden

Der Titel des "Andren Theils" lautet: Cimbrisch Gülden Heyen-Horn / bey Tundern 1639 gefunden / Aus dem darunter verborgenem Heydentumb [...]. - Dritter Theil: Cimbrische Heyen-Begräbnisse: Wie unsere Vorfahren Cimbrischer Nation [...] und die von denselben herstammende Mitternächtige Völcker I. Ihre Begräbniß-Gebräuche / II. Ihre Todten-Gräber / III. Ihre Grab-Krüge / IV. Ihre Grab-Schrifften An- und eingerichtet. - Vierdter Theil: Cimbrische Heyen-Bekehrung / Wie unsere Vorfahren [...] Durch das Heil. Evangelium sind bekehret / Und in diesen Landen Das Heydenthumb außgereutet / Die Kirche Gottes gepflanzet / Und das Christenthumb eingewurzelt. -- Etwas abweichend der Vortitel (wird manchmal auch als Titel angegeben): Ausführliche Eröffnung / I. Was es mit der Cimbrischen und Mitternächtischen Völcker [...] Haynen / Oraculen / Zaubereyen / Begräbnissen u. d. gl. von uhralters her vor eine Bewandtniß gehabt [...] II. Eine Erklährung / was es für eine Beschaffenheit mit dem in Ao. 1639 bey Tundern gefundenem seltzahmen Wunder-Horn / so höher als Gold geschätzet wird / gehabt haben möge. III. Was die Cimbrischen und Mitternächtischen Völcker vor Gräber und Töpffe / worinnen sie die Asche der verbrandten Cörper verwahret gehabt / und ihre gebrauchte seltzahme Grab-Schrifften. IV. Endlich auch / wie diese Völcker mit grosser Mühe zum wahren Christlichen Glauben gebracht und bekehret worden. [...] --- Goodland: A Bibliography of Sex Rites and Customs, S. 20; Arntz: Bibl. d. Runenkunde, 100; Ackermann I/ 316; Irminsul-Buchweiser I. - Troels (Trogillus) Arnkiel (1639-1712), luth. Theologe u. Altertumsforscher, der sich um die Einführung der Konfirmation in Schleswig-Holstein verdient gemacht hat. Vorliegendes Werk gilt als wichtige Quelle zur Vor- u. Frühgeschichte, der letzte Teil auch über Grönland. Die Abb. zeigen u.a. Götter, den Moloch, Altare, Priester, die Leichenverbrennung, Münzen, Gräber. - Einbände etwas berieben u. tlw. beschabt; ein paar sehr kleine Fehlstellen im Leder; jew. ein geschwärzter Stempel auf der ersten Seite oder Tafel; ein Randausriß im Titel professionell ergänzt (ohne Textberührung); eine gefaltete Tafel mit kleiner Randläsur ohne Bildberührung; Seiten tlw. gebräunt u. schwach fleckig. Altersgemäß sehr schöne Expl. mit dreiseitigem Rotschnitt.

 

144.    Baetke, Walter: Wesenszüge nordischer Frömmigkeit. Gütersloh, Verlag C. Bertelsmann, [1937]. 23 S., 16°, O-Broschur

Der Religionswissenschaftler Walter Baetke (1884-1978) fragt kritisch in Bezug auf die neue "deutsche Glaubensbewegung", die eine neue Religion aus "germanischem Geist" schaffen will, "wie es sich mit dem nordischen Glauben, den man unserm Volke als Ideal deutscher Frömmigkeit hinstellt, eigentlich verhalte." (S. 4f.) - Etwas bestossen u. gebräunt; Deckel u. Titel leicht knittrig, sonst gutes Expl.

 

145.    Balzler, L. (Abb. in Bd. I) und Arthur Nordén (Bd. II): Schwedische Felsbilder. Werke der Urgermanen. Schriften zum Wiederaufbau der alten nordischen Kulturen I und II. [2 Bde., kmpl.]. I: Schwedische Felsbilder von Göteborg bis Strömstadt. II: Felsbilder der Provinz Ostgotland in Auswahl. Aufgesucht, abgebildet und mit einer Einleitung versehen von Arthur Nordén. Erstausg. Hagen i.W. (und Darmstadt), Folkwang-Verlag, 1919, 1923. 72 S., 58 Tafeln / 43 S. mit 58 Textabb., 61 Tafeln, z.T. eingefaltet, 4°, Illus. O-Halbleinen

(Band II = Band X der Reihe: Schriften-Reihe Kulturen der Erde). - Die Felsbilder in Band I wurden von L. Baltzer aufgenommen; Grundlagenwerke für die völkische Wissenschaft, auf das sich unter anderem Herman Wirth bezog (u.a. Autor von "Der Aufgang der Menschheit", "Die Urschrift der Menschheit"). "Der Mensch, der diese Dinge gmacht hat, steht nicht in der Affenlinie, sondern er ist ein in jeder Hinsicht gut ausgebildetes Wesen, dieser Mensch hat die Sprache erfunden und gemacht, hat befohlen, daß seine Sprache auf der ganzen Erde gesprochen wird, und kein Wesen hat ihm widersprechen können... Woher er diese übermenschlichen Gaben hatte, das kann nur die tiefste psychische Konzentration sagen, nicht aber eine rückblickende historische oder prähistorische Forschung." (I, S. 64). - "In der folgenden Arbeit soll ein Ausschnitt aus dem Gebiet der schwedischen Felszeichnungen ausgewählt werden, um Material zu liefern zur Beleuchtung des allgemeinen Charakters dieser Felsritzungen und zur Besprechung der Elemente ihrer Darstellungen, sowie der Übereinstimmung derselben mit den Wirklichen Erscheinungen der damaligen Zeit. Es soll also versucht werden... ausfindig zu machen, was man als ihre leitende Idee bezeichnen könnte." (II, S.8) - Ecken etwas bestossen u. Kanten berieben; Band I mit mehreren Bibliotheksstempeln (auch im Text) u. gebräuntem Papier, eine Tafel etwas schief eingefaltet u. daher mit Randläsuren; Band II mit geknicktem Vorsatzblatt, Textteil durchgehend mit kl. Riss (1cm), sonst gut.

 

146.    Böttger, Dr. Heinrich: Sonnencult der Indogermanen (Indoeuropäer) insbesondere der Indoteutonen aus 125 hebräischen, griechischen, lateinischen und altnordischen Original= und zweihundertachtundsiebzig sonstigen Quellen geschöpft und erwiesen. Breslau, Verlag von Leopold Freund, 1890. XXXII, 167 S., 8°, Priv. Leinen

Vorliegende Schrift gibt die "Geschichte der Deutschen von der Wiege des Menschengeschlechts in den paradiesischen Tälern des Himalaja an bis zu den Symbolen des Sonnencultes, den Pferdeköpfen, Hähnen und Schwänen auch auf den Giebeln der Bauernhäuser in Deutschland." (S. XVIII) - U.a. über: Vorhandensein des weißen Pferdes, zunächst in Deutschland u. von da bis Indien hinwärts; Verbreitung des Sonnenkultes der Indogermanen vom Ganges u. Indus aus bis Rußland; Bedeutung des Hahns u. des Schwans im Sonnenkult der Indogermanen; Wesen u. Eigenschaften des Sonnengottes bei den Indogermanen. - Vorsatz mit Marginalien; wenige saubere Bleistiftanstreichungen; einige Eselsohren, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

147.    Burg, Fritz: Die älteren nordischen Runeninschriften. Eine sprachwissenschaftliche Untersuchung. Berlin, Weidmannsche Buchhandlung, 1885. 2 Bll., 176 S., zahlreiche kl. Runenabb. im Text, 8°, Gemustertes Halbleinen d.Zt. 

Der Autor Fritz Burg (1860-1928) möchte feststellen, "welche worte der 'ältern' nordischen runeninschriften noch auf ungermanischem standpuncte stehen; welche sich bereits von ihm entfernt haben; und welche von diesen letztern specifisch nordischen sprachcharacter aufweisen, das soll heissen: sich durch die wirkung specifisch nordischer lautgesetze oder durch specifisch nordische analogiebildung vom urgermanischen standpuncte entfernt haben... Ich hoffe, dass meine sammlung der 'ältern' im norden bisher gefundenen runeninschriften mit ausnahme der bracteatinschriften vollständig ist." (Einleitung). Unter nordischen Runeninschriften versteht Burg solche aus Schleswig, Dänemark, Schweden u. Norwegen, besprochen werden z.B.: Das goldene horn von Gallehus; Der scheidebeschlag von Torsbjerg; Der lanzenschaft aus dem Kragehulmose; Der seeländische bracteat nr. 57; Der stein von Sölvesborg; Die steine von Björketorp u. Stentoften; Der stein von Rök; Der stein von Tune. - Im Anhang ein längerer Brief des Runenforschers Wimmer, ein "Verzeichnis nordischer litteratur" u. ein kleiner Index. - Einband etwas bestossen u. berieben; Vorsatz mit ExLibris u. Besitzervermerk von Uwe Wolters; einige wohl fachkundliche Anmerkungen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

148.    Fischbach, Friedrich: Ursprung der Buchstaben Gutenbergs. Ein Beitrag zur Runenkunde / nebst 16 Tafeln mit Ornamenten des Feuer-Cultus. Mainz, Mainzer Verlags-Anstalt und Druckerei, 1900. 24 S., 16 Tafeln, 2 Bll., 4°, Illus. O-Karton 

Großformatige Schrift zur Gutenbergfeier 1900. - Friedrich Fischbach versucht die christliche Dreifaltigkeitslehre aus dem arischen Feuer-Kult abzuleiten. Meist blieb unbekannt, dass mit der Schrift "Ursprung der Buchstaben Gutenbergs" der Grundstein zu einer nachfolgenden, schwärmerischen Runenliteratur gelegt wurde. Der Autor verglich antike Schriftzeichen mit den Runen, um deren hieroglyphischen Ursprung herauszufinden, was Guido List später aufgriff u. weiter popularisierte. Der Ideentransfer der Fischbach'schen Irrtümer zu Guido List ist feststellbar, obwohl ihn List als "Quelle" nur eher beiläufig erwähnt. Karl Heise nimmt in seinem Buch "Parsifal. Ein Bühnenweih-Festspiel Richard Wagners in okkult-esoterischer Beleuchtung" ebenfalls Bezug auf Friedrich Fischbach u. selbst Lanz von Liebenfels erwähnt den Autor im Ostra-Heft 32. Siehe auch Arntz: Bibliographie der Runenkunde 885. - Rücken leicht angerissen; Bibliotheksexpl. mit Standortmarke u. gestempelten Innentitel; zarte kl. Anstreichungen u. eine Anmerkung mit Bleistift, sonst ein gutes Expl. mit Buchschmuck des Autors.

 

149.    Fischbach, Friedrich (Hrsg.): Asgart und Mittgart. Das Goldene Hausbuch der Germanen. Enhält die schönsten Lieder der Edda und den Nachweis, dass am Niederrhein zwischen der Sieg und Wupper die ältesten Mythen der Arier (auch die der Griechen) entstanden sind. Nebst Flurkarte. Köln, K.A. Stauff & Cie., [1902]. IV, 191 S. mit gefalt. Karte, 8°, O-Karton 

Das umfangreichste Werk des Wiesbadener Prof. Friedrich Fischbach zu seiner These, dass Asgart u. Mittgart am Niederrhein zw. der Sieg u. Wupper lag u. dass die ältesten Mythen der Arier (auch die der Griechen) dort entstanden sind. Ein Ideentransfer zu Guido List ist, ist wie in allen Werken des vom Autors feststellbar, selbst Lanz von Liebenfels erwähnt den Autor im Ostra-Heft 32. - Deckel leicht bestossen u. angestaubt; angeknickte Ecken; Rücken am oberen Kapital mit kl. Fehlstelle u. Anriß ; Insektenfraß am Fuß des Innentitels, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung u. der mehrfach gefalteten Karte (44,5x27cm) am Rückendeckel.

 

150.    Fischer, Hanns: Das kosmische Schicksal der Germanen. Mit XIX Kunstdrucktafeln und 21 Bildern im TextMit XIX Kunstdrucktafeln und 21 Bildern im Text. Breslau, Verlag Dr. Hermann Eschenhagen, 1936. 170 S., mit 19 Tafeln u. 21 Textabb., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag 

Hanns Fischer beantwortet die Frage "woher unsere germanischen Ahnen wohl kamen, ob sie wirklich 'Barbaren' waren", indem er "eine ebenso verblüffende wie neuartige und großartige Theorie über die Entwicklung der nordischen, atlantisch-germanischen Menschen seit der großen Tertiär-Eiszeit aufstellt. Das Eigenartige seines Werkes liegt aber weniger in einer ungewöhnlichen Ausdeutung der Funde als vielmehr in der Aufdeckung der kosmisch bedingten Änderung der germanischen Seelenhaltung... Alle Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte, alle Ausgrabungen und Entdeckungen, die Arbeiten von gelehrten wie Prof. Herman Wirth, Hanns Hörbiger, Georg Hinzpeter und anderen sowie seinen eigenen umwälzenden Untersuchungen hat er dabei berücksichtigt." (Klappentext). - U.a. über: Vor der Sintflut; Geburt der atlantisch-nordischen Rasse; Der heilige Urglaube der atlantisch-nordischen Menschen; Das Geheimnis der Weistümer; Die Vertreibung aus dem Paradiese; Der Niedergang der Germanen u. die große Schicksalswende. - Umschlag angeschmutzt u. mit Randfehlstellen, sonst ein sehr gutes Expl.

 

151.    Gorsleben, Rudolf John: Hoch-Zeit der Menschheit. Das Welt-Gesetz Der Drei Oder Entstehen-Sein-Vergehen in Ursprache-Urschrift-Urglaube. Aus den Runen geschöpft. [Reprint der Ausg. Leipzig 1930]. Bremen, Faksimile Verlag, 1993. XXV S., 1 Bl., 764 S., 1 Bl., mit montiertem Frontispiz u. zahlr. Abb., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag

(= Forschungsreihe "Historische Faksimiles"). - Ungekürzter, aufwendiger Reprint der Ausgabe Leipzig 1930. Enthält im Gegensatz zur Originalausgabe ein umfangreiches Register von Dr. Michael Damböck. - U.a. über: Was ist Kahla?; Überlieferung; Geheimwissenschaften; Wissen ist Erberinnerung; Rata-Rasse; Fernzeugung; Keimkraft; Imprägnation des Weibes; Gott u. Rasse sind eins; Ariertum, Christentum u. Buddhismus; Zucht oder Un-Zucht?; Parzival u. die Ritterorden; "Heiliger Frühling"; Die Hyperboräer; König Krenos von Atlantis; Wanderung der Arier über die Erde; Menschen-Schöpfung u. Menschen-Opfer; Sonnen-Rhythmus u. Sonnen-Ritus; Der Durchbruch arischen Geistes; Was ist die Edda?; Das Blendwerk der Götter; Die Entdeckung Hörbigers (Welteislehre) u. die eddischen Schöpfungsmythen; Aus Hitze u. Kälte entsteht die Welt; Die Hoch-Heilige Drei; Von Büchern, die den Geist u. den Leib töten; Die Lehren der Ketzer; Der Templerorden; Der Sonne-Sohn; Ur-Schau; Die Ältere Atlantische Christliche Kirche; Ewige Wiederkehr; Die Offenbarung Gottes in der Zahl; Das Hagall als Raumzeichen; Der kosmische Ursprung der Runen; Die Runen als Feinkraft-Flüsse im Weltenraum; Vom Krist-All zum All-Krist; Die Runen im Tyr-Kreis; Das Hakenkreuz als kosmisches Rückgrat; Stein-Kreis u. Stein-Kalender; Ur-Sprache; Runen-Weihe; Das Runen-Futhork in Einzel-Darstellungen; Hag-All = All-Hag; Runenzauber in der Edda; Das ABC; Das "Vater-Unser", eine Runen-Reihen-Raunung; "Hans Hegellin", Eine geheimnisvolle Inschrift-Dinkelsbühl; Eine Wappenlesung am Beispiel von Dinkelsbühl; Albrecht Dürer als Armane; Einige Bsp. für armanisches Runenwissen. - Rudolf John Gorsleben (1883 - 1930) war Gründer u. bis zu seinem Tod Leiter der Edda-Gesellschaft. Sein monumentales u. deutlich antisemitisches Hauptwerk "Hoch-Zeit der Menschenheit" hatte in völkischen Kreisen u. auf die schwärmerische Runenrezeption einen weitreichenden Effekt. - Ein sehr gutes Expl.

 

152.    Gottfried, Richter: Die Germanen als Wegbahner eines kosmischen Christentums. 2. Aufl. Breslau, Im Verlag Arno Ullrich, 1936. 72 S. mit einigen Runen im Text, 8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Frühgermanische Kultur; Totenkultus; Sternenweisheit u. Sonnenheiligtümer; Runengeheimnisse; Götterdämmerung u. Götterwiederkehr; Das Weltbild der Edda; Römische u. iroschottische Mission; Runensprache u. Menschenweihehandlung. - Der Autor bezieht sich auf Herman Wirth u. Rudolf Steiner. Er versucht zu belegen, dass die Runen, versteckt in die Symbolik des christlichen Ritus aufgenommen wurden. - Min. lichtrandig; eine Deckelecke leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

153.    Heitmann, Heinrich: Das Heilige Tal Germaniens. Secretiora Germaniae. Erstausg. Vlotho a.d. Weser, Weser-Verlag, 1935. 54 S., 1 Bl. mit 16 Abb. auf Tafeln u. 2 Karten, 8°, O-Karton 

Vertritt die These, dass bei Vlotho/Bonstapel das Heilige Tal der Germanen lag. Bei seiner Beweißführung entwickelt Heitmann eine eigene Irminsul-Theorie: "Und weshalb wählte man die Externsteine zur Anbringung des Bildes? Nun, die Externsteine boten hier im Bezirk die einzige Möglichkeit dazu. - Island erhielt die urgermanische Kultur unseres Tales, die Externsteine haben aber beide nichts mit dem Ursprung dieser Dinge zu tun. Ursprung der germanischen Kultur und allen Kultgeschehens ist das heilige Tal bei Vlotho an der Weser." - Zwei Seiten fingerfleckig, sonst sehr gutes Expl.

 

154.    Helm, Karl: Altgermanische Religionsgeschichte. Band II: Die nachrömische Zeit., Teil I und II [= alles Erschienene von Bd. II]. Teil I: Die Ostgermanen. Teil II: Die Westgermanen. Erstausg. Heidelberg, Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1937, 1953. 76 S. / 292 S., 8°, O-Karton 

(= Teil I: Germanische Bibliothek. Begründet von Wilhelm Streitberg. I. Abteilung, V. Reihe, Zweiter Band / Religionswissenschaftliche Bibliothek. Begründet von W. Streitberg. Fünfter Band // Teil II: Germanische Bibliothek. Hrsg. von Richard Kienast und Richard v. Kienle. Fünfte Reihe: Handbücher und Gesamtdarstellungen zur Literatur- und Kulturgeschichte). - Beide Bde. sind Erstausg. Geplant war noch ein dritter Teil "Die Nordgermanen", der jedoch von Helm nicht mehr geschrieben wurde. Trotz der unterschiedlichen Erscheinungsjahre beide in gleicher äusserer Gestaltung u. Grösse. - Karl (Hermann Georg) Helm (1871-1960), dtsch. Germanist u. mit vorliegenden Bänden wegweisender Religionswissenschaftler. - Seiten unbeschnitten, sonst gute Expl.

 

155.    Höfler, Otto: Kultische Geheimbünde der Germanen. Band 1 [= alles Erschienene]. 1. Aufl. Frankfurt a.M., Verlag Moritz Diesterweg, 1934. XIV S., 1 Bl., 357 S., 1 Bl., mit Textabb., Gr.-8°, Halbleder d.Zt. mit Rückenbeschriftung

Ursprünglich 1934 unter dem Titel "Totenheer-Kultbund-Fastnachtsspiel" als Habilitationsschrift eingereicht; die Buchveröffentlichung erschien noch im gleichen Jahr. - Otto Höfler (1901-1987) war Schüler von Rudolf Much (1862-1936), in der vorliegenden Arbeit vertritt er die These, dass unter den Germanen geheime Männerbünde existiert hätten, deren Zweck es gewesen sei, Schaden von der Gemeinschaft abzuwenden. So sollen sie u.a. auch kulturzerstörende Frauen (Hexen u. Dämoninnen) aufgespürt u. vernichtet haben. - Ein sehr gutes Expl. des seltenen u. gesuchten Werks.

 

156.    Hoffmann, Dr. Ferdinand: Nachklänge altgermanischen Götterglaubens im Leben und im Dichten des deutschen Volkes. Hannover, Hahnsche Buchhandlung, 1888. 144 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen  

U.a. über: Übersicht über die Quellen der deutschen Mythologie; Erinnerungen an die alten Göttergestalten; Nachklänge des Wodansdienstes im Christentum; Wodan als Teufel; Freia als Teufelin; Donar als Teufel; Nachklänge des Ostaradienstes im Christentum; Dämonisches; Ziu, Irmin, Er; Riesen; Zwerge. - Durch Register erschlossen. - Einband min. berieben; kl. Besitzerstempel im Vorsatz, ein schönes Expl.

 

157.    Hupp, Otto: Wider die Schwarmgeister! Erster, zweiter und dritter Teil [kmpl]. (1) Berichtigung irriger Meinungen über das Wappenwesen. Mit einigen Abb. (2) Beiträge zur Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Wappen. Mit wenigen Abb. (3) Zu den neuen Staatswappen. Zum Wappengebrauch der Städte und der Bürgerlichen. Der Runenstar. Hantgemal und Wappen. Mit wenigen Abb. München, Max Kellers Verlag, 1918-1919. 70 S., 1 Bl. / 88 S. / 96 S., jew. mit Abb., Gr.-8°, O-Karton 

Der Heraldiker Otto Hupp (1859-1949), der auch als Graveur, Werbegraphiker u. Keramiker tätig war, geht in diesen Werken mit den Schriften von Guido von List u. Bernhard Koerner hart ins Gericht. Letzter versuchte daher, Hupp zu verklagen, scheiterte aber jedes Mal an den Gerichten. - Einbände gering bestossen, unterschiedlich lichtrandig, Rücken mit Tinte beschriftet, Seiten leicht gebräunt; der 3. Teil ist etwas kleiner beschnitten als die anderen, gesamt gute Expl.

 

158.    Jahn, Dr. Ulrich: Die Deutschen Opfergebräuche bei Ackerbau und Viehzucht. Ein Beitrag zur Deutschen Mythologie und Alterthumskunde. Unv. Neudruck der Ausg. von 1884. Breslau, M. & H. Marcus, 1935. VIII, 350 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen, beide O-Deckel mit eingebunden 

(= Germanistische Abhandlungen, begründet von Karl Weinhold, fortgeführt von Friedrich Voigt, herausgegeben von Walther Steller. 3. Heft). - Der Autor will versuchen, "den wichtigsten Theil des deutschen Cultus wiederherzustellen, indem wir die Opferbräuche unserer heidnischen Vorfahren, welche sich auf den Ackerbau und die Viehzucht beziehen, aus den vorhandenen Quellen nachweisen und sodann näher erörtern und in ein System bringen." (S.5). - U.a. über Opfer bei Viehseuchen; Nothfeuer u. Johannisfeuer; Opfer bei Hungersnoth; Ernteopfer des einzelnen Hausstandes; Opfer bei der Obstzucht; Die Opfer zur Zeit der Wintersonnenwende. - Mit Literaturverzeichnis u. Register. - Stellenweise Bleistiftanstreichungen, sonst ein sehr gutes Expl.

 

159.    Jossé, Roland Dionys: Die Runen. Runenkunde. Runenweissagung. Runenzauber. Runenreißung. Mit 37 Abbildungen im Text. Als Manuskript gedruckt. Speyer am Rhein, Selbstverlag, Hrsg. Aswitha-Bewegung , 1952. 92 S., mit Tabellen u. Textfig., 8°, Illus. O-Halbleinen

Roland Dionys Jossé, Begründer der Aswitha-Bewegung für Urreligion u. Asen-Weistum, bezieht hier sehr eindeutige, ehemals völkische Positionen. - U.a. über: Runenverfälschungen; Braunes Asiatentum ("man betrachte einmal die Bilder von Göring, Goebbels, Ley, Himmler usw... alles andere als germanisch. Hitler selbst trug nicht wegzuleugnende mogolische Rassenzüge - psychich noch mehr als physisch. Sein ganzes System war asiatischer Despotsmus..."); Wiedergeburt des Runenwissens ("Für uns Spätlinge atlantischer Herkunft, die noch um die kosmische Verbundenheit ihrer Herkunft wissen, ist die gegenwärtige Situation nicht leicht: Sagen wir 'Norden', so legt man es als 'Potsdam' aus, sagen wir 'Rasse', so denkt man an Judenverfolgung."); Runengebrauch; Zwei Welthaltungen: Mantik u. Magie; Die 18 mantischen Runen; Die Befragung; Die Deutung der Runenlose ("Warnung vor Mißbrauch: Wer alle gegebenen Anweisungen genau beachtet und reinen Sinnes und reinen, NORDISCHEN BLUTES ist, den werden die Runen nie betrügen."); Runenzauber (Runomagie); Runenformen. - Mit kl. Literaturverzeichnis. - Kleine Klebemarke im Innendeckel, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten (Im KVK kein Eintrag).

 

160.    Kießling, Edith: Zauberei in den germanischen Volksrechten. Jena, Verlag von Gustav Fischer, 1941. 79 S. mit 1 Tafel, 8°, O-Karton

(= Beiträge zur mittelalterlichen, neueren und allgemeinen Geschichte. Hrsg. von Friedrich Schneider. Band 17). - U.a. über: Zauberei als kultische Vorstellung bei allen Völkern; Dämonen u. Zauberei bei den Germanen; Kirche u. Zauberei u. der Einfluß der Kirche auf die weltliche Gesetzgebung; Das Volksrecht unter kirchlichem Einfluß; Gerichtsverfahren. - Mit Literaturverzeichnis. - Rücken leicht bestoßen, sonst ein gutes Expl., unbeschnitten.

 

161.    Köhler, Friedrich: Wo war die Varus-Schlacht? Neue Forschungen und Entdeckungen. 1. Aufl. Dortmund, Verlag von Fr. Wilh. Ruhfus, [1925]. 102 S. u. 4 Tafeln, 8°, Illus. O-Karton  

U.a. über: Unser Quellenmaterial; Neues Licht in der Alisofrage; Eine folgenschwere Falschdeutung; Der Zug des Germanicus vom Jahre 15 n. Chr.; Der Teutoburgerwald; Die Germanicusschlacht im "Unwegsamen"; Das "Römerlager" bei Kneblinghausen; Der Ort des Sommerlagers; Die Schauplätze der Varusschlacht. - Angestaubt u. etwas bestossene Ecken, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

162.    Koerner, Dr. jur. Bernhard: Handbuch der Heroldskunst. Erster, Zweiter, Dritter und Vierter Band [kmpl.]. Wissenschaftliche Beiträge zur Deutung der Hausmarken, Steinmetz-Zeichen und Wappen mit sprach- und schriftgeschichtlichen Erläuterungen nebst kulturgeschichtlichen Bildern, Betrachtungen und Forschungen. Nebst selbstgezeichneten bunten Wappentafeln, mit Bildbeilagen und Abbildungen. - (1) Altgermanische Zahlzeichen, Silben- und Buchstaben-Runen. (2) Binde-Runen. (3) Zeit-Runen, Sonnen- und Himmels-Zeichen. (4) Sonnenlauf-, Heils- und Veme-Zeichen, geheime Schlüssel. Görlitz, Verlag von C. A. Starke, Königlicher Hoflieferant, 1920-1930 [1933]. 355 S. mit 55 farb. Wappentafeln / 367 S. mit 52 farb. Wappentafeln / 359 S. mit 63 farb. Wappentafeln / 432 S., 1 Bl. mit 55 farbigen Wappentafeln., alle Bde. dazu mit zahlreichen Textabb., 4°, O-Halbleinen mit Goldschrift

Dr. jur. Koerner (1875-1952) war Reichspräsidalrat, Mitglied des königlich preußischen Heroldsamtes u. Stiftungsmitglied der Guido-von-List-Gesellschaft. Sein Interesse am heraldischen Okkultismus verhalf Guido von List zu fast unbegrenzten Material für seine Runen- u. Heraldikforschung. In dem von List gegründeten "Hohen-Armanen-Orden" war Koerner unter dem Titel "Arz-Femo-Aithari" Mitglied. Dass die Runenauslegungen aus diesem in Einzellieferungen erschienenen "Handbuch der Heroldskunst" in völkischen Kreisen grosse Beachtung fanden, belegt auch der damalige Bezieher Karl Maria Wiligut. Im Adressverzeichnis des zweiten Bandes findet man den "Erberinnerer" unter der Eintragung 314 wieder. Koerners Werk ist ohne Zweifel eine der Quellen für Wiliguts Wissen, das später Darré u. Himmler so gerne in Anspruch nahmen. Der 4. Bd. geht auch auf die Externsteine ein. - Mit Registern. - Kanten etwas berieben; Einbände u. Seiten etwas stockfleckig; Besitzerstempel u. sehr vereinzelte Anstreichungen von dem flämischen Heraldiker A. de. Badrihaye (entwickelte 1964 ein neues Gemeindewappen für Driftsethe); altersentsprechend gute Expl.

 

163.    Kummer, Siegfried Adolf: Heilige Runenmacht. Wiedergeburt des Armanentums durch Runenübungen und Tänze. Erstausg. Hamburg, Verlag Max Duphorn, [1932]. 205 S., 3 Bll. mit vielen Textabb. u. 4 Tafeln (Frontispiz mit Bild des Verf. u. 3 mediale Bilder, eines farbig), Gr.-8°, Illus. O-Karton 

U.a. über: Runenschlüssel; Astralsendingen; "Walküren"; Malteser-Hakenkreuz; Magische Quadrate; Runen des Jahreslaufs; Magische Feinkräfte der Edelsteine; Steinmetzzeichen; Krankenbehandlung durch Heilrunen; Runenpendeln. - Siegfried Adolf Kummer (1899-?) hatte 1927 die Runenschule "Runa" gegründet, die mit der Sommerschule Bielatal Bärenstein (Georg u. Alfred Richter) verbunden war. "In ihr wird reinen strebenden Blutsbrüdern und -schwestern der wahre Weg zu dem großen Gott, Allvater, erschlossen." Neben den Runenübungen, die vergleichbar mit der Runengymnastik von Marby sind (S. 71), wurden Intonationen u. Runen- Tänze gelehrt. "Wie man nun im Radioapperat verschiedene Wellen aufnehmen kann, so kann der Germane durch Runenübungen und Tänze ebenfalls den Zustrom von unsichtbaren, feinstofflichen Allwellen regulieren. Wer dies für unmöglich hält, wird nie Gedankenwellen aufnehmen können, denn er schwingt mit dem kosmischen All in Disharmonie, ist durch fremdrassiges Blut belastet." - Einband leicht angestaubt u. gering fleckig; Kapitale etwas bestossen u. leicht angerissen; vereinzelte Anstreichungen, sonst gut; Vortitel mit eingeklebtem Zeitungsausschnitt u. handschriftlicher Anmerkung dazu, evtl. persönlich von Kummer (?).

 

164.    [Lingen, Hermann Ulrich von]: Von der Vermeinten Gallischen Göttin Onvana oder Dem alten Teutschen Abgott Tanfan. [Wittenberg, Gerde], [1730]. 48 S., Kl.-8°, Heftstreifen 

Es handelt sich hierbei um die erste Abhandlung (in sich abgeschlossen) des ersten Teils von "Herrmann Ulrichs von Lingen Kleine Teutsche Schrifften", die allerhand verschiedene Theman behandeln. Gesamt sind 3 Bände des Werks erschienen. - Kapitel I behandelt die "Vermeinte Gallische Göttin Onvana" u. Kapitel II die "Alte Deutsche und Gallische Gottheit Tanfana." - Das erste Blatt mit zwei hinterlegten "Eselsohren"; Expl. ist etwas gebräunt u. gering fleckig, sonst gut.

 

165.    List, Guido: Deutsch-Mythologische Landschaftsbilder. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. 2., stark verm. Aufl. mit zahlr. Illus. u. zwei Kartenbeilagen. Wien, Verlag des Verfassers durch die Guido-von-List-Gesellschaft, [1913]. XV, 368 S. / 3 Bll., S. [369]-679, 3 Bll. mit 94 Abb. u. 2 Karten, 8°, Illus. O-Halbleinen

(= Guido List's Gesammelte Werke Erster u. Zweiter Band). - Mohler: B 121.1; Arntz 2055-2258a. - Guido List (1848-1919), nach dem Tod des wohlhabenden Vaters 1877 freier Schriftsteller. 1902 elf Monate lang vorübergehende Erblindung durch Schichtstar, danach entstand sein innerlich geschautes Hauptwerk. Bereits 1903 bildete sich um den charismatischen "Meister" eine Guido-von-List-Gesellschaft, gegründet in Wien durch Friedrich Wannieck, dessen Sohn Friedrich O. Wannieck u. Lanz von Liebenfels. 1911 gründete List seinen "HAO" (Hoher Armanen Orden). List, der sich auch als "Erberinnerer" bezeichnete, legte mit seinen Werken die Grundlage der völkischen Runenkunde u. deren schwärmerische Deutung. Er vertrat die Theorie, dass es eine archaische, altgermanische Urschrift aus Sinnbildern gab. So seien z.B. in Wappen u. dem Fachwerk alter Häusern Textbotschaften "verkalt". Lists Auslegungen u. Sinnessprüche zu den Runen wurden von späteren Sinnbildkundigen, so auch von Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor mehr oder weniger abgewandelt übernommen. Zu den schärfsten Kritikern gehört der Heraldiker Otto Hupp. - "Wer List verstehen will, der muß seine 'Deutsch-Mythologischen Landschaftsbilder' gelesen haben. Sie sind die Pforte zu der Weltanschauung, die der Meister entdeckt und neu begründet hat." (Geleit) - Gute Expl. mit nur leichten Gebrauchsspuren; Seiten papierbeidngt gebräunt; bei Bd. 2 das hintere Vorsatzgelenk sauber geklebt.

 

166.    Marby, Friedrich Bernhard: Die drei Schwäne. Von einer stillen Schwanenbucht, von Weltraum-Weiten, von der ewigen Liebe zwischen Bruder- und Schwester-Seelen und von der alten, heiligen Ordnung entsprechend der Entelechie des Alls, sowie der Entfaltung schöpferischer Kräfte durch das Raunen der Runen wiederentdeckt von Friedrich Bernhard Marby - Erinnerungen, Schauungen, Erlebnisse, Übungen, Erfahrungen und Erfolge. 1. Aufl. Stuttgart, Marby-Verlag, [1957]. VI, 176 S., mit 1 Taf. u. 1 Originalfoto, 8°, Silbergepr. O-Leinen 

Der völkische Esoteriker Friedrich Bernhard Marby (1882-1966) befasste sich mit Astrologie, Pendeln u. alternativen Heilmethoden, ist aber meist bekannt für seine Runenforschungen. Ab 1924 gab er die Zeitschrift "Der eigene Weg" heraus. 1935 veranlassten Marbys Runenforschungen Wiligut/ Weisthor zu eimem Brief an seinen Dienstherrn Heinrich Himmler, in dem er forderte man möge doch etwas gegen die Runengymnastik des Siegfried Adolf Kummer u. des Marby unternehmen. Dass Marby u. seine Aktivitäten im NS unerwünscht waren, belegt seine Einweisung in versch. KZs, wo er insgesamt 99 Monate bis April 1945 verbrachte. - Einband min. berieben u. verblasst, sonst ein gutes Expl. mit einem montiertem Originalfoto u. Widmung des Verfassers.

 

167.    Marby, Friedrich Bernhard (Hrsg.): Hag-all. Runen-Kalender der Runen- und Priester-Astrologie für das zweite Vierteljahr 1930. Stuttgart, Marby-Verlag, 1930. 72 S., 8°, Illus. O-Karton 

Astrologisches Vierteljahresbuch April-Juni 1930. - U.a. über: Tägliches Wetterbild; Zukunftsaussichten vom 1. April bis 31. Dez. 1930; Momentauskünfte über die tägliche Geschäftswelle; Runen raunen richtig Rat; Domino-Runen; Wann säen, wann pflanzen; Winke für Land- u. Gartenbau; Der homöopatische Berater; Runenheilkunde; Der Persönliche Astrologische Führer; Aus Briefen an Friedrich Bernhard Marby. - Einband leicht angestaubt, sonst ein gutes Expl.

 

168.    Marby, Friedrich Bernhard: Runenschrift, Runenwort, Runengymnastik. Einführung, Überblick und die ersten Runenübungen. Marby-Runen-Bücherei. Erster Doppelband [Bd. 1 u. 2]. 2. verb. u. erw. Aufl. Stuttgart, Marby-Verlag, [1932]. 109 S., 5 Bll. mit Abb. u. 1 gefalt. Tafel, 8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Ewige Gestaltungswege; Rassengeister, Rassenseelen, Rassenkörper; Wo unserer Väter Erbgut blieb; Das Auftauchen der Edda-Runen; Runenwissen u. Germanische Mysterien wurden unter anderen Namen erhalten; Vom Wesen der Wortschrift u. der Buchstabenschrift, Die heilige Schrift-Reihe der Menschheit; Der nordische Futhark mit 16 Runen; Runen-Gymnastik die Notwende; Über Weg u. Wesen der Verstofflichung. - Einband leicht bestoßen, sonst ein gutes Expl.

 

169.    Muchau, Dr. Hermann: Pfahlhausbau und Griechentempel. Kulturgeschichtlich-sprachwissenschaftliche Untersuchungen über die Entstehung der ältesten griechischen Tempel aus den Pfahlhausbauten und Höhlenwohnungen der nordisch-germanischen Volksstämme. Erstausg. Jena, Hermann Costenoble, 1909. XII, 362 S., 1 Bl. mit 60 Abb., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d.Zt., die O-Broschur mit eingebunden 

Prof. Dr. Hermann Muchau entwickelt den 1906 gezogen Vergleich von Paul Sarasin zw. den Pfahlbauten auf der indonesischen Insel Celebes u. den griechischen Tempelbauten weiter. Wie Willy Pastor vertritt der Autor die Hypothese: "Das germanische Pfahlhaus ist das Vorbild des griechischen Tempels". - U.a. über: Die Troglodytenhöhlen in Mitteleuropa u. Griechenland; Die Quellgrotten u. ihre Bedeutung für das Leben der ältesten Bewohner Europas; Die Höhlengräber u. ihre Beziehung zum Totenopfer, zur Wahrsagung u. Götterverehrung; Höhlenwohnungen u. Pfahlbauten; Die hölzerne Vorhalle u. das Megaron (Männersaal); Die Tholosbauten der Mykenier u. Achäer; Die nordisch-germanischen Pfahlbauten u. Blockhäuser; Die Entstehung der griechischen Tempel; Die einzelnen Teile des griechischen Tempelbaues. - Besitzervermerk; Seiten unbeschnitten, sonst sehr gutes Expl.

 

170.    Noah, Bruno: Die Edda. Gelöste Rätsel ur-arischen Weistums aus ältester Überlieferung. Erstausg. Berlin Pankow, Linser Verlag, 1934. 136 S. mit Textabb., 8°, O-Leinen

Die "Edda" als Quelle der letzten Erkenntnis. Kurioses Werk der völkischen Esoterik: "Bal-Dur, der Gott des Ur-Sonnenballs, der nur in den Menschen, nicht aber in Wirklichkeit zu töten ist, und in Hel niederrsteigt, sich 'verkehlt', versteckt bis zum Wiedererwachen im einzelnen Menschen. - Und nun das persönliche Geheimnis: seit Balders Tod dringt Nacht für Nacht die 'schwarze Lanze' aus der 'Kyffus-Höhle' jedem Wollenden sichtbar, schauerlichste Vernichtungsmaterie in die Welt. Giftgas des Kosmos, wie kein schlimmeres möglich. Es wird von unserer Materie abgesaugt, tropft in die Menschenleiber" (S. 78f.) - Darüber hinaus vertritt der Autor u.a. die Vorstellungen der Welteislehre von Hörbiger-Fauth, "Die Entdeckung des Paradieses" von Franz von Wendrin u Marbys Runengymnastik. - Mit kleiner Literaturliste, als "Fußnoten und Erklärungen zur 'Edda'." - Deckel mit schwacher Fleckspur, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

171.    Ow, A[nton] Frhr. v[on]: Brahma - Wodan. Indogermanische Zusammenhänge. Regensburg, Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, 1915. 2 Bll., 79 S., 8°, O-Karton 

Bezieht sich u.a. auf Visionen von Katharina Emmerich über "Hom", den man auch bei den Persern u. Indern als Pflanze u. Gott findet. "Ferner finden wir bei beiden Völkern ganz bestimmte Erinnerungen an einen religiösen Widerstreit in der Urzeit zwischen Altgläubigen und Neugläubigen, zwischen solchen, die am Glauben Noahs festhielten und solchen, die der Homlehre anhingen." (S.15). Ein ähnlicher Kampf zw. Gott (= alter Himmelsvater, Glaube Noahs) u. Mensch (vergötterter Mensch u. Pseudoheiland, Glaube an Hom) soll auch auf germanischem Boden statt gefunden haben. Ow gelangt weiter zu dem Schluss "Der eigentliche Ur-Buddha ('Odi-Bod') war Odin-Wotan." (S.62), der ausserdem mit Brahma vergleichbar sei. - Inhalt: Der Emmerich'sche Hom; Persicher u. indischer Homkult. Haoma-Soma. Brahma; Noachitischer Glaube u. Homlehre, deren Widerstreit in der Urzeit; Odin-Wodan (Adi-Buddha), dasselbe wie Hom-Brahma. - "Odin-Wodan... ist der Pseudoheiland, der Antichrist... Der 'Andere', 'Mächtigere' ist: Christus, der wahre Heiland." (S.79) - Bereits 1906 hatte Ow veröffentlicht: "Hom, der falsche Prophet aus noachitischer Zeit." - Einband leicht bestossen u. fleckig, sonst gutes Expl.

 

172.    Radlof, Dr. Joh. Gottlieb: Die Sprachen der Germanen in ihren sämmtlichen Mundarten dargestellt und erläutert durch die Gleichniss-Reden vom Säemanne und dem verlohrenen Sohne, sammt einer kurzen Geschichte des Namens der Teutschen. Wohlfeilere Ausg. Frankfurt a.M., Verlag von Heinrich Ludwig Brönner, 1827. 1 Bl., XXVIII, 415 S., 8°, Marmorierter Pappband d.Zt. 

ANGEBUNDEN: Joh. Fried. August Kinderling: Geschichte der Nieder-Sächsischen oder sogenanten Plattdeutschen Sprache vornehmlich bis auf Luthers Zeiten, nebst einer Musterung der vornehmsten Denkmale dieser Mundart, entworfen von Kinderling. Eine von der Königl. Groß-Britannischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen gekrönte Preisschrift. Magdeburg, bei G. Ch. Keil, 1800. XXXII, 414 S., 1 Bl. -- Radlof versucht v.a. durch Vergleichsstücke der einzelnen Mundarten die Frage zu beantworten, welche Völker "teutschen Stammes" sind, wann u. wie sie sich, "mit den stammländischen Mundarten verglichen", sprachlich voneinander getrennt haben u. wie sie sich schliesslich wieder einander annähern könnten. (Vorrede). Hauptüberschriften: Die teutsche Sprache vom 4. bis zum 14. Jh., Hoch-Teutsch, Stammgenossliche Mundarten u. Sprachen des Nordischen Teutschlandes im ältesten u. weitesten Sinne, Volks-Mundarten des mittleren u. südlichen Teutschlandes // Kinderling behandelt die "Entstehung, Bildung und Geschichte der Niedersächsischen Sprache bis auf Luthers Zeiten." (S.6) - An Ecken u. Kanten fehlt das Bezugspapier (Abrieb); Rücken mit Längsknick; Vorsatz mit Vermerk auf das angebundene Werk (von alter Hand); die nn. 2 Blatt Druckberichtigungen der "Sprache der Germanen" sind voneinander getrennt in die Vorrede gebunden; das Papier beider Schriften etwas gebräunt u. leicht braunfleckig, sonst gut, Bindung fest.

 

173.    Reuter, Otto Sigfrid: Germanische Himmelskunde. Untersuchungen zur Geschichte des Geistes. Mit 86 Abbildungen und Karten. Erstausg. München, J. F. Lehmanns Verlag, 1934. XVI, 766 S., 1 Bl., 3 gef. Karten, 4 Bll., Gr.-8°, O-Halbleinen 

U.a. über: Beobachtungen des Kreislaufs; Sieg der german. Achtteilung über die mittelalterliche Zwölfteilung; Kampf der Gebetsrichtungen; Sonnenstand u. Himmelsrand; Der gestirnte Himmel; Der Mond u. die Sonne; Südeuropäische Quellen; Die nordische Überlieferung; Volkstümliche Messungen. u.v.m. - "Dieses Buch dient nicht einer leeren Einbildung, sondern ringt und kämpft um eine Wahrheit, die, quellenmäßig begründet, nicht mehr aus unversöhnlichem Haß, aus Vorurteil oder Unkenntnis mit einem Achselzucken zur Seite geschoben werden kann." (S.VII); Mit Quellenapperat u. Register. - Sehr gutes Expl. mit ExlIbris der Bibliotheca Steckiana (Maximilian(us) Steck, Sign. & Nr. nicht ausgefüllt).

 

174.    Rudolf, Adalbert: Edda, Runen aus germanischem Urwalde. Beiträge zur deutschen Götterlehre. Hamburg, G. A. Rudolph's Verlags-Buchhandlung, 1898. 154 S., 8°, O-Karton

"Längst schon sollte kein Zweifel mehr herrschen, daß die nordische Glaubens- und Sagenwelt Fleisch von unserm Fleische und Geist von unserm Geiste, und daß auch namentlich die Edda ebenso unser Eigen ist, wie das der nordgermanischen Vettern." (Vorwort) - Inhalt: Die erste u. die zweite germanische Völkerwanderung; Asen- u. Wanen-Götter; Die Edda; Wöluspa 1. u. 2. Teil; Wegtamskwida; Die kleine Wöluspa; Drei altgermanische Volkslieder. - Einband etwas angeschmutzt, lichtrandig u. mit Randläsuren; Rücken sauber hinterlegt; Seiten leicht gebräunt u. unbeschnitten, sonst gutes Expl.

 

175.    Schierenberg, G. August B.: Deutschlands Olympia (Secretiora Germaniae) oder: Vom Gottesgericht über Roms Sieggötter! Vermuthungen und Untersuchungen über die deutsche Götter- und Heldensage, die wahre Heimat der Eddalieder, ihren Ursprung und ihre Bedeutung. Erstausg. Frankfurt a.M., In Commission der Jäger'sche Buch-, Papier- und Landkartenhandlung, [1875]. 10 Bll., XCVIII, 167, 136 S., 1 gef. Karte u. 4 Tafeln, 8°, Halbleinen d.Zt. 

Nach Schierenberg befand sich die geografische Lage von Asgard aus der Edda, genauso wie der geschichtliche Ort der Varus-Schlacht, in dem Gebiet zw. Paderborn, Detmod u. Höxter. Dabei setzt er z.B. die Externsteine mit Thrymheim oder Skathis Fiöll gleich. - Unteres Kapital am Rücken leicht bestossen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

176.    Schierenberg, G. August B.: Die Götterdämmrung und die Goldtafeln des Idafelds oder die Teutoburger Schlacht in den Liedern der Edda. Erstausg. Detmold, Im Selbstverlage des Verfassers, In Commission: C. Schenk's Buchhandlung, 1881. XXXII, 156, 136 S., 8°, Neueres marmoriertes Halbleinen 

Eine Streitschrift über die Heimat u. Bedeutung der Eddalieder. (Zur Widerlegung der neuerlich darüber veröffentlichten Ansichten des Prof. Bugge u. Dr. Bang dienend.) - U.a. über: Völuspa, Heldensage der Sachsen; Vafthrudnismal; Grimnismal; Die heilige Drei mal Drei oder die Neun in Theben u. Asgard. - Block teilweise etwas fleckig; angerändert u mit kl. Randläsuen, da unbeschnitten, sonst gutes Expl. - Selten.

 

177.    Schierenberg, G. August B.: Die Kriege der Römer zwischen Rhein, Weser und Elbe unter Augustus und Tiberius und Verwandtes. Vervollständigung und Berichtigung der ersten Ausgabe von: Die Römer im Cheruskerland 1862. 1. Aufl. Frankfurt a.M., In Commission bei Reitz & Koehler, 1888. 6, CXCIIa S. mit 1 eingef. Tafel, 8°, Priv. Halbleinen d.Zt. mit goldgepr. Rückenbeschriftung 

Nach Schierenberg befand sich die geografische Lage von Asgard aus der Edda, genauso wie der geschichtliche Ort der Varus-Schlacht in dem Gebiet zw. Paderborn, Detmod u. Höxter. In diesem Zusammenhang widmet der Autor ein ganzes Kapitel den Externsteinen; in der dortigen Grotte sieht er auch ein unvollendetes Mithrasheiligtum der Römer. - Kanten etwas berieben; die doppelseitig bedruckte Tafel mit kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

178.    Schmieder, Arno: Wider die Lüge von der germanischen Götterlehre. Band I und II [kmpl.]. I: Die Götterlieder der älteren Edda. II: Die Asensage und ihr geschichtlicher Hintergrund. Erstausg. Leipzig, Hammer-Verlag, 1937, 1938. 319 S. / 392 S., 8°, O-Leinen 

Ein Werk aus dem berüchtigten, antisemitischen Verlag des Theodor Fritsch (siehe Mohler). Schmieder wertet die Edda als Geschichtsquelle u. versucht zu beweisen, dass sie keine germanische Götterlehre überliefert, sondern die Darstellung historischer Persönlichkeiten beinhaltet. - Bd. I etwas berieben, sonst sehr gutes Expl.; Bd. II mit aufgeplatztem Gelenk, Vorsatz mit Buntstift beschrieben, weitere intensive Anstreichungen mit rotem Buntstift, sonst ein gutes Expl.

 

179.    Schneider, Hermann: Die Felszeichnungen von Bohuslän, das Grab von Kivic, die Goldhörner von Gallehus und der Silberkessel von Gundestrup als Denkmäler der vorgeschichtlichen Sonnenreligion. Ein Deutungsversuch. Halle (Saale), Druck und Kommissions-Verlag von Gebauer-Schwetschke, 1918. 42 S., 1 Bl., 5 eingef. Tafeln, die jew. mehrere Abb. enthalten, 4°, Schlichter priv. Karton mit aufgezogenem O-Deckel

(= Veröffentlichungen des Provinzialmuseums zu Halle. Heft II). - Über altsteinzeitliche "Höhlenkultur". - Einband lichtrandig, fleckig u. mit Randläsuren; der aufgezogene Deckel mit kl. Fehlstellen; Besitzerstempel; erste Seite mit Bleistiftanstreichungen; kl. Rostflecken von den Klammern; unbeschnitten, sonst innen gut.

 

180.    Schütze, M. Gottfried: Der Lehrbegrif der alten Deutschen und Nordischen Völker von dem Zustande der Selen nach dem Tode überhaupt und von dem Himmel und der Hölle insbesondre. Erstausg. Leipzig, Johann Christian Langenheim, 1750. 370 S., 19 Bll. [Register], mit eingefalt. gest. Frontispiz (Portrait d. Autors) 8°, Priv., floral goldgemusterter Pappband 

Frühe wissenschaftliche Arbeit über die Mythologie der germanischen u. nordischen Urbevölkerung vor der Christianisierung mit zahlreichen Fußnoten. Der Autor rezipierte die damals bekannte Literatur z.B.: Arnkiel "Cimbrische Heyden Religion". - Mit Register. - Etwas berieben u. bestossen; Titel mit restaurietem Eckabriß (Verlags- bzw. Druckerangabe dadurch etwas unvollständig); ein Blatt fehlt, liegt aber in Kopie bei (S. 33/34), sonst ein schönes Expl.

 

181.    Sinning, Richard: Der Runenschlüssel zum Verständnis der Edda und anderer Denkmäler des Religionswissens. Erstausg. Halberstadt, Verlag von Rudolf Schönherr, 1925. VIII, 191 S., mit 16 Textabb. u. 2 eingefalt. Tafeln, Gr.-8°, Illus. O-Karton

U.a. über: Das Runenschema des Weltbaumes als Schlüssel für die Aufschließung der Eddalieder; Wodan u. Waderuth; Wotans Runenkunde; Das nordisch heidnische Weltbild; Der nordische Männersaal als Abbild des Weltgebäudes; Der Götterstaat; Vorchristliches in der christlichen Kunst; Der Runenring das Formgesetz der Eddalieder. - Einband etwas bestossen u. leicht angeschmutzt, sonst ein gutes Expl.

 

182.    Stauff, Ph[ilipp]: Runenhäuser. 2. durchgearb., verm. u. erw. Aufl. Berlin-Lichterfelde, Guido von List-Verlag, 1921. 135 S. mit Fig. u. 116 Abb. im Text u. auf Tafeln, 8°, Illus. O-Halbleinen 

U.a.: Vom deutschen Holzbau; Zur Runenfrage; Vom Giebeldreieck u. Dachabschluß; Verschiedenes Figurenwerk; Die Entwicklung ins Schmuckhafte; Das Tau-Zeichen; Anderweite Symbolik. - Philipp Stauff (1876-1923) gehörte zur den völkischen Nachfolgern des Guido von List; bekannt u. umstritten durch die Hrsg. des antisemitischen "Semi-Kürschner", ein Seitenstück zu "Semi-Gotha" u. "Semi-Allianzen". (Siehe Mohler B 121.3). Vorliegendes Werk widmet er Guido von List, dem "Wiederentdecker des alten verlorenen Armanenweistums". - Ecken etwas bestossen; leicht lichtrandig; papierbedingt gebräunt; Signatur im Vorsatz, sonst sehr gutes Expl.

 

183.    Tkány, Anton (Hrsg.): Mythologie der alten Teutschen u. Slaven, in Verbindung mit dem Wissenswürdigsten aus dem Gebiethe der Sage und des Aberglaubens. Nachalphabetischer Folge der Artikel herausgegeben. [Erste u. Zweite Abtheilung, kmpl. in zwei Bde.]. Znaim, Gedruckt bei Martin Hofmann, 1827. VIII, 208 S., 1 Bl. / 214 S., 17 Bll., 8°, Priv. Leinen 

Eine Art alphabetisches Lexikon, das zusammenfasst, "was über Mythologie, Sage und Aberglauben der Teutschen und Slaven in so vielen, zum Theil sehr seltenen und kostspieligen Werken zerstreut gefunden wird." (Vorrede). - Einbände sind deutlich bestossen u. berieben; beide mit Besitzervermerk auf Vorsatz; kl. Bleistiftmarkierungen am Text; Seiten gering gebräunt u. leicht braunfleckig; in Bd. 1 mehrere Wurmspuren, zumeist im Rand, z.T. unter Buchstabenverlust; sonst gute Expl. mit fester Bindung.

 

184.    Uhland, Ludwig: Der Mythus von Thor nach nordischen Quellen. Erstausg. Stuttgart u. Augsburg, Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1836. 2 Bll., 223 S., 8°, Pappband d.Zt., beide O-Deckel montiert 

(= Sagenforschungen von Ludwig Uhland. I. [= alles Erschienene]). - Goedeke VIII, 239, 52; Slg. Hirschberg 346; Slg. Borst 1814. - Leicht bestoßen u. fleckig; Besitzervermerk u. Signatur auf Deckel; sonst ein gutes, breitrandiges Expl.

 

185.    [Waldner, H. A.]: Von alter rheinischer Heimatkunst. Ein Führer durch die baugeschichtliche Entwicklung der alten Siedlungen und Kleinorte zwischen Rhein und Westerwald. Beiträge zum Verständnis der alten Steinmetzkunst und Fachwerkbauten der Fachwerkfiguren und der germanischen Heilszeichen an Bauten. Ein Wander- und Studienbuch mit 66 Abbildungen. [Deckeltitel: Altrhein. Heimatkunst u. german. Heilszeichen]. Hannover, Verlag der Deutschen Bauhütte, [ca. 1912?]. 4 Bll., 79 S. mit 66 Abb., 8°, Illus. O-Leinen

Von der Guido von List Gesellschaft empfohlenes Werk, der Verfasser wertete u.a. das Werk "Runenhäuser" v. Ph. Stauff aus. - U.a. über: Die Steinmetze, ihre Bauhütten u. die Bildhauerarbeit; Geistliches Handwerk u. geistlicher Baumeister; Die alten Hausmarken u. germanische Heilszeichen. - Sehr gutes Expl.

 

186.    Wilhelm, August Benedict: Germanien und seine Bewohner, nach den Quellen. Erstausg. Weimar, Im Verlag des Landes-Industrie-Comptoirs, 1823. XVI, 372 S., 2 Bll. u. 2 gefalt. gest. Karten, 8°, Pappband d.Zt. mit Rückenschild 

Umfangreiche frühgeschichtliche Darstellung, u.a. über: Älteste Bewohner Deutschlands; Hyperboreer; Kelten; Germanen; Gebirge u. Wälder Germaniens; Der Herthahain; Der heilige Hain der Semnonen; Der heilige Hain der Cimbern; Flüsse Germaniens; Haupteinteilung der germanischen Völker; Istävonen auf dem linken u. rechten Rheinufer; Hermionen; Vandalischer Hauptstamm; Das römische Südwestgermanien; Ansichten der Alten von den Ländern u. Meeren im Norden Germaniens; Groß-Germanien nach Claudius Ptolemäus. - Etwas bestoßen u. berieben; Rücken mit kl. Fehlstellen im Bezug; leicht gebräunt oder fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

187.    Wille, Hermann: Germanische Gotteshäuser zwischen Weser und Ems. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, 1933. 193 S. mit Abb. auf Tafeln u. im Text, 1 gef. Kart., 8°, Illus. O-Leinen 

Nach der Theorie des Oldenburger Architekten Hermann Wille waren die Großsteinsetzungen der "Hünenbetten", die Sockelmauern von überdachten germanischen Kulthallen. Aus dem Gestaltungsmuster entwickelte sich nach dem Autor auch die christliche Kirchenarchitektur. - U.a. über: Ahnenkult; Großsteingräber; Brand- u. Urnengräber; Gotteshäuser im Lar- u. Lerigau; Weihenacht; Wintersonnenwende; Ende der Götter; Ende der Freiheit. - Die gefaltete Karte gibt nach Messtischblättern den Raum um Ahlhorn u. Wildeshausen wieder. - Einband u einige Seiten stockfleckig; kl. Besitzerverm. im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

188.    Wirth [Roeper Bosch], Herman: Der Aufgang der Menschheit. Untersuchungen zur Geschichte der Religion, Symbolik und Schrift der atlantisch-nordischen Rasse. Textband I: Die Grundzüge [= alles Erschienene]. Mit 68 Textabbildungen, 28 Bildbeilagen und einem Schrifttafelanhang. 1. u. 2. Tsd. Jena, Eugen Diederichs, 1928. 2 Bll., 632 S. u. 12 Bll. Schrifttafelanhang als sep. Beiheft, eine der Tafeln in Farbe, 4°, Illus. O-Leinen 

Herman Wirth (1885-1980) versucht in dem Monumentalwerk eine Synthese der gesamten Geisteswissenschaften um die Wurzeln der Menschheit zu ergründen. Auf Betreiben Wirths rief Reichsführer SS Heinrich Himmler u. fünf Mitarbeiter des Reichsbauernführers Walther Darré am 1. Juli 1935 die "Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte 'Deutsches Ahnenerbe'", die spätere "Forschungs- und Lehrgemeinschaft 'Das Ahnenerbe'" ins Leben, deren erster Präsident Wirth wurde. Wirth vertrat u.a. die Auffassung, der Nordpol sei die Heimat der Arier, die dann aufgrund der einsetzenden Vereisung auf die Wanderschaft gehen mussten. - U.a. über: Urgeschichte der Rassen; Urheimat der nordischen Rasse; Atlantisfrage; Der Atlantis-Bericht des Diodor u. die urgeschichtlichen Denkmäler; Die Überlieferung von den Hyperboräern; Die Atlantis-Überlieferung an der atlantischen Küste Europas; Nord- Amerika u. die zweite Heimat der nordischen Rasse; Die Geschichte Irlands als Inbegriff der Urgeschichte der atlantisch-nordischen Rasse; Die arktisch-nordischen Grundlagen der Himmelskunde des Altertums u.v.m. - Das Werk rief in Kreisen der Wissenschaft heftigen Widerstand hervor, der mit den Auseinandersetzungen um die Echtheit der Ura Linda Chronik dazu beitrug, dass sich Himmler von Wirth trennte. Dass Wirth nicht sauber arbeitete, zeigt sich z.B. an seinen Ausführungen zu "Irmin", die er unerwähnt aus dem Buch von Herman Güntert: Der arische Weltkönig und Heiland (Halle 1923, S. 81ff.) übernahm. - Ca. ab S. 570 mit zuerst kleinem Feuchtigkeitsrand, der am Ende ganz min. den Text berührt; sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

189.    Wolfram, E[lise]: Die germanischen Heldensagen als Entwickelungsgeschichte der Rasse. Konstanz, Wölfing-Verlag, [1920]. 2 Bll., 183 S., 8°, O-Karton

"Als eine Naturgeschichte der Seele und des Geistes stehen die Sagen da; und es gibt kein Rätsel der Menschennatur, das nicht durch das Verständnis der Sagen gelöst werden könnte." (S.183) - Inhalt: Irrtümer der modernen Sagenforschung. Die Sagen bildende Volksphantasie ein Hirngespinst der Wissenschaft; Inspirierte Schriften; Herkunft der germanischen Rasse: Das Lied der Wala; Die Geburt des Intellektes: Wieland der Schmied; Das "Ewig Weibliche" der Germanen Schwanhild, Hilde u. Gudrun; Die Siegfriedtragödie: Leben u. Untergang eines Eingeweihten; Christentum u. Völkerwanderung: Der Nibelungen Not; Im Zeichen des Rosenkreuzes: Dietrich von Bern. - Einband etwas bestossen u. mit Randläsuren; Seiten leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

190.    Wolzogen, Hans von und Eberhard Koenig: Urväterhort. Germanische Götter- und Heldensagen. Mit 62 Federzeichnungen v. Franz Stassen. Berlin, Verlag von Ludwig Schroeter, [1929]. 310 S., 1 Bl. mit 62 Abb., 8°, Illus. O-Leinen 

(= Aus germanischer Vorzeit. Ein Sagenschatz für das deutsche Volk von Hans von Wolzogen. Mit 160 Federzeichnungen von Franz Stassen). - Mit Widmung des Illustrators Franz Stassen u. einer zweiten, priv. Widmung im Innendeckel. - Franz Stassen (1869-1949) dtsch. Maler u. Zeichner, dessen Themen die völkischen u. lebensreformerischen Tendenzen vor dem 1. WK wider spiegeln. Bekannt sind seine Mappen zu Wagner-Werken. - Einband etwas angestaubt, ein gutes Expl.

 

191.    Zacher, Julius: Das gothische Alphabet Vulfilas und das Runenalphabet. Eine sprachwissenschaftliche Untersuchung. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1855. XIV, 120 S., 1 gef. Tafel, 8°, Halbleinen d.Zt. 

(= Mit modern anmutender Kleinschreibung u. in Antiquaschrift gesetzt. - U.a. über: Die gothischen Buchstabennamen der Wiener Handschrift; Das Runenalphabet; Das Alphabet Vulfilas; Die Rune Eolh. - Ernst Julius August Zacher (1816-1887), dtsch. Philologe, dessen wissenschaftliches Interesse vor allem der Erforschung u, der kritischen Bearbeitung der schriftlichen Quellen der mittelalterlichen Alexanderdichtungen galt. In Berlin von Karl Lachmann u. den Gebrüdern Grimm gefördert, denen er auch diese Arbeit widmet. - Kanten berieben u. etwas bestoßen; durchgehend stockfl., sonst ein gutes Expl.


 

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