ARCHIV - Katalog 1 - Volkskunde und Aberglaube (u.a. Moses-Bücher)

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher zum Thema Volkskunde, Aberglaube und Zauberei aus unserem ersten Antiquariatskatalog.


605.    Das achte und neunte Buch Mosis oder enthüllte Geheimnisse der Zauberei. [2 Werke angebunden]. Leipzig (Hohestr. 4), Verlag von Ph. Hülsemann, [um 1925]. 160, 64 u. 72 S., 8°; Halbleinen d. Zt. 

U.a. über: Geschichte eines Wundermanns, der das Geheimniss besaß, gestohlene Sachen wieder zurückzubringen; Der Zauberknötl; Der durch das Abracadabra verzauberte Jude; Erscheinung des Geistes des Rousseau; Der Teufelsbeschwörer; Dechiffrirte Beschwörung; Etwas über Talismane; Hexentanz; Hexenkreise; Inkantationen, Beschreiungen, Hexenbannungen. - Von Verlagsseite ANGEBUNDEN: (1) Albertus Magnus' bewährte und approbierte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Mensch und Vieh.(...) Für Städter und Landleute. Dritter Theil. Toledo. (2) Albertus Magnus' bewährte und approbierte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Mensch und Vieh. Enthaltend: Eine Sammlung vonzweihundert und fünfzig besonders magnetischen und sympathetischen Mitteln wider Krankheiten, körperliche Mängel und Uebel und zur Beförderung anderer nützlicher und wohlthätiger Zwecke. Vierte Theil [von 4]. Für Städter und Landleute. 15. verm. u. verb. Aufl. Toledo. (Jeder dieser zwei Teile mit separaten Register. Der Text entspricht anderen Ausg.). - Seltene Verlagvariante, nach Adolf Spamer's "Romanusbüchlein" (Veröffentlichungen des Inst. f. dt. Volksk. 17, Berlin 1958) soll die Verlagsbuchhandlung Hülsemann mit ihrem "6. und 7. Buch Mosis" die Vorlage für die Ausg. des bekannten Bartels Verlag geliefert haben. Zu Albertus' "egyptischen Geheimnissen" siehe K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. - Etwas berieben u. bestoßen, Titel mit 3 Siegelmarken u. Leinwandstreifen, sonst ein gutes Expl.

 

606.    Das sechste und siebente Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Wortgetreu nach einer alten Handschrift mit merkwürdigen Abbildungen. [4 weitere Werke angebunden]. Dresden, Max Fischer Verlagsbuchhandlung, [ca. 1920]. 96 S. / 128 S. / 32 S. / 32 S. / 17, XII S., Kl.-8°, Neuer Leineneinband

Wohl von Verlagsseite ANGEBUNDEN: Der wahrhaft feurige Drache. - ANGEB: Geheime und gar rare Jäger-Künste oder siebenzig hochnützliche Arcana bezüglich der Jägerei, des Vogelfanges etc. zu hohen Preisen erworben und erprobt von Johann Täntzer Sächs. Wildmeister. - ANGEB: Das heilige Kraut oder die Kräfte der Salbey zur Verlängerung des menschlichen Lebens. - ANGEB: Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte, oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige Cabbala und durch Elohym mitgetheilt worden ist, und als göttliches Geheimniß Cabbala genannt wird, und eine Schwester der göttlichen Weisheit, der sogenannten Magia ist. Aus dem Arabischen übersetzt. - Siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S.56-58). - Neuer, schlichter Leineneinband mit schwarzen Deckeln u. grauem Rücken; Vorsatz mit zwei Siegelmarken; papierbedingt gebräunt, ein sehr gutes Expl.

 

607.    Das sechste und siebente Buch Mosis sein wahrer Wert und was das Volk darin sucht. Magisch-sympathetischer Hausschatz. Nach alten Überlieferungen aus Geheimschriften und Zauberbüchern für die heutige Zeit erklärt. Dresden, Gutenberg, [um 1920]. LXIV, 368 S., 8°, O-Halbleinen

Nach der Paginierung mit römischen Ziffern (LXIV) angebunden: Was hat man von dem Volksglauben und der Volksmedizin zu halten (S. 1-30). Magisch=sympathetischer Hausschatz oder: Die offenbarten Geheimnisse der natürlichen Magie. Nebst Zauberformeln, Heil=Sprüchen und Schutzsegen wider allerlei Anfechtungen (S. 31-226). Die Praktika des täglichen Leben wie solche von klugen und erfahrenen Leuten als sonderlich nützlich und dienlich erachtet worden sind (S. 227-368). - Nicht sehr häufige Buch-Mosis-Variante entspricht auf den Seiten XVII-LXIV inhaltlich u. typografisch der Scheible Ausgabe von 1849 (incl. dem Titel). Siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S.56-58). - Berieben u. bestoßen; Deckel etwas gelockert; Vorsätze fehlen, typischer Zustand dieser beanspruchten Gattung.

 

608.    Das siebenmal versiegelte Buch oder magisch-sympathetischer Hausschatz zur Heilung vieler Krankheiten und Gebrechen des Leibes nebst wundersamen Geheimnissen. Mit einem Anhang: Die Geheimnisse der Physiognomie oder Erkenntniß der guten und bösen Eigenschaften des Menschen. [Chemnitz, Hager], [ca. 1880]. 240 S., Kl.-8°, Halbleinen d.Zt. mit aufgezogenem O-Deckel

Eine kürzere Version ("...nebst wundersamen Geheimnissen zur Erreichung der verschiedenartigsten Zwecke", 64 S.) erschien um 1900 bei Bartels, Neu-Weißensee bei Berlin. - Etwas bestossen, berieben u. fleckig; Titel mit Randausschnitt; Seiten z. Tl. fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

609.    Das Wunderbuch oder 6. und 7. Buch Mosis, enthaltend große Geheimnisse früherer Zeiten als Kunst, Schätze zu graben. Die Lotterie-Kabala. Geheimnisse der Nigromantie, das Auffinden von Metallen und Wasserquellen mittelst der Wünschelrute. Kunststücke, den Stein der Weisen betreffend und vieles Andere. Magdeburg, R. Jacobs , [um 1840]. 240 S., 12°, Priv. Halbleinen 

Inhalt: (I) Kunst auf natürliche Weise Schätze zu graben. Zusammen getragen von J.J. Schick, V.D.M. (8S.). - (II) Das Büchlein der Venus zur Beschwörung böser Geister auf eine gottselige Weise. Aus dem Lateinischen des Johannes Dee übersetzt von Leopold F***. (bis S.26). - (III) Die algebraische Lotterie-Kabala von Rottilio Benincasa. 1552. (bis S.38). (IV) Geheimnisse der Nigromantiae und Beschwörung deren böser Geister. (bis S.62). - (V) Wahrhaftige Schatzstellung. Stambul im 1184sten Jahre der Hegyra. (bis S.76). - (VI) Völliger Prozeß, Schätze zu heben. Die Kunst, diejenige Seele, die ihren Schatz versetzt hat und sich dabei zeiget zu ihrer Ruhe zuweisen. Die Citation der guten und bösen Geister, der erstern zur Hülfe zu rufen, die letzteren aber zum Gehorsam zu zwingen, daß Schätze bringen müssen. Engelsburg, im 1818ten Jahre nach dem Anfange des römischen Reichs unter dem Julius Cäsar, ersten römischen Kaiser. (bis S.104). - M. Valentin Weigelii Himmlisch Manna Azoth et Ignis, das ist: güldenes Kleinod, handelnd von dem köstlichen Eckstein der Natur... Nebst einem Anhang noch mehr anderer vortrefflichen, fast unglaublichen raren Kuriositäten... von einem Anonymo. (bis S.144). - Nützliche, curieuse und angenehme Kunst-Stücke. Antionii Mizaldi. Medici. (bis S.160 danach fortlaufend mit S.15 bis 208). - Inhalts-Verzeichniß (bis S.216). - Das Geheimniß der Physiognomie oder Erkenntnß der guten und bösen Eigenschaften der Menschen... von Beda Venerabilis. (bis S.240) (...) - Etwas schiefgelesen; kleine Randläsuren der Blätter; Fußschnitt teilweise sehr knapp, dadurch manchmal geringer Textverlust, bei den "Haushaltsrezepten" nach S. 160 fehlen 7 Blatt (nicht eingebunden), sonst ein gutes Expl. dieses sehr seltenen Titels.

 

610.    Der schwarze Rabe oder das enthüllte Wunderbuch der wichtigsten Geheimnisse. Ausgewählte Sammlung von außerordentlich vielen bisher geheim gewesenen sympathetischen und magnetischen Mitteln, durch welche alle nur denkbaren Krankheiten, auch die allerschwersten Wunden und andere leiblichen Uebel schnell, wohlfeil und sicher geheilt werden können und worin man zugleich gegen alle möglichen Fälle des Lebens Rath und Hülfe erfährt. [3. Aufl.] Baltimore, Druck u. Verlag von Franz Lippe, [um 1900]. 205 S., Kl.-8°, Halbleinen d. Zt.

Der "schwarze Rabe" gehört zur Kategorie der magischen Hausväterliteratur, neben Wundermitteln u. volksmedizinischen Ratschlägen enthält das Werk auch magische Anweisungen wie z.B. über: sympathetische Schutzmittel; Mittel u. Wege Geld u. Gut zu erlangen; Unverwundbarkeit. Sowie ein Anhang "Ueber das Zähmen der Pferde, wie es bei den Indianern üblich und in England bei einigen Versuchen mit Erfolg angewendet worden. Nach dem Englischen A.J. Ellis, Baccalaureus des Trinity-Collegs zu Cambridge." - Nach einer späteren Aufl. zu urteilen erschien "Der schwarze Rabe" wie "Das sechste und siebte Buch Mosis" auch in wechselnden Zusammenstellungen. - Etwas berieben u. bestossen; Ecken beschabt; tlw. finger- u. stockfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

611.    Der wahrhaftige feurige Drache. Herrschaft über die himmlischen und höllischen Geister und über die Mächte der Erde und Luft. Berlin-Weißensee, E. Bartels Verlagsanstalt, [um 1900]. 134 S. mit 5 archaischen, ganzs. Holzschnitten u. 7 Textillus., Kl.-8°, Illus. Papier, geheftet

Seltene Veröffentlichung in "modernem" Antiquaschriftbild. Erschien ab 1920 im gleichen Verlag in Frakturschift mit zahlreichen "Werbe-Einschüben", wobei u.a. auch der "feurige Drache" seitenverkehrt abbgebildet wurde (Vlg. Feldes: Der wahrhaftige feurige Drache. Bonn 1979). Der Verlag E. Bartels veröffentlichte ab 1925 als "Adonistischer Verlag" u.a. auch "Dr. Musallam's Zauberbibel". - Was als volkstümliches Beschwörungsbuch in wechselnden Zusammenstellungen immer wieder zahlreiche Auflagen erlebte, war unübersehbar schon im französischen Original aus der ersten Hälfte des 19. Jh. eine Zauberbuch-Parodie. Schluss aus "Der wahrhaftige feurige Drache": "Wer alsdann nach Lösung dieser magische Aufgabe nicht vollkommen klar einsieht, daß er fabelhaft dumm gewesen, der tröste sich immerhin mit dem rührenden Bewußtsein, daß das eiserne Schicksal selbst an seiner Wiege ihn zur ewigen Dummheit bestimmt habe und gebe sich auch ferner keine Mühe, dem Verhängnisse sich entwinden zu wollen." (Siehe dazu auch: Hayn/Gotendorf, Bd. 1, S. 490f). - Rücken mit passendem Papierstreifen verstärkt; Deckel mit wahrscheinlich von Verlagsseite angebrachten "magischen" Rundstempel; leicht fleckig u. lichtschattig; mit kleinen Randläsuren; innen papierbedingt gebräunt, sonst sauber u. gut.

 

612.    Des alten Schäfer Thomas seine Prophezeiung für die Jahre 1867 und 1868. Stade, Druck von C. Temme; zu haben bei C. Joosten, Lehe, 1867. 4 Bll. [= 8 S.] mit Titelvignette, Kl.-8°, Neuerer Heftstreifen

Der "alte Schäfer Thomas" war als Wundermann bekannt u. ihm wurden eine Reihe landläufiger Prophezeiungen zugeschrieben. Vorliegende Schrift enthält Voraussagen, häufig von Kriegen, für Österreich, Preußen, Süddeutschland, Frankreich, England, Italien, Spanien, Rußland, Nordamerika u. Mexiko. - Mit dem neuen Heftstreifen wurde ein Buchstabe des Titels halb überklebt; Expl. ist gebräunt, sonst sehr gut erhalten.

 

613.    Giebt es Zauberer und Zaubereyen? o. V., o. O., [um 1780]. 48 S. u. 32 S., Kl.-8°, [Ohne Einband] 

Der anonyme Autor bezweifelt nicht, dass in den Hexenprozessen auch Unschuldige verurteilt wurden u. verweist dabei auf das Werk des Jesuiten Spee. Fehlurteile seien allerdings kein Beweis gegen die Existenz von Zauberei u. teufelischem Blendwerk, dabei beklagt er die Mode der "Aufklärer", diese alten Wahrheiten zu bestreiten. - U.a. über: Was giebt es für Mittel, die Nachstellungen der Hölle zu verhindern oder zu entkräften?; Wirkung des Zeichen des Kreuzes zur Heilung der Thiere; Von der Wasserweihe u. Wirkungen des geweihten Wassers. - Erschien auch in: Neueste Sammlung jener Schriften, die von einigen Jahren her über verschiedene wichtigste Gegenstände zur Steuer der Wahrheit im Drucke erschienen sind. Acht und dreyßigster Band. Augsburg, in Kommission bei Oberpostamt, Johann Georg Bullmann, Joh. Seiz, 1788. - Kein Einband nur fadengehefteter Buchblock; schönes u. sauberes Expl.

 

614.    Sechstes und siebentes Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Wortgetreu nach einer alten Handschrift mit staunenerregenden Abbildungen. Philadelphia, Berlin-Weißensee, E. Bartels Verlagsanstalt, [ca. 1920]. 128 S. / 64 S. / 32 S. / 47 S. / 31 S. / 125 S., 1 Bl., mit einigen Abb., 8°, Halbleinen d.Zt. 

Hayn-Gotendorf 1, 490-491; vgl. K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976). - Vom Verlag ANGEBUNDEN: (1) Das siebenmal versiegelte Buch der größten Geheimnisse oder magisch-sympathischer Hausschatz in bewährten Mitteln wider viele Krankheiten und Gebrechen des Leibes; nebst wundersamen Geheimnissen zu Erreichung der verschiedenartigsten Zwecke. - (2) Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige Cabbala und durch Elohym mitgetheilt worden ist. - (3) Romanus-Büchlein oder Gott der Herr bewahre meine Seele, meinen Aus- und Eingang; von nun an bis in alle Ewigkeit, Amen. Halleluja. - (4) Engel-Hülfe zu Schutz und Schirm in großen Nöthen. - (5) Das heilige Sales-Büchlein oder die Glücks-Ruthe. - (6.) Der wahrhaftige feurige Drache. Mit Holzschnitten und Inhaltsverzeichnis. - Die Bücher Mosis unterlagen immer wieder Publikationsverboten (Im NS bereits 1938 auf "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums") u. nach dem England-Flug von Rudolf Heß 1941 wurden auch diese "Zauberbücher" gezielt beschlagnahmt u. vernichtet. Noch Ende der 50er Jahre wurde ein langwieriger Prozeß zu einem Verbot gegen den Braunschweiger Planet-Verlag geführt. - Kanten leicht berieben u. bestossen; Rücken fleckig u. etwas angerissen; papierbedingt etwas gebräunt; 2maliger Besitzerstempel; Titel mit 7 Siegellackmarken u. Leinwandstreifen, sonst ein gutes Expl. der meist mehr beanspruchten Beschwörungsliteratur.

 

615.    Sechstes und siebentes Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Glückstabelle, Schicksalsdeutungen. Wortgetreu nach einer alten Handschrift mit staunenerregenden Abbildungen. Philadelphia [d.i. Berlin-Weißensee, Bartels], [um 1920]. 128 S. / 134 S. / 5 Bll., mit Abb., 8°, O-Halbleinen

Hayn-Gotendorf I, 490-491. - Vom Verlag ANGEBUNDEN: Der wahrhaftige feurige Drache oder Herrschaft über die himmlischen und höllischen Geister und über die Mächte der Erde und Luft. Mit einigen Textabb. u. 5 Tafeln. - ANGEB: Allgemeine Schicksalsdeutungen aus den zwölf Himmelszeichen, im Volksmunde "Planeten" genannt. (8 nn. S. gefolgt von einem 1 Bl. Vlgs.Anz. des Adonistischen Verlages von Dr. Musallam). - Die Bücher Mosis unterlagen oftmals Publikationsverboten (Im NS 1938 auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums"), u. erschienen uneinheitlich in wechselnden Zusammenstellungen. Noch Ende der 50er Jahre wurde ein langwieriger Prozeß zu einem Verbot gegen den Braunschweiger Planet-Verlag geführt. Siehe auch: Roderich Feldes "Der wahrhaftige feurige Drache" Bonn 1979. - Einband berieben u. bestossen; Kanten beschabt; kl. Risse an Gelenk; Bindung etwas gelockert u. innen mit Papierstreifen sauber verstärkt; Titelblatt mit guten Resten der Versiegelung; hinterer Vorsatz mit einer Anmerkung; für diese häufig studierten Bücher ein gutes Expl.

 

616.    [Abraham von Worms]: Die egyptischen großen Offenbarungen, in sich begreifend die aufgefundenen Geheimnißbücher Mosis; oder des Juden Abraham von Worms Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie und in erstaunlichen Dingen wie sie durch die heilige Kabbala und durch Elohym mitgetheilt worden. Sammt der Geister= und Wunderherrschaft, welche Moses in der Wüste aus dem feurigen Busch erlernet, alle Verborgenheiten der Kabbala umfassend. Aus einer hebräischen Pergament=Handschrift von 1387 im XVII. Jahrhundert verteutscht und wortwortgetreu herausgegeben. [weitere Werke angebunden]. [Nicht gekennz. Nachdr. der Ausg. 1725, Köln bei Peter Hammer]. o. V., o. O., [um 1920]. 213 S. mit 18 magischen Quadraten, 8°, Neues marmoriertes Halbleinen

ANGEBUNDEN: Andreae Tenzelii, Philosoph und weiland schwarzburgischer Leibmedizi, medizinisch-philosophisch- und sympathetische Schriften, so da bestehen in desselben Medicina Diastatica oder in die Ferne wirkende Arznei-Kunst, dann in besonderen Geheimnissen magnetischer und sympathetischer Kuren vieler Krankheiten, wie auch dabei seine Scripa Gemina de Amore et Odio. Nebst einem kurzen Unterrich, auf welche Art die Tiere, Pflanzen und Erze zur natürlichen Magie zu gebrauchen und anzuwenden sind. Zusammen herausgegeben von P.C. Lpz. und Hof, Sterling 1756 [Unbez. Nachdr. um 1920], 207 S. - ANGEB: Eberhardt Heinrich Fischers, Königl. Preuß. Förster in der Grafschaft Mannsfeld, Brandenb. Antheils, Albertus Magnus der Andere und Wahre; das ist; Geheimnisse der Natur und Kunst auch rareste Wunderwirkungen in Hunderten hoch nützlicher, curioser, magischer, sympathetischer ec. Vorschriften. Altona und Lpz., Kave 1790 [Unbez. Nachdr. um 1920], 207 S. - ANGEB: Ahnungen, Träume, Prophezeiungen, Nachtwandler und Nachtschwätzer sowie andere sonderbare Erscheinungen aus dem Gebiete der übersinnlichen Natur. o.O., o.V., [um 1920], 72 S. - ANGEB: Elias Artista Hermetica - Das Geheimnis von dem Salz als dem edelsten Wesen der höchsten Wohltat Gottes in dem Reich der Natur beides in seinem Wesen und in seinen Eigenschaften aus eigener Bemühung untersucht. Göttlicher Weisheit zum Lobe und den begierigen Forschern zum Vorteil geschrieben und herausgegeben. Berlin, Bartels [um 1920], 112 S. - Über die Magie des Abraham von Worms ausführlich bei Frick: Die Erleuchteten S. 403ff. "Der Versuch, die Beschwörungen der Dämonen auch praktisch durchzuführen, ist sicherlich oft gemacht worden. Prominentester Magier unserer Zeit war Aleister Crowley, der nach der Übersetzung von S.L. Mathers die 'Heilige Magie des Abramelin' selbst praktizierte, allerdings ohne Erfolg, wie seine Vorgänger. Es wird berichtet, daß Crowley bei der Beschwörung durch die entfesselten Naturgewalten so erschüttert worden wäre, daß er das Experiment abbrach und nicht mehr wiederholte." Miers berichtet noch von einem weiteren Beschwörungsversuch von Dr. C.H. Petersen, dem Nachfolger von Crowley als Großmeister des O.T.O. und der Abtei Thema, der sich danach mit seiner Frau (Ps. Sorella Kama-Rupa) das Leben nahm. - Papierbedingt stärker gebräunt; kleine Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

617.    Aigremont, Dr.: Volkserotik und Pflanzenwelt. Erster und Zweiter Band [so kmpl.]. Eine Darstellung alter wie moderner erotischer und sexuller Gebräuche, Vergleiche, Benennungen, Sprichwörter, Redewendungen, Rätsel, Volkslieder, erotischen Zaubers und Aberglaubens, sexueller Heilkunde, die sich auf Pflanzen beziehen. 2. Aufl. Leipzig, Ethnologischer Verlag Dr. Friedrich S. Krauss, 1910. 2 Bll., 165 S. / 2 Bll., 121 S., 8°, Priv. Halbleinen mit handbeschriebenen Rückenschildern

Hayn-Gotendorf IX, 4. - U.a. über: Die Waldbäume; Die Obstbäume; Zier-Sträucher u. Bäume; Küchengewächse; Pilze; Kräuter u. Blumen; Mutterkräuter; Aphrodisiaca u. Antaphrodisiaca; Männliche u. weibliche Benennungen. - Mit Namensverzeichnis. - Leicht berieben u. Seiten leicht gebräunt, gute Expl.

 

618.    Bechmann, Ioan. Volk. [Johann Volkmar Bechmann]: Discursus iuridicus de Crimine Maleficii, von der Zauberey. Halae Saliciae [Halle a.d. Saale], apud Ioann. Christianum Hendelium [Hendel], MDCCXXXXIX [1749]. 24 S. mit zwei Holzstich-Vignetten u. Buchschmuck, 8°, Heftstreifen

Aus einem grösseren Werk ausgebundene, aber in sich kmpl. Abhandlung; in Latein abgefasst mit deutschen Einschüben z.B.: "Hat N.N. bekandt, sie wäre nur zweymahl auf dem Blockersberg gewesen und auf einer Ofenkrücken zur Feuermauer oben hinaus und nirgends an ins Teuffels Rahmen gefahren. Da nun selbige Personen, worauf bekandt worden, solches Lasters hiebevor berüchtiget gewest, auf solchen Fall müste ihres geführten Wandels halber inquisition geschehen." - Rücken mit kl. Leimstreifen; Seiten leicht gebräunt; an den Rändern bis S. 14 mit schwachen Randflecken, sonst ein gutes Expl.

 

619.    Doehler, Dr. W.: Die Orakel. Berlin, C. G. Lüderitz'sche Verlagsbuchhandlung Carl Habel, 1872. 31 S., 8°, Heftstreifen

Geschichtliche Betrachtung über die Entwicklung der Orakel als Teil der hellenischen Religion. "Indes ich bis zum Ursprunge der Divinitation zurückgehe, will ich nachzuweisen versuchen, daß sie ein durchaus nothwendiges Bedürfnis waren [u. nicht nur als Aberglauben u. Betrügerei abgetan werden können]." (S.3) - Sauber u. gut erhalten.

 

620.    Dumcke, Dr. Julius: Zauberei und Hexenprozeß. Berlin, August Scherl, [1912]. 2 Bll., 323 S., 2 Bll., Kl.-8°, Illus. O-Leinen 

(= [Bibliothek August Scherl. Taschenausgabe] Serie C 5. Geschichte). - U.a. über: Der "Hexenhammer"; Der Glaube an Werwölfe; Vampir-Aberglaube; Teufelsbündnisse von Zauberern; Theologische Zauberer; "Fausts Höllenzwang"; Der "Jesuiten-Höllenzwang"; Rückstände des Dämonenglaubens in der Gegenwart. - Oberes Kapital mit kl. Anriss; Besitzervermerk; Seiten papierbedingt gebräunt u. die Bindung z.T. leicht gelockert, sonst sauber u. gut.

 

621.    Faust - Engel, Karl: Das 300jährige erste Faust-Buch vom Jahre 1587. - Ein Buch-Jubiläum. Besprochen von K. Engel. Oldenburg u. Leipzig, Schulzesche Hof-Buchhandlung und Hof-Buchdruckerei (A. Schwartz), 1887. 32 S., 8°, Illus. O-Karton

Der Autor beschreibt ausführlich das erste Faust-Buch, veröffentlicht von Johann Spies im Jahr 1587. "Dieses merkwürdige Buch, die Quelle der ganzen Faustliteratur, gab den ersten Anstoß zu tausenden von Schriften in allen Formen und Fassungen... Das große Meisterwerk Goethes setzte selbstverständlich dem Strome keinen Damm." (S.3) - Klammern stark gerostet, dadurch Rostflecken u. Buchblock beinahe lose; etwas stockfleckig; unbeschnitten, sonst gut erhalten.

 

622.    Fischer, Oskar: Divinations-Formen der Primitiven Afrikas. Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Hamburgischen Universität. München, Gebr. Parcus, 1929. 117 S., 1 Bl. mit einigen Abb., 8°, O-Karton

Dissertation über Wahrsagemethoden, Vorzeichen u. Traumdeutung der Ureinwohner Afrikas. U.a. über Loswerfen; Eingeweideschau; Tiere; Regenmacher; Ordale; Außergewöhnliche Erscheinungen u. Himmelserscheinungen als Vorzeichen; Trauminterpretationen. - Einband mit Fehlstellen, die grösste recht sauber hinterlegt; am Rücken berieben u. angerissen; Seiten leicht gebräunt, sonst innen sauber u. gut.

 

623.    Fischer, Wilhelm: Die Geschichte der Buhlteufel und Dämonen. Stuttgart, Verlag von Strecker & Schröder, [1906]. 95 S., mit 3 Tafeln, 8°, Priv. Halbleinen

(= Aberglaube aller Zeiten Band 2). - "Der Dämonismus der Kirche gebar den brutalsten Aberglauben der Menge, letzterer wieder den verbrecherischen Satanskult, und dieser zuletzt die größte Schuld der Menschengeschichte: Inquisition und Hexenprozeß, welche mit Hilfe der römisch-griechischen, also heidnischen Folter dem Dämonismus ein System gaben, neben dem der Glaube an die göttliche Gerechtigkeit und Christi wahre Lehre der Nächstenliebe fast Sakrileg war." (S.7f.). - Inhalt: Die "Kinder Gottes"; Die Buhlteufel; Die Dews u. Dschinns; Das Weib als Teufelsfreiwild [sic!]; Das Inkubat; Der Frauenhaß im "Hexenhammer"; Menschliche Folterteufel; Die Frau als Märtyrerin; Die Weltherrschaft der Buhlteufel. - Wenige Seiten geringfügig fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

624.    Fischer, Wilhelm: Die Geschichte der Teufelsbündnisse, der Besessenheit, des Hexensabbats und der Satansanbetung. Mit 2 Tafeln. Stuttgart, Verlag von Strecker & Schröder, [ca. 1907]. 130 S., 1 Bl., mit 2 Tafeln, 8°, Priv. Halbleinen mit aufgezogenem O-Deckel (dieser farbig illus.) 

(= Aberglaube aller Zeiten Band 4). - Inhalt: Die Geschichte des Teufelsbündnisses; Juristerei u. Teufelswahn; Der Teufelspakt Katharina's von Medici; Besessene Nonnen; Die "in Priester verliebten Frauenzimmer"; Epidemische Geisteskrankheit; Die hysterische Besessenheit; Flammende Scheiterhaufen; Die Hexensalbe; Der Teufelssabbat; Die Narren- u. Eselsmessen; Der Teufelssabbat vor dem Richterstuhl. - Einband etwas fleckig u. berieben, sonst ein gutes Expl.

 

625.    Freudenthal, Herbert: Das Feuer im deutschen Glauben und Brauch. Erstausg. Berlin u. Leipzig, Walter de Gruyter & Co., 1931. XX, 571 S. mit 11 Tafeln u. 15 Abb., Gr.-8°, O-Leinen

U.a. über: Blitzfeuer; Die prophylaktische Abwehr; Berufen; Bannung; Ahnenkult oder Feuerverehrung; Mantik u. Symbolik; Sympathetischer Heil- u. Schadenszauber; Feuern, Räuchern, Äschern; Dämonen- u. Gewitterabwehr; Bosheits- u. Liebeszauber; Vorzeichen, Weissagung, Orakel; Notfeuer; Jahresfeuer; Schadensfeuer; Fegefeuer; Elmsfeuer u. Irrlicht; Feurige Menschen; Feurige Tiere; Verbindung mit Hausgeist- u. Teufelsglauben. - Mit Register. - Ein sehr gutes Expl.

 

626.    Graesse, Johann Georg Theodor: Bibliotheca Magica et Pneumatica oder wissenschaftlich geordnete Bibliographie der wichtigsten in das Gebiet der Zauber-, Wunder-, Geister- und sonstigen Aberglaubens vorzüglich älterer Zeit eingeschlagenden Werke. 2. Nachdr. (Reprint der Ausgabe Leipzig 1843). Hildesheim u. New York, Georg Olms Verlag, 1973. IV, 175 S., 8°, O-Leinen 

Caillet 4695. - Mit Angabe der aus diesen Wissenschaften auf der Königl. Sächs. Oeff. Bibliothek zu Dresden befindlichen Schriften. Ein Beitrag zur sittengeschichtlichen Literatur. - Mit Register. - Sehr gutes Expl.

 

627.    Haas, Carl: Die Hexenprozesse. Ein kultur-historischer Versuch nebst Dokumenten. Tübingen, Verlag der H. Laupp'schen Buchhandlung, 1865. VIII, 120 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d.Zt. mit handschriftl. Rückenschild

Hayn-Gotendorf III, 202; Soldan-Heppe II, 315; Cornell: Catalogue of the Witchcraft S. 257. - U.a. über: Die karolingische Zeit bis zum Hervortreten der Hexenprozesse; Wie die katholischen Mystiker die Hexenprozesse ansehen; Eine theologische Ansicht von der Hexerei; Hexenprozess-Dokumente aus der Stadt Waldsee; Dokumente aus Augsburg; Ein merkwürdiger, noch ungedruckter Hexenprozeß, begonnen im Stifte Kempten den 6. März 1775 u. beendigt den 11. April 1775. (Nach Soldan-Heppe der letzte Hexenprozeß in Deutschland). - Teilweise leicht stockfleckig, sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

628.    Hampp, Irmgard: Beschwörung. Segen. Gebet. Untersuchungen zum Zauberspruch aus dem Bereich der Volksheilkunde. Erstausg. Stuttgart, Silberburg-Verlag Werner Jäckh, [1961] . 282 S., 1 Bl. u. 1 Tafel, 8°, Goldgepr. O-Leinen

"Die Grundlage der vorliegenden Untersuchung ist eine Sammlung von rund 3000 Zaubersprüche aus handschriftlichen und gedruckten Quellen, die einen Zeitraum von fünf Jahrtausenden umfaßt und, ausgehend von Württemberg, Beispiel aus dem Sprachgut vieler europäischer und außereuropäischer Völker heranzieht." - U.a. über: "Aberglaube" u. "Volksglaube"; Dämonenglaube u. Sympathieglaube; Der Zauberspruch als magische Handlung; Das medizinische Element im Zauberspruch gegen Krankheit; Formen u. Typen der Zaubersprüche. - Mit umfangreichen Literaturangaben. - Deckel min. lichtrandig, sonst ein gutes Expl.

 

629.    Jungbauer, Dr. Gustav (Hrsg.): Sudetendeutsche Zeitschrift für Volkskunde. 5. Jhg. 1932 [kmpl.]. Prag, J. G. Calve'sche Universitäts-Buchhandlung, 1935. 257 S. mit einigen Abb. u. beiliegendem Deckblatt u. Inhalt für den Jhg., Gr.-8°, O-Karton (Hefte)

Interessant ein kritischer Aufsatz des Hrsg.: "Ariogermanisch-astrologischer Unsinn" (Heft 2/3, S.106-110) zu Guido von List u. Friedrich Marby, deren Runeninterpretationen u.a. als "haarsträubend" bezeichnet werden. - Weiterer Inhalt u.a. Jungbauer: Goethe u. die deutsche Volkskunde in Böhmen; Ignaz Göth: Die Instrumente der Iglauer Bauernmusik; Nikolaus Rollinger: Volkstümliche Pflanzennamen aus der Gegend von Klein-Mohrau, Schlesien; Viktor Karell: Hirsch u. Hund in der Karlsbader Gründungssage; Rudolf Schreiber: Vornamen als Quellen volkskundlicher Forschung; Alfred Hejlik: Die alte Wallfahrtsstrasse nach Grulich u. die Volkssage; Josef Kern: Axt-Aberglaube usw. - Mehrfach gestempelte Bibliotheksexpl. mit aussen aufgekl. Registierungsschildchen; Rückendeckel von Heft 1 angeknittert, sonst gute Expl. - Selten.

 

630.    [Jung-Stilling, Heinrich]: Zehntes und Elftes Buch Moses oder Theorie der Geisterkunde. Was von Ahnungen, Gesichten und Geistererscheinungen geglaubt und nicht geglaubt werden müßte. Mit einem Porträt: "Die weiße Frau." - Inhalts-Verzeichnis. 1. Ahnungen 2. Vorhersehungen 3. Zaubereien 4. Prophezeiungen 5. Gesichter (Visionen) 6. Geistererscheinungen 7. Theorie der Geisterkunde. Berlin-Weißensee, E. Bartels Verlagsanstalt, [zw. 1921 u. 1922]. 343 S., 4 Bll., mit Frontispiz, 8°, Priv. Halbleinen d.Zt. mit Rückenschild

Kuriose Verlagsveröffentlichung, denn der Text enthält unter der vorgestellten Titelzeile "Zehntes und Elftes Buch Moses" das Werk "Theorie der Geisterkunde" des hier ungenannten Autors Jung-Stilling (1740-1817), das vom Verleger bewußt irreführend in die Nähe der volkstümlichen Beschwörungsliteratur gestellt wird. Druckidentisch u. mit dem gleichen Porträt der kindermordenden Gräfin zu Orlamünde erschien Stillings Werk 1921 bzw. 1922 im gleichen Verlag auch mit korrekten Titel. - Leicht bestoßen; offenes Innengelenk; Vorsatz mit Signatur; Titel mit 3 Siegelack-Marken u. schwachem "magischen" Stempel, sonst ein gutes Expl.

 

631.    Längin, Georg: Der Wunder- und Dämonenglaube der Gegenwart im Zusammenhang mit Religion und Christenthum. Ein Beitrag zur Charakteristik der herrschenden Strömungen in der römischen und protestantischen Kirche. Erstausg. Leipzig, Verlag von Otto Wigand, 1887. VIII, 102 S., 1 Bl., 8°, Neues Halbleinen mit marmorierten O-Deckeln

Hayn-Gotendorf III, 212; Nicht bei Cornell u. Coumont. - U.a. über: Der Dämonenglaube u. seine Entstehung; Seine Orgien in den Hexenprozessen; Neuaufleben des Dämonenglaubes seit 1850; Der Exorzismus; Wie man dämonische Krankheiten erkennen kann;Verfahren bei dämonischen Einflüssen; Die Kraft des Kreuzzeichen u. des Weihwassers. - Wenige saubere Buntstiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

632.    Lehmann, Alfred: Aberglaube und Zauberei von den ältesten Zeiten an bis in die Gegenwart. Dtsch. Erstausg. Stuttgart, Ferdinand Enke , 1898. XII, 556 S., mit 75 Abb., Gr.-8°, O-Leinen

U.a. über: Das Verhältnis des Aberglaubens u. der Magie zu Religion u. Wissenschaft; Aberglaube u. Zauberei bei den wilden Völkern; Die Weisheit der Chaldäer u. ihre Entwicklung in Europa; Die Geheimwissenschaften; Der moderne Spiritismus u. Okkultismus; Die magischen Geisteszustände. - Einband min. fleckig u. berieben, sonst ein sehr gutes u. innen tadelloses Expl.

 

633.    Magnus, Albertus [Zugeschrieben]: Albertus Magnus' bewährte und approbierte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Mensch und Vieh. Für Städter und Landleute. [kmpl. 4 Teile, in 1 Bd.]. [Reutlingen], Louis Enßlin, [ca. 1850] -1852. 67 S. / 80 S. / 68 S. / 72 S., Kl.-8°, Pappband d.Zt. mit Schuber

Das Werk, Albertus Magnus (1193-1280) nur zugeschrieben, enthält zahlreiche Gebete, Rezepturen u. magische Anweisungen, um sich vor Krankheiten, Hexerei u.a. Unheil zu schützen. Über Albertus' "egyptische Geheimnisse" siehe K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation. Berlin 1976). - Schuber mit Fehlstelle in der Stehkante; Einband beschabt u. bestossen; Vorsatz fehlt; wenige Blatt mit professionell hinterlegten Läsuren; durchgehend stockfleckig; sonst ein gutes Expl. dieser seltenen Ausg.

 

634.    Mannhardt, Dr. [Johann] W[ilhelm]: Die praktischen Folgen des Aberglaubens, mit besonderer Berücksichtigung der Provinz Preußen. Berlin, Verlag von Carl Habel, 1878. 88 S., 8°, Neuer marmorierter Pappband mit eingebundenen O-Deckeln u. kl. 16seitigen VlgsAnz.

(= Deutsche Zeit- und Streit-Fragen. Flugschriften zur Kenntniß der Gegenwart. Herausgegeben von Franz von Holtzendorff. Jhg. VII, Heft 97/98). - Mannhardt berichtet anhand von Bsp., wie der Aberglauben zu einer Reihe von Vergehen u. Verbrechen führen kann bzw. führte, so z.B. "Eigenthumsbeschädigung, Meineid, Nothzucht, Gräberschändung (Glauben an Vampirismus), Körperverletzung, fahrlässige Tödtung, Todtschlag, Mord." (S.7). Mannhardt verfasste u.a. auch ein Buch über "Zauberglaube und Geheimwissen". - Der eingebundene O-Deckel ist mit Seidenpapier hinterlegt, da grössere Randfehlstellen; Titelrückseite mit Bibliotheksstempel; sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

635.    Mannhart, Dr. W.: Zauberglaube und Geheimwissen. Mit 44 seltenen Abbildungen. Wien, Amonesta-Verlag, 1936. 284 S., 1 Bl., mit Abb. u. z. Tl. eingefalteten Taf., 8°; O-Leinen m. Rückenbesch.

Inhalt: Zauberglaube. Magie und Zauberkunst bei den Völkern aus alter und neuerer Zeit. (Schwarze, Weiße Magie); Theurgie. Das Bestreben der Menschen in alter und neuer Zeit, zwischen sich und der Geisterwelt eine unmittelbare reale Verbindung zu bewirken; Pneumatologia occulta. Verborgene Geisterlehre. (Die Lehre vom Schatzgraben); Herpentils schwarze Magie (Schatzgräberei); Dr. Faust's Höllenzwang; Hexenprozeß u. Teufelsglaube; Die Truten-Zeitung; Astrologie u. Nativitätsstellen; Nekromantie. Todten- u. Geister-Beschwörungen, Geistererscheinungen, Spukgeschichten. - Einband leicht berieben u. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit Kopffarbschnitt.

 

636.    Mayo, Dr. Herbert: Wahrheiten im Volksaberglauben, nebst Untersuchungen über das Wesen des Mesmerismus. In Briefen. Nach der dritten englischen Original-Ausgabe deutsch von Dr. Hugo Hartmann. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1854. XII, 284 S., mit 1 gefalt. Tafel, 8°, Neues marmoriertes Halbleinen mit eingebundenem O-Deckel

Ackermann I/ 573, II/ 275; Slg. du Prel, 544. - In 14 Briefen u.a. über: Wünschelrute (Das Od oder die Odkraft Reichenbach's); Vampyre u. Vampyrismus (Traumtod oder Todesekstase, Der Besuch des Vampyrs u. seine Folgen); Unwahre Erscheinungen (Kirchhofsgespenster); Wahre Erscheinungen (Das zweite Gesicht); Ekstase; Ekstatischer Schlaf; Somnambulismus; Wache Ekstase (Die Orakel des Altertums); Religiöse Halluzinationen (Das Hexenwesen); Mesmerismus; Das Odometer oder der Wünschelring; Odbewegungen im Zusammenhang mit Elektricität, Magnetismus, Chemismus, Krystallisation u. Lebenskraft; Hypnotismus (Selbst inducirte wache oder bewußte Clairvoyance). - Unbeschnitten u. dadurch stärker angerändert; etwas stockfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

637.    Merbitz, Johann Valentin: Biga commentationum quarum una agit de infantibus suppositiis, Von Wechsel-Bälgen. Altera de Nymphis, Von Wasser-Nixen. Jena, Ritter, 1744. 48 S., 8°, Schlichter priv. Pappband

Hayn-Gotendorf IV, 513 (zur Ausgabe von 1678); Ackermann I/ 579 (577 u. 578 zur Ausgabe von 1678); Graesse, Bibl. magica 21. - Ein gutes Expl.

 

638.    Negelein, Julius von: Die Idee des Aberglaubens. Sein Wachsen und Werden. Berlin u. Leipzig, Walter De Gruyter, 1931. VIII, 373 S., 1 Bl., Gr.-8°, Priv. Leinen mit Rückenbeschriftung

(= Weltgeschichte des Aberglaubens, Erster Band [von 2]). - Gliederung: Der Aberglauben im Völkerleben; Der Aberglauben der Primitiven; Indischer Aberglauben. - U.a. über: Den Bösen Blick; Abergläubischer Zweck der Bestattung; Abwehrmittel gegen Tote; Tote in Tiergestalt; Zauberhandlung; Amulett u. Schmuck als aktiv wirkende Zaubermittel; Heilzauber; Magie einzelner Körperteile; Opferpraxis (Menschen-, Bauopfer). - Ein sehr gutes Expl.

 

639.    Schindler, Dr. Heinrich Bruno: Der Aberglaube des Mittelalters. Ein Beitrag zur Culturgeschichte. Breslau, Verlag von Wilh. Gottl. Korn, 1858. XXIV, 359 S., 8°, Schlichtes Halbleder d.Zt.

Ackermann I/ 666. - Schindler, der zuvor schon "Das magische Geistesleben" verfasst hatte, untersucht: Die Weltanschauung des Mittelalters; Verhältniß der Geisterwelt zur Körperwelt; Die magischen Wissenschaften; Die Zauberei mit Hülfe Gottes u. der himmlischen Heerscharen (u.a. Theosophie, Cabbala, Amulet); Die Naturmagie (u.a. Alchymie); Die Divination (Geomantie, Astrologie, Traumdeutung etc); Magisches Wirken mit Hülfe böser Geister (u.a. Teufelsbund, Hexenproceß). - Mit umfangreichem Literaturverzeichnis. - Einband ist deutlich beschabt; etwas schief gelesen; Vorsatzgelenk leicht angeplatzt, aber mit fester Bindung; Besitzervermerk; Vorsatz u. Titel mit Nummernstempel; Seiten min. gebräunt u. durchgehend etwas (finger)fleckig; einige Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

640.    Schmidt, J. W. R. (Übers.), Jakob Sprenger und Heinrich Institoris: Der Hexenhammer. Drei Teile [kmpl.]. Malleus Maleficarum. Der Hexenhammer. Verfaßt von den beiden Inquisatoren Jakob Sprenger und Heinrich Institoris. Zum ersten Male ins Deutsche übertragen und eingeleitet von J. W. R. Schmidt. - Erster Teil: Was sich bei der Zauberei zusammenfindet. 1. Der Teufel. 2. Der Hexer oder die Hexe. 3. Die göttliche Zulassung. - Zweiter Teil: Die verschiedenen Arten und Wirkungen der Hexerei und wie solche wieder behoben werden können. - Dritter Teil: Der Kriminal-Kodex: Über die Arten der Ausrottung oder wenigstens Bestrafung durch die gebührende Gerechtigkeitvor dem geistlichen oder weltlichen Gericht. Index über alle drei Teile. 2. Aufl., Berlin, Verlag von H[ermann] Barsdorf, 1920. XLVII, 216 S. / VI, 273 S., 1 [weisses] Bl. / VII, 247 S., 8°, Illus. O-Karton

Ackermann I/ 699. - Der Hexenhammer steht für die Verfolgung des Irrationalen u. einer dämonischen Sexualität, deren Statthalterin in den Augen der Autoren die triebhafte Hexe ist, männliche Projektionen liegen auf der Hand. Neu u. unheilbringend war die Verlagerung der Prozesse von der geistlichen auf die weltliche Justiz. Von der Erstaufaufl. 1487 u. 1669 erlebte an der "Malleus maleficarum" 29 (!) Auflagen. Übersehen wird allerdings meist, dass schon damals die Autoritäten von dem Machwerk nur bedingt begeistert waren. Da das theologische Gutachten von vier Kölner Professoren zu dem Buch den Autoren nicht stark genug war, fälschte man für andere Regionen u. Auflagen ein zweites Aussagestärkeres. - Einbände etwas fleckig u. gering angerissen, durchgehend mit leichten Randläsuren u. gebräunt, Seiten unbeschnitten; bei Band 3 zahlreiche Lagen lose, die allerdings nie eingebunden waren, sonst gute Expl. mit erotischen ExLibris von Fritz Woesch.

 

641.    Söhns, Dr. Franz: Unsere Pflanzen. Ihre Namenserklärung und ihre Stellung in der Mythologie und im Volksaberglauben. 2. Aufl. Leipzig, B. G. Teubner, 1899. IV, 134 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Leinen 

"Wie tiefen Blick eröffnen diese alten Namen nicht selten in unsere älteste germanische Vorzeit! Der Germane umfaßte mit voller Liebe die Erzeugnisse der Natur, die ihn umgab.... Selbstverständlich brachte er auch die Pflanze in Verbindung mit seinen Gottheiten, besonders nachdem er den Nutzen, die Heilkraft der einen, die Schädlichkeit, die todbringende Wirkung der anderen kennen gelernt hatte." (S.2) - Mit Pflanzen-Namens-Register. - Rückendeckel mit kl. Nummernvermerk; Titel mit Stempel u. Bestitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

642.    Waldbrühl, Wilhelm von [d.i. Anton Wilh. F. von Zuccalmaglio]: Naturforschung und Hexenglaube. Berlin, C. G. Lüderitz'sche Verlagsbuchhandlung, [1867/ 1868]. 39 S., 8°, Marmorierter Heftstreifen

[= Sammlung wissenschaftl. Vorträge, hrsg. von R. Virchow u. Holtzendorff]. - "Die älsteste kirchliche Urkunde... liegt uns als Beschluß der Kirchenversammlung von Ankyra (des Jahres 314) vor. Es ist höchst wahrscheinlich, daß Urkunde untergeschoben ward... doch finden wir dieselbe schon bei Regio (gest. 915) und in der Burkardt'schen Sammlung (gest. 1025). Den Kirchenhäuptern wird hierin zur Pflicht gemacht, in ihren Sprengeln auf gewisse gottlose Weiber zu achten, welche durch Täuschung und Blendwerke böse Geister sich einbilden und behaupten: das sie Nachts auf Thieren reitend mit der Heidengöttin große Länderstrecken überflögen." - Sauberes u. gutes Expl.

 

643.    Wünscher, Oskar: Thüringer Teufelsgeschichten. Ein Büchlein vom Aberglauben unserer Väter. Mit vier Bildern. 1.-5. Tsd. Eisenach, Philipp Kühners Heimatverlag, 1928. 48 S. mit 4 Abb., Kl.-8°, Illus. O-Karton

(= Thüringer Heimatbücher. Elftes Bändchen). - Aus dem Inhalt: Das Teufelsbad am Schneekopf; Der Burgherr von Liebenstein; Die Teufelsfliege in der Lutherstube; Das sechste und siebente Buch Mosis; Der Hexentanz; Das große Viehsterben zu Meuselwitz; Die Hexenmeister von Lengsfeld; Vom Doktor Faust. - Etwas lichtrandig u. gebräunt, ein gutes Expl.

 

644.    Wuttke, Dr. Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart. 4. Aufl. Leipzig, Moritz Ruhl Verlag, 1925. 535 S., Gr.-8°, Illus. goldgepr. O-Leinen

Das erste umfassende Werk über dieses Gebiet. Enthält und u.a.: Die heidnischen Grundlagen des deutschen Aberglaubens; Zauberische Dinge; Die zaubernden Personen; Das Erkennen des Verborgenen, insbesondere der Zukunft; die Bosheitszauberei; Verhalten in Beziehung auf das persönliche Leben u.v.m. - Sehr gutes Register. - Im Gegensatz zur "Normalausgabe" in weißem Leinen mit Goldprägung; Deckel mit zwei kl. Fleckspuren, sonst ein sehr gutes Expl.


 

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