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Antiquariatskatalog.
556.
Abhedananda, Svami: Das Wort und das Kreuz im alten Indien. Einzige autorisierte dtsch. Ausg. Leipzig,
Vedanta-Verlag, [1907]. 24 S., 8°, O-Papier
(= Vedanta-Philosophie. Herausgegeben von E. A. Kernwart. Heft XIV). - "Seit
Beginn der christlichen Ära haben die Nachfolger Christi die zwei großen heiligen Symbole der alten Arier - das Wort oder den Sohn Gottes, und das Kreuz - volkstümlich gemacht. Obgleich diese zwei
Symbole des semitischen Rassen, besonders den alten Hebräern, unbekannt geblieben waren, waren sie doch den vorchristlichen griechischen Philosophen, ebenso wie den arischen Weisen und Gelehrten
Alt-Indiens bekannt." (Beginn) - Einband leicht angeschmutzt u. angerändert; Rücken etwas angerissen; mit Besitzerstempel u. Stempel "Büchervertriebsstelle des ‘Wandervogel’ Gau Ostmark"; Seiten
unbeschnitten, sonst gut.
557. Ammann, W[ilhelm]:
Die Kriminal-Prozedur gegen Jakob Müller von Stechenrain, im Canton Luzern, Mörder des sel. Herrn Großrath Leu von Ebersol, in populärer
Darstellung. Bearbeitet von W. Ammann, außerordentlichem Verhörrichter. Mit den Portraits des Gemordeten und des Mörders. Erstausg. Zürich, Verlag von Friedrich Schultheß, 1846. 120 S., mit
Frontispiz, 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt., der illus. O-Deckel mit eingebunden
Ein Jahr später veröffentlichte der Autor noch dazu "Die Schlußberichte des
Untersuchungsrichters [...]" - Josef Leu (1800-1845) war ein Schweizer Politiker u. stand, als konservativer Katholik, unter dem Einfluss des frommen u. charismatischen Heilers Niklaus Wolf von
Rippertschwand. Seit 1839 forderte er die Berufung der Jesuiten an die Höhere Lehranstalt von Luzern. Als diese 1844 zustande kam, war dies Anlass für Freischarenzüge. Das politische Klima im Vorfeld
des Sonderbundskrieges war äußerst angespannt u. in der Nacht vom 19. zum 20. Juli 1845 hat man Leu schlafend erschossen. Der Mord wurde "als politischer aufgefaßt und ohne weiteres der liberalen
Partei zur Last gelegt. Über 600 neue Verhaftungen fanden in Luzern statt." (Dändliker III, 615) - Etwas berieben u. bestossen; der eingebundene Deckel u. der Titel mit kl. Klebemarke; tlw.
braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
Zwei Exemplare von Gottfried Arnolds bekannter
„Kirchen- und Ketzer-Historie“, Nr. 558 in Erstausgabe und Nr. 559 mit dem ersten Band in 2. Auflage (diese erschien zeitgleich mit
dem zweiten Band) und in schönerem Zustand.
558. Arnold, Gottfried:
Gottfrid Arnolds Unparteyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Erster bis Vierdter Theil [kmpl.]. Gottfrid Arnolds Unparteyische Kirchen- und
Ketzer-Historie vom Anfang des Neuen Testaments biß auff das Jahr Christi 1688 [Erster und Andrer Theil, sowie] Gottfrid Arnolds Fortsetzung und Erläuterung Oder Dritter und Vierdter Theil der
unpartheyischen Kirchen- und Ketzer-Historie / Bestehend In Beschreibung der noch übrigen Streitigkeiten im XVIIden Jahrhundert. Erstausg. Franckfurt am Mayn, bey Thomas Fritsch, 1699,
1700. 11 Bll., 422, 728 [recte 720] S., 26 Bll. (Register) / 4 Bll., 284, 848 [recte 860], 24, [2] S., 9
Bll. (Register); jew. mit identischem Titelholzschnitt, 4° (343x225mm), Pergament d. Zt. (2 Bde.)
Rosenthal 49; Ackermann III/59 "Die seltene erste Ausgabe des wichtigen Werkes
über Sekten, Geheimbünde usw. Enth. fast sämtliche Mystiker und Theosophen in ihren Lebensläufen und Werken. A.D.B. I, 587: ‘Die Perle unter seinen Schriften, das beste und nützlichste Buch nach der
Bibel, wie Thomasius meinte’." - Enthält im 2. Tl. (Buch XVII, Cap.18) auch eine Abhandlung über die Rosenkreuzer, dazu Kloss 2420 "Eine sehr schätzbare, noch nirgends benutzte Beurtheilung der
Zwecke, Absichten, Vertheidiger und Anfechter dieses Ordens, nebst Angabe zahlreicher Quellen." - Mit dem zweiten Band (3.-4.Tl.) erschien 1700 auch eine 2. Aufl. des ersten Bandes (siehe Nr. 559).
Vorliegend beide Bde. in Erstausgabe! - Gottfried Arnold (1660-1714), Theologe, Mystiker u. geistlicher Liederdichter, der sich früh mit dem Geist des Urchristentums beschäftigte. Nach seinem 1698
erschienenen Buch "Erste Liebe" schrieb er in Quedlinburg die vorliegende "Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie"; seine darin vertretene These, dass die theologische Wahrheit am ehesten bei
den von der Kirche Verfolgten zu finden sei, löste heftige Kontroversen aus. Zunächst in Frankfurt am Main erschienen, musste das Buch später in Schaffhausen gedruckt werden, weil sich kein mutiger
Verleger fand. Obwohl Arnold nach seiner Heirat die separatistischen Positionen scheinbar aufgab, wurde er des Landes verwiesen, weil er sich weigerte, die Konkordienformel zu unterschreiben. Diese
Strafmaßnahme ließ sich noch verzögern, bis Arnold 1705 ein Pfarramt in Werben erhielt. Sein zweites Hauptwerk "Geheimnis der göttlichen Sophie" ist geprägt durch die Schriften von Jacob Böhme. Trotz
ihrer Gegensätzlichkeit werden beide Arbeiten durch den unkonventionellen Glaubensansatz des Autors geprägt. Mit der "Unparteiischen Kirchen- und Ketzerhistorie" hat Arnold die kirchenhistorische
Forschung grundlegend beeinflusst. - Die Einbände etwas beschädigt u. fleckig; Vortitel geknittert; Papier tlw. etwas gebräunt oder leicht fleckig, wenige Seiten stärker fleckig; im ersten Teil
einige Anstreichungen von alter Hand u. 10 Blatt mit Wurmspuren unter Buchstabenverlust; das Register des ersten Doppelbandes zum Ende mit Randläsuren u. die letzten 2 Blatt (wie auch der
Rückendeckel) etwas unschön hinterlegt; im zweiten Doppelband die ersten Blatt im Rand etwas beschädigt u. tls. hinterlegt, angeplatztes u. geklebtes Innengelenk; sonst gute Expl.
559. Arnold, Gottfried:
Gottfrid Arnolds Unparteyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Erster bis Vierdter Theil [kmpl.]. Gottfrid Arnolds Unparteyische Kirchen- und
Ketzer-Historie vom Anfang des Neuen Testaments biß auff das Jahr Christi 1688 [Erster und Andrer Theil, sowie] Gottfrid Arnolds Fortsetzung und Erläuterung Oder Dritter und Vierdter Theil der
unpartheyischen Kirchen- und Ketzer-Historie / Bestehend In Beschreibung der noch übrigen Streitigkeiten im XVIIden Jahrhundert. [1. Band in 2. Aufl.]. Franckfurt am Mayn, bey Thomas Fritsch,
1700. 9 Bll., 411, 695 S., 18 Bll. (Register) / 3
Bll., 284, 848 [recte 860], 24, [2] S., 9 Bll. (Register); jew. mit identischem Titelholzschnitt, 4° (343x225mm), Leder d. Zt. mit goldgepr. Rücken u. 6 Bünden (2 Bde.)
Der erste Band in der Neuauflage (u. der zweite in Erstausgabe). - Einbände
berieben u. an den Ecken angestossen; unteres Kapitel von Bd. 2 mit min. Fehlstelle; Seiten tls. leicht gebräunt; wenige Seiten leicht fleckig; gesamt schöne Expl.
560. Aus Himmlers Bibliothek
- Chrysophiron [d.i. Joseph Friedrich Göhrung]: Chrysophirons Reden über einige Pflichten der Gold-
und Rosen-Kreuzer alten Systems. Herausgegeben ohne Erlaubnis der Obern [und mit Anmerkungen versehen von Friedrich Münter]. München [d.i. Altona], [Hammerich], 1792. XX, 164 S., 1 Bl., Kl.-8°,
Schlichter Pappband d. Zt.
Wolfstieg II, 42513 (Verf. Göhrung); Kloss 2655 u. Taute 865 (Verf. Wöllner).
- Es handelt sich um einen Auszug aus dem Werk "Die Pflichten der G[old] und R[osen] C[reuzer] alten Sistems [...] nebst beigefügten Reden anderer Brüder." (Berlin 1782, XL, 232 S.), das nicht
öffentlich gedruckt, sondern nur unter Brüdern verteilt wurde. Als Verf. wird auch Johann Christoph Wöllner angegeben, was Wolfstieg aber verneint. - Nach einem Vorbericht werden hier die 3. (höchste
Verschwiegenheit), 5. (Gehorsam gegen die Obern) u. 6. Pflicht (der Verbrüderung kein Geheimnis zu verschweigen) abgehandelt, u. als Anhang ein "Sendschreiben des heiligen Ignatii Loyola. Von der
Tugend des Gehorsams." - Die im Gegensatz zu den Illuminaten anti-aufklärerischen Gold- und Rosenkreuzer standen den Jesuiten sehr nahe, wenn sie nicht sogar von diesen begründet wurden. Die
Mitgliedschaft in diesem Hochgradsystem mit seinen "unbekannten Oberen" setzte voraus, dass der Novize ein Freimaurer-Meister war. Relativ erfolgreich unterwanderten die sich auch mit Alchemie
beschäftigenden G. u. R. die Strikte Observanz, gingen aber schon bald nach dem Tod von Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) wieder ein. Wöllner u. Bischoffswerder hatten mit dem naiven König
regelmässig "Geisterbeschwörungen" abgehalten u. so Einfluss auf die Staatsangelegenheiten nehmen können. - Einband bestossen, berieben u. mit Standortmarke; Seiten tlw. gebräunt u. etwas fleckig,
sonst ein gutes Expl. von besonderer Provenienz: Aus der Bibliothek des Reichsführers SS Heinrich Himmler (gestempelt: Sicherheits-Hauptamt R.F. SS und SD). Desweiteren: Loge Archimedes zu den 3
Reißbrettern in Altenburg (siehe handschrfl. Eintrag auf dem Vorsatz u. Stempel auf dem Titel); Loge Balduin, Leipzig (siehe vorletztes Blatt mit Stempel u. kl. Aufkleber).
561. Aus Himmlers Bibliothek
- Usener, Dr. F[riedrich] Ph[ilipp]: Die Frei- und heimlichen Gerichte Westphalens. Beitrag zu
deren Geschichte nach Urkunden aus dem Archiv der freien Stadt Frankfurt. Mit 89 Urkunden, zwei Tabellen und 36 Siegel-Abbildungen. Erstausg. Frankfurt a. M., Johann David Sauerländer, 1832. 326 S.,
1 Bl., 6 Taf., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.
Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; fast durchgehend braunfleckig u.
mit Feuchtigkeitsrändern (beides zur Buchmitte schwächer werdend); papierbedingt leicht gebräunt, sonst gut. - Von ungewöhnlicher Provenienz! Auf dem Vorsatz gestempelt: "H-Sonderauftrag des RFSS
[Reichsführer SS]" u. "RFSS = SS Hauptamt. H 913". In beiden Fällen steht "H" für Hexe. Heinrich Himmler erließ bereits 1935 den "Hexen-Sonderauftrag" zur Schaffung einer
Hexenkartothek.
Nr. 562-568 - Der elsässische Mathematiker und Philosoph Dr. phil. habil. Ernst
Barthel (1890-1953) entwickelte eine Innenwelttheorie, bei der die Erde die untere Hälfte der Welt ist. Da Barthel das nach der Euklid’schen Geometrie gebildete Weltmodell des Kopernikus verwarf,
verlor er sein Lehramt an der Universität Köln, wo er 1921-1940 Dozent der Philosophie war.
Nach seiner neuen Kosmologie ist die Erde eine Maximalkugel in einem zyklischen
Raum und ihre Oberfläche daher eine Totalebene, die Äquatorebene des Kosmos. Diese (Total-)Ebene ist, wie auch die Gerade und der Raum als Ganzes, flach, ohne Krümmung u. doch geschlossen, sie
läuft in sich selbst zurück.
Barthel stand auch mit Prof. U. G. Morrow, der die Hohlkugelgestalt der Erde durch
Messung "bewiesen" hatte, in Verbindung. Und der russische Astronom Leonid Andrenko erachtete Barthels Hauptgedanken als "zu den genialsten gehörend, die jemals vorgeschlagen wurden“ und trat
"dafür ein, dass man davon Kenntnis nehme und darüber nachdenke“.
562. Barthel, Dr. Ernst:
Geometrie und Kosmos ohne Maßlosigkeit und ohne Unterschlagung kleiner Differenzen. Nebst einer neuen Beleuchtung der Fragen der Erdlinienkurve, der
Kreisquadratur, der Winkeldrittelung und des Gesetzes der Ungleichförmigkeit. Mit 21 Figuren. Leipzig, Verlag Otto Hillmann, 1939. 55 S., mit 21 Fig., 4°, Farbig illus. O-Karton (die Illus. wurde mit
Barthel’s Transformationszirkel gezeichnet)
"Es wird hier an einer Mehrheit von Fällen nachgewiesen, daß die Logik der
Gleichförmigkeit im Zahlen- und Rechensystem und im regulären Kreis zu Mikro-Fehlern führt, die ein neues Naturgesetz der Mathematik enthüllen. Diese Mikro-Fehler dürfte man aus Gründen der Symmetrie
nie erwarten. Sie beruhen darauf, daß die innere Struktur der Zahlenreihen und der geometrischen Gebilde Ungleichförmigkeiten hat, die beispielsweise als Beschleunigungen und Verzögerungen
geschildert werden können, während die übliche Logik eine Konstanz annimmt. Daß die geometrischen Zusammenhänge am gewöhnlichen Kreis dieses Naturgesetz enthüllen, dürfte eine völlig neue und
weittragende Erkenntnis sein." (S.6) - "Die Einzigartigkeit der Erde und die Einzigartigkeit des Menschen muß man wieder verstehen lernen, nachdem man alles mißverstanden hat. Der Mensch ist keine
Tiergattung, die Fixsterne sind keine Sonnen, und die Erde ist kein Planet." (S.47) - U.a. über: Die Köhlersche Kreisharmonie u. ihre Beziehung zur Quadratur des Kreises; Die Abschaffung der
"Unendlichen Reihen" durch die Logik der Ungleichförmigkeit; Kurze Zusammenfassung der Kosmologie der Maximalerde im Totalraum, nebst Angabe von Beweisen; Neugrad u. Polargeometrie. - Einband
fleckig; am Fußsteg durchgehend leicht wellig u. tlw. schwach fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
563. Barthel, Dr. Ernst:
Mensch und Erde im Kosmos. Lahr (Baden), Verlag Für Volkskunst und Volksbildung Richard Keutel, 1939. 83 S., mit 18 Abb. u. 3 Taf., 8°, O-Karton mit
O-Umschlag
Das farbige Deckelbild auf dem Umschlag wurde mit
Barthel’s Transformationszirkel gezeichnet. - "Das neue System der Erde als Maximalkugel wird sodann entwickelt als die mathematisch und philosophisch richtige Kosmologie und als die würdige Grundlage einer
neuen Lehre vom Menschen als Mikrokosmos, in dem sich die Selbsterfassung des Absoluten vollzieht, der Weg von Gott zu Gott." (S.4) - U.a. über: Die physikalische Unnötigkeit des Kopernikanismus; Der
sphärische Raum als Grundlage der neuen Astronomie; Das scheinbare Himmelsgewölbe; Die Planeten u. der Mond als kosmogonische Erdmassen usw., daneben enthält die Schrift eine Ballade von Barthel:
"Himmelfahrt - Höllenfahrt. Kreislaufballade der Welt in 12 Gesängen". - Umschlag etwas stockfleckig u. angerissen; durchgehend mit ganz schmalem Feuchtigkeitsrand (unten), sonst
gut.
564. Barthel, Ernst:
Die Erde als Grundkörper der Welt. Allgemeinverständliche Thesen wider das einheitsfremde Zersplitterungssystem in der Kosmologie und für eine
organische Polarität von Sonne und Erde. Mit 16 Figuren. Erfurt, Ebertin Verlag, [1940]. 64 S., mit 16 Abb., 8°, Engl. illus. O-Broschur
Die farbige Illus. auf dem Umschlag wurde mit
Barthel’s Transformationszirkel gezeichnet. - "Der Erdkörper schwebt nicht in einem Raum, der weder Oben noch Unten hat, sondern er ist selbst die Grundlage für die absoluten Gegenrichtungen im
Weltraum: Oben und Unten. Das ist wahrhaft kritisch, und das Bilderbuch mit den ‘Antipoden’ ist für die Kinderstube." (S.13) - In vorliegendem Buch stellt Barthel 64 Thesen über die Weltweisheit,
den Weltraum, die Erde u. ihre Bewegungen, die Sonne, die Planeten u. andere Massen im Weltraum, das Fixsternsystem sowie über den Zusammenhang von Kosmos u. Bios auf. - Umschlag leicht bestossen
u. angestaubt; gutes Expl.
565. Barthel, Ernst:
Die Erde als Totalebene. Hyperbolische Raumtheorie mit einer Voruntersuchung über die Kegelschnitte. Leipzig, Otto Hillmann, 1914. 3 Bll., 110
S., 5 Bll., mit Textfig., 8°, O-Karton
U.a. über: Voruntersuchungen über die Elementarkurven, deren metaphysische
Deduktion; Über das Verhältnis von Ellipse u. Hyperbel; Gründe gegen die Ellipsoid-Hypothese über die Gestalt der Erde. - Einband berieben u. bestossen; Rücken mit kl. professionell geklebter
Fehlstelle; Seiten unbeschnitten, sonst ein gut Expl.
566. Barthel, Ernst:
Die Kosmologie der Großerde im Totalraum. Zugleich Offener Brief an den Verfasser des Buches Umstrittenes Weltbild [d.i. Robert Henseling].
Leipzig, Otto Hillmann, 1939. 31 S., mit 8 Fig. (eine blattgroß), 4° , Illus. O-Karton, O-Bauchbinde beiliegend
Einband etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gut Expl. Beiliegend
Verlagswerbung.
567. Barthel, Ernst:
Einführung in die Polargeometrie. 2. wesentlich verb., erg. u. umgearb. Aufl. der "Polargeometrie". Mit 30 Figuren, einer Tafel und einem
Bildnis Ernst Barthels. Leipzig, Universitätsverlag von Robert Noske, 1932. X, 179 S., 1 Bl., mit Frontispiz (Bild des Verfassers), Textfig. u. 1 Taf. (der Transformationszirkel), 8°,
O-Karton
Einband berieben, bestossen u. tlw. geblichen; Rücken angerissen u. mit kl.
Fehlstelle; Titel mit Signatur; zahlreiche Anstreichungen u. zwei geometrische Konstruktionen (eine auf separatem Transparentblatt); ein eingeklebter Textreiter; zwei Eckabrisse, sonst ein gutes
Expl.
568. Barthel, Ernst -
Hennig, Fritz, Ernst Barthel und Max Köhler: Briefwechsel-Konvolut über "Die Kosmologie der Großerde im
Totalraum". Bzw. die Theorie, die Dr. Ernst Barthel u.a. mit dieser Veröffentlichung publizierte. 1.2.1940 - 29.3.1940. 4°, O-Papier
Aus den Nachlaß von Fritz Hennig (nicht identisch mit dem gleichnamigen
Physiker, der sich mit Temperaturforschungen beschäftigte). Im Detail: (1) Zwei Blatt Durchschlag eines Schreibmaschinenbriefes 1.2.40 von Fritz Hennig an Ernst Barthel. (2) Ein Blatt eines
Schreibmaschinenbriefes 5.2.40 von Ernst Barthel an Fritz Hennig, mit seiner eigenhändigen Unterschrift. (3) Durchschlag einer Abschrift des vorgehenden Briefes. (4) Zwei Blatt Durchschlag eines
Schreibmaschinenbriefes 12.2.40 von Fritz Hennig an Ernst Barthel u. eine Abschrift davon. (5) Zwei Blatt Durchschlag eines Schreibmaschinenbriefes 18.3.40 von Fritz Hennig an Max Köhler. (6) Ein
Blatt eines beidseitigen, handschriftlichen Briefes 29.3.40 von Max Köhler an Fritz Hennig, mit Briefumschlag. (7) Handschriftlicher, undatierter Zettel. - Ernst Barthel in seinem Brief: "Weder im
Grundaxiom noch im Resultat ist das Gerade krumm". Fritz Hennig erwähnt in einem Antwortschreiben auch seine Bekanntschaft (1927) mit dem Hohlwelttheoretiker [Karl E.] Neupert. - Tlw. mit kl.
Randläsuren, sonst gute Expl.
569. Bibliographie - Caillet,
Albert L.: Manuel Bibliographique des Sciences Psychiques ou Occultes. Tome I, II & III [kmpl.]. Sciences des
Mages. - Hermétique. - Astrologie. - Kabbale. - Franc-Maconnerie. - Médecine ancienne. - Mesmérisme. - Sorcellerie. - Singularités. - Aberrations de tout ordre Curiosités. Sources
Bibliographiques et Documentaires sur ces sujets Etc. Tome I: A - D. Tome II: E. - L. Tome III: M. - Z.
Facsimile edition [Paris, Lucien Dorbon 1912]. 3rd printing. Mansfield Centre (U.S.A), Martino Publishing, [2003]. 1 Bl., LXVII, 531 S. /
2 Bll., 533 S. / 2 Bll., 767 S., Gr.-8°, O-Leinen
Ackermann I/1: "Unentbehrliches und bis jetzt ausführlichstes Nachschlagewerk
über das gesamte Gebiet des Occultismus." - Verzeichnet sind 11648 Werke versch. Sprachen (überwiegend Französisch) in alphabetischer Sortierung (nach Autor). Einige mit kl. Anmerkungen. - Sehr gute
Expl. / Very good copies.
570. Bibliographie - Rosenthal,
Jacques: Bibliotheca Magica et Pneumatica. Kataloge
31-35. Geheime Wissenschaften. Sciences occultes. Occult Sciences. Folk-lore. [ca. 1903?, 1909?]. 48, 680 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Leinen
Caillet 9595. - Enthält in einen Band gebunden 5 Kataloge des Antiquariats,
u.a. zu den Themen Alchemie; Chiromantie; Prophezeiungen; Wunder; Aberglaube; Träume; Magie; Magnetismus; Astrologie; Judaica; Hexerei u. Zauberei; Geheime Gesellschaften; Curiosa; Spiele u.a. mehr.
Gesamt fast 9.000 Titel, überwiegend in deutsch, französisch, englisch oder lateinisch. Die ersten 48 Seiten bilden das Register, so dass man gut mit dem Buch arbeiten kann. - Einband etwas fleckig
u. angeschmutzt; Titel leicht angeknickt; Gelenk an zwei Stellen min. angeplatzt; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
571. Birven, Henri, Dietmar Theens und
Karl Weisert (Hrsg.): Faust im zwanzigsten Jahrhundert. Festschrift für Karl Theens zum sechzigsten Geburtstag. Für die Freunde der
Faust-Gedenkstätte herausgegeben. Knittlingen (Württ.), Veröffentlichungen der Stadtverwaltung, 1964. 87 S., 4 Bll., mit 5 Abb. u. einer Notenseite, Gr.-8°, Engl. O-Broschur
Aus dem Inhalt: Hans Henning: Faust im 20. Jh.; Karl Schopen: Oswald Spengler
u. die "Faustische" Idee; Theodor Heuss: Anmerkungen zu Faustens Geburtsort; Boris Pasternak: Zur Übersetzung von Goethes Faust; Werner Heisenberg: Über eine Faust-Parodie der Atom-Physiker; Konrad
Pfeiffer: Der Dichtung Schleier aus der Hand der Wahrheit. - Zum Rand hin leicht gebräunt, sonst ein sauberes u. gutes Expl. mit Widmung des Faust-Sammlers u. -Forschers Karl Theens an Herrn Prof.
Dr. A.Jores.
572. Blake, William:
Die Ethik der Fruchtbarkeit. Zusammengestellt aus seinen Werken und Aufzeichnungen. Übersetzt und eingeleitet von Otto Freiherrn von Taube.
Jena, Eugen Diederichs, 1907. 1 Bl., LI [51], 147 S., 2 Bll., 8°, Schliches priv. Halbleinen
Mit einer Einleitung über Person u. Werk William Blakes (1757-1827), Mystiker,
Dichter, Maler u. Erfinder der Reliefradierung. Seine Arbeit wurde stark beeinflusst von Visionen von Engeln u. anderen Wesen, die er zeitlebens in seiner Umgebung zu sehen meinte. - Ein gutes
Expl.
573. Blei, Franz (Hrsg.):
Der Amethyst. Nr. 473 von 800 num. Expl. [Wien], [Publication der Oesterr. Bibliophilen], 1906. VIII, 402 S., mit 18 Illus. auf Taf., 8°
(224x205mm), Goldgepr. O-Halbpergament
Hayn-Gotendorf I, 69.
"Erschien nur für Subscribenten und wurde dem Buchhandel nicht übergeben." Sammelband der Monatsschrift; alles Erschienene. - Enthält zahlreiche
u. mitunter sehr deutliche Stücke aus der erotischen Literatur, mit 18 ganzseitigen Illustrationen von Th. Th. Heine, Marcus Behmer, Aubrey Beardsley, Alfred Kubin, Karl Hofer, J.J. Vrieslander,
F. von Bayros, u.a. - Einband bestoßen, berieben u. etwas fleckig; oberes Kapital beidseitig eingerissen; Innendeckel mit ExLibris: "Fliegen und siegen. Leo Simon"; Vorsatzgelenke angeplatzt; die
ersten drei Blatt mit Rostspuren einer Klammer; unbeschnitten; sonst ein gutes Expl.
574. [Blottner, Carolus Ludovicus]:
Der entblößte Apollonius dargestellt aus neuern Magiern von einem Freunde der Natur. Erstausg. Breßlau u. Leipzig, bei Wilhelm Gottlieb Korn, 1794.
4 Bll., 344 S., 3 Bll., mit Frontispiz u. koloierten Taf., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
Holzmann-Bohatta I,2797; Grässe S.69. - U.a. über: Geschichte der Magie bis
auf die Römer (S.1-144); Chemische u. mechanische Kunststücke; Rechen- u. Kartenkunststücke; Öconomische Kunststücke; Artistische Kunststücke; Kunststücke des Malers u. Kupferstechers. - Bestossen,
beschabt u. etwas fleckig; Titel u. Vorsatz gestempelt; Schnitt u. wenige Seiten etwas braunfleckig; eine Tafel knapp beschnitten; Bindung bei den Tafeln aufgeplatzt, sonst gut. -
Selten.
575. Böhme, Fritz: Entsiegelung der Geheimnisse. Zeichen der Seele. Zur Metaphysik der Bewegung. Berlin, Kinetischer Verlag, 1928. 58 S., 1 Bl., mit zahlreichen Skizzen u.
avantgardistischen Kapitel-Überschriften von Gerd Brüssau-Steglitz, Gr.-8°, O-Karton mit O-Umschlag
"Dem Monte Verità bei Ascona geweiht." - "Der Seelenraum ist undenkbar,
unmessbar, undurchdringlich, labil und jeden Augenblick neu geschaffen. Er ist lebendig, nicht verstandesmäßig abstrahiert, nicht des Lebendigen entkleidet. Der Verstand versucht ihn für die
Denksphäre graphisch als Kreis oder stereometrisch als Kugel zu erfassen. Er fixiert damit nur eine Eigenschaft der Seele, das Zentrische; er kann das Unbegrenzte und Bewegliche in seiner Sphäre
nicht anders als begrenzt und unbeweglich darstellen." (S.8) - Umschlag etwas angestaubt u. mit Randläsuren; Seiten papierbedingt gebräunt, sonst gut.
576. Borinski, Karl:
Der Ursprung der Sprache. Erstausg. Halle, Max Niemeyer, 1911. 42 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl.
Rückenschild
Mit einigen Bleistiftanstreichungen u. seltenen kl. Marginalien, sonst ein
gutes Expl.
577. [Boron, Robert de (?)]:
Die Geschichte des Zauberers Merlin. Leipzig, Ernst Rowohlt Verlag, [1911]. 2 Bll., 263 S., mit einer Heliogravure nach einem Bild des
Präraffaeliten Burne-Jones als Frontispiz, Kl.-8°, O-Leinen mit Goldschrift
Aus dem Altfranzösischen übertragen von Dorothea Schlegel. - Robert de Boron,
im KVK tls. als Verfasser genannt, wirkte im 16./17. Jh. Sein bekanntestes Werk ist "Estoire dou Graal" (Geschichte des Grals), ein Gralsroman in 3500 Versen (vorliegendes Buch ist Prosa). - Leicht
bestossen; Rücken etwas geblichen; Schnitt mit 2 kl. Flecken; Frontispiz u. Titel stark braunfleckig; ein gutes Expl.
578. Buddingh, D[erk]: Edda-Leer, of Handboek
voor de Noordische Mythologie. 1st edition. Utrecht, L. E. Bosch, 1837. [4], VIII, IV, XVI, 127, XI, p., with
frontispice and title vignette, 8°, O-Paperback
Main chapters: Asenleer; Middelwezens;
Geestenleer; Natuurmythen en Monsters. - Derk Buddingh (1800-1874), teacher and literary figure. He wrote numerous works. - Detached spine, therefore the first and last quire almost loose; pages
uncut and slightly chipped, else a good copy. Should get a new binding.
579. Claassen, Oswald:
Die Ahnen des Mondes. Eine indianische Edda. 1.-3.
Tsd. (Erstausg.) Krefeld, Gustav Hohns Verlag, 1933. 271 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen im Pappschuber
Mit einem Vorwort von Dr. Alexander von Sacher-Masoch ("Späte Entdeckung
Amerikas"). - Das Buch enthält die mythische Geschichte des Volkes der Quiché, den Codex Popol Vuh, der damals in keiner verständlichen Form vorlag. Der Codex beinhaltet neben der
Schöpfungsgeschichte die Erzählung über die Sintflut u. Astralmythologisches. "Rätselhaft ist der immer wiederkehrende Zug von und nach Osten ‘von Jenseits des Meeres’, zu einem Fürsten Nacxit
(aztekisch Acxitl). Daß das kein Herr eines Mayavolkes sein kann, beweist der Mangel an Ortsnamen, welche nach Yucatan gehören könnten. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß es ein Volk um
Atl-antis [sic] sein muß." (S.270f.) - Ein gutes u. frisches Expl.
580. Corbin, Henry:
Die smaragdene Vision. Der Licht-Mensch im persischen Sufismus. Aus dem Französischen übertragen und herausgegeben von Annemarie Schimmel. 1.
Aufl. München, Eugen Diederichs Verlag, 1989. 215 S., mit einigen Fig., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
"Persien wird hier erschlossen als ein frühes geistiges Universum. Durch
seinen wohl besten Kenner, den Franzosen Henry Corbin (1907-1978), lernen wir die Farbsymbolik der mittelalterlichen Mystiker kennen und verstehen - die Seelenlehre zoroastrischer Mythen, den
mandäischen Erlösungsglauben. Bis nach Indien wirken diese Lehren weiter. In ihrem Licht lassen sich auch Lehren der Spätantike, wie Gnosis und Hermetismus besser begreifen." (Klappentext) - Mit
Register. - Ein gutes Expl. mit ExLibris.
581.
D’Annunzio, Gabriele: Betrachtung des Todes. Übertragen von Gustav Schneeli. Nr. 44 von 1.600 Expl. München,
Georg Müller Verlag, 1919. 192 S., 1 Bl., Kl.-8°, O-Halbleder mit goldgepr. Rücken
"Abermals besiegte der Beschwörer grosser vergangener Mächte in meinem Geist
den Irrtum der Zeit. Ich erkannte eine seiner grössten Gaben darin, dass der Atem meines Traumes weit und frei wurde; denn einige seiner Darstellungen aus dem Altertum grenzen in ihrer
Unvermittelbarkeit an Zauberei. Etwas Magisches steckt in der plötzlichen Gewalt, womit ein grosser Dichter sich unserer Seele bemächtigt." (S.31) - Gabriele D’Annunzio (1863-1938), spätromantischer
Vertreter des Symbolismus. Stand auch unter dem Einfluss von Nietzsche, Schopenhauer u. Wagner. - Etwas berieben, sonst gut.
582. Daumer, G. Fr.:
Meine Conversion. Ein Stück Seelen- und Zeitgeschichte. Mainz, Verlag von Franz Kirchheim, 1859. X, [1], 255 S., 8°, Priv. marmoriertes
Halbleinen d. Zt.
Georg Friedrich Daumer (1800-1875), Schriftsteller u. Religionsphilosoph, war
zeitweise der Erzieher des Kaspar Hauser. In vorliegendem Buch beschreibt er seine Rückkehr zum katholischen Glauben. "Was ich nun hiermit vorlege, ist erstlich eine kurz gefaßte, doch im
wesentlichen vollständigen Geschichte meiner Conversion, worunter ich eine Darlegung der Denkprozesse, Erlebnisse, Experimente, Erfahrungen und Gemüthsstimmungen verstehe, die mich dem von mir zuvor
eingenommenen Standpunkt entfremdet und meinem jetzigen entgegengeführt haben." (Vorrede) - Etwas lichtrandig u. leicht berieben; Vorsatz mit Bibliotheksaufkleber; Titelrückseite mit Stempel; etwas
gebräunt, sonst ein gutes Expl.
583. Delius, [Christian Heinrich]:
Untersuchungen über die Geschichte der Harzburg und den vermeinten Götzen Krodo. [Mit Anhang:] Urkunden-Beilagen und Anhänge zu [den]
Untersuchungen. - [ANGEBUNDEN:] Ueber den vermeinten Götzen Krodo zur Harzburg. Eine historische Untersuchung. Mit lithographirten Abbildungen. Erstausg. Halberstadt, H. Vogler, 1827. 2 Bll. (2
versch.Titel), XXVIII, 303, 65 S. / VIII, 168 S., 1 Bl., u. 2 Taf. (kmpl.), 8°, Neues marmoriertes Halbleinen
Im ersten Buch untersucht der Wernigeroder Historiker u. Archivar Christian
Heinrich Delius (1778-1840) die Geschichte der Harzburg bei Goslar, von welcher heute nurnoch einige Ruinen vorhanden sind. Das zweite Werk, quasi ein eigenständiger Anhang zu ersterem, widmet sich
ganz dem (vermeintlichen) germanischen bzw. sächsischen Gott "Krodo", dessen Geschichte "durch den Wahn der Schriftsteller seit dem letzten Jahrzehnd des 15. Jahrhunderts" eng mit der Harzburg
verflochten wurde. "Nirgends zeigt sich eine Andeutung, eine Spur des Gottes Krodo; der Altar zu Goslar, ist als sein Eigenthum nicht nachgewiesen; die Urkunden aus den Kriegen der Sachsen sind sehr
späte Fälschung und Betrug; die etymologische Ableitung einzelner Ortsnamen von ihm ist leere, erbärmliche Spielerei [...] Es hat nie einen wirklichen Abgott Krodo gegeben." (S.109) - Am Ende gibt
Delius auch ein Verzeichnis von 91 Werken, in denen Krodo angesprochen wird. - Besitzervermerk; Papier leicht grau u. unbeschnitten, dadurch etwas angerändert; 4 Blatt mit Wurmgang unter Verlust von
Buchstaben u. Wortteilen; sonst ein gutes Expl.
584. Donnelly, Ignatius:
Atlantis, die vorsintflutliche Welt. Deutsch von Wolfgang Schaumburg. 2. Aufl. Eßlingen a. N., Verlag von Franz Gutzmann [Deckel: Marktredwitz,
Verlag von Oskar Ziegler & Co.], 1911. 346 S., 3 Bll., 8°, O-Leinen
Ignatius Donnelly (1831-1901) war Mitglied des amerikanischen Kongresses. Sein
Theorie, dass der atlantische Ozean das versunkene Atlantis beherberge u. die Azoren die letzten Reste der Insel darstellen, löste eine ganze Flut von nachfolgenden Büchern aus. Zu seinen Bewunderern
gehörten der Schöpfer der Welteislehre Hanns Hörbiger genauso, wie Alfred Rosenberg durch dessen Buch "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" die Atlantissage Eingang in die Literatur des NS fand. -
Einband min. fleckig; ein gutes Expl.
585. Dr. Mises [d.i. Gustav Theodor
Fechner]: Kleine Schriften. Erstausg. [dieser Sammlung]. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1875. VIII, 560 S., 8°, Neueres priv.
Halbleinen
Bloch 2/2166. - Der Band enthält überwiegend ironische u. polemische Aufsätze
Fechners. U.a.: Beweis, daß der Mond aus Jodine bestehe; Schutzmittel für die Cholera; Vergleichende Anatomie der Engel (u.a. Von der Sprache der Engel, Die Engel sind lebendige Planeten (Diese
Abhandlung erwähnt Jean Ray in seinem phantastischen Roman "Malpertuis")); Vier Paradoxa (u.a. Es gibt Hexerei); "Stapelia mixta" (u.a. Aus der Symbolik der Kegelschnitte, Warum wird die Wurst schief
geschnitten?, Heinrich Heine (Fechners langatmige Ablehnung gegenüber dem Dichter)). - Gustav Theodor Fechner (1801-1887), dtsch. Philosoph, Naturforscher, Begründer der Psychophysik u. der Theorie
von der Allbeseelung des Universums. Er war befreundet mit Johann Karl Friedrich Zöllner, zusammen beschäftigten sie sich mit dem amerikanischen Medium Slade. - Seiten tlw. etwas fleckig, sonst ein
gutes Expl.
586. Ebertin, Elsbeth:
Blumen als Boten der Liebe. Altona, Dreizack-Verlag, [1935]. 72 S., 8°, Illus. O-Karton
Gedichte u. kurze Geschichten um Blumen, von versch. Autoren. Am Ende eine
kleine Liste, was die einzelnen Blumen bedeuten. - Etwas angerändert; Papierreste in den Vorsätzen; Seiten leicht gebräunt, sonst sauber u. gut. Mit Widmung "Herzlichste Frühlingsgrüße. Eure Mutter.
6. IV. 35", die der Handschrift nach von E. Ebertin stammt.
587.
Eckartshausen - [Maréchal, Pierre Sylvain] und Hofrath [Carl] von Eckartshausen [Übers.]: Ar-Lamechs von Sirap der Sündflut entrissene Gesänge. [Aus dem Französischen] von dem Hofrath von Eckartshausen. Dtsch. Erstausg. München, bey Joseph Lentner,
1786. 10 Bll., 64 S., mit Titelvignette, Kl.-8°, Marmorierter Pappband d. Zt.
Faivre 29. - Das Pseudonym "Ar-Lamech" ist ein Anagramm aus dem Namen des
Autors "Marechal". Das Werk erschien 1784 im Original unter dem Titel "Livre echappé au déluge, ou Pseaumes nouvellement découverts" u. suggeriert im Vorwort, dass es sich hierbei um Gesänge eines
Zeitgenossen Noah’s handelt. - Karl von Eckartshausen (1752-1803) war von 1780 bis 1793 Bücherzensurrat u. kommentiert das Werk im Vorwort mit den Worten: "Was man in ganz Frankreich, unter dem
geheiligten Ansehn des Königs und der Zensur lesen darf, darf man auch in Deutschland ohne Gewissensskrupel lesen". - Einige der Gesänge, mit denen z.T. Kritik an der Gesellschaft des 18. Jh. geübt
wird: Vom Tempel der Wahrheit; Macht der Gottheit; Es giebt keinen Mangel in der Schöpfung; Der Heuchler; Lob des Mittelstandes; Der stolze Gelehrte; Von Richtern; Irrige Berechnung des Bösen;
Gemälde der Weiber unsers Jhs.; Bild eines Weibes nach dem Herzen Gottes u. des Dichters. - Einband etwas berieben; S. 1-32 mit tolerierbarem Feuchtigkeitsrand, sonst gutes Expl.
588. Édon, Richard A[lexander] [d.i.
Richard F. Deutsch]: Cocain. Roman in 3 Büchern. [kmpl. in einem Bd.]. Erstausg. Wien u. Leipzig, Otto Clauß Verlag, 1923.
333 S., Kl.-8°, Illus. O-Pappband
(= "Untergang des Abendlandes". Ein Romanzyklus. Erster Band). - Einband
leicht berieben u. bestossen, sonst ein gutes Expl.
589. Eichhorn, J[ohann]
G[ottfried]: Die hebräischen Propheten. Erster, Zweyter und Dritter Band [kmpl.]. Göttingen, bey Vandenhoek und Ruprecht, 1816, 1819, 1819. 3
Bll., 432 S. / VIII, 664 S. / 1 Bl., 689 S., 8°, Schlichte Pappbände d.Zt.
Es "steht im ersten Band alles beysammen, was noch von prophetischen Reden aus
den Zeiten der assyrischen Oberherrschaft über Vorderasien vorhanden ist; und im zweyten, was sich aus den Zeiten der Streifzüge der Scythen und der Uebermacht der Chaldäer bis auf den Anfang des
babylonischen Exils von prophetischen Reden im alten Testament erhalten hat. Ein dritter Band wird die spätern prophetischen Poesien der Hebräer nachholen [...] Mit Vorbedacht ist alles anspruchlos
und ohne gelehrten Prunk dargestellt. In [den] Bänden auch nicht ein einziges hebräisches Wort." (Vorrede Bd. 2) - Johann Gottfried Eichhorn (1752-1827), Prof. der orientalischen Sprachen u.
Historiker, verfasste u.a. auch eine "Allgemeine Geschichte der Kultur und Literatur des neuern Europa" (1796-99) u. eine "Übersicht der französischen Revolution" (1797). - Einbände bestossen u.
fleckig; Aussengelenke berieben; alle auf Vorsatz mit Besitzerstempel; Seiten unbeschnitten, gering gebräunt u. mit einigen, doch stets sehr kleinen u. äusserst zarten Bleistiftanstreichungen, sonst
gute Expl.
590. [Farmer, Hugh] und Johann Peter
Bamberger [Übersetzer]: Hugo Farmers Abhandlung über die Wunderwerke, als Beweise einer göttlichen Vermittlung, wie auch der Göttlichkeit der
Sendung und Lehre eines Propheten. Aus dem Englischen übersezt von Johann Peter Bamberger. Dtsch. Erstausg. Berlin, bey Georg Jacob Decker, 1777. XXX, 487 S., 8°, Pappband d. Zt.
Engl. Titel: "A Dissertation on
miracles". U.a. über: Eine Kraft, die Materie zu bewegen, ist allen Geistern nicht wesentlich; Von den gefallen Engeln; Von den Seelen
verstorbener Menschen; Erklärung der Geschäfte der Dämonen; Die Dämonen sind die unmittelbaren Gegenstände des heidnischen Gottesdienstes; Von den Zauberern u. Wahrsagern des Altertums; Die
übernatürliche Kraft der Zauberkunst kann nicht geschlossen werden [...] wenn sie als Leute vorstellt, die einen spiritum familiarem, oder Wahrsagergeist haben; Die Werke Mosis [...]. Seine Meinung
von der Zauberei. - Einband etwas bestossen u. fleckig; Rücken mit Rest eines Rückenschilds, sonst ein gutes u. frisches Expl.
591. Garland, Major H. and C. O. Bannister: Ancient Egyptian Metallurgy. With
Frontispiece and 113 Other Illustrations, Including Many Photo-Micrographs. 1st edition. London, Charles Griffin & Company, 1927. XI, 214 p., with many illus., 8°, Gilt
O-Cloth
Major H. Garland, der eigentliche Verfasser des Buches, verstarb
bereits 1921. C. O. Bannister hat seine hinterlassenen Aufzeichnungen bearbeitet u. hrsg. Zusammenfassend zeigen Garlands Forschungen folgende Ergebnisse: "1. den Wert mikroskopischer Untersuchungen
für die Erforschung alter Funde; 2. die Wahrscheinlichkeit, daß es in Aegypten schon viel früher, als man gewöhnlich annimmt, ein Eisenzeitalter gab; 3. den frühen Gebrauch des
Wachsausschmelzverfahrens für Gußstücke; 4. die verhältnismäßig späte Anwendung der Kaltbearbeitung im Verein mit der Wärmebehandlung für die Gestaltung von Gefäßen." (beiliegende Rezension von
Martin W. Neufeld). Interessant ist v.a. der 2. Punkt, den Garland damit beweist, dass z.B. die
Bildhauerarbeiten in Granit mit kupfernen Meisseln nicht herstellbar gewesen wären. - "The work of ancient people on the metals known to them has been always of great interest to metallurgists, and
the details of Ancient Egyptien Metallurgy given in this book are commended with confidence to students, whilst archaelogists will find many enriching suggestions." (Preface) - With index. - Cover
slightly rubbed and a bit sunned; owner’s stamp; a good copy.
592. Gehrke, Claudia und Uve Schmidt
[Hrsg.]: Mein heimliches Auge. Band I bis XXI. Das Jahrbuch der Erotik. Tübingen, Konkursbuchverlag, 1982-2007. bis zu 303 S. je Ausg., mit
zahlreichen Illus. u. Fotografien, 8°, Illus. O-Karton (21 Bde.)
Anspruchvolles Periodikum zu allen sexuellen Orientierungen mit literarischen,
künstlerischen, humoristischen u. pornographischen Beiträgen. - Gute Expl.
593.
Gorsleben, Rudolf John (Übers.): Die Edda. Heldenlieder. 2. verm. Aufl. München-Pasing, Verlag Die Heimkehr,
1922. 133 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. illus. O-Halbleinen
Aus dem Inhalt: Das Lied von der Mühle Grote; Das Lied von Wieland; Das Lied
von Helge Schwertwartsohn; Das Lied vom jungen Siegfried; Das Lied von Sigfrieds Tod; Gudruns Totenklage; Wie Gudrun zu Etzeln kam; Gottesurteil; Ortruns Klage, Das erste Lied von Gudruns Rache; Das
zweite Lied von Gudruns Rache; Die letzte Rache; Das Hildebrandslied. - Rudolf John Gorsleben (1883-1930) war Gründer u. bis zu seinem Tod Leiter der Edda-Gesellschaft. Sein Hauptwerk "Hoch-Zeit der
Menschheit" hatte in völkischen Kreisen einen weitreichenden Effekt. - Leicht bestossen, angestaubt u. gebräunt; ein gutes Expl.
594. Gosh, Sarath Kumar:
Indische Nächte. Berlin, Vita Deutsches Verlagshaus, [1905]. 2
Bll., 238 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton
Einzig berechtigte Übersetzung von Martin Holle. - Indische Märchen von Sarat
Kumar Ghosh (1878-1962, Jurist u. Verwaltungsbeamter), etwas ähnlich zu den orientalischen "1001 Nacht". Der König liegt im Sterben u. da kein Arzt u. Weiser helfen kann, lässt man einen
Märchenerzähler kommen. 21 Abende lang erzählt dieser weise Geschichten u. als er endet - ist der König geheilt. Kurioserweise schließt der Erzähler mit der arabisch-islamischen Grußformel "Salaam
alikhum! - Friede sei mit euch!" - Einband angerändert, etwas lichtrandig u. am Rücken angerissen u. mit kleineren Fehlstellen; Seiten unbeschnitten u. gebräunt, tls. etwas gelockert, sonst gut. -
Selten.
595. Gral -
Kampers, Franz: Das Lichtland der Seelen und der heilige Gral. 1. Aufl. Köln, J. P.
Bachem, 1916. 123 S., Gr.-8°, Neuer Pappband mit Deckel- u. Rückentext
U.a. über: Die Graldichtungen; Salomons Thron u. Tisch; Des Gralkönigs Ahnen;
Die Gralburg; Das Zauberschiff; Die Wundersäule; Die Seelenreise ins Lichtland; Der heilige Gral; Das Gralsreich u. die deutsche Kaisersage. - Schönes Expl.
596. Gral -
Schult, Arthur: Die Weltsendung des heiligen Gral im Parzival des Wolfram von Eschenbach. Turm-Bücherei. 2.
Aufl. Bietigheim, Turm-Verlag, [1975]. 161 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen
U.a. über: Zarathustra u. die Kosmologie des Avesta; Mazdaismus; Die
arabisch-astrologische Quellenschrift der Gralssage; Die astrologischen, alchimistischen, anthropologischen Grundlagen der Gralsssage; Sternenweisheit u. Sonnenmysterien, Gralsmysterien u.
Christentum; Tempelritter-Esoterik, provenzialische Troubadoure u. neumanichäische Katharer; Gralsdichtung des Robert de Boron; Der Perceval des Chrestien de Troyes; Inhaltliche Darstellung u.
Deutung von Wolframs Epos (Hauptteil). - Beinahe tadelloses Expl.
597. Hagl, Siegfried:
Der okkulte Kanzler. Hitler und der Nationalsozialismus als esoterisches Phänomen. Erstausg. Germany by books on demand, 2000. 232 S., 8°, Illus.
O-Karton
Siegfried Hagl war Redakteur der Zeitschrift "GralsWelt", Lehrbeauftragter der
Fachhochschule Landshut für Ökologie u. nach eigenem Bekunden leitender Angestellter in der Reifenindustrie. Desweiteren läßt sich aus dem Text herauslesen, dass er Anhänger von Abd-ru-shin (d.i.
Oskar Ernst Bernhardt) ist, den er auch bei den Kurzbiographien zum Thema (sic!) anführt. Die "GralsWelt" gehört ebenfalls zu einer Stiftung, deren Hauptaufgabe die Verbreitung von Abd-ru-shins Werk
ist. Hagl folgt der bereits 1949 veröffentlichten These von Abram Poljak (im vorliegendem Werk ungenannt), dass Hitler ein besessenes Medium gewesen sei, was bisher wiederholt u. mehrfach
aufgegriffen wurde. Die dazu angeführten "Belege" u. Zitate bleiben stets die gleichen u. obwohl Hagl bemerkt, dass es darunter unseriöse u. fiktive Quellen gibt, führt er sie an. Er argumentiert wie
Henry Ford zu den "Weisen von Zion", wenn viele sich so verhalten, als ob es wahr wäre, muß etwas "dran" sein. Warum auch Aleister Crowley bei den Biographien angeführt wird, bleibt ebenfalls
uneinsichtig. - Etwas schiefgelesen u. bestossen; Innendeckel mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl. Kurioserweise selten u. kaum zu finden.
Ein zukunftsbildender Vortrag aus dem Jahr 1925, der u.a. die grossflächige
Stromgewinnung durch Windkraftanlagen voraus sieht:
598.Haldane, J[ohn] B[urdon] S[anderson]:
Daedalus oder Wissenschaft und Zukunft. München, Drei Masken Verlag, 1925. VIII, 78 S., 1 Bl., Kl.-8°, Goldgepr. O-Leinen
(= Die Bücherei "Heute und Morgen"). - Überarbeitete Schrift eines
zukunftsblickenden Vortrages. Z.B. "Ich für meine Person glaube, daß in vierhundert Jahren die Kraftfrage für England in folgender Weise gelöst sein könnte: das Land wird übersäet sein mit ganzen
Reihen metallener Windmühlen, und die von diesen in Bewegung gesetzten Dynamomaschinen liefern durch ihre Umdrehungen einen Strom von hoher Spannung an große Elektrizitätszentralen." (S.21) Weiter
u.a. über flüssigen Wasserstoff oder Dichter mit chemischen Kenntnissen, neue Genussmittel, künstliche Herstellung von Nahrung, die Trennung der Zeugung von der Geschlechtsliebe. Ein Wahlplakat in
300 Jahren könnte lauten "Stimmt für Macpherson und für Greifschwänze bei euren Urenkeln!" (S.58) - Als Gegenschrift erschien in der gleichen Reihe von Bertrand Russell: "Ikarus oder die Zukunft der
Wissenschaft", wobei Russell den von Haldane beschriebenen Zusammenhang zw. Wissenschaft u. Glückseligkeit bezweifelt. - John Burdon Sanderson Haldane (1892-1964), theoretischer Biologe u. einer der
Begründer der Populationsgenetik. Beschäftigte sich u.a. mit der Evolution. Bis 1950 Mitglied der Kommunistischen Partei. 1957 wanderte er nach Indien aus u. nahm die indische Staatsangehörigkeit an.
Befreundet war Haldane u.a. mit Aldous Huxley, der einige Ideen aus dem vorliegenden "Daedalus" für seine "Schöne neue Welt" als Inspiration nutzte. - Lichtrandiger Einband u. gering schief gelesen,
sonst ein gutes Expl. - Selten.
599. Hansen, D.: Stock und Peitsche. Ihre Anwendung und ihr Missbrauch im modernen Straf- und Erziehungswesen. Mit Illustrationen. 3. umgearb. Aufl. Leipzig, Leipziger Verlag,
[ca. 1904]. 2 Bll., 213 S., mit z.Tl. blattgroßen Illus., Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit aufgezogenem illus. O-Deckel
Hayn-Gotendorf II, 294: "Conficirt anfangs 1912." - Erschien in den ersten
zwei Auflagen (1899-1902) noch in zwei Bänden, welche hier zusammengefaßt wurden. - Inhalt: Stock u. Peitsche, ihre Anwendung als Züchtigungsmittel im Spiegelbilde der Ethik; - als Werkzeug der
Strafe; - als Zuchtmittel im Hause; - als Werkzeug der Schulzucht; - als Werkzeug der Anstaltszucht; - als Werkzeug der Sinnlichkeit; - ihre Anwendung eine Erscheinung des krankhaften Sexualismus. -
Deckel, Vorsätze u. Titel etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
600. Hauer, J[akob] W[ilhelm]:
Der Yoga. Ein indischer Weg zum Selbst. Kritisch-positive Darstellung nach den indischen Quellen mit einer Übersetzung der maßgeblichen Texte.
2. umgearbeitete und um den 2. Band erweiterte Auflage des "Yoga als Heilweg". (2. Aufl.) Stuttgart, W. Kohlhammer, 1958. 487 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen
U.a. über: Die Anfänge des Yoga in der vedischen Zeit; Der Yoga im Buddhismus
u. Jinismus; Das Yogasutra des Patanjali u. die Entwicklung des Yoga bis zur Entstehung der Hatha-Yoga-Schriften; Der Heilweg; Der Yoga u. der Westen. Die Psychotherapie. - Mit Register. - (Jacob)
Wilhelm Hauer (1881-1962), Universitätsprofessor, Indologe, Religionshistoriker u. Führer der "Deutschen Glaubensbewegung" (siehe Miers u. Mohler B 133.7). - Register mit kl. Anstreichungen, sonst
ein gutes Expl.
601.
H[avighorst], J[ohannes]: Freye, bescheidene vernünftige doch biblische
und meist wahrscheinliche Gedanken über verschiedene nicht ohn nutzbare Fragstücke. 1. Erscheinung Samuels nach seinem Tode, ob er es selbst gewesen? - 2. Azazel, der weggehende Bock, was der
bedeute? 3 B. Mos. XVI. - 3. Ob vor unserer Welt noch
Welten gewesen? - 4. Neue Meynung von den Cometen. - 5. Ob unsere Welt die beste? - 6. Ob Christus als Mensch habe sündigen können? - 7. Was von der Erbsünde zu halten? - 8. Von dem Wunder der
Sprachen am Pfingsttage, Apostgesch. 2. - 9. Die Uneigen- und Eigennützige Liebe Gottes, welche gegründet? den unpartheyischen Gelehrten und andern verständigen zum nützlichen Zeitvertreib und
weiterm Nachdenken entworffen von J. H. o.O., o.V., 1775. 200 S., Kl.-8°, Späteres priv. Halbleinen
Die Vorrede ist mit dem Pseudonym des 1701 in Rheme geborenen Verfassers,
"J[atrus] Hierophilus", unterzeichnet. - "Gegenwärtige Fragstücke laufen mehrenteils ein in die Theologie. Sie sind zur Seligkeit nicht nothwendig. Man kan sie wissen, beantworten, oder nicht,
solches gilt gleich. Doch sind es nicht bloß fürwitzige Fragen, ohne Nutzen. Sie dienen zur Aufklärung mancher heilsamen Wahrheiten." (Vorrede) - Titelrückseite mit schwachen Spuren eines Stempels;
anfangs etwas stockfleckig; die letzten Blatt etwas angestaubt; ein gutes Expl.
602. Heindel, Max: Die Mysterien der grossen Opern. Aus dem Englischen übersetzt von Anni Vollbehr. Leipzig, Theosophisches Verlagshaus, [1929]. 174 S., 3 Bll., Gr.-8°, Goldgepr.
O-Leinen
Behandelt den Faust, Parzival, den Ring der Nibelungen, den Tannhäuser u. den
Lohengrin. - Max Heindel (Ps. von Carl Louis Heindl-Grashof, 1865-1919), durch einen Leadbeater-Vortrag auf die Adyar- Theosophische Gesellschaft aufmerksam geworden, wurde 1904/05 sogar deren
Vizepräsident für Kalifornien. Alma von Brandis ermöglichte ihm eine Reise nach Berlin, wo er an Rudolf Steiners geheimen Schulungszyklen teilnahm. Franz Hartmann gewann ihn für die Rosenkreuzer-Idee
u. führte Heindel, der durch Steiner bereits Freimaurer war, in das Rosenkreuzer-Kapitel ein. Heindel ist der Begründer der Rosenkreuzer-Gemeinschaft, die sich später u.a. in das Lectorium
Rosicrucianum spaltete (Miers). - Mit Register. - Einband ist etwas bestossen, fleckig u.lichtrandig; innen mit Besitzerstempel, sauber u. gut.
603. Hexen -
Anna Renata Singer v[on] Mossau, die letzte deutsche Hexe. Ein Geschichtsbild, dargestellt zur Erinnerung an den nunmehr hundertjährigen
Niedergang eines langen und grauenvollen Irrwahns und an die Befreiung von der Schmach wälscher Inquisition in Deutschland. Nebst einem Abriß der Geschichte der Hexenprocesse im Allgemeinen und
beiliegenden Actenstücken sowie einem sächsischen Hexenprocesse aus dem siebzehnten Jahrhundert. [Leipzig], Selbstverlag des Verfassers (Druck von Keller und Sohn in Pirna), 1849. 142 S., 1 Bl.,
8°, Neues marmoriertes Halbleinen
Hayn/Gotendorf III, S.175 mit der Anmerkung: "Selten! Hexenprozess gegen die
Nonnen d. Klosters Unterzell bei Würzburg, welcher mit der 1749 erfolgten Hinrichtung (dann Verbrennung) der Suppriorin Renata Singer einen tragischen Abschluss fand." - Gebräunt u. durchgängig
braunfleckig, sonst ein gutes Expl. (S.79 unbedruckt, Text scheint aber kmpl.)
604. Hexen -
Haren, G[errit]: Der letzte Hexenprozess in Witten. Eine wahre Begebenheit unter Zugrundelegung eines
Aktenstückes erzählt von G. Haren. 1. Aufl. Lengerich, Das Wikingerschiff, [1937]. 52 S., mit 2 ganzs. Illus.,
8°, Illus. O-Karton
"Arndt Bottermann von Witten endete als letztes Opfer des Aberglaubens auf dem
Scheiterhaufen auf dem Hexenkring an der Krummestr." - Rücken leicht berieben, sonst ein gutes Expl.
605. Hexen -
Leitschuh, Dr. Friedrich: Beiträge zur Geschichte des Hexenwesens in Franken. [ANGEBUNDEN: Rapp: Die
Hexenprozesse]. Bamberg, Verlag von Carl Hübscher’s Buchhandlung, 1883. 62, XVIII, II S., 8°, Marmorierter Pappband mit Rückenschild
ANGEB.: Ludwig Rapp: Die Hexenprozesse und ihre Gegner in Tirol. 2. verm.
Aufl. mit dem Bildnisse Tartarotti’s [als Frontispiz]. Brixten, Verlag von A. Wegers’ Buchhandlung, 1891, IV, [1], 170 S., 1 Bl. - Etwas berieben; Vorsatz gestempelt; "Leitschuh" tls. braunfleckig;
ein gutes Expl.
606. Hexen -
Lercheimer, Augustin (Prof. H. Witekind in Heidelberg) und Carl Binz (Hrsg.): Augustin Lercheimer
(Professor Hermann Witekind in Heidelberg) und seine Schrift wider den Hexenwahn ["Christlich bedencken und erinnerung von Zauberey"]. Lebensgeschichtliches und Abdruck der letzten vom Verfasser
besorgten Ausgabe von 1597. Sprachlich bearbeitet durch Anton Birlinger. 1. Aufl. Straßburg, J. H. Ed.
Heitz (Heitz und Mündel), 1888. XXXII, 188 S., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt. mit Rückentext
Enthält nach biographischen Hinweisen einen Nachdruck der 3. Ausg. 1597 von
Witekind’s "Christlich bedencken und erinnerung von Zauberey, Woher, was, und wie vielfältig sie sey, wem sie schaden könne oder nicht: wie diesem laster zu wehren, und die, so damit behafft, zu
bekehren, oder auch zu straffen seyn" sowie anschliessend Hinweise zum Text, Register u. anderes. - Hermann Witekind (auch = Hermann Wilken o. Augustin Lercheimer, 1522-1603), Melanchthonschüler u.
langjähriger Prof. in Heidelberg. War Verfasser versch. Werke mit historischen, philologischen, mathematischen u. astronomischen Inhalt. 1585 veröffentlichte er unter dem Pseudonym Augustin
Lercheimer von Steinfelden sein wohl bekanntestes Werk gegen Hexenverfolgungen, von dem hier die 3. Aufl. abgedruckt ist. Dieses Buch ist mit gesamt vier Auflagen bis 1628 in die Literaturgeschichte
eingegangen. Aussergewöhnlich dabei die Radikalität u. Form, mit der Witekind die Hinrichtung der "Hexen" zurückweist. Er ist der erste, der nach einer Analyse der sozialen Hintergründe des
Hexenunwesens auch sozialpolitische Maßnahmen zur Bekämpfung des Hexenunfugs vorschlug u. vor allem auf die oft bedrückte Situation dieser Frauen aufmerksam machte. Mit seinem Buch gehörte Witekind
nach Johann Weyer, in beinahe schon frühaufklärerischer Weise, zu den bedeutendsten protestantischen Gegnern der Hexenverfolgung. Real ist für Witekind der Abfall von Gott durch den Teufelspakt (nach
Jürgen Michael Schmidt in: historicum.net, Geschichtswissenschaften im Internet). - Leicht bestossen u. brieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
607. Hexen -
Paulus, Nikolaus: Hexenwahn und Hexenprozeß vornehmlich im 16. Jahrhundert. Freiburg i. Br. u.a.,
Herdersche Verlagshandlung, 1910. 3 Bll., 283 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
U.a. über: Luthers Stellung zur Hexenfrage; Württembergische Hexenpredigten
aus dem 16. Jh.; Der sächsische Criminalist Carpzov u. seine 20.000 Todesurteile; Die Hexenschrift des Calvinisten Lambert Daneau; Die Rolle der Frau in der Geschichte des Hexenwahns; Die Einmauerung
der Hexen in Rom. - Mit Register. - Halb gelöstes handschriftliches Rückenschild; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
608. Hexen -
Schiess, Dr. phil. Emil: Die Hexenprozesse und das Gerichtswesen im Lande Appenzell im 15.-17. Jahrhundert.
Separatabdruck aus der Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde von Dr. phil. Emil Schiess von Trogen. (Mit einer Illustrations-Beilage). Trogen, Druck u. Verlag von O. Kübler, [1919]. 2 Bll.,
208 S., mit 1 Taf. (Dorfplatz in Trogen im Jahre 1826), 8°, Leinen mit montiertem O-Deckel
Vorsatz mit kl. Namenszug; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes
Expl.
609.
Hoelemann, Hermann Gustav: Die Reden des Satan. Eine exegetisch-historische Analyse und ethische
Zeitspiegelung. Neueste Bibelstudie. Leipzig, J. Hinrich’sche Buchhandlung, 1875. VI, [2], 308 S., Gr.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen, beide O-Deckel mit eingebunden
"Auf den nachfolgenden Blättern ist der Versuch unternommen, die in Gottes
Wort mitgetheilten und auch in der That so ganz eigenartigen Reden des Satan exegetisch-rhetorisch zu analysiren, und danach mit den Zielen und Wegen auch sein Wesen selbst, gleichwie ex unque
leonem, zu kennzeichnen. Dieses an sich schon peinliche Problem" wird von Reflexen auf die gegenwärtige Zeit begleitet. (Vorwort) - Die eingebundenen O-Deckel etwas angestaubt u. tlw. hinterlegt; die
Seiten tlw. gebräunt u. da unbeschnitten etwas angerändert, sonst ein gutes Expl.
610. Holtzendorff, Franz von: Das Verbrechen des
Mordes und die Todesstrafe. Criminalpolitische und psychologische Untersuchungen. Herausgegeben auf Grundlage öffentlicher in Berlin und München gehaltener Universitätsvorträge von Franz von
Holtzendorff. Erstausg. Berlin, Lüderitz’sche Verlagsbuchhandlung Carl Habel, 1875. VI, 368 S., 8°, Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild u. Standortmarke
U.a. über: Abschreckung u. Todesstrafe; Hinrichtungen als Anreiz zu
Mordthaten; Gleichheit u. Ungleichheit von Mord u. Todtschlag; Die Todesstrafe u. der Justizmord. - Franz von Holtzendorff (1829-1889), deutscher Strafrechtler u. Hochschullehrer, der sich besonders
um die Reform des Gefängnis- u. Strafwesens bemühte. Er begründete den Deutschen Juristentag u. engagierte sich für die soziale Besserstellung der Frauen. - Einband berieben u. leicht bestossen; tlw.
etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
611. Hopf, Ludwig: Thierorakel und Orakelthiere in alter und neuer Zeit. Eine ethnologisch-zoologische Studie. Erstausg. Stuttgart, Verlag von W. Kohlhammer, 1888. XI, [2], 271
S., 8°, Neuer Pappband mit montiertem O-Deckel
U.a. über: Thierorakel in Asien, Europa, Afrika, Amerika, Australien u.
Polynesien; Systematisches Verzeichniss der Orakelthiere; Allg. Zusammenfassung u. Erklärung der Thierorakel. - Ein gutes Expl.
612. Huang-Po und Jean Gebser
(Vorwort): Die Zen-Lehre des chinesischem Meisters Huang-Po. Vorwort von Jean Gebser. Weilheim (Obb.), Otto Wilhelm Barth-Verlag,
1960. 110 S., 3 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag
"Dieses Buch enthält Lehren und Aussprüche des großen Zenmeisters Huang Po,
der im neunten Jahrhundert als chinesischer Mönch die Rinzai-Sekte gründete. Er überlieferte weder theoretische Systeme noch rationale Erkenntnisse, sondern übermittelte innerste Erlebnisse ‘dem
Geist durch den Geist.’ So leitete er zur Erfahrung einer Wahrheit an, die das Leben unmittelbar und intuitiv zu erfassen sucht, ohne Zwischenschaltung des Intellekts oder subjektiver Gefühle und
ohne Willensanspannungen." (Klappentext) - Umschlag berieben u. randrissig; Buch mit leichtem Kellergeruch u. sonst in gutem Zustand.
613. Huter, C[arl] H[einrich]
(Chefredakteur): Neue Weltschau. 189 Nummern von 1958 bis 1969. Wochenzeitung für aktuelle Weltereignisse. Stuttgart, Heinrich Huter Verlag,
1958-1969. Jew. ca. 8-16 S., mit einigen Abb., ca. 52x36cm, Gefaltet (Zeitung)
Wochenzeitschrift, d.h. je Jhg. erschienen 52 Nummern. Vorhanden sind: 1958:
12 Nrn. / 1959: 19 Nrn. / 1960: 25 Nrn. / 1961: 24 Nrn. / 1962: 5 Nrn. / 1963: 24 Nrn. / 1964: 17 Nrn. / 1965: 15 Nrn. / 1966: 22 Nrn. / 1967: 13 Nrn. / 1968: 3 Nrn. / 1969: 10 Nrn. - Astrologie in
Verbindung mit Klatsch u. Tratsch, Stars u. Sternchen u. Politik. Einige Schlagzeilen: 10 Millionen Nazis sollen durchleuchtet werden; Sowjetkontrolle der Erde durch Mond-Rakete; Soll die
Bundesrepublik verkauft werden?; Blitzkrieg um den Mond; Nennt Eichmann alle Namen?; 3. Weltkrieg unter Kennedy; Nostradamus prophezeite Krisenjahre 1962-64; Hat Eva Braun Hitler erschossen?; Neue
Atlantis-Katastrophe im Jahre 1962?; Wann zerspringt unsere Erde?; So wird das 3. Kind von Königin Elisabeth II.; Die Wahrheit über Kennedys Krankheit; Gefährliche Strahlen auf Autostraßen; Träume u.
Fingernägel als Schicksalszeichen; Sexual-Film-Krise um Monroe; Hohes Alter durch Kneipp-Kur; Geht mit Erhard die D-Mark unter?; Dritter Weltkrieg ab 1964!; Sollte Eichmann vergiftet werden?; Geht
Soraya ins Kloster?; Was ist mit Brigitte Bardot los?; Entführung von Soraya geplant!; Horoskop der Berliner Mauer; Überlebt Chruschtschow das Jahr 1964; Die Bedeutung des Johannes-Evangeliums in der
Freimaurerei; Die Tierkreiszeichen der zwölf Jünger Jesu; Lebewesen aus dem Weltall kamen auf die Erde; Ab 1970 will Moskau vom Mond die Erde beherrschen; Neue Gold-Währung in Sicht; Beatrix Baby
ernstlich gefährdet; Skandal um Filmstar Elisabeth Taylor; 6 Jahre Weltkrise, dann Deutschlands Wiedervereinigung; Wie Stalin seine 3 Frauen ermordete; Hat In Vietnam der Krieg zw. Amerika u. Rußland
begonnen?; Sind deutsche Mädchen u. Frauen sex-hungrig?; Deutsche Anti-Atombombe entdeckt?; Erfolgsmittel für Haarwuchs; War die Ehe Jackies mit J. F. Kennedy glücklich?; 10 000 Ulbricht-Agenten
infiltrieren nach West-Berlin; Nächster Bundeskanzler: Strauß, Brandt oder Kiesinger? - Deutlichere Gebrauchsspuren (wie bei Zeitungen allerdings zu erwarten): etwas gebräunt, z.T. fleckig,
Randläsuren u. bes. an den Faltkanten angerissen. Nicht eingehend Kollationiert. Altersentsprechend erhaltene Expl.
614. Iyengar, B. K. S.:
Licht auf Yoga. Yoga Dipika. Yogastellungen und Atemübungen. Vorwort von Yehudi Menuhin. [Anweisungen für Yogastellungen und Atemübungen. 600
Abbildungen]. Erstausg. Weilheim (Obb.), Otto Wilhelm Barth Verlag, 1969. 365 S., 1 Bl., 48 Bll. mit 602 Fotos, Gr.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag
"Das umfassendste Werk über Yoga mit den meisten praktischen Anwendungen und
der Höchstzahl an Abbildungen, die jemals veröffentlicht wurden. Über 200 Stellungen und 14 verschiedene Atemübungen werden in allen Einzelheiten angegeben - die meisten davon zum ersten Mal [...] Es
ist nicht übertrieben, wenn man Licht Auf Yoga das klassische Buch über Yoga nennt. Es entstammt jahrzehntelanger Praxis und gibt mit großer Genauigkeit und Übersicht Anweisungen für die Ausführung
der Übungen, wie für die Erlangung geistiger Disziplin und körperlicher Heilung." (Klappentext) - Umschlag mit Randläsuren u. am Rücken geblichen, sonst ein gutes Expl.
615. Kaspar Hauser -
Daumer, G[eorg] Fr[iedrich]: Kaspar Hauser. Sein Wesen, seine Unschuld, seine Erduldungen und sein Ursprung in
neuer, gründlicher Erörterung und Nachweisung. Mit einer Anzahl bisher noch unveröffentlichter Aufsätze, Nachrichten und Erklärungen gewichtvoller Beobachter, Zeugen und Sachkenner, namentlich auch
zur Ergänzung des theils an sich mangelhaften, theils noch ungenügend und mit Weglassung relevanter Bestandtheile mitgetheilten Actenmaterials. Mit einer lithographirten Tafel. ANGEBUNDEN: Kaspar
Hauser. Seine Lebensgeschichte und der Nachweis seiner fürstlichen Herkunft. Aus nunmehr zur Veröffentlichung bestimmten Papieren einer hohen Person. Von....von K....[d.i. Georg Friedrich Kolb].
Erstausg. / Erstausg. Regensburg, Verlag von A. Coppenrath, 1873 / 1883. XXIV, 464 S., mit 1 tlw. gefalt Taf. (Faksimiles von Hausers Zeichnungen u. Schreibübungen). / IV, 130 S., 8°, Halbleinen d.
Zt.
Hayn-Gotendorf IX, 266 - Georg Friedrich Daumer (1800-1875), Schriftsteller u.
Religionsphilosoph, war zeitweise der Erzieher des Kaspar Hauser, welcher 1833 ermordet wurde. Vorliegend die EA von Daumers letzter Veröffentlichung zur Hauser-Frage. - Einband berieben u.
bestossen; Rücken angerissen; beide Titel mit Besitzervermerken; tlw. braunfleckig, gelegendliche Anstreichungen u. Marginalien; im angebundenen Titel eingeklebter, handschriftl. Stammbaum, sonst ein
gutes Expl.
616. Kaspar Hauser -
Mesis, N. E. [d.i. F. Sebastian Seiler]: Kaspar Hauser der Thronerbe von Baden. Erstausg. Paris [d.i. Bern od.
Zürich], [Jenni], 1840. 4 Bll., 202 S., Kl.-8°, Priv. gemusterter Pappband d. Zt.
Seiler vertieft hier die Theorie, dass Kaspar Hauser ein badischer Thronerbe
sei, was zuerst 1834 von Joseph Heinrich Garnier in "Einige Beiträge zur Geschichte Kaspar Hausers" geäussert wurde. Seiler rekonstruiert einige Dialoge, wie sie seiner Meinung nach stattgefunden
haben u. v.a. beschuldigt er Major Hennenhofer (1793-1850), dessen Briefe u. Memoiren angeblich seine Mitschuld in der Affäre belegen (ab. S.159 der Anhang "Zur Charakteristik Hennenhofer’s" unter
Wiedergabe einiger Briefe). Allerdings war wohl Seiler selbst der Schreiber von Hennenhofer’s Memoiren, da dieser an der rechten Hand gelähmt war. Die badische Regierung hat nach der Veröffentlichung
des vorliegenden Titels die ganze erreichbare Auflage aufgekauft u. Seiler erhielt eine grosszügige Abfindung. Mit dem Geld ging er nach Frankreich, wo er weiter unter dem Pseudonym "N. E. Mesis"
schrieb; in einer späteren Auflage erschien das Buch unter dem Titel "Kaspar Hauser, der Thronerbe Badens". - Einband in Klarsicht-Klebefolie eingebunden, Unterstreichungen mit Kugelschreiber auf den
S. 41-61; tlw. etwas stärker braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
617. Kaspar Hauser -
Meyer, Julius: Authentische Mittheilungen über Caspar Hauser. Mit Genehmigung des k. bayer. Staatsministeriums
der Justiz und des Innern zum ersten Male aus den Gerichts- u. Administrations-Acten zusammengestellt und mit Anmerkungen versehen. Erstausg. Ansbach, Verlag von Fr. Seybold, 1872. XII, 611 S., 8°,
Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
Einband etwas berieben u. leicht bestossen; Vorsätze braunfleckig, sonst ein
gutes Expl.
618. Kaspar Hauser -
Pies, Hermann (Hrsg.): Die amtlichen Aktenstücke über Kaspar Hausers Verwundung und Tod. Herausgegeben,
eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Hermann Pies. Erstausg. Bonn, Kulturhistorischer Verlag, [1928]. 334 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Nr. 419 von 500 Exemplaren der Erstausg., im Impressum vom Herausgeber
signiert. - Einband angestaubt u. leicht fleckig; gedruckte Widmung an Jakob Wassermann wie fast immer überklebt u. Vorwort ebenfalls eine überklebte Textpassage, die sich auf Jakob Wassermann
bezieht; Titel mit Besitzervermerk; Anstreichungen u. Marginalien, sonst ein gutes Expl.
619. Kertelge, Karl und Wilhelm Breuning
(Einleitung): Christlicher Glaube und Dämonologie. Eine von einem Experten im Auftrag der Kogregation für die Glaubenslehre erstellte Studie.
Vom 26. Juni 1975. Französisch-deutsch. Von den deutschen Bischöfen appropierte Übersetzung. Eingeleitet von Karl Kertelge und Wilhelm Breuning. Trier, Paulinus-Verlag, 1977. 117 S., 8°, O-Karton
(= Nachkonziliare Dokumentation Band 55). - Die Einleitungen nur auf deutsch,
der eigentliche Text (ab S. 40) in deutsch u. französisch abgedruckt. - "Im Hinblick auf die Dämonenlehre ist die Stellung der Kirche klar und fest. Die Existenz Satans und der Dämonen ist allerdings
im Laufe der Jahrhunderte nicht ausdrücklich Gegenstand einer lehramtlichen Aussage geworden. Der Grund dafür ist, daß die Frage nie in dieser Form gestellt wurde: Die Häretiker und die Gläubigen,
die sich in gleicher Weise auf die heilige Schrift stützten, stimmten darin überein, daß sie deren Existenz und deren wichtigste unheilvolle Taten anerkannten." - Etwas berieben; Titelrückseite mit
Bibliotheksstempel, sonst ein gutes Expl.
Seltener Kolportage-Roman:
620.
Kolportage - Anonym: Die Polenbraut oder der Spiegel des
Zauberers. Erster bis Dritter Band [kmpl.]. Historische Erzählung aus den Verzweiflungskämpfen der Polen. Nach Familienpapieren und eigenen Erlebnissen erzählt von einem Mitkämpfer. 1. Aufl. Berlin,
D. Seehagen’s Verlag, [um 1875]. 384 S. / 384 S. / 288 S., 8°, Priv. Halbleder (alle zus. in einem Bd.)
Nicht bei Kosch/Nagel. - Band 2 mit abweichendem Titel: Begrabene Liebe oder:
Die Dämonen der Zeit und ihre Opfer. Geheimnisvolle Klostergeschichten nach Thatsachen erzählt von einem "Eingeweihten". Band 3 wieder unter dem Anfangstitel. Bogenzählung in den Bde. 1 u. 3
ebenfalls mit "Begrabene Liebe". - Neu aufgebunden unter Verwendung der alten Deckel (diese fleckig, bestossen u. beschabt); Vorsatz gestempelt u. mit Signatur; tlw. etwas fleckig u. mit kl.
Randläsuren; ein Eckabriß; drei professionell hinterlegte Einrisse; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, auch via KVK/WorldCat läßt sich weltweit kein Expl.
nachweisen.
621. Krippner, F. W.:
Biographia Antiqua, oder ein Bericht über das Leben und die Schriften der älteren und neueren Magier, Kabbalisten und Philosophen, sowie einiges
über die Grundsätze und Lehren der ersten Urheber und Stifter der magischen und okkulten Wissenschaften. I. Zoroaster; II. Hermes; III. Apollonios von Tyana; IV. Albertus Magnus; V. Paracelsus; VI. Agrippa. [ANGEBUNDEN:] Jakob Böhme. Von E.
Ludovici (Dritte Folge der Biographia antiqua.). Erstausg. Bitterfeld u. Leipzig, Verlag von F.E. Baumann, [1900-1901]. 20 S. / 15 S. / 15 S. / 16. S. / 18 S. / 16 S. / 32 S., 8°, Halbleinen d.
Zt.
Einband leicht berieben u. bestossen; Rücken angerissen u. sauber geklebt;
tlw. mit Fleckspuren, einigen Anstreichungen u. Marginalien, sonst ein gutes Expl. - Selten.
622.
Lamberty, Paul: Die Ursache von allem erkannt. Das Ende der Relativitätstheorie. Haag (Holland), Selbstverlag
des Verfassers, [1925]. 98 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
"In dieser Broschüre ist das Rätsel der Bewegung, mithin auch das der
molekularen Bewegung gelöst. Damit ist die Ursache von Stoff, Kraft und Geist erkannt und sind folglich die Physik, Theologie, Pädagogie, Medicin, Chemie, Philosophie usw. in überraschender Weise
gefördert." - U.a. über: Die Relativitätstheorie; Der Weltstoff; Warum Teilchen zusammengehalten oder getrennt werden; Ursache der Gravitation; Das Geheimnis der Kraft; Im Weltenozean; Der Mensch. -
"Der Verfasser hat sich in keiner Weise die zeitraubende Mühe gemacht für seine Arbeit einen Verlag zu suchen, sondern er hat sie sofort selbst drucken lassen [...] Was in der vorliegenden Broschüre
veröffentliche, habe ich schon in meinen vorhergehenden Veröffentlichungen gesagt [...] und bemerke, dass ich sie stets sogleich an alle Akademien und Universitäten Deutschlands und einiger anderer
Länder geschickt habe und weiter auch an eine Reihe Gelehrter." - Über den völkischen "Sonderling" Paul Lamberty lässt sich kaum etwas in Erfahrung bringen, er war Mitglied des Reichsverbandes
Deutscher Schriftsteller u. Gründer einer "Asenschule". Vielleicht ist er mit dem Paul Lamberty in Pörtschach am Wörthersee identisch, der nach dem Krieg in "Geokosmos" (12/59, S.1) erwähnt wird.
Nach seiner "Schaltung", soll es einer österreichischen Technikergruppe gelungen sein, elektrischen Strom aus dem kosmischen Ost-Westkraftstrom (tägliche Drehung des Urkraftfeldes) zu erzeugen. -
Deckel mit Klebespuren u. Resten eines alten Aufklebers; Rücken mit Standortmarke; Bibliotheksstempel (ausgeschieden); 9 S. mit Anstreichungen u. einer Marginalie, sonst ein gutes Expl. -
Selten.
623. Langbein, A[ugust] F[riedrich]
E[rnst]: Der Sonderling und seine Söhne. Roman. Reutlingen, in der J. J. Mäcken’schen Buchhandlung, 1811. 187 S., 2 Bll. (Vlg.-Anz.), mit
gest. Frontispiz u. Titelillus, Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken u. Rückenschild
Vgl. Goedeke IV/1, 642, 13 (Ausg. Schüppel, Berlin 1809). Die schönen Kupfer
stammen von Johann Jakob von Mechel (1764-1816). Langbein "studierte bei J. R. Holzhalb in Zürich u. bei Gotth. Müller in Stuttgart" (Thieme-B. XXIV, 324). Er gehörte zu den beliebtesten
Unterhaltungsschriftstellern im ersten Drittel des 19. Jh. - Leicht berieben u. bestossen; tlw. geringfügig braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
624. Lankes, Otto: Tod und Wiedergeburt. Die Geheimnisse der Pythagoreer. Heft I bis IX [verm. kmpl.]. Icking, ORA-Verlag, [1974]. 581 S., mit einigen Abb., 8°, O-Karton
(Hefte)
"Im Nachlaß von Dr. Otto Lankes, dem Autor des bekannten Werkes ‘Das Weltbild
der Astrologie’ befand sich eine umfangreiche Arbeit über pythagoreische und harmonikale Themen. Der Verfasser fußt hierbei weitgehend auf den Arbeiten des Freiherrn von Thimus, bringt aber darüber
hinaus eine Reihe von neuen Einsichten und Gedanken. Um dies Werk zu erhalten wollen wir dieses in einer Reihe von Heften, die in freier Folge erscheinen, abdrucken. O.R.A." (Geleit) - Der Deckel von
Heft 1 ist geknickt; die einfachen Klebebindungen beginnen sich an wenigen Stellen zu lösen, sonst gute Expl.
625. Leade, Jane: Der Aufgang zum Berge des Schauens, worinnen manche Dinge gezeigt werden. Als von I. Der Ersten Auferstehung. II. Vom Zustande der abgeschiedenen Seelen,
sicherer Bericht. III. Vom hohen Alter oder zu erreichenden langen Leben der Erzväter. IV. Vom Reiche Christi. Samt einem Berichte von der Herannahung des gesegneten Zustands christlicher Nation. Dem
noch angehängt ein Tractätlein von den Zeichen der Zeiten, so vor der Zukunft des Reichs Christi hergehen sollen. Auf Göttlichen Befehl geschrieben und ans Licht gegeben. (Gedruckt zu Amsterdam im
Jahr Christi 1699. Durch wortgetreuen Wiederabdruck erneuert). Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1862. 88 S., 12°, Heftstreifen
Slg. du Prel 1749; die EA bei Rosenthal 2744. - U.a. über: Eine Beschreibung
oder Vorstellung des Heiligen Bergs Perazim u. des grossen Erdbebens; Die Stadt des Heyls an der Nordseite dieses Berges; Von Propheten u. Lehrern in den Regionen der Todten; Von der
Herwiederbringung des langen Lebens der Erzväter, u. von der ersten Auferstehung. - Jeane Leade (1623-1704), englische Mystikerin u. Visionärin, Gründerin u. geistige Führerin der in der Tradition
Jakob Böhmes stehenden "Philadelphen", einer mystisch-spiritualistisch-chiliastisch ausgerichtete Gruppe, deren Name auf ein Kapitel der Offenbarung Johannis (3,7) zurück greift (Bonin). Vorliegendes
Buch entstand durch innere Schauungen von Leade. - Etwas knapp beschnitten (der Rahmen um den Text tls. angeschnitten), sonst ein gutes Expl.
626. Legué, Dr. Gabriel: Urban Grandier et les Possédées de Loudun. Nouvelle édition, revue et
augmentée. Paris, Charpentier et Cie., 1884. XII, 348 p., 8°, Marbled Halfcloth of the
time
The first edition was published in 1880. Legué
tells the story of Grandier whilst taking into account material from the Bibliotheque Nationale. He states that Grandier was innocent and the nons were not possesed but sick. He refers to the
neurologist Jean Martin Charcot, whose work had great influence in fields of psychology. - Cover is scraped and a bit knocked; pages browned and foxed, sometimes little chipped; else quite
good.
627. Lloyd, J[ohn] W[illiam]:
Der Lichtgedanke. Ein Ausgleich der Religionen und ein Ausblick in eine schöne Zukunft. Einzig berechtigte Übersetzung aus dem Englischen von Helene
Scheu-Riesz. Leipzig, Theosophisches Verlagshaus Dr. Hugo Vollrath, [1921]. XVI, 200 S., mit rotem Rahmen um den Text, 14x22cm (quer), Gemusterter Pappband d. Zt. mit
Lederrückenschild
Ackermann II/623. - "Der bekannte amerikanische Schriftsteller Lloyd faßt in
dieser Neuerscheinung alles, was von seinen großen Landsleuten Carpenter, Emerson, Whitmann, Thoreau, Cady, Ralph Waldo Trine gesagt worden ist, in philosophischer Kürze und genialer Weise zu einem
harmonischen Ganzen zusammen. Wie ein Erlöser kommt ein Buch mit einer frohen Botschaft für jeden, der ihm lauschen will." (Verlagswerbung). Das Buch wurde auf inspirativem Wege empfangen. - U.a.
über: Das Individualitätsbewußtsein; Fatum u. freier Wille; Von göttlichem Leid u. göttlicher Lust; Der Kern aller Religionen; Aberglauben u. Wissen; Von der Welt der Geister; Von der Reinkarnation;
Von der Einheit des Lebens; Die Religion des Atheismus. - Ecken bestossen u. Kanten berieben; Aussengelenk geringfügig angeplatzt; unschöner Besitzervermerk auf Vortitel; 4 Bll. mit einigen kl.
Flecken, sonst zwar etwas belesen, doch gut.
628. Martius, Johann Nikolaus:
Unterricht in der natürlichen Magie. [Erster], Zweyter und Dritter Band [von 20]. Unterricht in der natürlichen Magie oder zu allerhand
belustigenden und nützlichen Kunststücken; völlig umgearbeitet von Johann Christian Wiegleb. Mit Kupfern. 1. Aufl. Berlin u. Stettin, Friedrich Nicolai, 1779, 1786, 1789. 2 Bll., IV, 66, 416 S., 5 Bll. (Register), 9 eingefaltete Kupfertaf. /
10 Bll., 406 S., 7 Bll. (Register), 14 eingefaltete Kupfertaf. / 14 Bll., 400 S., 5 Bll. (Register), 17 eingefaltete Kupfertaf. (recte 16; auch bei zwei Vergleichsexpl. wurde Taf. 15 übersprungen)
[so kmpl.], 8°, Halbleder d. Zt. mit gold- u. blindgepr. Rücken u. 5 Bünden (3 Bde.)
(= Die natürliche Magie, aus allerhand belustigenden und nützlichen
Kunststücken bestehend; erstlich zusammengetragen von Johann Christian Wiegleb. [Nur Band 3:] fortgesetzt von Gottfried Erich Rosenthal mit einer Vorrede von Wiegleb). - Ferguson II, 547f.; Ackermann
V/863 (alle 20 Bde.). - U.a. über: Elektrische, Optische, Chemische, Mechanische, Artistische Kunststücke; Rechenkunststücke; Kartenkunststücke; Einige Spiele. Die Kupfer zeigen versch. mechanische
u. chemische Apperaturen, optische Figuren sowie Versuchsanordnungen für Tricks. - Ursprung des später 19bändigen (plus ein Bd. Gesamtregister) Werks bildete eine Dissertation von Martius aus dem
Jahr 1700 (oder 1705?); vorliegend die 1. Aufl. der Überarbeitung Wiegleb. Weitere Bände waren ursprünglich nicht geplant, aber 1786 erschien der 2. Band, alle weiteren Bände (bis 1805) übernahm dann
Rosenthal. Während in den ersten Bänden Zaubertricks u. dergleichen enthalten sind, ging die Tendenz später mehr ins Wissenschaftliche, mit (physikalischen) Experimenten zu neuen Erkenntnissen etc.
(Ferguson). So enthält der erste Band Johann Peter Eberhards "Abhandlung von der Magie", in der u.a. "eine Geistercitation, wodurch auch der Klügste betrogen werden kann" beschrieben wird. Die Arbeit
endet mit der aufklärerischen Feststellung: "die Gelehrten denen es zukommt, dergleichen Dinge zu beurtheilen, müssen mit allem Eifer darauf bedacht seyn, die Thorheit und Gefahr der Hexerey
aufzudecken." - Jew. mit Register. - Einbände leicht bestossen u. berieben; Bd. 1 mit tlw. Abriß der Rückenschilder; zwei Bde. mit ExLibris ("Reichsfreiherrlich Grotesche Fidei-Commiss-Bibliothek");
Vorsätze leicht fleckig; kl. Signaturen auf den Titelrückseiten u. einem Titel; wenige Seiten angeknittert, sonst sehr gute Expl.
629. Matthäi, D. Georg Christian Rudolph:
Der Mysticismus nach seinem Begriffe, Ursprunge und Unwerthe; für alle höher Gebildeten zuerst streng wissenschaftlich dargestelllt und
geschichtlich erläutert. Göttingen, bei Vandenhoeck und Ruprecht, 1932. XII, 195 S., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Deckelschild
Matthäi’s (1798-1872) Schrift wendet sich gegen den Mysticismus u. behandelt
u.a.: Die vier Elemente des Begriffs (Das phantastische Gefühl, Die Beschränkung der tieferen Gotteserkenntnis auf einzelne Geweihte, Das Betrachten gewisser Lehren als höchstwesentlicher, Die
Richtung auf Geheimlehren); Der Begriff des Mystikers u. des Mystischen; Die gröbern u. feinern Potenzen oder Stufen der vier Elemente des Mystisismus im Heidenthume, im Muhamedismus u. im
Judenthume; Die schwärmerisch-theoretischen oder theosophischen u. die schwärmerisch-theosophischen Potenzen; Der geschichtliche u. der psychische Ursprung des Mysticismus; Der Unwerth aller Elemente
u. Potenzen; Mittel der Verhütung u. der Heilung des Mysticismus. - Einband v.a. am Rücken beschabt; Vorsatz mit Resten eines entfernten Aufklebers; Titel mit ausgebesserter Stelle u. 6 kleineren
Tintenflecken; entfernte Stempel; Seiten leicht gebräunt u. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
630. Meier-Thur, Hugo:
Spuk und Spiel. Ein Bilderbuch aus seltsamen Vorgängen, wunderlichen Gestalten, befremdlichen Orten und gespenstischen Dingen. Aufl. von nur 200
Expl. [Hamburg], [Werkstatt Lerchenfeld], 1928. 28 Bll., mit Titelillus. u. 26 Federzeichnungen, 4°, Neues Halbleder mit gemusterten Bezugspapieren u. goldgepr. Rückentext
(= Dreizehntes Buch der Hamburger Handdrucke der Werkstatt Lerchenfeld). -
Markante Folge mit phantastisch-skurilen Federzeichnungen, die eine Nähe zu Kubin aufzeigen. Eines von 200 Exemplaren für die Mitglieder des "Buchbund Hamburg" u. den Künstler (vgl. Rodenberg, Dt.
Bibliophilie S.171; Der neue Rump S.286f). Druck auf kräftigem, kartonähnlichem Papier. - Ein gutes Expl. mit ExLibris im Innendeckel.
631. Merlau, Günter:
[CD-Hörspielserie] Die schwarze Sonne. Folge I bis X [kmpl.]. Schwarz-romantische Hörspielserie. 1. Das Schloss der Schlange. 2. Böses Erwachen.
3. Weisses Gold. 4. Vril. 5. Akasha. 6. Whitechapel. 7. Goldene Morgenröte. 8. Das verlorene Paradies. 9. Die Herren der Welt. 10. Aiwass. Hamburg, Lausch Phantastische Hörspiele, 2006-2010. 10 CDs, jew. mit
beiliegendem illus. Booklet, 12°, CD Arylboxen
Eine verdrehte Hörspielserie, die mit allen Versatzstücken des "esoterischen
Hitlerismus" arbeitet. U.a. mit folgendem Szenario: "1938-Wewelsburg-Paderborn. Heinrich Himmler und Karl-Maria Wiligut, auch Weisthor genannt, stehen kurz vor der Vollendung ihres ‘Projektes’, dem
manipulativen Einwirken auf das ‘Gitter der Wirklichkeit’. Wer verbirgt sich hinter dem besessenen und machthungrigen Weisthor? Welche Bewandtnis hat der ‘Pfeil’ und wie stehen die Ereignisse in
Zusammenhang mit dem Bundesnachrichtendienst und den Gefährten Adam Salton und Nathaniel De Salis, die im Gebirge Tibets um ihr Überleben kämpfen?" (Text zu Teil IV "Vril"). - Der Gegenspieler um das
Detektiv-Duo ist in allen Folgen Edgar Caswell, der sich als eine Reinkarnation von Wiligut/Weisthor entpuppt. Weitere handelnde Personen sind u.a.: Jules Verne; Bram Stoker; Aleister Crowley u.
Arthur Conan Doyle. - CD-Hüllen mit leichten Lagerspuren, sonst gute Expl.
632. Mewes, Rudolf:
Die Kriegs- und Geistesperioden im Völkerleben und Verkündigung des nächsten Weltkrieges. Eine astrologisch-psychologische Skizze. Erstausg.
Berlin, Max Wielands Verlag, 1897. 61 S., 8°, Neues Halbleinen
Bis 1922 erschienen vier stark erweiterte Aufl., die letzte mit über 670 S. -
Vorsatz mit Rest des ursprünglichen Deckels, die Rückseite mit Besitzerstempel u. montiertem Zeitungsausschnitt zur 3. u. 4. Aufl.; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. mit Autorenwidmung an Dr.
Hübbe-Schleiden, der u.a. Hrsg. der Zeitschrift "Sphinx" war.
633. Mewes, Rudolf:
Die Kriegs- und Geistesperioden im Völkerleben und Verkündigung des nächsten Weltkrieges. Eine astrologisch-physiologische Skizze. Mit
Abbildungen, Diagrammen und Tafeln. 2. erw. Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1917. VIII, 498 S., 5 Bll., mit 31 Fig., z.T. auf Taf., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext
Ackermann IV/435. - Äusserst kurioses u. seltsames Werk; der Titel ist
irrführend u. trifft die Vielzahl der Themenkreise nicht, die von Mathematik, Biologie, Chemie bis zur Physik reichen, oft mit esoterischem u. okkultem Inhalt. - U.a. über: Einfluß des Mondes nach
der Edda u. der "Geheimlehre"; Das Zahlengeheimnis der Bibel; Bemerkungen über den Ablauf des Lebens (Fließ, Blavatsky, Mayer); Pflanzenwachstum u. Molekularanziehung; Phystologischer u.
astronomischer Schlüssel zu den Wachstumsperioden der Pflanzen u. Tiere; Rolle der Zahlen in der Entwicklungslehre; Einzelheiten aus der Bibel; Die Sintflut u. die Nilflut; Die Herstellung u.
Verwendung von Sprengstoffen in der Bibel (Bezieht sich dabei auf Silvo Gesell u. dessen Arbeit: "Kannte Moses das Pulver? War die Bundeslade ein Laboratorium?"); Der Kaiser u. der Weltkrieg ("ein
Rassenkrieg zw. Germanen u. Slawen und deren Bundesgenossen"). - Erst spätere Auflagen enthalten die heftigen Attacken gegen Albert Einstein u. seine 1916 abgeschlossene Relativitätstheorie.
Bemerkenswert ist, dass Gregor Gregorius (d.i. Eugen Grosche; ehem. Oberhaupt der magischen Loge Fraternitas Saturni) in seiner Arbeit: "Die Kulturepochen in astrologischer Betrachtung" ("Saturn
Gnosis" Bd.3/1929) dieses Buch bei seinen Quellen nennt. - Etwas bestossen u. berieben; Innengelenk angeplatzt; angerostete Klammern; wenige Seiten mit Fleckspuren; vereinzelte Anstreichungen, sonst
ein gutes Expl.
634. Mewes, Rudolf:
Die Kriegs- und Geistesperioden im Völkerleben und Verkündigung des nächsten Weltkrieges. Mit Abbildungen, Diagrammen und Tafeln. 3. u. 4. erw.
Aufl. Leipzig, Max Altmann, 1922. XV, 672 S., mit Frontispiz (Bild des Autors), Textfig. u. Taf. auf Kunstdruckpapier, 8°, Neues marmoriertes Halbleinen, beide O-Deckel mit
eingebunden
Ackermann IV/ 435 (zur 2. Aufl.). - Die vorliegende Auflage enthält die früher
noch fehlenden heftigen Attacken gegen Albert Einstein u. seine 1916 abgeschlossene Relativitätstheorie: "Übrigens ist für das Nachahmungstalent Einsteins sein Geigenspiel recht kennzeichnend, da
dasselbe ja nicht selbstschöpferischer, sondern nachahmender Artung ist. Im Gegensatz hierzu hat Mewes als Einsteins deutscher Gegner neben der Förderung der Raumzeitlehre die Aufgabe der Veredlung
der Geigen selbst bis zur Güte derjenigen eines Stradivarius Ganerio usw. kürzlich zu lösen vermocht. Man kann also sagen, daß Einstein als Jude Wissensschröpfer, Mewes als Germane Wissensschöpfer
ist." (S.410) Im folgenden Text auch die Wiedergabe einer mathematischen Ableitung, die Einstein an Mewes auf einer Postkarte schickte. (S.412) - Für weiteren Inhalt siehe Nr. 633. - Der
eingebundene O-Deckel mit kl. Signatur u. leichten Randläsuren; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.
635. Mewes, Rudolf:
Licht-, Elektricitäts- und X-Strahlen. Beitrag zur Erklärung der Aetherwellen. 2. bed. erw. Ausg. Berlin, Fischers technologischer Verlag M.
Krayn, 1899. 2 Bll., 131 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentext
Die EA des Titels erschien im gleichen Jahr wie Röntgens erste
Veröffentlichung zu seiner 1895 gemachten Entdeckung. Mewes entwickelt dazu eine eigene Vibrationstheorie, nach der alle thermischen, optischen u. elektrischen Erscheinungen durch die
Transversalwellen des Aethers bedingt werden. Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf seine Arbeit über Schwerkraftstrahlen. - Kanten berieben; einige sachkundige Marginalien meist mit feiner
Kanzeleifeder, sonst ein gutes Expl.
636. Mewes, Rudolf:
Wissenschaftliche Begründung der Raumzeitlehre oder Relativitätstheorie (1884-1894) mit einem geschichtlichen Anhang. Berlin, Verlag von Rudolf
Mewes, 1920. 110 S., Gr.-8°, O-Karton
(= Gesammelte Arbeiten von Rudolf Mewes. 1. Abteilung: Raumzeitlehre oder
Relativitätstheorie in Geistes- und Naturwissenschaft und Werkkunst. Heft 1). - Der völkische Ingenieur u. Physiker Rudolf Mewes ausführlich zu seiner "Relativitätstheorie" mit mathematischen
Ableitungen u. Angriffen gegen Albert Einstein, für dessen Werke angeblich Mewes’ Arbeiten (seit 1884) die Grundlage bilden. - Inhalt: Wie ist Kant’s Auffassung von den apriorischen Funktionen
unseres Denkens zu beurteilen?; Das Wesen der Materie u. des Naturerkennens; Über die Ableitung des Weberschen Grundgesetzes aus dem Dopplerschen Prinzip; Geschichtliche Entwicklung der Relativitäts-
oder Raumzeitlehre; Prüfung der Relativitätstheorie an den Erscheinungen. - Einband ist bestossen u. hat kl. Fehlstellen; Rücken angerissen; Seiten unbeschnitten u. gebräunt.
637. Nachricht von denen bey Hirsch
Fränckel / gewesenen Rabiner der in Hoch Fürstl. Brandenburg-Onolzbachischen Landen angesessenen Judenschafft / angetroffenen Superstitionsè, oder / wie es die Juden nennen / practicè Cabbalistischen
/ auch andern Christi der Welt Heyland Göttliche Ehre / und das gantze Christenthum entsetzlich lästernden geschriebenen und getruckten Büchern. Sambst angefügten / nach absolvirter Inquisition von denen Theologischen und Juristen Facultaeten zu Altdorff darüber ausführlich ertheilten Responso, wodurch
dieser Jud zur ewigen Gefangenschafft verurtheilt worden. Onolzbach, Gedruckt in der Hoch-Fürst. privil. Hof-Buchdruckerey, [1713]. 2 Bll., 38 S., mit 2 illus. Initialen (Holzschnitte) u. 1 Vignette,
4°, Heftstreifen
Scholem: Bibliographia kabbalistica, 1224. - Hirsch Levi Fränkel (1662-1740),
österr. Rabbiner, der ab 1677 in Deutschland lebte u. arbeitete, jüdischer Theologe (KVK); "hatte sich ein Buch angelegt, in welchem Zauberei und Beschwörungen als Heilmittel empfohlen werden, und
wurde wegen seines Aberglaubens, den auch die christlichen Völker theilten, zu lebenslänglicher Gefangenschaft verurtheilt im Mai 1713." (Wikipedia) - dazu die vorliegende Schrift. - Rücken etwas
angerissen; die beiden äusseren Blätter leicht angeschmutzt u. angeknickt; der Titel dabei mit Stempel u. kl. Vermerk; Expl. ist in sich leicht wellig, sonst gut erhalten.
638. Naundorff, E. von: Dreyfus, der Gefangene auf
der Teufelsinsel. Schilderung des Falles Dreyfus in allen seinen Einzelheiten. Erstausg. Dresden, Max Fischer, [ca. 1899]. 160 S., mit Illus. im Text u. auf Taf.,
Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
Der französische Artillerie-Hauptmann Alfred Dreyfus (1859-1935) wurde 1894
durch ein Kriegsgericht wegen angeblichen Landesverrats zugunsten Deutschlands verurteilt u. löste 1898 die sog. Dreyfus-Affäre aus, die Frankreich innenpolitisch zutiefst erschütterte. Selbst der
Schriftsteller u. Journalist Émile Zola (1840-1902) musste außer Landes fliehen, um einer Haftstrafe zu entgehen, denn er hatte in einem Artikel angeprangert, dass der eigentlich Schuldige
freigesprochen wurde. Erst 1906 hob das zivile Oberste Berufungsgericht das Urteil gegen Dreyfus auf u. rehabilitierte ihn vollständig. Diese Affäre wird häufig als der Höhepunkt des Antisemitismus
im Frankreich des 19. Jh. bezeichnet. Noch 1955 konstatiert Hannah Arendt: "In der Pétain-Zeit sei von der Dreyfus-Affäre der Hass auf die Juden geblieben und mehr noch die Verachtung großer Teile
des Volkes für die Republik, das Parlament, den gesamten Staatsapparat, was mit dem Einfluss der Juden und der Macht der Banken identifiziert wurde." (Die Dreyfus-Affäre. In: Elemente und Ursprünge
totaler Herrschaft. München 2005, S.227). - Der unprofessioneller Einband etwas bestossen u. fleckig; Titel mit montiertem Holzstichportrait von Dreyfus; Papier durch Fadenheftung fast durchgehend im
Bund leicht verletzt u. etwas gebräunt, sonst guter Zustand. - Selten, es ist nur ein Expl. in der Helmut-Schmidt-Univ. der Bundeswehr (Hamburg) nachweisbar.
639. Nyanaponika (Übers.): Satipatthana. Der
Heilsweg buddhistischer Geistesschulung. Die Lehrrede von der Vergewärtigung der Achtsamkeit (Satipatthana-Sutta). Text und Kommentar übersetzt, eingeleitet und erläutert von Nyanaponika, Mönch auf
Ceylon. Konstanz, Verlag Christiani, [1950]. 6 Bll., 239 S., Gr.-8°, O-Leinen mit Goldschrift
"Die hier angebotenen Übersetzungen aus der Literatur des Pali-Buddhismus
wollen zunächst der Kenntnis und dem gründlichen Verständnis einer der wichtigsten Lehrreden des Buddha dienen, der ‘Lehrrede von der Vergewärtigung der Achtsamkeit’ (Satipatthana-Sutta). Die
Hauptabsicht dieses Buches ist es aber, Anregung, Unterweisung und Hilfe zu geben für die Praxis der in dieser Lehrrede dargelegten Methode der Geistesschulung, welche vom Buddha als der ‘einzige
Weg’ zur Läuterung des Geistes und zur Leid-Befreiung gepriesen wurde." (Einleitung) - Expl. ist in selbstklebende Klarsichtfolie eingehülle u. sonst gut erhalten. Anbei eine Einladung vom Konsulat
von Ceylon für eine Veranstaltung im Buddhistischen Haus in Berlin-Frohnau (1968).
640.
Paracelsus, Theophrastus: Theophrasti Paracelsi Philosophia Mystica. [Darinn begriffen Eilff unterschidene
Theologico-Philosophische / doch teutsche Tractätlein / zum theil auß Theophrasti Paracelsi, zum theil auch M. Valentini Weigelii [Valentin Weigel] [...] An itzo in zweyen Theilen [hier nur der erste
Teil nachgedruckt!]]. Nachdruck der Ausg. 1618. Berlin, W. Keiper, 1943. 136 S., Kl.-8°, Goldgepr. O-Halbleinen
(= Theophrastus Paracelsus Pansophische Schriften. Besorgt von Will-Erich
Peuckert / Dokumente zur Morphologie, Symbolik und Geschichte. Unter Mitwirkung von A. Buchenau, F. von der Leyen, J. Schuster herausgegeben durch W. Keiper). - Faksimile-Nachdruck mit Nachwort von
Peuckert. Enthält die angeblich paracelsischen Texte (in deutsch, nur die Überschriften in Latein): De Poenitentiis; Astronomia Olympi noui; Theologia Cabalistica de perfecto homine in Christo Iesu;
Commentarius in Danielem Prophetam. - Paracelsus (1493-1541) ist v.a. als Arzt u. Chemiker bekannt, der bahnbrechende Ideen hatte u. sich gegen die damals weit verbreitete Viersäftelehre nach Galen
wandte. Seine Kritik an den akademischen Ärzten, die er für erfahrungsarm u. weltfremd hielt, war oft von beissender Häme. Die vorliegenden eher mystischen Texte, sind ihm, wie man heute weiss, nur
zugeschrieben, beeinflussten aber nichtdestotrotz Jakob Böhme, Weigel u.a. - "Uns sind heute die Zusammenhänge zwischen dem spiritualistischen Christentum der (Franck und) Paracelsus und den
pansophischen Interessen der Jahre um 1618 wichtig, die aus diesem Schriftchen ja schon im zweiten und dritten Traktat erkennbar waren." (Peuckert) - Schnitt mit kl. Fleck; papierbedingt etwas
gebräunt; ein gutes Expl.
641. Pauwels, Louis, Karl-Ludwig Kuss und
Friedrich W. Langreuter (Hrsg.): Planet [Magazin]. 1 - 8 [kmpl. oder von 9?]. [Die Zeitschrift für Zeitgenossen der Zukunft. Die europäische
Zeitschrift in Buchform]. München, Buch- u. Zeitschriften Edition Planet, 1969-1971. 144 S. / 143 S. / 155 S. / 144 S. / 142 S., 1 Bl. / 127 S., 8 Bll. / 126 S., 9 Bll. / 134 S., alle mit mehreren
Abb. in s/w u. Farbe, 8°, Illus. O-Karton (8 Bde.)
Vorliegend die deutsche Ausgabe der Zweimonatszeitschrift "Planète", die in
Paris von Louis Pauwels geleitet wurde. - Aus dem Inhalt: Henri Guiguonnat: Das magische Universum der Leonor Fini; Eric Schlumberger: Der wiederentdeckte Steiner; Jean Montorsier: Bionik; Georg
Jappe: Dädalos erfand den Roboter; Jacques Mousseau: Ein Gespräch mit Alan Watts; Fritz Usinger: Tellurische u. Planetarische Literatur; Jacques Bergier: Die Alchimie: Nein zu einer Wissenschaft ohne
Gewissen; John Maynard Keynes: Die zwei Gesichter des Sir Isaac Newton; Irving Bengelsdorf: Chemische u. biologische Kampfstoffe; Pascal Jordan: Allein im Weltall?; Wolfgang Schmidbauer: Mit Hasch zu
Gott; Oliver L. Reiser: Botschaft an die Milchstrasse; Claus Colin: Gurdjieff. Der Mann usw. - In den letzten Heften wird zunehmend die Hippie-Zeit deutlich, was Gestaltung, aber auch Themen angeht.
Heft 8 erschien nur mit Verzögerung, u. es soll (angeblich?) noch ein 9. Heft erschienen sein. - Leichtere Gebrauchsspuren an den Einbänden, gute Expl.
642. Platz, Wilhelm:
Wieland. Helden-Roman. München-Grünwald, Haus Lhotzky Verlag, [1926]. 2 Bll., 277 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton
"Über Wieland (Wölund) berichten alte Sagenbücher. Eine Kunde gibt uns das
Wölundlied der Edda des Isländers Snorri Sturluson. Eine andere ist in der Thidrek-Saga eines ungenannten norwegischen Sagamannes enthalten. Hiernach war Wieland etwa ein Menschenalter jünger als
Dietrich von Bern [...] Den lückenhaften Mythos des Wielandliedes zu ergänzen, wird sich niemand unterfangen. Die Geschichte von Wieland dem Schmied in eigner Auffassung nachzuerzählen, ist ein ander
Ding. Wie wir Heutigen den Wieland sehen und schätzen dürfen, nachdem die unermüdliche Forschung mehr Licht und das früh- und vorgeschichtliche Germanentum brachte, hat der Verfasser darzustellen
versucht." (Nachwort) - Einband angestaubt u. angerändert, sonst gut.
643. Prel, Dr. Carl du:
Die Philosophie der Mystik. 2. Aufl. Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1910. XII, 573 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.
Slg. du Prel 62; Ackermann II/113 (beide zur EA). - U.a.: Über die
Entwicklungsfähigkeit der Wissenschaft; Über die wissenschaftliche Bedeutung des Traumes; Der Traum als Dramatiker; Der Somnambulismus; Der Traum als Arzt; Das Erinnerungsvermögen; Die monistische
Seelenlehre. - Zählt zu den Hauptwerken des philosophisch, okkulten Schriftstellers Dr. Carl Freiherr du Prel (1839-1889), der u.a. auch Mitarbeiter der Zeitschrift Sphinx (Hübbe-Schleiden) war. -
Leicht bestossen u. berieben, sonst ein gutes Expl.
644. Prel, Dr. Karl du:
Menschenzüchtung. Berlin, Verlag von O. Häring, 1896. 13 S.,
8°, O-Karton
(= Separatabdruck aus der "Zukunft", Nr. 24 vom 14.März 1896). - Slg. du Prel
53; Ackermann III/817. - Carl (Karl) (Ludwig August Friedrich Maximilian Alfred) Freiherr du Prel (1839-1899), dtsch. Philosoph, okkulter Schriftsteller u. Mitbegründer einer experimentellen
Parapsychologie. Gründete 1886 mit Albert von Schrenck-Notzing in München die "Psychologische Gesellschaft". Zahlreiche seiner Artikel erschienen auch in der von Hübbe-Schleiden hrsg. Zeitschrift
"Sphinx". - Deckel angestaubt; angerostete Klammern; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
645. Ramsay, Ritter Andreas [von]:
Die Reisen des Cyrus [d.i. Xenophon 430-354 v.Chr.] Aus dem Englischen und Französischen beyden Originalen des Ritters Andreas Ramsay neu übersetzt
[von Simon Grynaeus]. Basel, bey Johann Jakob Flick, 1779. 2 Bll., 524 S., mit einer Titelvignette nach N. Daniel Chodowiecki, gest. von Rosmasler, Kl.-8°, Halbleder d. Zt.
Kloss 3939; Wolfstieg 41478.3. - Mit dem "Anhang von der Theologie und
Mythologie der Alten" (S.387-500) u. "Frerets (Mitglied der parisischen Akademie der Aufschriften) Brief an den Verfasser über die Zeitrechnung dieses Werkes." (S.501-524) - Der utopisch-didaktische
Reiseroman erschien zuerst 1727 in Paris. Da Ramsay als Erzieher in hochadeligen Familien fungierte, ist es wohl auch als ein Erziehungsplan für einen jungen Prinzen (Karl Edward Stuart?) zu
verstehen. Der vielgelesene Bildungsroman wurde bis 1802 immer wieder aufgelegt. - Andreas Michael von Ramsay, genannt Chevalier Ramsay (1686-1743), französischer Schriftsteller schottischer
Abstammung u. Ritter des St. Lazarus-Ordens in Frankreich. "Er war ein starker Bekenner des Freimaurertums, trachtete dieses von Leuten zu befreien, die im Trüben fischten und die Logen als Vorspann
für Geschäfte benützen wollten" (Lennhoff, Posner, Binder). - Leicht bestossen u. tlw. etwas stärker beschabt; Titel u. Vorsatz mit Besitzervermerk; innen tlw. etwas braunfleckig; letzte Blätter mit
Wurmspur am Rand (keine Textberührung), sonst ein gutes Expl.
646. Rau, Hans: Die Grausamkeit mit besonderer Bezugnahme auf sexuelle Faktoren. Mit 21 Illustrationen. 2. völlig umgearb. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf, 1907. VI, 272 S., mit
Illus. im Text u. auf Taf., 8°, Priv. Halbleinen mit aufgezogenem illus. O-Deckel
U.a. über: Die Grausamkeit in der Philosophie; Die Grausamkeit in der
Psychologie; Die Grausamkeit in der Religion; Die Grausamkeit in der Rechtspflege; Die Grausamkeit in der Sklaverei; Die Grausamkeit im Verbrechen; Die Grausamkeit im Kriege u. im Volksleben; Die
Grausamkeit in der Gegenwart; Die Grausamkeit in der Literatur. - Gutes Expl.
647. Rau, Hans -
Sper, Dr. med. A. [d.i. Hans Rau]: Elisabeth Bathory, die "Blutgräfin" und verwandte Erscheinungen. Erstausg.
Berlin, Berliner Zeitschriften-Vertrieb, [1904]. 186 S., 3 Bll., mit Kapitelvignetten, 8°, O-Karton
Enthält versch. historische Fälle, die belegen sollen, dass "die Grausamkeit
beim Weibe raffiniertere, bestialischere, atavistischere Formen" anzunehmen pflegt als beim Manne (Vorwort). Und abschließend das längere, Kapitel "Der Masochismus". - Einband bestossen u. tlw.
geblichen; Rücken angerissen u. mit Fehlstelle (beides professionell geklebt); ein Deckel angerändert u. mit kl. Randläsuren; eine Lage lose; mit einigen Bleistiftanstreichungen; papierbedingt
gebräunt u. unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten.
648. Ridderus, Franciscus:
Francisci Ridderi Blut-Spiegel der Religion. Erster Theil [von 2]. Zu Auffmunterung der trägen Christen / durch Exempel der Märtyrer fürgestellt
[...] aus dem Holländischen in unsere Teutsche Mutter-Sprach / getreulich übersetzet / und an unterschiedenlichen Orten vermehret / auch mit nntzlichen Marginalien versehen [von Johannes Erb].
Erstausg. Bern, Bey Sam. Kneubülers Sel. Wittib., 1686. 8 Bll., 730 S., 14 Bll. (Register), mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Blindgepr. Leder d. Zt. mit 3 Bünden
In sich abgeschlossenes Kaleidoskop über Mord, Todschlag u. bestialischer
Folter, das mit den Schilderungen auch gegen die Papstkirche Stellung bezieht. U.a. über die Bartholomäusnacht 1572; Johannes Hus; Die Waldenser u. die unmenschliche Grausamkeit der Inquisition. -
Die Person des Übersetzers u. Autors der Anmerkungen, Johannes Erb, ist der Zueignungsschrift u. dem Widmungsgedicht entnommen. - Durch Register erschlossen. - Leicht bestossen, berieben u. tlw.
beschabt; gebräunt u. tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
649. Rohm, Karl: Otto Feuerstein. Wer er war, Wie er war, Was er war. Ein Erinnerungsblatt. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, [1934]. 16 S., Gr.-8°, Gefaltet
Nachruf des Verlegers Karl Rohm für seinen Mitarbeiter u. Freud, den Pfarrer
Karl Feuerstein (1876-1934), der in seinem Verlag u.a. "Sozialdemokratie und Weltgeschichte" (1911, Feuerstein’s erstes Werk, wegen dem sich die kath. Kirche von ihm abwandte) oder die 4 Hefte
"Jesuitenstreiche" veröffentlicht hatte. - Nur gefalteter nicht aufgeschnittener Bogen; etwas gebräunt u. braunfleckig, sonst gut erhalten. - Selten, im KVK kein Expl.
650. Roshi, Kosho Uchiyama:
Weg zum Selbst. Zen-Wirklichkeit. Weilheim (Obb.), Otto Wilhelm Barth Verlag, 1973. 160 S., 2 Bll., mit einigen Taf. u. Textfig., 8°, O-Leinen mit
O-Umschlag
"In völliger Offenheit zeigt uns Uchiyama Roshi, Abt des ebenso einfachen wie
strengen Soto-Zen-Klosters Antai-ji in der Bannmeile von Kyoto, seinen eigenen inneren Weg zum Zen." (Klappentext) - Hauptkapitel: Sinn des Zazen; Wirklichkeit des Zazen; Sesshin in Antai-Ji; Das
Selbst des Zen-Menschen. - Umschlag etwas berieben, sonst ein gutes Expl.
651. Schmitt, Karl: Leuchtendes Erlöserblut. Der Entscheidungsruf Christi an die Erde! [Buss (Saar)], Privatdruck, [1935]. XV, 520 S., Gr.-8°, Goldgepr.
O-Leinen
Der Titel wurde im NS in der "Liste des schädlichen und unerwünschten
Schrifttums" (1938) geführt. - Äusserst kurioses Werk, dessen Autor sehr kämpferisch für ein "unverfälschtes" Christentum eintritt: "Was auf Erden noch übrig blieb, war nur mehr eine leblose
Nachbildung der lebendigen Kirche aus dem ewigen Worte meines Vaters. Diese ging bald darauf durch ihr äußeres Macht-, statt Liebesstreben in ein volles Heidentum über, das sich im Laufe der
Jahrhunderte zu einer babylonischen Hochburg des Drachen entwickelte [...] Wer absolut national sein will, den verweise ich auf den alleinigen wirklichen Wert eines Volkstums, nämlich sein
überzeitliches Innenleben, nicht aber auf die durchaus leere Bezeichnung deutsch oder arisch in der Stammrolle. Unter diesen Bezeichnungen können sich die größten Hohlköpfe und Dümmlinge oder
Verbrecher verbergen [...] Durch die Überwinderhochleistungen der jetzigen Lichträger wird es insbesondere möglich werden, dem entarteten Menschengeschlechte die schlangengiftausmerzende,
begierdenfreie Wiederbringungszeugung näher zu bringen. Damit wird die Befruchtung dem Zufall und das kommende Geschlecht der lebensverneinenden Belastung, welche ihm durch verantwortungsflüchtige,
kinderablehnende und im Begierdentaumel zeugende Eltern aufgebürdet wird, entzogen." - Rücken etwas ausgeblichen; leicht berieben mit bestossenen Ecken; Vorsatz u. Titel leicht fingerfleckig, sonst
ein gutes Expl. - Selten.
652.
Schneider, Hermann: Germanische Religion vor dreitausend Jahren. Mit 14 Tafeln. Leipzig, Verlagsbuchhandlung J.
J. Weber, 1934. 30 S., 1 Bl., u. separates Tafelheft [nur so kmpl.] mit XIV Taf., die jew. mehrere Fig. zeigen, 4°, Illus. O-Karton
Über die Symbolik der südschwedischen Felszeichnungen von Bohuslän, die zw.
1650 u. 1450 v. Chr. von germanischen Bauernschaften geschaffen wurden. - U.a. über: Jahreslaufmythus; Scheiben u. Speicherräder; Spiralen; Schiffe; Stiere u. Hirsche; Menschen- u. Götterggestalten.
- Leicht angestaubt u. bestossen; die Lasche des Tafelheftes gerissen; ein gutes Expl.
653.
Schneider, Sascha: Sascha Schneider. Titelzeichnungen zu den Werken Karl Mays. Mit einführendem Text von Prof.
Dr. Johannes Werner. Erstausg. Freiburg i. Br., Friedrich Ernst Fehsenfeld, [1905]. 25 lithographierte Kartons [kmpl.] u. ein 12seitiges Beilagenheft, 2° Folio (42x31 cm),
O-Halbleinen-Mappe
Sascha Schneiders Zeichnungen zu den Reiseerzählungen Karl Mays. Sie
entstanden zw. 1904 u. 1905 durchschnittlich im Format 50 x 80 cm u. wurden für diese Mappe verkleinert reproduziert. Die 2. Aufl. erschien 1924 unter dem Titel "Empor zum Licht! Zeichnungen zu Karl
May’s Werken." - Mappe angestaubt, leicht berieben u. bestossen; von dem 12seitigen Beilageheft sind die letzten 4 Blatt (ein gefalteter Bogen) nur in Kopie beiliegend, sonst gutes Expl. - Als
ZUGABE: Empor zum Licht! Zur Entstehungsgeschichte der Sascha-Schneider-Titelbilder für die Gesammelten Reiseerzählungen Karl Mays. Karl-May-Verlag Bamberg 1991, Illus. O-Karton, Kl.-8°, 32
S.
654. Schuster, Dietrich:
Die Entdeckung der Aberration der Schwere oder Der Weg aus der Wissenschaftsfalle. Nummerierte Erstausg., vorl. Nr. 125. Selbstverlag; Vertrieb
Sutoris, München, [2007]. 292 S., 8°, Illus. O-Karton
"Ein Essay über den Weg der Freiheit naturwissenschaftlichen Denkens, das
nicht so stark wie bisher auf Systemfragen und Dogmatismus beschränkt bleiben darf. Dieses auch moralisch neue Denken wird dringend benötigt, um ein zukünftiges Energiezeitalter einzuleiten, in
welchem nicht mehr rücksichtslos Ressourcen und auch Lebensmittel verbrannt werden, sondern in dem durch die Nutzung kosmischer Energie zusammen mit Erdwärme und Sonnenenergie das steinzeitliche
Verbrennen in Wegfall gerät. Es gelingt dem Autor in fesselnder Weise seine Entdeckung der ‘Aberration der Schwere’, welche eng mit der kosmischen Energie verknüpft ist, auf dem Hintergrund einer
fast unheilbaren Krebserkrankung seiner Frau zu schildern, womit er gleichzeitig auch seine Kritik an der bestehenden, nicht mehr anthropomorphen Wissenschaft begründet [...] Ein Essay voll
revolutionärer Kraft und Gedankentiefe." (Klappentext) - U.a. über: Das Ego über sich selbst; Alle reden von Energie u. niemand weiß, was es ist; Vom Deutscherbe; Das anthropomorphe Element Zeit;
Materie in Resonanz zu der Schwerewelle; Die Energetisierung von Wasser; Vom kosmischen Urstrom des Lebens zur Heilenergie. - Etwas bestossen; ein gutes Expl.
655. Simrock, Karl: Doctor Johannes Faust. Puppenspiel in Vier Aufzügen. Hergestellt von Karl Simrock. Erstausg. Frankfurt a. M., Verlag von H. L. Brönner, 1846. VIII, 118 S., 1 Bl., 8°, O-Papier
(Interimsbroschur)
Engel Nr. 480: "Diese Bearbeitung Simrocks wurde nach verschiedenen
Aufzeichnungen und Berichten, zum Theil auch nach eigenen Erinnerungen hergestellt. In den Jahren 1872 und 1877 erschienen neue Ausgaben unter dem Titel: ‘Das Volksbuch und das Puppenspiel.’ Vgl.
Abschnitt II. Nr. 245." - Handelne Personen neben Faust sind: Christoph Wagner (Famulus), Herzog u. Herzogin von Parma, Casperle (Fausts Diener), 9 höllische Geister (u.a. Mephistopheles, Astarot,
Haribax), Fausts Schutzgeist, 2 Frauen u. 5 "Erscheinungen" (u.a. König Salomon, Goliath u. David). - Einband stärker angeschmutzt u. mit kl. Fehlstellen; Rücken hinterlegt; Block unbeschnitten u.
z.Tl. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
656. Snyder, Carl: Die Weltmaschine. Erster Teil: Der Mechanismus des Weltalls [= alles Erschienene]. Autorisierte Übersetzung von Dr. Hans Kleinpeter. Mit 11 Abbildungen.
Erstausg. Leipzig, Johann Ambrosius Barth, 1908. IX, 469 S., Gr.-8°, Gemustertes O-Leinen
"Den Gegenstand des vorliegenden Bandes bildet eine historische Darstellung
der Entwicklung unseres Himmelsbildes von den ältesten Zeiten bis auf die jüngste Gegenwart [...] Dem Verfasser war es offenbar [...] um einen Beitrag zur Entwicklung des menschlichen Geistes selbst
zu tun [...] Die Auffassung der Welt als eines Mechanismus durchweht die ganze Darstellung." (Vorwort des Hrsg.) - U.a. über: Der Mikromensch: Der Bazillus am Rad; Bion u. die Lehre von der
Kugelgestalt der Erde; Eratosthenes u. die frühesten Erdmessungen; Archimedes u. die ersten Ideen der Gravitation; Giordano Bruno u. die Aufnahme der kopernikanischen Ideen; Galilei u. das Fernrohr;
Newton u. die bewegende Kraft der Weltmaschine; Laplace u. die Stabilität des Sonnensystems; Das Spektroskop u. der Stoff des Weltalls; Unser Platz im Weltraum: Die Mehrheit der Welten; Der kosmische
Austausch von Materie u. Leben; Das Ende der Maschine usw. - Mit umfangreichem Register. - Ein gutes Expl.
657. Sopp, Erich: Ora et Labora. Praktische
Gebets-Mystik und ihre Symbolik. Sersheim (Württ.), Osiris-Verlag Erich Sopp, 1952. 27 S., mit kl. Textfig., 8°, O-Karton
(= Schriftenreihe der GILDE Heft 5). - U.a. über: Tetragrammaton; Kreuz u.
Tarot; Charis u. Gnosis; - Titel mit kl. Randabriß; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
658. Spengel, J. W.:
Die Fortschritte des Darwinismus. Cöln u. Leipzig, Eduard Heinrich Mayer, 1874. 100 S., 8°, O-Karton
(= Separatabdruck aus Dr. Klein’s Revue der Naturwissenschaften). - "Blicken
wir nun zum Schluß auf die Ergebnisse unserer Betrachtungen zurück, so leuchtet trotz aller Angriffe aus allen übrigen Theorien die der Zuchtwahl noch immer hell hervor. Migrationstheorie, heterogene
Zeugung, allgemeines Entwickelungsgesetz, Alles hat sich als unnöthig und unzulänglich erwiesen. Aber die Selectionstheorie ist selbst ein getreues Abbild des Organismus. Ihre Formen sind nicht starr
und unveränderlich wie ein Krystall. Nein, im Kampfe um das Dasein erhalten sich nützliche Veränderungen, sie gewinnt von Jahr zu Jahr neue Organe, andere werden durch Nichtgebrauch rudimentär; das
endliche Resultat, das ungemerkt gewonnen wird, aber ist wie in der organischen Natur: Vervollkommnung." (Schluss) - Einband etwas angeschmutzt; beide Deckel mit Randfehlstellen, diese von innen
geklebt; Kapitale auch mit Fehlstellen; Seiten papierbedingt etwas gebräunt, nicht aufgeschnitten.
659. Stehr, L.: Das Weltsystem. Erforscht und durch Berechnung bewiesen. 2. Aufl. Berlin, Theobald Grieben, 1872. VIII, 211 S., 1 Bl., 8°, Priv. Halbleder
U.a. über: Die Sonne, Berechnung ihrer Rinde, ihrer Schwere, ihrer Bewegung u.
ihres Gebiets; Aufstellung von 12 fingierten Planeten, nebst Berechnungen ihrer Bahnen u. Bewegungen; Die Kometen als werdende Welten geschildert; Die Centralsonne. Berechnung ihres Durchmessers,
ihrer Schwere, ihrer Rinde u. ihres Gebiets; Betrachtung über die Unendlichkeit des Weltalls. - Einband berieben u. bestossen; Rücken etwas beschabt u. an Kapitalen mit kl. Läsuren; fast durchgängig
etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
660. Steiner, Erich Johannes:
Die Hüter der Schwelle. Ein Stück Weltenschau. Wien u. Leipzig, Verlag Rudolf Cerny, 1928. 116 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen
"Dieses Stück spielt in einem Zeitalter erstarrter Gedankenwelt, die
stofflicher Meisterung abhold ist, zu Maraweth, Hauptstadt der gleichnamigen Republik, an einem Weltmeer gelegen." - Gutes Expl.
661.
Sterneder, Hans: Der Sang des Ewigen. 2. Tsd. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1929. 62 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr.
illus. O-Leinen
Hans Sterneder (1889-1981) Österr. Dichter u. Mystiker. Seine behutsame Art
den "Dingen auf den Grund zu gehen" hinterließ bei Lesern u. denen die ihn kannten, einen nachhaltigen Eindruck. Man könnte ihn einen, meist unterschätzten, mystischen Pädagogen nennen. Sterneder
steht für die stille Beseelung des kulturellen Lebens. Seine Mystik zeigt sich besonders in vorliegendem Hymnus "Der Sang des Ewigen. Das Hohelied der schöpferischen Urkraft". - Einband geringfügig
fleckig, sonst ein gutes Expl. - Mit Autorenwidmung "Liebe ist die höchste Offenbarung der Gottheit" für Horst Dittmann (15. April 1931).
662. Taxil -
Braeunlich, P.: Leo Taxils weltgeschichtlich denkwürdige Schelmenstreiche Band I, II u. III [kmpl.].Eine
unglaubliche Geschichte aus unserer Zeit zum ersten Mal zusammenhängend erzählt. I. Die Satanskirche. II. Der Höllendoktor und sein Hexengefolge. III. Vom Teufelsschwindel zur Weltrevolution.
Dtsch. Erstausg. Camburg (Saale), Robert Peitz, 1924-25. 79 S., mit Frontispiz / 132 S. / 212 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton
"Für die blinden Anbeter der heute wieder unglaublich anspruchsvoll
autretenden römisch-kirchlichen Autoritäten bedeutet die Kenntnis der unerhöhrten Vorgänge eine heilsame Ernüchterung. Und nicht bloß für sie. Die Ausdehnung des Schwindels ist ungeheuerlich. Seine
hier endlich geschehene Aufklärung berührt fast alle krankhaften Erscheinungen unseres heutigen Geisteslebens. Sie wird bei vielen starres Staunen über bisher Unbegreifliches in befreiendes Gelächter
auslösen." (Ernste Vorbemerkungen) - Leo Taxil (d.i. Gabriel-Antoine Jogand-Pagès, 1854-1907) veröffentlichte antiklerikale Schriften u. Zeitungsartikel, nach einem kurzen Zwischenspiel als
Freimaurer, kam es 1885 zu einer publikumswirksam inszenierten Bekehrung. Fortan erschienen zahlreiche Enthüllungsbücher des "Freimaurerexperten", wofür ihm Papst Leo XIII. in einer Privataudienz
1887 seine Anerkennung aussprach. 1897 erklärte dann Taxil vor zahlreichen Klerikern, Freimaurern u. Journalisten, er habe 12 Jahre lang mit voller Absicht den kath. Klerus einschl. Papst u.
Kardinälen hinters Licht geführt. Der "größte Ulk des 19. Jhdts.", wie der Freidenker seinen Schwindel selbst nannte. Man versuchte den peinlichen Skandal zu vertuschen u. setzte unbeirrt den Kampf
gegen die Freimaurerei, als "Synagoge des Satans" fort. - U.a. über: Paffenfresser u. Freidenkerhäuptling; Freimaurerscherze; Der Papst auf dem Glatteis; Die Fanfaren Leo’s XIII; "Bekehrung" eines
Bösewichts; Der Taugenichts inmitten der Jesuiten; Tollkühne Bekenntnisse; Teufelspapst wider Kadoschritter; Der Harlekin im Kasperletheater; Sittlichkeitsapostel u. Schmutzfink; Der Höllendoktor auf
Reisen; Die Braut des Teufels Asmodäus; Der Riß in der Teufelskirche; Batailles siegreiche Kämpfe; Die großen Zauberer von Paris u. a. seltsame Heilige. - Einbände fleckig, tls. mit leichten
Knickspuren u. mit handschrftl. Nrn; die Rücken angerissen u. mit kl. Fehlstellen; papierbedingt etwas gebräunt u. tlw. etwas braunfleckig, sonst gute Expl.
663. Vetterling, Dr. Herman: The Illuminate of Görlitz or Jakob Böhme’s (1575-1624) Life and Philosophy. A Comparative Study. This edition is limited to fifty
copies. Leipzig, Markert & Peters Wissenschaftliche Buchhandlung und Antiquariat, 1923. IX, 1453 p., with frontispice and some textfigs., 4°, Gilt O-Cloth
Published in only 50 copies, printed with F.A.
Brockhaus, Leipzig. The cover shows the wheel of life surrounded by an ouroborus. - Little knocked; spine with weak spots; 2 sheets little folded; 1 sheet with tiny fault in the margin; else a good
copy of this scarce book.
664. Wolff, Hans: Lucifer. 2., verb. u. erw. Aufl. Pforzheim, Osiris-Verlag Erich Sopp, [1959]. 23 S., 2 Bll., mit zwei ganzseitigen Abb., 8°, O-Karton
(= Schriftenreihe Das esoterische Weltbild. Herausgeber Hans Wolff). - "Zwei
Aspekte hat Lucifer: ‘Macht der Finsternis’ und ‘LichtTräger’. Der Teufel der Menge, und der Kabir der Katharsis der Wissenden. Die Ophiten waren die gelehrten ägyptischen Gnostiker der ‘Brüderschaft
der Schlange’. Für sie war Lucifer im wörtlichsten Sinne ‘LichtBringer’. Er war die ‘Krone des Pfades des Lichts’ (des GnyanaMarga der Inder). So sieht auch die Quabalah das luciferische Prinzip."
(S.4) - Rücken etwas geblichen, sonst ein gutes Expl.
665. X. X.: Schappellers Raumkraft. Enthüllungen der Geheimnisse im Schloß Aurolzmünster. Tatsachen von X. X. Linz a. d. Donau, Franz Winkler Verlag "Im Buchladen",
1929. 40 S., 8°, O-Karton
Der Österreicher Carl Schappeller (1875-1947), den der Rassenmystiker Lanz von
Liebenfels 1930 in der Zeitschrift "Ariosophie" als "ein Titane auf technischen-physikalischem Gebiet" bezeichnet, konnte trotz zahlungskräftiger Investoren keinerlei Erfolge zur Nutzung seiner
Raumkraft vorweisen. Nach dem Anschluß Österreichs richtete die NSDAP in einem Teil seines Schlosses einen Kindergarten ein. - Einband etwas angeschmutzt u. angerändert; Seiten gebräunt u. an der
Klammerung leicht angerissen; erste Seite schwach fleckig, sonst ein gutes Expl. der seltenen Schrift.
666.
[Zillmann, Paul]: Fünfzehn Jahre Metaphysische Rundschau. [Berlin-Lichterfelde]; Druck: Cöthen-Anh., R.
Schumann, [1912]. 32 S., Kl.-8°, O-Papier
Werbeschrift für die Zeitschrift. Enthält kurze Auszüge sowie die
Inhaltsverzeichnisse der (Alten) Metaphysischen Rundschau (1986-1987) u. der Neuen Metaphysischen Rundschau (von Band I, 1897, bis Band XIX, Heft 1, Jan. 1912). Die Zeitschrift erschien
monatlich, aber in tls. etwas verwirrender Band-Nummerierung. - Deckel mit Eselsohr; insgesamt leicht angestaubt; Klammerung angerostet, sonst gut. - Selten, im KVK nur 1
Expl.