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531. Abdias: Das Apostel- und Missionarbuch. Oder: Abdias,
eines der siebenzig Jünger Jesu und ersten christlichen Bischofs in Babylon, Geschichte aller zwölf Apostel. Mit einem Anhange kurzer Geschichten von Markus, Clemens, Cyprian, Appolinar und
Thekla, und einem Zusatze von Bonifacius, dem sogenannten Apostel der Deutschen. Nach der Amsterdamer Ausgabe vom Jahre 1725. 5. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1875. 400 S., 12°,
Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
Das Buch ist auch unter dem allgemeinen Namen "Apostelbüchlein" bekannt. "Die Geschichte des Abdias zeichnet sich vor
Vielen, die ich gelesen und damit verglichen habe, besonders dadurch aus, daß sie kurz und gut das Wichtigste aus dem Leben und Thaten eines jeden Apostels enthält, wodurch die Uebersicht sehr
erleichtert wird." (S.32, Vorrede von Julii Africani) - Mit umfangreichen Anhang. - Aussengelenke beschabt; Kapitale mit kl. Fehlstellen u. gering angerissen; Seiten papierbedingt gebräunt u. mit
sehr vereinzelten Buntstiftanstreichungen; wenig Bll. mit Eckabriss, sonst gut.
532. [Adelung, Johann Christoph]: Geschichte der menschlichen Narrheit. Erster,
Zweyter, Dritter und Vierter Theil [von 7]. Oder Lebensbeschreibungen berühmter Schwarzkünstler, Goldmacher, Teufelsbanner, Zeichen- und Liniendeuter, Schwärmer, Wahrsager, und anderen
philosophischer Unholden. Erstausg. Leipzig, In der Weygandschen Buchhandlung, 1786-1787. 346 S., mit Titelvignette / 440 S., 1 Bl., mit Titelvignette / 413 S., 1 Bl., mit
Titelvignette / 423 S., Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit fünf Bünden (alle zus. in einem Bd.)
Rosenthal 5; Ferguson I, S.5; Ackermann I/4-6, III/46-48: "Sehr gesuchtes Werk". - Jeder Band enthält in sich
abgeschlossene Biographien, zum Teil mit seltenen Literaturangaben. 1799 erschien noch ein "achter" Band unter dem Titel "Gallerie der neuen Propheten, apokalyptischen Träumer, Geisterseher u.
Revolutionsprediger. Ein Beitrag zur Geschichte der menschlichen Narrheit". - Bd. (1)
über: Barthol. Cocles; Guido Bonatti; Hadrian Beverland; Joh. Christ Edeelmann; Nic. Barnaud; Jos. Franc. Borro; Joh. Aur. Augurelli; Joh. Jac. Becher; Joh. Amos Comenius; Jordanus Brunus;
Elisabeth Barton; Johann Conrad Dippel. - (2) Johann Beaumont; Sebastian Frank; Nicolaus Drabicius; Casimir Liszynski; George Fox; Nicolaus Franco; Cornelius van Drebbel; Stephanus Doletus; Jacob
Gaffarel; Christian Frank; Jacob Böhm; Lucas Gauricus; Claude Bernard; D. Wilhelm Dodd; Johann Heinrich Maubert. - (3) Graf von Buquoy; Johann Elias Cornäus; Elie Marion; Durand Fage; Johannes
Cario; Favorinus; Peter Aretin; Nicolaus Flamel; Pierre de Montmaur; David Joris. - (4) Friedrich Breckling; Hans Engelbrecht; Nicolaus Blume; Paul Grebner; Thomas Campanella; Johann Rudolf
Glauber; Anna Owena Hoyerin; Andreas Goldmayer; Heinrich Horch; Johannes Baptista von Helmont; Franciskus Merkurius von Helmont; David Herlicius; Bouthillier de Rance; Oliger Pauli; Paul
Felgenhauer; David Beuther. - Johann Christoph Adelung (1732-1806), deutscher Bibliothekar u. Germanist, v.a. bekannt für sein fünfbändiges "Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen
Mundart" (1766–1786), das maßgeblich zu Standardisierung der Rechtschreibung beitrug. - Etwas bestossen; Deckel beschabt; oberes Kapital mit kl. Fehlstelle; Vorsatzblätter u. weitere Textblätter mit längeren Anmerkungen (sowie Anstreichungen) von alter Hand; erstes Titelblatt
leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
533. Aquin, Thomas von und Wolf-Ulrich Klüncker (Übers.):
Vom Wesen der Engel. De Substantiis
Separtatis seu de Angelorum Natura. Übersetzung,
Einführung und Erläuterung von Wolf-Ulrich Klüncker. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag Freies Geistesleben, [1989]. 175 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen
Umschlag mit min. Randläsuren, sonst ein sehr gutes Expl. mit 2 ExLibris: "Th. Dethlefsen" u. "Kawwana" (Thorwald
Dethlefsen, 1946-2010, Psychologe u. Astrologe; Hypnose-Experimente führten ihn zur Entwicklung der Reinkarnationstherapie. Seine Kawwana-Kirche orientierte sich auch an den Lehren des
Esoterikers Oskar Rudolf Schlag).
534. Augustynowicz, Christoph und Ursula Reber (Hrsg.): Vampirglaube und magia posthuma im Diskurs der
Habsburgermonarchie. 1. Aufl. Berlin, Münster, Wien, Zürich u. London, Lit Verlag, 2011. 283 S., 2 Bll., mit Taf., Gr.-8°, Illus. O-Karton
(= Austria: Forschung und Wissenschaft / Geschichte Band 6). - "Rund um den Vampir hat sich in der
amerikanisch-europäischen Alltagskultur (Film, TV, Literatur) eine lebendige Mythologie entwickelt. In Subkulturen und Musikszenen wird seine Stellung als allgegenwärtiges, Kulturen
übergreifendes Phänomen suggeriert.Vampire und Vampirismus werden laufend medial aufbereitet und präsent gemacht, sowie von diversen Wissenschaftsdisziplinen aufgegriffen und beleuchtet. Die hier
veröffentlichten Beiträge zeichnen sich durch eine Erweiterung des Quellenkorpus zur Vampir(ismus)-Forschung und interdisziplinäre Neubetrachtung grundlegender Themen aus." (Verlagstext) -
Neuwertig u. vergriffen.
535. Baier, Dr. J.: Die Naturehe in ihrem Verhältnis zur
paradiesischen, vorchristlichen und christlich-sakramentalen Ehe. Erstausg. Regensburg, Verlag von Georg Joseph Manz, 1886. 2
Bll., VIII, 200 S., 2 Bll., 8°, O-Karton
Ursprünglich eine theologische Dissertation. U.a. über: Ist die Ehe als Naturinstitut nicht aus der Sünde?; Ist die Ehe
dem Wesen nach ein freier Vertrag?; Versch. theologische Anschauungen über das Verhältnis der simultanen Polygynie zur Naturpflicht der Eheeinheit; Die Monogamie als Naturpflicht in ihrem
Verhältnis zur Monogamie der Sakramentsehe; Philosophische Lehren von der Unauflöslichkeit der Ehe; Die Naturpflicht der Eheunauflöslichkeit im Paradiese u. nach der Sünde; Der Staat u.
naturrechtlich ehetrennende Hindernisse; Die Ehe der Ungetauften u. das Civilforum des Staates. - Einband angeschmutzt, mit Randläsuren u. am Rücken mit Gewebeband geklebt; die Innenseiten der
Deckel unschön mit französischer Verlagswebung beklebt; Seiten unbeschnitten, sonst recht gut.
536. Bakûr, Ali: Unterricht in den Weisheitsschulen des Ostens.
Ramakrischna - Vivekananda - Aschtabakra - Kaiser Akbar. Zusammengestallt von Ali Bakûr. Bad Schmiedeberg u. Leipzig, F. E. Baumann, [1912?]. 79
S., 8°, O-Karton
"Wer die nachstehenden Lehren vorurteilsfrei prüft, wird einsehen, daß die darin enthaltenen Wahrheiten, sobald sie
praktisch angewendet werden, große Aenderungen in den sittlichen und religiösen Anschauungen der Völker der westlichen Kultur und eine Wendung der jetzt herrschenden Verhältnisse zum Besseren
hervorbringen müssen." (S.7) - U.a. über: Ramakrischnas Leben; Swami-Vivekananda; Die religiösen Zweifel des Kaisers Akbar; Die weise Antwort des Fakirs; Die zehn Gebote der Buddhisten; Die
Taufe; Transatlantische Gedichte von Christian von Osten. - Rücken u. Rückendeckel mit kl. Eckabriß; etliche Anstreichungen u. Marginalien, sonst ein gutes Expl. - Selten.
537. Bressensdorff, Otto von: Der Maya-Kult die Verkörperung der atlantischen
Religion. 1. Aufl. München, Asokthebu Otto Wilhelm Barth, 1921. 67 S., mit Abb. u. Tabellen, Gr.-8°, O-Karton
(= Bücherei der Lotus-Gesellschaft Bd. 2). - "Um die verschiedenen Übereinstimmungen zwischen Alt-Ägypten und der
mittelamerikanischen Kulturwelt, speziell jener der Maya-Völker, zu erklären, dürfte es völlig genügen, beide als Kolonien der Atlantier anzusehen." (S.4) - Professionell geklebte kl. Fehlstelle
am Rücken; Expl. ist papierbedingt gebräunt, sonst gut.
538. Clemens, Fr. [d.i. F. C. Gerke]: Das Manifest der Vernunft. Diversion eines
Veteranen im Freiheitskampfe der Geister. Eine Stimme der Zeit in Briefen an eine schöne Mystikerin. 2. gänzlich umgearb. Aufl. Berlin, Verlag von Theobald Grieben, 1870. 238 S., 8°, Priv.
marmoriertes Halbleinen d. Zt.
"Die religiöse Mystik ist aller Zwietracht geistige Mutter, und viele ihrer entsetzlichen Brut entsprossenen Kinder leben
und peinigen die Menschheit noch zu dieser späten Stunde." - "Dieses schauerliche Wesen, dessen Dasein in dem Kreise der Verständigen keine Berechtigung hat, ist dennoch grau vor Alter [...]
Seine gleißende Maske umstrickte ganze Völker mit sirenenhafter Verlockung und verblendete die Augen der redlichsten und besten der Männer, vor Allem aber die beschränkten Geistesblicke der
Frauen. Daher wurde der verborgene giftige Stachel des Ungethüms nicht erkannt und gefürchtet, obgleich er es ist, der die Wohlfahrt und Sicherheit der Völker Jahrtausende lang vernichtete. Und
darum gelüstet’s mich, ihm die Maske von der Stirn zu reißen." (Vorwort) - Das Buch ist in Briefform an eine wohl fiktive Dame
.
verfasst, was den Autor zu einer entsprechend milderen, erklärenden Tonalität veranlasst. Er spricht sich für das
Urchristentum aus, der lobenswerte Kern der Jesulehre repräsentiert "eine reine Vernunft- und Natur-Religion" (S.228). - Einband etwas berieben u. mit Bibliotheksrückenschild; Buchdeckel mit 2
kl., nicht durchgestossenen Löchern; Vorsatz mit Bibliotheksstempel; Seiten leicht gebräunt u. stellenweise leicht stockfleckig; gutes Expl.
Nr. 539-544: Jan Amos Comenius (Jan Amos Komenský, 1592-1670), Philosoph, Theologe u. Pädagoge sowie Bischof der Unität der Böhmischen Brüder. Entwickelte in seinen
Schriften "Prodomus pansophiae" (Oxford 1637, deutsch: Ein offenes Tor zur Weisheit oder Seminar christlicher Pansophie) u. "Schola pansophiae" (1670) die Lehre des Pansophismus (lat. "pansophia"
= "Allweisheit"), die eine universale Wissenschafts-, Kirchen- u. Politikreform zum Ziel hatte. Sein Hauptwerk "De rerum humanarum emendatione consultatio catholica" (Allgemeine Beratung über die
Verbesserung der menschlichen Dinge) gehört zu den bedeutendsten Werken innerhalb der europäischen Wissenstradition.
539. Comenius - Beeger, Julius und Franz Zoubek: J. A. Comenius nach seinem Leben und seinen
Schriften mit besonderer Berücksichtigung der großen Unterrichtslehre dargestellt. Erstausg. Leipzig, Max Hesse’s Verlag, [1883]. 1 Bl. (Vlgs.-Anz.), 176 S., mit Frontispiz (Stahlstich-Porträt
von Comenius), 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.
Jan Amos Comenius (Jan Amos Komenský, 1592-1670), Philosoph, Theologe u. bedeutender Pädagoge sowie Bischof der Unität der
Böhmischen Brüder. Entwickelte in seinen Schriften die Lehre des Pansophismus (lat. "pansophia" = "Allweisheit"), die eine universale Wissenschafts-, Kirchen- u. Politikreform zum Ziel hatte.
Sein Hauptwerk "De rerum humanarum emendatione consultatio catholica" (Allgemeine Beratung über die Verbesserung der menschlichen Dinge) gehört zu den bedeutendsten Werken innerhalb der
europäischen Wissenstradition. - Einband berieben; VlgsAnz. u. Vorsatz mit kl. Signatur; tlw. etwas braunfleckig; seltene Anstreichungen mit Bleistift, sonst ein gutes Expl.
540. Comenius - Beisswänger, Dr. Gustav: Amos Comenius als Pansoph. Eine
historisch-philosophische Untersuchung. Erstausg. Stuttgart, Verlag von W. Kohlhammer, 1904. 101 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit montierten O-Deckel
Ein gutes Expl.
541. Comenius - [Comenius, Johann Amos]: Comenius und die Böhmischen Brüder. Ausgewählt und
eingeleitet von Friedrich Eckstein. 1. Aufl. Leipzig, Im Insel-Verlag, [1915]. 78 S., 1 Bl., 8°, O-Pappband mit Deckel- u. Rückenschild
(= Österreichische Bibliothek Nr. 13). - Die "Böhmischen" oder auch "Mährischen Brüder" bildeten eine religiöse
Gemeinschaft aus Mitgliedern der Taboriten u. Waldenser, welche einer am Urchristentum orientierten religiösen Auffassung anhingen. - Einband angestaubt u. tlw. fleckig, sonst ein gutes
Expl.
542. Comenius - Kerrl, Dr.
Th.: Johann Amos Comenius. Sein Leben, seine pädagogischen Schriften und
seine Bedeutung. Teil I bis IV [kmpl.]. I.Teil: Das Leben des Comenius und die Entstehung seiner wichtigsten Schriften. II.Teil: Die wichtigsten pädagogischen Schriften des Comenius. III.Teil:
Die wichtigsten pädagogischen Schriften des Comenius. IV.Teil: Die Bedeutung des Comenius. Erstausg. Halle a.d. Saale, Pädagogischer Verlag von Hermann Schroedel, 1904. VIII, 2 Bll., 99 S. / 4
Bll., 88 S. / 4 Bll., 99 S. / X, 103 S., 8°, O-Halbleinen (4 Bde.)
(= Die pädagogischen Klassiker, Bd. XVII, XX, XXI, XXII). - Alle Einbände fleckig, berieben u. bestossen; Deckel jew. mit
Signatur; Vorsätze etwas fleckig; Anstreichungen u. Marginalien mit Bleistift, sonst gute Expl.
543. Comenius - Möhrke, Max: Johann Amos Komenius und Johann Valentin Andreä,
ihre Pädagogik und ihr Verhältnis zu einander. Inaugural-Dissertation der Hohen Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig. Leipzig, Druck von Emil Glausch, 1904. VIII, 168 S.,
8°, O-Heftstreifen
Der Theologe Johann Valentin Andreae (1586-1654) gilt als einer der Urheber der Rosenkreuzer-Legende. Sein bedeutendstes
Werk ist allerdings die christliche Utopie Christianopolis (1619), die v.a. pädagogisch geprägt ist. Er beschreibt hier u.a. wie wichtig bildhaftes Denken u. dabei Anschauungsunterricht ist u.
beeinflusste damit seinen Freund Jan Amos Comenius, der ebenfalls Theologe war u. bis heute als wichtiger Pädagoge gilt. - Deckel angestaubt, sonst ein gutes Expl.
544. Comenius - Staedke, Hildegard: Die Entwicklung des enzyklopädischen
Bildungsgedankens und die Pansophie des J. A. Comenius. Erstausg. Leipzig, Julius Klinkhardt Verlagsbuchhandlung, 1930. VII, 111 S., Gr.-8°, O-Karton
Deckel u. Titel mit Signaturstempel, sonst ein gutes Expl.
545. Dankmar, G. L.: Die kulturelle Lage Europas beim Wiedererwachen
des modernen Okkultismus. Geistige, soziale und politische Hauptströmungen dargestellt. Leipzig, Oswald Mutze, 1905. XL, 626 S., 1 Bl., mit Frontispiz, 8°, Priv. Halbleinen, O-Deckel
mit eingebunden
"In diesem Werke wird der Leser ebenso Grosses und Herrliches finden, als Abscheuliches und Niedriges; die
himmelstrebenden Gedanken von Geistesheroen und die schimpflichen Thaten von Volksunterdrückern." (S.XXXVIII) - Aus dem umfangreichen Inhalt: Rosseau, Voltaire, Saint Martin; Die Juli-Revolution;
Clemens Brentano; Jacob u. Wilhelm Grimm; Freigeisterei der Leidenschaft; Lord Byron; E. L. Bulwer als Okkultist; Der Spiritismus (D. D. Home); Ch. R. Darwin; Charakteristik des
fränkisch-gallischen Geistes; Der utopistische Sozialismus; H[onore] de Balzac; J. Michelet "Die Hexe"; Lavoisier; Der Spiritismus H. Léon-Dénizart-Rivail (Allan Kardec); Der Wiener Kongress; Die
Stigmatisirten: Katharina Emmerich; Das Wartburgfest; Hegel, der geistige Dictator der Restaurationsepoche; Der weisse Schrecken; Der elektrische Telegraph u. die Eisenbahn; Stirner’s
philosophischer Anarchismus; Wie vertheilt sich die Schuld an dem Gräuel der Hexenprozesse zw. Katholizismus u. Protestantismus?; Bettina v. Arnim u. Goethe; Heinrich Heine als Okkultist; F. A.
Mesmer; Zellentheorie; Marx u. Engels; Die Pneumatologie; J. C. Lavater "Physiognomische Fragmente"; Immanuel Kant; C[arl] v. Eckartshausen, der Praktiker des Okkultismus; J. H. Jung-Stilling
"Theorie der Geisterkunde"; Historische Skizze über die Lehre vom "innern Leibe"; Die Trapezomantie: Fürt Pückler-Muskau; Der empirische Spiritualismus; Die Bausteine zu du Prel’s monistischer
Philosophie des Okkultismus; Sozialismus u. Okkultismus. - Einband leicht berieben u. angestaubt; lichtrandig; wenige Seiten stockfleckig; einige Seiten leicht gebräunt, sonst ein gutes
Expl.
546. Drews, Arthur: Der Sternhimmel. In der Dichtung und Religion der
alten Völker und des Christentums. Eine Einführung in die Astralmythologie. Mit 25 Abbildungen, 12 Sterntafeln und dem Porträt des Verfassers. 1.-2. Tsd. Jena, Eugen Diederichs, 1923. 319 S., 2
Bll., mit Frontispiz, 24 Abb. auf Taf. u. 12 Sterntaf., Gr.-8°, Goldgepr. O-Halbleinen
Hauptkapitel: Das Wesen der Astralmythologie (v.a. die astronomischen Voraussetzungen); Der Sternhimmel in der
griechischen Dichtung u. Religion; Persische, israelitische u. christliche Astralmythen; Der Sternhimmel in der germanischen Mythologie; Der Sonnenheld u. seine Arbeiten; Mithraismus u.
Christentum im Sinne des Sternhimmels; Der Sternhimmel im Markusevangelium; Im Matthäusevangelium; Im Johannesevangelium; Das astrale Schema bei Markus, Matthäus u. Johannes. - Christian Heinrich
Arthur Drews (1865-1935), Philosoph (Schüler Eduard von Hartmanns), Schriftsteller u. wichtiger Vertreter des deutschen Monismus. Gehörte v.a. durch sein Werk "Die Christusmythe" (1909) zu den
bekanntesten deutschen Bestreitern der Existenz eines historischen Jesus. - Mit Namensregister. - Einband etwas fleckig u. tlw. gebräunt; wenige Seiten leicht fleckig; papierbedingt gebräunt,
sonst ein gutes Expl. mit Widmung des Verfassers im Vorsatz.
547. Eckhartshausen, Hofrath [Carl] von (Hrsg.): Verschiedenes zum Unterricht und zur Unterhaltung
für Liebhaber der Gauckeltasche, des Magnetismus, und anderer Seltenheiten. Gesammelt und herausgegeben von dem Hofrath von Eckhartshausen. Mit einem Kupfer. Erstausg. München, Joseph Lindauer,
1791. 8 Bll., XXXVI, 345 S., mit einem Kupfer (zw. S.224-225), 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild
Faivre 65. - Seltene Erstausgabe der "Gaukeltasche", einer Kompilation vorrangig von Witgeests "Natürlichem Zauberbuch" u.
Pilulands "Hocus Pocus"; mit Geheimschriften, Becherspielen, Karten- Zahlen- u. div. Zauberkunststücke, sowie einigen Haushaltsrezepten. - Karl von Eckartshausen (auch Carl v. Eckhartshausen;
1752-1803), illegitimer Sohn des Grafen Karl von Haimhausen. Er wurde 1776 Hofrat, 1777 Mitglied der Bayerischen Akademie u. war von 1780 bis 1793 Bücherzensurrat. In dieser Zeit hatte er sich
dem Orden der Illuminaten angeschlossen, später Kenner u. Vertreter rosenkreuzerischen Ideengutes. In seinen zahlreichen Publikationen suchte er anfangs der Aufklärung u. der Verschmelzung von
Religion u. Wissenschaft zu dienen, während er später religiöse, mystische u. alchemistische Schriften veröffentlichte. - Einband fleckig, bestossen u. berieben; Kapitale etwas beschabt;
Innendeckel mit ExLibris "Heroldsberg"; tlw. leicht fleckig; sonst ein gutes Expl.
548. Eggert, Wolfgang: Erst Manhattan - Dann Berlin.
Messianisten-Netzwerke treiben zum Weltenende. München, Chronos Medien, 2005. 219
S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Karton
Der Titel bezieht sich auf den Leonard Cohen Song "First We Take Manhattan", aufgenommen von Jennifer Warnes 1987 auf
ihrem Album "Famous Blue Raincoat". - Neuwertig.
549. Emmerich, Anna Katharina - [Urbas, Anton; Hrsg.]: Die Reiche der heiligen drei Könige ihr
Sterndienst, ihre Reise nach Betlehem etc. Nach den Gesichten der gottseligen Katharina Emmerich im Vergleich mit den Aussagen der Geografie, der heiligen Schrift und der Alterthümer.
[ANGEBUNDEN: Die große Neuigkeit oder das Geheimnis von La Salette]. 2. Aufl. Laubach, im Selbstverlag, 1884. 101 S., 1 gefaltete Karte, Gr.-8°, Halbleinen d. Zt.
ANGEB.: Die große Neuigkeit oder das Geheimnis von La Salette veröffentlicht von Monsignore Graf von Zola, verdeutscht u.
erläutert von Kanonikus Prof. Dr. Aug. Rohling. Iglau (Mähren), Verlag von Alexander Jarosch, 2. erg. Aufl. 1886, 53 S. - Anna Katharina Emmerich (auch: Emmerick 1774-1824) Ordensschwester im
Augustinerorden u. mystische Seherin, die 2004 durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde. Schon zu Lebzeiten erregte ihre Stigmatisation große Aufmerksamkeit u. der preußische Staat
leitete dazu Untersuchungen ein. Ihre andauernden Visionen zur biblischen Geschichte wurden dann durch Clemens Brentano aufgezeichnet. Die von ihm herausgegebenen Werke erweckten den Eindruckt,
dass es sich um eine neue Offenbarung handele, was aber von vielen Seiten direkt bezweifelt wurde. Allerdings wurden Aufgrund der Angaben in der Nähe von Ephesus Ausgrabungen vorgenommen u. dort
das sog. Haus Mariens entdeckt (nach Wikipedia). - Einband im Bereich des oberen Kapitals leicht verzogen u. fleckig; leicht berieben u. bestossen; Rücken mit Resten von Papierschildern; innen
etwas stock- u. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
550. Esra, Abraham [ben Meir] ibn: Buch der Einheit. Aus dem Hebräischen übersetzt
nebst Parallelstellen und Erläuterungen zur Mathematik Ibn Esras von Ernst Müller. 1. Aufl. Berlin, Welt-Verlag, [1921]. 80 S., mit 7 Fig., 8°, Goldgepr. illus. O-Pappband
Der Band enthält neben dem Sefer ha-Echad (Buch der Einheit) ergänzende Auszüge anderer kabbalistischer Werke: Jessod Mora
(Fundament der Gottesfurcht); Sefer ha-Schem (Buch des Namens) u. dem Jessod Mora (Fundament der Gottesfurcht). - Abraham ben Meir ibn Esra (um 1092-1167), Bibelexeget, Religionsphilosoph,
Mathematiker, Astrologe u. Dichter. - Leicht bestossen u. etwas verblasst; Deckel tlw. ausgerieben; Rücken mit zusätzlicher Beschriftung; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
551. Evola, Julius: Revolte gegen die moderne Welt. 1. Aufl.
Interlaken (Schweiz), Ansata-Verlag, 1982. 423
S., 8°, Engl. illus. O-Broschur
Das Werk des italienischen Kulturphilosophen Julius Evola (1898 - 1974; eigentlich Giulio Cesare Baron Evola) wird immer
noch sehr zwiespältig gesehen, besonders durch sein Buch "Heidnischer Imperialismus" (1928, dtsch. 1933) u. seine damit gescheiterte Annährung zum NS. Aus seiner "heidnischen" Überzeugung heraus
schrieb er bereits früh von der aufbrechenden Gefahr, dass sich "Amerikanismus" u. "Bolschewismus" die Welt aufteilen könnten. Der vorliegende Titel ist eines seiner berühmtesten Werke, das unter
anderem Gottfried Benn sehr beeindruckte. 1951 wird Evola wegen "Verherrlichung des Faschismus" u. "Bildung einer faschistischen Verschwörung" verhaftet, aber in einem aufsehenerregenden Prozess
freigesprochen. - Umschlag mit min. Randläsuren, sonst ein sehr gutes Expl. mit 2 ExLibris: "Th. Dethlefsen" u. "Kawwana" (Thorwald Dethlefsen, 1946-2010, Psychologe u. Astrologe;
Hypnose-Experimente führten ihn zur Entwicklung der Reinkarnationstherapie. Seine Kawwana-Kirche orientierte sich auch an den Lehren des Esoterikers Oskar Rudolf Schlag).
552. F. W.: Die neuverkündete christliche Lehre auf Grund der
göttlichen Worte der Bibel. Das ewige Leben das Fundament der Lehre Jesu. [Deckeltitel: Die christliche Lehre neu aufgebaut auf dem reinen Grund der göttlichen Worte der Bibel]. Bad Schmiedeberg
u. Leipzig, F. E. Baumann, [um 1905]. 116
S., 8°, O-Karton
U.a. über: Die Dreieinigkeit; Das ewige Leben; Die ersten Menschen; Das tausendjährige Reich; Die ewige Verdammnis; Die
böse Macht; Die Erbsünde; Die Jünger Jesu. - "Wer im christlichen Glauben vorwärts schreiten will, der muß den Kernpunkt der christlichen Lehre erfassen und selbständig werden in der rechten
Erkenntnis, damit er sagen kann: Ich bin von Gott gelehret." (S.115) - Der Verlag F. E. Baumann veröffentlichte insbesondere auch die Werke von Dr. phil. P. Braun u. dessen Grals-Orden. - Einband
ist etwas angestaubt u. mit Randläsuren; Seiten etwas stockfleckig, unbeschnitten u. dadurch etwas angerändert, sonst gut. - Selten, via KVK kein Expl.
553. Faivre, Antoine und Rolf Christian Zimmermann (Hrsg.):
Epochen der Naturmystik. Hermetische
Tradition im wissenschaftlichen Fortschritt. Grands Moments de la Mystique de la Nature. Mystical Approaches to Nature. Unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter des In-
und Auslandes. 1. Aufl. Berlin, Erich Schmidt Verlag, 1979. 459 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag
Aus dem Inhalt: Walter Pagel: Paracelsus als "Naturmystik"; Winfried Zeller: Naturmystik u. spiritualistische Theologie
bei Valentin Weigel; Inge Jonssons: Emanuael Swedenborgs Naturphilosophie u. ihr Fortwirken in der Theosophie; Ernst Benz: Die Naturtheologie Friedrich Christoph Oetingers; Rolf Christain
Zimmermann: Goethes Verhältnis zur Naturmystik am Bsp. seiner Farbenlehre. - Darüber hinaus auch Beiträge in franz. u. engl. - Umschlag mit kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl. mit 2 ExLibris:
"Th. Dethlefsen" u. "Kawwana" (Thorwald Dethlefsen, 1946-2010, Psychologe u. Astrologe; Hypnose-Experimente führten ihn zur Entwicklung der Reinkarnationstherapie. Seine Kawwana-Kirche
orientierte sich auch an den Lehren des Esoterikers Oskar Rudolf Schlag).
554. Finck, Johannes Fernando: Das Opfermysterium. All-Selbstgeburtliche
Liebesoffenbarung in fünf Weltenakten. Empfänger und Weitergeber: Johannes Fernando Finck. Ulm, Selbstverlag, [1931]. 4 Bll., 56 S., 2 Bll., 4°, Goldgepr. illus. O-Karton
Das Vorwort ist unterzeichnet mit "Edelmund Selbst", anscheinend wurde der Text medial empfangen. - Auszug: "Fünfter
Weltakt. Die Mittelwelt. Die Menschheitsnatur zwischen der Ober- und Unterwelt ist umgeben von den beiden herab- und hinaufziehenden Polen der Scheinwelt und Ueberwelt, und enthält dieser zwei
Welten Wesensarten und Natureigenschaften. Körperlich und leiblich aus dem Unbewussten entwickelt, lag der Ursame und Urkeim des All - Bewusstseins zu jeder Ewigkeitszeit in ihr. Ohne Oberwelt
keine Unterwelt, ohne Ueberwelt keine Scheinwelt, ohne Unterwelt und Scheinwelt keine Oberwelt und Ueberwelt. Der Mensch steht und kämpft zwischen dem Engel und dem Dämon, zwischen seiner
niederen Natur und seiner höheren Wesenheit." (S.44) - Über den Auslandsdeutschen Johannes Fernando Finck lässt sich nur wenig in Erfahrung bringen. Er zählt zu den selbsteingeweihten Mystikern
(siehe auch K.-O. Schmidt: Sei du selbst! Der Rosenkreuzer-Weg zur Selbstverwirklichung). Schrieb u.a. auch Beiträge für "Die Loge" oder "Die Weiße Fahne". - Etwas bestossen, leicht lichtrandig
u. angerissen; Deckel mit kl. Fleck; Rückendeckel mit schwacher Knickspur, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, nur ein Expl. in der Bibliothek Marburg u. ein weiteres in Zürich, Bibliothek
Schlag, nachweisbar.
555. Finck, Johannes Fernando: Mann und Weib. Ein Symbol des Ewigen. Eine
mythologisch-mystische Skizze. Verbunden mit dem Versuch eines geographischen Gottesbeweises. Mit einer Karte vom Reiche Gottes. Lorch (Württ.), Karl Rohm Verlag, 1911. 215, 8 S., mit Textabb. u.
Taf., im Rückendeckel eine mehrfach gefalt. Farbtaf. (47x67cm), 8°, Illus. O-Pappband
Inhalt: Vorhalle. Eine Ansprache im Vorsaal der Glyptothek (Einführung in die Mysterien der unsichtbaren Kirche. Die
Schöpfung als Naturreiche u. Menschheit, Eine Grossgeburt der Gottheit in der Zeit um Beschränkung); I. Saal. Maria, die Mutter Gottes (Die Mutter des Lichts, Eine Kleingeburt der Gottheit auf
Erden u. in der menschlichen Form); II. Saal. Laokoongruppe (Der Lebens- u. Leidensweg der göttlichen Seele, Ihre Kreuzigung u. Auferstehung. Das Opfer des Erdenmenschen); III. Saal. Amor
u. Psyche (Die irdische Verklärung der ewigen Liebe, Die Wiedervereinigung der göttlichen Seele damit u. ihre Himmelfahrt); IV. Saal. Der segnende Christus (Der eine Menschensohn des einen
Gottvaters, Die unendliche gemeinsame Lebensseele, gegenwärtig im Herzen der ganzen Menschheit als Sonne der reinsten Wahrheitserkenntnis u. deren Genuss). - Leicht berieben u. angestaubt; Rücken
stärker fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
556. Franck, A[dolphe]: Die Kabbala oder die Religions-Philosophie der
Hebräer. Aus dem Französischen übersetzt, verbessert und vermehrt von Ad[olphe] Gelinek [Jellinek]. Mit einer Abbildung. [Anastat. Neudr. der Ausg. 1844 / 2. Aufl.] Berlin, Verlag Louis Lamm,
[1918]. XVI, 294 S., 1 Bl. mit 1 Abb. (Frontispiz), Gr.-8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt.
Ackermann III/20; Slg. du Prel 1739 (EA 1844). - "Von einem über jeden Sekten- und Parteigeist erhabenen Standpunkt aus
betrachtet, entwickelt Adolphe Franck die Herkunft der Kabbala aus den ältesten Stücken des Sohar, der ‘Bibel’ der Kabbalisten, woraus er zahlreiche Abschnitte übersetzt hat [...] Seine Suche
nach den Wurzeln der Kabbala führt zu den Parsen und deren Zoroasterreligion." (Klappentext eines späteren Nachdrucks) - Adolphe Franck (1809-1893) beschäftigte sich insbes. mit jüdischer
Philosophie u. der Übersetzer Adolph Jellinek (1821-1893) zählte zu den beutenden jüdischen Gelehrten u. Kanzelrednern seiner Zeit. Er selbst veröffentlichte u.a. eine "Auswahl kabbalistischer
Mystik" (1852). - Einband etwas berieben; Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.
557. Freimark, Hans: Der Meister. Roman aus der Gegenwart. Erstausg.
Leipzig, Verlag von Wilhelm Heims, 1913. 392
S., 8°, O-Karton
Hans Freimark (1881-1945) gelernter Kaufmann; esoterischer, okkulter u. sexualwissenschaftlicher Schriftsteller. Zeitweise
Mitarbeiter von Magnus Hirschfeld u. später kritischer Chronist der esoterischen Szene. Er vertrat wie Surya die Haltung, dass die Anthroposophen die "intoleranten ‘Paffen’ der Theosophie" seien
(H.T. Hakl in: Hans Freimark "Okkultismus und Sexualität", AAGW 2003). "Seine Liebe für den Okkultismus geht aus mehreren Publikationen über den Zusammenhang von Homosexualität und
Geheimwissenschaften hervor." (Hergemöller: Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe). Er soll sich 1945 vergiftet haben. - Deckel angeknickt u. gestempelt; Rücken
mit kl. Aufkleber; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
558. Freimark, Hans: Die anormalen Männer- und Frauengestalten in den
Memoiren der Markgräfin von Bayreuth. Ein Beitrag zur Kultur- und Sittengeschichte des 18. Jahrhunderts. Mit dem Porträt der Markgräfin. Berlin, Herman Barsdorf, 1909. 112 S., mit Frontispiz
(Bild von Friederike Sophie Wilhelmine), 8°, Priv. Leinen d. Zt.
Nach Lennhoff/Possner war die Markgräfin u. Lieblingsschwester von Friedrich dem Großen "Großmeisterin" des Mopsordens.
-Hans Freimark (1881-1945) gelernter Kaufmann; esoterischer, okkulter u. sexualwissenschaftlicher Schriftsteller. Zeitweise Mitarbeiter von Magnus Hirschfeld u. später kritischer Chronist der
esoterischen Szene. Er vertrat wie Surya die Haltung, dass die Anthroposophen die "intoleranten ‘Paffen’ der Theosophie" seien (H.T. Hakl in: Hans Freimark "Okkultismus und Sexualität", AAGW
2003). "Seine Liebe für den Okkultismus geht aus mehreren Publikationen über den Zusammenhang von Homosexualität und Geheimwissenschaften hervor." (Hergemöller: Mann für Mann. Biographisches
Lexikon). Er soll sich 1945 vergiftet haben. - Ein gutes Expl.
559. Freimark, Hans: Von den Wandlungen der Seele. Erstausg.
Berlin-Friedeau, Verlag von L.M. Waibel & Co., 1913. 67 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen
"Auch wir verwehen. Ein Wunsch, eine Sehnsucht von uns geht mit in neue unerkannte Wirklichkeiten. Und wie es verweht,
lauschen wir ihm nach, lauschen in die verwehende Nacht. Und ihre Stimme spricht: Von den Wandlungen der Seele." - Inhalt: Präludium; Von den Wandlungen der Seele; Das Exempel der Träume; Der
Kopf der Marchesa; Die Klingel; Das Auge; Hände; Das Bild des Lebens; Aus dem Geist der Sehnsucht. - Einband leicht fleckig; Innendeckel mit ExLibris von Albert Steuber; Vorsatzbl. mit
Besitzervermerk, sonst ein gutes u. schönes Expl. - Selten.
560. Friedlieb, G. A. [d.i. Gustav Adolf Noller]: Das Gesetz von der Erhaltung der
Substanzintelligenz. Drei Teile mit 30 Abbildungen. 2. verm. Aufl. Pforzheim, Verlag H. Ruf, [1912]. 3 Bll., 318 S., mit Abb., 8°, Illus. O-Leinen
"Richten wir unsere geistigen Augen nach dem Lichte der Allintelligenz. Mit unsrer Arbeits- und Schöpferkraft stehen wir
im Einklange mit der Allharmonie. Unser Gefühl ist das Substanzgefühl, unser Wille ist der Substanzwille, unser Kunstkönnen ist der Ausfluss der intelligenten Künstlersubstanz. Das Fühlen, Wollen
und künstlerische Gestalten im Allorganismus ist das Gesetz der Substanzintelligenz, welche ewig und unsterblich ist." (S.243f., Ende des 2. Teils) - Der Autor bezieht sich u.a. auf den Monismus
von Haeckel, dem er aber nur zum Teil folgen kann. Für die vorl. "2. Aufl." wurden anscheinend der Titel der EA sowie einige andere Seiten durch neue ersetzt bzw. ergänzt. - Etwas bestossen;
Rücken geblichen u. etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
561. Fritsche, Herbert und John Uhl: Narrenkalender. Verse von Herbert Fritsche,
Zeichnungen von John Uhl. Unbez. Reprint. [New York, Gilbert Edition?], [ca. 1967?]. 16 Bll., mit 13 ganzs. Zeichnungen, 14x22cm
(quer), O-Karton (als Blockbuch)
Nicht näher bez. Faksimile der Ausgabe 1932 (Verlag "Die Mitternacht", Berlin-Neukölln) des zuerst 1931 als Neujahrsjabe
der Buchdruckerei Gebr. Mann u. der Graphischen Anstalt Ganymed erschienen Werks. - Dr. Herbert Fritsche (1911-1960), nach Miers: aktiver esoterischer Führer u. Schriftsteller; Steiner-Gegner;
Anhänger der Theosophie Annie Besants; praktischer Psychologe; Hrsg. der grenzwissenschaftlichen Zeitschrift "Die Säule"; Oberhaupt der Gnostisch-Katholischen Kirche; Nachfolger von Krumm-Heller
als Großmeister der Fraternitas Rosicruciana Antiqua; Ordensname im O.T.O.: "Basilius". - Sauberes u. gutes Expl.
562. Gelbhaus, Dr. Siegmund: Die Metaphysik der Ethik Spinozas im Quellenlichte
der Kabbalah. 1. Aufl. Wien u. Brünn, Jüdischer Buch- und Kunstverlag Max Hickl, 1917. 108
S., Gr.-8°, O-Karton
"Was die Kabbalah in orientalisch-allegorischer Form vorträgt, das lehrt die Ethik in mathematisch-ontologischer Weise."
(Schluss) - Der Autor war Rabbiner u. Lektor am Wiener Bethamidrasch. - Einband etwas stärker angeknickt u. tlw. geblichen; Rücken angerissen u. sauber geklebt; Deckel an einer Seitenkante
hinterlegt; papierbedingt gebräunt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
563. Grimm, Georg: Buddha und Christus. Kein höheres Gesetz als die Wahrheit. 1. Aufl.
Leipzig, Neuer Geist Verlag, 1928. 257 S., 1 Bl., mit Titelillus. u. 2 Taf., 8°, Illus. O-Leinen mit Rückenschild
Eine Gegenüberstellung von Erkenntnis u. Glauben: "Dieser Unterschied zwischen Buddhismus und Christentum kommt sehr
deutlich dadurch zum Ausdruck, daß im Buddhismus, ehe man ihn vorträgt, eigentlich erst eine Untersuchung über Verstandesklarheit anzustellen ist [...] während Christus den Ausspruch tat ‘Lasset
die Kindlein zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich’." (S.108) - Einband geringfügig fleckig; Schnitt u. einige Blattränder braunfleckig; drei kl. Eselsohren, sonst ein gutes Expl.
564. Guénon, René: Die Krisis der Neuzeit. 1. Aufl. Olten, Hegner
Bücherei im Summa-Verlag, 1950. 176 S., 4 Bll., Gr.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag
Inhalt: Das düstere Zeitalter; Der Gegensatz von Morgenland u. Abendland; Erkenntnis u. Tat; Geweihtes Wissen u.
weltliches Wissen; "Individualismus"; Das gesellschaftliche Wirrsal; Eine "materialistische" Gesittung; Der Einbruch des Abendlandes; Folgerungen; Anmerkungen; Karl Thime: René Guénon u. sein
Werk. - René Jean-Marie Joseph Guénon (1886-1951), einer der bedeutendsten Esoteriker der Neuzeit. Mitglied versch. Logen u. okkulter Vereinigungen, seit 1912 Muslim mit dem Sufinamen Abdel Wahid
Yahia. 1934 heiratete er die wesentlich jüngere Fatma Hanem, mit der er drei Kinder hatte (ein zweiter Sohn kam erst nach seinem Tod zur Welt). Sein Werk wird oft im Zusammenhang mit Julius Evola
genannt. - Umschlag mit hinterlegen Anrissen; Innendeckel mit ExLibris "Schnyder" u. zwei weiteren ExLibris von Thorwald Dethlefsen* ("Th. Dethlefsen" u. "Kawwana"), sonst ein gutes Expl.
(*Dethlefsen, 1946-2010, Psychologe u. Astrologe; Hypnose-Experimente führten ihn zur Entwicklung der Reinkarnationstherapie. Seine Kawwana-Kirche orientiert sich auch an den Lehren des
Esoterikers Oskar Rudolf Schlag).
565. Hakl, Hans Thomas: Der verborgene Geist von Eranos. Unbekannte
Begegnungen von Wissenschaft und Esoterik. Eine alternative Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts. [Mit 47 Fotonachbildungen im Bildteil]. Nr. 54 der nummerierten u. vom Autor signierten Ausg.
Bretten, Scientia Nova Verlag Neue Wissenschaft, 2001. 468 S., 5 Bll., mit Tafelteil, 8°,O-Leinen mit O-Umschlag
"Eranos, die jährliche Zusammenkunft prominenter Gelehrter in Ascona seit 1933, ist längst zu einem Bestandteil der
neueren Geistesgeschichte geworden. Hans Thomas Hakl gelingt es, dieses bisher unerforschte Kapitel in seiner ganzen Vielschichtigkeit zu erhellen und die geistige Mitte dieser Begegnungen, dazu
ihre Ausstrahlungen in alle Welt sichtbar zu machen. Ein spannendes und zugleich höchst aktuelles Lesevergnügen!" (Erik Hornung) - Dabei u.a. über Olga Fröbe-Kapteyn, Carl Gustav Jung, Martin
Buber, Karl Kerényi, Gershom Scholem, Henry Corbin, Mircea Eliade. - Mit umfangreichem Literaturverzeichnis u. Namensregister. - Ein sehr gutes Expl.
566. Hanussen - Juhn, Erich: Leben und Taten des Hellsehers Henrik Magnus.
Erstausg. Wien, Saturn-Verlag, 1930. 264 S., 8°, O-Leinen
Erich Juhn (1895-1973), Journalist u. Kabarettist, arbeitete 1927-1929 als Manager des berühmten Hellsehers Erich Jan
Hanussen (d.i. Hermann Steinschneider, 1889-1933), mit dem er sich aber heftig überwarf. In dem vorl. Enthüllungsroman "Leben und Sterben des Hellsehers Henrik Magnus" verrät er Hanussens
Tricks u. gibt sich auch als ehemaliger Sekretär Hanussens zu erkennen. Dessen Anwalt erreichte ein Verbot des Buches (weshalb es nur selten angeboten wird). Juhn, der dann den Hellseher Max
Moecke managte, machte um 1933 Hanussens jüdische Herkunft bekannt (Juhn war selbst Jude), was vermutlich mit ein Grund für dessen Ermordung durch ein ein SA-Kommando ist. - Einband ist bestossen
u. stärker angestaubt; Kapitale min. angerissen; Vorsätze etwas angestaubt, sonst gut.
567. Hellenbach, L[azar] B.: Der Individualismus im Lichte der Biologie und
Philosophie der Gegenwart. Erstausg. Wien, Wilhelm Braumüller, 1878. VIII, 272 S., Gr.-8°, Priv. gepr. Leinen mit goldgepr. Rückentext
U.a. über: Die Entstehung des organischen Lebens (Herbert Spencer, Ernst Häckel, Gustav Jäger); Entstehung der
mehrzelligen Organismen; Entwicklung u. Funktion der Organismen; Der Individualismus im Lichte der Biologie; Der Monismus Schopenhauers u. Hartmanns; Die individualistischen Systeme; Der
Individualismus im Lichte der Philosophie; Entwicklungsgesetze; Sieg des Optimismus. - Der österreichisch-ungarische Sozialreformer Lazar Freiherr von Hellenbach (1827-1887) war ein Anhänger von
Schopenhauer, mit dem er durch ein Medium "kommunizierte". Weiter veröffentlichte er z.B. die "Neuesten Kundgebungen einer intelligiblen Welt", welche in Zusammenarbeit mit dem Medium Harry
Bastian entstanden. - Leicht bestossen; Vorsätze leicht braunfleckig; Anstreichungen u. Marginalien mit Bleistift, sonst ein gutes Expl.
568. Helm, Rudolf: Skelett- und Todesdarstellungen bis zum Auftreten
der Totentänze. Mit acht Tafeln. Strassburg, J. H. Ed. Heitz, 1928. 77 S., 1 Bl., 8 Taf. mit 39 Abb.,
Gr.-8°, O-Karton
(= Studien zur Deutschen Kunstgeschichte, Heft 225). - Einband fleckig u. bestossen; unbeschnitten, nach dem Vorsatz
sauber u. gut.
569. [Hennings, Justus Christian]: Von den Ahndungen und Visionen. Erstausg. Leipzig,
in der Weygandschen Buchhandlung, 1777. 8 Bll., 496 S., mit gestochener Titelvignette, 8°, Pappband d. Zt.
Grässe S.110; Rosenthal 1329; Ackermann I/466 u. II/186: "Selten. Darin: Widerlegung des Gassner und Paris. Ahnungen im
Traume, Träume der Nachwandler usw." - Es erschienen danach noch "Visionen vorzüglich neuerer und neuster Zeit philosophisch in ein Licht gestellt." (1781) u. der Nachfolgeband des vorliegenden
Titels: "Die Voraussehung u. Ahnung der Thiere" (1783; vgl. du Prel 1173). - Einband leicht bestossen u. beschabt; sonst ein sauberes u. gutes Expl.
570. Hexen - Der Churfürstl. Durchleucht Herzogs Maximilian
Joseph in Bayern etc. Unsers Gnädigisten Chur- und Lands-Fürstens / auch Herrns Erneuerte Land-Gebott, Wider die Aberglauben, Zauberey, Hexerey, und andere sträffliche Teuffels-Künsten. München,
bey Johann Jacob Vötter, 1746. 18 Bll., mit zwei Schmuckvignetten, 4°, Heftstreifen
Cornell S.114. - Was u.a. "abgestrafft" wird, ist, "alle ausdrückliche Anruffung der bösen Geister / und was in ihrem
Nahmen ausdrucklich beschicht / ein Magia und Zauberey / als auch aus Anruffung des Teuffels die Verlaugnung GOttes des Allmächtigen / und seiner Heiligen / und an statt GOttes die Anbettung und
Verehrung des Teuffels leichtlich erfolgen thut." - Heftstreifen am oberen Kapital mit Fehlstelle (Rücken an dieser Stelle sauber geklebt); Titel leicht fleckig, mit Besitzervermerk u. kl.
hinterlegtem Anriß; Seiten leicht gewellt u. tlw. gebräunt; letztes Blatt leicht fleckig u. kl. hinterlegtem Anriß, sonst ein gutes Expl.
571. Hexen - Binz, Carl: Doctor Johann Weyer, ein rheinischer Arzt, der
erste Bekämpfer des Hexenwahns. Ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts. Erstausg. Bonn, Adolph Marcus, 1885. VII, 167 S., mit Frontispiz, 8°, Priv. Halbleinen d.
Zt.
Ackermann V/944; Hayn-Gotendorf III, 256; Cornell S.72. - Carl Binz (1832-1913), Bonner Medizinhistoriker u. Mitbegründer
der modernen Pharmakologie. - Leicht berieben; ExLibris u. Besitzervermerk im Vorsatz; seltene Marginalien u. schwache Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl.
572. Hexen - Diefenbach, Inspector Johann: Besessenheit, Zauberei und Hexenfabeln. Eine
Studie, veranlaßt durch die Teufelsaustreibung zu Wemding. Frankfurt a. M., Verlag von A. Foesser Nachfolger, 1893. 55 S., 8°, Priv. Halbleinen, O-Deckel mit eingebunden
(= Frankfurter zeitgemäße Broschüren. Neue Folge. Herausgegeben von Dr. Joh. Mich. Raich. Band XIV, Heft 4). - Vorliegende
Schrift will, in Verteidigung (des Exorzismus) der kath. Kirche drei Fragen erörtern: "1. Was ist Besessenheit? 2. Was ist Hexerei? 3. Was fabulieren unsere Gegner in dieser Beziehung?" (S.4) -
Etwas bestossen; mit zwei Rückenschildern; Stempel auf O-Deckel; Vorsatz etwas stockfleckig u. mit kl. Aufkleber; papierbedingt gebräunt u. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
573. Hexen - Gräff, Johann Christian: Versuch einer Geschichte der
Criminal-Gesetzgebung, der Land- und Banngerichte, Torturen, Urfehden, auch des Hexen- und Zauberwesens in Steyermark. Erstausg. Grätz [Graz], Im Verlag der Miller’schen Buchhandlung, 1817. 8
Bll., 223 S., 8°, Priv. Pappband d. Zt.
Hayn-Gotendorf III, 242: "Selten". - U.a. über: Criminal-Gesetze u. Gerichte; Die Tortur; Ihre Einführung in Deutschland,
u. die Gründe, mit welcher sie vertheidiget wurde; Versch. Tortur-Arten; Der in der Steyermark üblich gewesene Marterstuhl; Das ehemalige Zauber- u. Hexenwesen; Kurze Betrachtung der natürlichen
Magie; Erster Steyermärlischer Zauber-Prozeß; Auszug eines andern Hexen-Prozeßes ohne angewandter Folter; Prozeß einer zehn oder zwölfjährigen Steyermärkischen Hexe. - Berieben u. bestoßen;
Rücken beschabt u. mit Standortnr.; Innendeckel mit Fehlstelle im Bezug; Vorsatz mit großer Kopierstiftzahl; anfangs einige Blätter mit Wurmgang (tlw. leichter Buchstabenverlust); tlw. leicht
braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
574. Hexen - Humborg, Ludwig: Die Hexenprozesse in der Stadt Münster. Ein
Beitrag zur Kulturgeschichte Münsters. Inaugural-Dissertation. Münster, Universitäts-Buchhandlung Fr. Coppenrath, 1914. VIII, 66 S., 1 Bl., 8°, O-Heftstreifen
Rücken mit sauber geklebten Fehlstellen; Titel u. zwei weitere Seiten gestempelt, sonst ein gutes Expl.
575. Hexen - Institoris, Heinrich Kramer und Jacob Sprenger: Malleus maleficarum. [2 Bände, kmpl.].
Maleficas et earum haeresim frameâ conterens, ex variis auctoribus compilatus & in quatuor tomos iustè distributus, quorum duo priores vanas daemonum versitias praestigiosas eorum delusiones,
superstitiosas strigimagarum caeremonias, horrendos etiam cum illis congressus; exactam denique tam pestiferae sectae disquisitionem, & punitionem complectuntur. Tertius praxim exorcistarum
ad daemonum, & strigimagarum maleficia de Christi fidelibus pellenda; quartus vero artem doctrinalem, benedictionalem, & exorcismalem continent. Tomus primus. Indices auctorum, capitum,
rerumque non desunt [...]. - Mallei maleficarum tractatus aliquot tam veterum, quam recentiorum in vnum corpus coaceruati, artis magicae stupendos affectus, Lamiarum pythonicos contractus, impia
dogmata, spurcitias, fascinationes, veneficiaque demonstrantis, Tomi secundi pars prior, Cum indicibus auctorum & rerum vtilissimis; [...]. - Mallei maleficarum tractatus aliquot novi ac
veteres [...] Tomi II. Pars II. [...]. Faksimile der Ausg. 1669, Lugduni: sumptibus Claudii Bourgeat, sub signo Mercurij Galli. Bruxelles, Culture et Civilisation, 1969. 3 Bll., 354 S., 11 Bll. (Index) / 6 Bll. (Index), 184 S.; 4 Bll., 322 S., 10 Bll. (Index), 8°, O-Kunstleder (2
Bde.)
Unkommentiertes Faksimile der Originalausg. Enthält in Latein, neben einer Einleitung, die drei Teile des Hexenhammers
oder Malleus Maleficarum: Der erste Teil "enthält dreierlei, was zur Hexentat gehört, nämlich den Dämon, den Hexer und die göttliche Zulassung"; Der zweite Teil berichtet über "die verschiedenen
Arten und Wirkungen der Hexerei und wie solche behoben werden können"; schliesslich der dritte Teil: "Der Kriminal-Kodex über die Arten und Ausrottung der Hexen" (aus der dtsch. Übersetzung,
vorliegend ausschliesslich lateinischer Text!) - Von der Erstausg. 1486 an erlebte der "Malleus maleficarum" 29 (!) Auflagen. Übersehen wird allerdings meist, dass schon damals die Autoritäten
von dem Machwerk nur bedingt begeistert waren. Da das theologische Gutachten von vier Kölner Professoren zu dem Buch den Autoren nicht stark genug war, fälschte man für andere Regionen u.
Auflagen ein zweites Aussagestärkeres. Das Werk von Heinrich Kramer (um 1430-1505) u. Jacob Sprenger (1436-1495) behielt fast 200 Jahre lang seine führende Autorität bei den Hexenprozessen; es
wurde erst nach über 400 Jahren, wenn auch sehr fehlerhaft, ins Deutsche übersetzt. Frühe Teilübersetzungen befinden sich in der "Zauberbibliothek" von Georg Conrad Horst. - Gute Expl. mit kl.
Aufklebern von dem ehem. okkulten Antquariat Schors (Amsterdam) im Vorsatz.
576. Hexen - Kramer, Heinrich und Günter Jerouschek (Hrsg.): Nürnberger Hexenhammer 1491 von Heinrich Kramer
(Institoris). Faksimile der Handschrift von 1491 aus dem Staatsarchiv Nürnberg, Nr. D 251. Herausgegeben von Günter Jerouschek mit Vorwort, Transkriptionen des deutschen Textes und Glossar. 1.
Aufl. Hildesheim, Zürich u. New York, Georg Olms Verlag, 1992. IX S., 1 Falttaf., 146 S., 4°, O-Leinen
Ein gutes Expl.
577. Hexen - Riezler, Sigmund: Geschichte der Hexenprozesse in Bayern. Im Lichte
der allgemeinen Entwicklung dargestellt. Erstausg. Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung Nachfolger, 1896. X, 340 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.
Hayn-Gotendorf III, 175; Ackermann I/ 475. - Inhalt: I. Der heidnische Hexenwahn u. die alte Kirche; II. Der kirchliche
Hexenwahn; III. Die Epidemie der Hexenprozesse in Bayern (1589-1631); IV. Die erste Reaktion; V. Das letzte Jh. der Hexenprozesse; Nachtrag: In den niederländischen Waldesierprozessen von 1459 u.
folgenden Jahren wird die Beschuldigung der Hexerei auf die Waldesier angewendet; handschriftlicher Traktat eines Inquisitors von 1460; Beilage I.: Aus dem "Buch aller verbotenen Kunst,
Unglaubens und der Zauberei" verfaßt vom herzoglichen Rat u. Leibarzt Dr. Johann Hartlieb in München 1456; Beilage II.: Interrogatoria, auf welche die Hexen peinlich examiniert werden mögen, aus
der bayerischen Hexenproßinstruktion von 1622. - Ein sauberes u. gutes Expl.
578. Hexen - Scott, Sir
Walter: Letters on Demonology and Witchcraft, addressed to J[ohn] G[ibson] Lockhart, Esq. by Sir Walter Scott, bart. [With 12 hand-coloured illustrations by George Cruikshank]. 1st edition.
London, John Murray Albemarle Street, 1830. IX, 402 p., with engraved frontispice by W. H. Lizars (in accord with J. Skene Esq. of Rubislaw) and 12 old hand-coloured engravings by George
Cruikshank, Kl.-8°, Priv. Half-Leather with Gilt Lining, the Spine Gilt and with 5 Ribs, and Gilt Top-Edge
Cornell 498; Grässe 63; Caillet 10065 (on the French edition 1838). - Sir Walter Scott
(1771-1832) in the form of letters to his friend, later son-in-law and biographer J. G. Lockhart about witchcraft and trials, demonology, fairies and elves, astrology, ghosts, and magicians.
Howard P. Lovecraft described the work once as one of the best compendiums on European witchcraft. The frontispiece shows the "House of Major Weir," "The Bow" in Edinburgh. - Additionally bound
in are the 12 outstanding hand-colored engravings "Designed & Published by George Cruikshank Elched Nov. 1830", which were originally published separately two months after the book came out
(by Robins and Co. in London). The famous illustrator and caricaturist G. Cruikshank (1792-1878) was one of the first who provided humorous and spirited illustrations in books for children, he
also illustrated some of works of Chales Dickens. - Binding signed by [Joseph] Zaehnsdorf. - Cover centrally rubbed; frontispiece torn at the hinge and professionally taped; pages slightly
browned; a nice copy.
579. Hexen - Scott, Walter: Briefe über Dämonologie und Hexerei. Zweiter Theil
[von 2]. Aus dem Englischen von Dr. Georg Nicolaus Bärmann. Zwickau, Im Verlage der Gebrüder Schumann, 1833. 291 S., 12°, Pappband d. Zt.
(= Walter Scott’s Werke. Aus dem Englischen. Neue Folge. Zwölfter Teil). - Slg. du Prel 321. - Die Briefe, jeweils in sich
abgeschlossen, erschienen in der engl. EA noch in einem Band. Howard Lovecraft bezeichnete das Werk einmal als eines der besten Kompendien über das europäische Hexenwesen. - Einband leicht
bestossen u. etwas fleckig; Vorsatz mit Signatur; durchgängig braunfleckig, ein hinterlegter Anriß, sonst ein gutes Expl. - In dtsch. Ausgabe selten.
580. Hexen - Soldan, [Wilhelm Gottlieb] und [Henriette] Heppe: Geschichte der Hexenprozesse. Neu bearbeitet und
herausgegeben von Max Bauer. [2 Bände, kmpl.] [3. Aufl.] München, Georg Müller, o.J. [1911]. XV, 562 S. / 455 S., jeweils mit Frontispiz u. zahlreichen Abb. im Text u. auf Taf., 8°,
O-Halbpergament
Zuerst 1843 von Wilhelm Gottlieb Soldan hrsg. u. dann 1879 von Henriette Heppe erweitert. - U.a. über: Das Ketzerwesen in
der Kirche bis zum dreizehnten Jahrhundert; Der Teufelsbund; Die Teufelsbuhlschaft; Die Inquisition; Allgemeine Gründe für die Verbreitung der Hexenprozesse und des Glaubens an Hexerei im 16.
Jhr.; Cornelius Agrippa von Nettesheim; Johann Weir; Reginald Scot; Cornelius Loos u.v.a. - Einbände tlw. gebräunt; ein Rücken am unteren Kapital mit kl. Verletzung; Innendeckel mit ExLibris;
tlw. leicht braunfleckig, sonst gute Epl.
581. Hexen - Voltmer, Rita und Franz Irsigler (Hrsg.): Incubi Succubi. Hexen und Henker bis heute. Ein
historisches Lesebuch zur Ausstellung. Erstausg. Luxembourg, Musée d’Histoire de la Ville, 2000. 193 S., 21 Bll., mit zahlreichen Abb., 4°, Illus.
O-Karton
(= Publications scientifiques du Musée d’Histoire de la Ville Luxembourg, tome IV). - Buch zur Ausstellung im
Geschichtsmuseum der Stadt Luxemburg im Jahr 2000. Aus dem Inhalt: Herbert Eiden: Vom Hexen- zum Ketzerprozess; Johannes Dillinger: Annäherung an das Fremde. Zum Verständnis von Folter u.
Hinrichtung im Hexenprozeß; Boris Fuge: Das Ende der Hexenverfolgungen in Lothringen, Kurtrier u. Luxemburg im 17. Jh.; Rita Voltmer: Von der besonderen Alchimie, aus Menschenblut Gold zu machen
oder von den Möglichkeiten, Hexenprozesse zu instrumentalisieren; Othon Scholer: Die magisch-dämonischen Vorstellungen; Gunther Franz: Prominente Gegner der Hexenprozesse in Luxemburg u.
Kurtrier; Zur Ausstellung. - Gutes Expl.
582. Hexen - Wier [auch Weyer, Weier, Wierus], Johannes: De Praestigiis Demonum. Von ihre ursprung /
underscheid / vermögendheid / und rechtmessiger straaff / auch der beleidigten ordenlicher hilff / sechs Bücher: Durch den hochgelehrten Herren Johan Wier / Fürstlichen Gülischen / u. Medicum /
selbst be / schrieben. Jetz newlich ubersehen / und mit vielen nutzlichen zusatzungen / so zu vor weder in Lateinischen / noch Teutschen exemplaren begriffen / verbessert. Unv. Nachdr. der Ausg.
1578. Amsterdam, E.J. Bonset, 1967. 19 Bll., 224 S., 6 Bll. (Register), Gr.-8°, Goldgepr.
O-Leinen
Zur EA von 1563 siehe Cornell S.602; Hayn-Gotendorf III, 255; Caillet 11435 u. 11433; Graesse 55; Rosenthal 4165 u. (vgl.)
4161. - Eine große Schrift gegen die Hexenverfolgung. Johannes Wier (auch Weyer, Weier, Wierus, 1515-1588) war Schüler von Agrippa von Nettesheim u. gilt mit Bekker, Spee u.a. als Vorkämpfer
gegen den Hexenwahn. Das vorliegende Werk wurden von dem franz. Rechtsgelehrten Jean Bodin (1529/30-1596) stark angegriffen, u.a. mit dem Hinweis, dass Wier, wie Agrippa selbst teuflische
Beschwörungsformeln lehre (Biedermann). - Ein gutes Expl.
583. Hexen - Wier, Johannes: De Praestigiis Daemonum. Von Teufelsgespenst,
Zauberern und Gifftbereytern/ Schwarzkünstlern/ Hexen und Unholden/ darzu irer Straff/ auch von den Bezauberten/ und wie ihnen zuhelffen sey/ Ordentlich und eigentlich mit sonderm fleiß in VI.
Bücher getheilet: Darinnen gründlich und eigentlichdargethan/ was von solchen jeder zeit disputiert/ und gehalten worden. Erstlich durch D. Johannem Weier in Latein beschrieben/ nachmals von
Johanne Fuglino verteutscht/ jetzund aber nach dem letzten nützlichen Stücken: Auch sonderlich hochdienlichen newen Zusätzen/ so im Lateinischen nicht gelesen/ als im folgenden Blat zufinden/ so
der Bodinus mit gutem grundt nicht widerlegen kan/ durchauß gemehrte und verbessert. Sampt zu endt angehencktem newen und vollkommenen Register. Unv. Nachdr. der Ausg. Frankfurt a.M. 1586.
Darmstadt, Josef Gotthard Bläschke Presse, [1969]. 12 Bll., 575 S., 10 Bll., 4°, O-Pappband (ähnlich Pergament)
Nachdruck einer etwas späteren Ausg. als Nr. 583 in grossem Format. - Ein gutes Expl.
584. Huysmans, J[oris] K[arl]: Ein Dilemma. Dtsch. Erstausg. Berlin u. Leipzig,
Verlegt bei Schuster & Loeffler, 1898. 3 Bll., 259 S., Kl.-8°, Goldgepr. priv. Halbleder
Übersetzt von Rosa Speyer. Die vorliegenden drei Erzählungen sind nach "Gegen den Strich" das zweite Buch des Autors, das
in dtsch. Übersetzung erschienen ist. Die Originalausg. war 1887 unter dem Titel "Un Dilemme" veröffentlicht worden. - Joris-Karl Huysmans (1848-1907); sein 1884 publizierter Roman "A rebours"
("Gegen den Strich") sicherte ihm seinen Platz in der Literaturgeschichte, er gilt als Hauptwerk der "Dekadenz", von dem u.a. auch Oscar Wilde beeinflusst wurde. Nach 1888 beschäftigte sich
Huysmans mit Okkultismus u. Magie; eine Sinnkrise führte ihn dann zu mehreren Klosteraufenthalten u. einer Einkleidung als Laienbruder, was er in vier Romanen (u.a. "Là-bas" bzw. "Tief unten")
verarbeitete. - Einband leicht berieben, sonst ein gutes Expl.
585. Johannes vom Kreuz: Dunkle Nacht. Nach den neusten kritischen Ausgaben
aus dem Spanischen übersetzt von P. Aloysius ab immac. Conceptione aus dem Orden der unbeschuhten Karmeliten. 1. Aufl. München, Theatiner Verlag, 1924. XVI, 186 S., 8°, Goldgepr.
O-Pappband
(= Sämmtliche Werke; zweiter Band). - Der Spanier Juan de la Cruz (1542-1591) gilt als der wichtigste Kirchenlehrer der
mystischen Theologie. - Einband lichtrandig; Vorsätze braunfleckig, sonst ein gutes Expl. mit ExLibris des Astrologen Fritz Werle (1899-1979).
586. Kerning, J. B. [d.i. Johann Baptist Krebs]: Der Student. Wissenschaft, Gefühlsleben und
Religion oder Erkenntnis, Empfindung und Ausführung. Aus den früheren Manuskripten im Jahr 1837 gedruckt. Neu redigiert und herausgegeben von Paul J. Rohm. Wiesbaden, Verlag von Paul J. Rohm,
[1900]. 102 S., 1 Bl., mit Frontispiz, 8°, Illus. O-Halbleinen
Kerning (1774-1851) war Gründer u. langjähriger Meister vom Stuhl in der Stuttgarter Loge (Wilhelm zur aufgehenden Sonne),
ein Mystiker, der das Wesen der FM auf mystischem Wege suchte. Er stiftete die heute noch bestehende Loge "Zu den drei Zedern" in Stuttgart. - Etwas berieben u. leicht bestossen; papierbedingt
gebräunt; sonst ein gutes Expl. - In dieser frühen Ausg. selten.
587. Kerning, J. B. [d.i. Johann Baptist Krebs]: Ebbe und Flut oder Der Rhythmus in der
Geisterwelt. Herausgegeben von Gottfried Buchner. 2. Aufl. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, [ca. 1915]. 134, 12 S. (Verlagsanz.), Kl.-8°, O-Halbleinen
Die Erzählung "‘Ebbe und Flut’ versetzt uns zeitlich die Revolutionsjahre um die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Wir
lernen Studenten kennen, die sich von revolutionären Gedanken umgarnen lassen und schließlich ihr Heil in der Flucht suchen müssen. Auch Ihnen hilft die Vorsehung, indem sie ihnen geeignete
Führer im richtigen Moment zur Seite stellt [...] Wir lernen in Ebbe und Flut den großen Atmungsprozeß der Natur, auch der geistigen Natur des Menschen kennen und unvermerkt offenbart sich uns
ein Weltgesetz von größter Wichtigkeit und Bedeutung, das Gesetz der Periodizität in allen Phasen des Lebens." (VlgsWerbung) - Ein sehr gutes Expl.
588. Kerning, J. B. [d.i. Johann Baptist Krebs]: Königsspiegel oder Weisheit als sicherer Ratgeber.
Ein Gemälde aus der Urzeit. Hrsg. von Gottfried Buchner. Erstausg. Lorch (Württ.), Verlag von Karl Rohm, 1914. 71
S., Kl.-8°, O-Karton
"Diese Arbeit, welche von dem Verfasser in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts geschrieben wurde, ist bisher
noch nicht gedruckt worden. Wir sind der Überzeugung, daß erst jetzt die Zeit reif ist für das Verständnis des tiefgeistigen Inhalts." (Vorwort) - Leicht bestossen; oberes Kapital leicht
angerissen; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
589. Kerning, J. B. [d.i. Johann Baptist Krebs]: Schlüssel zur Geisterwelt oder Die Kunst des
Lebens. 3. Aufl. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1926. 268 S., Kl.-8°, O-Halbleinen
"Der ‘Schlüssel zur Geisterwelt’ ist das Begehrteste aller Kerningschen Bücher. Mit Recht. Hier lehrt Kerning, was Geist
und was Geister sind, und wie man zum Geist gelangt und wie man mit Geistern zurechtkommt." (Verlagswerbung in einer anderen Ausg.) - Etwas bestossen u. berieben; papierbedingt gebräunt, sonst
ein gutes Expl.
590. Kerning, J. B. [d.i. Johann Baptist Krebs]: Wege zur Unsterblichkeit auf unleugbare Kräfte der
menschlichen Natur gegründet. Originalausg. 2. Aufl. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1936. 191 S., Kl.-8°, O-Halbleinen
"Hier ist nun dargelegt, auf welche Weise und von welchen Grundlagen aus der Mensch Unsterblichkeit glauben, empfinden und
erkennen kann, der ganze Begriff ist geläutert und in eine Beleuchtung gerückt, die vielen ganz neu sein wird." (Verlagswerbung aus einem anderen Buch) - Leicht bestossen; Vorsatz gestempelt;
papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
Herausgegeben von Ernst u. Rita Issberner-Haldane:
591. King, Godfré Ray [d.i. Guy Warren Ballard] und E[rnst] u. R[ita]
Issberner-Haldane (Hrsg.): "Reden über ICH BIN" des aufgestiegenen Meisters
Saint Germain von Godfré Ray King. (Übersetzung des Werkes "The I AM" 1936 II. Aufl. W.Z.). Typoskript, "nicht für den Buchhandel". Frankfurt a. M., Privatdruck (Issberner-Haldane), 1957. 1 Bl.,
159 S., 4° (Din a 4), Schlichter O-Karton
Godfré Ray King ist das Pseudonym des Bergbauingenieurs Guy Ballard (1878-1939), der mit seiner Frau Edna die Saint
Germain-Foundation oder "I AM"-Bewegung gründete. Nach dieser kann der Mensch dem Kreislauf von Tod u. Wiedergeburt nur entkommen, wenn er das Gesetz des Lebens verstehen u. anwenden lernt. Von
zentraler Bedeutung sind dabei die aufgestiegenen Meister, die auserwählten menschlichen Boten ihre Botschaften u. Kräfte übermitteln. Dabei fallen Ähnlichkeiten zu den Vorstellungen der
Theosophischen Gesellschaft u. Helena Petrovna Blavatsky auf. Nach dem Tode von Guy Ballard kam es zu mehreren Abspaltungen innerhalb der Bewegung. "I AM" u. das Konzept der "Lichtarbeit" hat die
esoterische Szene weit über diese Kreise hinaus beeinflusst. Selbst die Ufo-Botschaften des "Ashtar-Commando" greifen darauf zurück. - Ernst Issberner-Haldane (1866-1966), der das Werk zusammen
mit seiner Frau Rita heraus gibt, war ein bekannter Chiromant, der den Ariosophen nahestand. Unter dem Namen "Fra Yvo" Mitglied im O.N.T. (Ordo Novi Templi) des Lanz von Liebenfels u. er gehörte
zu einer Berliner Okkultistengruppe, die sich "Svastika-Zirkel" nannte. - Einband berieben u. am Rückendeckel mit Randläsuren; vereinzelte Anstreichungen u. kl. Marginalien; papierbedingt
gebräunt, sonst ein gutes Expl. mit 2 Exlibris von Thorwald Dethlefsen ("Th. Dethlefsen" u. "Kawwana"; Dethlefsen, 1946-2010, Psychologe u. Astrologe; Hypnose-Experimente führten ihn zur
Entwicklung der Reinkarnationstherapie. Seinee Kawwana-Kirche orientiert sich auch an den Lehren des Esoterikers Oskar Rudolf Schlag).
592. Kiß, Edmund: Das Sonnentor von Tihuanaku und Hörbigers
Welteislehre. Mit über 100 Abbildungen. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, [1937]. 196 S., mit Skizzen u. 101 Abb. auf Taf., 8°, O-Leinen
Mit interessanten Architekturzeichnungen u. Rekonstruktionen. Inhalt: Das Hochland zw. den Anden Südamerikas u. die
vorgeschichtliche Stadt am schiefen See; Das Land der Andenmetropole Tihuanaku im Licht der Welteislehre von Hanns Hörbiger; Das Sonnentor von Tihuanaku. Versuch der Enträtselung seiner
Ideografie. - Der Kassler Regierungsbaurat Kiss stützt sich auf seine Durchforschung der Tempelanlagen am
Ttikakasee in den Jahren 1928/29. Die ehemalige Hafenstadt (!) Tihuanaku liegt 3800 Meter über dem Meeresspiegel u. war nachweislich eine zeitlang 200m überflutet. Kiss erklärt dies mit der
Welteislehre. Als SS-Hauptsturmführer sollte er 1940 eine gross angelegte "Ahnenerbe"-Expedition nach Bolivien leiten, bei der unter anderem ein "Fieseler Storch" aus der Luft die schiefen
Strandlinien kartografieren sollte. Nach umfangreichen Vorbereitungen kam es durch den Krieg nicht mehr zur Durchführung. - Rücken leicht gebräunt; Schnitt, Innendeckel u. nachfolgende zwei
Blätter etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.
593. [Klein, Josua]: Leben. Organische Philosophie und Poesie.
Geistes-Ehe. Erstausg. Meran, F.W. Ellmenreich’s Verlag, 1888. 696 S., 8°, Gold- u. silbergepr. illus. O-Leinen
Ein äußerst kurioses u. unfreiwillig heiteres Werk, das mit seltsamen Gegenüberstellungen u. Erkenntnissen verblüfft. Ein
beispielhaftes Zitat: "Durch Christus, die vorbildlich erste Erfüllung der Maschiaidee des Judenthums - die erst mit seiner Wiederkunft ihre volle und ganze Realisirung erhält - ward der
Monotheismus in immer weitern Kreisen allen Culturvölkern zugeführt [...] Wie uns im semitischen Judenthume der hehre Gottesbegriff entgegentritt, so im arischen Heidenthum der Begriff der reinen
Ehe, freilich nur sporadisch [sic!], aber glänzend und blendend in einigen orientalischen Episoden und griechischen Mythen, wie er auch in Hellas und Rom, wenn auch nur äusserlich, einen
staatlich rechtlichen Ausdruck gefunden; bei den alten Germanen dagegen einen gemüthlich-innerlichen, der freilich erst im Christenthume die höhere Weihe empfing, das, richtig erfasst, Juden- und
Heidenthume, den wahren Begriff der Gottheit und der Ehe, zu einem organisch-höhern Geistesleben eint." (S.39) - Einband leicht fleckig u. geringfügig berieben; einige Seiten etwas
braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
594. Kolportage - Anonym: Die Polenbraut oder der Spiegel des Zauberers.
Erster bis Dritter Band [kmpl.]. Historische Erzählung aus den Verzweiflungskämpfen der Polen. Nach Familienpapieren und eigenen Erlebnissen erzählt von einem Mitkämpfer. 1. Aufl. Berlin, D.
Seehagen’s Verlag, [um 1875]. 384 S. / 384 S. / 288 S., 8°, Priv. Halbleder (alle zus. in einem Bd.)
Nicht bei Kosch/Nagel. - Band 2 mit abweichendem Titel: Begrabene Liebe oder: Die Dämonen der Zeit und ihre Opfer.
Geheimnisvolle Klostergeschichten nach Thatsachen erzählt von einem "Eingeweihten". Band 3 wieder unter dem Anfangstitel. Bogenzählung in den Bänden 1 u. 3 ebenfalls mit "Begrabene Liebe". - Neu
aufgebunden unter Verwendung der alten Deckel (diese fleckig, bestossen u. beschabt); Vorsatz gestempelt u. mit Signatur; tlw. etwas fleckig u. mit kl. Randläsuren; ein Eckabriß; drei
professionell hinterlegte Einrisse; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, auch via KVK/WorldCat läßt sich weltweit kein Expl. nachweisen.
595. Kolportage - Born, Georg F. [d.i. Georg Füllborn]: Der Seeräuber Admiral und König des Meeres Claus
Störtenbeker und seine Abenteuer als kühnster Seeräuber der Nord- und Ostsee oder: Die Tochter des Senators. Historischer Volksroman von Gerorg F. Horn. Verfasser der in Hunderttausenden von
Exemplaren verbreiteten Romane: "Isabella", "Eugenie", "Galeerensklave", "Bleiche Gräfin" ect. [Deckel: Claus Störtenbeker Admiral und König des Meeres. Seine Taten als kühnster Seeräuber der der
Nord- und Ostsee]. 1. Aufl. Berlin-Weißensee, E. Bartels, [ca. 1891]. 1600 S., 8°, O-Leinen
Kosch/Nagel 155. - Enthält als "zweiten Teil": Die Jungfrau von Helgoland oder Claus von Winsfeld genannt Störtenbeker und
seine Abenteuer als kühnster Seeräuber der Nord- und Ostsee, sowie als Wilddieb. - Erschien zuerst: Dresden, C.G. Lohse 1878/79 u. wie alle Kolportage-Romane in Einzellieferungen. - Etwas
berieben u. bestossen; Schnitt leicht fleckig; Innengelenk mit Papierstreifen verstärkt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
596. Kolportage - Dedenroth, Eugen Hermann v.: Hermann, der erste Befreier Deutschland’s. Band 1
bis 3 [kmpl.]. Romantische Geschichte für das deutsche Volk. Erstausg. Berlin, Möser & Scherl, [1862-1863]. 316 S. / 289 S. / 338 S., 3 Bll.; mit 3 ganzs. Illus., Gr.-8°, Gold- u. blindgepr.
Leinen d. Zt. (alle zus. in einem Bd.
Kosch/Nagel 552 (mit dem Titel des dritten u. letzten Bandes). - Erschien wie alle Kolportage-Romane in Einzellieferungen.
Am Ende des dritten Bandes werden alle Bezieher aufgeführt, es wurden nur 1191 Expl. verkauft, was der Verleger als Nachwirkung verleumderischer Mißgunst beklagt. - Seiten tlw. etwas
braunfleckig, sonst ein gutes u. schönes Expl. aus der Sammlung Kosch. - Komplett selten.
597. Kolportage - Gothe, L[udwig]: Die Schwarzen Brüder. Erster bis Vierter Band
[kmpl.]. Historische Erzählung aus der Vorzeit Berlins. Neue veränd. Ausg. Berlin, Druck und Verlag von Albert Verlag Sacco, [1858]. 332, 267 S. / 264, 347 S., 8°, Leinen d. Zt. mit goldgepr.
Rückenschrift u. marmoriertem Schnitt (2 Bde.)
Kosch/Nagel 1183. - Gegenüber der EA von 1852 stark erweitert. - Falsche Prägung des Autoren-Namens am Rücken: ‘Goethe’;
tlw. braunfleckig, sonst sehr gute Expl.
598. Kolportage - Krauss, Gustav Johannes: Hexenkünste. Illustriert von Otto Meyer-Wegner. 1.
Aufl. Berlin u. Leipzig, Verlag von W. Vobach & Co., [um 1910]. 189 S., 1 Bl., mit 3 Taf., Kl.-8°, Illus. O-Leinen
(= Vobachs illustrierte Roman-Bibliothek, I. Serie, Band XII). - Kolportageartiger Roman mit phantastischen Elementen. -
Etwas fleckig u. leicht bestossen; tlw. braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten, kein weiteres Expl. nachweisbar.
599. Kolportage - Mühlbach, Louise: Die Opfer des religiösen Fanatismus. 1. bis 6.
Band [kmpl.]. Historischer Roman aus dem dreißigjährigen Krieg. Erstausg. Prag, Verlag von Sigmund Bensinger, 1871. 244 S. / 228 S. / 238 S. / 228 S. / 252 S. / 325 S., 8°, Priv. Halbleder d. Zt.
mit Rückenschrift (geb. in 3 Bde.)
Kosch/Nagel 928. - Erschien wie alle Kolportage-Romane in Einzellieferungen. - Einbände berieben u. bestossen; Rücken
beschabt; Besitzerstempel auf dem Vorsatz; Schnitt u. einige Bll. etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl. - Selten.
600. Kolportage - Pinkert, Ernst Friedrich: Schwarze Natascha. Die Liebe des Wolgaschiffers.
Russischer Volksroman aus der Gegenwart. [kmpl. in 100 Lieferungen]. 1. Aufl. Niedersedlitz Wolga-Verlag, 1927. 2400 S., mit Taf., Gr.-8°, Priv. Halbleinen (4 Bde.)
Kosch/Nagel 1180. - Einbände berieben; Innendeckel gestempelt; Randläsuren meist sauber hintergelegt; ganz wenige Lagen
verheftet; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
601. Kolportage - [Vulpius, Christian August]: Rinaldo Rinaldini, der Räuber-Hauptmann. 6 Theile
in 2 Bänden [kmpl.]. Eine romantische Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts vollständig in sechs Theilen. 4. durchaus verb. u. verm. Aufl. [Wahrscheinlich fingiert, was Hayn-Gotendorf mit einem
Ausrufezeichen (!) kommentiert]. Stuttgart, Druck und Verlag von Fr. Henne, 1845. 428 S. / 292 S., beide mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit Rückenschild (2
Bde.)
Hayn-Gotendorf VI, 466; Nicht bei Kosch/Nagel (vg. 1033, dort unter ähnlichem Titel nur spätere Ausgaben). - Rücken mit
kl. Fehlstelle u. leicht fleckig; Titel gestempelt; Seiten durchgehend etwas braunfleckig, sonst gute Expl.
602. Kroll, Josef: Die Lehren des Hermes Trismegistos. 1. Aufl.
Münster (Westfalen), Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, 1914. XII, 441 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.
(= Beiträge zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters, Band XII, Heft 2-4). - Einband leicht fleckig u. berieben;
Vorsatz u. Titel gestempelt; Besitzervermerk: "Dauerleihgabe an Karin Figala" (Dr. Karin Figala, geb. 1938, Universitätsprofessorin i. R., Leiterin diverser durch die DFG finanzierte
Forschungsprojekte, z.B. Hrsg. sämmtlicher Werke von Nicolaus Copernicus (Langzeitprojekt) sowie weiterführende Forschungen zur Biobibliographie des Alchemisten Michael Maier); durchgearbeitetes
Expl. mit Bleistiftanstreichungen u. Marginalien, sonst gut.
603. Laeuterer, J.M. [Hrsg.]: Die Augensalbe oder Zeitcharakteristik für die
siebente grosse Zeitperiode als Beiträge zu Ambros Oschwalds mystischen Schriften. Erstausg. Augsburg, Druck der Leonhard Doll’schen Buchdruckerei, 1854. VIII, 682 S., mit Frontispiz u. 7
Lithographien (davon eine doppelblattgroß u. eine handkoloriert), 8°, Priv. Halbleder d. Zt.
Schriften aus dem Werk des katholischen Landpfarrers Ambros Oschwald (1801-1873), der 1854 nach Wisconsin/USA auswanderte
u. dort eine utopische Glaubensgemeinschaft gründete. - U.a. über: Der Birkenbaum in Westfalen; Das blutschwitzende Christusbild zu Avignon in Frankreich; Wesentliche Irrthümer unserer Zeit, als
Vorboten einer herannahenden Katastrophe; Karl Magnus im Untersberge; Orkane, Stürme, Erdbeben, Wasserfluthen, Feuerbrände, Seuchen u. Hungersnoth, Beobachtungen hierüber während sieben Jahren;
Die Völkerschlacht bei Köln; Zahl 1260 u. 666, ihre Ausgleichung; Des vierten Weltreiches innerer u. äußerer Zerfall; Über das siebenköpfige, apokalyptische Thier, dessen Zahl u. Zeiten. -
Einband berieben u. bestossen; Rücken stärker angerissen; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
604. Lafarge, Marie
[Fortunée] (geb. Cappelle): Denkwürdigkeiten der Marie Cappelle, Witwe
Lafarge, von ihr selbst geschrieben. Erster und Zweiter Teil [kmpl.]. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Brockhaus & Avenarius, 1841. XXIII, 305 S., 2 Bll. / 376 S., 8°, Neueres priv. Halbleinen mit
Rückentext (beide zus. in einem Bd.)
Marie Fortunée Lafarge (geb. Cappelle, 1816-1852) wurde beschuldigt, ihren Mann vergiftet zu haben. Beim Gerichtsverfahren erging zum ersten Mal weltweit das
Urteil auf Grund einer toxikologisch-chemischen Beweisführung. In Frankreich verfolgten die Anhänger u. Gegner der Beklagten leidenschaftlich den Prozess. Unter den zahlreiche Streitschriften u.
Veröffentlichungen, die dazu erschienen, gehörte auch die hier vorliegende Autobiografie Lafarges. - Innen tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.
605. Liebich, Holger: "Das versteinerte Herz". Analyse eines Motivs in
Ludwig Tiecks "Wiliam Lovell" und "Der Runenberg". Wissenschaftliche Hausarbeit im Rahmen der Ersten (Wissenschaftlichen) Staatsprüfung für das Amt des Studienrats. Vervielfältigtes Typoskript
(Nr. 1 von 20). Berlin, o.V., 1981. 221
S., 1 Bl., 4° (Din A 4), O-Karton
U.a. über: Die versteinernde Wirkung des Geldes; "Kaltherzigkeit" u. "Goldener Zauberstab"; Melancholie, Mechanik u.
Ziellostigkeit; Das Grauen vor der Maschine; Gescheiterte Initiation; Die "Leerstellen" in Meyers "Dyna-Na-Sore"; "Initiation" in Märchen u. Kunstmärchen; Künstler, Adept oder Narr?. - Ab S.136ff
geht es auch um Geheimbundwesen u. dessen literatisches Echo. - Rücken u. Vorsatz mit handschriftl. Nummer, sonst ein gutes Expl.
606. Lothar, Rudolf: Erotische Komödien. Eingeleitet von Bruno Frank.
Mit drei farbigen und drei schwarz-weiss-Bildern nach Originalen des Marquis Franz de Bayros. Nummeriert (592/1.000) u. vom Autor signiert. Leipzig, Im Feuer-Verlag, [1924]. 151 S., mit s/w u.
Farbillus., 4°, O-Karton
Hayn-Gotendorf IX, 45: "Mit kongenialen Schöpfungen von Bayros. Brettschneider Nr. 59." - Enthält die Komödien "Casanovas
Sohn", "Der Werwolf" sowie "Die schwarze Messe." - "Heute ist Rudolf Lothar wohl der meistaufgeführte Lustspielautor der Welt. Ausländische Kritiker haben das berechnet und festgestellt. Seine
Stücke überschwimmen die Meere und durchqueren die Kontinente; ohne viel Bedenken, aber ausgerüstet mit großen und bei uns seltenen Fähigkeiten greift er nach dem Erfolg, faßt ihn und hält ihn."
(B. Frank) - Einband etwas bestossen u. fleckig; Kapitale geklebt; Rückendeckel mit Eselsohr; Seiten unbeschnitten, z.T. leicht stockfleckig; gesamt etwas belesen, doch noch gut.
607. Mahler, Philipp: Enthüllungen über die ekstatische Jungfrau Juliana
Weiskircher aus Ullrichskirchen-Schleinbach. Eine ernste Sprachlehre für Ihre Freunde und Feinde. Wien, Bei Mayer und Compagnie, 1851. 178 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit
Rückentext
Juliana Weiskircher (1824-1862) war eine Stigmatisierte aus Österreich. Berichtet wird, sie hätte 1845 oder Anfang 1846
die Gottesmutter gesehen, weiter sah sie die armen Seelen u. finstere Gestalten aus der Hölle. Ab 1846 war sie ständig bettlägerig u. litt an Tuberkulose. 1847 erhielt sie die Gabe des
Hellsehens, welche sich besonders während ihrer Ekstasen, aber auch im wachen Zustand zeigte. Im gleichen Jahr zeigen sich bei ihr die Wundmale Christi an Händen u. Füßen (nach Kathpedia). -
Rücken leicht geblichen; Deckel mit Standortmarke; Titel angestaubt u. mit handschrftl. Nr.; ein Vorsatz fleckig; wenige angeknickte Ecken; letztes Doppelblatt im Bund etwas knapp eingebunden,
sonst ein gutes Expl.
608. Mann, Thomas: Okkulte Erlebnisse. Erstausg. in einmaliger Aufl.
von 300 Expl. Vorl. Nr. 123. Berlin, Alf Häger Verlag, [1924]. 64 S., 1 Bl. (gedruckt in Grasset-Antiqua auf Zanders-Hadern), Gr.-8°, O-Pappband mit Deckel u. Rückenschild
Der Text basiert auf vier spiritistischen Sitzungen mit Albert von Schrenck-Notzing u. dem Medium Willi Schneider. Die
Protokolle, die der Niederschrift von "Okkulte Erlebnisse" vorangingen, wurden erstmals von Schrenck-Notzing in "Experimente der Fernbewegung" (S.253-262) veröffentlicht. Etliche Formulierungen
u. sogar ganze Abschnitte aus dem vorliegendem Essay hat Thomas Mann in seinen im selben Jahr ersch. Roman "Zauberberg" übernommen (im Kapitel "Fragwürdigstes"; vgl. P. Pytlik: Okkultismus und
Moderne. Ein kulturhistorisches Phänomen und seine Bedeutung für die Literatur um 1900. Schöningh 2005, S.115ff). – Etwas bestossen; Rücken geblichen u. berieben; Rückenschild nur noch
fragmentarisch vorhanden; Aussengelenke angerissen, aber sauber geklebt, sonst ein gutes Expl.
609. Mead, G. R. S.: Fragmente eines verschollenen Glaubens.
Kurzgefasste Skizzen über die Gnostiker, besonders während der zwei ersten Jahrhunderte. - Ein Beitrag zum Studium des Anfänge des Christenthums, unter Berücksichtigung der neuesten Entdeckungen
von G.R.S. Mead, B.A., M.R.A.S. Ins Deutsche übersetzt von A. von Ulrich. Dtsch. Erstausg. Berlin, C.A. Schwetschke und Sohn, 1902. XXVII, 511 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.
"Hier wird uns die Essenz einer Epoche nahegebracht, in der das Urchristentum in all seiner Poesie, Weisheit und Magie
noch ursprünglich und lebendig war. In den fast neunzig Jahren seit dem erstmaligen Erscheinen hat dieses Buch nichts von seiner Güte eingebüßt [...] Das Buch enthält ebenfalls eine große,
übersichtliche Zusammenfassung der bekannten gnostischen Schrift ‘Pistis Sophia’, wertvolle Auszüge aus dem ‘Erlöserbuch’, dem ‘Buche des Großen Logos nach der Mysterienlehre’ und verschiedenen
weiteren gnostischen Codices." (Verlagstext einer späteren Ausg.) - Bis S.16 Anstreichungen u. Marginalien mit Bleistift; sonst ein sehr gutes Expl.
610. Metteyya, Bhikkhu Ananda [d.i. Allan Bennett MacGregor]:
Im Schatten von Shwe Dagon. Ein
buddhistisches Kulturbild aus Burma. München-Neubiberg, Oskar Schloß Verlag, [1924]. 3 Bll., 86 S., 8°, O-Leinen
(= Benares-Bücherei. Perlensammlung Buddhistischer Literatur in Vorzugsausgaben. No. 7). - Inhalt: Ein burmanischer
Feiertag; Das Verlassen des Heimes; Der erste Tag im Tempel; Das Noviziat; Der Pfad zum Frieden. - Allan Bennett Mac Gregor (1872-1923) war frühes Mitglied im magischen Orden "Golden Dawn" (d.h.
1894/95) u. mit Aleister Crowley befreundet. Er veröffentlichte auch Beiträge in "The Equinox"; später Buddhist in Ceylon u. sogar ordinierter Bikkhu (siehe Miers). - Leicht geblichen u.
angestaubt, sonst ein gutes Expl.
611. Meyer, Johann Georg: Telaetia oder der Weltknoten. Die Midgardschlange:
Ich will dass - Ich erkenne dass [Die Aussagen sind kreisförmig gesetzt]. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, 1894. 146
S., 3 Bll., Gr.-8°, O-Karton
Gedanken über transzendentale Philosophie. "Sobald ich aber will, erkenne ich auch. Dasselbe Ich ist für sich selbst
abwechselnd Subjekt und Objekt, man kann beim Lesen dieses Zirkels beginnen mit welchem ‘Ich’ man will. Subjekt und Objekt sind identisch [...] Schopenhauer nennt dieses [...] den Weltknoten."
(S.16) - Einband etwas fleckig u. angeknickt; Rücken angerissen u. sauber geklebt; tlw. papierbedingt gebräunt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten.
612. Milton, Johann: Das wiedereroberte Paradies des Johann Milton,
nebst seiner Lebensbeschreibung, einigen dramatischen und verschiednen kleineren Gedichten. Mit allerhöchstem kaiserlichen Privilegio. Dtsch. Erstausg. Mannheim, im Verlage der Hrsg. der
ausländischen schönen Geister, 1781. LXII, [2], 302 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt.
Enthält auch: Simson. Ein dramatisches Gedicht; Komus. Ein ländliches Zauberdrama. Aufgeführt zu Lüdlow-Kastle im Jahr
1634, vor dem Grafen von Bridgwater, damaligen Präsidenten von Wallis; Lycidas; L’ Allegro; Il Penseroso; An die Zeit; Bey einer feierlichen Musik; Auf den Morgen der Geburt Christi. [Deutsch von
Simon Grynäus]. - Die zweite Ausgabe aus dem Verlag erschien 1791 (!) mit deutlich geringerem Umfang u. mit etwas abweichendem Titel. - Etwas bestoßen u. beschabt; Innendeckel mit ExLibris;
Vorsatz mit Besitzervermerken; das oft fehlende Porträt-Frontispiz wurde auch hier nicht beigebunden, sonst ein gutes Expl.
613. Milton, Johann: Johann Miltons verlohrnes Paradies. Verbesserte
Uebersetzung. Zürich, bey Orell, Geßner, u. Comp., 1769. VIII, 564 S. [recte 562], 2 Bll., mit gest. Titelvignette (ein Engel verweist Adam u. Eva aus dem Paradies), 8°, Halbleder d. Zt. mit
goldgepr. Rücken u. fünf Bünden
Die EA von "Paradise Lost" erschien 1667 als ein episches Gedicht in Blankversen. Der vorliegende Titel ist eine neue
"poetische“ Prosa-Übersetzung, deren erste Version Johann Jakob Bodmer 1754 verfasste. Wie bei Vergleichsexpl. beginnt die Paginierung bei S.3. - Bestossen u. beschabt; Aussengelenk leicht
angerissen; Titel mit kl. Signatur; tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung.
614. Mirsky - Mirsky, Eugen: Musik der Form. Schnitte von Eugen Mirsky.
Erstausg. Wien, Deutscher Verlag für Jugend und Volk, [1928]. 48 S., mit vielen tlw. blattgroßen Abb., 8°, Illus. O-Karton
Eugen Mirsky ausführlich über die von ihm angewendete Scherenschnittechnik sowie Einblicke in seine medialen Fähigkeiten
bei versch. spiritistischen Sitzungen: "Mirskys Darbietungen unterscheiden sich von den Materialisationen anderer Medien durch ihre religiöse Note. Als Phantom tritt Christus auf, wobei es
gleichwertig bleibt, ob die Bewegung einer hölzernen Christusstatue [...] oder die Lichtgestalt Jesus, ohne Materie, aus sich selbst entstehend, in einem größeren Zirkel erscheint [...] Erwähnt
werde auch, daß außerhalb des Körpers Mirskys, oft auch auf bedeutende Entfernung hin, Lichtgebilde mit bestimmten Buchstabengruppen auftreten." (S.10f.) - Ein gutes Expl. - Sehr selten.
615. Mirsky, Eugen: Okkulte Kunst 1 [= alles erschienene]. Erstausg.
Prag, B. Koci, 1924. 32 S., mit zahlreichen, überwiegend blattgroßen Silhouetten, 4°, Illus. O-Karton
Über die Scherenschnitte des Künstlers u. Mediums Eugen Mirsky. "Aus der in langjähriger Beobachtung gewonnenen Fülle der
Phänomene okkulter Natur will dieser Verlag nur einen Zweig des Übersinnlichen berühren, den der intellektuellen Kundgebungen aus dem Geisterreiche. Namentlich sollen durch gute Reproduktionen
graphischer Blätter ‘okkulte Muster’ gezeigt werden, Offenbarungen weltentrückter Gewalten [...] Die in diesem Werkchen vereinigten Arbeiten werden vielen völlig Neues bieten. Sie sind wiederholt
auf Ausstellungen zu sehen gewesen und waren zwar auch schon in bedeutenden Kunstblättern, wie ‘The International Studio’ New York, reproduziert, doch nicht in dieser Vollendung und in so reicher
Anzahl. Sie sind in einem Zuge entstanden, ohne jede Vorzeichnung in freier Luft geschnitten nach Angabe eines Geistertischchens durch Ogruk, einen Jäger aus Vorderindien, aus dem Stande der
Bürger, der im Kaukasus jagte." (S.5ff.) - Mirsky schrieb auch den phantastischen Roman "Die seltsame Straße" (Radolfzell a.B., Heim. Verlag 1923, 79 S.), welcher sich nur in der
Sekundärliteratur nachweisen lässt (siehe E. Zarncke u. W. Vesper (Hrsg.): Die Neue Literatur, Band 25, E. Avenarius 1924: "Variationen über ein E.T.A. Hoffmannsches Thema. Oder besser:
Illustrationen zu Hoffmannschen Phantasien"). Dieser verschollene Titel befindet sich in keinem Bibliotheksbestand der Welt. - Etwas lichtrandig u. angestaubt; Rückendeckel mit ergänzter
Fehlstelle; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl. - Eine Rarität.
616. Nepveu, R. P. Francico (Francois Nepveu): Heilige Einsamkeit / Das ist: Geistliche Übungen /
Nach Anweisung Den Heiligen Ignatii Beschriben Von R.. P.
Francisco Nepveu, Soc. Jesu.
Nunmehr in das Teutsche übersetzt Von der Cathechetischen Bibliothec S. J. in Wienn bey St. Anna. Wienn (Wien), Bey Wolffgang Schwendimann Universitäts-Buchdruckerey, 1722. 2 Bll., 328 S., 3 Bll. Register, 12°, Ledereinband d. Zt.
Die Jesuiten oder Gesellschaft Jesu wurden 1534 von Ignatius von Loyola (1491-1556) gestiftet u. 1540 vom Papst Paul III.
bestätigt. Die Mitglieder des Ordens gliedern sich in Novizen, Scholastiker, Koadjutoren u. Professen. Da die Jesuiten von ihren Gegnern zahlreicher Verschwörungen verdächtigt wurden (u. werden),
war der Orden von 1773 bis 1814 verboten. Den Kern der jesuitischen Spiritualität bilden die vorliegenden "Geistlichen Übungen" bzw. Exerzitien, das sind "Betrachtungen und Erwegungen" über die
der Exerzitant meditieren soll. So z.B.: Zu was Zihl u. Ende der Mensch seye erschaffen worden; Von dem inerlich-u. mündlichen Gebett; Von unseren eigenen Sünden; Von der Höllen; Von der Demuth
Jesu Christi in seiner Menschwerdung; Von der Ordnung u. Einrichtung des gantzen Tages; Von der Liebe Gottes usw. - Rücken berieben u. mit kl. Fehlstellen; Vorsätze gestempelt; Titel am unteren
Rand mit Ausschnitt (ohne Textverlust); Seiten sind etwas gebräunt u. tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.
617. Niemojewski, Andrzej: Gott Jesus im Lichte fremder und eigener
Forschungen samt Darstellungen der evangelischen Astralstoffe, Astralszenen und Astralsysteme. Band I und II/III [kmpl.]. Mit 156 Abbildungen und schematischen Zeichnungen im Text. Deutsche
bearbeitete und erweiterte Ausgabe. München, A. & R. Huber’s Verlag, 1910. VII, 248 S., mit Frontispiz (Bild des Autors) / 2 Bll., S. 249-577; mit insgesamt 156 Textabb., Gr.-8°, Goldgepr.
O-Leinen mit Deckelbildern u. mit Kopfgoldschnitt (2 Bde.)
Für den Autor ist die ganze "Geschichte Jesu" nur ein kosmischer Mythus, dabei beruft er sich u.a. auf Volney mit seinem
Buch "Les ruines" u. Charles Francois Dupuis. Niemojewski zeigt auf, dass die "christliche Religion" des neuen Testaments aus Versatzstücken besteht (u.a. sollen die Symbole der vier Evangelisten
wichtigen Konstellationen des Tierkreises entsprechen, mit denen die Babylonier die vier Weltecken bezeichneten). Die ähnliche These, dass die jüdische Religion u. das Alte Testament auf
babylonische Wurzeln zurückgehen, wurde schon 1902 sehr spektakulär von Friedrich Delitzsch in seiner Vortrags- u. Schriftenreihe "Babel und Bibel" vertreten. In dem Kapitel "Die Genealogie
Jesus", wird auch J. Lanz-Liebenfels erwähnt (S.215). - Andrzej Niemojewski (1864-1921) polnischer Schriftsteller u. Journalist, der durch seine Publikationen von der katholischen Kirche in Polen
der Gotteslästerung beschuldigt u. gerichtlich angeklagt wurde. - Einbände leicht fleckig; ein Bd. leicht schiefgelesen, sonst gute Expl.
618. Oetinger, Friedrich Christoph und Karl Ch. Ehmann: Swedenborgs und anderer irdische und himmlische
Philosophie zur Prüfung des Besten ans Lichte gestellt. Erster Theil und Zweiter Theil [kmpl.]. [Zweiter Teil: Der irdischen und himmlischen Philosophie zweiter Theil, worinnen 1.
Swedenborgs, 2. Malebranche, 3. Newtons, 4. Cluvers, 5. Wolfens,6. Ploucquets, 7. Baglivs, 8. Frickers irdische Philosophie mit Ezechiels
himmlischer Philosophie verglichen wird]. Reutlingen, Verlag von Rupp und Baur, 1855. XX, 387 S., 8°, Priv. Halbleder d. Zt.
Die erste Ausgabe erschien im Jahre 1765 in Frankfurt u. Leipzig bei Garbe. - "Bekanntlich hat keines seiner Werke dem
Verfasser so viele Anfechtungen zugezogen, als [das vorliegende]. Es hatte sogar einen Conflict mit der Kirchenbehörde, und ein Verbot seiner ganzen schriftstellerischen Thätigkeit zur Folge."
(Vorwort von Ehmann). Das Werk geht u.a. auch auf Jakob Böhme ein. - Friedrich Christoph Oetinger (1702-1782), lutherischer Theologe u. Anhänger des Pietismus. Er beschäftigte sich mit fast allen
Wissenschaften u. schrieb weit über 100 Werke mit denen er viele Dichter u. Zeitgeister beeinflusste (vgl. ADB 24 (1887), S. 538-541). - Einband berieben u. bestossen; Rücken beschabt; Titel mit
Besitzervermerk u. Radierstelle; tlw. etwas braunfleckig; seltene Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.
619. Oetinger, Friedrich Christoph und Dr. H[ans] Wohlbold (Hrsg.):
Das Geheimnis von dem Salz von Elias
Artista Hermetica (Friedrich Christoph Oetinger). Herausgegeben und eingeleitet von H. Wohlbold. München, Pflüger Verlag, 1924. XXVI, 125 S., Kl.-8°, O-Karton
Hin u. wieder verwendete Oetinger das Pseudonym "Elias Artista Hermetica". Das hier nachgedruckte "Das Geheimnis von dem
Salz, als dem edelsten Wesen der höchsten Wolthat Gottes in dem Reich der Natur" war 1770 erschienen. - Einband gebräunt u. etwas fleckig; Deckel mit Namenszug des Vorbesitzers Julius Roessle;
Vorsätze leicht braunfleckig; seltene Anstreichungen, sonst ein gutes Expl. - Selten.
620. Olcott, H[enry] S[teel] und Karl Seidenstücker (Bearb.):
H. S. Olcotts Buddhistischer
Katechismus neu bearbeitet und stark erweitert nebst Appendices, Erläuterungen und Glossar von Karl Seidenstücker. Rev. dtsch. Ausg. Leipzig, Buddhistischer Verlag, Dr. Hugo Vollrath, [1908]. XI,
291 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.
Karl Bernhard Seidenstücker (1876-1936), Pionier des Buddhismus in Deutschland, Indologe, Autor u. Übersetzer, beschreibt
in seiner kritischen Einleitung, welche Schwächen u. Stärken Olcott’s Buch gegenüber anderen Ausgaben des "Katechismus" hat u. gibt einen Überblick, wo er kürzend, erweiternd oder auch
berichtigend eingegriffen hat. - Henry Steel Olcott (1832-1907), amerikanischer Freimaurer, Oberst im Sezessionskrieg u. später Journalist. Gründete 1875 auf Anregung von William Q. Judge
zusammen mit H. P. Blavatsky die Theosophische Gesellschaft, deren Präsident er wurde. 1879 verlegten Olcott u. Blavatsky den Hauptsitz nach Adyar (Indien), wo er 1880 die
"Buddhistisch-Theosophische Gesellschaft" gründete, die sich für die sog. "esoterische" Verbreitung der Lehre einsetzte (siehe Miers). - Einband etwas berieben; Vorsatz u. Titel mit kl.
handschriftl. Nr. u. gestempelt: "Theosophische Gesellschaft München, Loge Franz Hartmann J.T.V. (E.V.)"; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.
621. Ouspensky, P[iotr] D[emianovich]: Auf der Suche nach dem Wunderbaren. Fragmente
einer unbekannten Lehre. 1. Aufl. Innsbruck, Verlag der Palme, [1950]. XV, 570 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
Ins Deutsche übertragen von Arnold Keyserling u. Louise March. - Piotr (Peter) Demianovitch Ouspensky (1877-1947) war
Naturwissenschaftler, Journalist u. Förderer sowie Schüler von G.I. Gurdjieff (Miers). Vorliegendes Buch fasst seine Aufzeichnungen zusammen, die er in den 8 Jahren mit Gurdjieff verfasst hat. -
Umschlag stärker angerissen; Einband leicht angestaubt u. lichtrandig, sonst ein gutes Expl.
622. Petavius, Dionysius [Dionysii Petavii = Denis Pétau]:
Aurelianensis e Societate Jesu Opus de
Theologicis Dogmatibus, in hac novissima Editione auctius. [6
Volumes]. Libro de Tridentini Concilii Interpretatione, Libris II. Differationum Ecclesiasticarum, Diatribâ de Potestate Consecrandi, & Libris VIII. De Poenitenia Publica. (Tomus Primus): In
quo de Deo uno, Deique proprietatibus agitur. (Tomus Secundus): In quo de Sanctissima Trinitate agitur. (Tomus Tertius): In quo de Angelis, de Mundi opificio, de Pelagianis, ac Semipelagianis,
deque Tridentini Concilii interpretatione, & S. Augustini doctrina disseritur. (Tomus Quartus): In quo de Hierarchia Ecclesiastica, de Potestate Consecrandi, deque Poenitentia publica, &
praeparatione ad Communionem agitur. (Tomus Quintus): In quo de Incarnatione Verbi libri priores novem. (Tomus Sextus sive Tomi Quinti Pars Secunda): In qua de Incarnatione Verbi Libri
posteriores septem, unà cum Appendice ad Librum XIII. Venetiis, Ex Typographia Andreae Poleti, 1745. [4], 464, [8] p., with frontispice / [4], 473, [10] p. / [6], 346, 10 p. / 332, [8] p. / 444 p. / 392 p., all titles in black and red letters, 2° (43x27cm), Interim-Binding (6
Vols.)
Denis Pétau (1583-1652), Latinized to Dionysius Petavius, earned a Master of Arts in Greek
at Paris. In 1605 he joined the Jesuits. For many years he was professor of divinity at the College de Clermont, the chief Jesuit establishment in Paris. At sixty years of age he stopped
teaching, but retained his office of librarian and consecrated the rest of his life to this work, popularly known as the "Dogmata theologica". The first three volumes first appeared in 1644; the
last two volumes were published in 1650, but even these left the work unfinished. It was incomplete at the death of the author, and, despite several attempts, never continued. - The covers dirty,
bit knocked, with old pasted up damages at the spine, bit chipped, pages uncut, few tolerable worm-holes, no mould-stains; else: Vol. I: the first sheets almost loose, Page 85-350 with
water-damage (up to 10cm big); Voll. II: Binding bit defect; Vol. III: Some water-damages, but without touching the text; Vol. IV: Whole book with very strong water-damage. Therefore last sheet
with little loss of text; Vol. V: back cover with some worm holes; Vol. VI.: Worm hole in the lower margin.
623. Polz, Dr. P. Amand: Das Verhältnis Christi zu den Dämonen. Auf Grund
der Evangelienbücher. Zugleich auch eine Darstellung der christkatholischen Lehre über die Dämonen. Innsbruck, Verlag von Felizian Rauch, 1907. IV,
143 S., 8°, O-Karton
U.a. über: Heidnischer, Jüdischer u. Christlicher Dämonenglaube; Christus kennt die Dämonen als feindselige Geister; Als
mächtige Geister; Christus beherrscht die Dämonen durch die Tatsache der Teufelsaustreibung. - Etwas angestaubt u. angerändert; Bibliotheksrückenschild; Titel mit Bibliotheksaufkleber;
papierbedingt gebräunt, überwiegend unaufgeschnitten, die letzten 2 Blatt unsauber getrennt, sonst ein gutes Expl.
624. Pring-Mill, Robert: Der Mikrokosmos Ramon Llulls. Eine Einführung in
das mittelalterliche Weltbild. Aus dem Katalanischen übersetzt von Ulli Roth. 1. Aufl. Stuttgart u. Bad Cannstatt, Friedrich Fromann Verlag Günther Holzboog, 2001. XII, 141 S., 3 Bll., mit 14
Textabb., 8°, Goldgepr. O-Leinen
(= Clavis Pansophiae Band 9). - Ramon Llull (dtsch. Raimund Lull, latinisiert Raimundus Lullus; um 1232-1316) mallorquinischer Philosoph, Logiker u. Theologe, der aufgrund seiner
Christusvisionen als Missionar im gesamten Mittelmeerraum tätig war. Eines der wichtigsten seiner über 200 Werke, "Ars Magna", beruht auf einem neuplatonischen System u. durch seine (arabischen)
Sprachkenntnisse wurde er auch von der islamischen u. jüdischen Gedankenwelt beeinflusst. Lull’s der zeitgenössischen Scholastik widersprechenden Ideen wurden zunächst mit Misstrauen aufgenommen;
die römische Kirche hat ihn lange Zeit auf den Index verbotener Bücher gesetzt u. erst weit später rehabilitiert (Papst Pius IX. sprach Ramon Llull selig). Trotzdem hatten seine Werke eine große
Wirkungsgeschichte, sie wurden heimlich studiert u. kopiert. Es gibt auch einige pseudo-lullistische Schriften, die sich hauptsächlich mit Alchemie beschäftigen. - Neuwertig.
625. Propp, Vladimir: Die historischen Wurzeln des Zaubermärchens. Aus
dem Russischen von Martin Pfeiffer. 1. Aufl. München u. Wien, Carl Hanser Verlag, 1987. 495 S., Gr.-8°, O-Pappband mit O-Umschlag
Wladimir Jakowlewitsch Propp (1895-1970) russischer Folklore- u. Märchenforscher deutscher Abstammung, der als einer der
größten Philologen des 20. Jhdts. gilt. 1928 erschien sein bahnbrechendes Werk "Morphologie des Märchens", was Propp weltweite Anerkennung verschaffte. 1946 erschien das vorliegende Buch "Die
historischen Wurzeln des Zaubermärchens". - ExLibris im Innendeckel, sonst ein sehr gutes Expl.
626. Pytlik, Priska: Okkultismus und Moderne. Ein kulturhistorisches
Phänomen und seine Bedeutung für die Literatur um 1900. 1. Aufl. Paderborn, München, Wien u. Zürich, Ferdinand Schöningh, 2005. 226
S., Gr.-8°, Illus. O-Karton
"Tischrücken und Geisterbeschwörungen, spiritistische Séancen und Versuchsreihen mit Personen, die sich als Medium
verstanden, hatten um 1900 in den Salons der Spiritisten wie in den Laboratorien der parapsychologischen Forschung Hochkonjunktur. Gegen gängige Ansichten, die dieses Phänomen allein als
Widerpart und gegenläufiges Kontrastprogramm zur Moderne beschreiben, zeigt diese Studie, daß der Okkultismus in seinen Ausprägungen als Spiritismus, Mediumismus und Parapsychologie zugleich in
Affinität zur Moderne stand. Er ist also auf der einen Seite als regressiv, auf der anderen aber - so die These - als durchaus modernewirksam zu beurteilen. Die Arbeit unterzieht diese andere,
von der traditionellen Geschichtsschreibung vernachlässigte Seite der Moderne einer geistes- und kulturhistorischen sowie einer wissenschafts- und literaturgeschichtlichen Rekonstruktion.
Dargestellt werden die kulturelle Praxis von Okkultismus und Spiritismus sowie die damit verbundenen theoretischen Konzepte und Kontroversen, um in einem zweiten Schritt die - äußerst zahlreichen
und oft überraschenden - Querverbindungen zwischen Okkultismus und Literatur offenzulegen. Analysen zentraler Texte von Johannes Schlaf, Thomas Mann, Alfred Döblin und Rainer Maria Rilke, die den
Kern der Studie bilden, gehen schließlich der Frage nach, inwieweit Okkultismus und Spiritismus Impulse für die Herausbildung einer modernen Ästhetik und Poetik geben konnten." (Verlagstext) -
Ein sehr gutes Expl.
627. Radermacher, L[udwig]: Das Jenseits im Mythos der Hellenen.
Untersuchungen über Antiken Jenseitsglauben. Erstausg. Bonn, A. Marcus und E. Weber’s Verlag, 1903. 4
Bll., 152 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
U.a. über: Zur Komposition antiker Nekyien; Das Totenreich auf der Erde; Das Totenreich unter der Erde; Exkurse (Die
Orestsage u. die antike Tragödie, Zur alttestamentlichen Simonslegende, Vom Kampf mit dem Tode, Grenzwasser der Unterwelt). - Einband leicht fleckig u. bestossen; Deckel angeknickt u. mit
Randläsuren; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
628. Ramacharaka, Yogi [d.i. William Walker Atkinson]: Die Philosophie der Yogi. Erster und Zweiter Teil
[kmpl.]. Die Wissenschaft der Yogi. Berlin, Psychologischer Verlag Van Tuyl Daniels, [ca. 1905]. 2 Bll., S. 1-138, 1 Bl. / 1 Bl., S. [139]-293, 1 Bl., Gr.-8°, Illus. O-Leinen mit Goldschnitt u.
goldgemusterten Vorsätzen (2 Bde.)
Inhalt: Die drei niederen Prinzipien; Die übersinnlichen Prinzipien; Die geistigen Prinzipien; Die Ausstrahlungen des
Menschen; Die Spannkraft der Gedanken; Telepathie u. Hellsehen; Der menschliche Magnetismus; Über okkulte Heilmethoden; Über psychische Einflüsse u. Gewalten; Die Astralwelt; Das unbekannte Land;
Die geistige Entwicklung; Über das Gesetz von Ursache u. Wirkung; Der Yoga-Pfad der Entwicklung. - William Walker Atkinson (1862-1932), Autor, Okkultist u. Vorreiter der Neugeist-Bewegung. Als
"Yogi Ramacharaka" gab er vor, ein Hindu zu sein, während er unter dem Pseudonym "Theron Q. Dumont" als französischer Magnetiseur veröffentlichte. - Einbände etwas bestossen u. berieben;
papierbedingt leicht gebräunt; Tl.1 auf dem Titel mit leichten Klebespuren u. Besitzervermerk; Tl.2 tls. etwas angestaubt u. am Rückendeckel mit kl. Feuchtigkeitsspur; sonst recht gute
Expl.
629. Reiners, Adam: Die Pflanze als Symbol und Schmuck im Heiligtume
von den frühesten Zeiten bis jetzt, nebst praktischen Winken zur Anordnung und Beschaffung des Blumenschmuckes. Regensburg, Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, 1886. VIII, 223 S., mit zahlreichen
Stichen (fast jede Seite mit Abb.), 8°, Priv. Halbleder d. Zt.
Die Schrift will anregen, die Gotteshäuser usw. mit Blumen zu schmücken. "Im ersten Teile soll mehr das Historische, im
zweiten Teile aber das Praktische und Liturgische Behandelt werden." (Vorwort) - U.a. über: Die Pflanze im Kultus der Heiden; Die Pflanzenwelt bei den Juden; Bei den ersten Christen; Die Pflanze
als Grabesschmuck auf dem Kirchhofe; Die Pflanze in der christlichen Kunst (u.a. Architektur); Kunstblumen; Leitende Grundsätze beim Schmücken des Altares; Fronleichnamsfest; Sträuße aus
getrockneten Blumen. - Lederrücken etwas berieben; Stempel, Vermerk u. Aufkleber im Vorsatz; Stempel auf Titel; die Seiten leicht gebräunt, sonst sauber u. gut.
630. [Richardson, John Emmett]: Das große Werk. Das aufbauende Prinzip der Natur
im individuellen Leben. Autorisierte deutsche Übersetzung von Wilhelm Werntgen. Freiburg i. B., Magnum Opus-Verlag, 1918. 347 S., 3 Bll., mit Frontispiz u. 3 Taf., Gr.-8°, O-Karton
(= Harmonik-Bücherfolge Band III). - "Von dem Verfasser von "Das Grosse psychologische Verbrechen" (Harmonik-Bücherfolge
Band II)." - Der Autor will der Frage nachgehen, wie man feststellen kann, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist. "‘Das Große Werk’ ist eine logische Darstellung der Philosophie, der
Wissenschaft und der Religion der Großen Schule. [...] Der unstreitig beste Kenner ihrer Lehren war [...] Louis Herre." (Verlagswerbung) - Einband angeknickt u. mit kl. Randläsuren;
hinterer Deckelrand hinterlegt; papierbedingt gebräunt; unbeschnitten u. tlw. unaufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.
631. Roesch, Eduard [Übersetzer u. Hrsg.]: Die erstaunlichen Bücher des großen Arztes, Sehers
und Schicksals-Propheten Nostradamus in’s Deutsche übertragen und dem Verständnisse aufgeschlossen von Eduard Roesch. Erster und Zweiter Teil [kmpl.]. Stuttgart, J. Scheible, 1850. 267 S., 2 Bll.
/ 263 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext (beide zus. in einem Bd.)
[= Bibliothek der Zauber-, Geheimniß- und Offenbarungs-Bücher [...] Abteilung. 9-10]. - Ackermann 604/I: "Geschätzte
Übersetzung der vollständigen Prophezeiungen". - U.a. über: Nostradamus Leben; Nostradamus Geographie; Nostradamus Weissagungen. - Mit Register. - Leicht bestossen u. berieben; Reihentitel fehlt; Seiten tlw. leicht fleckig; mehrmals
gestempelt: "Paul J. Rohm, pract. Magnetopath" (Rohm war u.a. Ehrenvorsitzender u. Altmeister der Vereinigung Deutscher Magnetopathen), sonst ein gutes Expl.
632. Rohleder, Dr. med. Hermann [Oskar]: Künstliche Zeugung und Anthropogenie
(Menschwerdung). Leipzig, Verlag von Georg Thieme, 1918. XIII, 243 S., 1 Bl., 2 Bll., Gr.-8°, Neues zweifarbiges Leinen mit Rückentext, O-Deckel mit eingebunden
(= Monographien über die Zeugung beim Menschen von Dr. med. Hermann Rohleder, Sexualarzt in Leipzig. Band VI:
(Schlußband)). - Ein eher unbekanntes extremes Buch über "Menschenzucht", u.a. ausführlich über Versuche Affen u. Menschen zu kreuzen. Neben der fachmedizinischen Darstellung ein bis in letzter
Konsequenz formulierter Ansatz, der sich auch mit der juristischen Problematik von "Menschenaffen" beschäftigt ("kein Richter würde einen solchen Bastard als Mensch im rechtlichen Sinne
bezeichnen."). Rohleder stellt neben der Widmung an "Ernst Haeckel dem Begründer der Anthropogenie in größter Dankbarkeit und Verehrung" seine Arbeit unter das Motto: "Ich hab’s gewagt"
(Wahlspruch des Ulrich von Hutten). Der Autor wollte nach eigenen Angaben Einsicht in die "äußerste Grenze der Gestaltungsmöglichkeiten in einer lebenden Form" geben u. erfüllt damit die Absicht
von Dr. Moreau aus H. G. Wells Roman. - Da Rohleder von einer gleichen Abstammungslinie von Mensch u. Affe ausgeht, will er u.a. menschliche Hoden auf Affen verpflanzen. In diesem Zusammenhang
spricht er von der geplanten Hervorbringung von psychischen Zwittern, Bisexualität u. experimenteller Homosexualität u. verweist auf seine menschlichen Hodeneinpflanzungen zur Behandlung von
Impotenz u. Homosexualität. Schließlich über Versuche zur künstlichen Befruchtung von Schimpansenweibchen mit "Malaiensperma". Als Ort für die Bastardierungsversuche hatte Rohleder die
Meschenaffenstation Orotava auf Teneriffa im Auge, die 1917 von dem Gestaltpsychologen Wolfgang Köhler geleitet wurde ("Da die Heimat der Menschenaffen, Nordwestafrika, auch die Heimat der
niedrigsten Menschenrasse, der negroiden darstellt, würde Benutzung dieser Rasse vorzuziehen sein. Es dürfte leichtes sein, in Teneriffa Negerbevölkerung zu finden.", S.177). - Papierbedingt
etwas gebräunt, sonst sauber u. gut.
633. Rohleder, Dr. med. Hermann [Oskar]: Vorlesungen über Geschlechtstrieb und gesamtes
Geschlechtsleben des Menschen. Band I und II [kmpl.]. I: Das normale, anormale und paradoxe Geschlechtsleben. II: Das perverse Geschlechtsleben des Menschen auch vom Standpunkte der lex lata und
der lex ferenda. 2. verb., verm. u. gänzlich umgearb. Aufl. Berlin, Fischer’s medicin. Buchhandlung H. Kornfeld, 1907. XVI, 600 S. / 4 Bll., 545 S., Gr.-8°, Priv. goldgepr. Leinen (2 Bde.)
Hayn-Gotendorf IX, 501 (nur 5. Aufl.). - Die EA erschien unter dem Titel: "Vorlesungen über Sexualtrieb und Sexualleben
des Menschen", ab 3. Aufl. dann "Vorlesungen über das gesamte Geschlechtsleben des Menschen" u. in 4 Bänden. - "Durch die Lektüre vorliegender Vorlesungen soll der Praktiker imstande sein, sich
ein eigenes Bild über das betr. Gebiet zu bilden, auch auf Grund der Anschauungen der einzelnen Autoren [...] Deshalb versuchte ich, das menschliche gesamte Sexualleben seinem geistigen Auge
vorzuführen, d. h. im I. Bande das normale und anormal-paradoxe, im II. Bande das perverse Sexualleben. Dieser Versuch ist bisher noch nicht gemacht worden." (S.X) - U.a. über: Das
Geschlechtsleben im außerehelichen Verkehr u. seine Prophylaxe; Die mangelnde Wollustempfindung (Dyspareunie); Der Geschlechtstrieb bei Hermaphroditismus; Bei Kastrierten; Der übermäßige
natürliche sexuelle Verkehr u. seine Folgen; Der Coitus interruptus; Die künstliche Befruchtung; Die Notzucht; Der Sadismus; Der Masochismus; Der Fetischismus; Der reine Konträrsexualismus beim
männlichen Geschlecht; Die Arten des homosexuellen Verkehrs unter Weibern usw. - Schöne Expl. mit nur geringen Gebrauchsspuren; beide mit ExLibris von Dr. H. Riegner.
634. Saint-Martin, Louis Claude de: Über das natürliche Verhältnis zwischen Gott, dem
Menschen und der Welt. Tableau naturel des rapports qui existent entre Dieu, l’Homme et l’Univers. In freier Übersetzung hrsg. von A. W. Sellin.
Dtsch. Erstausg. Konstanz u. Leipzig, Wölfing-Verlag (Max Rebholz), 1919. 234
S., 2 Bll., Gr.-8°, O-Pappband
Louis Claude de Saint-Martin (1743-1803), franz. Philosoph, Freimaurer u. Mystiker. Er war zeitweilig der Sekretär von Martinez de Pasqually im Martinisten-Orden u. nach dessen Tode
1774 gründete er eine eigene halbmaurerische Loge, aus der später der Rektifizierte Ritus hervorging. Nach 1784 war er von Jakob Böhme fasziniert, von dem er etliche Werke ins Französische
übersetzte. Durchdrungen vom Gedankengut Böhmes legte er 1790 alle maurerischen Ämter nieder. - Ein gutes Expl.
635. Salecker, Kurt: Christian Knorr von Rosenroth (1636-1689). Erstausg. Leipzig, Mayer & Müller,
1931. VIII, 148 S., Gr.-8°, O-Karton
(= Palaestra 178. Untersuchungen und Texte aus der deutschen und englischen Philologie). - Christian Knorr von Rosenroth
(1636-1689) Polyhistor, gelehrter Kenner der Kabbala u. Dichter geistlicher Lieder. Durch Reisen in die Niederlande, Frankreich u. England fand er Kontakt zu Mennoniten, Theosophen u. geistlich
inspirierten Naturforschern. Durch diese Kreise angeregt studierte er orientalische Sprachen, Kabbala (Oberrabbiner Meier Stern aus Frankfurt a.M. unterrichtete ihn) u. Alchymie. Unter seinen
Schriften nimmt die Zusammenstellung von Schriften der jüdischen Mystik: "Cabbala denudata" (Sulzbach 1677 u. 1684 in zwei Teilen) eine herausragende Stellung ein. - Einband lichtrandig, mit
Randläsuren u. kl. Fehlstellen; Titel etwas fleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
636. Salonmagie - "Selbit" [Percy
Thomas Tibbles]: The Magician’s Handbook. A complete Encyclopaedia of the Magic Art for Professional and Amateur Entertainers. Including valuable contributions from those Magicians who have made their
names famous during the past and present centuries. 2nd edition. London, Marshall & Brookes / Dawbarn & Ward, 1902. 188, IV p., with many illus., 8°, Illus. O-Cloth
Main-contents: The Art of Juggling; The Tricks and Illusions of Modern Magicians
(Photographs and Memoirs of the Contributers, Tricks and Illusions); New Illusions and Black Magic. - Percy Thomas Tibbles alias P. T. Selbit (1881-1938) was an English magician and inventor. He
was the first person who performed the illusion of sawing a woman in half on stage (in 1921). Between 1902 and 1908 he acted as "pseudo-Egyptian" under the name Joad Heteb and later he created
the name Selbit by spelling his last name backwards. He also published "The Magical Entertainer " and the "The Magic Art of Entertaining", as well from 1905 to 1910 he edited the magazine "The
Wizard" (later The Magic Wand). - Cover is slightly knocked and a bit dusty; book is slightly warped by usage; pages are very slightly browned; little smell of smoke; else a really good
copy.
637. Salonmagie -Abracadabra. Ein Zauberkasten für die Jugend. Zauberkasten 13/8. [Stuttgart], [Hugo Liebig], [wohl 1940er Jahre]. Illus. Kasten von
24x18x4cm
Leider unvollständiger alter Zauberkasten. Anbei die 15seitige Anleitung (Heft, 12°)
mit folgendem Inhalt: Zehn Gebote für den Zauberlehrling; Der Zauberstab [-> fehlt!]; Die entfesselten Korallen [-> fehlt!]; Der Hexenring [vorh., aber 1 Metallring scheint zu fehlen];
64=65 [vorh., aber ein blaues Papierquadrat fehlt]; Die magischen Papierreifen [man benötigt Papierstreifen, nicht anbei]; Kügelchen, wo bis Du? [-> fehlt!]; Verblüffendes Zahlenraten [vorh.];
Die Wippe [vorh.]; Das verzauberte Tuch [vorh.]; Mädchen-Fänger [vorh.]; Das gefesselte Herz [vorh.]; Ein wunderliches Erscheinen [vorh.]. - Dazu sind in dem Kasten (nicht zugehörig): 3
durchbohrte farbige "Holzeier"; zwei weitere kl. Holzteile; zwei Plastikteile u. 2 identische Plastikvexiere. - Der Kasten ist bestossen, leicht angeschmutzt u. v.a. an den Kanten beschabt; die
Ecken des Deckels sind geklebt; das "gefesselte Herz" (Vexier) zeigt leichte Rostspuren; der "Mädchenfänger" ebenfalls etwas gebrauchsspurig; sonst gut.
638. Salonmagie - Bellachini, Pietro: Pietro Bellachini’s Zauberkabinet oder der
vollkommene Hexenmeister. Eine reichhaltige Sammlung leicht ausführbarer, überraschender und höchst interessanter Karten- und Taschenspieler-Kunststücke, Belustigungen aus
dem Gebiete der natürlichen Magie und Rechenkunst, Scherzen u. s. w., welche ohne große
Vorbereitungen leicht ausgeführt werden können. Zur Unterhaltung in geselligen Kreisen. Stereotyp-Ausg. Reutlingen, Druck. u. Verlag von Enßlin und Laiblin, [ca. 1900/1910?]. 160 S., mit einigen
Fig., 12°, Illus. O-Karton
(= Nr. 718 [von?]). - Enthält v.a. Kunststücke, "welche bei überraschender Wirkung keine oder nur geringe Vorbereitung
erfordern. Alle Experimente sind, wenn auch gedrängt, doch so klar und deutlich beschrieben, daß es jedem, der Lust und Liebe zur Sache hat, leicht werden wird, die verschiedenen Stücke
befriedigend auszuführen." (Vorrede) Enthält: Taschenspieler-Kunststücke; Physikalische, chem. u. vermischte Kunststücke; Karten-Kunststücke; Rechnungs-Kunststücke; Scherze. - Etwas bestossen u.
gebräunt, gutes Expl.
639. Salonmagie - Felderer, Brigitte und Ernst Strouhal (Hrsg.): Rare Künste: Zur Kultur- und Mediengeschichte der
Zauberkunst. 1. Aufl. Wien u. New York, Springer, 2007. 503 S., mit zahlreichen Abb. im Text u. auf Taf.,
Gr.-8°, Illus. O-Karton
Ein neuwertiges Expl.
640. Salonmagie - Suhr, H. F. C.: Das Goldene Buch der Magie. Erster Teil: Der
Amateurzauberer. Eine Sammlung auserlesener, überraschender Zauberkunststücke mit Münzen, Karten und anderen Gegenständen zur Darstellung in privaten Kreisen. Mit einem Anhang:
Schnurrpfeifereien. - Zweiter Teil: Mephisto-Scherze. Eine Sammlung neuer effektvoller Zauberkunststücke welche ohne die geringste Fingerfertigkeit, Uebung oder Vorkenntnisse in der Magie von
jedermann ausgeführt werden können. Mit einem Anhang: Die orientalische Zauberei im Salon. Für Dilettenten verfasst und herausgegeben. Stuttgart, Schwabacher’sche Verlagsbuchhandlung, [1901]. 1
Bl., VII, 162 S. / VII, 155 S., 2 Bll., 8°, Farbig illus. goldgepr. O-Leinen mit Rotschnitt
Beschreibt Münzenpiecen; Kartenpiecen; Vermischte Kunststücke; Schnurrpfeifereien; Mechanische Kunststücke; Chemische u.
physikalische Kunststücke; Elektrische Kunststücke; Die orientalische Zauberei im Salon. - Etwas bestossen u. leicht berieben; Besitzerstempel des "Manipulator u. Zauberkünstler Hans Dressel
Berlin-Haselhorst"; vereinzelte kl. Bleistiftanstreichungen; letztes Blatt u. hinterer Vorsatz gering angerissen, sonst ein gutes Expl.
641. Schubert, Dr. Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Mit einem Anhang: Die
Sprache des Wachens. Ein Fragment. 4. Aufl. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1862. XVIII, [2], 241 S., 8°, Priv. Pappband d. Zt.
Bedeutendes Werk für die Geschichte der Psychoanalyse (EA 1814). - U.a. über: Die Sprache des Traumes; Die Symbolik der
Natur; Von einer babylonischen Sprachenverwirrung; Der Deus ex Machina. - Der Anhang enthält: Die Sprache des Wachens (Ein Fragment). - Gotthilf Heinrich (von) Schubert (1780-1860), romantischer
Naturforscher u. -philosoph. Um 1806 hielt er auf Anregung von Adam Müller, Böttiger u. Kleist in Dresden vielbeachtete öffentliche Vorträge über die Nachtseiten der Natur (Magnetismus,
Hellsehen, Träume). Durch eine Synthese von schlichtem Bibelglauben u. Schellingscher Naturphilosophie wurde er zu einem erfolgreichen Überwinder der Spätaufklärung. Das Hauptwerk seiner
Nürnberger Jahre, die vorl. "Symbolik des Traumes", gehört zu den einflussreichsten Büchern seiner Zeit. Die Fernwirkung des Traumbuches reicht über E. T. A. Hoffmann, Justinus Kerner, Platen u.
Hebbel bis zu Sigmund Freud u. Carl Gustav Jung. - Einband leicht schief gelesen u. beschabt; Ecken bestossen; Vorsatz mit Besitzervermerk; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.
642. Si-Osire, [d.i. Ignatz Schweitzer von Coellen]: Der Garten des Osiris. Sonnensang und Liebeszauber
aus Altägypten. Nebst einer Fibel von der Welt am Nil und sieben Bildtafeln. 1. Aufl. Köln, Schweitzer Weltbücherei im Schweitzerverlag, 1956. 151 S., 1 Bl., mit Frontispiz, 4 Taf. u. einem losen
Korrekturbl., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Ein sehr gutes Expl.
643. Steingiesser, Dr. med. F.: Das Geschlechtsleben der Heiligen. Ein Beitrag zur
Psychopathie sexualis der Asketen und Religiosen. 2. Aufl. Leipzig, Verlag "Wahrheit" (Ferd. Spohr), 1912. 64 S., 8°, Priv. neuerer Karton mit Deckeltext
"Es ergab sich das überraschende Resultat, daß die meisten Heiligen, Asketen, Schwärmerinnen, soweit Überlieferung von
ihnen zu uns gelangt ist, in mehr oder weniger hohem Grade sexuelle Abnormitäten darboten, die zum großen Teile die Ursache ihrer Askese waren." (Vorwort) - U.a. über: Verwandtschaft zw.
religiösen u. geschlechtlichen Empfindungen; Der heilige Hiernoymus; Asketenwahnsinn; Das Flagellantentum u. seine Ausläufer; Religiosität u. sexuelles Empfinden bei den Frauen; Die Nonnenklöster
im Mittelalter; Madame de Guion. - Papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.
644. Stilling, Heinrich (Johann Heinrich Jung): Die Geschichte des Herrn von Morgenthau. Erster
und Zweiter Teil [kmpl.]. 1. Aufl. Stuttgart, bei Eberhard Friedrich Wolters, 1828-1829. 184 S. / 136 S., 8°, Neues Halbleinen (beide zus. in einem Bd.)
Johann Heinrich Jung Stilling (1740-1817), Augenarzt, Prof. für Volkswirtschaft, bekannter Freimaurer u. Freund Goethes in
Straßburg, greift in dieser fiktiven Geschichte die romantischen Motive seiner Lebensgeschichte auf. Oft klingen dabei Bibelstellen an, z.B. vom Blut, das zum Himmel schreit oder von wuchernden
Pfunden. Die Charaktere der Handelnden spiegeln sich auch ihren Physiognomien wider. Autobiographische Anklänge bestehen in der Geschichte Lilienthals, der sich als Hauslehrer durchschlägt u.
verleumdet wird. Die Art der Landschaftsbeschreibungen zeugt von Stillings Jugenderfahrung beim Landvermessen u. seinem späteren Interesse für Wirtschaft. Ebenfalls autobiographisch die Hochzeit
nach heimlicher Verlobung während der Nachtwache bei einer Kranken. Die Geschichte erscheint wie ein Vorgriff auf den späteren Roman "Das Heimweh", so wird Morgenthaus Disput mit Dr. Biller, dass
Sätze aus dem Geisterreich der Vernunft für sich genommen paradox erscheinen müssen, dort weiter ausgearbeitet (nach Wikepedia). - Ein sehr gutes Expl.
645. Troje, L[uise]: Die Dreizehn und die Zwölf im Traktat Pelliot
(Dogmen in Zahlenformeln). Ein Beitrag zu den Grundlagen des Manichäismus. Erstausg. Leipzig, Verlag von Eduard Pfeiffer, 1925. 174 S., 1 Bl., Gr.-8°, Sschlichtes priv. Halbleinen d.
Zt.
(= Veröffentlichungen des Forschungsinstituts für vergleichende Religionsgeschichte an der Universität Leipzig; II. Reihe,
Heft 1). - "Gegenstand der vorliegenden Untersuchungen ist der religionswissenschaftlich bisher noch nicht im Zusammenhang bearbeitete chinesisch-manichäische Traktat von Peking, den P. Pelliot
1908 das Glück hatte in Tuen-Huang aufzufinden, der dann unter den ‘Schriften aus der Felskammer von Tuen-Huang’ in Peking publiziert und 1911 durch französische Übersetzung uns zugänglich
gemacht wurde. Nahezu vollständig erhalten, behandelt er den grundlegenden Kanon des Manichäismus-" - Einband lichtrandig, sonst ein gutes Expl.
646. Tschischwitz, Benno: Nachklänge Germanischer Mythe in den Werken
Shakespeares. Erstausg. Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 1865. VI,
130 S., Kl.-8°, Priv. Pappband
mit montierten O-Deckeln
"Als Attribut giebt die altnordische Sage den Nornen die sie stets begleitenden Hunde; in der Sämundar-Edda 273a heisst
sogar eine der Nornen Greynorna - grey ein kleiner Hund, greyhund, was offenbar Nichts mit grar, grau zu thun hat. Es ist so vielleicht nicht ganz zufällig, das Shakspeare die Katze und den Igel,
die in der späteren Tradition die Stelle jener Hunde einnehmen könnten mit den weird-sisters in Verbindung bringt." (S.64) - Darüber hinaus u.a. über Hexen, Dämonen u. böse Geister. - Die
aufgezogenen Deckel fleckig; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
647. Uriarte [d.i. Hans-Wilhelm Steiner]: Die Magie des XIX. Jahrhunderts als Kunst und als
Geheimwissenschaft. Unter Mitwirkung von Dr. F. Maier, Prof. a. D. in Tübingen. Mit 21 Abbildungen. [Deckel: Die Magie des 19. Jahrhunderts]. Erstausg. Berlin, Leipzig u. Neuwied, Heuser’s Verlag
(Louis Heuser), [1896]. 4 Bll., 184 S., mit 21 Abb., Gr.-8°, Goldgepr. farbig illus. O-Leinen
Ackermann I/749 (ohne Auflösung des Pseudonyms). - Als Autor wird auch Steiner-Witzky genannt. Seltsam ambivalentes Werk,
das auch Einzelheiten zur "Wissenschaftlichen Vereinigung Sphinx" in Berlin enthält (S.166-177). Der Autor wendet sich auch gegen "Berufskünstler" u. "Pseudo-Medien", die mit
"Taschenspielertricks" okkulte Phänomene vorgauckeln (zu Uriarte vgl. Möller u. Howe: Merlin Peregrinus, S.104ff, 141 u. 304). - U.a. über: Rückblicke auf die Magie der vergangenen Jhdte.;
Techische Magie-Unterhaltungsmagie; Die Illusionen u. optischen Wunder; Die spiritistischen Vorführungen; Der Hypnotismus u. der Lebensmagnetismus nebst den verwandten Phänomenen; Der Spiritismus
u. Occultismus der Neuzeit. - Einband leicht bestossen, angestaubt u. mit kl. Flecken; Rücken mit min. Fehlstelle; beide Vorsatzblätter sauber entfernt; Seiten papierbedingt gebräunt u. mit
leichtem Kellergeruch, sonst gut.
648. Valier, Max: Raketenfahrt. 2. Aufl. (zugleich 6. Aufl. von
"Vorstoß in den Weltenraum". Eine technische Möglichkeit). München u. Berlin, Verlag R. Oldenbourg, 1930. VIII, 240 S., mit 61 Textabb., 8°, Illus. O-Leinen
Max Valier (1895-1930) Schriftsteller u. Ingenieur, Pionier des Raketenwesens. Durch die Broschüre "Die Rakete zu den
Planetenräumen" von H. Oberth inspiriert, arbeitete er auch an der technischen Realisierung der Raumfahrt mit. 1928 baute er für Opel ein Raketenautomobil, dann einen mit Pulverraketen
angetriebenen Schlitten u. 1929/30 eine Flüssigkeitsrakete für Fahrzeugantrieb. Valier war in Deutschland einer der ersten Verfechter der Welteislehre. Mit dem österr. Schöpfer der Kosmogonie um
Feuer u. Eis, Hanns Hörbiger, verband ihn trotz des Altersunterschieds eine enge Freundschaft. Valier verunglückte bei einem Raketenversuch tödlich. - Leicht angestaubt; kl. Signatur auf dem
Vorsatzblatt, sonst ein gutes Expl.
649. Vallemont, [Pierre Le Lorraine de]: Des Herrn Abts von Vallemont Merckwürdigkeiten der
Natur und Kunst, in Zeugung, Fortpflanzung und Vermehrung der Gewächse; Oder der Ackerbau und die Gärtnerey in ihrer Vollkommenheit. Welchen beygefüget eine kurtze Unterweisung die Obst-Bäume
recht zu beschneiden. Beyde aus dem Frantzösischen ins Deutsche übersetzet [von F. L. von Breßler und Aschenburg]. Erste dtsch. Ausg. Budißin [Bautzen], Bey Johann Georg Hüneln, 1713.
18 Bll., 456 S. [recte 458], 3 Bll., S. 457-489, 8 Bll. (Register), mit 1 gestoch. Vignette, 7
Textholzschnitten u. 12 Kupfer-Taf. [so kmpl.], Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit Rückentext
Vgl. Caillet 10982. - Das kuriose Werk erschien zuerst 1705 auf französisch. Es enthält neben botanischen Beobachtungen
auch praktische Hinweise zu Landwirtschaft u. Gartenbau, daneben finden sich ebenso magisch-alchemistische Eintragungen: "Von der Palingenesie" der Pflanzen u. Tiere (S.423-456); "Von dem Baum
der Diana, einer Mineralischen und durch Kunst zuwege gebrachten Vegetation" (S.393); "Von Sympathie und Antipathie derer Pflanzen" (S.108); "Zwiebel, wenn sie im Eingang des Hauses hänget,
verhindert, daß nichts darinnen bezaubert werden kann" (S.392) etc. - Einband fleckig, berieben u. bestossen; Deckel kl. Fehlstelle im Bezug; Titel angestaubt u. auf der Rückseite beschrieben;
Seiten tlw. leicht gebräunt u. etwas fleckig; einige angeknickte Ecken; hinteres Vorsatzblatt eingerissen; viele Taf. nur lose eingelegt; Tafel 5 mit Ausriss unter Bildverlust, sonst ein gutes
Expl.
650. Vekene, Emil van
der: Bibliotheca bibliographica historiae sanctae inquisitionis. Erster bis Dritter Band [kmpl.]. Bibliographisches
Verzeichnis des gedruckten Schrifttums zur Geschichte und Literatur der Inquisition. 1. Aufl. Vaduz, Topos Verlag, 1982, 1983, 1992. LXII, 601 S., mit blattgroßen Abb. / 554 S., mit blattgroßen
Abb. / XXXVII, 475 S., mit Frontispiz, Gr.-8°, Goldgepr. O-Halbleder (3 Bde.)
Ein halbes Jahrtausend Kirchen- u. Kulturgeschichte sind in mehr als 7000 Titeln aufgezeichnet. Kapitelüberschriften in
deutsch, spanisch u. englisch. - Innendeckel mit ExLibris, sonst sehr gute Expl.
651. Venetianer, Moritz: Grundzüge des Panpsychismus im Anschluss an die
Philosophie des Unbewussten. Erstausg. Berlin, Carl Duncker’s Verlag, 1874. 279 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit montierten O-Deckeln
Panpsychismus ist eine metaphysische Theorie, der zufolge alle existenten Objekte geistige Eigenschaften besitzen u. als
Modifikationen des Allgeistes von ihm erfüllt bzw. beseelt sind. - U.a. über: Grundbegriffe vom Allgeist; Beweise für die Existenz des Allgeistes (Monistisch-teleologischer Beweis,
Psychologischer Beweis, Idealistischer Beweis); Panpsychologie (Der unendliche Geist, Uebergang zur Weltbetrachtung). - O-Deckel fleckig u. angerissen; tlw. braunfleckig u. papierbedingt
gebräunt, sonst ein gutes Expl.
652. Waibel, Aloys Adalbert: Die Mystik. Auch als Zugabe zu seiner "Dogmatik
der Religion Jesu Christi". Erstausg. Augsburg, Verlag der Karl Kollmann’schen Buchhandlung, 1834. IV, 560 S., ein lose beiliegendes Blatt "Berichtigungen", 8°, Pappband d. Zt. mit
Rückenschild
U.a. über: Was ist Mystk?; Arten der ächten Mystik; Arten der Aftermystik; Sammlung verdammter Sätze welche auf
Aftermystik bezogen werden können; Erklärung versch. Schriftstellen des neuen Testaments, welche von Aftermystikern gemißbrauchet werden können. - Einband etwas fleckig u. bestossen; tlw. schwach
braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
653. Warnefried, Carl Bor. Augustin [d.i. Carl Aug. Wirtensohn]: Seherblicke in die Zukunft. Erste bis Dritte
Abtheilung [kmpl.]. Eine Sammlung auserlesener Prophezeiungen, mit Bezug auf unsere Zeit. Erstausg. Regensburg, Verlag von Georg Joseph Manz, 1861. 292 S. / 272 S. / 287 S., Kl.-8°, Priv.
Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel (alles zus. in einem Bd.)
Wolfstieg IV, 666: "Enthält u.a. Abhandlungen über die Entstehung und Zweck geheimer Gesellschaften, Schlüssel zu den
Geheimnissen der Freimaurerei." - U.a. über: Kurzer Lebensabriss des Weltpriesters Bartholomäus Holzhauser; Holzhauser’s Auslegung der Offenbarung des heiligen Apostels Johannes; Über Ferngefühl
u. Vorahnungen; Anticipation, Seher- u. Divinationsgabe; Mirabeau’s u. Niebuhr’s Vorahnung; Erscheinung der Mutter Gottes zu La Salette u. Obermauerbach; Erscheinungen am Himmel in den
Vereinigten Staaten von Nord-Amerika; Dunkelheit in den Prophezeiungen u. Offenbarungsschriften; Prophezeiungen über das Erscheinen des Antichristen; Prophezeiung u. Vorgeschichte über eine große
Völkerschlacht (am Birkenbaum bei Werl); Revolutionsschwindel durch Verräter u. Verschworene aus dem Kreisen geheimer Gesellschaften; Entstehung u. Zweck geheimer Gesellschaften, politischer
Vereine, Verbindungen u. Verschwörungen; Urteil der Päpste über geheime Gesellschaften, Verbindungen u. Verschwörungen; Schlüssel zu den Geheimnissen der Freimaurerei; Erscheinungen eines
leuchtenden Kreuzes zu Monroe u. Migne; Neue Deutung des Wortes "Stemma" in der Lehninischen Prophezeiung; Visionen einer Nonne in Frankreich. - Einband berieben u. bestossen; Rücken geblichen;
Vorsatz mit zwei Besitzervermerken; jeder Titel mit einem gelöschten Besitzervermerk; tlw. braunfleckig; mit seltenen Anstreichungen u. kl. Marginalien. - Kmpl. sehr selten.
Nr. 654-663 Die Reihe „Weiße Fahne“ wurde vom Neugeist-Bund
herausgegeben, welcher unter der Schriftleitung von K. O. Schmidt auch eine Zeitschrift mit gleichem Titel veröffentlichte. Ziele der Neugeistbewegung waren die Befreiung der Menschheit von
Krankheit u. allen negativen Einflüssen sowie das Lehren der Herrschaft des Geistes über die Materie, um eine
bessere Lebensbemeisterung zu ermöglichen.
654. Weiße Fahne 02 - Bruder Ekkehard: Die Schule der Seele. Geistige Uebungen. [Neu
bearbeitet von Georg Heinrich Lomer]. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1925]. 92
S., 2 Bll., 8°, O-Karton
(= Bücher der weissen Fahne 2). - Deckel tlw. gebräunt u. fleckig; unbeschnitten u. von Verlagsseite mit losen Lagen,
sonst ein gutes Expl.
655. Weiße Fahne 03 - Grimm, A[lfred] M[ax]: Hellwissen. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum
Verlag, [1923]. 34
S., 3 Bll., 8°, O-Karton
(= Bücher der weissen Fahne 3). - U.a. über: Die Grundlagen u. Phänomene der Medialität; Die Seherin Regina u.a.
menschliche Phänomene; Horoskop u. Medialität: Astromantik. 1954 erschien eine Neuaufl. - Geringfügig angeknickt; unbeschnitten u. von Verlagsseite mit losen Lagen, sonst ein gutes Expl.
656. Weiße Fahne 06 - Spencer, Charles N.: Die Heilkräfte des Geistes. (Spirituelle Heilung).
Deutsch autorisierte Ausgabe besorgt von W[illi] Adelmann-Huttula. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1923]. 31
S., 8°, O-Karton
(= Bücher der weissen Fahne 6). - Deckel tlw. gebräunt u. geringfügig fleckig; unbeschnitten u. von Verlagsseite mit losen
Lagen, sonst ein gutes Expl.
657. Weiße Fahne 08 - Sheldon, Theodor: Wie man die Lebenskräfte steigert. Deutsch
bearbeitet von W[illi] Adelmann-Huttula. Autorisierte Ausg. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1923]. 22
S., 1 Bl., 8°, O-Karton
(= Bücher der weissen Fahne 8). - Deckel tlw. gebräunt u. geringfügig angeknickt; unbeschnitten, sonst ein gutes
Expl.
658. Weiße Fahne 12 - Pathika, Arya [d.i. Willy Adelmann-Hutula?]: Das Sexualproblem im Lichte der esoterischen
Philosophie. Ein vertraulicher Yoga-Brief. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1925]. 16
S., 8°, O-Papier
(= Bücher der weissen Fahne 12). - Inhalt: Das Bedürfnis nach Aufklärung; Moderne "Aufklärungsarbeit"; Der Standpunkt der
Indo-Arier; Von der Macht des Gemüts; Das Geheimnis der Mondphasen; Physiologische Alchemie; Ethik. u. Yoga; Genius u. Genie. - Deckel geringfügig angeknickt; unbeschnitten, sonst ein gutes
Expl.
659. Weiße Fahne 27 - Jürgens, Heinrich: Spiegel-Praxis und Spiegel-Magie. Ein Wegweiser
zur Verschönerung des Körpers und zur Veredelung der Seele, zur Erkenntnis des Innenlebens, zur Feststellung und Heilung krankhafter Zustände sowie zur Ausübung magischer Kräfte. 1. Aufl.
Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1925]. 21 S., 1 Bl., mit 2 Textabb., Gr.-8°, O-Papier
(= Bücher der "Weißen Fahne" 27). - U.a. über: Praktische Übung vor dem gewöhnlichen Spiegel; Selbstbemeisterung des
bewußte Spiegel-Autosuggestion; Die Spiegelmagie zur Verschönerung des Körpers; Spiegelmagie zur Erhöhung gewisser künstlerischer Talente; Diagnose des Besessenheitszustandes; Wie stelle ich
einen magischen Geheimspiegel her?; Spiegelmagie zur Erkenntnis physikalischer Vorgänge im All; Verbindung mit den Weißen Bruderschaften des Ostens. - Deckel angeknickt u. angerändert; schwache
Bleistift-Anstreichungen; etwas gebräunt; unbeschnitten, sonst gut.
660. Weiße Fahne 29 - Schützer, Erich: Tod und Geburt im Orden des Heiligen Rosenkreuzes.
Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1925]. 14
S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton
(= Bücher der "Weißen Fahne" 29). - Eine Art Einweihungserzählung. - Deckel bestossen, angeknickt u. leicht gebräunt;
unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
661. Weiße Fahne 35 - Bittner, Dr. Karl Gustav: Das Kreuz mit sieben Rosen. Der Weg Ich bin Du.
Ein Pfad der Einweihung im Geiste der Rosenkreuzer. 1. Aufl. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1926]. 29
S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton
(= Bücher der "Weißen Fahne" 35). - Einband leicht fleckig u. etwas gewellt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes
Expl.
662. Weiße Fahne 41 - Shou, Peryt [d.i. Albert Schultz]: Wie und wann kommt Christus wieder? Enthüllungen
aus römischen Katakomben. Die Christus-Bewegung in Indien und Tibet. Mit 6 Abbildungen. Erstausg. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1925 od. 1926]. 19 S., 2 Bll., mit 6 Abb., Gr.-8°,
O-Karton
(= Bücher der "Weißen Fahne" 41). - U.a. über: Christus im Osten, im heiligen Hain des Kwa-non-seh aufgehend, bei den
stillen Hütern des "ewigen Juwels" (des "Grals"); Christus im Westen; Die "Hütte" oder das "Zelt" als das Katakomben-Symbol der Auferstehung; Die Erweckung. - Albert Schultz (1873-1953), Theosoph
u. esoterischer Schriftsteller, der als Peryt Shou (1919 auch Shu; 1938 wieder unter Albert Schultz) zahlreiche Kleinschriften u. Aufsätze veröffentlichte. - Einband bestossen, lichtrandig u. mit
Randläsuren; Seiten unbeschnitten u. etwas gebräunt; eine Anstreichung, sonst gutes Expl.
663. Weiße Fahne 62 - Barrington, E. [d.i. Lily Adams Beck]: Tore ins Jenseits. Einzige autorisierte deutsche
Ausgabe. Übersetzt von S[idonie] von Förster-Streffleur. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1930]. 30
S., 1 Bl., Gr.-8°, Illus. O-Karton
(= Bücher der "Weißen Fahne" Nr. 62). - Okkulte Erlebnisse der englischen Schriftstellerin u. Hellseherin Mrs. Adams Beck.
Mit einem 2seitigen Nachwort u. "Die Seele der Stummen" von L. Bunzen (6S.). - Einband bestossen; Rücken leicht angerissen; am unteren Rand bis S. 20 fleckig; papierbedingt etwas gebräunt, sonst
gut.
664. Wichtige historische Enthüllungen über die wirkliche Todesart
Jesu. Nach einem alten, zu
Alexandrien gefundenen Manuscripte von einem Zeitgenossen Jesu aus dem heiligen der Orden Essäer. Aus einer lateinische Abschrift des Originals übersetzt. Sechste Auflage, noch vermehrt mit einem
Nachtrag: Zurückweisung der katholischen Angriffe des Joh. Nepomuk Truelle in seiner Schrift: "Aufklärungen über die allein wahre Todesart Jesu Christi". (6. Aufl.) Braunschweig, Verlag von
Christian Horneyer, [1871]. 104 S., Kl.-8°, Priv. marmorierter Pappband mit montiertem O-Deckel
Das in Alexandrien gefundene Manuskript ist anscheinend ein "literarischer Betrug", dessen Text wörtlich aus Dr. C.
Venturini’s "Natürlichen Geschichte des grossen Propheten von Nazareth" entnommen wurde. Darauf verweist Gustav Böttger (1808-?) Pastor der Annenkirche zu Dresden, der in dem ungenannten Autor
der "Enthüllungen" den Medizinprofessor Philipp Friedrich Hermann Klencke (1813-1881) erkennt. Auch Johann Nepomuk Truelle veröffentlicht dazu 1850 eine Richtigstellung, die im Nachtrag der
vorliegenden Auflage zurückgewiesen wird. Eine neuere Veröffentlichung von Joachim Finger: "Jesus, Essener, Guru, Esoteriker?" enthüllt den anonymen Autor als Friedrich Clemens, bzw. F. C.
Gierke. - Tlw. etwas stockfleckig; am Fußsteg etwas knapp beschnitten, sonst ein gutes Expl.
665. Wild, Georg: Bogumilen und Katharer in ihrer Symbolik. Teil 1
[= alles Erschienene]. Die Symbolik des Katharertums und das Problem des heterodoxen Symbols im Rahmen der abendländischen Kultureinheit. Wiesbaden, Franz Steiner Verlag, 1970. XVI, 236 S., mit
81 Textabb. u. 31 Taf. (mit 80 Abb.), Gr.-8°, O-Leinen
Fest in Folie eingebunden, sonst ein gutes Expl.
666. Wolff, Dr. Hermann: Kosmos. Die Weltentwickelung nach
monistisch-psychologischen Prinzipien auf Grundlage der exakten Naturforschung dargestellt. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. 1: Die naturwissenschaftlich-psychologische Weltauffassung der
Gegenwart.2: Biontologie. Versuch einer psychologisch-ethischen Erklärung des Daseins. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich, [1890]. XXI, 335 S., VII Taf. / XII, 363 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen
mit montierter Kopie des Titels
Der erste Bd. ist Wilhelm Wundt gewidmet. - Aus dem umfangreichen Inhalt: Der Mensch als Mikrokosmos nach seiner körperlichen wie seelischen
Seite; Das Transcendentalproblem oder das Problem von dem Dasein einer objektiven Gegenstandswelt ausser uns; Die Chemie der organischen Natur. Der Kreislauf des Stoffes; Psychologie der
organischen Natur; Die Entstehung der Körper der anorganischen Natur. Die Urzeugung oder generatio aequivoca; Andeutungen hinsichtlich der seelischen Äusserungen in der anorganischen Natur //
Idealismus u. Realismus; Das Moralproblem; Die Freiheit des Willens als Bedingung der Moral erwiesen; Die Freiheit u. Unfreiheit. Dialog über das Glück; Überführung der sinnlichen Idealerkenntnis
in die psychische Realerkenntnis. Übergang von der dynamischen Weltauffassung der Naturforschung zur Biontologie; Der metaphysische Hintergrund der organischen u. anorganischen Natur u. des
Menschenreiches; Der empirisch-psychische Realismus u. die Unsterblichkeit. Die Tafeln zeigen die Entwicklung des psychischen Lebens, dargestellt in Bäumen. - Hermann Wolff (1842-1896),
Schuldirektor u. Privatdozent in Leipzig. - Erstes Blatt mit zwei kl. hinterlegten Papierverletzungen; Seiten am Anfang leicht angeknickt; Bd. 1 ohne den Reihentitel; tlw. papierbedingt leicht
gebräunt, sonst ein gutes Expl.