ARCHIV - Katalog 14 - Verschwörungstheorien

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher um Verschwörungen aus unserem 14. Antiquariatskatalog.


485.  Achermann, Franz Heinrich: Moskau oder Konnersreuth? Roman. Erstausg. Baden [Schweiz], Verlag der Buchdruckerei A.G. Baden, 1935. 304 S., 8°, Illus. O-Halbleinen

Der Titel wurde im NS in der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums" von 1938 geführt; in der schriftlichen Liste wurde ein "+" vorangestellt u. damit ein zusätzliches Verbot durch den Reichsführer SS u. den Chef der Deutschen Polizei gekennzeichnet; Deweiteren: "Liste der auszusondernden Literatur. Erster Nachtrag vom 1. Jan. 1947" (In der sowjetischen Besatzungszone). - Heftiger katholischer Tendenzroman gegen den Bolschewismus, der die "Auseinandersetzung" zw. Matertialismus u. Mystik thematisiert. Im Text läßt Stalin den Film "Der Schwindel von Konnersreuth" produzieren, um "im Dienst der ‘Gottlosenpropaganda’, des ‘Besboschnik’, der ‘Agitprop’" die stigmatisierte Therese Neumann (1898-1962) zu entlarven. - "Über Rußlands Weiten ist die Sonne untergegangen... Und Moskau erwacht zur Finsternis! Durch die erschreckten Gassen flattert der Vampyr des faulenden Lasters und klopf heimlich an die Tore der Wohngrüfte... Und am Flusse warten die Ratten auf Selbstmörder." (Einleitung) - Einband bestossen; etwas berieben u. deutlich leseschief; wiederholter Bibliotheksstempel; tlw. fingerfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

486.  Banner, Dr. Friedrich: Könige und Priester. Das tausendjährige Ringen zwischen Reich und Romkirche. Berlin, Theodor Fritsch Verlag, [1939]. 130 S., 8°, O-Karton

U.a. über: Der christlich-universale Staatsgedanke; Königtum gegen Priesterherrschaft; Der germanische Protest; Zurück zum Mittelalter; Die moderne "Gegenreformation"; Das Ende der Priesterherrschaft. - Aus dem berüchtigten Theodor Fritsch Verlag, voran ein Rosenberg Zitat: "Es ist nicht so wichtig, ob eine Konfession gesiegt hat oder die andere. Wichtig ist uns nur, ob das gesamtdeutsche Wesen gestärkt aus dem Kampfe hervorging." - Einband mit Randläsuren u. etwas angeknickt; Innendeckel u. Titel mit Kleberspuren eines entfernten Aufklebers; durchgehend papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

487.  Bersone, Clothilde: Die Braut des Satans. Roman. Frei nach dem Französischen herausgegeben von Michael Galeatus. 1. Aufl. Abensberg, Kral Verlag, 1993. 224 S., mit Textabb., Kl.-8°, Illus. O-Karton

"Dieser Roman ist fast Seite für Seite den unveröffentlichten Lebenserinnerungen von Clothilde Bersone entnommen, die zu Paris in den Jahren 1877-1880 die Geliebte des James A. Garfield war, welcher 1880 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde und 1881 einem Attentat zum Opfer fiel. Garfield war damals in tiefster Verborgenheit das Haupt der Hohen Loge der Illuminierten Frankreichs, deren Mitglied [...] auch Clothilde Bersone unter dem Namen ‘Nymphe der Nacht’ war." (Vorwort) - Die dtsch. EA war 1931 erschienen. - Beinahe neuwertig.

 

488.  Bey, Osman: Die Eroberung der Welt durch die Juden. Versuch nach Geschichte und Gegenwart. 7. Aufl. Wiesbaden, Druck von Rud. Bechtold & Comp., 1875. 58 S., 8°, O-Papier

Seltene antisemitische Hetzschrift, die zuerst auf französisch erschien. Die vorliegende Übersetzung ist im Wortlaut anders u. etwas länger als bei Nachkriegsausgaben (z.B. Lorch, Karl Rohm Vlg. 1922, mit der Unterzeile: Enthüllungen über die universelle israelitische Allianz.). - U.a. über: Ursprung der Juden; Charakterzüge der Juden; Reaction der jüdischen Ideen; Vorurtheil der Christen; Jüdische Verdorbenheit; Die Juden bleiben Juden; Finanzielle Eroberung; Die Dynastie Rothschild; Die jüdische Presse; Die allg. israelitische Presse. - Major (Vladimir Andreevic) Osman Bey (d.i. Frederick Millingen engl.-franz. Abstammung, 1839-?), Abenteurer, Hochstapler u. Polizeispitzel, der auch im russisch-türkischen Krieg gegen die Türken kämpfte (vgl. Sammons: Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Grundlage des modernen Antisemitismus - eine Fälschung). - Einband angeschmutzt u. mit Knickspuren; Deckel gestempelt u. mit kl. Archivzukleber; Titel ebenfalls gestempelt; zahlreiche Seiten braunfleckig; ein Rand mit zwei Fehlstellen (keine Textberührung).

 

489.  Bolanden, Conrad von [d.i. Jos. Bischoff]: Der Teufel in der Schule. Volkserzählung. 5. Aufl. München, A. & B. Schuler, 1908. 152 S., Kl.-8°, Illus. O-Karton

Hetzschrift über die Intrige eines jüdischen Hochgrad-Freimaurers u. Anwalts, der in einem österreichischem Dorf die konfessionslose Schule einführt. Als Drahtzieher sorgt er auch für den Zuzug eines jüdischen Lumpensammlers, der beim Bürgenmeister für seine Kinder sofort die Entfernung aller Kruzifixe aus der Schule verlangt. - "Auszuwandern braucht man aber deshalb nicht [...], und auch nicht die Sozialdemokraten herbeiwünschen, die ja bekanntlich an Gott nicht glauben, alle Religion zerstören, das Eigentumsrecht aufheben, die freie Liebe, das heißt, wildes Eheleben einführen und, kurz gesagt, die Menschheit auf den Viehstand bringen wollen. Wenn die judenliberalen Gottesfeinde und Volksbedrücker Teufel sind, dann sind die Sozialdemokraten noch viel ärgere Teufel." -  Vgl. Wolfstieg IV/10588. Der Autor hatte auch die antimaurischen Erzählungen: "Kelle und Kreuz" (1871) u. "Satan bei der Arbeit" (1908) veröffentlicht. - Leicht bestossen u. angeknickt; ein gutes Expl.

 

490.  Dallas, R[obert] C[harles]: Neue Verschwörung gegen die Jesuiten mit einer ganz bestimmten Beschreibung ihres Instituts, nebst einiger Bemerkungen über den Nachtheil der Erziehungs-Pläne, welche von der Religion unabhängig sind. Entdeckt und kurz vorgetragen durch den englischen Ritter R. C. Dallas, Brüssel 1816. Frei übersetzt aus dem Französischen von dem Adovokaten Karl Heinrich Latz. Köln, J. G. Schmitz an den Minoriten, 1819. XVI, 240 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. 

Verteidigungsschrift zu den Jesuiten u. ihrer Missionstätigkeit, z.T. zweisprachig, nach dem Titel: "Nouvelle conspiration contre les Jesuites, devoilee et brievement expliquee. Avec un precis de leur Institut, et des observations sur le danger des systemes d’education independans de la Religion". - Einband beschabt u. leicht gewölbt; Aussengelenke oberflächlich angeplatzt; Besitzervermerk; Stempel auf Titel; angestaubt u. tlw. fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

491.  Die wahre Erlösung vom Antisemitismus. Von einem getauften Juden. Erstausg. Leipzig, Verlag von Wiegand, 1883. 61 S., 8°, Priv. blindgepr. Leinen

Nach KVK/WorldCAT ist der ungenannte Autor "Koeri" [?] - Im Vorsatz der handschriftliche Besitzervermerk: "Dr. Benno Kerry, Wien I. Walfischgasse 12". Dieser hat im vorliegenden Werk leere Blätter einbinden lassen, auf denen sich in gleicher Handschrift stenographische Anmerkungen u. kl. Marginalien befinden. So auf der Titelrückseite der Zusatz "Paul de Lagarde gewidmet". Desweiteren etliche kl. Textkorrekturen, was die Vermutung nahlegt, das Kerry der Autor sein könnte, auch der  französische Verbundkatalog nennt einen "Benno Kerrij". - Der Österreichische Philosoph Dr. Benno Kerry (1858-1889) war in Wien mit dem Universitätsprofessor für Pädagogik Alois Höfler befreundet. 1885 habilitierte er als Privatdozent in Strasburg mit "Grundzüge einer Theorie der mathematischen und Nicht-Mathematischen Grenzbegriffe. Ein Beitrag zur Erkenntnistheorie", was postum veröffentlicht wurde. - Einband leicht berieben u. bestossen; Rücken geblichen; Titel auf beiden Seiten gestempelt, sonst ein gutes Expl. mit den erwähnten Anmerkungen.

 

492.  Duse, S. A.: Der Antisemit. Detektivroman. Einzige vom Verfasser genehmigte Übersetzung aus dem Schwedischen von Hagen von Trutz. 1. Aufl. Leipzig, Verlag von Theodor Weicher, [1926]. 317 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen

(= Die merkwürdigen Erlebnisse des Privatdetektivs Leo Carring, Bd.VII). - Phantastischer Grenztitel. Nicht bei Bloch. - Die Handlung kreist um einen jüdischen Diamantenhändler, in dessen schwedischen Geheimlabor Krankheitsbakterien u. Gifte hergestellt werden. Beim Griff nach der Weltherrschaft sollen diese Stoffe dann gegen die Christen eingesetzt werden. Hintergrund der schwedischen (sic!) Detektivgeschichte sind die "Protokolle der Weisen von Zion". Der Autor nennt dazu im Text u. in Fußnoten weitere Literaturangaben z.B. Sergej Nilus: Velikoje v’ malom / Das Große im Kleinen (1905). Zitat: "Die meisten Uneingeweihten halten sie für ein Machwerk der Antisemiten. Durch unsere Zeitungen haben wir ja den Völkern aufgezwungen, daß es Fälschungen sind, Plagiate eines alten französischen Buches" (gemeint ist das ebenfalls im Text erwähnte Buch "Dialogue aux enfers entre Machiavel et Montesquieu / Dialog in der Hölle zwischen Machiavelli und Montesquieu" von Maurice Joly, das 1864 anonym in Genf erschien). - Einband berieben, bestossen u. leicht schiefgelesen; ExLibris im Innendeckel mit Abriss; vorderes Gelenk angerissen; tlw. fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

493.  Eckert, Eduard Emil: [8 Werke, priv. gebunden in 5 Bücher]. (Buch 1) Geschichte meiner persönlichen Anklage des Freimaurer-Ordens als einer Verschwörungs-Gesellschaft bei dem Ministerium zu Berlin und meiner Behandlung als Verbrecher darauf. Nebst einem Sendschreiben. [Angeb.:] Magazin der Beweisführung für Verurtheilung des Freimaurer-Ordens. Erstes Heft. - (Buch 2) Magazin der Beweisführung [...] Zweites u. Drittes Heft. - (Buch 3) Magazin [...] Viertes u. Fünftes Heft [von 10]. - (Buch 4) Die geheimen oder Mysterien-Gesellschaften der alten Heidenkirche bis zu der, im Bunde der Manichäer oder der alten Kirche der Wittwe, zum Zweck der geheimen Erhaltung und einstigen Wiederherstellung der alten Heidenkirche, geschehenen Umgestaltung. - (Buch 5) Die Mysterien der Heidenkirche erhalten und fortgebildet im Bunde der alten und der neuen Kinder der Wittwe oder der alten Manichäer und des heutigen Freimaurer-Ordens [...] Mit drei lithographirten Abbildungen. Alle Bde. des "Magazin" in 2. Aufl., sonst Erstausg. Schaffhausen, Verlag der Friedr. Hurter’schen Buchhandlung; das "Magazin" tlw. in Regensburg, Georg Joseph Manz, 1858, 1867, 1875, 1880, 1880, 1884, 1860, 1860. (1) 130 S. / XXXII, 151 S., (2) 184 S. / 178 S., 1 Bl., (3) 180 S. / 180 S., (4) XLIII, 260 S., mit 1 Textabb., (5) VIII, 480 S., mit 3 litograph. Taf., eine eingefaltet, 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen mit Rückenschrift (alle                      gleich!)        880,00 €

Taute 1512ff.; Wolfstieg 3819 (Mysterien-Ges.), 3820 (Mysterien d. Heidenkirche). 23832 (Magazin), 23835 (Geschichte meiner...). - Eduard Emil Eckert (gest. 1866, Selbstmord!), königl. Advokat. "Von einer Loge abgelehnt, setzte sich nach der Revolution von 1848 in seinem nie sehr klaren Kopf die Idee fest, die Freimaurer seien an den Revolutionen und allen Übeln der Welt schuld [...] Die Methode seiner Kampfführung erinnert bisweilen an Ludendorff, der übrigens die Bücher von Eckert ausgiebig als Quellen [...] benutzt hat." (Lennhoff, Posner, Binder) - In den "Mysterien-Gesellschaften" versucht er dabei nachzuweisen, "dass der letzte geheimnisvolle Zweck des Frmrbundes kein anderer sei, als die Wiederherstellung der alten Heidenkirche u. ihre Erhebung zu einer theokrat.-polit. Weltmacht." (Wolfstieg) - Einbände etwas berieben; tlw. Bleistiftnotizen in den Vorsätzen; die "Geschichte" u. das "Magazin 1-4" mit Anstreichungen in Blei- u. Buntstift; die Bände des "Magazin" papierbedingt etwas gebräunt, im 3. (S.45) u. 4. Heft (S.161) jew. ein Aufkleber, der tlw. den Text verdeckt; die "Mysterien" bis S. 35 mit schwachem Feuchtigkeitsrand; einige Bände leicht braunfleckig, sonst u. gesamt gute Expl.

 

494.  Frank, Dr. Fr.: Der Ritualmord vor den Gerichtshöfen der Wahrheit und Gerechtigkeit. [ANGEBUNDEN:] Nachträge zu "Der Ritualmord [...]": I. Die letzten Schlupfwinkel des Ritualmord-Aberglaubens. II. Der Ritualmord-Aberglaube in den letzten Zügen. III. Das Leichenbegängnis des Ritualmord-Aberglaubens. Erstausg. Regensburg, Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, 1901, 1902. VIII, 327 S. / 100 S., 8°, Neues Leinen mit Rückentext, vom Nachtrag ist die O-Broschur mit eingebunden

U.a. über: Die Menschenopfer; Der Blutgenuß; Die Ankläger der Juden wegen Ritualmords; Die Verteidiger der Juden in der Anklage wegen Ritualmords. - Beide Werke mit Register. - Die Seiten sind papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl. - V.a. der Nachtrag ist selten.

 

495.  Fritsch - Roderich-Stoltheim, F. [d.i. Theodor Fritsch]: Was der Deutsche sich nicht denken kann. Etwas von Geschäft und Politik. 1. Aufl. Leipzig, Hammer-Verlag, [1919]. 8 S., zweifach gefaltet (Kreuzfalz), 8°, O-Papier

(= Hammer-Flugblatt. Nr. 207). - Antisemitische Hetzschrift. - Papierbedingt gebräunt, ein gutes Expl.

 

496.  Fritsch - Roderich-Stoltheim, F. [i.e. Theodor Fritsch]: The Riddle of the Jew’s Success. Translated from the German by Capel Pownall. Leipzig, Hammer-Verlag, 1927. 288, [4] p., 8°, O-Cloth

English translation of the antisemitic book: "Das Rätsel des jüdischen Erfolges". - E.g. about: Particular Business Tactices of the Jew; The peciluar Morality of Jewdom; Jewish Successes in modern Times; Business and Religion; The Race Problem; The Jews and the World-War. - Cover bit knocked and dirty, else a good copy.

 

497.  Fritsch, Theodor: Beweis-Material gegen Jahwe. 3. Aufl. Leipzig, Hammer Verlag [Th. Fritsch], 1913. 262 S., 2 Bll., 8°, Priv. Leinen mit Goldschrift 

Aus dem berüchtigten antisemitischen Hammer-Verlag, erschien später auch unter dem Titel "Der falsche Gott". - Theodor Fritsch (1852-1933, Pseudonyme: Thomas Frey, Ferdinand Roderich-Stoltheim, Fritz Thor), von Beruf Techniker, bekannt als antisemitischer Verleger. 1888 wird sein "Antisemiten-Katechismus" wegen Verlästerung jüdischer Religionsbegriffe von der Staatsanwaltschaft in Leipzig beschlagnahmt. 1910 Verurteilung wegen "Gotteslästerung". 1912 Mitbegründer des "Reichshammerbund" u. Hrsg. der Zeitschrift "Hammer", jede Ausgabe schloss mit den Worten: "Es gibt keine Gesundung der Völker vor Austreibung der Juden." In Fritschs Leipziger Hammer-Verlag erscheinen u.a. auch "Die Zionistischen Protokolle" u. "Der internationale Jude" von Henry Ford. Wegen der Behauptungen von Henry Ford gegen die Bankiersfamilie Warburg kam es zu mehreren Gerichtsverfahren, wobei auch Fritsch verurteilt wurde. Wenig bekannt ist, dass Theodor Fritsch zu den Pionieren der Gartenstadt-Idee in Deutschland zählt (siehe Mohler B 122,1). -  Rücken etwas geblichen; Deckelbeschriftung tlw. ausgerieben, sonst gutes Expl.

 

498.  Fritsch, Theodor: Geistige Unterjochung. Zugleich eine Antwort an Dr. G. Lomer und Prof. Werner Sombart. 10. Aufl. Leipzig, Hammer-Verlag, 1921. 24 S., 8°, O-Papier

(= Hammer-Schriften Nr. 3). - U.a. mit antisemitischen Attacken gegen den 1910 erschienen Artikel "Der Massen-Aufstieg des Judentums" des völkischen Esotikers u. Okkultisten Georg Lomer, in dem dieser für die "Radikal-Kur der Vermischung" eintritt. Hämisch vermerkt Fritsch dazu, dass Lomer ebenfalls Mitarbeiter der auf Rassenfragen ausgerichteten "Politisch-anthropologischen Revue" sei. - Rücken mit mattem Tape verstärkt; leicht lichtrandig u. mit kl. Randläsuren; eine Ecke knittrig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

499.  [Fritsch, Theodor]: Das eigenartige Rechtsverhältnis des Juden zum Staate. 1. Aufl. Leipzig, Hammer-Verlag, 1922. 16 S., 8°, O-Papier 

(= Hammer-Schriften, Nr 31). - Antisemitische Hetzschrift. - Rücken rissig u. mit mattem Tape verstärkt; kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, befriedigendes Expl.

 

500.  Fritsch, Theodor -  Festschrift zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen des Hammer. Den Mitstreitenden zugeeignet. [1901-1926]. 1. Aufl. Leipzig, Hammer-Verlag, 1926. 147 S., mit einigen Taf., 8°, Priv.(?) Pappband mit O-Deckelschild

Jubiläumschrift zum 25jährigen Bestehen des antisemitischen Verlags von Theodor Fritsch. U.a. mit folgenden Beiträgen: Willibald Hentschel: Wie der ‘Hammer’ entstand; Maria Groener: Theodor Fritsch; Zwei Briefe Friedrich Nietzsche’s; Arthur Dinter. Die Entjudung der christlichen Religion durch Wiederherstellung der reinen Heilandslehre; Rudolf John Gorsleben: Gedanken um Zeit u. Ewigkeit; Thomas Westerich: Hammer heiho! - Einband berieben u. etwas fleckig; Rücken geblichen; oberes Kapital mit Fehlstelle, innen ein gutes u. sogar frisches Expl.

 

501.  Glagau, Otto [Hrsg.]: Der Kulturkämpfer. [Vorläufer-Text u.] 1. Band, 1880, Erstes Halbjahr [= Jan.-Juni, kmpl.]. Zeitschrift für öffentliche Angelegenheiten. Berlin, Verlag von Friedrich Luckhardt, [1879], 1880. IV, 48, 512 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückenschild

Die 1879 veröffentlichte u. hier wiedergegebende Broschüre "Der Kulturkämpfer" (48 S.) ist quasi ein Vorläufer zu der vorliegenden Zeitschrift, die zahlreiche antisemitische Hetzartikel enthält. Direkt in Heft 1 (S.1) wird festgestellt, dass "der bisherige sogenannte ‘Kulturkampf’, in der Haupftsache das Werk der Juden und Börsenliberalen, seinen Namen zu unrecht, in geradezu frivoler Weise führt, denn es war kein Kampf um, sondern gegen die Kultur." - U.a. über: Eignet sich der Jude zum Officiere?; Jüdische Toleranz u. Jüdische Taktik; Frankfurt-die Börsen- u. Judenstadt; Urteile weiser Männer über die Juden; Juden u. Wucherer in Berlin vor hundert Jahren. - Otto Glagau (1834-1892) deutscher Journalist u. Schriftsteller, dessen Arbeiten überwiegend von seinem Antisemitismus bestimmt werden. In seiner vorl. Zeitschrift "Der Kulturkämpfer" (1880-1888) prägte er die Aussage: "Die soziale Frage ist die Judenfrage" u. so leitete Glagau auch im April 1883 den zweiten Internationalen Antijüdischen Kongress in Chemnitz. - Etwas berieben u. bestossen; der "Vorläufer-Text" ohne Titel; seltene Anstreichungen u. kl. Marginalien; tlw. braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

502.  Glagau, Otto [Hrsg.]: Der Kulturkämpfer. Zwölfter Band [1886-]1888 [d.i. Heft 133-144, kmpl.]. Zeitschrift für öffentliche Angelegenheiten. Berlin, Expedition des Kulturkämpfer, 1888. 2 Bll., 488 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückenschild

Dieser sog. "6. Jahrgang" zog sich über 2 Jahre. Heft 133 erschien im Juli 1886 u. das letzte Heft 144 erst im Dez. 1888. - Mit zahlreichen, antisemitischen Hetzartikeln u.a.: Zur Natur-Geschichte der Juden; Das verjudete Frankreich; Das Jüdische Element in der Preußischen Justiz; Die Berliner Judenschaft; Die Verjudung der Berliner Theater; Getaufte Juden; Antisemiten u. Richter. - Etwas berieben u. bestossen; tlw. braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

503.  [Hofstäter, Felix Franz]: Wahrmund, oder Antwort auf alte Verleumdungen wider Jesuiten, wie sie in den neuesten Schmähschriften wiederholt sind. Erster Band [von 4]. In Unterredungen, worinn die Einwürfe wider Wurzens fürtrefliche Rede entblößt, und die Stümmeleyen, Verdrehungen, Fälschungen in der Geschichte sowohl, als in der Sittenlehre aufgedeckt werden. Erstausg. Augsburg, Bey Johann Bernhard Stadlberger, 1782. XX, 258 S., 1 Bl., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Das Buch ist in Unterredungen abgefasst: "Ungehindert werde ich die Bahn treten, die ich mir ausgesteckt habe, die  Ränke enthüllen, die Quellen aufklären, die Beschuldigungen ablehnen, und dann, wenn alles geschehen ist, die Feder niederlegen. Das unpartheyische Publikum soll aus dieser, und den folgenden Unterredungen in den Stand gesetzt werden, alle auch künftige Beschuldigungen dieser Art zu beantworten." (S.4) - Felix Franz Hofstäter (1741-1814), Jesuit, Professor der schönen Wissenschaften u. der Geschichte der Kunst in Wien, später auch Leiter der Wiener Universitätsbibliothek. - Titel mit kl. Fleck u. handschriftlicher Nummer; letztes Blatt mit geklebtem Loch (kein Textverlust); ein wenig stock- u. braunfleckig; Seiten unbeschnitten, daher etwas angerändert, insgesamt ein gutes Expl.

 

504.  Icke, David: Bruderschaft des Bösen. Deutsch von Klaus-Peter Kubiak. Dtsch. Ersausg. Recklinghausen, Kubiak Verlag, [1999]. 238 S., mit 1 Taf., 8°, Illus. O-Karton

Der 1952 geborene David Vaughan Icke (ehemaliger Fußball-Profi u. Pressesprecher der britischen Grünen) geht u.a. davon aus, dass die Menschheit von einer außerirdischen, reptiloiden Rassen kontrolliert wird, die auch menschliche Gestalt annehmen kann („Shapeshift“). Um die menschliche Form bewahren zu können, seien diese Wesen auf menschliches Fleisch u. Blut angewiesen; der eigentliche Grund des praktizierten Satanismus. Des Weiteren, dass diese Hybridrasse das Erdinnere bewohne. - Ein gutes Expl.

 

505.  Jesuitenkünste und Seelenfang am Krankenbett. Ein Muster römischer Propaganda aus Bremen. 4. Aufl. Barmen, Verlag von Hugo Klein, [1889]. 56 S., 8°, Neues schwarzes Leinen, beide O-Deckel mit eingebunden 

Antikatholische "Aufklärungsschrift": "Was wollen die großen katholischen Krankenhäuser in protestantischen Gegenden? Sie wollen das Ihrige zur Bekehrung der Ketzer beitragen, denn der Protestantismus ist nach Aussage des unfehlbaren Papstes die Quelle aller Schlechtigkeit und Gottlosigkeit." - Sehr gutes Expl.

 

506.  Johte, K. [d.i. Johannes Kranz]: Auf den Spuren übler Götterlaufburschen. [Winke zur Ueberwindung religiösen und wirtschaftlichen Raubbaues]. Lorch (Württ.), Karl-Rohm-Verlag, [1933]. 46 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton 

Völkische Schrift vom "freiem Christentum", durchsetzt mit heftigen antisemitischen Attacken: "Wenn das von Petrus vertretene Judenchristentum vorläufig nur den Kommunismus (Nimmchristentum und Nimmsozialismus) und den ihm verwandten Seelehandel auf seine Fahnen schrieb, so war das eine ganz natürliche Folge des Mangels an politischen Machtmitteln." (S.29) - "Ohne die Herrsch- und Habsucht der Priester, die eine ‘Doppelte’ Moral, und ohne die Schurkerei derjenigen, die eine ‘Doppelte’ Lehre, eine für die Eingeweihten, und eine für die Verblödeten auf Lager hatten (siehe auch; ‘Jesuiten’ und ‘manche Freimaurer-Logen’ u. dergl.!), - exoterisch und esoterisch nennen sie den Kram - , wäre vielleicht das aus zwei Wurzeln emporgewachsene und vielfach vermischte jüdische Volk ganz anders geraten und auch heute noch, freilich auf isoliertem Boden nur [...] einer gedeihlicheren Entwicklung fähig." (S.37) - Einband mit Randläsuren; Seiten unbeschnitten u. etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

507.  Kardel, [Henneke]: Hitlers Verrat am Nationalsozialismus. Genf, Marva Verlag, 1981. 135 S., mit Abb. u. Faksimiles, 8°, Illus. O-Karton 

Inhalt: Voran; Idee, Programm u. Bewegung; Hitlers Machtübernahme in München; Putsche von Goebbels, Strasser u. Stennes; Hitlers Reichsergreifung u. Röhms Ende; Über Prag auf den Weltkriegspfad; Vernichtung deutscher Jugend; "Die Juden sind unser Unglück." - Der Verfasser u. "Ritterkreuzträger" hatte schon 1974 "Adolf Hitler - Begründer Israels" veröffentlicht, mit der These, dass amerikanische Zionistenkreise Hitler mit größeren Geldsummen unterstützt hätten, um so die Gründung des Judenstaates in Palästina zu ermöglichen. - Einband gering fleckig u. leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

508.  Kin, L.: Gott & Co. Nach wessen Pfeife tanzen wir? Über Geister, Dämonen, Götter, Engel, Schamanen, Gurus, Okkultisten, Magier, Kosmische Mächte, Geheimbünde, Scientologen, UFOs, Außerirdische, Galaktische Konföderationen und Verschwörungen gegen den Planeten Erde. 2. Aufl. Wiesbaden, Edition ScienTerra, 1996. 430 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

Hauptkapitel: Esoterik in Ost u. West; Scientology, Wissenschaft oder Science Fiction?; Der Xenu-Mythos; Früher als Atlantis; Das Schicksal der Erde; Telepathische Verteidigungsmaßnahmen; Die Zukunft. - Mit Literaturverzeichnis u. Register. - "In den oft verwirrenden Gewässern des New Age steht ‘Gott & Co’ fest wie ein Leuchtturm und bietet denen Orientierungspunkt, die vielleicht vom Kurs abgeraten sind." (Klappentext). Es ist unübersehbar das der Autor Anhänger der Scientologen ist u. das seine Ausführungen auf den Werken von L. Ron Hubbard basieren. - Kanten etwas berieben, sonst sauber u. gut.

 

509.  Kortwich, Werner: "Feme?" Eine Auseinandersetzung. Erstausg. Berlin, Trutz-Verlag, [1925]. 179 S., Kl.-8°, Gepr. O-Leinen

Antisemitischer Hetzroman, der während der Weimarer Republik spielt. Ehemalige Wandervögel u. andere erleben die Juden: "So behauptet er zum Beispiel das Bestehen eines jüdischen Geheimbundes, der über die ganze Erde verbreitet ist und die Weltherrschaft des Judentums anstrebt [...] Er schwelgt nur in den beliebten geheimnisvollen Andeutungen des Fanatikers [...] Er möchte eine Art germanischen Jesuitenorden ins Leben rufen, um die Juden auf ihrem ureigensten Felde, mit Lügen und Gemeinheiten, zu bekämpfen." (S. 46ff) Interessant ist, dass die unbezeichnete 2. Aufl. um 1935 unter dem Pseudonym Johannes Böteführ erschien. - Adolf Johann Werner Kortwich (1898-1966), deutscher Schriftsteller, Journalist, Filmproduzent, Dramaturg u. Filmregisseur. Im NS war er anfangs für die Reichspropagandaleitung der NSDAP tätig, später Produktionsleiter bei versch. Filmgesellschaften. Nach dem Krieg übersetzte er eine Reihe anglo-amerikanischer Autoren ins Deutsche. - Ein gutes Expl. - Selten.

 

510.  Lienhardt, Hans [d.i. Karl Weinländer]: Riesenverbrechen am deutschen Volke und die Ernsten Bibelforscher. 2. Aufl. Weißenburg (Bay.), Großdeutscher Verlag, [1921]. 46 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Bösartige Hetzschrift gegen "Jehovas Zeugen" mit antisemitischer Ausrichtung: "Die Hilfstruppen Judas bei Durchführung des angeblich ‘Göttlichen Weltplanes’." - Der völkische Autor schrieb unter zahlreichen Pseudonymen u.a.: Werner Stauffacher; Friedrich Döllinger; Jens Jürgens. - Einband leicht angestaubt; ein gutes Expl.

 

511.  Lützenburg [Luxemburg], Dionysius von: Leben Antichristi. Oder Außführliche / gründliche und Historische Beschreibung Von den zukünfftigen Dingen der Welt. Allwo auß Göttlicher Schrifft / H. Vättern / und andern bewährten Scribenten / die gantze Histori vom Leben / Wunderwercken und Tod Antichristi und seines Vorläuffers erklärt und erzehlet wird. Es ist auch allhie der H. Propheten Henochs und Elia Wandel / Marter und Himmelfahrt außführlich beschrieben / und gründlich erwiesen. Anjetzo von neuem übersehen / corrigirt und verbessert: wie auch durch einen sonderbaren Zusatz vom Judischen Messia ergrössert [...] Der vierdte Truck. Durch P. F. Dionysius von Lützemburg Capuciner-Ordens / der Rheinischen Provintz Prediger [...]. (4. Aufl.). Franckfurt am Mayn, In Verlegung Johann Melchior Bencard, 1695. 7 Bll., 447 S., 1 Bl., mit 1 Textholzschnitt, 8°, Neues Halbleinen

Rosenthal 2751 (zur Ausg. Wien 1716): "Selten" - Einige Kapitelüberschriften: Wie viele Jahre die Welt in allem stehen werde; Vom ersten Zeichen des annahenden Antichrists; Vom Jahr der Geburt Antichristi; Von der Loßlassung aller Teuffeln; Von der Geburt, Beschneidung u. Namen Antichristi; Vom Vorlauffer Antichristi; Von den Kriegen Antichristi; Von der Lehr Antichristi; Von den Antichristlichen Glaubens-Artickeln; Von den zehen Geboten Antichristi; Von Talmud; Von der Zaubery Antichristi; Vom Brand-Zeichen Anti-Christi; Von den Strafen der Antichristianern; Vom Tod Gogs u. Magogs; Wie lang die Verfolgung Antichristi dauren werde; Von vielen Judischen Mesiassen; Von den Zeichen des Judischen Messiä; Von der Nacht, in welcher sich der Messias wird offenbaren; Wie der Messias die Juden erlösen werde; Vom Gastmahl des Messiä / Vom glücklichen Zustand der Juden. - Da der Autor davon ausgeht, dass die Juden den Antichristen für ihren erwarteten Messias halten, ist das ganze Werk bis zum letzten Kapitel mit einem deutlichen Antisemitismus durchsetzt: "[...] kanst du Christlicher Leser gnugsam abnehmen / wie daß der Erdboden keine blindere und verstocktere Menschen / als die Juden trage. Ihr gantzer Glaub ist nicht auff Moysen / sondern auff lauter Fabulen und Satzungen der Rabbiner gegründet." (S.445: Anmerckung. "Von der Juden Glückseligkeit.") - Buchblock durchgehend etwas gebräunt; einige Seiten leicht fleckig; wenige kl. Randläsuren u. Eselsohren, sonst ein gutes Expl.

 

512.  [Pachtler, Georg Michael]: Der Prozeß de Buck in Brüssel (13. bis 16. Mai 1864) vor dem Richterstuhle der Wahrheit. 2. Aufl. Freiburg i. Br., Herder’sche Verlagshandlung, 1865. IV, 106 S., 1 Bl., Gr.-8°, Marmorierter Pappband d. Zt.

Die EA erschien unter dem Titel "Die Geheimen und der Prozeß de Buck in Belgien ein Mahnruf an die Katholiken". - Eine Schrift gegen Geheimgesellschaften, die nach Pachtler die katholische Kirche, ja das ganze Christentum ausrotten wollen, in erster Linie aber die Jesuiten. Die Freimaurer werden dabei als "Vorhof für das eigentliche Heiligtum der satanischen Macht" bezeichnet (S.5) Die wahren Geheimen sind die Männer der "hohen Venta". Die Mittel ihres Kampfes sind: "Vergiftung der Jugend, Lostrennung des Mannes von der Liebe zum häuslichen Herde durch Volks-, Musik-, Turn- und Menschenvergötterungsfeste, Sturz der Throne und der Altäre, um den gefallenen Menschen in allen seinen Leidenschaften auf den Thron zu setzen und jene schauerliche Nacht des vorsündfluthlichen Heidenthums heraufzubeschwören." (S.7). - Im Hauptteil geht es um Benedict Franz de Buck, der von seinen 46 Lebensjahren bereits 26 im Gefängnis verbracht hatte. Aufgrund seines lasterhaften Lebenswandels hat ihn sein wohlhabender Oheim Wilhelm Joseph de Boey, der einen grossen Teil seines Vermögens den Jesuiten stiftete, enterbt, aber dennoch den Jesuiten-Pater Lhoir beauftragt, de Buck mit Geld zu unterstützen, sollte er Buße zeigen. De Buck versuchte daher von Lhoir Geld zu erpressen, was jedoch nicht recht gelang, so dass er ihn auch einmal mit einer Pistole bedrohte u. erneut im Zuchthaus landete. Von dort schrieb er Briefe an Lhoir u. die Jesuiten, dass sie ihn beraubt u. sich gegen ihn verschworen hätten u. drohte alle Beteiligten umzubringen. Zu dieser Morddrohung der Prozess in Brüssel, dessen zahlreiche Zeugen-Dialoge hier wieder gegeben sind. Skandlös in diesem Prozess wurde, dass Lhoir u.a. berichtete, was de Buck ihm geschrieben hatte u. de Bucks Anwalt behauptete nun der Jesuitenpater hätte das Beichtsiegel gebrochen. De Buck wurde freigesprochen u. die Masse rief: "Die Geschworenen haben de Buck freigesprochen; - also sind die Jesuiten Fälscher von Briefen [de Buck leugnete später, die Briefe geschrieben zu haben], also haben die Jesuiten Erbschleicherei getrieben, also das Beichtsiegel gebrochen [...] also nieder mit den Jesuiten!" (S.101). Vorliegende Schrift will gegen diese, von den "Geheimen" weiter verstreuten u. gestützten Anschuldigungen aufklären. - Einband mit zwei Rückenschildern; Bibliotheksstempel auf Vorsatz; leicht fleckiger Titel, sonst ein gutes Expl.

 

513.  Petz an der Ecke, Julius: Die Feinde des Volkes und ihr Wirken. Wien, Verlag "Austria" Franz Doll, 1906. 26 S., Gr.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Heftige katholische Propaganda- u. Hetzschrift gegen Freimaurer, Juden u. die "sozialdemokratische Heilslehre": "Wären diese von den Geldsüchtigen ins Volk geworfenen Schlagworte Wahrheit, so müßten doch die Nichtkatholiken, zum Beispiel die Chinesen, die Türken, die Australneger, die Juden u.s.w. auf der höchsten Stufe der Kultur stehen [...] Man nenne uns ein einziges akatholisches Volk, welches in Hinsicht auf Moral, Kunst, Wissenschaft und Bildung höher steht als das katholische! [...] Am lautesten aber schreien: ‘Los von Rom!’ - die Ehebrecher, Mädchenverführer, Mädchenhändler und - Alkoholiker." - Ein gutes Expl. mit kl. Besitzervermerk.

 

514.  Ritter, Pfarrer Gaston: Das Judentum und die Schatten des Antichrist. 1. Aufl. Wien, Verlag Styria, 1933. 96 S., Kl.-8°, Illus. O-Karton

Antisemitische Schrift mit kirchlicher Imprimatur, nach dem Autor arbeiten Juden Hand in Hand mit den Freimaurern u. den Bolschewisten zusammen (u.a. mit Schilderungen über die sadistischen Quälereien in Russland). Für das "Endziel" der Verschwörung werden neben dem "Protokolle der Weisen von Zion" auch die Offenbarung Johannis u. die Weissagungen von Lehnin (um 1300), herangezogen. Zitat zum "Ausblick": "Der Zionismus mit seinem Welteroberungsprogramm rüstet schon seine Janitscharen zum Generalsturm, die Freimaurerei nämlich und ihre Legionen. Doch diesmal gelingt es ihnen nicht. Im Plan Gottes ist die Welt für den Antichristen noch nicht reif. Der Mensch denkt und Gott lenkt! ‘Frühling wird es noch einmal!’" (S.85) - Einband leicht betossen u. fleckig; Rücken angerissen u. sauber geklebt; einige Bleistiftanstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

515.  Schulze-Berghof, Paul: Spartakus der Illuminaten-General. Roman. Erstausg. Berlin u. Leipzig, Wolf Heyer Verlag, [1934]. 483 S., 2 Bll., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag

"Der dunkle, geheimbündlerische Gegenspieler von Goethe und Schiller als schicksalhafter Träger kultureller Fein- und Weltmächte [...] Denn Spartakus - Adam Weishaupt - das ist der Mephisto-Geist deutschen Menschen-, deutschen Volkstums in Person, der nihilistische Machtwille einer politischen Unterwelt im Kampfe wider die schöpferischen Lichtkräfte der germanischen Rassenseele." (Klappentext) - Ein sehr gutes Expl.

 

516.  Semigothaismen. Allgemeines und Persönliches vom Semigothaismus. Beiträge Zu dessen Sein und Werden, nebst einer Auswahl der wertvollen Äußerungen aus den dies- und jenseitigen Lagern über die semigothaischen Ereignisse, Um- und Zustände vorzüglich des Jahres 1913. München, Kyffhäuser-Verlag, 1914. XVI, 399 S., 30 S. u. 3 Bll. (Vlg.-Anz.), mit Frontispiz (Ewno Asew, kais. russ. Staatsrat), 12°, Silber- u. blindgepr. O-Leinen

Bösartige antisemitische Hetzschrift mit Mitteilungen um den sogenannten "Semigotha", dessen erster Jahrgang 1912 im gleichen Verlag erschienen war. - Einband leicht bestossen u. berieben; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

517.  Zemke, Kurt: Europa am Scheidewege. Beuern (Hessen), Edelgarten-Verlag Horst Posern, [1933]. 71 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen

Eine der wenigen Schriften zu "Paneuropa", dem Freimaurerei, Rosenkreuzertum u. Illuminatenwirtschaft im Weg stehen. U.a. über: Ideal- u. Zweckeuropa; Das Katholische Europa; Plan- u. Wahneuropa; Die Vereinigten Staaten von Germanien; Anhang: Stimmen zum Germanischen Staatenbunde. - Ein gutes Expl.