ARCHIV - Katalog 16 - Alchemie und alte Rosenkreuzer

Auf dieser Seite können Sie die Angebote zu Alchemie und Rosenkreuzerei aus unserem 16. Katalog antiquarischer Bücher nachlesen. 


1.     [Abraham Eleazar, Pseud.]: [R. Abrahami Eleazaris Uraltes Chymisches Werck]. Kurzer doch deutlicher Schluessel derjenigen fremden Woerter, welche in Abraham dem Juden enthalten sind, wodurch den Liebhabern der edlen hermetischen Wissenschaft ein sonderbares Licht gegeben wird. [1760]. 6 Bll., 104 S., 6 Bll. (Register), 122 S., 7 Bll. (Register), im Text 48 Holzstiche (davon einer blattgroß) u. Vignetten, Kl.-8°, Pappband d. Zt.

Vollständiger Haupttext (der aber in umgekehrter Reihenfolge eingebunden wurde), es fehlen Titel, Zwischentitel, Vorrede u. die 15 gestochenen Taf. sowie das Frontispitz. Druckstöcke der Textholzschnitte, Bildvignetten u. Druckbild sind identisch mit der Ausgabe von 1760. Vgl. Ackermann IV/2 : "Von hervorragender Seltenheit."; Kopp II, 314-317: "[...] so selten kommt Abraham Eleazars Schrift vor, dass wenn sie in einem Antiquariats-Katalog aufgeführt ist, das Einem, der für derartige Bücher Interesse hat, auffällt, obgleich sich diese Schrift weder in Joh. Jac. Bauer [...] noch in Brunet [...] oder Graesse [...] verzeichnet findet." - Das Pseudonym des Verfassers blieb ungeklärt, nach Ferguson soll es der Hrsg. Julius Gervasius aus Schwarzburg sein, über den ebenfalls keine Angaben vorliegen. - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; Rücken u. Deckel mit Standortvermerk; Vorsatz mit Besitzervermerk; Titel" gestempelt "Loge Minerva zu den drei Palmen Leipzig" u. mit Bleistiftsignatur; ganz wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein sehr gutes Expl.

 

2.     Archarion: Von wahrer Alchemie. Die Bereitung des Steins der Weisen im Innen und Außen in Theorie und Praxis mit dem Testament der Bruderschaft des Gold- und Rosenkreuzes. 1.  Aufl. Freiburg i. Br., Verlag Hermann Bauer, [1967]. 218 S., mit (tlw. farbig) Abb. im Text u. auf Taf., 4°, Goldgepr. O-Leinen

"Vorliegende Schrift behandelt erstmalig mit deutlichen Worten Theorie und Praxis der äußeren Alchemie sowie einiger, heute schon fast vollständig vergessener und in das Reich der Fabeln verwiesener, verwandter Disziplinen und bezieht sich auf die innere nur insofern als es angebracht erscheint, Unterschiede und Zusammenhänge aufzuzeigen [...] Über den Text des zweiten Teiles, der Praxis, sei gesagt, daß es sich hier um die ungekürzte [...] Wiedergabe des nur in einer Handschrift aus dem 18. Jahrhundert existierenden Exemplars des ‘Testaments der Bruderschaft des Gold- und Rosenkreuzes’ handelt." - Ein gutes Expl.

 

3.     Bauer, Prof. A[lexander Anton Emil]: Chemie und Alchymie in Österreich bis zum beginnenden XIX. Jahrhundert. Eine Skizze. Erstausg. Wien, Verlag Rudolf Lechner, 1883. 85 S., mit illus. Titel, einer Textabb. u. einer doppelblattgr. Taf., Kl.-8°, Priv. Halbleinen mit montiertem O-Deckel 

Einband etwas fleckig u. tlw. berieben; zwei Ecken abgewetzt; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

4.     [Belin, Jean Albert]: Die wunderlichen Begebenheiten Deß Vnbekandten Philosophi, In Such- und Findung deß Steins der Weisen. In vier Bücher eingetheilet: In deren letztern so deutlich und klar geredet wird / wie man denselben machen soll / daß noch niemahls mit solcher Auffrichtigkeit davon geredet worden. Aus dem Frantzösischen in Teutsche übersetzt von Johannes Langen. -  [ANGEBUNDEN:] Chymisches Zwey-Blat / Das ist Zwey vortreffliche Chymische Tractätlein: Das erste / Eröffneter Eingang zu deß Königs verschlossenem Pallaste Anonymi Philalethæ. Das ander / Von dem Stein der Weisen / wie man den recht bereiten soll / Fratris Ferrarii Monachi. Beyde zum ersten mahl ins Teutsch übersetzet von Johann Langen. Franckfurt u. Hamburg, Verlegt durch Christian Guthen/Buchh. druckts Johann Görlin, 1673, 1674. 143 S. / 94 S.; 1 Bl., 72 S.; bei beiden der Titel in Schwarz u. Rot, Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Text 

Belin: VD17 3:001019M; Ferguson II, 556; Duveen S.65 (Anm.); Ferchl S.592. Seltene erste deutsche Ausgabe von "Les Aventures du Philosophe inconnu, en la recherche et l’invention de la Pièrre Philosophale", das zuerst 1646 in Paris erschien war. Vgl. J. Neu 379; Ferchl S.34 u. Duveen S.65: "Not in the Young collection [...] Caillet (I,925) informs us that this curious and rare work was written by Abbé Belin who was notorious under Henri III and IV for his lengthy and fruitless searches for the Philosopher’s Stone which embittered him and caused him to write this interesting satire aimed at the alchemists. Belin was a benedictine monk and Bishop of Belly." Ferguson sieht allerdings Belins Verfasserschaft nicht als gesichert an. -- Zum angebundenen Titel: VD17 23:641853M; Brüning, V. F. Bibliographie der alchemistischen Literatur 2284; Ferguson II,7f; Kopp II,338. Frühe Ausgabe der Lange’schen Übertragung von Eirenäus Philalethes’ (bzw. Th. Vaughn) "Introitus apertus ad occlusum regis Palatium" (1667) u. eines weiteren Textes nach einer unbekannten (fingierten?) Vorlage. Ferguson erwähnt noch eine Ausgabe Hamburg 1672. - Über den Übersetzer Johann Langen ist nur bekannt, dass er ein aus Schlesien stammender Mediziner war u. in Hamburg lebte. - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; beide Innendeckel mit Besitzervermerken u. Anmerkungen; Titel fleckig u. leimschattig (Exlibris "Hugo Schneider Berlin" verso); Seiten gebräunt u. tlw. fleckig; einige Unterstreichungen u. Anmerkungen von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

5.     Elias Artista Hermetica [d.i. Friedrich Christoph Oetinger]: Das Geheimnis von dem Salz, als dem Lebensbalsam und dem Schatz aller Schätze oder des Salzes göttliche Eigenschaften und Wunderwirkungen zu freudigem und langem Leben. Göttlicher Weisheit zum Lobe, auch zur Verherrlichung des himmlischen Salzbundes und den Menschen zum Vortheil geschrieben von Elias Artista Hermetica. Getreu nach der Ausgabe von 1770 erneuert. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1862. 160 S., Kl.-8°, Priv. Interimskarton mit montiertem O-Deckel 

Friedrich Christoph Oetinger (1702-1782), lutherischer Theologe u. Anhänger des Pietismus. Er beschäftigte sich mit fast allen Wissenschaften u. schrieb weit über 100 Werke mit denen er viele Dichter u. Zeitgeister beeinflusste (vgl. ADB 24 /1887, S. 538ff). Hin u. wieder verwendete er das Pseudonym "Elias Artista Hermetica". - Einband leicht fleckig u. bestossen; Titel leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

6.     Glauber, Johann Rudolph: Theutschlandes Wohlfahrt. Vierter, Fünffter (mit Appendix) und Sechster Theil [von 6]. Vierter Theil: Darinnen viel herzliche und nützliche dinge dem Vaterland zum besten bekannt gemacht werden, und neben Bereitung guter kräftigen metallischen medicinalischen Confecturen, auch güldische Geträncke zu bereiten gelehret wird [...]. - Fünffter Theil. Darinnen gründlich und außführlich tractiret was Alchymia sey [...]. - Appendix Uber des Teutschlandes Wohlfahrt. Fünffter Theil [... ]. - Sechster und Letzter Theil. Darinnen nicht allein diejenigen Stücke, so in dem fünfften Theil albereit bekant gemacht, noch mehrers erläutert, sondern auch, waß noch weiters zur Defension deß Vaterlandes gegen dem Türcken daß allernötigste zuwissen, offenbahret wird [...]. Erste deutsche Ausg. Zu Ambsterdam, Bey Johan Jansson, 1659, 1660, 1660, 1661. 148 S., 2 Bll., mit einer Kupfertaf. / 37 S., mit einer Kupfertaf. / 71 S. / 63 S., Kl.-8°, Späterer Pappband mit Rückenschild (alles zus. in einem Bd.)

Neu 1686; Ferguson I, 327; Ferchl 187f: "4. Theil (metallische Arzneien, guldische Getränke), 5. Theil (Alchymia), 6. Theil (Chem. Kriegsmittel gegen die Türken), Appendix zum 5. Theil ‘Trost der Seefahrenden von Hunger und Durst, wie auch solchen Krankheiten etc. bewahren können ect’." - Sammelwerk zur Nationalökonomie. Glauber versucht u.a. zu zeigen, wie Deutschland sich von den Verlusten des Dreißigjährigen Krieges durch Nutzung seiner reichen Bodenschätze schnell erholen kann. Dieser Ansatz betrifft überwiegend die ersten, hier nicht vorliegenden Teile, von denen diverse Separatdrucke existieren. - Zu Glauber (1603/04-1670) siehe Biedermann S.181f; Knopp S. 55f u. Schmieder S. 408f. - Einband leicht berieben, bestossen u. fleckig; erster Titel mit zwei gelöschten Stempeln; Seiten tlw. etwas fleckig; mit einigen Anmerkungen von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

7.     [H. d’Atremont]: MINERALOGIA, Oder Chymischer Schlüssel / Das ist: Kurtzer Bericht / wie man aller Metallen und Mineralien Natur und Eigenschafft auff das leichteste erkundigen und erforschen solle; Auch wird ein naher Weg zu dem Universal zu gelangen gewiesen und dargethan; Zuletzt Wird das spargirte Rätzel: Ich bin weder Geschöpff noch ein Schöpffer [et]c. Auff Philosophische Art deutlich erkläret/ Vorgesteller von THEOPHILO. [1. Aufl.] Franckfurt, In Verlegung Joh. Ziegers Buchhändler in Nürnberg, 1706. 23 Bll., 466 S., mit kl. Fig., 8°, Pappband d. Zt.

Ferguson II,443; Ferchl 532; Neu 4018; nicht bei Duveen, Kopp u. Schmieder. - Neuauflage des 1703 erschienenen Werkes "Mineralogia, Oder Der Philosophen deutliche Erklärung, Und Wohl-gegründetes Urtheil, über das Eröffnete Grab Der Armuth", das im ersten Bogen einen neuen Text (dtsch. u. lat.) enthält. Wurde auch in einer Variante mit nur 464 S. gedruckt (ohne das erste Wort der nächsten Seite rechts unten u. dem nachfolgenden "Epilogue"). Das Werk enthält die kommentierte Übersetzung von H. d’Atremont: Le Tombeau De La Pauvreté ("Das Eröffnete Grab Der Armuth". Zur franz. EA 1672: Caillet 500; Ferguson I,53), mit einer Gegenüberstellung in dtsch. u. franz. Sprache u. kl. alchem. Symbolen im Text. Nach der Universitätsbibliothek Basel ist "Theophilo" das Pseudonym von Jacob Hertel (1536-1564) Schweizer Theologe, Philologe; Rektor u. Diakon in Basel; was nach der Chronologie unmöglich ist. Nach Gatterer: Mineralogischen Literatur, 1798-9: 1,24. u. LKG: XII 10 & XVI 27b. wird die Bearbeitung Iren Faust (1660-?) zugeschrieben, über den sich ebenfalls nichts ermitteln ließ. - Einband berieben u. bestossen; ein Innengelenk aufgeplatzt (aber fest); durchgehend gebräunt u. leicht braunfleckig; ein Blatt mit kl. Papierläsur u. geringfügigem Textverlust, sonst ein gutes Expl.

 

8.     Horlacher, Conrad: Kern und Stern der vornehmsten Chymisch-Philosophischen Schrifften. Einleitung Karl H. Frick. Photom. Nachdruck der Ausg. 1707. Graz, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, 1975. XXXIV S., 18 Bll., 422 S., 13 Bll., 8°, O-Kunstleder

(= Fontes Artis Chymicae 3). - Vollst. ursprünglicher Titel: Bibliotheca chemico-curiosa. D. Mangeti enucleata ac illustrata. Das ist: Kern und Stern / Der vornehmsten Chymisch-Philosophischen Schrifften / Die in D. Magneti Bibliotheca Chemico-Curiosa befindlich sind. Welche mit sondernbaren Anmerckungen allerseits erläutert / daraus auch die vornehmste Chymische Denck-Sprüche und bewährteste Experimenta excerpiret oder kürtzlich / jedoch aber mit sonderbarem nutzbringenden Fleiß zusammen-getragen / auch also in drey Classes abgetheilet und herausgegeben Durch Conrad Horlachern (Frankfurt 1707). - Enthält "die weitgehend unbekannte Kurzfassung der Traktatsammlung des französischen Arztes Jean-Jacques Manget (1652-1742), die der Ulmer Arzt Conrad Horlacher 1707 - also fünf Jahre nach der Publikation von Mangets ‘Bibliotheca Chemica Curiosa’ - herausbrachte. Als Liebhaber der chymischen Kunst bemühte sich Horlacher, die wichtigsten Textstellen des zweibändigen Originalwerkes aus ihrem Beiwerk herauszulösen und sie, mit interessanten Kommentaren versehen, in die deutsche Sprache zu übersetzen. Auf diese Weise entstand praktisch eine neue Schrift, eine der wichtigsten deutschsprachigen Sammlungen vom Beginn des 18. Jahrhunderts." (Verlagstext) - Neuwertig.

 

9.     [Kirchweger, Anton Joseph]: Aurea Catena Homeri. Das ist: Eine Beschreibung von dem Ursprung der Natur und natürlichen Dinge, wie und woraus sie gebohren und gezeuget, auch wie sie erhalten und wiederum in ihr uranfängliches Wesen zerstöret werden, auch was das Ding sey, welches alles gebähret und wieder zerstöret, ganz simpliciter nach der Natur selbst eigner Anleitung und Ordnung mit seinen schönsten natürlichen rationibus und Ursachen überall illustriret. Neue Auflage, welche nach einem accuraten und vollständigen Manuscript fast auf allen Blättern verbessert, und an sehr vielen Orten um ein grosses Theil vermehret in Zwey Theilen, weil kein echter dritter Theil vorhanden ist. Mit Königl. Poln. und Churfl. Sächs. allergn. Privilegio. - [ANGEBUNDEN:] Aurea Catena Homeri. Dritter Theil DE TRANSMUTATIONE METALLORUM, oder Eine Beschreibung Von den Tincturen, wie solche aus allen Ertzen, Metallen ect. können zubreitet und dadurch die geringere Metallen und Edelsteine in bessere verwandelt werden, Nebst einer curieusen Historischen Nachricht, Von Verwandelung Der geringeren Metallen in Bessere. Von einem aufrichtigen Liebhaber der Chymie. - [ANGEBUNDEN:] Curiöse Historische Nachricht Von Verwandelung der geringen Metallen in Bessere Zu Ergötzung der Gold-begierigen LABORANTEN herausgegeben Von Johann Gottfried Meister Chim. Erfurt. (1 u. 2. ) in 2. Ausg., (3) Erstausg.? (1) Leipzig, verlegts Samuel Benjamin Walther / (2 u. 3) Franckfurth und Leipzig, o.V., 1728, 1727, 1727. 7 Bll. (Titel in Rot u. Schwarz), 406 S., 8 Bll. (Register), mit 2 gefalt. Kupfertaf. u. zwei schematischen Darstellungen (eine in schwarz-rot) / 4 Bll., 59S., 1 Bl. / 92 S., 1 Bl., Kl.-8°, Pappband (um 1820) mit handschrftl. Rückentext

Ferguson I, 469f.; Caillet I, 543-546; Duveen 323; Rosenthal 487 (Ausg. 1757); Kopp II, 208f; Vgl. Wolfstieg IV, 10720. - Zweite Ausgabe des einflußreichen Werkes, wichtig zum Verständnis der Gold- und Rosenkreuzer (vlg. Mack: Die goldene Kette Homers; 1905). Die EA des Buches erschien anonym 1723, drei Jahre später folgte ebenfalls anonym ein dritter Teil, der Kirchweger untergeschoben wurde (vgl. Ferguson I,35; Duveen S.24 u. 323; Neu 2160-62; Caillet 543,545 u. 546; Rosenthal 487; Ackermann IV,99). Nach weiteren Aufl. wurde das Werk 1781 erneut hrsg., von den Berlinern Gold- und Rosenkreuzern Wöllner u. Jugel, allerdings unter dem Haupttitel "Annulus Platonis" [= Aurea Catena Homeri = Goldene Kette des Homer]. Sogar Goethe befasste sich mit Kirchweger (gest. 1746): "Mir wollte besonders die Aurea Catena Homeri gefallen, wodurch die Natur, wenn auch vielleicht auf phantastische Weise, in einer schönen Verknüpfung dargestellt wird." (Dichtung und Wahrheit) - Der erste Teil lautet: De generatione Rerum. Von der Zeugung und Geburt der natürlichen Dinge. Der Zweite: De Corruptione Rerum & Anatomia Earum. Von der Zerstörung und Zerlegung der natürlichen Dinge. - Die schematische Darstellung zeigt die "Goldene Kette des Homer", eine gefaltete Kupfertaf. "Abyssus Duplicata". - Bei dem letzten angebundenen Titel von Johann Gottfried Meister (KVK nennt ihn als Hrsg. u. den Ital. Federico Gualdi als "Beiträger") war kein bibliografischer Nachweis durch die bekannten Nachschlagewerke möglich. - Einband leicht fleckig, bestossen u. etwas beschabt; Aussengelenke am unteren Kapital angeplatzt; Innendeckel u. Vorsatz mit Besitzervermerken; fast durchgehend gebräunt u. braunfleckig; das dritte angebundene Werk mit seltenen kl. Unterstreichungen; hinteres Innengelenk angeplatzt, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

10.   Kirchweger, Ant[on] Joseph: Microscopium Basilii Valentini, Sive Commentariolum Et Cribrellum über den großen Kreuzapfel der Welt, Ein Euphoriston der ganzen Medicin, Ex Theoria Et Praxi Grauinii Composuit Ant. Josephus Kirchweger De Forchenbron, V. M. Doctor in Mährisch Kromau, allen Philo-Medicis, Chymicis, Pharmacopaeis, Chirurgis Et Singulis Medicinae Amatoribus Chymicaeque Artis Praeprimis Fautoribus, zu ihrem freundlichen Faueur und Beneuolenz ; Ein Compendium der ganzen chymischen Scienz und Physica Hermetica Concentrata; ein Werk, so noch nie gesehen worden, höchst nützlich zur Praxi und der jetzigen Welt höchst nöthig. Einzige posthume erschienene Ausg. Berlin, o.V., 1790. X, 11-172 S., 2 w. Bll., [so kmpl.], 8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Duveen S.323; Ferguson I,470 (Anm.); J. Neu 2159; Rosenthal 489; Ackermann IV/100; Slg. du Prel 123; vgl. Biedermann 249. - Anton Joseph Kirchweger aus Forchenbronn war als Arzt in Mährisch Kronau u. in Gmunden tätig; er starb 1746. In seinem vorliegenden Kompendium medizinisch-technischer Untersuchungen will er beweisen, dass Antimonpräparate (deren Kenntnis er Basilius Valentinus verdankt) ein Allheilmittel darstellen. Kirchweger ist dabei ganz von der Ideenwelt der Gold- und Rosenkreuzer beeinflußt; selbst Goethe befaßte sich mit seinen Schriften. - Titel angestaubt; eine Ecke bis S.83 schwächer werdend fleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes, breitrandiges Expl.

 

11.   Maack, Dr. Ferdinand: Das Wesen der Alchemie. 3.-4. Aufl. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1920]. 39 S., 8°, O-Karton

(= Die Okkulte Welt 18). - Dr. med. Ferdinand Maack (1861-1930) erfand u.a. einen Handstrahlenanzeiger, in Hamburg gründete er 1923 eine Rosenkreuzer-Gesellschaft (siehe Miers). - Unbeschnitten; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

12.   Pedemontanus, Alexis und Hanß Jacob Wecker (Übers.): Kunstbuch Des Wolerfarnen Herren Alexij Pedemontani / von mancherleyen nutzlichen vnnd bewerten Secreten oder Künsten / jetzt newlich auß Welscher vnd Lateinischer Sprach ins Teutsch gebracht / durch Doctor Hanß Jacob Wecker / Stattartzer zu Colmar. Mit Keys. Majest. Gnad und Freyheit / in sechs jahren nicht nach zu trucken. [Erster] und Zweiter Theil. [ANGEBUNDEN] Kunstbuch. Ein nutzliches Büchlein von Mancherleyen Künstlichen Wassern / Ölen vnd Weinen / jetzt newlich ins Teutsch gebracht [wie das vorige]. Basel, In verlegung Ludwig Königs, 1616, 1616. 8 Bll. (1w.), 343 S., 9 Bll. / 3 Bll., 199 S., 6 Bll. // 3 Bll., 86 S., 2 Bll., Kl.-8°, Pergament d. Zt. (alles zus. in einem Bd.)

VD17 14:677819S; Ferchl S.455 (unter Rosello); Ferguson I,22 (zur Ausg. 1573 vom gleichen Übersetzer u. Verleger) u. II,534. - Die ital. EA erschien 1555/56 in Venedig. Beim Autor Alexis Pedemontanus (bzw. Allesio Piemontese) wird angenommen, dass es sich um das Pseudonym des ital. Poeten u. Alchemisten Giramolo Ruscelli (bzw. Hieronymus Rosello, 1520-1566) handelt, was Ferguson allerdings verneint. - Das Werk beschreibt zahlreiche Kunstgriffe u. Rezepte zur Herstellung von Kräutertränklein, von Farben, Tinten, Sublimat, Borax, Salpetersäure, Branntweinen, Schönheitsmitteln usw. durchsetzt mit Angaben zur volkstümlichen Magie u. Medizin. - Das angebundene Werk, ebenfalls ein von Johann Jacob Wecker (1528-1586) übersetztes "Kunstbuch", widmet sich v.a. dem Destillieren u. gibt v.a. Anleitungen für versch. "Wasser" gegen Krankheiten sowie Hinweise zur Herstellung versch. Weine. Wecker ist v.a. bekannt für sein Apothekenbuch "Antidotarium generale" (Basel 1553). - Alle drei Teile mit Register. - Einband fleckig u. am oberen Kapitel beidseitig angerissen; Besitzerstempel; rote Titelfarbe wie immer sehr blass gedruckt; Titel mit Bibliotheksstempel u. wie auch das letzte Blatt mit handschrftl. Besitzeintrag des Karmeliterkonvents in Würzburg; durchgehend etwas gebräunt oder braunfleckig, hin u. wieder angeknickt; hinterer Vorsatz angerissen; gesamt dennoch ein gutes Expl.

 

13.   Roth-Scholtz, Friedrich: Deutsches Theatrum Chemicum. I., II. und III. Theil [kmpl.]. Auf welchem der berühmtesten Philosophen und Alchymisten Schrifften, Die von dem Stein der Weisen, von Verwandlung der schlechten Metalle in bessere, von Kräutern, von Thieren, von Gesund- und Sauer-Brunnen, von warmen Bädern, von herrlichen Artzneyen und von andern grossen Geheimnüssen der Natur handeln, welche bißhero entweder niemals gedruckt, oder doch sonsten sehr rar worden sind. Vorgestellet werden durch Friedrich Roth-Scholtzen. Herrenstadio-Silesium. Einzige Ausg. Nürnberg, bey Adam Jonathan Feißeckern, 1728-1733. (I) 2 Bll., 26 S., mit gest. Frontispiz; 1 Bl., 680 S., mit 3 Taf. (Prager Medaillien); 1 Taf. (Raphaim Vorbothe der am Himmel der Weisen hervorbrechenden Morgenröthe); 5 Taf. (zu Basilius Valentinus); 32 S.; 350 S., mit Textholzschnitten u. Vignetten [es fehlt eine Falttaf.] / (II) 22 S., mit gest. Frontispiz u. 1 Textkupfer; 935 S., mit 2 Taf. (eine gefaltet), Textholzschnitten u. Vignetten. / (III) 46 S., mit gest. Frontispiz (John Dee) u. 1 Textholzschnitt; 960 S., mit 1 Taf. (Edward Kelly), zwei Textholzschnitten u. Vignetten, Kl.-8°, Halbpergament d. Zt. mit Rückentext (3 Bde.)

Ferguson II,298ff (mit genauer Aufstellung der Schriften); Duveen 518; Caillet 9618; Mellon II,153; Neu 3566; Ferchl S.456; Kopp II,S.342; Schmieder S.517; Biedermann S.344ff. - Einzige Ausgabe der äußerst seltenen Sammlung. Enthält insgesamt 52 alchemistische u. rosenkreuzerische Abhandlungen, die tlw. vom Hrsg. Roth-Scholtz eingeleitet bzw. erläutert werden. Unter den Autoren Basilius Valentinus, Roger Bacon, Helvetius, Hautnorthon, Becher, Faber, Korndorffer, Rudolf, Sperber, Langelott, Alethophilus, Johann von Tetzen, Antonius de Abbatia, Edward Kelley, Thomas Vaughan sowie zahlreiche anonyme Traktate. Ein von Roth-Scholtz geplanter 4. Band kam nicht mehr zur Veröffentlichung. - Inhalt BAND I: Vorrede, 26 S. - (1) Joh. Franc. Buddei: Historisch- und Politische Untersuchung von der Alchemie, S.1-146. - (2) Georg Philipp Renters: Bericht von der Alchemie, S. 147-218. - (3) Wilhelm Freyh. von Schrödern: Nothwendiger Unterricht vom Goldmachen, S. 219-288. - (4) Treuhertzige Warnungs-Vermahnung [...] von einem Liebhaber der Wahrheit, S. 289-312. - (5) Leonhard Müllern: Gründlicher Bericht von der Generation und Geburt der Metallen, S. 313-330. - (6) Wahrhaffter und in der Natur gegründeter Bericht von der Generation und Regeneration der Metallen, S. 331-338. - (7) Josaphat Friedrich Hautnorthon: Dritter Anfang der Mineralischen Dinge, S. 339-390. - (8) Chrysogono de Puris: Das pontische Oder Mercurial-Wasser der Weisen, S. 391-414. - (9) Eugenii Philalethae: Die Wasser vom Aufgang, S. 415-480. - (10) Johannis Friderici Helvetii: Guldenes Kalb, S. 481-556. - (11) Johann Pordäsche: Philosophisch Sendschreiben vom rechten und wahren Steine der Weisen, S. 557-596. - (12) Johannis de Monte Raphaim: Vorbothe, der am Philosophischen Himmel hervor brechenden Morgen-Röthe, S. 597-637. - Register S. 638-652. - (13) Fr. Baslii Valentini: Triumph-Wagen des Antimonii, S. 653-680. - Vorrede S. 1-32. - Anmerkungen von Theodor Kerckring zum Triumph-Wagen des Antimonii, S. 1-330. - Register S. 331-350. --- BAND II: Vorrede, 22 S. - (14) Bened. Nicol. Petraei: Critique über die Alchymistischen Schrifften, S. 1-86. - (15) Bedencken über die Frage: Ob die Transmutatio Metallorum möglich?, S. 87-112. - (16) Responsum einer berühmten Juristen-Facultät, S. 113-118. - (17) Julii Sperbers: Isagoge, das ist Einleitung zur wahren Erkenntnüß des Drey-einigen Gottes und der Natur, S. 119-196. - (18) Pantaleonis Tumulus: Das eröffnete Hermetische Grab, S. 197-258. - (19) Pantaleonis: Alchimistische Prüffung, S. 259-312. - (20) Pantaleonis: Metallisches Zweyblat, S. 313-380. - (21) Joel Langelott: Send-Schreiben, S. 381-406. - (22) Johann Heinrich Rudloff: Gründlicher Unterricht worinnen die Amalgamatio bestehe, S. 407-430. - (23) Ders: Extra-Ordinair Bergwerck, S. 431-498. - (24) Johannis Garlandii: Compendium Alchimiae, S. 499-530. - (25) Tabula Smaragdina Hermetis, S. 531-532. - (26) M. Arnoldi de Villanova: Erklärung über den Commentarium Hortulani, S. 533-550. - (27) Send-Schreiben von der Vortrefflichkeit der Chymischen oder vielmehr Philosophischen Schrifften des hochberühmten Petri Joh. Fabri, S. 551-566. - (28) Bartholomäi Korndorffer: Beschreibung wie die Edelgesteine, S. 567-618. - (29) Joh. Joachim Becher: Oedipus Chymicus, Oder Chymischer Rätseldeuter, S. 619-822. - (30) Johannes d’Espagnet: Das geheime Werck der Hermetischen Philosophie, S. 823-912. - Register, S. 913-935. --- BAND III: Vorrede, 46 S. - (31-37) Rogerii Baconii: Chymisch- und Philosophische Schrifften, S.1-226. - (38) Epistel oder Send-Brief des Kaysers Alexandri [...] darinnen Der Stein der Weisen durch ein Gleichnüß und Parabel sehr lustig und wohl beschrieben erkläret wird. - (39-40) Rogerii Baconii: Chymisch- und Philosophische Schrifften, S. 245-348. - (41) Responsum ad Fratres Rosaceae Crucis illustres, S. 349-356. - (42) Gloria Mundi, Sonsten Paradeiß-Taffel, S. 357-510. - (43) Ein ander Tractätlein gleichen Inhalts mit dem vorigen sehr nutzlich zu lesen, S. 511-536. - (44) Alethopili: Philosophische Betrachtung Von Verwandlung Der Metallen, S. 537-560. - (45) Warnungs-Vorrede wider die Sophisten und Betrüger, S. 561-606. - (46) Johannis Ticinensis: Chymische Schrifften oder Proceß Vom Stein der Weisen, S. 607-650. - (47) Anthonii de Abbatia: Send-Schreiben von dem Stein der Weisen, S. 651-680. - (48) [Ders.] Epistolae [...], S. 681-732. - (49) Edouardi Kellaei: Buch von dem Stein der Weisen, S. 733-798. - (50) [Ders.] Fragmenta quaedam, S. 799-800. - (51) Edouardi Kellaei: Via Humida, sive Discursus de Menstruo Vegetabili, S. 801-854. - (52) Aula Lucis, Oder: das Hauß des Lichts, S. 855-888. - Nachschrifft, S. 889-892. - Register, S. 893-960. --- Einbände etwas berieben u. bestossen; ein Rücken am Gelenk leicht angerissen u. mit kl. Fehlstelle; Beiträge durch Blattreiter getrennt; Seiten tlw. gebräunt u. fleckig; wenige Anstreichungen u. kl. Marginalien; in Bd.3 sind 4 Blatt angeknittert u. mit einer kl., hinterlegten Randläsur, sonst gute Expl. In Bd.I fehlt ein eingefalt. Stich eines Ofens, dafür liegen 4 eingefalt. zeitgenössische Taf. mit alchimistischen Öfen lose bei.

 

14.   Vere, Ketmia: Der Compaß der Weisen. Mit Kupfern. Originalgetr. Faksimile der Ausg. von 1779 bei Christian Ulrich Ringmacher. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1920. 386 S., mit einigen Abb. u. einer doppelblattgroßen Taf., 8°, Leinen mit Rückenschild

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Astrologie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Einundzwanzigster [XXI] Band). - Der vollst. Originaltitel lautet: Der Compaß der Weisen, von einen Mitverwandten der inneren Verfassung der ächten und rechten Freymäurerey beschrieben; herausgegeben mit Anmerkungen, einer Zueignungschrift und Vorrede, in welcher die Geschichte dieses erlauchten Ordens, vom Anfang seiner Stiftung an deutlich und treulich vorgetragen, und die Irrtümer einiger ausgearteter französischer Freymäurer-Logen entdeckt werden. - Das Werk enthält eine sehr umfangreiche Einführung u. Anmerkungen des ungenannten Hrsg., die den Hauptteil dieses Buches ausmachen. U.a. wird hier die (fiktive) Ordensgeschichte der Gold- und Rosenkreuzer wieder gegeben. Nach Frick ("Die Erleuchteten") war deren Autor der Geheimsekretär des österreichischen Kaisers Franz, Poqinier von Jolyfief, während sich hinter dem Pseudonym Ketmia Vere wahrscheinlich der Gold- und Rosenkreuzer Christian Erdmann von Jäger, ein Advokat aus Regensburg, versteckt. Der ebenfalls seltene "Compaß" von Adam Michael Birkholz (1746-1818) ist eine überarbeitete Ausgabe der vorliegenden Fassung. - Rücken etwas geblichen; papierbedingt gebräunt, sonst sauber u. gut.

 

15.   Völlnagel, Jörg: Splendor solis oder Sonnenglanz. Studien zu einer alchemistischen Bilderhandschrift. Erstausg. München u. Berlin, Deutscher Kunstverlag, 2004. 198 S., mit 24 farbigen Taf. u. 52 s/w Textabb., 4°, O-Leinen mit O-Umschlag

"Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist das älteste und [...] originale Splendor solis-Manuskript im Berliner Kupferstichkabinett, das um 1531/32 entstanden ist. Im Zentrum steht eine kunsthistorische Untersuchung und Einordnung der Bilder. Die 19 erhaltenen sowie die drei nur in Kopien vorliegenden Miniaturen werden ausführlich beschrieben, jeweils ergänzt durch einen Kommentar zu Inhalt und Bedeutung des Dargestellten [...] Entgegen bieheriger Zuschreibungen [...] verweisen zahlreiche Indizien auf eine Entstehung im Umfeld Augsburger Künstler. Insbesondere zu Werken von Jörg Breu dem Älteren." (Verlagstext) - Neuwertig.

 

16.   Volz, Gustav Berthold: Der Graf von Saint-Germain. Das Leben eines Alchimisten. Nach großenteils unveröffentlichten Urkunden. Deutsch von Friedrich von Oppeln-Bronikowski. Mit zahlreichen Bildtafeln. 1. Aufl., nummeriert (366 von 101-400). Dresden, Paul Aretz Verlag, [1923]. 381 S., 2 Bll., mit mehreren Taf., eine eingef., Gr.-8°, O-Halbleder mit goldgepr. Rücken u. Kopfgoldschnitt

Diese nummerierte Halbleder-Ausgabe (hellbraunes Ziegenleder) besitzt einen größeren Satzspiegel u. ist auf besserem Papier gedruckt; einige der Bildtafeln unterscheiden sich ebenfalls von der unnummerierten "Standardausg." - Um den Grafen von Saint Germain ranken sich zahlreiche Mythen, die vom unsterblichen Wiedergänger bis zum Zeitreisenden reichen. Seine letzten Jahre (1780-1784) verbrachte er in Schleswig-Holstein auf Schloß Louisenlund beim dem Landgrafen u. Freimaurer Carl von Hessen-Kassel. Im Keller des nicht mehr vorhandenen Alchemistenturms machten beide Experimente. Saint Germain entwickelte das "Carlsmetall", sowie neue Färbe- u. Gerbverfahren für die Otte’schen Manufakturen in Eckernförde. Als er am 1784 starb wurde er ebenfalls in Eckernförde in der dortigen St.-Nicolai-Kirche beigesetzt. - Vorliegendes Buch widmet sich zunächst allg. Darstellungen, Anekdoten u. Fälschungen, der 2. Teil gibt etliche Urkunden zur Lebensgeschichte des Grafen wieder. Mit Personen- u. Orttsgregister. - Etwas beschabte Vorderkante, sonst ein sehr gutes, frisches Expl.

 

17.   Welling, Georg von: Herrn Georgii von Welling Opus Mago-Cabbalisticum et Theosophicum. Darinnen der Ursprung, Natur, Eigenschafften und Gebrauch, Des Saltzes, Schwefels Und Mercurii, In dreyen Theilen beschrieben, und nebst sehr vielen sonderbahren mathematischen, theosophischen, magischen und mystischen Materien, Auch die Erzeugung der Metallen und Mineralien, aus dem Grunde der Natur erwiesen wird; Samt dem Haupt-Schlüssel des gantzen Wercks, Und vielen curieusen Mago-Cabbalistischen Figuren. Deme noch beygefüget: Ein Tractätlein von der Göttlichen Weißheit; Und ein besonderer Anhang, etlicher sehr rar- und kostbahrer Chymischer Piecen. Nunmehro das erstemahl also zusammen zum Druck befördert von einem Liebhaber Göttlicher und Natürlicher Geheimnüsse. [Erste vollst. Ausgabe]. Homburg vor der Höhe, Gedruckt bey Joh. Phillip Helwig, 1735. 4 Bll. (Titel in Rot u. Schwarz), 582 S., 11 Bll. (Register), mit 15 Kupfertaf. (darunter eine mehrfach gefalt.), 8°, Pergament d. Zt. 

Ferguson II, 543; Erste vollständige Ausgabe, die unter dem Namen des Verfassers erschien (wiederholt 1760 u. 1784 aufgelegt. Vgl. Caillet 11398/99). Nur der zweite Teil ist mit den Auflagen von 1719 (mit Monogramm) u. 1729 (unter "Sallwigt") identisch. - Vgl. zu anderen Ausg.: Rosenthal 904; Ackermann IV/629: "Es ist (aus ‘Dichtung und Wahrheit’, Buch 8) bekannt, daß der junge Goethe mit Fräulein von Klettenberg das Buch studierte."; Kopp II, 239-246: "Dieses Werk schrieb er offenbar nach innerster Überzeugung, dasselbe ist kein Speculations-Fabrikat, wie es so viele auf Geheimwissen und namentlich auf die Alchemie bezüglicher Schriften jener Zeit waren. Aber sein durchaus mystischer Inhalt ist höchst unklar [...] Ich erinnere mich für keine vor dem Welling’schen Werk erschienene alchemistische Schrift, daß in ihr ‘die feurigen Wasser’ unter Beilegung einer solchen Bedeutsamkeit vergeführt wären. Aber in später veröffentlichten alchemistischen Büchern sind sie als etwas für die Hermetische Kunst besonders Wichtiges behandelt." (siehe: Ketmia Vere "Compaß der Weisen") - Nach Karl R.H. Frick (Die Erleuchteten, S.54) wurde das "Opus Mago-Cabbalisticum et Theologicum (sic!)" zu einem der wichtigsten Lehrbücher der Gold- und Rosenkreuzer. - Die Kupfertafeln zeigen geometrische Figuren, kabbalistische Symbole u. versch. schematische Darstellungen der geistigen Spähren. - Einband fleckig u. bestoßen; ein Deckel mit Teilabriss des Pergaments; Innendeckel mit montierter alter Erklärung der Kalenderzeichen; Titel mit kl. Stempel "Königliche Handbibliothek"; Seiten durchgehend gebräunt u. tlw. etwas fleckig; ein Eckabriss ohne Textberührung, sonst ein gutes Expl.

 

18.   Wetterer, Franz Z.: Gesammelte Wegzeichen für Heilsucher. [ENTHÄLT u.a. als kmpl. Nachdruck: Steffan Michelsbacher: Cabala, Spiegel der Kunst- und Natur: in Alchymia. Augspurg 1616]. Erstausg. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1931. 4 Bll., 115 S., 2 Bll., mit 5 Taf., davon 4 gefaltet, Gr.-8°, O-Halbleinen

U.a. über: Beiträge zur vernünftigen Beurteilung der Lebenskraft u. des Heilmagnetismus; Der Phönix; Das große Arkanum; Der Aufnahmesuchende; Die Säulen des Tempels; Das Dreieck des Salomon; Das Tetragramm; Das Pentagramm; Das magische Gleichgewicht; Das Flammenschwert; Die Verwirklichung; Einweihung; Cabala Spiegel der Kunst u. Natur: in Allchymia [vgl. Ferguson I,135 u. II,94. Die vier Falttafeln sind aus diesem Werk]; Der Edelmensch. - Einband leicht berieben u. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Recht selten.