ARCHIV - Katalog 17 - Freimaurer u.a. Geheimbünde

Hier können Sie die Angebote zur Freimaurerei sowie anderer Geheimbünde aus unserem 17. Katalog antiquarischer Bücher nachlesen. 


58.    2 Ansichtskarten der Freimaurerloge "Libanon z. d. 3 Cedern". (1) Tempel. Urheberrecht Wilhelm Panneck. (2) Lehrlingsteppich im Tempel. Urheberrecht L. Müller.  Einzige Loge der Welt, öffentlich zu besichtigen. Alleinverkaufsrecht: Erlangen, (1) Kreisleitung der NSDAP, (2) Verwaltung der ehem. Freimaurerloge, [ca. 1936]. jew. ca. 10x15cm, schwarz/weiss 

Die heute wieder bestehende Loge "Zu den 3 Cedern" wurde 1933 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt u. zu einem "Freimaurermuseum" umgestaltet. - Gute Expl., gering gebräunt, ungelaufen.

 

59.    [Abrahamson, Werner Hans Frederik]: Deklamationen über einige Maurer-Pflichten, nebst einer Kantate auf die hohe Johannisfeyer, von dem Bruder Redner d. L. Z. z. N. i. K. W[erner] H[ans] F[riedrich] A[brahamson] L. b. d. Q. u. L. b. d. Q. S. Mit Erlaubniß der Obern. Erstausg. Kopenhagen, Verlegts Christian Gottlob Proft, privil. Universitäts-Buchhändler, 1776. 4 Bll., 104 S., 8°, Priv. Halbleder

Wolfstieg 25338, Kloss 939. - Werner Hans Friedrich Abrahamson (1744-1812), Artillerieoffizier, Lehrer bei der Artillerieschule u. bei seinem Tode Inspektor bei der Landkadettenakademie. Daneben sehr produktiver Autor zu versch. Themen wie Linguistik, Runen, mittelalterliche Literatur u. Militärgeschichte. Seit 1770 Freimaurer u. von 1782 bis 1794 in Kopenhagen Meister vom Stuhl der Loge "Friedrich zur gekrönten Hoffnung", die in deutscher Sprache arbeitete; Mitglied der Strikten Observanz ("a Globo ignario"); 1778 Teilnehmer am Wolfenbütteler Konvent. Seine Mitgliedschaft bei den Illuminaten ist nicht gesichert, er wurde aber Jun. 1784 von Friedrich Münter zur Aufnahme vorgeschlagen. - Schöner Einband unter Verwendung einer hebräischen Handschrift auf Leder; Titel u. 3 weitere Seiten mit Logenstempeln aus Leipzig; durchgehend etwas fleckig; letztes Blatt mit restauriertem Anriss, sonst ein gutes Expl.

 

60.    Anderson, James: Die Konstitutionen der Freimaurer aus dem Jahre 1723. Faksimile-Ausgabe des englischen Originaltextes mit deutscher Übersetzung von Rudolf Ebel. Aufl. von 1.800 Expl. Bayreuth, Selbstverlag der Freimaurerischen Forschungsgesellschaft Quatuor Coronati e.V., 1983. 2 Bll., II, [12], 2x 84 S., S. 85-91 (Noten), S. III-V (so kmpl.), mit einigen Abb., Gr.-8°, Goldbedrucktes O-Kunstleder

(= Quellenkundliche Arbeit Nr.18 der Forschungsloge Quatuor Coronati Nr.808, Bayreuth). - Mit einem Vorwort des Herausgebers Heinz C. C. Lott, Meister der Forschungsloge, u. einem Nachwort des Übersetzers. Faksimile des englischen Originaltextes u. deutsche Übersetzung auf gegenüberliegenden Seiten, daher die doppelte Zählung von 1-84. Die "Konstitutionen" sind wesentliches Grundlagenwerk der Freimaurerei u. enthalten u.a. auch die "Pflichten eines Maurers" bzw. die sog. "Alten Pflichten". - Leicht bestossen u. angestaubt, sonst ein gutes Expl.

 

61.    Berger, Joachim und Klaus-Jürgen Grün [Hrsg.]: Geheime Gesellschaft. Weimar und die deutsche Freimaurerei. Katalog zur Ausstellung der Stiftung Weimarer Klassik im Schiller-Museum Weimar 21. Juni bis 31. Dezember 2002. Erstausg. München u. Wien, Carl Hanser Verlag Stiftung Weimarer Klassik, 2002. 383 S., mit zahlreichen Abb., 4°, Illus. O-Karton

Inhalt: Geheimnisvoller Einstieg (Johannes Rogalla von Bieberstein: Die These von der freimaurerisch-illuminatischen Verschwörung); Die Freimaurerei als universales Phänomen (Helmut Reinalter: Internationale Verbreitung u. dtsch. Logenvielfalt vom 18. Jh. bis heute); Historische Bezüge in freimaurerischen Traditionsstiftungen (Reinhold Bendel: Die Ableitung der Freimaurerei von den Steinmetzbruderschaften, Tempelritterorden u. älteren Rosenkreuzerbruderschaften); Geistesgeschichtliche Quellen der Freimaurerei, die Übermittlung esoterischen "Höheren Wissens" (Monika Neugebauer-Wölk: Zur Ronzipierung der bürgerlichen Gesellschaft. Freimaurerei u. Esoterik, Alfred Schmidt: Freimaurerei als Religions- u. Naturphilosophie); Freimaurerische Innenwelten u. "Tempelarbeit" (Alfried Lehner: Freimaurerische Symbole u. Rituale in der Entwicklung der unterschiedlichen Logensysteme, Friedrich Wilhelm Schmidt: "Irregularität" u. "Regularität", Bewertungsmaßstäbe im historischen Wandel, Roland Hoede: "Raum zur Selbstverwirklichung"? Zum Funktionswandel freimaurerischer Logenarbeit seit dem 18. Jh.); Freimaurerei im Alten Reich, Weimar im regionalen u. europäischen Netzwerk der Strikten Observanz (Holger Zaunstöck: Die vernetzte Gesellschaft. Überlegungen zur Kommunikationsgeschichte des 18. Jh., Bärbel Raschke: Androgyne Arkangesellschaften u. Freimaurerei. Entwicklungs- u. Beziehungsprobleme aus der Perspektive hochadliger Frauen, Jens Riederer: Zur sozialen Zusammensetzung der Freimaurerloge Amalia im Vergleich zu öffentlichen Vereinen in Weimar um 1800, Gerhard Müller: Freimaurerei u. politische Führungseliten. Die Strikte Observanz in den thüringischen Staaten 1764-1782, Hermann Schüttler: Der Wilhelmsbader Freimaurerkonvent im Spiegel der Illuminaten);  Reformen u. Neubeginn um 1800 (Florian Maurice: Reformen der Freimaurerei um 1800, Siegfried Wollgast: Karl Christian Friedrich Krause u. die freimaurerische Historiographie um 1800); Freimaurerei in der Bürgergesellschaft (Stefan-Ludwig Hoffmann: Die Glaubenskrieger. Freimaurer u. Katholiken im 19. Jh., Klaus-Jürgen Grün: Freigeister, Monisten u. Freimaurer. Versuche zur Reformloge am Bsp. des Freimaurerbundes Zur aufgehenden Sonne); Die Selbstdarstellung der Weimarer Loge Amalia als kulturelle Mitte Deutschlands (Joachim Bauer, Joachim Berger: Arbeit am nationalen Gedächtnis. Das Selbstverständnis der Weimarer Loge Amalia im 19. Jh.); Weimarer Republik u. Nationalsozialismus, Freimaurerei zw. Anpassung u. Verfolgung (Ralf Melzer: Freimaurerei im politischen Kräftefeld der Weimarer Republik, Ralf Melzer: Freimaurerei im Nationalsozialismus zw. Verfolgung, Exil u. Anpassung); Freimaurerei nach 1945 (Renate Endler: Geschichte der beschlagnahmten Archive deutscher Freimaurerlogen, Hans-Hermann Höhmann: Freimaurerei u. gesellschaftliche Gegenwart: Umfeld, Identität, Perspektiven). - Fast neuwertig.

 

62.    [Endres, Franz Carl]: Das Geheimnis des Freimaurers. Von einem Bruder Meister. 2.-5. Aufl. (4.-7. Tsd.). Stuttgart, Ernst Heinrich Moritz (Inh. Franz Mittelbach), 1929. XII, 239 S., Kl.-8°, O-Leinen

U.a. über: Das grosse Geheimnis (Unzulänglichkeit menschlicher Beobachtung, Idee ist stärker als Hypothese, Freimaurerei, die Kunst im Unbekannten recht zu leben); Von der Weisheit (Das Wesentliche des Freimaurers ist Gesinnung, Hochgrade sind keine Erkenntnisstufen, Die Unzulänglichkeit des Wortes, Der schädliche Sadismus des Erkenntnistriebes); Von der Kraft (Die Wanderung des Freimaurers, Wollen heißt tun, Falsches u. echtes Mitleid, Zuerst Innenarbeit); Von der Schönheit (Sklaven des Zeitgeist, Das Ritual, Die Form u. das Unterbewußtsein, Ist Idealismus falsch? Harmonische Menschen). - Dr. Franz Carl Endres (1878-1954), bekannter freimaurischer Schriftsteller, der in Frankreich, der Schweiz u. in Österreich Logenmitglied war. Unter dem Pseud. "Von einem Br. Meister" erschienen auch "Die Symbolik des Freimaurers". - Widmung im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

63.    Engel, Leopold: Die Bannkraft des Wortes! Eine verläßliche und wahre Darstellung über Wirkung und Grenzen der Suggestion und des Hypnotismus. Erstausg. Lorch (Württ.), Verlag von Karl Rohm, 1922. 98 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen

Langen 593,I. - U.a. über: Hypnose u. Okkultismus; Die Hypnotisierungsmethoden; Was ist durch die Bannkraft des Wortes möglich?; Negative Halluzinationen; Autosuggesion; Der heilende Glaube; Der innere Chemiker des Menschen u. der moderne Tempelschlaf; Erhöhte Fähigkeiten des Menschen in der Hypnose; Hypnose u. Verbrechen. - Ein gutes Expl.

 

64.    [Engel, Leopold]: Konvolut von Logenmaterial (Lehrbriefe und Mitteilungen) des Illuminatenordens von Leopold Engel. An [den Kapitän des Küstenschiffes "Mary Stoffer"] Jens Stoffer, Uetersen (Ordensname: Ingwald). [ab 1902]. 70 Bll. (in unterschiedlichen Formaten), 4°, Lose Blattsammlung in 2 neueren Leinenmappen

Das Konvolut enthält zeitgemäß reproduzierte Texte (Hektografie u. ein uns unbekanntes Verfahren) mit Originalstempeln (Pentagramm J.G.) u. tls. mit original-handschriftlichen Anmerkungen von "Theophrastus" (d.i. Leopold Engel); wenige von "Heimann" u. "Erkenwald" aus dem "Custos-Amt des Illuminaten-Ordens". Offensichtlich wurde das Material so an die (wenigen) Mitglieder ausgegeben, vorliegend an Jens Stoffer aus Schleswig-Holstein, der den Ordensnamen "Ingwald" erhielt. - Im Einzelnen: (1) Aufklärungs-Kursus I. "Suggestion & Hypnotismus dargestellt von Theophrastus" in 9 Briefen (Schreibmaschinen-Manuskripte, kmpl.). - (2) Zwei gedruckte "Briefe" mit handschriftlichen Namen des Mitglieds, davon 1x "Dresden, den 22.4.1902" (wahrscheinlich zum Ordenseintritt). - (3) Aufgaben I. bis III (Sütterlin). - (4) Verschiedene Mitteilungen, darunter über "Erkennungs-Zeichen" u. "Beantwortung der im Lehrgang II/II gestellen Fragen" (Sütterlin). - (5) "Briefe I. bis XVIII" (es fehlt nur XVI), tls. als Sütterlin-Handschrift, tls. als Schreibmaschinen-Manuskript. Brief IX. liegt doppelt vor (in beiden Typen). -- Leopold Engel (1858-1931), Schauspieler, Schriftsteller u. Freimaurer. Erster Verleger der Lorber-Schriften, in Dresden (er verfasste auch einen 11. Band zu Lorbers 10bändigem "Großen Evangelium Johannes"). 1896 Eintritt oder Mitbegründer des Illuminaten-Ordens, den Theodor Reuss (1855-1923) bereits seit 1880 in München wiederbeleben wollte u. mit dem er sich aber wenige Jahre darauf zerstritt. Engel gründete dann einen eigenen Illuminaten-Ordens in Dresden, der um 1925, nun in Berlin, neu organisiert u. zu einem "Weltbund" mit Leopold Engel als Präsident erweitert u. 1929 aber aus dem Vereinsregister gelöscht wurde. - Gute Expl. mit kl. Lager- u. Gebrauchsspuren.

 

65.    [Faber, Johann Heinrich]: Der ächte Illuminat oder die wahren, unverbesserten Rituale der Illuminaten. Enthaltend 1. die Vorbereitung, 2. das Noviziat, 3. den Minervalgrad, 4. den kleinen und 5. großen Illuminatengrad. Ohne Zusaz und ohne Hinweglassung. [ANGEBUNDEN: Benedikt Stattler: Das Geheimniß der Bosheit des Stifters des Illuminatismus]. Edessa [Frankfurt, Hermann], 1788. 212 S., 4 Bll., mit 1 gefaltet. Tabelle u. drei Notenfolgen im Text, Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

ANGEB.: Benedikt Stattler: Das Geheimniß der Bosheit des Stifters des Illuminatismus in Baiern zur Warnung der Unvorsichtigen hell aufgedeckt von einem seiner alten Kenner und Freunde. München und Augsburg [Lentner, 15. Decemb.], 1787, 108 S., mit 2 Vignetten. - Zu Faber siehe Wolfstieg 42955; Kloss 3258: "Die Rituale sind nach Vergleichung mit Originalhandschriften genau abgedruckt und ächt." - Zu Stattler (1728-1797) Kloss 3253. - Einband etwas fleckig u. beschabt; beide Kapitale bestossen u. mit kl. Verlust des Papierbezugs; Vorsatz mit Signatur, Randausschnitt u. Anriss; beide Titel gestempelt; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

66.    [Grolmann, Ludwig Adolf Christian von]: Die neuesten Arbeiten des Spartacus und Philo in dem Illuminaten-Orden jetzt zum erstenmal gedruckt, und zur Beherzigung bey gegenwärtigen Zeitläufen herausgegeben. Erstausg. [München], [Strobl], 1794. 7 Bll., 200, 90 S., Kl.-8°, Späteres marmoriertes Halbleinen mit Rückentext

Vgl. Wolfstieg 42956; laut Kloss 3270 handelt es sich hier um die EA (Titelrückseite mit Imprimatur 18. Dec. 1793), es erschienen noch zwei weitere Ausg. mit der Angabe 1793 u. 1794 u. etwas abweichender Seitenzählung. - Gegenaufklärerische Enthüllungsschrift, in der das von Knigge ("Philo") entworfene neue Ritual für die Illuminaten dargestellt wird: Priestergrad, Regentengrad gefolgt von der kritischen Geschichte der Illuminaten-Grade. "Spartacus" war Adam Weishaupt, der Gründer des Ordens. Mit dem subversiven Text versucht Grolmann eine erneute Verfolgung der Illuminaten in Gang zu setzen. - Rücken oben berieben; Titel mit kl. handschriftlichen Einträgen u. Logenstempeln ("Zu den III Schwertern" u. "Asträa zur grünenden Raute"); Titelrückseite u. 6 weitere S. mit kl. dunklem Freimaurer-Stempel, der tls. Buchstaben überdeckt; Titel u. erste Blatt leicht fleckig; obere Seitenränder tlw. wasserrandig u. etwa durch die Hälfte des Buchs restauriert, sonst ein gutes Expl.

 

67.    Havemann, Dr. Wilhelm: Geschichte des Ausgangs des Tempelherrenordens. Erstausg. Stuttgart u. Tübingen, Verlag der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1846. XIV, [1], 382 S., 1 Bl., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Wolfstieg 5192 "Enthält die gesamte ältere Litteratur üb. die Tempelherrn S. I-XIV"; Ackermann V/151. - Inhalt: Uebersicht der äußeren Geschichte des Ordens bis zu dessen Verhaftung; Uebersicht der Grundgesetze u. Statuten des Ordens; Grundbesitz u. Einkünfte des Ordens. Seine Stellung zum päpstlichen Hofe u. zu weltlichen u. geistlichen Fürsten; Verhaftung u. erste Verhöre des Ordens; Die Untersuchung vor der päpstlichen Commission; Die Verurtheilung des Ordens; Die Untersuchung außerhalb Frankreichs. - Leicht berieben u. bestossen; Aussengelenke beschabt; Besitzersignatur u. Kürzel; tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

68.    Lennhoff, Eugen: Die Freimaurer. 2., im Text- u. Bildteil verm. Aufl. Zürich, Leipzig u. Wien, Amalthea Verlag, 1929. 495 S., mit Textabb. u. tlw. eingefalteten Taf., Gr.-8°, O-Leinen

Die Nationalzeitung in Basel schrieb damals: "Ein großes, ruhig und sachlich aus den Quellen schöpfendes Buch. Das Werk Lennhoffs ist besonders wichtig für den Nichtfreimaurer." - Mit Literaturverzeichnis u. Namenregister. - Einband geringfügig fleckig; Rücken leicht bestossen, sonst ein gutes Expl.

 

69.    Prutz, Dr. ph. Hans: Entwicklung und Untergang des Tempelherrenordens. Mit Benutzung bisher ungedruckter Materialien. Erstausg. Berlin, G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, 1888. IX, 183 S., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext

"Bereits als ich meine ‘Kulturgeschichte der Kreuzzüge’ (Berlin, E.S. Mittler & Sohn 1883) veröffentlichte, war ich einer Reihe von archivalischen Materialien auf die Spur gekommen, welche eine befriedigendere Lösung des in der Katastrophe des Tempelherrenordens vorliegenden, vielumstrittenen Problems in Aussicht zu stellen schienen. Aber erst im Sommer 1887 war ich im Stande die zur Benutzung derselben nöthige Reise nach Paris, Südfrankreich und Barcelona auszuführen. Das Ergebnis dieser Studien bietet das vorliegende Buch." - Erstes u. letztes Blatt gebräunt; Titel mit Stempel einer Freimaurerloge; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

70.    [Rosa Significet Hunnis]: Die Sonne von Osten oder die tiefen Geheimnisse der Kette des goldenen Vließes, des Kreuzes der Ritterorden der Tempelherren, Johannitter und Deutschherren, mit den dazu gehörigen kabbalisischen Figuren. Sammt einem Spiegel der Hermetischen Wissenschaften für die Söhne verborgener Weisheit und Freunde der Egyptischen Mysterien. Getreu nach der Ausgabe von 1783 erneuert. [2. Aufl.]. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1866. 176 S., mit Textfig. u. einer Taf., Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Ackermann IV/176; Vgl. auch Ferguson II, S. 389; Duveen S. 556 u. Caillet 10265 (Ausg. 1783). - Das Werk ist erstmals 1786 erschienen, vorliegend die zweite Ausg. J. Scheible, Stuttgart 1866. - Zunächst über die "Kette des goldenen Vließes" (d.i. die Herstellung des Steins der Weisen); danach eine Ausdeutung des Ritterkreuzes; eine hermetische Deutung von 4 kabbalistischen Figuren u. schliesslich "Spiegel oder Probistein der philosophischen Materie."  - Ein gutes Expl.

 

71.    [Starck, Johann August Freiherr von]: Ueber die alten und neuen Mysterien. Erstausg. Berlin, Friedrich Maurer, 1782. 5 Bll., VIII, 380 S., mit gest. Titelvignette, Kl.-8°, Späteres Halbleder mit Rückenschild, etwas Rückenvergoldung u. fünf Bünden

Wolfstieg 4862; Taute 2730; Kloss 3820. - Im Gegensatz zu Vergleichsexemplaren ist das Titelkupfer unkoloriert u. wie der Text auf weissem Papier gedruckt. - Johann August Freiherr von Starck (1741-1816), evang. Theologe, orientalischer Linguist u. Begründer des klerikalen Systems der Freimaurer, des sog. "Klerikats der Tempelherrn". Der angebliche geistige Zweig des alten Tempelherrenordens, als dessen Kanzler sich Starck bezeichnete. Im vorliegenden Werk ab S.247 u.a.: Über den Ursprung des Freimaurerordens; Über die die große Anzahl der Freimaurer; Von der Uneinigkeiten unter den Freimaurern. - Leicht berieben u. bestossen; Deckel mit Standortmarke u. hinten mit schmalem Papierstreifen; Innendeckel tlw. berieben u. mit ExLibris der Dänischen Landesloge; hinterer Innendeckel mit bibliografischen Vermerk u. am Gelenk angerissen; Titel u. zwei andere Seiten mit Logenstempel; Seiten tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

72.    Tasche, Willy (Schrftltg. bis März 1920) und Arnulf Weber (Schrftltg. ab April 1920): Das Bruderwort. 43. Jhg. 1919 und 44. Jhg. 1920 [jew. kmpl.]. Zeitschrift des Deutschen unabhängigen Ordens der Odd Fellows. Leipzig, Verlag von Br. Theodor Leibing, 1919, 1920. IV, 216 S. / 224 S., 4°, Priv. Halbleinen (beide zus. in einem Bd.)

Erschien alle 2 Wochen (= 26 Nrn. je Jahr) u. enthält überwiegend kürzere Beiträge mit aktuellen Mitteilungen u. Aktivitäten des Ordens, Arbeitspläne, Kasse usw. Daneben auch einige Texte z.B. zur Geschichte oder ein mehrteiliges Jubiläumsspiel von Thomay Wildey "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut", usw. Je Nr. auch mind. 1 Seite mit Anzeigen, auch Todesanzeigen. - Die ersten Odd Fellow-Logen haben sich im 18. Jh. in England entwickelt. Als eigentlicher Ordensgründer gilt Thomas Wildey, der 1819 die erste Odd Fellow-Loge in Nordamerika gründete, die nicht nur ein Handwerker-Zusammenschluss war, sondern der Brüderlichkeit aller Menschen dienen sollte. Die erste deutsche Odd Fellow-Loge wurde 1870 eingesetzt. Der Orden besteht heute noch. - Etwas bestossen; Rückenschrift ausgerieben u. mit leichten Feuchtigkeitsspuren; Seiten etwas gebräunt, tls. etwas randrissig; einige Titel mit (beschnittenem) Besitzervermerk; vereinzelte Anstreichungen; 1 Blatt mit Ausriss unter geringem Textverlust; es fehlen 3 Blatt, die verm. jew. einen "Wochenarbeitsplan" enthielten, sonst gut. - Selten.

 

73.    [Vuillaume, Claude André]: Maurerisches Handbuch oder Darstellung aller in Frankreich üblichen Gebräuche der Maurerei worin die Ableitung und Erklärung aller mysteriösen Worte und Namen von allen Graden der verschiedenen Systeme enthalten sind. Mit einem Auszug der Regeln von der Aussprache der hebräischen Sprache, aus welcher fast alle Worte entlehnt sind, nebst einem Kalender der hebräischen Monden, zum Gebrauch für maurerische Institute. Durch einen Veteran der Maurerei [i.e. Claude André Vuillaume]. Mit 32 Kupfertafeln. Aus dem Französischen. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Magazin für Industrie und Literatur (Am Ende des Textes: Leipzig, gedruckt bei Johann Friedrich Glück), [1821]. VIII, 320 S., XXXI eingefaltete Kupfertaf., mit gest. Frontispiz, 8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit etwas Rückenvergoldung u. gepr. Deckelvignetten

Wolfstieg 33185; Taute 1429; Kloss 2012 (zur 2.Aufl. 1827). - Etwas berieben u. bestossen; Innendeckel mit ExLibris der Dänischen Landesloge; hinterer Innendeckel mit bibliografischem Vermerk; einige Blatt tlw. leicht braunfleckig u. an den Ecken leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl.

 

74.    Wadzeck, Friedrich: Leben und Schicksale des berüchtigten Franz Rudolph von Grossing, eigentlich Franz Matthias Großinger genannt, nebst der Geschichte und Bekanntmachung der Geheimnisse des Rosen-Ordens. Erstausg. Frankfurt und Leipzig, o.V., 1789. XVI, 271 S. (recte 287 S., Paginierung springt von 144 auf 129), 8°, Halbleder d. Zt.

Mit dem zweiten Kapitel: Geschichte u. Entdeckung des Rosenordens zum Besten armer weiblicher Wittwen u. Weisen. - Franz Matthias Großinger (1752-1830), in Ungarn geb. Exjesuit u. Ordensschwindler, der 1783 in Halle den Rosenorden ins Leben rief, wegen Betrügereien eingekerkert wurde u. später auf dem Gut seines Gönners Graf Fugger den Plan zu einem ähnlichen "Harmonieorden" entwarf (Lennhoff, Posner, Binder). - Einband leicht bestossen u. etwas beschabt; Vorsätze u. die ersten, wie die letzten Seiten leicht angeschmutzt u. schwach fleckig; vorletztes (unbedrucktes) Blatt mit Papierverletzung, sonst ein gutes Expl.

 

75.    Warnefried, Carl Bor. Augustin [d.i. Carl Aug. Wirtensohn]: Seherblicke in die Zukunft. Erste bis Dritte Abtheilung [kmpl.]. Eine Sammlung auserlesener Prophezeiungen, mit Bezug auf unsere Zeit. Erstausg. Regensburg, Verlag von Georg Joseph Manz, 1861. 292 S. / 272 S. / 287 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel (alles zus. in  einem Bd.)

Wolfstieg IV, 666: "Enthält u.a. Abhandlungen über die Entstehung und Zweck geheimer Gesellschaften, Schlüssel zu den Geheimnissen der Freimaurerei." - U.a. über: Kurzer Lebensabriss des Weltpriesters Bartholomäus Holzhauser; Holzhauser’s Auslegung der Offenbarung des heiligen Apostels Johannes; Über Ferngefühl u. Vorahnungen; Anticipation, Seher- u. Divinationsgabe; Mirabeau’s u. Niebuhr’s Vorahnung; Erscheinung der Mutter Gottes zu La Salette u. Obermauerbach; Erscheinungen am Himmel in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika; Dunkelheit in den Prophezeiungen u. Offenbarungsschriften; Prophezeiungen über das Erscheinen des Antichristen; Prophezeiung u. Vorgeschichte über eine große Völkerschlacht (am Birkenbaum bei Werl); Revolutionsschwindel durch Verräter u. Verschworene aus dem Kreisen geheimer Gesellschaften; Entstehung u. Zweck geheimer Gesellschaften, politischer Vereine, Verbindungen u. Verschwörungen; Urteil der Päpste über geheime Gesellschaften, Verbindungen u. Verschwörungen; Schlüssel zu den Geheimnissen der Freimaurerei; Erscheinungen eines leuchtenden Kreuzes zu Monroe u. Migne; Neue Deutung des Wortes "Stemma" in der Lehninischen Prophezeiung; Visionen einer Nonne in Frankreich. - Einband berieben u. bestossen; Rücken geblichen; Vorsatz mit zwei Besitzervermerken; jeder Titel mit einem gelöschten Besitzervermerk; tlw. braunfleckig; mit seltenen Anstreichungen u. kl. Marginalien. - Kmpl. sehr selten.

 

76.    Weiss, Eugen: Steinmetzart und Steinmetzgeist. Erstausg. Jena, Eugen Diederichs Verlag, 1927. 321 S., 1 Bl., mit 10 Abb. auf  8 Taf., 8°, Illus. O-Halbleinen mit O-Umschlag

"Daß vielleicht schon die mittelalterlichen Bauhütten uralte östliche Gedanken aufnahmen, daß insbesondere die Gesellschaften der Rosenkreutzer, die es aber gar nicht gab, und die ihr geheimnisvolles Leben nur in dem weihtümlichen Buch eines Schwaben führten, daß diese und andere Geheimgesellschaften, vielleicht auch die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts einiges Geistesgut zum Freimaurertum beisteuerten, möchte bei alledem keineswegs ausgeschlossen werden. Dieser Einfluss ist aber bei dem geradezu buchstäblichen Aufgriff des Zünftlerischen aus den Bauhütten sicher ganz unbedeutend, und wer die im nächsten Abschnitt folgenden Brauchtümer beobachtet, der kennt auch die Freimaurerei." (S.30) - U.a. über: Die Heimlichkeit der Steinmetzen; Brauchtum von heute; Germanische Kunst u. Steinmetzgeist; Das Spotten, Festen u. Tönen der Gotik; Über Kunstpapageien u. deutsche Hochzucht. - Umschlag (in einer Druckvariante) leicht fleckig u. mit kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

77.    Wieland, C[hristoph] M[artin]: Peregrinus Proteus. Erster u. Zweyter Theil [kmpl.]. Nebst einigen kleinen Aufsätzen. Neuste Ausg. Carlsruhe, bey Christian Gottlieb Schmieder, 1800. XXIV, 348 S. / 342 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. (beide zus. in einem Bd.)

Der Roman "Geheime Geschichte des Philosophen Peregrinus Proteus" (Vorabdruck: Weimar 1788/89 u. Leipzig 1791) gehört zu Wielands Spätwerken. Die Lebensgeschichte des Philosophen wird in einem fiktiven Gespräch zw. Peregrinus u. Lukian dargestellt. Der Text enthält aus aufklärerischer Sicht auch eine spitze Kritik an den Geheimbünden der frühchristlichen Zeit. Vorliegend eine frühe Ausg., die auch die Vorrede der EA von 1791 enthält. - Berieben u. bestossen; Kanten beschabt; Besitzervermerk im Vorsatz; fast durchgängig leicht braunfleckig; am Ende mit zwei kl. Läsuren ohne Textberührung, sonst ein gutes Expl.

 

78.    Wilcke, Wilhelm Ferdinand: Geschichte des Tempelherrenordens nach den vorhandenen und mehreren bisher unbenutzten Quellen. Erster, Zweiter und Dritter Band [kmpl.]. [Band 3 unter dem Titel:] Die Templerei oder Das innere Wesen des alten und neuen Ordens der Tempelherren. Erstausg. Leipzig, bei C. H. F. Hartmann, 1826, 1827, 1835. X, 373 S. / IV, 2 Bll., 344 S. / XII, 1 Bl., 530 S., 8°, Pappbände d. Zt. mit Rückenschildern (3 Bde.)

Wolfstieg 5175. - Unparteiisches Werk, der Verf. hat versucht jedes Zitat u. jede Quelle selbst in Augenschein zu nehmen. Hauptkapitel der ersten beiden Bde.: Geschichte des Ordens bis zu seiner Aufhebung; Geschichte der Aufhebung (hier geht der Verf. auch auf die Frage ein, ob der Orden denn noch existiere); Innere Verfassung des Tempelherrenordens; Beilagen (die mit einer 10seitigen Literaturliste abschliessen). Bd.3: Die alte Templerei; Neue Templerei; Beilagen (u.a. mit weiteren literarischen Nachträgen). - Wilhelm Ferdinand Wilcke (1800-1861), deutscher Autor u. Prediger. Seine umfangreiche Werke über den Templerorden gelten bis heute als wichtige Materialsammlung. Nach dem vorliegenden Titel erschien 1860: "Geschichte des Ordens der Tempelherren: nebst Bericht über seine Beziehungen zu den Freimaurern und den neuern pariser Templern". Er wurde 1825 in die Freimaurerloge "Zu den drei Degen" in Halle aufgenommen. - Einbände berieben, tls. beschabt, u. etwas bestossen; ExLibris der dänischen Landesloge in den Innendeckeln; tlw. etwas gebräunt u. leicht fleckig; Bd.3 mit wenigen angeknickten Ecken, sonst gute Expl.

 

79.    Zwackh -  Einige Originalschriften des Illuminatenordens, welche bey dem gewesenen Regierungsrath [Franz Xaver v.] Zwack[h] durch vorgenommene Hausvisitation zu Landshut den 11. und 12. Oktob. 1786 vorgefunden worden. Auf höchsten Befehl Seiner Churfürstlichen Durchleucht zum Druck befördert. Erstausg. München, bey Johann Batist Strobl, 1787. 3 Bll., 407 S., 3 mehrfach gefalt. Taf., Kl.-8°, Priv. neueres Halbleinen

Kloss 3239: "Drei verschiedene Abdrücke vom Jahre 1787, meistens auf die Zeile übereinstimmend."; Wolfstieg 42770; Caillet 11608; Ackermann V/244 mit der Anmerkung "selten". - Beinhaltet u.a. Chiffren, Statuten, Instruktionen, Rituale u. Leseliste der Illuminaten, die 1776 von Adam Weishaupt (Ordensname "Spartacus") ins Leben gerufen wurden. Franz Xaver von Zwackh (1755-1843, "Cato") war Schüler u. Freund von Weishaupt sowie Mitbegründer des Ordens. Ca. 1894 begannen das Verbot u. die Verfolgung der Illuminaten. - Ein Innendeckel mit Vermerk; Seiten tlw. leicht fleckig; Taf. tlw. angeknittert, sonst ein gutes Expl.