Hier können Sie die Angebote zur phantastischen Literatur aus unserem 17. Katalog antiquarischer Bücher
nachlesen.
410. Adler, Moritz: Die Opale. Ein idealistisches Märchen. Erstausg. Wien, Moriz
Frisch, [1901]. 3 Bll., 74 S., Kl.-8°, Goldgepr. O-Leinen
"Eines Tages trat ihr Vater plötzlich, von einem seit jeher Abubekr feindlich gesinnten Magier begleitet, in ihr Gemach,
um eine letzte Unterredung mit seiner störrigen Tochter zu pflegen." - Moritz Adler (1831-1907), böhmisch-mährischer Schriftsteller, der sich schon als junger Mann für den internationalen Frieden
engagierte u. ein Weltrecht propagierte. Zw. 1890 u. 1900 Mitarbeiter der Monatsschrift "Die Waffen nieder"; er wird in dem antisemitischen Verzeichnis "Sigilla Veri" genannt. - Einband leicht
berieben u. schwach fleckig; Innendeckel mit kl. Klebemarke; letztes Blatt gestempelt; hintere Vorsätze leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.
411. Apel, August [Hrsg.] und Friedrich [Hrsg.] Laun: Gespensterbuch. Erster bis
vierter Band [kmpl., UND:] Wunderbuch. Als Fortsetzung vom Gespensterbuch. Erster bis dritter Band. [kmpl.]. Raubdruck. Stuttgart, Bey J. Macklot, 1814-1815 / 1816-[1818].. 2 Bll., 238 S., 1 Bl.
/ 2 Bll., 265 S., 1 Bl. / 2 Bll., 266 S., 1 Bl. / 2 Bll., 262 S., 1 Bl.; jew. mit gest. Frontispiz u. gest. Titelvignette // 2 Bll., 258 S., 1 Bl. / 2 Bll., 266 S. / 2 Bll., 240 S.;
jew. mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Priv. Halbleder mit goldgepr. Rückentext (4 Bde.) / Priv. Halbleinen mit Rückenschild (alle zus. in einem Bd.)
Bloch 2/227 (EA 1811) u. 228 (EA 1815-17). - Berühmte Sammlung von Gruselgeschichten; die gleich im ersten Band
veröffentlichte Geschichte vom "Freischütz" nahmen Johann Friedrich Kind u. Carl Maria von Weber als Grundlage für das Libretto der wohl erfolgreichsten romantischen Oper. Nach dem Tode Apels gab
Laun den 3. Band des Wunderbuchs zusammen mit Friedrich de la Motte-Fouqué heraus. Die hier vorliegenden, unberechtigten Nachdrucke stammt aus dem dafür berüchtigten Macklot Verlag. - Einbände
leicht berieben u. bestossen; Aussengelenke beim "Wunderbuch" angeplatzt (aber fest); Innendeckel bzw. ein Vorsatz mit Signatur; beim "Wunderbuch" wurden die Titel von Bd. 2 u. 3 nicht mit
eingebunden; wenige Blatt etwas fleckig, sonst gute Expl. - Komplett eine Rarität.
412. Apel, [Johann] A[ugust] und F[riedrich] Laun [d.i. Friedrich August Schulze] (Hrsg.): Gespensterbuch. Mit einem Nachwort von Robert Neumann. [Neuaufl.]. Leipzig, Philipp Reclam jun., [1927]. 670 S., 1 Bl., Kl.-8°,
O-Leinen
Bloch 2/227 (EA 1811). - Neuaufl. Der Nr. 411, „Gespensterbuch“. - Innendeckel mit ExLibris von Dr. Heinrich Löwenthal
(1913-1960, zuletzt Oberrichter am Obersten Gericht der DDR), ein gutes Expl.
413. Arndt, A.: Die Mondhexe. Roman. Erstausg. Breslau, Druck u. Verlag von S.
Schottlaender, 1884. 284 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Hayn-Gotendorf III,172. - Seltener Gesellschafts-Roman mit phantastischen Elementen: "Was konnte sie der Astare sagen,
der Hekate? - Griechische und assyrische Weiber flehten wohl auch zu derselben; dies war Adolatrie (sic!). Hier indessen waltete ein Anderes: Magie, Zauber, etwas von jener unbekannten
Wechselwirkung der Gestirne..." (S.203). - Einband etwas fleckig u. berieben; Ecken bestossen, sonst ein gutes Expl.
414. Bain, F[rancis] W[illiam]: Der Mondespfeil. Eine Hindu-Liebesgeschichte nach
dem Sanskrit-Manuskript. Dtsch. Erstausg. Nr. 40 von 500 num. Expl. Berlin-Ch[arlottenburg], Vita Deutsches Verlagshaus, [1911]. 164 S., 8 Bll., Einband, Vorsätze u. Titelillus. von Ottmar
Starke, Gr.-8°, Illus. O-Halbpergament mit Goldschnitt
Bloch 2/282; Hayn-Gotendorf IX,441. - Mit beiliegendem hektografierten Blatt des Verlags: "Der Verfasser hat das
Manuskript dieses Buches am Sterbelager eines Pestkranken erhalten. Nach dem Erscheinen der englischen Ausgabe besprach die angesehene englische Zeitschrift ‘The Speaker’ das Werk
folgendermassen: ...’Mir fehlt der Wortbegriff, der den intimen Reiz dieser Erzählung wiedergibt, in denen sich Indiens Wunderträume mit der gedanklichen Klarheit des Abendlandes harmonisch
vermählen." - Etwas berieben, bestoßen u. angestaubt; sonst ein gutes Expl.
415. Bernd, Maximilian [d.i. Bernd Engel]: Der feurige Berg. Exotischer
Abenteuerroman. Erstausg. [Breslau], Schlesische Verlagsanstalt, [1935]. 250 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen
Bloch 2/380. - Der reiche Gabriel M. Ravache gründet auf einer Vulkaninsel ein neues Staatswesen. Dort erfindet der
Ingenieur Hunch eine Röhre, die "Black Rays" aussendet u. alle Maschinen in ihrem Einflussbereich lahmlegt. Durch diese "Waffe" bleibt man von dem Amerikanern unbelästigt, die die Insel unter
ihre Steuerhoheit bringen wollen. - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; der Buchblock würde mit neuen Vorsätzen in den Originaleinband neu eingehängt; ganz wenige Seiten leicht fleckig;
papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
Eines von 25 (!) Exemplaren:
416. Brjussoff, Valerius [d.i. Valery Jakovievitsch Brjussow]: Der feurige Engel.
Erzählung aus dem sechszehnten Jahrhundert. Deutsche Erstausg. in nummerierter Vorzugsausgabe Nr.11 von 25 [!] Expl. München, Hyperion Verlag Hans von Weber, 1910. 520 S., 8°, O-Pergament mit
Rückenschild
Bloch 2/527. - "Der feurige Engel - oder eine wahrhaftige Erzählung, in welcher berichtet wird von dem Teufel, der mehr
denn einmal in Gestalt eines lichten Geistes einer Jungfrau erschienen ist und sie zu mannigfachen sündhaften Handlungen verleitet hat, von der gottwidrigen Beschäftigung mit der Magie, der
Alchemie, der Astrologie, der Kabbalistik und Nekromantik, von der Verurteilung einer Jungfrau unter dem Vorsitze Seiner Eminenz des Erzbischofs von Trier, gleicherweise von den Begegnungen und
Gesprächen mit dem Ritter und dreifachen Doktor Agrippa von Nettesheim und mit dem Doktor Faust, berichtet von einem Augenzeugen." (Erstes Blatt nach dem Titel) - Die autorisierte Übersetzung
besorgte Reinhold von Walter. Ein Buch über abhängige und dämonische Liebe. - "Sie gehen nach Köln, wo die von Dämonen heimgesuchte Verführerin ihre Suche nach Madiel, dem feurigen ENGEL, dem
visionären Geliebten ihrer Kindertage, fortsetzt. Um aber Engel und Dämonen zu bannen, bedarf es aber besonderer Mittel und Wege. Renatas Wünschen hörig, erlernt Ruprecht die gottwidrigen
Wissenschaften der Magie, der Kabbalistik und Nekromantie." - Valery J. Brjussow (1873-1924), einer der führenden Vertreter der symbolistischen Bewegung Russlands, der eine besondere Vorliebe für
das Okkulte u. Phantastische hegte. - Einband leicht berieben u. etwas fleckig; oberes Kapital mit kl. Anriss; Vorsatz mit radiertem Besitzervermerk; hinterer Vorsatz, Schnitt u. wenige Blatt
etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
417. Brontë, Emily: Die Sturmhöhe. Roman. [3. dtsch. Aufl.] Leipzig, Im
Insel-Verlag, 1938. 426 S., 1 Bl. u. eine eingefaltete Genealogie der Romanfiguren, 8°, O-Leinen
Frühe dtsch. Veröffentlichung der englischen Schriftstellerin Emily Brontë (1818-1848), übertragen von Grete Rambach. Die
dtsch. EA erschien 1851 als "Wutheringhöhe" (unbekannter Übersetzer) u. danach 1908 als "Der Sturmheidhof, auch Sturmhöhe" (übersetzt von Gisela Etzel). - Der 1847 unter dem Pseudonym Ellis Bell
veröffentlichte Roman "Wuthering Heights" wurde vom viktorianischen Publikum weitgehend abgelehnt u. gilt heute als ein Klassiker der britischen Romanliteratur, in der die unmenschliche
Hauptfigur Heathcliff am Ende nach einer Geistererscheinung stirbt. "Die Sturmhöhe ist kein Roman mit viktorianischem Realismus, sondern ein romantisches Werk von byronesker Prägung. Besonders
beeinflußt ist es auch von Hoffmanns ‘Die Elixiere des Teufels’ mit seinem Doppelgängermotiv u. Bartholemew Simmonds ‘The Bridegroom of Barna’ (unmittelbare Quellen lassen sich jedoch nicht
nachweisen)." (Almut Oetjen im "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur") - Einband leicht fleckig; Schnitt u. einige Seiten mit kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.
418. Buchholtz, Hansgeorg: Der Dobnik. Roman. Erstausg. Königsberg, Gräfe und Unzer
Verlag, 1936. 180 S., 1 Bl., 4 Bll. (VlgsAnz.), 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/544. - Hansgeorg Buchholtz (1899-1979), deutscher Pädagoge u. Schriftsteller. Sein Werk hat häufig die
ostpreußischen Landschaften zum Hintergrund. Der vorliegende phantastische Roman thematisiert den Wassergeist Topich (Dobnick, Dobnik). Dieser soll auf dem Grund der masurischen Seen leben; eine
rote Mütze oder rote Kleidung tragen u. nicht größer als ein 5 jähriger Junge sein. Nach Heinz Röllekes "Das große Deutsche Sagenbuch" muss er sein Leben, wie ein Vampir, durch junges, gesundes
Blut verlängern, so dass nur die Alten vor ihm sicher sind. - Umschlag leicht fleckig u. mit kl., tls. hinterlegten Randläsuren; Einband etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
419. Bülow, J[oachim] von: Heinrich Seifferts Ende. 2. Aufl. Cöln, Verlag von
Heinrich Z. Gonski, 1919. 183 S., Kl.-8°, O-Pappband
Bloch 2/546. - Kanten etwas berieben; Vermerk auf dem Titel: "Vom Verleger überreicht Mai 19"; wenige Blatt leicht
braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
420. Bunyan (Bunian), Johann: Der heilige Krieg, geführt von Schaddai gegen
Diabolus. Oder: Der Verlust und die Wiedergewinnung der Stadt Menschen-Seele. Neu bearbeitet und herausgegeben von dem christlichen Vereine im nördlichen Deutschland. 1. Aufl. Eisleben, Verlag
August Klöppel / Leipzig, G. E. Schulze, 1864. X, 279 S., mit 18 Stichen auf Taf., 8°, Priv. Pappband d. Zt.
Bibliotheca Utopistica Hevesi 1667 (zur 2. Aufl. 1869). - Die Originalausgabe von "The Holy War" erschien 1682, die
deutsche Erstausg. 1694. - John Bunyan (1628-1688), englischer Baptistenprediger u. Schriftsteller. Da Bunyan sich nicht der anglikanischen Staatskirche unterstellten wollte, wurde er 1660
verhaftet u. musste die nächsten zwölf Jahre im Gefängnis verbringen. Der Bischof von Lincoln entließ ihn 1672 aus der Haft, doch 1675 wurde Bunyan wegen Missachtung eines Predigtverbots erneut
für sechs Monate inhaftiert. In dieser Zeit schrieb er vermutlich einen großen Teil seines Hauptwerkes, das zu einem Teil der Weltliteratur wurde. - Etwas berieben u. bestossen; tlw. leicht
braunfleckig, drei Blatt mit geringfügigen Randläsuren, sonst ein gutes Expl.
421. Burckhard, Max: Die Insel der Seligen. Roman. Erstausg. Berlin, S. Fischer
Verlag, 1909. 344 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit Kopfgoldschnitt u. Lesebändchen
Bloch 2/558. - Eine zum Tod verurteilte Romanfigur bittet den Autor um Gnade. Als dieser ablehnt, kommt der Zufall zur
Hilfe. Eine neue Regierung beschliesst die Deportation der Gesetzlosen auf eine Insel, wo sie in Anarchie weiterleben können. - Max Eugen Burckhard (1854-1912), österr. Theaterdirektor,
Schriftsteller u. Rechtswissenschaftler. Von 1890-1898 war er Direktor des k.k. Hofburgtheaters (Wiener Burgtheater), danach war Burckhard bis 1900 Hofrat am Verwaltungsgerichtshof. Im Alter zog
er sich an den Wolfgangsee zurück, wo er ab 1903 im Dorf Franzosenschanze ein Haus errichtet hatte. Er soll in seinen letzten Lebensjahren "halb geistesgestört" gewesen sein. Das vorliegende Werk
gehört zu den letzten Publikationen. - Einband leicht berieben u. fleckig; wenige Seiten mit kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.
422. Contessa, E.W., Friedrich Baron de La Motte Fouqué und E. T. A. Hoffmann: Kinder-Mährchen. Mit sechs illuminirten und sechs schwarzen Vignetten nach Zeichnungen von E.T.A. Hoffmann. Neue Aufl. Berlin, gedruckt
und verlegt bei G. Reimer, 1839. 3 Bll., 280 S., mit 6 handcolorierten Illus. auf Taf. u. sechs Kapitelvignetten, 12°, Priv. Leinen
Gerhard Salomon: E.T.A. Hoffmann Bibliographie 346. - Enthält: Contessa, E.W.: Das Gastmahl; Friedrich Baron de La Motte
Fouqué: Die kleinen Leute; E.T.A. Hoffmann: Nustknacker und Mäusekönig; E.T.A. Hoffmann: Das fremde Kind; Contessa, E.W.: Das Schwerdt und die Schlangen; Friedrich Baron de La Motte Fouqué: Die
Kuckkasten. - Seiten tlw. etwas fleckig; erste Taf. aufgezogen u. mit ergänzten Randabriss (ohne Berührung der Illus.), sonst ein gutes Expl.
423. Erdmann, Hugo: Die Konstruktionsfehler der Welt. Eine Protestversammlung im
Jahre 3000. Erstausg. Berlin, Wolf Heyer Verlag, 1932. 116 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/888. - Die Menschheit hält zusammen mit den Bewohnern anderer Planeten eine Versammlung darüber ab, ob man die
Welt im wesentlichen akzeptieren soll, oder ob Verbesserungen oder gar eine völlige Neuschöpfung notwendig sind. - Einband leicht berieben u. mit kl. Fleckspuren; Deckel u. einige Seiten
angeknickt; 3 Besitzerstempel (Titel, letztes Blatt u. 1x am Rand), sonst ein gutes Expl.
424. Eulenberg, Herbert [Hrsg.]: Der Gespensterkrieg. Unheimliche Geschichten von
Gustav Meyrink, Karl Hans Strobl, Kurt Münzer u.a. Eingeführt von Herbert Eulenberg. Erstausg. Stuttgart, Die Lese Verlag, [1915]. 110 S., 1 Bl., mit 4 Kunstdrucktaf. von Kubin, 8°, Illus.
O-Pappband
Bloch 2/909; Horodisch 36. - Enthält: A. M. Frey: Der Paß; Gustav Meyrink: Die vier Mondbrüder; Kurt Münzer: Der Kaftan;
Karl Hans Strobl: Der Wald von Augustowo. - Einband leicht fleckig u. tlw. gebräunt; Ecken leicht bestossen; Klammern tlw. leicht angerostet; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
425. France, Anatole [d.i. François Anatole Thibault]: Die Insel der Pinguine.
Roman. Erstausg. München, R. Piper & Co., 1909. 2 Bll., 387 S., 2 Bll., mit montiertem Frontispiz u. illus. Innentitel, 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/1014. - Deutsch von Paul Wigler. Das Bildnis des Autors nach der Radierung von Anders Zorn. Die Zeichnung des
Titels u. Einbandes von Richard Winckel. - Ein Heidenmissionar tauft auf einer Eismeerinsel alle Pinguine, was im "Himmel" Grundsatzdiskussionen auslöst: "Die Taufe ist der Keim der
Unsterblichkeit. Die Taufe ist der Pfand der Auferstehung [...] Sie ist also nichts, was man Vögeln spenden kann [...] Die Taufe tilgt die Ursünde. Die Pinguine aber sind nicht in Sünde empfangen
worden. Die Taufe erläßt alle Strafen für die Sünden. Die Pinguine aber haben nicht gesündigt." - Einband etwas braunfleckig; Rücken angerissen; Rückendeckel mit ganz kl. Randfehlstelle;
Seidenhemdchen vom Frontispiz verknickt; unbeschnitten u. dadurch angerändert, sonst gut. (Buch hat einen Folienumschlag, der rückstandslos entfernt werden kann).
426. France, Hector: Aus dem Reiche des Haschisch und andere Erzählungen. Algerische
Sittenschilderungen übersetzt von [Psi]. Dtsch. Erstausg. Dresden u. Leipzig, Verlag von Moewig & Höffner, 1902. 4 Bll., 111 S., 8°, Neuer marmorierter Pappband
Inhalt: Aus dem Reiche des Haschisch; Fastnacht; Die Hochzeit der kleinen Zairah; Loth; Der Hengst u. die Jungfrauen. -
Einige Blatt leicht fleckig oder mit Eckumfaltung; papierbedingt etwas gebräunt; ein gutes Expl.
427. Fürstenau, Robert: Der Platinraub. Original-Erzählung. Erstausg. Karlsruhe u.
Leipzig, Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch, [1921]. 81 S., mit 3 Taf., Kl.-8°, Illus. O-Karton mit montiertem Deckelbild
(= "Illustrierte Weltall-Bibliothek" Band 2). - Bloch Nachträge 3523. - Über die Erfindung eines neuartigen
Strahlenapparates. - Einband leicht fleckig u. angestaubt; eine Deckelecke angeknickt; zweites Blatt am Rand mit kl. Signatur; wenige Seiten etwas fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes
Expl. - Selten.
428. Gabelentz, Georg von der: Das Teufelsei und andere drollige Geschichten.
Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1931. 196 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen
Bloch 2/1083. - Einband fleckig u. leicht bestossen; Vorsatz mit Monogrammstempel; papierbedingt gebräunt, sonst ein
gutes Expl.
429. Gabelentz, Georg von der: Tage des Teufels. Phantasien. Novellen. Erstausg.
Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1911. 312 S., 4 Bll. (VlgsAnz.), 8°, Priv. Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild
Bloch 2/1073. - Etwas berieben; Vorsätze leicht fleckig; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.
430. [Gleich, Joseph Alois]: Fridolin von Eisenfels oder die Eulenburg. Eine Sage
aus den Wunderzeiten der Vorwelt. Erstausg. Frankfurth u. Leipzig, o.V., 1800. 194 S., 1 Bl., mit gest. Frontispiz u. Titelvignette, Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen
Bloch 2/1187 (nennt nur die Ausg. 1818). - Josef Alois Gleich (1772-1841), österr. Beamter u. Autor. Neben seinem
Berufsleben schrieb Gleich weit über 100 Romane u. nahezu 250 Theaterstücke. Mit diesem literarischen Schaffen wurde er ein bedeutender Vertreter des Alt-Wiener Volkstheaters u. als Verfasser von
Ritter- u. Schauerromanen weitbekannt. Er "erfand die grauenhaftesten Scenen und Schilderungen und wußte derart das Interesse zu erwecken, daß seine Romane zwischen den Jahren 1800-30 zu den
gelesensten und verbreitetsten in Oesterreich gehörten." (ADB Bd 9, 1879, S.226). Ein Großteil seines Werkes erschien unter den Pseudonymen Adolph Blum, Ludwig Dellarosa, Alois Kramer oder H.
Walden. - Textblock tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.
431. [Gleich, Joseph Alois]: Ditmar von Aarenstein oder die Rächer in der
Todtenhalle. Erster und Zweyter Theil [kmpl.]. Szenen aus der wahren Geschichte entlehnt von Ludwig Dellarosa. Krems, bey Anton Möstl vrm. Buchhändler, 1804. 186 S. /, 154 S., mit gest.
Frontispiz, Kl.-8°, Interimseinband aus Karton (beide zus. in einem Bd.)
Titel, Frontispiz u. letztes Blatt mit Besitzervermerk; Seiten tlw. fleckig; wenige Ränder hinterlegt, sonst gutes Expl.
- Selten.
432. [Gleich, Joseph Alois]: Neue romantische Volkssagen, aus dem deutschen
Ritterthume. Erstes Bändchen [von 2].Eine interessante Sammlung origineller Zauber- und Gespenster-Märchen des Mittelalters, mit Hinweisung auf die moralische Tendenz ihrer Entstehung. Mit einem
Kupfer. Erstausg. Wien, Bauer und Dirnböck, 1837. 3 Bll., 127 S., mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, O-Karton
Insich abgeschossen; enthält: Benjamin der Schmerzenssohn; Der Weg vom Unglücke zum Glück; Das Zauberbuch; Jungfrau Ilse
in doppelter Gestalt; Die gespenstige Jungfrau; Die Wunder-Rüstung; Das Totengerippe; Doktor Fausts Zauberring. - Einband leicht angeknickt u. mit kl. Randläsuren; Rücken mit Standort-Aufkleber
u. zwei kl. Fehlstellen an den Kapitalen; Titel mit Besitzervermerk; durchgehend etwas fleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten.
433. [Gleich, Joseph Alois]: Wendelin von Höllenstein oder die Todtenglocke. Zwei
Theile in Einem Bande. Schauersage aus dem zwölften Jahrhundert. Neue verb. Aufl. Wien, J. August Bachmann, [1865]. 285 S., 1 Bl., mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Priv. Halbleinen
Bloch 2/1171 (zur EA 1798). - Einband berieben, bestossen u. etwas fleckig; Innendeckel u. Vorsatz mit Besitzervermerk;
Frontispiz aufgezogen; Seiten tlw. fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
434. Götz, Wilhelm: Vor neuen Weltkatastrophen. Ein Appell an die Vernunft aller
Völker. Ein warnendes Menetekel für die Menschheit. Sinn und Unsinn der menschlichen Weltordnung. Eine Erklärung für den heutigen Wirrwarr. Der Ausweg aus dem Chaos und die Weiterentwicklung der
Menschheit. Eine Warnung und ein Ziel. Ein sozialer Zukunftsroman. Erstausg. Stuttgart, Selbstverlag Wilh. Götz, 1931. 160 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/1225. - Kurioser prophetischer Roman. Einige Kapitel: Umwältzung im 20. Jh.; War es nötig, Europa nochmals in ein
Blutbad zu stürzen; Umwälzung in Afrika, Indien, China; Das Denkmal der Vereinigten Staaten der Erde; Eine neue Kultur entfaltet sich; Hinter den Kulissen der Politik; Der letzte Weltkrieg
beginnt. - Einband leicht berieben u. schwach fleckig; ein Innengelenk angeplatzt; anfangs etwas braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
435. Gohde, Hermann [d.i. Friedrich Heer]: Der Achte Tag. Roman einer Weltstunde.
Erstausg. Innsbruck u. Wien, Tyrolia-Verlag, 1950. 401 S., 8°, Illus. O-Halbleinen
Bloch 2/1236. - "Heer schrieb den Roman im Sommer 1949 und zentriert viele seiner Ansichten über Geschichte, Religion und
Politik in komplexer Weise, wobei ein dystopischer Weltstaat, in dem Machtgier, Kontrollzwang und skrupellose Ausbeutungspraktiken herrschen, mit der Utopie eines unbeugsamen Urchristentums
konfrontiert wird [...] Die Handlung besteht aus fiktiven Tagebuchaufzeichnungen des angehenden Politfunktionärs John Percy Brown, der die sieben Tage zwischen 12. und 19. Juni 2074 in Wien auf
einer Schulungswoche für ‘europäische Probleme’ verbringt. Der achte Tag dieses Aufenthalts wird ebenso wie die weitere Zukunft des Ich-Erzählers nicht beschrieben, sondern nur angedeutet.
Verschränkt wird diese Zukunftsvision mit der Vorstellung des achten Tages der Schöpfung, an dem der Mensch das Schicksal der Welt in die Hand nimmt. " (Doris Neumann-Rieser: Hermann Ghode, Der
achte Tag. kk-diskurse.univie.ac.at; vgl. auch Dennis Lewandowski: "Hermann Gohde. Der achte Tag", Frankfurt 2011). - Einband leicht bestossen u. fleckig; Vorsatz mit Besitzervermerk, sonst ein
gutes Expl.
436. Groner, Auguste: Mene tekel... Eine seltsame Geschichte. Erstausg. Wien u.
Leipzig, Verlag von Edmund Schmid, 1910. 412 S., 2 Bll., 8°, Illus. goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/1270. - Phantastischer Abenteuer- u. Kriminalroman. Ein Gelehrter entwickelt einen Apparat, der vergangene
Ereignisse wie einen Film zu betrachten erlaubt. Eine Expedition nach Babylon soll die berühmte Inschrift im Palast von Belsazar sichtbar machen. - Einband leicht berieben u. geringfügig fleckig,
papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
437. Gruhner, Emmy: Der Irrlichtmann. Roman. Erstausg. Paderborn, Ferdinand
Schöningh, 1927. 160 S., 8°, Illus. O-Leinen
Bloch 2/1281. - "Höhnisch triumphierend schaute der gekreuzigte Luzifer auf den erschrockenen Mensch nieder, und
abgewandten Auges hoben sie den Dämon, der sich in heilige Gestalt eingeschlichen, von der Wand und trugen das unheimliche Bildnis hinaus bis nahe an den Sumpf und legten es dort nieder. Flohen
voll Grauen von dem Ort, und fragten dem Gelde nicht nach, das sie Deominion für das Kruzifix bezahlt." (S.30f) - Rücken etwas geblichen, sonst sehr gut.
438. Guggenberger, Siegmund: Eurafasia. Die Welt in dreißig Jahren. Roman. Erstausg.
Wien, Volksbundverlag, [1927]. 298 S., mit 1 Karte, 8°, Priv. Halbleinen mit montiertem farbig illus. O-Deckel
Bloch 2/1296. - "Erzählt wird die wechselvolle Geschichte Hans Heidings in den Jahren 1935 bis 1981, der als ‘Großhetman’
Europa aus der tiefsten Erniedrigung befreit und zum Herzog des ‘Eurafasischen Bundes’ [...] aufsteigt [...] Guggenbergers Roman hebt sich durch seine streckenweise sehr detailierten, aber auch
extravaganten Ideen sowie eine bemerkenswerte Toleranz vom Gros der völkischen Utopien seiner Zeit ab. Er kennt keine rassistischen oder religiösen Vorurteile und bietet gegenüber anderen
völkischen Autoren ein Füllhorn von Ideen.“ (Rolf Tzschaschel in Rottensteiner) - Leicht berieben u. schiefgelesen; wenige Seiten mit kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.
439. [Heinse, Gottlob Heinrich]: Geister und Gespenster in einer Reihe von
Erzählungen dargestellt. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Ein nothwendiger Beitrag zu des Hofraths Jung genannt Stilling Theorie der Geisterkunde. Zweite wohlfeilere Ausgabe (im Jahr der EA).
Basel, im Verlag von Samuel Flick, 1810. X [10] S., 2 Bll., S. [11]-266 / 2 Bll., 256 S. (so kmpl.), 8°, Pappband d. Zt. (beide zus. in einem Bd.)
Bloch 2/1437. - Gottlob Heinrich Heinse (1766-1813), Buchhändler in Zeitz u. Naumburg; Schriftsteller in Wittenberg,
Gera, Basel, Linz u. zuletzt in Wien. - Jung-Stilling (1740-1817), Augenarzt, Prof. für Volkswirtschaft, bekannter Freimaurer u. Freund Goethes in Straßburg. Er versuchte christl. Philosophie mit
dem Spiritismus zu verbinden. - Etwas bestossen u. beschabt; Vorsatz mit Besitzervermerk von alter Hand; seltene u. schwache Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.
440. Hellenbach, L[azar] B. [Freiherr von Paczolay]: Die Insel Mellonta. 3. Aufl.
Leipzig, Verlag von Oswald Mutze, 1896. 248 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/1445 (zur Ausg. 1885; EA 1883). - Der österreichisch-ungarische Sozialreformer Lazar Freiherr von Hellenbach
(1827-1887) war ein Anhänger von Schopenhauer, mit dem er durch ein Medium "kommunizierte". U.a. Autor von "Die neuesten Kundgebungen einer intelligiblen Welt" (1881), in dem er einem entlarvten
Medium unbewusstes Handeln in Trance zugute hielt (Bonin). - Leicht berieben; heraus getrenntes Vorsatzblatt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
441. Hildebrandt, [Johann Andreas] C[arl]: Brömser von Rüdesheim oder die
Todtenmahnung. Ritterroman. Erster, Zweiter und Dritter Theil [kmpl.]. 2. Aufl. Quedlinburg u. Leipzig, bei Gottfried Basse, 1831. 1 Bl., 208 S. / 224 S. / 209 S., 3 Bll. (VlgsAnz.), mit gest.
Frontispiz (Gefangen? Wer, Brömser von Rüdesheim?), Kl.-8°, Priv. Halbleinen (alle zus in einem Bd.)
Johann Andreas Karl (Christoph) Hildebrandt (1763-1846), deutscher Romanschriftsteller, der dutzende tls. historische
Romane sowie zahlreiche Ritter- u. Gespenstergeschichten verfasste. Für Wilhelm Hauff war Hildebrandt der typische Vertreter des Schauerromanautors (vgl. dazu W. Hauff: Die Bücher und die
Lesewelt). Der "Nekrolog" (Neuer Nekrolog der Deutschen. Bd. 26, Teil 2 (1848), S. 1017) vermerkt, dass er "während seiner langen Lebenszeit fast ganz allein der Basse’schen Buchhandlung in
Quedlinburg ihre traurige Berühmtheit" verschaffte. In dem von Gottfried Basse gegründeten Verlag erschienen die meisten Werke von Hildebrandt (Wikipedia). - Einband berieben u. bestossen; Rücken
mit Standortnr.; Innendeckel mit Aufkleber "Leihbibliothek G. Drautdt in Wien"; Titel gestempelt; tlw. etwas braunfleckig; wenige angeknickte Ecken, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, via
KVK/WorldCat nur digitalisiert verfügbar.
442. Jaroslay - Der Sternberger erster Graf, oder Die Hochzeit ohne Braut zu Karlstein. Geistergeschichte des 13ten Jahrhundert. [Erstausg. od. 2. Aufl.?]. Wien u. Prag, bey Franz Haas, [nach 1800]. 162 S., mit gest.
Frontispiz u. gest. Titelvignette, Kl.-8°, Priv. Halbleder
Bloch 2/115. - Es erschien im gleichen Verlag noch eine Ausgabe mit 232 S. Der Held ist ein Jaroslawi von Sternbergi (von
Sternberk). - Beanspruchter Einband: beschabt, bestossen u. angeknickt; fragmentarisches Deckel- u. Rückenschild; Frontispiz u. Titel gestempelt; durchgängig fleckig u. tlw. mit Randläsuren. -
Sehr selten, Zustand im Preis berücksichtigt.
443. Kappis, Ludwig: Traumstadt. Roman. Erstausg. Berlin, Alf Häger Verlag,
[1924]. 287 S., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen
Bloch 2/1653. - "Aber der Wind sprach leise: ‘Mich drängt’s, in dir Gestalt zu werden und in dir mein eigenes Rauschen zu
hören. Alles Sein möchte nur in dir mein eigenes Rauschen zu hören. Alles Sein möchte nur in seine eigenen Abgründe hinabsteigen, und auch du bist mir nur die Leiter auf der ich zu mir selbst
kommen kann.’ (S.67)" - Einband angestaubt u. leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. Mit Autorenwidmung im Vorsatz: "Herrn Jaroslav Röschel dem feinsinnigen Kenner alter
Bücher u. leidenschaftlichen Sammler zugeeignet Ludwig Kappis."
444. Kegel, Walther: Tod im Strahlenring. Erstausg. Berlin, Buchwarte-Verlag,
[1937]. 245 S., 5 Bll., 8°, O-Leinen
Bloch 2/1679. - Zwischen den Erben eines Erfinders u. einem schurkischen Rechtsanwalt entbrennt ein Kampf um eine
Vorrichtung, die Todesstrahlen aussendet. - Der in der vorliegenden Verlagswerbung angeführte Zukunftsroman "Metall X" von Walther Kegel erschien trotz der Vorankündigung nicht. - Einband
berieben u. etwas fleckig; der Buchblock wurde mit neuen Vorsätzen in den Originaleinband neu eingehängt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
445. Kipling, Rudyard: Unheimliche Geschichten. Einzig berechtigte Übertragung aus
dem Englischen von Sebastian Harms. Dtsch. Erstausg. Berlin, Vita Deutsches Verlagshaus, [1901]. 175 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder d. Zt. mit Rückentext
Bloch 2/1704. - Inhalt: Imrays Rückkehr; Die Totenstadt; Am Ende der Reise; Der Mann von Einst; Reingelder und die
deutsche Flagge; Der Geisterwagen. - Berieben u. bestossen; Rücken mit Teilen einer Standortmarke; Titel mit Besitzervermerk mit Stempel "Unterstützungsverein für Handlungsgehilfen Köln"; tlw.
leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
446. Laßwitz, Kurd: Homchen. Ein Tiermärchen aus der oberen Kreide. 7. u. 8. Tsd.
Leipzig, B. Elischer Nachfolger, [1907]. 2 Bll., 205 S., 8°, Illus. O-Halbleinen
(= Nie und immer. Bd.1). - Bloch 2/1867. - Als das Beuteltier Homchen einen Flugsaurier tötet, wird es aus seiner Sippe
ausgestoßen. Auf seiner nachfolgenden, abenteuerlichen Reise wird es zum Wegbereiter der Evolution. - Kurd Lasswitz (Pseudonym Velatus, 1848-1910), Gymnasiallehrer in Gotha, gilt als Vater der
deutschen Science-Fiction. - Einband etwas fleckig u. leicht schief gelesen; bestossene Ecken; Vorsatz mit Besitzersignatur; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.
447. Leadbeater, C[harles] W[ebster]: Gibt es eine Wiederkehr? Seltsame Geschichten.
Aus dem Englischen übertragen von Malwin Yllen und Fritz Feerhow. Erstausg. Berlin-Charlottendorf, Verlag "Brandler-Pracht" (Karl Pracht), [1914]. 191 S., 8°, O-Karton
Bloch 2/1878; Ackermann I/145. - Leadbeater (1847-1934) war einer der bedeutendsten wie umstrittendsten Mitglieder der
Theosophischen Gesellschaft, Adyar. Nach dem Tode von Blavatsky leitete er die Esoteric Section, eine innere Abteilung der TG, wo er okkulte Forschungen betrieb. Später geriet Annie Besant unter
Leadbeaters Einfluss. Siehe auch in die Kategorie „Theosophie“. - Einband leicht fleckig; Rücken geblichen; Titelrückseite mit Signatur; Schnitt, erste u. letzte Seiten braunfleckig;
papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.
448. Lerch, Hanns: Sintflut über Europa. Der Roman einer Erdkatastrophe. Erstausg.
Leipzig, Lipsia-Verlag, 1933. 241 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Bloch 2/1909. - Hanns Lerch (Pseudonym Peter Stieglitz, 1895-?); 1924 Schriftleiter eines Verlages; ab 1927 Redakteur der
"Dresdner Nachrichten". - Einband leicht schief gelesen, bestossen u. fleckig; mehrfach gestempeltes Leihbuch; Innengelenke zweimal mit Papierstreifen verstärkt; Seiten tlw. etwas fleckig, ein
noch befriedigendes Expl. - Selten.
449. Lovecraft, H[oward] P[hillips]: Cthulhu. Geistergeschichten von H. P.
Lovecraft. Deutsch von H. C. Artmann. Vorwort von Giorgio Manganelli. 1.-5. Tsd. (Dtsch. Erstausg.). Frankfurt a. M., Insel Verlag, 1968. 238 S., 2 Bll., 8°, O-Pappband mit O-Umschlag (von Willy
Fleckhaus u. Heinz Edelmann)
Howard Phillips Lovecraft (1890-1937), der Amerikaner war in den 20er u. 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein
wenig bekannter Schriftsteller. Heute zählen seine Werke zu den Klassikern der Horrorliteratur. Als Schöpfer des "Cthulhu" Mythos um die Außerirdischen "Großen Alten" haben seine Romane u.
Erzählungen nicht zuletzt durch die Erfindung des mystischen "Necronomicon" noch heute einen weitreichenden Effekt. - Umschlag leicht gebräunt u. mit min. Randläsuren, sonst ein gutes
Expl.
450. Mahlo, Richard Otto: Der Vampir und andere Erzählungen und Sagen aus dem
Balkan. Nach dem Französischen frei bearbeitet von Richard Otto Mahlo. [Von Verlagsseite ANGEBUNDEN:] Konrad Telmann: Sein Nebenbuhler und andere Erzählungen. Theodor Storm: Hans und Heinz Kirch. 1. Aufl. Leipzig, Hesse & Becker, [1913]. 72 S. / 170
S. / 80 S., Kl.-8°, O-Halbleinen
Rücken leicht fleckig; letzter Teil papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
451. Maidorf, Marianne [d.i. Maria Matthey]: Die Hexe vom Triesnerberg. Eine
Erzählung aus Liechtensteins dunklen Tagen. Mit 9 Illustrationen nach Entwürfen von P. Balzer von M. Annen. Erstausg. Zürich, Orell Füssli, [ca. 1900]. 270 S., mit 9 Taf., 8°, Illus.
O-Leinen
Über die Hexenverfolgung in einer Liechtensteiner Walsersiedlung während des 17. Jhs. Das Werk der aus dem westfälischen
stammenden Schweizerin Maria Matthey (geb. 1871) erfuhr einige Neuauflagen u., da es viel volkskundlichen Stoff verarbeitete (u.a. die Legende von den Tobelhockern), wird es oft in der
Sekundärliteratur angeführt (z.B. Schweizer Volkskunde, Bd. 66, S. 65). - Geringfügig berieben, sonst ein gutes Expl. der seltenen illus. Ausgabe.
452. Mantegazza, Paul: Das Jahr 3000. Ein Zukunftstraum. Autorisierte deutsche
Ausgabe. Aus dem Italienischen von Willy Alexander Kastner. Dtsch. Erstausg. Jena, Hermann Costenoble, [1897]. 179 S., 8°, O-Karton
Bloch 2/2038; Bibliotheca Utopistica Hevesi 318. - Im Jahre 3000 lenkt eine intellektuellen Elite zusammen mit einem
Weltrat die Geschicke der Menschheit. Die Protagonisten Paul u. Maria müssen nach einer fünfjährigen "Liebesehe" zur Welthauptstadt am Fuße des Himmalayas, um die Genehmigung zu erhalten, Kinder
zu zeugen. An ihrem Beispiel entwickelt der Autor seine Zukunftsvision, zu der auch eine genaue Beschreibung der medizinischen u. psychohygienischen Entwicklung gehört. - Paolo Mantegazza
(1831-1910), italienischer Physiologe u. Anthropologen. Er war einer der ersten Vertreter der darwinistischen Theorie in Italien u. beschäftigte sich in diesem Zusammenhang mit Atavismus,
Pangenesis, sexueller Selektion usw. Mantegazza experimentierte mit künstlicher Besamung u. angewandter Tiefkühlung in der Medizin. - Einband fleckig; Deckel, Vorsatz u. letzte Seite mit
Besitzervermerk; die ersten vier Blatt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
453. Melchers, Gustav Adolf: Die Vergangenheit unserer Zukunft? Der Verfall unserer
Vormenschen. Erstausg. Berlin, Düsseldorf, Leipzig u. Stuttgart, Zeit-Verlag, 1908. 312 S., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/2107. - "Die in diesem Buch versammelten Vorträge, die von dem Menschengeschlecht handeln, das vor mehr als
hunderttausend Jahren auf grauenhafte Weise langsam abstarb, sollen im Jahre 4251 in Nanno veröffentlicht worden sein. Sie werden der Öffentlichkeit als Warnung übergeben, damit den Nachkommen in
späteren Jahrhunderten ‘nicht ein gleiches Leben, ein gleiches Leiden und ein gleiches Ende beschienden sein möge, wie jenen tief bedauernswerten Geschöpften’ (S.4)" (Rottensteiner, die
ungewöhnlich lange Besprechung umfasst 10S., an deren Ende er besonders auf die kruden Antidemokratischen-, Rassenzucht- u. Degenerationsvorstellungen des Autors hinweist). - Berieben, bestossen
u. leicht leseschief; Ecken angeknickt; Buchblock unbeschnitten u. dadurch tlw. angerändert, sonst ein gutes Expl. - Selten.
454. Mercereau, Alexandre: Erzählungen aus der Finsternis. Berechtigte Übertragung
aus dem Französischen von Dr. Georg Goyert. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Im Xenien Verlag, 1914. 165 S., 1 Bl., 8°, Marmoriertes O-Halbleder
Bloch 2/2114. - "Alexandre Mercereaus ‘Erzählungen aus der Finsternis’ sind von der kubistischen Malerei, den
Avantgardisten und Surrealisten sowie seiner Beschäftigung mit dem Okkultismus (er gründete eine einschlägige Zeitschrift, ‘La Vie Mystérieuse’) geprägt. Der literarische Großvater seiner
frenetisch übersteigerten Texte ist Petrus Borel. Das Erzählerische spielt hier nur eine beigeordnete Rolle. Oft handelt es sich um philosophische Diskurse, denen Stimmungsbilder beigegeben sind,
die an den Grundfesten der Ratio rütteln sollen." (Robert N. Bloch in seinem "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur"). - Etwas berieben, sonst sauber u. gut.
455. [Mercier, Louis Sebastian]: Das Jahr Zweytausendvierhundert und vierzig. Ein
Traum aller Träume. [Gedrucktes Motto:] Die gegenwärtige Zeit ist schwanger von der Zukunft. - Leibnitz. Zweyte verb. Aufl. London [d.i. Leipzig], [Schwickert], 1782. 8 Bll., 487 S., Kl.-8°,
Priv. Halbleinen mit Rückentext
Bloch 2/2116 (zur EA von 1772); Hevesi: Bibliotheca Utopistica 851. - Aus dem Französischen übersetzt von Lessings Freund
Christian Felix Weisse. Der Schriftsteller Louis-Sébastien Mercier (1740-1814) schuf mit dem vorliegenden Titel eines der ersten Werke der Science-Fiction-Literatur. Sein Protagonist erwacht nach
über 700 Jahren 2440 in Paris. Da nun die Ideale der Aufklärung Wirklichkeit geworden sind, haben die Schilderungen in der "Sturm und Drang"-Periode (ca.1767-1785) u.a. auch Schiller beeinflusst.
"Sofort nach seinem Erscheinen in Frankreich verboten, erregte es nicht nur das Mißfallen der staatlichen Autoritäten in Frankreich, sondern auch das der katholischen Kirche. [...] Es verwundert
daher nicht, daß er begeistert den Ausbruch der Französischen Revolution begrüßte, die er - wie er oft betonte - bereits in [...] ‘Das Jahr 2440’ vorhergesagt hatte". (R. Saage. Merciers Das Jahr
2440...; In: Utopie kreativ, 1999, Heft 101; S.49 f.) - Etwas berieben u. bestossen; tlw. leicht braunfleckig; wenige schmale Wurmgänge ohne Textberührung, sonst gutes Expl.
456. Meyn, Nils: Die Reise zur Venus. Phantastische Zukunftserzählung. Bildern von
Karl Mühlmeister. Dtsch. Erstausg. Dresden, Verlag Hans Friedrich Abshagen, [1930]. 163 S., 1 Bl., mit vier Farbtaf., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/2136. - Aus dem Dänischen übertragen von Antje Hering. - Das elektrisierte Luftschiff "Urania" kann die
Schwerkraft überwinden u. so wird eine Reise zur Venus möglich. Schon nach fünf Tagen (!) ist der Planet erreicht, wo man eine tropische Vegetation vorfindet, die nicht nur von Riesenechsen,
sondern auch von Humanoiden bewohnt wird. Der Jugend-Roman des Schriftstellers Nils Meyn (1891-1957) entstand bereits 1915. - Umschlag mit kl. Fehlstellen u. tlw. hinterlegten Randläsuren; Rücken
tlw. leicht gebräunt; zwei Ecken leicht bestossen, sonst ein sehr gutes Expl.
457. Moreck, Curt [d.i. Konrad Haemmerling]: Der strahlende Mensch. Mit fünfzehn
Bildern von Josef Ebrenz. Erstausg. München, Die Wende, [1920]. 167 S., 3 Bll. (VlgsAnz.) u. 15 Illus. auf Taf., 8°, O-Halbleinen
(= Bücher der Wende; Bd. 6). - Der deutsche Autor Konrad Haemmerling (1888-1957) schrieb unter etlichen Pseudonymen:
Arbiter Novus, Konrad von Köln, Konrad Merling, Curt Moreck, Beatus Rhein, Kurt Romer, Sigbert Romer. - Einband leicht fleckig; Innendeckel mit einem "Aubrey Beardsley ExLibris" des Autors Curt
Moreck; unbeschnitten; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.
458. Morris, William: Kunde von Nirgendwo. Ein utopischer Roman. Hrsg. von Wilhelm
Liebknecht. 2. Aufl. [von "Neues aus Nirgendland. Ein Zukunftsroman"]. Stuttgart, Verlag von J. H. W. Dietz Nachf., 1914. 152 S., mit 8 ganzseitigen Illus. von Hans Gabriel Jentzsch (1862-1930),
8°, Illus. O-Leinen
In neuer Übersetzung (vgl. Bloch 2/2182), mit einer Einleitung von Wilhelm Liebknecht (1826-1900), Mitbegründer der
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). - William Morris (1834-1896), britischer Maler, Architekt, Dichter, Kunstgewerbler, Ingenieur u. Drucker. Er war ein Begründer der sozialistischen
Bewegung in Großbritannien u. in der vorliegenden Utopie beschreibt er die ideale Gesellschaft. In dieser Welt arbeiten die Menschen nur aus Vergnügen u. verschenken ihre hochwertigen
Handarbeiten an diejenigen, die sie wertschätzen (nach Wikipedia). - Einband leicht fleckig, bestossen u. berieben; Rücken geblichen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
459. Mrsic, Wilhelm: Mächte. Vierzehn Gleichnisse vom Sinn und Widersinn der Welt.
Erstausg. München, Delphin-Verlag, [1931]. 190 S., 8°, O-Karton mit O-Umschlag
Bloch 2/2193. - "Das Buch ‘Mächte’ las ich mit Sympathie und fand den Ton des Märchens außerordentlich glücklich und
instinksicher festgehalten - den tiefen Sinn Ihrer Dichtungen immer weiter zum Nachdenken ziehend." (Alfred Kubin auf dem Klappentext) - Der deutsche Astrologe Dr. Wilhelm Mrsic (manchmal
"Mrsich", 1896-?) war Mitglied des "Münchner Forschungskreises" u. unter seiner Leitung fanden die Deutschen Astrologenkongresse von 1924-1929 statt. In den 20er u. 30er Jahren schrieb er in den
Zeitschriften "Die Astrologie" u. Zenit. - Umschlag leicht fleckig; Vorsätze gebräunt; unbeschnitten u. aufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.
460. Müller, P[aul] A[lfred]: Atlantis steigt auf. Die Geschichte eines
phantastischen Abenteuers. Erstausg. Leipzig, Verlag A. Bergmann, 1938. 247 S., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
(= Sun Koh Serie, Band 6). - Bloch 2/2231 (mit der Autorenangabe "Lok Myler"). - Ursprünglich als Fantasy-Heftromanserie
1933-36 für den Bergmann-Verlag geschrieben. Der Held, Nachkomme eines Mayakönigs u. letzter Spross überlebender Atlanter, ist dazu auserwählt, einst Atlantis wieder in Besitz zu nehmen. Mit
seinen Abenteuern ist Sun Koh der Vorläufer von Perry Rhodan, nur dass er nie, wie dieser, in den Weltraum gereist ist. Die Reihe war äusserst erfolgreich, erlebte viele Auflagen in Buch- u.
Taschenbuchform u. war, mit Unterbrechungen, bis 1981 auf dem Markt. Sie übte einen nachhaltigen Einfluss auf jugendliche Leser wie Walter Ernsting alias Clark Darlton oder Herbert W. Franke aus,
die sich nach 1945 als Schriftsteller einen Namen machten. - Der Autor Paul Alfred Müller war Anhänger der Hohlwelttheorie, bei der die Erde nicht von aussen sondern von innen betrachtet wird u.
nach der wir auf der Innenseite der hohlen Kugel leben; dazu verfasste er u.a. den Roman "Und sie bewegt sich nicht". Siehe auch: Heinz J. Galle u. Markus R. Bauer: "SUN KOH, der Erbe von
Atlantis, und andere deutsche Supermänner. Paul Alfred Müller alias Lok Myler alias Freder van Holk, Leben und Werk". - Umschlag angerissen u. mit kl. Randfehlstellen; Innendeckel, Vorsatz u.
Titel mit Besitzervermerk; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
461. Münzer, Kurt: Phantom. Roman. "N’est-ce que ca?" Erstausg. Berlin, Wilhelm
Borngräber, [1919]. 338 S., 3 Bll., 8°, Goldgepr. illus. O-Halbleinen
Bloch 2/2220. - Nach einem interessanten u. phantastischen Romananfang verliert sich die Handlung schnell in sexuellen
Motiven u. eine verstiegene Erotik jenseits der bürgerlichen Moral. - Kurt Münzer (1879-1944), deutscher Schriftsteller, der ab 1904 auch in Zürich studierte, wo er mit dem Schauspieler Karl
Feigl liiert war. Er war beteiligt an einem Erpressungsversuch gegenüber Magnus Hirschfeld u. Benedict Friedländer, für den sein Freund Feigl zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Münzer
schrieb über 20 Romane, Novellen, Theaterstücke u. Kurzgeschichten, die tlw. hohe Auflagen erzielten. 1933 emigrierte er in die Schweiz; drei seiner Titel standen im NS auf der "Liste des
schädlichen und unerwünschten Schrifttums". - Einband leicht schief gelesen; eine Ecke etwas bestossen, sonst ein gutes Expl. mit dreifarbigen Deckel, Kopffarbschnitt u. goldgepr.
Rückenillus.
462. Poritzky, J[akob] E[lias]: Gespenstergeschichten. Erstausg. München u. Leipzig,
Georg Müller, 1913. 271 S., 8°, Illus. O-Pappband
Bloch 2/2446. - Der Schriftsteller u. Theater-Regisseur Jakob Elias Poritzky (eigtl. Isak Porycki, 1876-1935),
russisch-jüdischer Herkunft, gehört zu den verkannten Größen der phantastischen Literatur. "Seinen bedeutendsten Beitrag zur Phantastik lieferte P. aber mit dem höchst originellen Band
‘Gespenstergeschichten’. Das Gespenstische, Übernatürliche in diesen Erzählungen, zu deren Bewunderern Jean Ray zählte, ist selten genau auszumachen, es ist eher eine Frage der Atmosphäre, der
Beleuchtung, der Andeutung. Im dem Meisterstück des Bandes, ‘Der Unbekannte’, wird die allmählich immer deutlicher werdende Anwesenheit des Todes in einem nächtlichen Haus zu einer der
abgefeimtesten Studien über die Angst, welche die deutsche Phantastik hervorgebracht hat." (Zondergeld) - Leicht berieben u. bestossen, sonst ein sehr gutes Expl. mit eindrucksvoller
Deckelillus.
Mit Signatur von Henri Birven:
463. Rachilde [d.i. Marguerite Vallette-Eymery]: Die Gespensterfalle. Seltsame
Geschichten. Dtsch. Erstausg. Minden in Westfalen, J.C.C. Bruns, 1911. 3 Bll., 237 S., 1 Bl., mit Frontispiz (Foto der Autorin) u. Buchschmuck, 8°, O-Pappband
(= Meisterwerke der Weltliteratur, Bd. 36). - Bloch 2/2480. - Deutsch von Paul Zifferer. Umfangreiche Einleitung von Max
Bruns u. mit franz. u. dtsch. Bibliographie. Doppelblattgroße Titelillus. u. Großbuchstaben der Kapitelanfänge von Ludwig Enders. - Einband tlw. geringfügig beschabt, sonst ein gutes Expl. - Von
seltener Provenienz: das vorliegende Buch stammt aus der Bibliothek von Dr. Henri Clemens Birven (1883-1969), Ingenieur, Schriftsteller u. Vertreter des Magischen Idealismus. Zw. 1927-31 Hrsg.
der Zeitschrift "Hain der Isis". Gründete ein "Magiologisches Studio Teletes" u. war mit Gustav Meyrink u. Aleister Crowley persönlich bekannt. Seine umfangreiche Bibliothek wurde von den Nazis
geplündert. Im Vorsatz mit seiner Signatur "Dr. Henri Birven".
464. Renata: Das singende Licht. Vom Sehnen und Suchen der Seele. Roman. 3.-5. Aufl.
Pfullingen (Württ.), Prana-Verlag, [um 1925]. 57 S., 3 Bll., 8°, O-Papier
Bei Bloch zwei andere Romane des anonymen Autors (2541: Die lebende Mumie; 2542: So nimm denn meine Hände.
Mahatma-Roman), die ebenfalls in Pfullingen erschienen sind. Vorliegendes Werk weder bei Bloch noch im KVK (noch überhaupt im Internet) auffindbar. - Einband leicht knittrig u. etwas bestossen;
Seiten gebräunt u. unbeschnitten; alle Lagen lose (so original!), sonst gut.
465. Renker, Gustav: Das Tier im Sumpf. Ein Roman aus Afrika. Erstausg.
Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1932. 324 S., 8°, O-Leinen
Bloch 2/2551. - Eine Gruppe von Europäern entdeckt in Zentralafrika einen Brontosaurus, das größte Tier der Kreidezeit.
Der Roman "ist eine wesentlich komplexere Geschichte als ‘Ein Schiff steuert in die Urzeit’ des Autors oder auch ‘Das Geheimnis des Simon Hard’. Es enthält gute Beschreibungen des Urwalds, und
die Figuren sind nicht simple Abenteuer-Typen [...] Es gibt Anklänge an die Berg- und die Musikbegeisterung des Autors, aber auch einige bedenkliche Züge, wie in der paternalisitischen
Schilderung der Eingeborenen, gewissen Übermenschen-Ideen und Ablehnung der ‘Verhätschelung des Menschenlebens’ (S.244)." (Rottensteiner) - Einband geblichen u. leicht bestossen; Rücken leicht
angerissen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
466. Richter, Hans: Der Kanal. Roman. 21.-25. Tsd. Leipzig, Ernst Keils Nachf.
(August Scherl), 1923. 218 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit O-Umschlag (von Eschoch)
Bloch 2/2575 - "Der Bau eines Riesenkanals über den Apenninen und die Alpen, die Verbindung von Nordsee und Adria, ist
die Zukunftsaufgabe. Diesen gewaltigen Verkehrsweg, der den Völkern Mitteleuropas ungeheure wirtschaftliche Aussichten erschließt, schaffen ein deutscher Industriekapitän und seine Mitarbeiter."
(Klappentext) - Der meist fehlende Umschlag mit kl. Einrissen u. zwei größeren Fehlstellen; Einband gering fleckig, sonst ein gutes Expl.
467. Richter, Hans: Turmstadt. Roman. Erstausg. Leipzig, Ernst Keils Nachfolger
(August Scherl), 1926. 272 S., 1 Bl., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Bloch 2/2576. - "Großstädte erscheinen in den Zukunftsromanen sehr unattraktiv [...] Dies zeigt besonders deutlich der
Roman Turmstadt [...] ein Moloch, mit riesigen Verkehrssystemen, Hochhäusern, spinnenartigen Maschinen und künstlichen Parkanlagen. ‘Gebundene Kraft, ein Wille, auf Betonquadern aus Stahl und
Eisen emporgezwungen, in gigantischen Ausmaßen.’ (S.5) Die Menschen sind nicht glücklich in Turmstadt. Dies zeigt auch der schwelende Klassenkonflikt. Dem wird aber das Ideal einer anderen Stadt
gegenübergestellt: Polstadt. (S.261)." (Dina Brandt: Der deutsche Zukunftsroman 1918-1945, S.271f). - Einband etwas fleckig u. berieben; Innendeckel mit kl. Besitzervermerk, sonst ein gutes
Expl.
468. Rock, C. V., [Kurt Walter Roecken alias Henry Walter]: Flug in die Erde.
Phantastischer Zukunftsroman. Erstausg. Bremen, Berlin, Leipzig u. Wien, Henry Burmester Verlag, [1938]. 224 S., 8°, Neues naturfarbenes Leinen
Bloch 2/2609. - In der Zukunft machen Eisenacker-Aggregate Flugzeuge schwerefrei u. nachdem ein neuentwickeltes
Tiefbohrgerät die Erdkruste durchbohrt hat, fliegen die Protagonisten in die Innenwelt. Eine unbekannte radioaktive Strahlung erzeugt dort im Zentrum einen ewig leuchtenden Ersatzhimmel über
Städten, die von Zwergen bevölkert werden. - Buchblock tlw. fleckig u. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. in "moderner" Antiqua-Schrift.
469. Romain, Francois: Der Untergang Frankreichs. Roman. Einzig berechtigte deutsche
Ausgabe. (Dtsch. Erstausg.). Hamburg u. Berlin, Hoffmann und Campe, 1920. 223 S., 8°, Illus. O-Pappband (von J. Scholz)
Bloch 2/2640. - Temporeiche u. derbe Utopie mit politisch-religiösen u. sozialistischen (!) Anspielungen. Die
Einbandzeichnung zeigt, wie Marianne, die "Freiheitsheldin" u. Personifikation der frz. Republik mit der Jacobinermütze, von einem Skelett erwürgt wird. - Etwas bestossen u. leicht angeschmutzt;
papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
470. Schendel, Arthur van: Der Berg der Träume. Aus dem Niederländischen übertragen
von Hilde Stenersen. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Insel-Verlag, 1927. 269 S., 8°, O-Leinen
Bloch Nachträge 3606. - Arthur François Emile van Schendel (1874-1946), der niederländische Schriftsteller begründete mit
seinem ersten Roman die niederländische Neoromantik. Kritik veranlasste ihn in späteren Romanen zu einem nüchternen u. realistischen Stil. - Einband leicht angestaubt, sonst ein gutes
Expl.
471. Schilde, Lothar: Das grosse Räderwerk der Weltenschicksalsuhr. Chronologische
Zeitfolge wichtiger Ereignisse der Zukunft (1926-1935). 3 Teile. [kmpl.]. Als Manuskript gedruckt! Dresden-Gorbitz Schloß Altfrank, Verlagshaus zur Sonne, 1926. 40 S., 3 Bll., 4°, Schlichter
Karton, geheftet
Siehe auch Bloch 2/201. - U.a. über: Selbstkritik über das von mir im Mai 1924 veröffentlichte Buch: "Das Räderwerk der
Weltenschicksalsuhr" (siehe Folgenr.); Wirtschaftlicher Rück- u. Ausblick für das Jahr 1926; Das Jahr 1926 u. das Ausland; Die Jahre 1927-1935 im Spiegel meiner Berechnungen. - Ein gutes Expl. -
Selten.
472. [Schilde, Lothar]: Räderwerk der Weltenschicksalsuhr. Chronologische Zeitfolge
wichtiger Ereignisse der Zukunft (1924-1927). 12. Aufl. [wahrscheinlich fingiert]. Dresden u. Kemnitz, Verlagshaus Zur Sonne, 1925. 80 S., 8°, O-Karton mit
montiertem Deckelschild
Bloch 2/201 (mit 62 S.). - U.a. über: Astrologie; Hitler u. sein Schicksal; Die Zeppelinfahrt nach Amerika; Hitler
u. Ludendorff entzweien sich; Das Groß-Deutsche Reich; Die Vereinigten Staaten von Europa; Visionen (Mars-Zeitung. Alleiniges Publikations-Organ aller vom Mars übermittelten Nachrichten.) - Zum
3. Teil Visionen: "Hier verläßt der Autor die präzise vorgezeichneten Bahnen der Zukunftsgestaltung und zeichnet in rein okkultistischer Forschung die Welt von Übermorgen." (Aus dem Inhalt). Der
hier ungenannte Autor Lothar Schilde arbeitet in einem späteren Manuskriptdruck (siehe Nr. 471) unter fast gleichem Titel die hier gemachten Aussagen auf. - Vorsatz gestempelt;
papierbedingt gebräunt, sonst gut ein gutes Expl.
473. Siber, Jules: Der Antichrist. Ein Roman. Erstausg. Berlin, Morawe &
Scheffelt Verlag, [Copyright 1920, nach KVK 1921]. 212 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Pappband (Schmuckinitiale) mit O-Umschlag
Bloch 2/2893; Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche, ehem. Oberhaupt der FS) nennt das Buch in seinem "Exorial" in der
Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur" (dort fälschlich als: "Silber, Jules"). - Über den Autor, Geigenvirituosen u. Paganini-Interpreten Dr. Jules Siber (1872-?), der in Würzburg
aufwuchs u. lebte, ist nur wenig in Erfahrung zu bringen; interessant ist, dass die Zeitschrift "Psyche" ab Okt. 1921 drei Teile über ihn schrieb u. in ihm die Reinkarnation von Paganini sah,
wobei auch auf den engen Zusammenhang zw. Dämonie u. den "sexuellen Zwischenstufen" eingegangen wird. Im Jahr 1926 hat Siber auch Violinkonzerte in der Berliner "Esoterischen Logenschule", deren
Sekretär Eugen Grosche war, gegeben. Die Logenschule war eine Art Vorhof zur "Pansophischen Loge" von Heinrich Tränker (Lechler S.247). - Umschlag mit kl. Randläsuren; Einband leicht berieben u.
bestossen; Titel mit Signatur, sonst ein gutes Expl.
474. Siber, Jules: Paganini. Ein Roman von alten Göttern und Hexentänzen. Erstausg.
Berlin, Morawe & Scheffelt Verlag, [1920]. 297 S., 8°, Illus. O-Pappband mit dreiseitigem Farbschnitt
Bloch 2/2892; Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche, ehem. Oberhaupt der FS) nennt Buch u. Autor in seinem Roman
"Exorial" in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur" (dort fälschlich als: "Silber, Jules"). - Leicht berieben u. bestossen; Rückendeckel geringfügig fleckig, sonst ein gutes
Expl.
475. Siber, Jules: Satan Triumphator. Ein Dante-Roman. Erstausg. Berlin Wilmersdorf,
Schack & Co. Verlagsgesellschaft, 1922. 210 S., 8°, Illus. O-Halbleinen
Bloch 2/2895; Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche, ehem. Oberhaupt der FS) nennt das Buch in seinem "Exorial"
in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur" (dort fälschlich als: "Silber, Jules"). - Vorliegend
"der Zwillingsbruder seines aufsehenerregenden Romanes ‘Paganini’ den Kurt Münzer in seiner Kritik im ‘Literarischen Echo’ das grossartigste satanische Buch nennt, das seit 100 Jahren erschienen
sei." (Verlagstext in: Die große energetische Violin-Schule) - Einband etwas braunfleckig; Ecken leicht bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
476. Stagau, A. [d.i. Karl August Schmidt auf Altenstadt]: Unbegreifliche
Geschichten. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Erstausg. Wien u. Leipzig, Druck u. Verlag der typogr.-liter.-artist. Anstalt, 1863, 1864. 319 S. / 280 S., 8°, O-Karton (2 Bde.)
Bloch 2/3078. - Der Autor versucht den Wunder- u. Aberglauben ad absurdum zu führen. Inhalt: Bd.1: Zahn um Zahn; Der
dreizehnte Mann; Die singenden Steine; Die geheimnisvolle Maske; Die sonderbare Vorladung; Eine Jahrmarkts-Pythia; Unverhofftes Widersehen; Ein Dämon; Wie Herr Winter wieder zu seinem Zahn kam;
Das Geisterzimmer; Fräulein Amantha; Eine Silvesternacht; Die Geierburg. - Bd.2: Der wilde Gyula; Eine verhexte Uhr; Memento mori; Irma Dobson; Ein schreibendes Tischchen. - Einbände angestaubt,
mit kl. Randläsuren u. tlw. fleckig; beide Buchblöcke unaufgeschnitten (daher angerändert); tlw. leicht braunfleckig, sonst gute Expl.
477. Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Braune Märchen.
Mit 9 Illustrationen. 3. Aufl. Wien, Verlag von Herm. Markgraf, [ca. 1860]. IX, 304 S., mit Frontispiz u. 8 Illus. auf Taf., 12°, Priv. Halbleinen mit Rückentext
Vgl. Hayn-Gotendorf VII,437. Im Gegensatz zur ersten u. zweiten Ausg. mit neun Illustrationen auf Taf. - Der aus dem
estländischen Reval stammende Erzähler, Dichter u. Maler Peter Alexander Freiherr von Ungern-Sternberg (1806-1868) gilt als "bedeutender Romanschriftsteller der Aristokratie zur Zeit des jungen
Deutschland" (ADB) u. war lt. Rein A. Zondergeld (Lexicon der phantastischen Literatur) der wichtigste phantastische Erzähler seiner Zeit im deutschen Sprachraum. Er verfasste zahlreiche
historische, gesellschaftskritische u. biographische Romane, Novellen, Gespenstergeschichten u. ironische Märchen, letztere häufig angelehnt an den Stil E. T. A. Hoffmanns. Beherrschendes Motiv
seines Werks ist die Zerrissenheit, was auch die Zweigeschlechtlichkeit oder das abweichende Sexualverhalten seiner Figuren widerspiegeln. Auf seinen ausgedehnten Reisen wurde er u.a. bekannt mit
Ludwig Tieck, Karl Gutzkow, Willibald Alexis u. Fanny Lewald, auch lernte er in Baden das berühmte "Findelkind" Kaspar Hauser kennen. Seit etwa 1854 lebte er in Dresden, seine letzten Lebensjahre
verbrachte Ungern-Sternberg verarmt u. geisteskrank auf dem Landgut Granzow in der Uckermark. - Bestossen u. berieben bzw. an den Kanten beschabt; Aussengelenke angeplatzt; Titel gestempelt; tlw.
leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
478. Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Der Missionär. Erster
und Zweiter Theil [kmpl.]. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1842. 3 Bll., 315 S. / 2 Bll., 291 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentext (beide zus. in einem
Bd.)
Der Roman spiegelt die Herrnhuter Brüdergemeine im Jahr 1760, nach dem Tod ihres Stifters, wider. Ein Anhänger der
Gemeinde reist als Missionär nach Amerika. Im Vorfeld eines Sklavenaufstands entdecken die Protagonisten im Urwald auch einen großen Tempel der Freimaurer, welcher die Völker freimachen will. Zur
gleichen Zeit beginnt in Europa die Franz. Revolution. Die Neue Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung (1. Jhg., No. 312, 1842) zu dem Buch: "So wird uns immer der Roman des Hrn. v. Sternberg ein
unbehagliches Gefühl hinterlassen, wenn wir einen Mann von seinem eigenen Dasein abfallen und der Welt zu Liebe sich verleugnen sehen." - Leicht berieben; Vorsätze leicht fleckig u. mit einem
Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.
479. Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Macargan oder die
Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts. Ein Roman. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1853. 2 Bll., 422 S., 1 w. Bl., 8°, Priv. Pappband d. Zt.
Einband berieben u. leicht bestossen; Rückenkanten tlw. abgesplittert; Vorsatz, Schmutztitel u. Titel mit
Bibliotheksstempel; wenige Seiten braunfleckig; hinterer Innendeckel mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.
480. Stratz, Rudolph: Die zwölfte Stunde. Novellen. 1.-5. Tsd. Berlin, Concordia
Deutsche Verlags-Anstalt Herman Ehbock, 1909. 303 S., 8°, Illus. O-Leinen
Bloch 2/3035. - "Das sind stimmungsvolle, volkstümlich geschriebene Gespenstergeschichten, von denen ‘Das zweite Gesicht’
auch auf einen originellen Einfall verweisen kann; es überrascht, daß diese Gespenstergschichten kaum bekannt sind." (Rottensteiner) - Einband fleckig; Innendeckel mit ExLibris "Gerda v.
Henriquez", sonst ein gutes Expl.
481. Strom, Artur von: Legende aus Elilenti. Erstausg. Schreiberhau im
Riesengebirge, Siebenhäuser-Verlag, [1923]. 24 S., 1 Bl., Titel in Blau u. Schwarz u. mit einer Blau eingedruckten Initiale, 12° (146x100mm), O-Pappband
(= Elilenti-Bücher. Erstes Bändchen). - Bloch 2/3074. - Der Teufel stiehlt, mit all seinen Bewohnern, ein Stück vom
Paradies. (Elilenti Althochdeutsch=Verbannter). - Über den Schriftsteller, Sprach- u. Musiklehrer Artur von Strom (1884-1936, Pseudonym: Wolfgang Wetterstein) läßt sich fast nichts in Erfahrung
bringen. - Einband leicht fleckig, berieben u. geringfügig bestossen; Innendeckel mit Besitzerstempel; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
482. Thal, K. von: Das Gespenst des alten Ritters. Romantische Ritter- und
Geistergeschichte. Erstausg. Nordhausen, bei Ernst Friedrich Fürst, 1840. 197 S., 1 Bl., Kl.-8°, Priv. Halbleder
Nicht bei Bloch u. Deuerlich; kein bibliografischer Nachweis möglich. Ermitteln ließen sich nur zwei weitere Titel:
"Gotsche und der Greif des Riesengebirges oder: Der Kampf um die Herzogstochter; romantische Geschichte der Vorzeit" (1839) u. "Der Tod des Raubritters oder: Die Zerstörung der Ebersburg;
romantische Rittergeschichte" (1838), die ebenfalls bei Fürst in Nordhausen erschienen. - Beanspruchter Einband: beschabt, bestossen u. angeknickt; fragmentarisches, handschrftl. Rückenschild;
Innendeckel, Vorsatz u. Titel mit zartem Besitzervermerk; durchgängig fleckig u. tlw. mit Randläsuren. - Eine Rarität, kein Expl. bei KVK/WorldCat; Zustand im Preis berücksichtigt.
483. Tyss, Peregrinus [ungelöstes Pseudonym]: Gorgyra. Erstausg. Baden-Baden,
Merlin-Verlag, [1928]. 190 S., 1 Bl., mit Frontispiz von Alfred Kubin, 8°, O-Leinen mit Goldschrift
Bloch 2/3164; Horodisch C 213. - Enthält die Novellen: Gorgyra; Pilatus; Atlantis; Succubus. - Aus "Atlantis": "...des
sagenhaften [...] bald ATLANTIS, bald AEMAERICAE genannten, fünften Erdteils - die Bevölkerung jenes verlorenen Paradieses soll eines Tags, von sträflichen Hochmut geplagt, ein ungeheures
Katapult gebaut und die Oberfläche des Mondes bombardiert haben [...] Unsere namhaftesten Physiker haben längst den Beweis geführt, daß man zur Imitation des Vogelfluges Flügel von 12000 bis
15000 Fuß Größe haben müsse, die sich mit einer Geschwindigkeit von 3 Fuß in der Sekunde bewegen würden. Die sogenannten privaten Forscher aber [...] behaupten, die Menschen der Vorzeit hätten
ihre Flugapperate mit einer geheimnisvollen Substanz gespeist, die durch Destillation aus einem der Erde entquellenden Stoff gewonnen wurde." - Das Pseudonym bezieht sich auf eine literarische
Figur von E.T.A. Hoffmann in dem Roman "Meister Floh." "Unter den Sonderlingen der deutschen Phantastik der zwanziger Jahre ist Peregrinus Tyss sicherlich einer der verschrobensten." (Robert N.
Bloch in seinem "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur") - Einband schwach fleckig; Rücken geblichen; leicht berieben u. bestossen; Vorsätze schwach braunfleckig, sonst ein gutes
Expl.
484. Villiers de L’Isle-Adam: Gesammelte Werke. Erster bis Sechster Band [von 7].
Deutsch von Hanns Heinz Ewers bzw. Bd. 5: von Maria Ewers aus’m Weerth]. (1) Grausame Geschichten. (2) Geschichten vom Jenseits. (3) Tribulat Bonhomet. (4) Isis. (5) Das zweite Gesicht und andere
Novellen. (6) Axel. 5.-7., 4.-6. u. 3.-5. Tsd. München, Thespis Verlag, 1920. IX, 331 S., 2 Bll. / 2 Bll., 318 S., 1 Bl. / 2 Bll., 255 S. / 2 Bll., 352 S. / 2 Bll., 341 S., 1 Bl. / 2 Bll., 266
S., 1 Bl., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen mit Rückenvergoldung, geb. in 3 Bde. (alle gleich)
Bloch 2/3236 u. 3238-3241 (jew. die Erstausg.). Bd. 4, "Isis", wird von Bloch nicht angeführt. - Um die Reihe zu
komplettieren, fehlt der 7. Band "Die Eva der Zukunft". - Jean Marie Mathias Philippe Auguste Graf von Villiers de L’Isle-Adam (1838-1889), Schriftsteller u. Mitbegründer des französischen
Symbolismus. Mit seinem Roman L’Ève future wurde er zu einem Ahnen des Science Fiction (vgl. Zondergeld). - Buch 1 beschabt, am Rücken angerissen u. mit Kleberspuren, im Vorsatzgelenk geklebt,
sonst gut; die beiden anderen Bände nur leicht berieben, in gutem Zustand; alle leicht gebräunt; vereinzelt Eselsohren.
485. Voigt, R[osa]: Anno Domini 2000. Zukunftsbilder für das deutsche Volk.
Erstausg. Hamburg, Deutschlands Großloge II des J.O.G.T.; überklebt vom Mimir-Verlag für deutsche Kultur und soziale Hygiene, Stuttgart, 1909. VI, [2], 167 S., 1 Bl., 8°, Gold- u.
blindgepr. O-Leinen
Bloch 2/3253. - Das "Neu-Germanien" verdankt seine Sozialreformen, zu denen auch die Abstinenz gehört, seinen
emanzipierten Frauen. Trotzdem muss weiter um die Gleichberechtigung gekämpft werden: "Frau Dr. Strittmann besteht darauf, daß man tatsächlich seit den 78 Jahren, während welcher Zeit die Frauen
das Recht der Stimmenabgabe haben, immer noch versuche, den Frauen dieses oder jenes zu erschweren, und führte einige drastische Beispiele an." (S.13) - Leicht berieben u. bestossen; Deckel
leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.
486. Wedekind, C[arlo] von: Das Märchen vom Menschen im Kristall. Eine
esoterisch-stereometrische Geschichte für politische Kinder. Erstausg. Berlin-Tempelhof, Edwin Runge, 1931. 46 S., mit Textfig., 8°, Illus. O-Karton
Bloch 2/3326. - Politischer Zeitgeist in Form einer geometrisch-phantastischen Geschichte zwischen zwei Welten: "Auf dem
Boden der Erde häuft sich die Schuld. Der Mensch kann seinen Beruf und seine Schicht hassen, er darf seine Kultur und seinen Staat verachten, er ist gezwungen, gegen seinen Nächsten und seine
Rasse Krieg zu führen. Du magst selber kämpfen oder deinen Nächsten in den Kampf hetzen. Wer abseits steht, hat keine Zivilisation, er gehört nicht der Geschichte an." (S.42) - Bei dem Autor
handelt es sich wahrscheinlich um einen Sohn von Paul Wedekind (1845-1910), Kaufmann, Bankier, Gutsbesitzer und k.u.k. Generalkonsul zu Palermo, der 1915 in den preußischen Adelsstand erhoben
wurde. Von Carlo von Wedekind (1881-1957) selbst lässt sich nur in Erfahrung bringen, das er 1933 Mitglied des Deutschen Herrenklubs war, der die Kontakte zwischen den traditionellen Eliten u.
Nationalsozialisten förderte. Dennoch gehörten dem Klub auch Mitglieder an, die zum konservativen Widerstand gegen Hitler zu rechnen sind. - Einband u. Vorsätze braunfleckig; innen unbeschnitten,
sonst ein gutes Expl.
487. Wells, H. G.: Die Riesen Kommen!! Deutsch von Felix Grebe. Mit Zeichnungen von
Hans Friedrich. Dtsch. Erstausg. Minden (Westf.), J.C.C. Bruns Verlag, [1904]. 388 S., 1 Bl., mit Illus. auf Taf., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
Bloch 2/3350. - Herbert George Wells (1866-1946), englischer Schriftsteller. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend,
ermöglichte ihm ein Stipendium naturwissenschaftliche Studien als Schüler des Darwinisten Thomas Huxley. Später war er als Journalist u. freier Schriftsteller tätig. Seit 1903 Mitglied der
"Fabian Society", die er einige Jahre später nach Auseinandersetzungen u.a. mit seinem Freund G. B. Shaw wieder verließ. Er trat, zeitlebens um Verwirklichung seiner idealistischen politischen
Pläne bemüht, u.a. mit Lenin, Roosevelt u. Stalin in Verbindung u. war auch als Präsident des PEN-Clubs politisch tätig. Sein literarisches Werk ist anfangs von zuversichtlichem
Fortschrittsglauben, dann von zunehmendem Pessimismus gekennzeichnet. Besonders bekannt wurde sein sozialutopischer Roman "Die Zeitmaschine". - Umschlag tlw. gebräunt, leicht fleckig u. mit
hinterlegten Randläsuren; Einband mit geringfügigen Fleckspuren; Vorsatz mit Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
488. [Wieland, Christoph Martin]: Der Goldne Spiegel, oder die Könige von
Scheschian, eine wahre Geschichte. Erster bis Vierter Band [kmpl.]. Aus dem Scheschianischen übersetzt. Erstausg. Leipzig, bey M.G. Weidmanns Erben und Reich, 1772. XXIV, 226 S. / 238 S. / XXVI,
228 S. / 232 S., 1 Bl.; jew. mit gest. Frontispiz u. Titelvignette, Kl.-8°, Pappbände d. Zt. mit Rückenschildern
Bloch 2/3393 (mit Schreibfehler im Titel: "goldene"); Goedeke IV/1, 555, 66; Holzmann-Bohatta IV, 3260; Bibliotheca
Utopistica Hevesi 622 (ebenfalls mit Schreibfehler im Titel, zur 2. Aufl. 1794). - Seltene anoyme Erstausgabe, deren eigenwillige Verbindung von politischer Theorie u. poetischer Erfahrungskritik
einer Utopie nahe steht. Der Text ist ganz in der Tradition des antiken philosophisch-didaktischen Staatsromans verfasst. Wieland geht es vor allem darum, aufzuzeigen, wie gefährlich der Einfluss
von Mätressen u. Priestern auf die Herrschenden ist. Trotz aller Ironie, die auch sein eigenes Werk betrifft, verlässt er dabei niemals den Boden des aufgeklärten Absolutismus. Der vorliegende
Titel war es auch, der die Herzogin Anna Amalie von Sachsen-Weimar auf Wieland aufmerksam machte u. ihn in Folge zur literarischen Erziehung ihrer beiden Söhne nach Weimar berief. Der
augenzwinkernde Fürstenspiegel erschien anonym in einer Auflage von 2500 Exemplaren. - Einbände berieben u. bestossen; Rücken tlw. beschabt u. mit kl. Läsuren; Vorsätze mit mit kl. Signatur;
durchgehend leicht gebräunt u. tlw. etwas fleckig, sonst gute Expl.
489. Wildberg, Bodo: Dunkle Geschichten. Novellen. Mit einem Bildnis Wildenbergs.
Erstausg. Leipzig, Philipp Reclam jun., [1910]. 99 S., 2 Bll., mit Frontispiz (Portraitfoto des Autors) auf Kunstdruckpapier, 12°, O-Papier
(= Reclams UB 5160). - Bloch 2/3403. - Inhalt: Vitzliputzli; Der seltsame Fall der Madame Buroff; Dalmans Haupt; Tante
Engeltrauts Geist; Das gespenstige Luftschiff; Die Blume von Insel Ranvalona. - Bodo Wildbergs (eigentlich Heinrich Ludwig William Gabriel Dickinson, 1862-1942) literarisches Werk umfasst neben
drei Romanen im wesentlichen phantastische Erzählungen. Außerdem übersetzte er Erzählungen von Edgar Allan Poe. Robert N. Bloch schreibt: "seine Werke sind unauffindbar [...] Obwohl Wildberg die
Werke seiner deutschen Kollegen gelesen und manchmal auch rezensiert hat, hinterließen sie in seiner eigenen Prosa keine Spuren. Die zeitgenössische englische Unterhaltungsliteratur, neben Rider
Haggard besonders Conan Doyle, hat ihn dagegen geprägt." (Bodo Wildberg. Leben und Werk. Giessen 1999) - Deckel geringfügig angeknickt; Rücken mit kl. Anrissen; Deckel, Frontispiz-Rückseite,
Titel u. erstes Blatt gestempelt; einige Seiten leicht fleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten.
490. Wohl, Ludwig von: Ich bin Doktor Zodiac. Erstausg. Olten (Schweiz), Verlag Otto
Walter, 1949. 219 S., 8°, Illus. O-Karton mit O-Umschlag
Bloch 2/3643 (Nachträge). - "Der sogenannte Doktor Zodiac ist ein ungarischer Adliger, der Astrologie studiert hat und
den seine Kenntnisse zu berüchtigten Größen in Deutschland führen. Seine Wahrheitsliebe zwingt ihn, nach London zu fliehen, wo ein gefährliches Abenteuer durch ihn seine Lösung findet. - Ein ganz
ungewöhnliches Buch, das kühne Gemisch von Weltgeschehen und privater Kriminalistik." (Umschlagtext) - Louis de Wohl (1903-1961; auch Ludwig von Wohl, eigentlich Lajos Theodor Gaspar Adolf Wohl),
deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor u. Astrologe. 1935 emigrierte er nach London u. leitete dort ab September 1940 das "Büro für psychologische Forschung", in dem astrologische Prognosen u.
Nostradamus-Deutungen gegen Deutschland hergestellt wurden. Auf deutscher Seite, war der Schweizer Astrologe Karl Ernst Krafft sein Gegenspieler (vgl. Ellic Howe: Die schwarze Propaganda). -
Umschlag mit Randläsuren, sonst gutes Expl.
491. Zitz-Halein, Kathinka: Sonderbare Geschichten aus den Feenländern. Erster und
Zweiter Band [kmpl.]. Eine unterhaltene Lektüre für Alt und Jung. Erstausg. Nürnberg, Druck u. Verlag von Friedrich Campe, 1844. IV, 270 S. / 2 Bll., 294 S., 1 Bl., Kl.-8°, Neues marmoriertes
Halbleinen (beide zus. in einem Bd.)
Katharina Therese Pauline Modesta Zitz, geb. Halein, genannt Kathinka Zitz-Halein (1801-1877); die deutsche Schriftstellerin war
mit dem späteren Revolutionär Franz Heinrich Zitz verheiratete. Bei dem vorliegenden Titel greift die Autorin auf die im 17. Jh. sehr beliebten Feenmärchen von Marie-Catherine d’Aulnoy u.
Charlotte Rose de La Force zurück. Eigene, regional beheimatete Erzählungen wie "Der Zauberer oder Mainz seit dem Jahre 1838" mischen sich unter die franz. Märchen. - Textblock tlw. etwas fleckig
u. unbeschnitten; wenige kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl.