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Volkskunde, Aberglauben und Zauberei aus unserem 17. Antiquariats-Katalog.
519. Aigremont, Dr.: Volkserotik und Pflanzenwelt. Erster und Zweiter Band [kmpl.].
Eine Darstellung alter wie moderner erotischer und sexuller Gebräuche, Vergleiche, Benennungen, Sprichwörter, Redewendungen, Rätsel, Volkslieder, erotischen Zaubers und Aberglaubens, sexueller
Heilkunde, die sich auf Pflanzen beziehen. 2. Aufl. Leipzig, Ethnologischer Verlag Dr. Friedrich S. Krauss, 1910. 2 Bll., 165 S. / 2 Bll., 121 S., 8°, Priv. Halbleinen mit handschrftl.
Rückenschildern
Hayn-Gotendorf IX, 4. - U.a. über: Die Waldbäume; Die Obstbäume; Zier-Sträucher u. Bäume; Küchengewächse; Pilze; Kräuter
u. Blumen; Mutterkräuter; Aphrodisiaca u. Antaphrodisiaca; Männliche u. weibliche Benennungen. - Mit Namensverzeichnis. - Leicht berieben u. Seiten leicht gebräunt, gute Expl.
520. Beaumont, Johann: Historisch-Physiologisch- und Theologischer Tractat von
Geistern, Erscheinungen, Hexereyen und andern Zauber-Händeln, Darinnen Von denen Geniis oder Spiritibus familiaribus, so wohl guten als bösen, welche die Menschen in diesem Leben begleiten
sollen, und was einige (insonderheit der Author viele Jahre aus eigener Erfahrung) davon wahrgenommen, Wie auch von Erscheinungen derer Geister nach dem Tod / Auserordentlichen Träumen,
Wahrsagereyen, Personen, die Geister sehen, und dergleichen, Nachricht ertheilet, Ingleichen die Gewalt derer Hexen und daß es würcklich Magische Würckungen gebe, klärlich dargethan, Anbey D.
Bekkers bezauberte Welt Nebst andern Scribenten, die sich dergleichen Glaubwürdigkeiten wiedersetzt, wiederlegt wird; Aus der Englischen Sprache in die Teutsche mit Fleiß übersetzt von Theodor
Arnold. Nebst einer Vorrede Des Herrn Geheimbden Raths THOMASII, Wie auch neuen Summarien und vollständigen Registern. [ANGEBUNDEN: Meinders: Unvorgreifliche Gedancken und Monita]. Dtsch. Erstausg. Halle im
Magdeburgischen, In Verlegung der Neuen Buchhandlung, 1721. Gest. Frontispiz, 19 Bll., 360 S., 19 Bll. (Register), 1 Bl. (Errata), 4 Bll. (VlgsAnz.), 8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl.
Rückentext
DNB Comp. Ed. 121; Graesse S.84; Rosenthal 3947; Hayn/G. III, 176; Ackermann II/786; Vgl. Cornell Witchcraft Collection
39 (Engl. EA 1705). - Hauptwerk des 1731 verstorbenen Johann Beaumont; der englische Geologe u. Chirurg beschäftigte sich mit Aberglauben u. Okkultismus u. veröffentlichte vorl. Werk 1705 in
London. Es ist "amüsant geschrieben, voller Klatsch und grotesker Erzählungen" (DNB a.a.O.) u. basiert angeblich auf realen Erfahrungen des Autors mit Geistern seiner Heimat Somersetshire. Der
Bischof von Gloucester lobte das Werk ausdrücklich. Letztendlich versucht der Autor die Existenz von Hexen und Geistererscheinungen zu beweisen u. so richtet sich das letzte Kapitel gegen
Balthasar Bekker u. sein Werk "Die Bezauberte Welt", das im Gegensatz zu Beaumont wirkungsvolle Magie u. Hexerei bestreitet. Thomasius gibt sich im deutschen Vorwort zwar den Anschein, als sei er
von den Argumenten Beaumonts beeindruckt, doch gebe es da noch einen neueren englischen Autor dessen Ansichten ganz im Gegensatz zu Beaumont ständen: "Und also werde ich die Sache noch weiter
überlegen und bitte mir nur so viel Zeit aus, biß dieser neue Autor Hutchinson auch in unseren Buchläden sich finden lässet...". --- [ANGEBUNDEN:] Hermann Adolph Meinders: Unvorgreifliche
Gedancken und Monita, wie ohne blinden Eyfer und Ubereilung mit denen Hexen-Processen und der Inquisition wegen der Zauberey an Seiten des Richters so wol als des königlichen Fiscalis und
Defensoris in denen Königl. preussischen und cuhrfürstlichen brandenburgischen Landen ohnmaßgeblich zu verfahren [...] / zusammengetragen und aufgesetzt von [...] Hermann Adolph Meinders.
Erstausg. Lemgo, Druckts und verlegts Heinrich Wilhelm Meyer; Hochgräfl.Lipp.Hof-Buchdrucker 1716, 152 S. Van der Vekene I,1603; Graesse, Bibl. mag. 35; Cornell Witchcraft Collection 383; nicht
bei Hayn/Got. Hermann Adolph Meinders (1665-1730), der deutsche Jurist u. Historiker stellte die vorliegende Abhandlung über Hexenprozesse "Auf Königlichen Special-Befehl / laut Edicti vom
13 Decembris 1714" zusammen. - Einband tlw. mit Fleckspuren; eine Ecke bestossen; Innendeckel an einer Stelle verstärkt u. wie der Titel gestempelt; tlw. gebräunt u. leicht braunfleckig, sonst
ein gutes u. schönes Expl.
521. Berkenhoff, Hans Albert: Tierstrafe, Tierbannung und rechtsrituelle Tiertötung
im Mittelalter. Erstausg. Leipzig u.a., Heitz & Co., 1937. 136 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton
Ursprünglich eine rechts- u. staatswiss. Dissertation der Universtät Bonn 1935. - U.a. über: Die Bestrafung des
misstätigen Tieres im Mittelalter (Schwein: a) Hängen, b) Erwürgen, c) Lebendigbegraben, d) Verbrennen, e) Ertränken; Rind: a) Hängen, b) Enthaupten, c) Kombinationen von Erschießen,
Lebendigbegraben, Erschlagen; Pferd; Hund; Hahn; Wolf.); Die spirituelle u. rechtliche Tierbannung; Das Mitverbrennen des zur Sodomie gebrauchten Tieres; Das Mithängen von Hunden; Das
Mitertränken von Tieren beim Säcken; Das Enthaupten der im Notnunft-Hause angetroffenen Tiere. - Einband leicht fleckig u. bestossen, sonst ein gutes Expl.
522. Busch, Moritz: Deutscher Volksglaube. 2. Aufl. Leipzig, Verlag von Fr. Wilh.
Grunow, 1877. 377 S., 1 Bl., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen mit Rückentext u. farbig gemusterten Vorsätzen
"Im Folgenden stelle ich als Fortsetzung des Berichts über den deutschen Volkshumor dasjenige Gebiet des Lebens [...]
dar, welches man gewöhnlich als Aberglauben bezeichnet. Da man hiermit den Begriff der Verächtlichkeit verbindet [...], so habe ich den Ausdruck Volksglauben vorgezogen." (S.1) - Inhalt: Das
Fortleben der Heidenzeit im Volke; Der Kalender des Aberglaubens; Deutscher Glaube u. Brauch bei Aussaat u. Ernte; Ein Kapitel aus der Volksbotanik; Volksmedizin; Von den Thieren im Volksglauben;
Die Astronomie des Volkes; Der böse Blick; Volksprophetie; Der Ring im Glauben u. der Sage des Volkes. - Moritz Busch verfasste u.a. auch ein Werk üder Sekten u. Geheimbünde: "Wunderliche
Heilige". - Min. schief gelesen; Seiten leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.
523. Das sechste und siebente Buch Mosis oder der magisch-sympathische Hausschatz, das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse.
Wortgetreu nach einer alten Handschrift mit merkwürdigen Abbildungen. [4 weitere Werke angebunden]. Dresden, Max Fischer
Verlagsbuchhandlung, [ca. 1920]. 96 S. / 128 S. / 32 S. / 32 S. / 17, XII S., Kl.-8°, Halbleinen d. Zt.
ANGEB.: (1) Der wahrhaft feurige Drache. - (2) Geheime und gar rare Jäger-Künste oder siebenzig hochnützliche Arcana
bezüglich der Jägerei, des Vogelfanges etc. zu hohen Preisen erworben und erprobt von Johann Täntzer Sächs. Wildmeister. - (3) [Hill:] Das heilige Kraut oder die Kräfte der Salbey zur
Verlängerung des menschlichen Lebens. - (4) Geheime Kunst-Schule magischer Wunder-Kräfte, oder das Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, wie sie durch die heilige Cabbala
und durch Elohym mitgetheilt worden ist, und als göttliches Geheimniß Cabbala genannt wird, und eine Schwester der göttlichen Weisheit, der sogenannten Magia ist. Aus dem Arabischen übersetzt. -
Siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S.56-58). - Einband berieben u. bestossen; Vorsatz mit kl.
Signatur; Titel mit drei Siegelmarken u. wie das letzte Blatt mit Resten von Leinwandstreifen (verbinden am Anfang Titel u. das nachfolgende Blatt mit den Verlagsangaben); wenige Seiten etwas
fleckig u. mit kl. Randläsuren; papierbedingt gebräunt; sonst ein gutes Expl.
524. Das sechste und siebente Buch Mosis sein wahrer Wert und was das Volk darin sucht. Magisch-sympathetischer Hausschatz. Nach alten Überlieferungen aus Geheimschriften und Zauberbüchern für die heutige Zeit erklärt.
Dresden, Buchversand Gutenberg, [um 1920]. LXIV, 368 S., 8°, O-Halbleinen
Nach der Paginierung mit römischen Ziffern (LXIV) ANGEBUNDEN: (1) Was hat man von dem Volksglauben und der Volksmedizin
zu halten. S.1-30. - (2) Magisch=sympathetischer Hausschatz oder: Die offenbarten Geheimnisse der natürlichen Magie. Nebst Zauberformeln, Heil=Sprüchen und Schutzsegen wider allerlei
Anfechtungen. S.31-226. - (3) Die Praktika des täglichen Leben wie solche von klugen und erfahrenen Leuten als sonderlich nützlich und dienlich erachtet worden sind S.227-350. - (4) Sachregister
S.351-355. - Nicht sehr häufige Buch-Mosis-Variante; entspricht auf den Seiten XVII-LXIV inhaltlich u. typografisch der Scheible Ausgabe von 1849 (incl. dem Titel). Was in manchen Fällen dazu
geführt hat, dass der erste Teil entfernt wurde, um den Rest als "Original" anzubieten. Zum Titel siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen
Beschwörungsliteratur. (Dissertation, Berlin 1976, S.56-58). - Einband berieben u. bestossen; Rücken mit Gewebeband ausgebessert; Innengelenke leicht angerissen; Titel mit Resten von 5
Siegelmarken; papierbedingt gebräunt, sonst gut.
525. Der Schlüssel von dem Zwange der Höllen oder die Beschwörungen und Prozesse des Doctor Johannis Faustae, von der öfters practicirten göttlichen Zauber-Kunst
ex Originalibus. Nachdruck der Ausg. Frankfurt 1609. Hamburg, Glogau & Sohn, [ca. 1895]. 82 S., mit magischen
Sigillen u. Textfig., Kl.-8°, Priv. Halbleinen mit goldgepr. Rückentext
Vgl. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur S.148; Engel 353 (Ausg. 1610). -
Seiten papierbedingt gebräunt; Titel im Bund eingerissen (recht brüchiges Papier); tlw. mit kl. Randläsuren, sonst ein gutes Expl. - In dieser Ausgabe sehr selten.
526. Doctoris Johannis Fausti sogenannter Manual-Höllenzwang. [Berlin-Weißensee],
[E. Bartels], [um 1910]. S. 1-156, 171-207, mit Abb. im Text, 8°, Neues marmoriertes Halbleinen
Auszug aus "Das Buch Jezira", der nach KVK/WorldCat auch von Verlagsseite als separater Titel veröffentlicht wurde.
Enthält: Entdeckte höhere Kenntniß des Geheimnisses, aus der Karte sich zukünftige Dinge vorherzusagen; Mittel, aus bekannten Zahlen unbekannte, die man wünschet, zu finden, und aus diesen
unbekannten Zahlen dann weiter die Schicksale des forschenden Menschen zu entziffern; Die Salomonische Conjuration; Claviculae Salomonis et Theosophia Pneumatica, das ist wahrhaftige Erkenntnis
Gottes und seiner sichtigen und unsichtigen Geschöpfe, die Heil.-Geist-Kunst genannt; Cabulaischer Schlüssel; Die Länge unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi; Gewisse und wahrhafte
Länge unserer lieben Frau, der gebenedeiten Himmelskönigin Maria; Englisches Glücks-Gebet; Arcanum Magicum nempe Speculum magicum metallicum Verum et Approbatum. De Speculi Metallici Confectione.
Das ist: Der magische Metallspiegel; Pius Quintus, Pontificis Maximi; Seelen-Ruf; Der gerechte Kornreutter. - Der Berliner Verleger Bartels entlieh die Texte dem Stuttgarter Scheible Verlag, dort
erschien das Kompendium 1853 unter dem Titel "Handschriftliche Schätze aus Kloster-Bibliotheken" (siehe dazu Karl-Peter Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen
Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976, S.229ff.) - Titel gestempelt; nicht mit eingebunden (= fehlt) wurde S. 157-170 ("Theophrastus Paracelsus von Bereitung des Steins der Weisen und
von der Heilung des Steins und Podagras"); ein geklebter Anriss; zwei Blatt zu knapp beschnitten (tlw. mit Buchstabenverlust); papierbedingt gebräunt; sonst ein gutes Expl. - Selten. Mängel im
Preis berücksichtigt.
527. [Farmer, Hugh] und Johann Peter Bamberger [Übersetzer]: Hugo Farmers Abhandlung
über die Wunderwerke, als Beweise einer göttlichen Vermittlung, wie auch der Göttlichkeit der Sendung und Lehre eines Propheten. Aus dem Englischen übersezt von Johann Peter Bamberger. Dtsch.
Erstausg. Berlin, bey Georg Jacob Decker, 1777. XXX, 487 S., 8°, Pappband d. Zt.
Engl. Titel: "A Dissertation on miracles". U.a. über: Eine Kraft, die Materie zu bewegen, ist allen Geistern nicht
wesentlich; Von den gefallen Engeln; Von den Seelen verstorbener Menschen; Erklärung der Geschäfte der Dämonen; Die Dämonen sind die unmittelbaren Gegenstände des heidnischen Gottesdienstes; Von
den Zauberern u. Wahrsagern des Altertums; Die übernatürliche Kraft der Zauberkunst kann nicht geschlossen werden [...] wenn sie als Leute vorstellt, die einen spiritum familiarem, oder
Wahrsagergeist haben; Die Werke Mosis [...]. Seine Meinung von der Zauberei. - Einband etwas bestossen u. fleckig; Rücken mit Rest eines Rückenschilds, sonst ein gutes u. frisches Expl.
528. Fehr, Dr. Joseph: Der Aberglaube und die katholische Kirche des Mittelalters.
Ein Beitrag zur Kultur- und Sittengeschichte. Stuttgart, Gebrüder Scheitlin, 1857. IV, 164 S., 8°, O-Interimsbroschur
Inhalt: Das Christenthum bei den fränkisch-germanischen Völkern u. die Wirksamkeit der Kirche gegen den Aberglauben bis
zum Tode Carls d. Gr. im Jahr 814; Der Aberglaube u. die kath. Kirche vom 9.-14. Jh.; Die Einwirkungen der kath. Kirche gegen den Aberglauben vom 14. Jh. bis auf die Zeiten der Reformation. -
Einband etwas angestaubt u. mit Randläsuren; Rücken mit Fehlstellen u. angerissen; Rückendeckel etwas angeknickt; Seiten gering gebräunt u. min. stockfleckig; unbeschnitten u. dadurch
angerändert, sonst ein gutes Expl.
529. Fehrle, Prof. Dr. Eugen (Schrftltg.): Oberdeutsche Zeitschrift für Volkskunde.
I. Jhg. 1927, 2. Jhg. 1928, 3. Jhg. 1929 und 4. Jhg. 1930 [jew. kmpl.]. Bühl (Baden), Konkordia A.-G., 1927, 1928, 1929, 1930. 2 Bll., 174 S. / 2 Bll., 184 S. / 2 Bll., 168 S., 1 Bl. / 2 Bll.,
176 S.; alle mit einigen Abb., Gr.-8°, Priv. Halbleinen (2 Bde., beide gleich)
Aus dem Inhalt: Lily Weiser: Das Bauernhaus in Tirol; E. Fehrle: Inwieweit können die Predigtanweisungen des hl. Pirmin
als Quelle für alemannischen u. fränkischen Volksglauben angesehen werden?; Wilhelm Fraenger: Die Zizenhausener Terrakotten; Rudolf Kapff: Von der schwäbischen Geschlechtsnamenforschung // Adolf
Spamer: Volkskunst u. Volkskunde; Heinrich Marxell: Volkskunde im Gerichtssaal (Die Assel in der Volksmedizin); Eduard Weinkopf: Die Umkehrung in Glaube u. Brauch; Albert Becker: Vom Bauopfer zur
Grundsteinlegung; Adolf Jacoby: Scherzhafte Amulette; Wilhelm Dinkelmann: Der Hund im Volkslgauben; Erwin Schroff: Psychologisches zum Ornament; Ernst Schuppe: Gürtel u. Orendismus // Richard
Hünnerkopf: Volkssage u. Märchen; O. A. Müller: Hohwölfle; Friedrich Panzer: Das Herz des erschlagenen Feindes essen; Lorenzo Bianchi: Geiler von Kaisersberg u. Abraham a Santa Clara // Luise
Kröger: Pythagoreisches aus der Handlesekunst; Heiner Heimberger: Beiträge zur Zahnheilkunde im Mittelalter; Hermann Vischer: Das Tempelhaus in Neckarelz (Baden); Carl Krieger: Volksglaube im
Kraichgau; Robert Stroppel: Die Jungfrau Maria als "Kaiserin"; Adolf Leschnitzer: Romantik u. Mystik in der Dichtung Rilkes; Werner Panzer: Die Vögel im deutschen Volksleben. - Jeder Jhg. mit
Register. - Einbände etwas berieben u. lichtrandig; mit handbeschrifteten Schildern u. Nummern auf Rücken; Titel vom 1. u. 3. Jhg. mit Bibliotheksstempel, sonst gute Expl.
530. [Fischer, Heinrich Ludwig]: Bauern-Philosophie oder Belehrungen über mancherley
Gegenstände des Aberglaubens und andere nützliche Kenntnisse. Erstes und Zweytes Bändchen [von 3]. Vom Verfasser des Buchs vom Aberglauben. Erstausg. Leipzig, bei Roch und Compagnie, 1800. 4
Bll., 232 S. / 1 Bl., 252 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rotschnitt
Im Jahr 1801 erschien noch ein drittes Bändchen, u. 1802 eine neue Aufl. des kritischen Buchs. Fischer will die
abergläubischen Meinungen zur Schau stellen u. dadurch dazu beitragen, diese "auszurotten". U.a. über: Bsp. u. Erzählungen, wie uns unsere Sinne u. Einbildungskraft täuschen können; Ueber
Mondsüchtige u. Nachtwanderer; Ueber Träume u. Traumbücher; Die künstliche Auferstehung der Todten, oder das Geistercitiren; Ueber den Unfug der Wünschelruthe; Von Hexen, Hexenmeistern u. ihren
Thaten; Edlicher Bescheid über das Wahrsagen. - Einband ist stark beschabt u. an den Kapitalen beschädigt; im ersten Band etliche Seiten mit Wurmfrass im inneren Rand (kein Textverlust), sonst
innen ein gutes Expl. - Sehr selten, im Gegensatz zum "Buch vom Aberglauben" nicht bei Ackermann od. Hayn-Gotendorf.
531. Galley, Frithjof: Magie im 18. Jahrhundert. Transkription und Analyse einer
Handschrift des ausgehenden 18. Jahrhunderts mit "religiös-magisch-alchimistisch-kabbalistisch-kuriosem" Inhalt. [Erstausg.] Dissertation TU München. [München, Selbstverlag], 1985. 6 Bll., 244,
[2], 7, CXXXVIII S., 1 Bl. (Lebenslauf), 8°, O-Karton
U.a. über: Magische Hilfsmittel bei der Schatzsuche; Bannung u. Beschwörung des Schatzes; Das Christophorusgebet;
Talismansuche; Die Zauberbücher "Arbatel" u. "Claviculae Salomonis"; Magische Glocken; Das Electrum magicum; Urim u. Thummim; Homunculi Philosophigi; Bann- u. Segenssprüche; Magische Kunststücke;
Zur "Aurea Catena Homeri". - Neuwertig.
532. Geistlicher Schild - Ein schöner und wol approbirter H. Segen zu Wasser und Land. Wider Alle seine Feinde, so ihm begegnen auf allen seinen Wegen und Stegen
I.H.S. Erstlich gedruckt zu Prag. - [ANGEB.:] Andächtige Weise, dem Amt der hl. Messe nützlich beizuwohnen, in Betrachtung des bittern Leidens und Sterbens unsers Herrn und Seligmachers Jesu
Christi. Sammt beigefügten Morgen- und Abendgebetlein. - [ANGEB.:] Geistliche Schild-Wacht. Darinnen der Mensch für ihm eine jegliche Stunde, sowol des Tags als bey der Nacht einen besondern
Patron aus den Heiligen Gottes auserwehlet. Welcher er mit einem Gebetlein anruffet, daß er in der Stunde seines Absterbens gleichsam stehen und wachen wolle, damit er nicht von den arglistigen
Anfechtungen des bösen Feindes überwunden werde. Gedruckt im Jahre Christi 1705. Prag, o.V od. Drucker, [ca.1800]. 24 Bll., 48 S., 36 Bll., mit 24 Holzschnitten im Text, 12° (103x56mm),
Blindgepr. Pappband d. Zt. im Lederfutteral
Erschien mehrfach u. in wechselnden Zusammenstellungen. Der Titel suggeriert, dass der Nutzer mit dem Buch eine religiöse
Waffe gegen das Böse zur Hand hat. Dem war nicht so, die Kirche ließ das Werk verfolgen u. auch vernichten (vgl. Wuttke: Der deutsche Volksaberglaube, S.191, u. K.-P. Wanderer: Gedruckter
Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976, S.155ff). Hayn-Gotendorf VII, 159: "1770 in München verboten!" - Lederfutteral berieben, bestossen u. mit
Spuren von Insektenfraß; stark beanspruchter Einband (typisch für diese Gattung); berieben u. bestossen; Rücken mit Fehlstelle; gelockerte Bindung; wenige Seiten leicht fleckig oder an
einer Seite knapp beschnitten, sonst gut. - Selten.
533. Geistlicher Schild, gegen geist- und leibliche Gefährlichkeiten allzeit bei sich zu tragen; darin sehr kräftige Segen und Gebet, so theils von Gott
geoffenbaret, von der Kirchen und H. H. Vätern gemacht und von Urbano VIII. röm. Papst approbiret worden. Zum Trost
aller Christgläubigen, sonderlich deren, so zu Wasser oder Land reisen, damit sie durch Kraft dieses bei sich tragenden Schilds vor vielen Gefahren erhalten werden. Cum Lic. Ord. Cens. Trev.
ibidem Anno Anno 1647. - [ANGEBUNDEN:] Ein schöner und wohl approbirter Heiliger Segen zu Wasser und Land wider alle seine Feinde, so ihm begegnen auf allen seinen Wegen und Stegen I.H.S.
Erstlich gedruckt zu Prag. - [ANGEB.:] Geistliche Schild-Wacht. Darinnen der Mensch für ihm eine jegliche Stunde, sowohl des Tags als bei der Nacht einen besondern Patron aus den Heiligen Gottes
auserwählet, welcher er mit einem Gebetlein anrufet, daß er in der Stunde seines Absterbens gleich auferstehen und wachen wolle, damit er nicht von den arglistigen Anfechtungen des bösen Feindes
überwunden werde. Mit schönen Figuren in den Druck gegeben. - [ANGEB.:] Wahre Reue und Leid des sündigen Menschen. Von P. Marco de Aviano des heiligen Kapuzinerordens Prediger aufgesetzt. -
[ANGEB.:] Andächtige Weise, dem Amt der hl. Messe nützlich beizuwohnen, in Betrachtung des bittern Leidens und Sterbens unsers Herrn und Seligmachers Jesu Christi. Sammt beigefügten Morgen- und
Abendgebetlein. Mainz, o.V od. Drucker, [ca.1800, das angegebene Jahr ist fingiert]. 224 S., mit 24 Holzschnitten im Text, 12° (101x63mm), Papierbezogene Holzdeckel d. Zt.
Erschien mehrfach u. in wechselnden Zusammenstellungen. Der Titel suggeriert, dass der Nutzer mit dem Buch eine religiöse
Waffe gegen das Böse zur Hand hat. Dem war nicht so, die Kirche ließ das Werk verfolgen u. auch vernichten (vgl. Wuttke: Der deutsche Volksaberglaube, S.191, u. K.-P. Wanderer: Gedruckter
Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur. Dissertation, Berlin 1976, S.155ff). Hayn-Gotendorf VII, 159: "1770 in München verboten!" - Urban VIII. (d.i. Maffeo Barberini,
1568-1644) war von 1623-1644 Papst; durch seine freundschaftliche Beziehung zu Galileo Galilei wurde dieser wahrscheinlich vor dem Scheiterhaufen bewahrt. In anderen Ausgaben wird das "Geistliche
Schild" dem "unheiligen" Papst Leo X (d.i. Giovanni de’ Medici, 1475-1521) zugeschrieben. - Stark beanspruchter Einband (typisch für diese Gattung); berieben u. bestossen; größere Abrisse des
Papierbezugs; Rücken mit Fehlstelle; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
534. Graf, A[rturo]: Der Teufelsglaube. Einzig rechtmäßige Ausgabe. Aus dem
Italienischen von Dr. med. R. Teuscher. Jena, Hermann Costenoble, [1889]. XVIII, 448 S., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückenschild
Hayn-Gotendorf III, 201. - U.a. über: Ursprung und Entstehung des Teufels; Die Persönlichkeit des Teufels; Zahl,
Aufenthalt, Eigenschaften, Ordnungen, Rang, Wissen u. Macht der Teufel; Der Teufel als Versucher; Possen, Betrügereien, Gaunereien u. Gewaltthaten des Teufels; Teuflische Anfeindungen;
Liebesverhältnisse u. Kinder des Teufels; Die Pakte mit dem Teufel; Die Zauberei; Die Hölle; Die Niederlagen des Teufels; Der lächerliche u. der ehrliche Teufel; Das Ende des Teufels. - Ein gutes
Expl.
535. Gräfin Rochlitz - Klotzsch, Johann Friedrich und Johannes Jühling [Hrsg.]: Die Liebeszaubereien der Gräfin von Rochlitz Maitresse Kurfürst Johann Georgs IV. von Sachsen. Nach der Handschrift des Johann Friedrich
Klotzsch, zum erstenmal herausgegeben von Johannes Jühling. Erstausg. Stuttgart, Robert Lutz Verlag, 1914. 339 S., 2 Bll., mit 4 Taf., 8°, Goldgepr. O-Leinen
(= RARA. Eine Bibliothek des Absonderlichen - Bd. 3. Hrsg. von Hanns Heinz Ewers und Heinrich Conrad). - Hayn-Gotendorf
IX,518. - Das ungedruckte Manuskript von 1780 lag in der Königlichen Oeffentlichen Bibliothek zu Dresden u. erschien im vorliegenden Band zum erstenmal. - Einband geringfügig fleckig, sonst ein
sehr gutes Expl.
536. Gräfin Rochlitz - Magus: Liebeszauber. Die Rezepte des Meisters Albertus und der Margareta Sybilla von Neitschütz, der Geliebten Johann Georgs IV. von Sachsen.
Nebst einer Abhandlung über die Wirkung des Liebeszaubers. 3.-5. Aufl. Pfullingen (Württ.), Prana-Verlag[J. Baum], [1922]. 48 S., Kl.-8°, O-Karton
Über: Liebeszauberrezepte aus dem wiedergefundenen Zauber-Buche des Alberti Parvi, das ist das überaus köstliche
Schatzkästlein der wunderbarsten Geheimkünste; die wahrhaftige Fundgrube für Anhänger der Sympathie. - Die Liebeszaubermittel der Magdalena Sybilla von Neitschütz, der Geliebten Johann Georgs IV.
von Sachsen. Nach Akten des fiskalischen Prozesses gegen die Generalin von Neitschütz. - Unbeschnitten u. mit kl. Randläsuren; produktionsbedingt von Verlagsseite mit losen Lagen; papierbedingt
gebräunt, sonst ein gutes Expl.
537. Grant, James: The Mysteries of all Nations: Rise and Progress of Superstition,
Laws Against and Trials of Witches, Ancient and Modern Delusions, Together with Strange Customs, Fables and Tales. Relating to: Mythology - Days and Weeks - Miracles - Poets and Superstition -
Monarchs, Priests, and Philosophers - Druids - Demonology - Magic and Astrology - Divination - Signs, Omens, and Warnings - Amulets and Charms - Trails by Ordeal - Curses and Evil Wishes - Dreams
and Visions - Superstition in the Nineteenth Century. Leith, Reid & Son, [1880]. XVIII, 640 p., Gr.-8°, Gilt illus. O-Cloth
Contains numerous examples of superstition. - Cover is knocked and rubbed; hinges inside little opened, else good.
538. Guyon, Abt: Von der Goetie oder Teuflischen Zauberey, ein Fragment aus dem
achten und letzten Bande des Herrn Abts Guyon, Pensionärs des französischen Klerus. Eine Übersetzung aus dem Französischen. Augsburg, o. V., 1787. 55 S., Kl.-8°, [Kein Einband]
Erschien in: Neueste Sammlung jener Schriften, die von einigen Jahren her über verschiedene wichtigste Gegenstände zur
Steuer der Wahrheit im Drucke erschienen sind. Acht und dreyßigster Band. Augsburg, in Kommission bei Oberpostamt, Johann Georg Bullmann, Joh. Seiz, 1788. - Der Autor führt versch. Belege für die
Wirklichkeit der Zauberei an, darunter nehmen zwei Prozesse in Pasy (nahe bey Brie Comte Robert / Paris) gegen die Schäfer Peter Hocque, 1687, sowie Peter Biaule u. Medard Lavaur, 1691, großen
Raum ein. Desweiteren viele Literaturverweise. Hielte man aber trotzdem Schwarzkunst, Hexen u. Hexenmeister für Märchen, so "hörten die Untersuchungen und Strafen auf, das Reich des Teufel
breitete sich aus, und die Zauberer vermehrten sich ohne Maaß." - Kein Einband, nur fadengehefteter Buchblock; schönes u. sauberes Expl.
539. [Hafner, Gotthard; Hrsg.]: Onomatologia curiosa artificiosa et magica oder ganz
natürliches Zauber-Lexicon welches das nöthigste, nützlichste und angenehmste in allen realen Wissenschaften überhaupt und besonders in der Naturlehre, Mathematick, der Haußhaltungs- und
natürlichen Zauberkunst, und aller andern, vornemlich auch curieuser Künste deutlich und vollständig nach alphabethischer Ordnung beschreibet. Zum Nutzen und Vergnügen der Gelehrten, der
Künstler, der Professionisten, der Handwerker und des Landmanns aus den besten ältesten und neuesten Quellen zusammen getragen von einer in diesen Wissenschaften sich sehr viele Jahre übenden
Gesellschaft. Erstausg. Frankfurt u. Leipzig, auf Kosten der Gaumischen Handlung gedruckt bey Christian Ulrich Wagner, 1759. 5 Bll., 1524 Spalten, mit gest. Frontispiz, 2 Textholzschnitten,
Textfig. u. graph. Darstellungen, 8°, Gepr. Lederband d. Zt. mit Rückenschild u. fünf Bünden
Volkmann-Tummers S.84 (mit 2 Kupfern); Zischka S.260; Graesse 117 (2. Aufl. 1764); Rosenthal 3007 (2. Aufl. 1764);
Ackermann I/609 (3. Aufl. 1784). - Spätere Ausgaben wurden von Johann Christian Wiegleb (1732-1800) hrsg. u. erweitert. - Behandelt wird u.a.: Alchemie; Alp, Alraun oder Galgen-Männlein;
Bewegung, immerwährende oder Perpetuum mobile; Bezauberung; Cabala; Chiromantie; Druiden; Geister; Hexen; Necromantie; Palingenesie; Quadrat, ein magisches zu machen; Schmazen der Todten;
Waffensalbe; Zauberlaterne. - Einband etwas fleckig, berieben u. leicht bestossen; Vorsatz mit kl. Besitzervermerk; hinterer Vorsatz u. letztes Textblatt mit kl. Randläsuren; durchgehend etwas
braunfleckig; es fehlen wie bei den meisten Vergleichsexpl. 2 Taf., die offensichtlich nicht allen Drucken beigebunden wurden (auch die Bibliografien machen dazu keine Angaben; anscheinend
existieren von dieser EA versch. Druckvarianten, da das KVK auch etliche Expl. ohne Taf. u. mit falscher Spaltennummerierung am Schluss des Buches nennt: "1648 [recte 1522] Sp.", desweiteren auch
"1524 [recte 1542]"), sonst ein gutes Expl.
540. Hermann, Michael Kajetan: Gespräche zur Minderung des Aberglaubens und der
gewöhnlichen Volksirrthümer; ein sehr nützliches Volksbuch. 1. Aufl. Prag, Bey Kaspar Widtmann, 1809. 4 Bll., 192 S., 8°, Halbleder d. Zt. mit Rückenschild
U.a. über: Vom Gespensterglauben; Vom Zauber- u. Hexenglauben; Vom Schatzgraben u. der Wünschelruthe; Vom Wahrsagen u.
Zeichendeuterei; Von der Traumdeuterei; Vom Feuerbesprechen; Vom Aberglauben, der bei Gewittern getrieben wird; Vom Aberglauben, der bei versch. Krankheiten der Menschen u. Thiere herrscht; Von
einigen abergläubischen Mitteln, Krankheiten vorzubeugen; Von den Todespropheten oder solchen Dingen, die den Tod eines oder mehrerer Menschen vorbedeuten sollen. - Einband berieben u. etwas
bestossen; längere Widmung von alter Hand im Vorsatz; tlw. etwas braunfleckig; wenige Seiten mit kl. Eselsohren, sonst ein gutes Expl.
541. Horst, Georg Conrad: Zauber-Bibliothek oder von Zauberei, Theurgie und Mantik,
Zauberern, Hexen, und Hexenprocessen, und Geistererscheinungen. Erster bis sechster Theil. [kmpl.]. Zur Beförderung einer rein-geschichtlichen, von Aberglauben und Unglauben freien Beurtheilung
dieser Gegenstände. Mit Abbildungen. Erstausg. Mainz, Bei Florian Kupferberg, 1821-1826. (1) XII, 387 S., mit magischen Sigillen u. 2 Beschwörungskreisen im Text / (2) XII, 440 S., mit magischen
Sigillen u. okkulten Fig. im Text / (3) VI, 391 S., mit magischen Fig. im Text u. auf 2 Falttaf. (No.1-18) / (4) VI, 374 S., 1 Bl., mit magischen Fig. im Text (No.19-37) / (5) VI, 420 S., mit
zwei Holzschnitten im Text u. einer eingefalt. Horoskoptaf. / (6) VI, 441 S., mit einer mehrfach gefalteten Taf. (die Holzschnitte zeigen fressende u. mordende Dämonen), 8°, Priv. marmoriertes
Pappbände d. Zt. (6 Bde.)
Ackermann I/494; Slg. du Prel 481; Cornell S.295; Caillet 5262; Engel 119 (ausführlich); Hayn-Gotendorf III, 209:
"Geschätztes Werk"; Grässe S.131-142 (mit vollständiger Inhaltsangabe). - Zum Autor vgl. Kiesewetter (Geschichte des neueren Occultismus, S.357), Bonin oder Miers: Dr. Georg Conrad Horst
(1767-1832/38? Miers/Bonin) war "Verfasser einer Reihe magischer und okkulter Werke, die heute noch von Sammlern gesucht sind" (Miers). Mit dem vorliegenden Werk gibt Horst eine zum Teil
kommentierte Anthologie alter Manuskripte u. Akten wieder, die sich mit Magie, Dämonenbeschwörungen, Zauberschriften, Hexenprozessen, Geistererscheinungen u. Vampirismus beschäftigen. Die Bände
enthalten u.a. auch "Faustens Dreifachen Höllen-Zwang". Die Abb. zeigen magische Sigillen, Diagramme, okkulte Symbole oder ganz handgreiflich, den Eingriff des Bösen in unsere Welt. Der zweite
Bd. mit Subskribentenverzeichnis, letzter Bd. mit 55 S. Personen- u. Sachregister. - Einbände bestossen u. stärker beschabt; die letzten beiden Bände in abweichendem Erscheinungsbild; (1-4) auf
dem Titel gestempelt; (1) mit drei kl. Bleistiftfig. zu den Sigillen (S.68/69 u. 135); bei (2) ein Blatt mit Buntstiftanstreichungen; in (3) wenige Bll. angeknickt; in (5) u. (6) fehlt der
Vorsatz u. zwei angeknickte Bll.; alle tlw. etwas stärker braunfleckig; sonst gute Expl.
542. Kiesewetter, Carl: Faust in der Geschichte und Tradition. Mit besonderer
Berücksichtigung des occulten Phänomenalismus und des mittelalterlichen Zauberwesens. Als Anhang: Die Wagnersage und das Wagnerbuch. [Mit 33 Abbildungen]. Erstausg. Leipzig, Max Spohr, 1893.
XXIII, 567 S., mit 33 tlw. zweifarbigen Abb., Gr.-8°, Priv. Halbleder mit fünf Bünden u. Rückenbeschriftung
Das Buch erschien 1921 nochmal bei H. Barsdorf als 23. u. 24. Bd. der Reihe "Geheime Wissenschaften", die von A. v. d.
Linden hrsg. wurde. - U.a. über: Nachweis der Identität von "Georg Sabellicus, Faustus junior" des Trithemius, "Georg Faust" des Rufus mit dem "Johann Faust" der Heidelberger Universitätsakten u.
der Faustbücher; Die Fabel von Auerbachs Keller; Nachricht des Agrippa von Nettesheym über Faust; Luther’s "Tischreden" über Faust; Summarische Übersicht über die älteste Faustliteratur; Fausts
Leben bis zur ersten Teufelsbeschwörung; Der Pakt Fausts; Wie u. als was ist der Mephistopheles der Faustbücher aufzufassen?; Fausts Höllenzwang u. verwandte Zauberbücher (u.a.: Buch Henoch, Das
sechste und siebente Buch Mosis, Die Clavicula Salomonis, Albertus Magnus u. mit den magischen Sigillen); Die Theurgie, Nekromantie u. Krystallseherei sowie der Anhang bezgl. Wagner. - "Faust ist
der Occultist aller Occultisten." (Vorwort) - Etwas berieben; Rücken an den Gelenken leicht angerissen; Innendeckel mit ExLibris, sonst ein gutes Expl.
543. [Köhler, Johann Friedrich]: Historisch-kritische Untersuchung über das Leben
und die Thaten des als Schwarzkünstler verschrieenen Landfahrers Doctor Johann Fausts, des Cagliostro seiner Zeiten. Erstausg. Leipzig, im Verlag derv Dykischen Buchhandlung, 1791. 176 S., 8°,
Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
Henning Faustbibl. 774; Kippenberg I,2019; Engel 107: "Eine fleißige, vorurtheilsfreie Zusammenstellung [...] Die
versuchten Erklärungen der Faustischen‚ ‘Künste und Gauckeleien’ sind allerdings gehaltlos und unbefriedigend"; Ackermann I/834: "Selten [...] Gibt ausführliche und bemerkenswerte Erwähnungen von
Albertus Magnus, Porta, Bacon, Agrippa, Paracelsus, Cardanus und Campanella und zitiert mehrfach Goethe’s Faust-Fragment." - Erste Ausgabe der seltenen, informativen Abhandlung über den
historischen Faust (1480-1540), die historischen Beweise u. Fakten von den abergläubischen Spekulationen u. Legenden trennt. Köhler (1756-1820) veröffentlichte theologische u. historische
Schriften. Auch Kippenberg erwähnt, dass diese Untersuchung durch Goethes Faust-Fragment von 1790 veranlasst wurde, da sie wiederholt in der Schilderung von Szenen u. psychologischen Details dem
Goetheschen Faust folgt. - Einband etwas berieben u. bestossen; Kapitale beschabt; Vorsatzblatt gestempelt, sonst ein gutes Expl.
544. Landau, Dr. Marcus: Hölle und Fegfeuer in Volksglaube, Dichtung und
Kirchenlehre. 1. Aufl. Heidelberg, Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, 1909. XIX, 296 S., 8°, O-Leinen
Hauptkapitel: Die Quellen unseres Wissens vom Jenseits; Die Entstehung von Hölle u. Paradies; Wege u. Führer zur
Unterwelt; Die Urteilsbrücke; Unterweltstore u. Pförtner; Topographie u. Regierung der Unterwelt; Gericht u. Buchführung im Jenseits; Die Verdammten u. ihre Strafen; Die Ewigkeit der Höllenpein;
Ferien u. Unterbrechung der Höllenqualen; Die Verdammten u. die Seligen; Fegefeuer u. Limbus; Der Verkehr zw. Toten u. Lebenden; Gewerbsmäßige Erlösung u. Versicherung gegen Unterweltspein. - Mit
Literaturverzeichnis u. Personenregister. - Sauberes u. gutes Expl.
545. Mayo, Dr. Herbert: Wahrheiten im Volksaberglauben, nebst Untersuchungen über
das Wesen des Mesmerismus. In Briefen. Nach der dritten englischen Original-Ausgabe deutsch von Dr. Hugo Hartmann. Mit einer Tafel. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1854. XII, 284 S., 1 Falttaf. mit 29
Fig., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen mit eingebundenen O-Deckeln
Ackermann I/573, II/275; Slg. du Prel, 544. - In 14 Briefen über: Wünschelrute (Das Od oder die Odkraft Reichenbach’s);
Vampyre u. Vampyrismus (Traumtod oder Todesekstase, Der Besuch des Vampyrs u. seine Folgen); Unwahre Erscheinungen (Kirchhofsgespenster); Wahre Erscheinungen (Das zweite Gesicht); Ekstase;
Ekstatischer Schlaf; Somnambulismus; Wache Ekstase (Die Orakel des Altertums); Religiöse Halluzinationen (Das Hexenwesen); Mesmerismus; Das Odometer oder der Wünschelring; Odbewegungen im
Zusammenhang mit Elektricität, Magnetismus, Chemismus, Krystallisation u. Lebenskraft; Hypnotismus (Selbst inducirte wache oder bewußte Clairvoyance). - Neuer Einband; Seiten unbeschnitten u.
dadurch stärker angerändert; durchgehend etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
546. Pfyffer zu Neueck: Unglaube und Aberglaube. Eine Volksschrift. [Eine
Volksgeschichte]. Luzern, In Kommission bei Xaver Meyer, 1848. V, 74 S., mit 2 Abb., 8°, O-Interimsbroschur
Enthält eine Geschichte zum Thema Unglauben, u. eine zum Aberglauben. Die beiden Abb., eine Art magischer Kreis u. ein
"Druidenfuß" (Pentagramm), finden sich in letzterer. - Einband geblichen, leicht angestaubt u. min. fleckig; Rücken mit kl. Fehlstellen; unbeschnitten; die meisten Lagen sind lose (so original!);
einige Bleistiftanstreichungen, sonst gutes Expl.
547. Riezler, Sigmund: Geschichte der Hexenprozesse in Bayern. Im Lichte der
allgemeinen Entwicklung dargestellt. Erstausg. Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung Nachfolger, 1896. X, 340 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl.
Rückenschild
Hayn-Gotendorf III, 175; Ackermann I/475. - Inhalt: I. Der heidnische Hexenwahn u. die alte Kirche; II. Der kirchliche
Hexenwahn; III. Die Epidemie der Hexenprozesse in Bayern (1589-1631); IV. Die erste Reaktion; V. Das letzte Jh. der Hexenprozesse; Nachtrag: In den niederländischen Waldesierprozessen von 1459 u.
folgenden Jahren wird die Beschuldigung der Hexerei auf die Waldesier angewendet; Handschriftlicher Traktat eines Inquisitors von 1460; Beilage I.: Aus dem "Buch aller verbotenen Kunst,
Unglaubens und der Zauberei" verfaßt vom herzoglichen Rat u. Leibarzt Dr. Johann Hartlieb in München 1456; Beilage II.: Interrogatoria, auf welche die Hexen peinlich examiniert werden mögen, aus
der bayerischen Hexenproßinstruktion von 1622. - Einband leicht berieben; Titel gestempelt, sonst ein gutes Expl.
548. Röschen, Friedrich August: Die Zauberei und ihre Bekämpfung. 1. Aufl.
Gütersloh, C. Bertelsmann, 1886. 110 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
U.a. über: Existenz der Zauberei; Was ist die Zauberei?; Unterscheidung zw. schwarzer u. weißer Magie; Woher stammt die
Zauberei?; Die Ausbreitung u. Kontinuität der Zaubereisünde; Was kommt der Zauberei im Menschenherzen entgegen?; Was ist zu thun, wenn ein Zauber wirksam ist?; Die Zauberei, ein Teufelswerk u.
Höllenweg. - Einband angestaubt u. leicht fleckig; Deckel mit kl. Randläsuren; Rücken angerissen u. sauber geklebt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.
549. Schmidt, Ernst: Heimlich Unheimlich. [Wunsiedel], Im Selbstverlag des
Verfassers, [1936]. 15 S., Gr.-8°, O-Karton
Der Autor, Pfarrer: "Wer sich irgendwie mit Zauberei einläßt, läßt sich mit dem Teufel ein." (S.5) Jegliche Gaben von
Wahrsagerei, Zauberei oder Hexerei seien Gaben des Teufels u. nicht Gottes. Es spiele dabei keine Rolle, ob es sich um positive (z.B. Heilzauber, Schutzzauber) oder negative (z.B. Schadenszauber)
Einflüsse handelt, "mit Gott hat alls diese Zauberei garnichts zu tun." (S.6) Weiter darüber, wie man in des "Teufels Klauen" gerät ("In Teufels Klauen, das ist Grauen") u. wie man aus diesen
wieder befreit werden u. in "Jesu Hand" gelangen kann. - Einband ist bestossen u. am Rücken angerissen; Besitzervermerk; Seiten papierbedingt gebräunt u. tlw. mit Eselsohren, sonst gut.
550. Scholz, Paul: Götzendienst und Zauberwesen bei den alten Hebräern und den
benachbarten Völkern. Erstausg. Regensburg, Georg Joseph Manz, 1877. XII, 482 S., mit fünf Steintafeln im Anhang, Gr.-8°, Schlichtes priv. Halbleinen
Ackermann V/904. - U.a. über: Der Götzendienst im Allgemeinen u. das Zauberwesen; Tempel u. Bilder der Götzen; Zauberei
u. Wahrsagerei; Die eherne Schlange; Der Stierdienst; Der Bamacult; Der Böckecult; Moloch; Baal-Melkart; Dagon; Astarte; Bel; Die Göttermutter; Die Glücks- u. Schicksalsgottheiten Gad u. Meni;
Gestirndienst; Verehrung griechischer Götter; Der den Juden fälschlich zugeschriebene Eselscult u.v.a. - Mit Register. - Titel gestempelt; tlw. leicht braunfleckig; papierbedingt leicht gebräunt;
im hinteren Innendeckel mit montierter Verlagsanzeige, sonst ein gutes Expl.
551. Schwebel, Oskar: Tod und Ewiges Leben im Deutschen Volksglauben. Erstausg.
Minden i. Westf., J. C. C. Bruns Verlag, 1887. VI, [2], 388 S., 8°, Goldgepr. illus. O-Halbleinen
Ackermann I/682. - U.a. über: Die Schützer des Lebens; Das Lebenslicht u. die Lebenstalismane; Des Todes Boten;
Bestattung u. Trauer; Die Fahrten der Seele; Wo weilen die Toten?; Verkehr mit den Seelen; Die letzte der Schlachten. - Die Aufsätze in diesem Buch "verherrlichen deutsche Gottesfurcht; sie
sprechen von deutscher Todesfreudigkeit; sie schildern jene Hoffnung, die unsere Väter nicht hat zu Schanden werden lassen; mit einem Worte: sie stehen im Dienste des deutschen Idealismus und
wenden sich vorzüglich an edle, jugendliche Herzen." (Vorwort) - Kanten u. Ecken etwas berieben u. bestossen; Vorsatz leicht fleckig; eine Lage gelockert; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein
gutes Expl.
552. Seligmann, Dr. S[iegfried]: Die magischen Heil- und Schutzmittel aus der
unbelebten Natur mit besonderer Berücksichtigung der Mittel gegen den bösen Blick. Eine Geschichte des Amulettwesens. Mit zahlreichen Abbildungen. 1. Aufl. Stuttgart, Strecker und Schröder, 1927.
XI, 309 S., 1 Bl., mit 111 Abb. auf 28 Taf., Gr.-8°, O-Karton
U.a. über: Therapie u. Prophylaxis; Die magischen Heil- u. Schutzmittel (Wasser, Feuer, Luft, Wolken, Äther, Erdreich,
Metalle, prähistorische Gegenstände u. Versteinerungen, Steine). - Der Autor war Augenarzt in Hamburg u. veröffentlicht zuvor "Der böse Blick und Verwandtes". - Leicht berieben u. bestossen; min.
angeknickt, sonst ein gutes Expl.
553. Wohlfarth, Dr. Joh[ann] Fr[iedrich] Theod[or]: Abracadabra oder die dritte und
letzte Stufe der höhern Weihe in die gesammten geheimen Wissenschaften oder die Magie. Dritte, mit Rücksicht auf die Fortschritte der Wissenschaft umgearbeitete und verbesserte Auflage. (3.
Aufl.) Weimar, Verlag u. Druck von Bernh. Friedr. Voigt, 1858. XII, 396 S., 1 Bl., mit gest. Titelvignette, Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit kl. handschrftl. Rückenschild
Dorbon-Aine (Bibliotheca Esoterica) 5302; Zur EA von 1836 vgl. Graesse S.88. - U.a. über: Entstehung des Aberglaubens;
Geschichte des Aberglaubens; Der Aberglaube der römisch-kath. Kirche; Der astrologische Aberglauben; Der alchemistische Aberglaube; Thierischer Magnetismus; Glaube an die Besessenheit vom Teufel;
Die allein wahre Magie. - Kanten u. Ecken stärker beschabt u. bestoßen; innen stockfleckig; im Vorsatz kl. Wappenstempel, sonst ein gutes Expl. - Selten.