ARCHIV - Katalog 18 - Utopie und Phantastik

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der phantastischen Literatur aus unserem 18. Antiquariats-Katalog.


420.  Angel, Walter: Die Rubine des Silvanus de Vliet. Erstausg. Leipzig, Verlag C. Weller Co., [1926]. 95 S., 2 Bll., Kl.-8°, O-Leinen 

Bloch 2/56. - "Der belgische Alchimist des Silvanus de Vliet, ein junger Mann von edler Abstammung, kommt an den Hof Rudolfs II. Er soll für den Kaiser den Kronrubin herstellen, denn für diese Kunst ist er berühmt; [...] wie Gustav Meyrink (Goldmachergeschichten) und Alexander Bernus (Goldmachen) beschäftigt sich Walter Engel in dieser Novelle ernsthaft mit dem Thema der Alchemie, auch wenn die Historie nichts über die künstliche Herstellung von Rubinen zu berichten weiß." (Robert N. Bloch in "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur") - Einband angestaubt u. leicht fleckig; Kanten leicht berieben. - Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers (Wien November 1926) im Vorsatz.

 

421.  Apel, [Johann] A[ugust] und F[riedrich] Laun [d.i. Friedrich August Schulze] (Hrsg.): Gespensterbuch. Leipzig, Philipp Reclam jun., [1883?]. 662 S., 1 Bl., Kl.-8°, Priv. Halbleder mit goldgepr. Rücken 

[= Universal-Bibliothek; 1791-1795]. - Bloch 2/227 (EA 1811). - Wir geben dem Leser "die verschiedenartigen Erzeugnisse des Wunderglaubens in Gespenstersagen, Ahnungsgeschichten, Zauberhistorien, Mysterien, Feenmärchen, Legenden, usw., theils unverfälscht aus der Volkstradition aufgegriffen, theils abenteuerlich und phantastisch erfunden oder umgebildet." (Nachrede) - Aus dem Inhalt: Der Freischütz. Eine Volkssage; Der Geist des Verstorbenen; Die Todtenbraut; Die schwarze Kammer; Zauberliebe; Das unterirdische Glück. - Einband leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

422.  Arnold, Paul Johannes [Hrsg.]: Geister und Schätze. (1) Spuk. Eine Reihe unheimlicher Geschichten aus alter und neuer Zeit. (2) Magische Schätze. Geschichten von der Gier nach Gold und geheimer Macht. (3) Die Hippe. Ahnungen und Mahnungen verborgener Welten. 1. Aufl. Berlin, Wiking-Verlag, [1934]. 195, 237, 222 S., mit Illus. im Text (Federzeichnungen von Edgar Parin-d’Aulaire), 8°, O-Leinen

(= Geister und Schätze. Aus der Sammlung alter Spuk- und Zaubergeschichten. "Der Blocksberg", Band 1 - 3). - Bloch 2/254. - Enthält Beiträge von: Theodor Storm; E. Grisebach; E. T. A. Hoffmann; G. Storm; Ludwig Bechstein; Jakob Frey; Ludwig Auerbacher; Friedrich Laun; J. H. Jung-Stilling; J. P. Hebel; Immanuel Kant; J. W. Goethe; Justinus Kerner; Friedrich de la Motte Fouque; J. K. A. Musäus; Kaiser Karl IV.; Franz Grillparzer; J. W. Wolf; Heinrich Zschokke. - Rücken leicht aufgehellt, sonst ein gutes Expl.

 

423.  [Aulnoy, Marie Catherine LeJumel de Barneville d’]: Das Cabinet der Feen oder gesammelte Feen-Märchen der Madame d’Aunoy in neun Theilen. [Hier nur:] Erster und Achter Theil. Aus dem Französischen übersetzt. Mit Kupfern. Neue Aufl. u. Dtsch. Erstausg. Nürnberg, bey Gabriel Nicolaus Raspe, 1781, 1765. 5 Bll., 248 S., mit gest. Frontispiz u. 9 blattgroßen Stichen / 334 S., mit gest. Frontispiz u. 7 blattgroßen Stichen, 8°, Pappbände d. Zt. (2 Bde.)

Jeder Band mit in sich abgeschlossenen Geschichten. Inhalt: Florine, oder die schöne Italienerinn; Die vollkommene Liebe; Anguillette; Immerschöne / Schöner als Fee; Persinette; Der Zauberer; Grün und Blau; Land der Vergnügungen; Amors Macht; Die gute Frau; Die vernichtete Tyranney der Feen; Geschichte der Cleonice; Geschichte der Prinzeßinn Melicerte; Die Prinzeßinn Leonisse; Der Prinz Curiös. - Marie-Catherine Baronne d’Aulnoy (1650/51-1705, geb. als Le Jumel de Barneville in Barneville-la-Bertran), eine französische Roman-, Märchen- u. Novellenschriftstellerin, die auch unter dem Namen "Madame d’Aulnoy" bekannt war. - Beanspruchte Einbände: berieben, bestossen u. etwas fleckig; ein Rücken am oberen Kapital angerissen; beide Buchblöcke angerissen; wenige Blatt leicht fleckig, trotz der Mängel gute Expl. - Sehr selten.

 

424.  Baczko, L[udwig] v.: Legenden, Volkssagen, Gespenster und Zaubergeschichten. Wien, In der Haas’schen Buchhandlung, 1816. 272 S., mit gest. Frontispiz u. gest. Titel, Kl.-8°, Neuer Pappband

Bloch 2/275 (zur EA). - Wiener Nachdruck der dreibändigen Erstausgabe, die von 1815 bis 1818 in Halle u. Leipzig bei Ruff erschien. Über KVK/WorldCat ist lediglich dieser eine Band in dieser Ausgabe nachweisbar, offenbar sind die anderen beiden Teile nicht erschienen. - Ludwig Franz Adolf Josef von Baczko (1756-1823), deutscher Schriftsteller zw. Aufklärung u. Romantik. - Tlw. leicht gebräunt u. schwach fleckig, sonst ein sehr gutes Expl. - Sehr selten.

 

425.  Baghy, Julius [Gyula]: Hurra für Nichts! Roman. Autorisierte Übersetzung aus dem Esperanto-Originaltext von Albert Mair. Erstausg. Innsbruck, Verlag von Albert Mair, 1933. 466 S., mit Frontispiz u. Textillus., 8°, Illus. O-Karton (von Saurwein) 

Bloch 2/280 (OT: Hura! Ne romano nur grimaco, 1930). - "Gutgemeinte Warnung! Die das goldene Kalb anbeten, von denen spricht dieses Werk, die sollen es nicht lesen! Der Dichter selbst nennt diesen seinen Roman eine groteske Grimasse, ein Zerrbild, und wahrlich, die Verwicklungen, die durch die Erfüllung eines äußerst sonderbaren Testamentes heraufbeschworen werden, die uns abwechselnd Schilderungen von ernsten und komischen Gestalten, Kreaturen, die vom Geldteufel besessen sind, aber auch edelgesinnte Charaktere vorführen, sind so originell, so eigenartig, wie selten in einem Roman [...] Es ist immer unangenehm und gefährlich, offen und aufrichtig zu sprechen und führt uns der Schriftsteller in ein Märchenland, um die Wahrheiten ungeschminkt darstellen zu können, denn die Helden des Werkes sind wir selbst - die Menschheit." (Vorwort) - Einband leicht fleckig u. mit überklebtem Einriss (Tesafilm); Ecken angeknickt; Rücken mit kl. Fehlstelle; Schnitt u. wenige Seiten fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

426.  Barolin, Johannes C.: Die Teilung der Erde. Erstausg. Dresden, E. Pierson’s Verlag (R. Lincke, k. k. Hofbuchhändler), 1904. IX S., 6 Bll., 206 S., 3 Bll., 4 farbige tlw. gefaltete Karten, 8°, Goldgepr. Leinen d. Zt. mit Kopffarbschnitt

Nicht bei Bloch, obwohl vergleichbare Ideen (z.B. Panropa) durchaus in die "Bibliographie der Utopie und Phantastik" aufgenommen wurden. - Der Autor, Freimaurer, prognostiziert sich durch die Industralisierung verschärfende Krisen u. schlägt zur Lösung die Teilung der Welt in 10 Wirtschaftsgebiete vor. Afrika u.a. unterentwickelte Länder fallen dabei unter die Verwaltung u. Aufsicht einer Weltdelegation. Der selbstverständliche Imperialimus ist der interparlamentarischen Union der Friedenfreunde gewidmet. Das Werk erschien bis 1915 in 4 Aufl. - Johannes C. Barolin (1857-?), österr. Pazifist, veröffentlichte zahlreiche auf sozialpolitische pädagogische Reformen abzielende u. der Friedensidee dienende Schriften, Anreger einer "altruistischen Weltorganisation", Mitglied der Loge "Eintracht" in Wien, Ehrenmitglied der Großloge u. Ehrengroßkommandeur des Obersten Rates des Schottischen Ritus von Österreich (Lennhoff, Posner, Binder). - Schnitt u. Vorsatz schwach fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

427.  Bechstein, Ludwig: Der Dunkelgraf. Roman. Erstausg. Frankfurt a. M., Verlag von Meidinger Sohn & Cie., 1854. 472 S., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen mit goldgepr. Rücken

(= Deutsche Bibliothek. Sammlung auserlesener Original-Romane. Unter Mitwirkung von Ludwig Bechstein [u.v.a.] herausgegeben von Otto Müller. [Band] III). - Der Roman ist an die Geschichte eines geheimnisumwobenen Paares angelehnt, das von 1810 bis 1837 auf einem Schloss im Dorf Eishausen bei Hildburghausen lebte. In den beiden ersten Teilen ("Der Jüngling" u. "Die Flüchtlinge") werden die Herkunftsgeschichten des jungen Grafen Ludwig Carl u. des Mädchens Sophie Charlotte erzählt, bevor sich im dritten Teil („Das stille Schloß“) die Handlung nach Eishausen bei Hildburghausen verlagert. - Die von Otto Müller (1816-1894) herausgegebene Reihe „Deutsche Bibliothek“ wurde nach 12 Bänden u. dem Konkurs des Verlages 1857 eingestellt. - Leicht berieben; oberes Kapital etwas angerissen; anfangs braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

428.  Bergerac, Cyrano de: Mondstaaten und Sonnenreiche. Phantastischer Roman. Uebertragen und eingeleitet von Martha Schimper. München u. Leipzig, bei der Bayerischen Verlags-Anstalt, 1913. 414 S., mit Frontispiz u. meist ganzseitigen Abb. von Rolf Winkler, 8°, Goldgepr. O-Leinen mit Rotschnitt

Savinien Cyrano, genannt Cyrano de Bergerac (1619-1655) verfasste vorliegendes Buch im Jahr 1642. Es ist "eines der ersten utopischen Werke der Weltliteratur, ein satirisch-phantastischer Reisebericht, der die Ideen und geistesgeschichtlichen Strömungen der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts spiegelt." (Klappentext einer späteren Ausg.) - Einbandrücken leicht fleckig; Vorsatz mit Exlibris von Hermann Heise u. wie der Vortitel mit Besitzerstempel von Heinrich Tränker*, sonst gut (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite).

 

429.  Bernhardy, Werner [d.i. Werner Tummeley]: Sacara. (Unter zehntausend Amazonen). Roman. Dtsch. Erstausg. Berlin, Karl Goldmann Verlag, 1934. 251 S., 2 Bll., mit einer Kartenskizze, 8°, O-Leinen

(= Panther Bücher 51). - Bloch 2/385. - Phantastischer "Lost-Race-Roman". - Einband etwas berieben, fleckig u. leseschief; Seiten fast durchgehend etwas fleckig u. leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

430.  Beyer, C[arl]: Die Nebelnixe. Ein Märchen.Erstausg. Schwerin, Verlag von Fr[iedrich] Bahn, 1905. 159 S., 8°, Illus. O-Leinen

Einband geringfügig fleckig; Rücken leicht berieben; wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

431.  Birkenbihl, Michael: Dämonische Novellen. Erstausg. München, J. Michael Müller Verlag, 1920. 361 S., 8°, Priv. goldgepr. Halbleder

Bloch 2/426. - Phantastische Erzählungen. Inhalt: Homunculus; Zigeunerseele; Mondleid; Vision; Blutzauber; Fleurs des morts. - Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. in einem aufwendigen u. schönen Einband. - Selten.

 

432.  Bouchholtz, Christian: Der Mann mit dem bösen Blick. Erstausg. Berlin u. Leipzig, Wilhelm Borngräber Verlag, [1920]. 232 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Pappband

Bloch 2/489. - Einband u. Vorsätze leicht fleckig; leicht schiefgelesen; wenige Seiten fingerfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

433.  Brandler-Pracht, Karl: Fata Morgana. Ein Roman. Erstausg. Berlin-Pankow, Linser-Verlag, [1922]. 204 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. illus. O-Halbleinen

Bloch 2/508. - Roman des v.a. als Astrologen bekannten Karl Brandler-Pracht (1864-1939). - Einband ist schief gelesen u. etwas bestossen; Vorsatz mit Besitzerstempel von Heinrich Tränker*; Titel mit ausradiertem Besitzervermerk; papierbedingt etwas gebräunt u. angerostete Klammerung; eine Randanmerkung in Kugelschreiber, sonst gut (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite).

 

434.  [Bruslé de Montpleinchamp, Jean-Chrysostome]: Le Diable Bossu. Nancy, Chez Dominique Gaydon, 1708. XVI, [8], 274 p., 12°, Simple Paperback of the time 

Anonymously published by Jean-Chrysostome Bruslé de Montpleinchamp (1641-1724), who also used the pseudonyms Nicolas de Fabert, De Gérimont, Louis de La Rose, De Palaidor. The little fictional book lists and describes the histories of a number of devils, e.g. "Le Diable Dogue", "Le Diable Edenté", "Le Diable Goliat", "Le Diable endormi", "Le Diable Femme", "Le Diable Grue"etc. etc. - The "Biographie nationale de Belgique" says about the book: "Roman absurde plein de visions, d’apparitions, de démons armés de grands sabres, coupant les gens en morceaux." (Tome 3.djvu/72). Another text about the author ("Un historien namurois controversé") describes the book as "une histoire abracadabrante et mal écrite de fantômes et de diables découpant les gens en morceaux de leur grand couteau..." (www:marc-ronvaux:be/Files/brusle.pdf) - The simple cover is spotted and shows traces of usage; the frontispice is missing! (a simple copy comes with the book); pages uncut and partly chipped; one page a bit torn and spotted; the last 5 sheets with bigger spot, else a good copy [Der einfache Einband mit altersgemäßen Gebrauchsspuren; Frontispiz fehlt leider; unbeschnitten; 1 Blatt angerissen; 6 Blatt etwas fleckig, sonst gut]. - Scarce!

 

435.  Bulwer-Lytton, Eduard [George]: Eine seltsame Geschichte. Der Roman des schwarzen Magiers Margrave. Neu herausgegeben. Mit einer Einführung von G. W. Surya, Verfasser der "Modernen Rosenkreuzer". Leipzig, Max Altmann, 1908. VIII, 602 S., 1 Bl., 8°, Gemustertes O-Leinen mit Farbschnitt

Erschien später unter dem Titel "Margrave. Die seltsame Geschichte eines schwarzen Magiers." Vgl. Bloch 2/553; Wolfstieg 41763; Verinnerlichung, S.83 ("Okkulte Romane"); Gregor A. Gregorius nennt das Buch in seinem "Exorial" in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur". - Lord Eduard (George) Bulwer-Lytton (1803-1873), Rosenkreuzer u. Freimaurer. - "Wie Du Prels ‘Kreuz am Ferner’ gebildete Laien, Ärzte und Richter auf die wissenschaftliche Möglichkeit hypnotischer Verbrechen aufmerksam gemacht hat, so will Bulwer in seiner ‘Seltsamen Geschichte’ die Augen dieser Kreise auf magische Verbrechen lenken." (Surya) - Etwas bestossen (eine Ecke stärker); Kapitale gering angerissen; Schnitt leicht fleckig; radierter Besitzervermerk u. wenige Marginalien; Klammerung tls. angerostet, sonst ein gutes Expl.

 

436.  Cazotte, Jacques: Moralisch-komische Erzählungen, Mährchen und Abenteuer. Erster und Zweyter Theil [von 4]. Aus dem Franzöischen des Cazotte. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung, 1789. 341 S., 1 Bl., mit gest. Frontispiz / 2 Bll., 327 S., Kl.-8°, Pappbände d. Zt. mit Rückenschildern (2 Bde.) 

Jeder Bd. enthält in sich abgeschlossene Erzählungen, im Einzelnen: Der Narr von Bagdad, oder die Riesen. Eine Erzählung aus den Zeiten vor der Sündfluth; Sybille und Conant, oder die verlorne und wieder erlangte Ehre. Eine heroische Novelle; Die Schöne durch Zufall. Ein Feenmährchen; Rachel, oder die schöne Jüdinn. Eine spanische Novelle; Der König und der Pilger, und das Vergnügen. Zwey kleine moralische Erzählungen; Der Lord aus dem Stegreif. - Jacques Cazotte (1720-1792), von den Jesuiten erzogen, später u.a. Marinekommissar, wurde im Verlauf der Französischen Revolution guillotiniert. - Einbände an den Rücken stark beansprucht (angerissen, beschabt u. mit kl. Fehlstelle); Vorsätze mit einem Besitzervermerk; wenige Blatt leicht fleckig, sonst gute Expl., Bindung fest.

 

437.  Chiavacci, Vincenz: Der Weltuntergang. Eine Phantasie aus dem Jahre 1900. Illustriert von Emil Ranzenhofer. Erstausg. Stuttgart, Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1897. 3 Bll., 93 S., 1 Bl., mit 11 Textillus. (von Emil Ranzenhofer), Kl.-8°, Ilus. O-Karton

Bloch 2/618. - Vinzenz Chiavacci (1847-1916) österr. Schriftsteller u. Journalist. Berühmtheit erlangte Chiavacci durch seine Feuilletons in verschiedenen Zeitungen. - Einband leicht angestaubt; Rückendeckel etwas fleckig; ungeschnitten, sonst ein gutes Expl. der seltenen Ausg. mit dem illus. Deckelbild.

 

438.  Collins, Gilbert: Das Tal der Träume. Roman. Dtsch. Erstausg. Berlin, Verlag Th. Knaur Nachfolger, [1924]. 254 S., 1 Bl., Kl.-8°, Illus. O-Karton

(Knaur-Bücher 19). -  Bloch 2/637. OT: The Valley of Eyes Unseen, 1923. - Phantastischer "Lost-Race"-Abenteuerroman, um ein geheimnisvolles Reich in Asien. Das verborgene "Hellas" in einem weit entlegenen Tal wird von Nachfahren bewohnt, die "Alexander der Große" hierhin geführt hatte. - Einband bestossen u. leicht fleckig; Deckel u. Rücken mit kl. Randläsuren; Buchhändlermarke auf Titel, sonst gutes Expl.

 

Übersetzt von Franz Sättler alias Dr. Musallam:

 

439.  Crawford, F[rancis] Marion: Die Hexe von Prag (The Witch Of Prague). Uebersetzt und bearbeitet von Dr. Musallam [d.i. Franz Sättler], Wien. 1. Aufl. Berlin-Weißensee, E. Bartels Verlagsanstalt, [1929]. 218 S., 3 Bll. (VlgsAnz.), mit Buchschmuck u. 4 Fotografien von Prag auf Taf., 8°, O-Leinen 

Francis Marion Crawford (1854-1909), US-amerikanischer Schriftsteller. Die EA des vorliegenden Titels erschien 1891. - Der Übersetzer Dr. Franz Wenzel Sättler (1884-1942?, alias Dr. Musallam) war Dr. der Orientalistik, Reiseschriftsteller, Magier, Okkulthändler, Sozialreformer u. Rebell für sexuelle Freiheit sowie Begründer des Adonismus. In den VlgsAnz. 2 Bll. über die Werke von "Dr. Musallam". - Einband leicht fleckig u. tlw. geblichen; Vorsätze leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

440.  Dieterich, Erwin: Der ersoffene Fischvogelmensch. Grotesken und Satiren. Erstausg. Stuttgart, First-Verlag, 1917. 174 S., 1 Bl., 8°, O-Pappband

(= First-Bücherei). - Bloch 2/734. - Mit versch. Kurzgeschichten, in "Die rätselhafte Inschrift am Turm zu Babel" wird auch auf H. P. Blavatsky Bezug genommen. - Einband leicht schiefgelesen, gering bestossen u. rückseitig etwas braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

441.  Engel, Leopold: Der Magier. Und andere Erzählungen. Erstausg. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1928. 404 S., 2 Bll., 8°, O-Halbleinen

Bloch 2/878. - Enthält: Der Magier; Das Tal der Glücklichen; Luzifers Bekenntnisse. In 8 Gesängen; Zeit und Ewigkeit. Eine Phantasie; Montezuma, der letzte Aztekenkaiser Mexikos; Das Leben des Menschen. Woher? Wohin?; Der Urkraft Quell. Ein Nil-Bild; Stimmen in einem alten Park. Belauscht u. niedergeschrieben von einem Sonntagskinde. - Leopold Engel (1858-1931), Schauspieler, Schriftsteller u. Freimaurer. Erster Verleger der Lorber-Schriften, in Dresden. 1896 Eintritt in den Illuminaten-Orden, den Theodor Reuss (1855-1923) bereits 1880 in München reaktiviert hatte u. 1897 Gründung eines eigenen Illuminaten-Ordens in Dresden. Im Jahre 1925 wurde der Illuminaten-Orden neu organisiert u. zu einem "Weltbund" erweitert, wobei Leopold Engel dessen Präsident in Berlin wurde. - Ein gutes Expl.

 

442.  Färber, Dr. Otto: Krieg dem Frieden! Original-Roman. Erstausg. Karlsruhe, Badenia A.G. für Verlag und Druckerei, 1927. 378 S., 8°, O-Leinen

Bloch 2/938. - Wüste Kriegsutopie: "Blendend, wie Engel mit gezückten Schwertern, zucken die Phosphorstrahlen, alles verzehrend, was in ihre Nähe kommt. Endlos wird die Zeit. Wo bleibt die Rettung, wo ‘unsere Flieger?’ Schwellender Rauch schleicht übers Asphalt. Die vorderen können es nicht aushalten, sie fallen, drängen zurück, man kämpft. Jeder für sich, alle gegen Alle. Auf einmal zereißt ein Blitz gerade gegenüber der Einfahrt die fürchterliche Dunkelheit. Mit gellenden Schreien stürzen die vorderen zu Boden. Ihre Kleider sind zerfetzt, höllischen Schmerz bohrt der nicht löschende Phosphor in Fleisch und Knochen." (S.261) - Einband leicht fleckig u. berieben; Rücken u. Teil des Rückendeckels geblichen, sonst ein gutes Expl.

 

443.  Floerke, Hanns: Hagia Hybris. Ein Buch des Zorns und der Weltliebe. Tua res agitur. Erstausg. München u. Leipzig, Georg Müller, 1907. 453 S., 8°, Gemusterter O-Pappand mit montiertem Rücken- u. Deckelschild 

Antiklerikaler Ideen-Roman mit phantastischen Elementen. Durch den vom Autor propangierten Atheismus völkischer Prägung geriet der Titel damals in das Kreuzfeuer der Kritik. Zitat: "Wenn erst die Schwäre am Körper der Menschheit beseitigt ist, die da Priester heißt, wird auch die Zukunft des Weibes offen sein und ein herrliches Geschlecht erblühen." (S.184). Eine drei Jahre später veröffentlichte Schrift "Das Kirchentum. Die Haltlosigkeit seiner Ansprüche und seine Gefahren" unterstreicht (in anderer Form) die Haltung des Autors. - Dr. phil Hanns Floerke (1875-1944), Kunsthistoriker, Schriftsteller u. Übersetzer. Ab 1907 Beratertätigkeit für den Georg Müller Verlag; ab 1908 dort Redakteur, Lektor u. Hrsg.; ab 1926 Prokurist; später Vorstandsmitglied u. Verlagsdirektor des Albert Langen-Georg Müller Verlages; ab 1921 Mitglied der NSDAP u. Gründungsmitglied von Alfred Rosenbergs "Kampfbund für deutsche Kultur". - Einband etwas gebräunt; Rücken u. Ecken etwas berieben; Vorsätze leicht braunfleckig; hinterer Innendeckel gestempelt, sonst gutes Expl. - Selten.

 

444.  Franck, Hans: Der Werwolfgürtel und andere Geschichten. Erstausg. Hamburg, Richard Hermes Verlag, 1922. 4 Bll., 162 S., 1 Bl., 8°, O-Halbleinen

Bloch 2/1020. - Einband leicht fleckig; Vorsatz mit Besitzervermerk; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

445.  Gabelentz, Georg von der: Das Rätsel Choriander. Roman. Erstausg. Leipzig, L. Staackmann Verlag, 1929. 204 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen mit O-Umschlag (von Max Schenke)

Bloch 2/1082. - Kapitelüberschriften: Der Amokläufer; Ein Schrei in der Nacht; Die weißen Spinnen; Nachtgesichte; Der Menschenopferer; Der Vampir; Die roten Zeilen; Der Traumspieler; Der Nebelgeist; Letztes Spiel. - "Ein Roman im Geiste E.T.A. Hoffmanns! Mit seinem spannungsvollen Verlauf taucht der Leser in die Fülle der ewig schlummernden und doch stets lebendigen Rätsel der menschlichen Seele. In der Erscheinung Chorianders, eines modernen Blaubarts, wird das Geheimnisvolle des Jenseitigen und Unbegreiflichen, das zuweilem jedem Menschen in irgend einer Stunde begegnet, lebendig." (Klappentext) - "Es ist ein wenig bekannter, aber lesenswerter und sogar origineller Roman deutscher Phantastik." (Rottensteiner) - Umschlagrücken geringfügig gebräunt; Schnitt u. wenige Seiten leicht braunfleckig, sonst ein sehr gutes Expl.

 

446.  Gautier, Théophile: Gesammelte Werke. Erster bis vierzehnter Band [kmpl.]. Mit Zeichnungen von Karl M. Schultheiss 1. Aufl. (tlw. dtsch. Erstausg.). Hellerau bei Dresden, Avalun-Verlag, 1925-1926. (1) 283 S., 3 Bll., mit 52 Textillus. / (2) 228 S., 2 Bll., mit 52 Textillus. / (3) 234 S., 2 Bll., mit 48 Textillus. / (4) 331 S., 2 Bll., mit 66 Textillus. / (5) 302 S., 2 Bll., mit 47 Textillus. / (6) 372 S., 2 Bll., mit 58 Textillus. / (7) 278 S., 1 Bl., mit 65 Textillus. / (8) 250 S., 2 Bll., mit 72 Textillus. / (9) 337 S., 3 Bll., mit 61 Textillus. / (10/11) 422 S., 1 Bl. u. 385 S., 1 Bl., mit 110 Textillus. / (12) 513 S., 1 Bl., mit 64 Textillus. / (13) 240 S., 2 Bll., mit 51 Textillus. / (14) 262 S., 1 Bl., mit 52 Textillus., Kl.-8°, Goldgepr. orangenes O-Leinen

Umfaßt: (1) Avatar. (Bloch 2/1110). - (2) Das Hündchen der Marquise. (Bloch 2/1114). - (3) Der Lebemann wider Willen. - (4) Der Roman der Mumie. - (5) Die Nacht der Kleopatra. (Bloch 2/1112). - (6) Die vertauschten Paare. - (7) Fortunio. - (8) Jean und Jeanette. - (9) Jettatura. (Bloch 2/1111). - (10/11) Kapitän Fragasse. I. & II. - (12) Mademoiselle de Maupin. - (13) Militona. - (14) Spirita. (Bloch 2/1113). - Einbände leicht bestossen, tls. etwas berieben, geblichen oder fleckig; Bd. 7 u. 8 mit kl. Signatur; Bd. 7 innen leicht fleckig; Bd. 14 auf dem Vorsatz mit kl. Widmung sowie 3maliger Besitzerstempel von Dr. Hans-Hasso [Martin Ludolf Freiherr] von Veltheim-Ostrau [(1885-1956) Indologe, Anthroposoph u. Weltreisender; u.a. auch Besitzer von Schloss Ostrau bei Halle/Saale]. Insgesamt gute Expl. in gleich großen, aber zwei leicht unterschiedlichen Einbandvarianten.

 

447.  Groner, Auguste: Mene tekel... Eine seltsame Geschichte. Erstausg. Wien u. Leipzig, Verlag von Edmund Schmid, 1910. 412 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. illus. O-Leinen

Bloch 2/1270. - Phantastischer Abenteuer- u. Kriminalroman. Ein Gelehrter entwickelt einen Apparat, der vergangene Ereignisse wie einen Film zu betrachten erlaubt. Eine Expedition nach Babylon soll die berühmte Inschrift im Palast von Belsazar sichtbar machen. - Etwas leseschief; Kanten u. Ecken leicht berieben u. bestossen; papierbedingt gebräunt, sonst gutes Expl.

 

448.  Guenther, Johannes von: Der Magier. Phantastisches Schauspiel in einem Akt. 1. Aufl. München, Georg Müller, 1916. 35 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton

Völlig veränderte Fassung eines Stückes, das ursprünglich 1909 in Petersburg erschien. - Die phantastisch-utopischen Theaterstücke werden bei Bloch "Bibliographie der Utopie und Phantastik" nicht angeführt. Vom Autor findet sich dort nur der Titel: "Martinian sucht den Teufel", München 1916. - Einband etwas angerändert u. mit kl. durchgehenden Randeinriss; Vorsatz mit ExLibris "Dr. Bruno Ertler"; erstes u. letztes Blatt leicht braunfleckig, sonst ein gutes  Expl.

 

449.  Haggard, H. Rider: Das unerforschte Land. 8.-10. Tsd. Freiburg i. Br., Friedrich Ernst Fehsenfeld, 1927. 383 S., 8°, Illus. O-Leinen

Bloch 2/1327 (zur EA). - Zu Sir Henry Rider Haggard (1856-1925) siehe Zondergeld: "Das spätere Werk (nach ‘She’ 1886) ist aufgrund einer zunehmenden okkultistischen Tendenz nur für Fans genießbar." - Einband berieben u. leicht angestaubt; Rücken gebräunt u. am unteren Kapital leicht angerissen; Vorsatz mit Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

450.  Haggard, H. Rider: Der Zauberer im Sululande. Autorisierte Uebersetzung aus dem Englischen des H. Rider Haggard von G. Eggert. Mit 64 Illustrationen von A. Grob. 1.-5. Tsd. Freiburg i. Br., Friedrich Ernst Fehsenfeld, 1898. 342 S., 3 Bll., mit 64 Illus. im Text u. auf Taf., 8°, Illus. O-Leinen

(= "Die Welt der Fahrten und Abenteuer", Band V). - Bloch 2/1328. - Etwas berieben, sonst ein gutes Expl.

 

451.  Haggard, H. Rider: Harmachis, der letzte göttliche Pharao als Verräter seines Volkes. Eine historische Erzählung vor 2000 Jahren, in Verbindung mit den ägyptischen Mysterien, nach aufgefundenen Papyri kürzlich geöffneter Grabkammern. Neue durchgesehene Auflage mit einer Vorbemerkung von Recnartus [d.i. Heinrich Tränker] nach der autorisierten Übersetzung von Dr. Arthur Schilbach. Leipzig, Verlag Buchhandlung Gebr. Fändrich, 1925.  2 Bll., 332 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Nicht bei Bloch; Gregor A. Gregorius (d.i. Eugen Grosche), ehem. Oberhaupt der Fraternitas Saturni, nennt das Werk in der Liste "Empfehlenswerte magische Romanliteratur" seines "Exorial" (dort als: "Harmaschis"). - Für den Logengründer u. okkulten Buchhändler Heinrich Tränker, der hier eine Vorbemerkung beisteuert (Tränker war mit dem Verleger Fändrich befreundet), handelt das Buch über "wahre Initiation der Bruderschaft", er sieht sogar einen Zusammenhang zu seiner "Pansophie", auch wenn er das nur indirekt ausspricht (vgl. Lechler I, S.239f.). Tränker hat das Werk auch ausdrücklich den Schülern der A.P.S. zum Studium empfohlen (Lechler I, S.388). - Leicht berieben u. bestoßen; papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

452.  Haggard, H. Rider: Heu - Heu oder Das Ungeheuer. (Dtsch. Erstausg.). Wien, Leipzig u. Lübeck, Stein-Verlag, 1925. 343 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. illus. O-Halbleinen 

(= Der phantastischen Bücher. Sechster Band). - Bloch 2/1334. - Einband geringfügig fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

453.  Hawthorne, Nathanael: Der Scharlachbuchstabe. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Verlag von Christ. Ernst Kollmann, 1851. 240 S. / 222 S., 8°, Priv. goldgepr. Halbleder (beide zus. in einem Bd.)

Die Romanvorlage wurde mehr als ein Dutzend Male verfilmt, unter anderem von Victor Sjöström (1926), Robert G. Vignola (1934), Wim Wenders (1973), Rick Hauser (1979) u. Roland Joffé (1995). - Der amerikanische Schriftsteller Nathaniel Hawthorne (1804-1864) entstammte einer alten Puritanerfamilie. Sein Ururgroßvater John Hathorne (erst Nathaniel fügte dem Familiennamen ein ‘w’ zu) war einer der Richter bei den Hexenprozessen von Salem, in denen 1692 neunzehn Frauen zum Tod verurteilt wurden. Schon aus diesem Grund beschäftigte sich Hawthorne oft mit der Welt Neuenglands, seine Romane u. Geschichten sind dabei von einem metaphysischen Skeptizismus geprägt. Hawthorne wird mit Herman Melville u. Edgar Allan Poe zu den ‘dunklen’ Vertretern der amerikanischen Romantik gezählt. - Leicht bestossen u. berieben; Vorsätze u. wenige Seiten leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Als Originalausg. selten.

 

454.  Heinrichka, Max: Ein Flug auf den Marsplaneten und eine Reise um den Mars. Die Wunderwelt und das Leben auf dem Marsplaneten. Mit einem Anhang: Der Weltkrieg auf dem Mars und seine Friedensergebnisse. Erstausg. Berlin, Freia-Verlag, 1918. 99 S., 8°, Festerer O-Karton

Bloch 2/1435. - Über Max Heinrichka läßt sich nichts in Erfahrung bringen, er gehört aber zu den sieben Autoren, die bereits vor 1918 Zukunftsromane schrieben. (Dia Brandt: Der deutsche Zukunftsroman 1918-1945. S.66). 1913 erschien von ihm "100 Jahre deutsche Zukunft. Ein kurzer phantastisch-historischer Rückblick aus dem Jahre 2021..." - Ecken bestossen; Rücken leicht fleckig; Seiten papierbedingt gebräunt u. braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

Mit ExLibris des Schweizer Politikers Max Leo Keller (1897-1956):

 

455.  Hesekiel, George: Aus dem Leben des Todes. Zweimal sieben Abenteuer. [= 2 Bde., kmpl.]. Erstausg. Berlin, Verlag von Otto Janke, 1865. 2 Bll., 186 S. / 3 Bll., 205 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen mit Rückentext (beide zus. in einem Bd.)

Brümmer III, 187f.; Vgl. NDB VIII, 744f. - Ein Vorabdruck erschien in: Neue Preußische (Kreuz-)Zeitung Nr. 146 (25. 6. 1865). - Inhalt (1): Die ersten Sieben: Der starke Wolfram; Meister Hieronymus; Edelmann und Fährmann; Valteline; Die Muttergottesmühle, Frau Luitgarde; War’s nur ein Traum? - (2): Die anderen Sieben: Der stille Souverain; Lord und Lady; Die Sennorita; Die Marquise von Brinvilliers; Schwarze Magie; Deutsche Idylle; Heimkehr über Leipzig. - Etwas berieben u. bestossen; beiden Innendeckel mit ExLibris-Aufklebern; Vorsatz gestempelt u. wie der Titel mit Signatur; tlw. leicht fleckig u. gebräunt; zwei Seiten mit kl. Papierverletzung u. dadurch Buchstabenverlust, sonst ein gutes Expl. - Von interessanter Provenienz: im Innendeckel schönes ExLibris von Max Leo Keller (1897-1956), Schweizer Ingenieur u. Politiker. Auf politischer Ebene war er ab 1933 wirtschaftspolitischer Publizist für die faschistische Nationale Front u. 1938-1939 Verwaltungsratspräsident der Neuen Basler Zeitung. Keller gelang es, unterstützt von Rudolf Heß, als neuer Leiter für die Nationale Bewegung der Schweiz (NBS) eingesetzt zu werden. Nach dem Verbot der Organisation im November 1940 ging Keller nach Deutschland, wo er Direktor der Reichswerke Hermann Göring in Berlin u. in Weimar wurde. Nach dem Krieg kehrte er in die Schweiz zurück u. wurde wegen Verletzung militärischer Geheimnisse u. Angriffs auf die Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt (nach Wikipedia).

 

456.  Hevesi, Ludwig: Die fünfte Dimension. Humore der Zeit, des Lebens, der Kunst. Erstausg. Wien, Verlagsbuchhandlung Carl Konegen (Ernst Stülpnagel), 1906. 3 Bll., 308 S., 8°, O-Karton

Bloch 2/1476. - Deckelgestaltung u. Buchschmuck im Stil der Wiener Werkstätte. - Inhalt: Jules Verne in der Hölle; Jules Verne im Himmel; Die gelbe Gefahr; Die Gedanken des Mr. Harakiri; Mandschurisches; Pekinger Brief; Aus Peking; Ein Aprilbrief aus Tientsin; Von Jahrhundert zu Jahrhundert; Der Name des Jahrhunderts; Das zwanzigste Jahrhundert; Das einundzwanzigste Jahrhundert; Stimmung; Die Rumpelkammer; Biedermaier; Der neueste "Fad"; Ibbca; Capri; Amerikaner in FLorenz; Sordello, der Unverständliche; Papa Bauer; Sind die Engländer Juden?; Etwas Alkohol; Der Held im Luftballon; Die Kaiserin von Roquebrune; Vom Anninger. - Ludwig Hirsch bzw. Lajos Lövy (Pseud. Ludwig Hevesi, 1843-1910) ungarisch-österr. Schriftsteller u. Journalist. Der aus Heves in Ungarn stammende Sohn des jüdischen Arztes Mór (Mauritz) Lövy u. dessen Frau Adél (Adele) nutzte ab 1872 das Pseudonym "Ludwig Hevesi" u. für ungarische Publikationen "Hevesi Lajos". Er war in Wien einer der bedeutendsten Kunstkritiker seiner Zeit. Publizistisch unterstützte er die Wiener Secession u. trug zum Erfolg des "Jugendstils" bei. Im deutschsprachigen Raum gilt Hevesi auch als erster Sammler utopistischer Literatur. Der Nachlass seiner Sammlung umfasste 1850 Titel, der dazu erstellte Antiquariatskatalog diente heute noch als Nachschlagewerk. - Einband angestaubt u. etwas bestossen; Aussenrand beim Rückendeckel hinterlegt; unbeschnitten u. aufgeschnitten (dadurch mit seltenen Randläsuren), sonst ein sauberes u. gutes Expl.

 

457.  Hoerhammer, Artur: Nessukareni und andere Geschichten von irgendeinem Planeten. Erstausg. München, Albert Langen, 1912. 242 S., 3 Bll., 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/1500. - Arthur Hoerhammer nutzt "den entfernten, fremden Schauplatz als Mittel satirisch distanzierender Spiegelung. Die fingierten historischen Erzählungen sind auf dem ‘23. Planeten’ namens ‘Hirmon’ angesiedelt [...] Die Kritik dieser lose miteinander verbundenen, meist im adeligen Milieu spielenden Fabeln richten sich hauptsächlich gegen den moralischen Verfall. Der Unterwürfigkeit und militärischen Disziplin stellt der Autor Gedankenfreiheit und persönliche Integrität entgegen. Daß mit den ‘Schirben’ die Deutschen gemeint sind, wird klar, wenn ein für verrückt gehaltener Dichter im Gespräch mit dem Psychiater seinen Ekel [deren] ‘Nationaleigentümlichkeit’ [bekennt]." (R. Innerhofer: Deutsche Science Fiction 1870-1914, S.333f). - Leicht berieben u. angerändert, da unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

458.  Hornstein, Ferdinand von: Don Juans Höllenqualen. Phantastisches Drama in zwei Teilen. 1. Aufl. Stuttgart, J. G. Cotta’sche Buchhandlung, 1900. 171 S., 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel

Ferdinand von Hornstein (1865-1951), Sohn des Komponisten Robert von Hornstein. Obwohl der Dichter u. Autor 1900 im Münchner Hoftheater mit seinem Stück "Buddha" Aufsehen erregte, endete seine Leben durch widrige Umstände u. begünstigt durch seine psychopathische Persönlichkeit in Verbitterung u. Verfolgungswahn (siehe auch Ernst J. Dreyer: Ferdinand von Hornstein, der Autor der "Lieder an eine Göttin". 2001). - Die phantastisch-utopischen Theaterstücke werden bei Bloch "Bibliographie der Utopie und Phantastik" nicht angeführt. - Ecken etwas berieben, sonst ein gutes Expl. mit ExLibris von dem Schriftsteller (Heimatromane) Dr. Ludwig Ganghofer (1855-1920), das von dem Maler u. Bildhauer Franz Stuck (1863-1928) gestaltet wurde.

 

459.  James, G[eorge] P[ayne] R[ainsford]: Schloß Ehrenstein. Roman. Erstes bis Fünftes Bändchen [kmpl.]. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag der J. V. Metzler’schen Buchhandlung, 1847. 136 S. / 142 S. / 140 S. / 140 S. / 124 S., 12°, Blindgepr. O-Leinen (alle zus in einem Bd.)  

(= G. P. R. James’ Romane in deutschen Uebertragungen herausgegeben von F. Rotter und G. Pfizer. Band 1). - Bloch 2/1593 (Leipzig, Christian Ernst Kollmann 1847). - Ein Ritter- u. Schauerroman, der auf einem Aufenthalt des Autors in Deutschland basiert. George Payne Rainsford James (1799-1860) war ein englischer Diplomat u. Schriftsteller. - Rückendeckel mit kl. Eckabriss; Innengelenke leicht angerissen; Vorsatzblatt mit kl. Eckabriss; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

460.  Kliegel, Ludwig: Der goldene Kubus. Ein okkulter Roman (in drei Abteilungen). Erstausg. Basel, Verlag von Rudolf Geering, 1929. 212 S., mit Frontispiz u. 3 Fig., 8°, Illus.  O-Karton

Bloch 2/1719. - "Ich möchte Abstraktes und Konkretes zu einer Legierung vereinigen und es dem Leser überlassen, aus dem gewonnenen neuen Metall ein Kleinod zu formen [...] Deshalb also ‘okkult’ und gerade deshalb ein ‘Roman’!" - Inhalt: I.Teil "In der Fessel des Quadrates"; II. Teil "Das schwarze Siegel"; III. Teil "Das rettende Trigon". - Einband u. Schnitt etwas fleckig; Kanten leicht berieben, sonst ein gutes Expl.

 

461.  Leiner, Richard: Doktor Clown. Aufzeichnungen aus dem Jenseits und andere Grotesken. Erstausg. München, Süddeutscher Merkur, [1919]. 137 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/1896. - Deckelillus. von Otto Lietz (geb. 1881), deutscher Maler u. Illustrator, der auch Arbeiten in "Der Orchideengarten" veröffentlichte. - Deckel leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl. Sehr selten, nach KVK/WorldCat lassen sich nur 4 Expl. nachweisen.

 

462.  Löwenthal, Josef Freiherr von: Die unsterbliche Stadt. Eine utopische Erzählung aus dem Jahre 2000. Erstausg. Berlin, Wien u. Leipzig, Paul Zsolnay Verlag, 1936. 266 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

Bloch 2/1964. - "Wettbewerb und Planwirtschaft sind aufs schönste und harmonischste miteinander verbunden. - Und eingestreut im Buch findet man immer wieder, gesperrt gedruckt, Sentenzen aus der Enzyklia, die auch das Leben der internationalen Staatengemeinschaft konfliktfrei regelt." (Rottensteiner) - Einband leicht angestaubt u. berieben, sonst ein sehr gutes Expl.

 

463.  Lord Dunsany [d.i. Edward John Moreton Drax Plunkett]: Die Seele am Galgen. Ein Buch von Menschen Göttern und Geistern. Dtsch. Erstausg. Frankfurt a. M., Literarische Anstalt Rütten & Loening, 1924. 149 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Pappband (von Max Schwerdtfeger) 

Enthält: Die Seele am Galgen; Die Götter von Pegana; Das Wunderfenster. - Berechtigte Übersetzung aus dem Englischen von Emerich Reeck. - Edward John Moreton Drax Plunkett, 18. Baron of Dunsany (1878-1957). Den Lordtitel erbte der irische Schriftsteller nach dem Tod seines Vaters 1899. Neben seiner Vorliebe für irische u. keltische Mythen schuf er eine eigene orientalisch gefärbte Mythologie, die zur "schwarzen Romantik" u. "Dekadenz" zählt. Motto im Vorsatz: "Kommt mit mir, die Ihr überdrüssig seid der Welt, die wir kennen: hier findet Ihre neue Welten." - Etwas bestossen u. leicht angestaubt; ein gutes Expl.

 

464.  Maliskat, Herbert: Im Reiche der Mondroboter. Neue witzig-belehrende Schilderung einer Phantasiefahrt durch das Weltall mit vielen Bildern. Erstausg. Berlin-Frohnau, Condor-Verlag, 1948. 96 S., mit zahlreichen Illus., 8°, Illus. O-Karton

Bloch 2/2032. - Expl. ist papierbedingt gebräunt; Innendeckel mit kl. handschriftl. Nr., sonst gut.

 

465.  Merian, Hans [d.i. Sybilla Rebeg]: Aus der vierten Dimension. Briefe des alten Drinkwitz. Erstausg. Leipzig, Verlag von Carl Reissner, 1890. 100 S., 8°, O-Karton

Kosch X, 872; Nicht bei Bloch. - Eine Glosse über den Spiritismus. Im Text u. Fußnoten wird auch auf versch. Spuk- u. Geistererscheinungen hingewiesen (z.B. Spuk von Resau) u. die entsprechende Literatur dazu genannt (u.a. Sphinx). Zur Schriftstellerin siehe Sophie Pataky’s "Lexikon deutscher Frauen der Feder, Bd. 2" (Berlin 1898., S. 35f.). - Einband angeschmutzt, angeknickt u. rückseitig beschabt; erste Lage gelockert, sonst innen gutes Expl. - Selten.

 

466.  Meyrink, Gustav: Goldmachergeschichten. Erstausg. Berlin, August Scherl Verlag, 1925. 260 S., 2 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit dreiseitigem Farbschnitt 

Bloch 2/2151. - Enthält: Der Mönch Laskaris; Der seltsame Gast; Die Abenteuer des Polen Sendivogius. Mit Hinweisen auf benutzte Quellen. - Gustav Meyrink (auch Meyrinck, 1868-1932) lebte als Bankkaufmann in Prag, wo sein Interesse am Okkultismus geweckt wurde. Er war Mitarbeiter der Wiener Zeitschrift "Lieber Augustin" u. "Simplicissimus", Feuilletonist u. Lustspielautor. 1915 begründete er seinen Ruhm mit dem Roman "Der Golem", als Buch u. Film einer der größten Erfolge des 20. Jhs., dem weitere dem Okkulten zugewandte Werke folgten. Er soll auch Mitglied "der Goldenen Dämmerung (Golden Dawn) gewesen sein, denn Dr. Henri Birven (Lebenskunst in Yoga und Magie) erwähnt, dass er mit M. (und Dr. Peithmann) über das mysteriöse Frl. Sprengelö geforscht hätte. In Prag soll M. auch zur Okkultistenloge ‘Zum blauen Stern’ gehört haben, wo er u.a. Weinfurter traf." (Miers). - Leicht berieben u. bestoßen; Rücken etwas fleckig; Vorsatz u. wenige Blatt etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

467.  Moy, Peter: Das Mädchen mit den Perlen. Medusensteine. Zwei abenteuerliche und erheiternde Angelegenheiten. Erstausg. Berlin, Josef Singer Verlag A.-G., 1928. 368 S., 8°, O-Leinen

Erdkreisbücher [Band12]. - Bloch Nachträge 3583. - Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Buchblock neu in den Original-Einband eingehängt; papierbedingt gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

468.  Münzer, Kurt: Das entfesselte Jenseits. Novellen. Erstausg. Dresden, Verlag Deutsche Buchwerkstätten, 1922. 126 S., 1 Bl., mit Titel-Vignetten, Kl.-8°, Illus. O-Pappband 

Bloch 2/2221. - Inhalt: Der unterbrochene Besuch; Die Rache; Der Steinklopfer; Der Mann mit der Puppe; Die Schwester vom blutenden Herzen; Bekehrung; Wenn Männer reisen; Durst; Der Wachsengel; Primel im Schnee; Die Flucht; Spanisches Abenteuer; Pfingstlegende. - Kurt Münzer (1879-1944), deutscher Schriftsteller, der ab 1904 auch in Zürich studierte, wo er mit dem Schauspieler Karl Feigl liiert war. Er war beteiligt an einem Erpressungsversuch gegenüber Magnus Hirschfeld u. Benedict Friedländer, für den sein Freund Feigl zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Münzer schrieb über 20 Romane, Novellen, Theaterstücke u. Kurzgeschichten, die tlw. hohe Auflagen erzielten. 1933 emigrierte Münzer in die Schweiz; drei seiner Titel standen im NS auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums". - Seiten papierbedingt gebräunt, sonst ein sehr gutes Expl.

 

469.  Myler, Lok [d.i. Paul Alfred Müller]: Der fressende Kreis. Eine unwahrscheinliche Geschichte. Erstausg. Leipzig, Verlag A. Bergmann, [1937]. 256 S., 8°, O-Leinen

(= Sun Koh Serie, Band 4). - Bloch 2/2229. - Ursprünglich als Fantasy-Heftromanserie 1933-36 für den Bergmann-Verlag geschrieben. Der Held, Nachkomme eines Mayakönigs u. letzter Spross überlebender Atlanter, ist dazu auserwählt einst Atlantis wieder in Besitz zu nehmen. Mit seinen Abenteuern ist Sun Koh der Vorläufer von Perry Rhodan, nur dass er nie, wie dieser, in den Weltraum gereist ist. Die Reihe war äusserst erfolgreich, erlebte viele Auflagen in Buch- u. Taschenbuchform u. war, mit Unterbrechungen, bis 1981 auf dem Markt. Sie übte einen nachhaltigen Einfluss auf jugendliche Leser wie Walter Ernsting alias Clark Darlton oder Herbert W. Franke aus, die sich nach 1945 als Schriftsteller einen Namen machten. - Der Autor Paul Alfred Müller war Anhänger der Hohlwelttheorie, bei der die Erde nicht von aussen, sondern von innen betrachtet wird u. wir auf der Innenseite der hohlen Kugel leben; dazu verfasste er u.a. den Roman "Und sie bewegt sich nicht" (siehe auch: H. J. Galle u. M. R. Bauer: SUN KOH, der Erbe von Atlantis, und andere deutsche Supermänner. Paul Alfred Müller alias Lok Myler alias Freder van Holk, Leben und Werk). - Leicht schiefgelesen; Rücken mit Anrissen (tlw. Insektenfraß); Titel mit Namensstempel; Schnitt u. einige Seiten leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gut.

 

470.  Myler, Lok [d.i. Paul Alfred Müller]: Die schwebende Burg. Eine unwahrscheinliche Geschichte. 2. Aufl. Leipzig, Verlag A. Bergmann, [1937]. 248 S., 8°, O-Leinen 

(= Sun Koh Serie, Band 3). - Bloch 2/2228. - Einband fleckig u. etwas schiefgelesen; Rücken mit kl. Anrissen; Vorsatz mit "Rebus-Stempel"; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

471.  Myler, Lok [d.i. Paul Alfred Müller]: Ein Mann fällt vom Himmel. Eine unwahrscheinliche Geschichte. Leipzig, Verlag A. Bergmann, [1937]. 244 S., 8°,  O-Leinen

(= Sun Koh Serie, Band 1). - Bloch 2/2226. - Leicht bestossen u. leseschief; Rücken etwas geblichen; Kanten berieben; ExLibris von Ulrich Schmid; papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

472.  Myler, Lok [d.i. Paul Alfred Müller]: Kampf um die Sonnenstadt. Eine unwahrscheinliche Geschichte. Erstausg. Leipzig, Verlag A. Bergmann, [1937]. 239 S., 8°, O-Leinen 

(= Sun Koh Serie, Band 2). - Bloch 2/2227. - Einband geringfügig fleckig u. tlw. berieben; Rücken leicht aufgehellt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

473.  Myler, Lok [d.i. Paul Alfred Müller]: Trommeln der Hölle. Roman eines phantastischen Abenteuers. Erstausg. Leipzig, Verlag A. Bergmann, [1939]. 246 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen

(= Sun Koh Serie, Band 9). - Einband leicht fleckig; Bezug tlw. mit kl. aufgeriebenen Stellen; Buchblock wurde neu in den Origianal-Einband eingehängt; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

474.  Nov., Sir J. M. [d.i. Baron H. Carl von Kleeberg]: Pandaimonion. I. bis V. Teil [kmpl.]. (Wahrheit ? Traum ? Lüge?). I: Der Vorhof. II: Die Einweihung. III: Der 5-fache Weg. IV: Der Alchemist. Der Zauberer. V: Der Adept. Erstausg. Berlin, Brückner Verlag, 1927. 4 Bll., 78 S.  / 4 Bll., 128 S. / 4 Bll., 143 S. / 4 Bll., 152 S. / 4 Bll., 127 S., 8°, O-Karton-Bände im schlichten O-Pappschuber 

Bloch 2/2309 (mit irriger Autorenangabe; siehe dazu: Lechler I, S.426). - "Der Verfasser, welcher alten Geburtsadel mit Geistesadel verbindet, steht auf der Höhe der modernen Wissenschaft; ist aber über diese Höhe hinaus - die Brücke zum ‘unbekannten Land’ überschreitend - in das Reich der ‘hermetischen’ Kunst und Wissenschaft vorgedrungen, die er (in allzu nachsichtiger Anpassung an Begriffe des letzten Menschenalters) ‘Okkultismus’ nennt, wiewohl gerade Vertreter des Okkultismus in Verdacht stehen, die Perle heiligen Urwissens in dem Sautrog eitler Selbstvergötterung verkramt zu haben. Sir J. M. Nov hat selber Zugang gefunden zu jenen östlichen Orden und Logen der Astral- und Mental-Ebene, von denen soviel Geheimnisvolles von vermeintlich Wissenden verbreitet wird." - Etwas bestossen u. lichtrandig, tlw. mit kl. Fleckspuren, sonst gute Expl. Der einfache Schuber oben u. seitlich mit tolerierbarem Feuchtigkeitsrand.

 

475.  Prel, Karl du: Das Kreuz am Ferner. Ein hypnotisch-spiritistischer Roman. 4. Aufl. Stuttgart u. Berlin, J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger, 1905. 547 S., 4 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit marmoriertem Schnitt

Bloch 2/809 (zur EA von 1891); Das Buch wird auch von Gregor A. Gregorius (Eugen Grosche) in seinem "Exorial" unter der "Empfehlenswerten magischen Romanliteratur" genannt. - Carl (Ludwig August Friedrich Maximilian Alfred) Freiherr du Prel (1839-1899), dtsch. Philosoph, okkulter Schriftsteller u. Mitbegründer einer experimentellen Parapsychologie. Gründete 1886 mit Albert von Schrenck-Notzing in München die "Psychologische Gesellschaft". Zahlreiche seiner Artikel erschienen auch in der von Hübbe-Schleiden hrsg. Zeitschrift "Sphinx". - Rücken leicht bestossen; ein auffallend gutes Expl.

 

476.  Rachilde [d.i. Marguerite Vallette-Eymery]: Die Gespensterfalle. Seltsame Geschichten. Dtsch. Erstausg. Minden in Westfalen, J.C.C. Bruns, 1911. 2 Bll., 229 S., 2 Bll., mit Titelillus. u. Buchschmuck, 8°, Goldgepräg. O-Pappband

Bloch 2/2480 [Es gibt noch eine andere Druckvariante (Meisterwerke der Weltliteratur Bd. 36, mit Frontispiz (Foto der Autorin), 3 Bll., 237 S., 1 Bl., mit den gleichen Illus. u. Buchschmuck), Bloch nennt nur die vorliegende Ausgabe]. - Deutsch von Paul Zifferer. Umfangreiche Einleitung von Max Bruns u. mit franz. u. dtsch. Bibliographie. Doppelblattgroße Titelillus. u. Großbuchstaben der Kapitelanfänge von Ludwig Enders. - Rücken leicht geblichen; Titelrückseite mit kl. Signatur, sonst ein gutes Expl.

 

477.  Raub, Friedrich Wilhelm: "Der lebende Elektrogeist". Dieses Buch berichtet über elektrisches Werden und Vergehen ... wiederum neues elektrisches Auferstehen ... Der berühmte Film: Ende der Welt ist nur ein sehr geringer Teil von diesem Buche. Das Buch selbst konnte nicht früher erscheinen. Geschrieben im Jahre 1925. Erstausg. Hamburg, Germania-Verlagsanstalt Raub, Schultze u. Co. [Selbstverlag], [1932]. 136 S., mit 6 Farbholzschnitten (5 auf Taf., 1 als Vorderdeckel), Kl.-8°, Farbig. illus. O-Pappband

Nicht bei Bloch. - Da das Werk nach dem I. WK, 1925, geschrieben wurde, könnte es sich bei dem im Titel erwähnten Film um: Verdens Undergang (Das Ende der Welt, DK 1916, Regie: August Blom, Buch: Otto Rung) handeln, was auch dem Inhalt u. den Illustrationen entspräche. - U.a. über: Die Erde, der Elektro- u. Dynamo-Motor; Über Telepathie, hypnot. Gedankenleitungen, elektr. Wellenschwingungen, über Luftgürtel, Weisheits- oder Abstoßpol der Sonne u. Weltgeist, Geistgottes; Die Frau u. ihre elektrische Anziehungskraft in der Natur; Das Leben Jesu, Erklärung über Erde, Himmel u. Hölle, mit weiteren Anführungen, wie man in Zukunft Geisteskranke schnell heilen, Tote aufwecken u. die Unsterblichkeit herstellen könnte; Weltpolitik u. ihre Folgen; Weltelend u. Weltuntergang; Was bedeutet Jüngster Tag für die noch lebende Menschheit?; Tausendjährige Dämmerung mit Nachfolge der zukünftigen neuen Welt. - Mit einer gedruckten Empfehlung von Dr. Max Friedland aus Hamburg-Altona, Verfasser mehrerer zahnärztlicher Fachbücher: "Mancher Leser wird zur Erkenntnis kommen, daß die Lektüre ‘des lebenden Elektrogeist’ ihm ein tieferes Eingehen auf [...] z.B. Hitlers ‘Mein Kampf’ erspart hätte. Die Machtmittel der weltlichen Kirche verhindern hingegen einen eingehenden Vergleich mit dem Neuen Testament." - Offensichtlich hat der Autor nur den Buchblock drucken lassen (Der Titel auf dem Einbanddeckel ist aufgestempelt) u. die Bindung selbst hergestellt, auch das Gewebeband ist im Vergleich zu einem anderen Expl. original; dies erklärt auch den etwas mangelnden Zustand der Bindung; es gibt bei den ersten u. letzten Seiten Einrisse an den Klammern (auch dies ist ist im Vergleich zu einem anderen Expl. typisch); Papier leicht gebräunt, sonst ein frisches Expl. Den besonderen Reiz machen, die auf festem Karton gedruckten kraftvollen u. farbigen Original-Holzschnitte aus. - Sehr selten.

 

478.  Reiss, Heinz: Dollarbeben. [Eine utopistische Chronik]. Erstausg. Berlin, Verlag für Kulturpolitik, 1925. 217 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Halbleinen

Bloch 2/2531. - "Amerika wird begraben unter Tonnen wertlosen Goldes, Europa aber steigt nach dem Sturz des amerikanischen Dämons rein und frisch als Staatenbund aus der Katastrophe hervor, eng verbündet mit den Völkern Asiens [...] Dollarbeben ist eine Geschichte der nächsten Zukunft, ungemein handlungs- und ideenreich, mit einer groschenheftartigen sich überstürzenden Handlung voller Spione und mächtiger Drahtzieher im Dunkeln, aber auch mit einigen utopisch-altruistischen Ideen [...] flott zu lesen [...und] interessanter als die meisten Science Fiction-Romane der Zeit." (Rottensteiner/Koseler). - Einband angestaubt u. leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

479.  Remisow, Alexej: Prinzessin Mymra. Novellen und Träume. Mit 2 Originallithographien von Robert L. Leonard. 1.-5. Tsd. (Dtsch. Erstausg.). Weimar, Gustav Kiepenheuer Verlag, 1917. 285 S., 1 Bl., mit 2 Illus. auf Taf., 8°, Illus. O-Pappband mit Farbschnitt u. mit O-Umschlag 

Bloch 2/2534. - "Die Weiße Fjokla, die Wahrsagerin und Hexe, gebar an einem durchdringend kalten Herbstmorgen eine schwarz geflügelte Maus, und jedermann erkannte im Neugeborenen des Teufels Kind. Jermil, der stumme und lahme Sohn der Alten, verscharrte den Unrat bei der Müllgrube und erhängte sich gleich darauf." - Alexej Michailowitsch Remisow (1877-1957), der russische Schriftsteller war mit Fjodor Sologub bekannt u. stand dem Surrealismus nahe. - Umschlag etwas fleckig u. mit Randläsuren; Einband etwas bestossen; Rücken angerissen; Titel mit kl. Markierungsstempel, sonst ein gutes Expl.

 

480.  Rosegger, Hans Ludwig: Die blutrote Perle und andere Sonderbarkeiten. Erstausg. Köstritz u. Leipzig, C. Seifert Verlag, 1910. 256 S., 8°, Illus. O-Pappband mit Kopffarbschnitt  

Bloch 2/2643. - Inhalt: Die blutrote Perle; Die Dame mit der Maske; Telepathie; Der Klabutermann; Atahuallpa; Die unästhetische Prinzessin; Der Berg des Primus; Der Sonderbare; Der Japs; Gluxhase; Der Lift; Der Walzer; Der schwarze Kiesel; Mademoiselle Yvette; Der rote Zar; Wie Grete Bloomshoeven sehend wurde; Die Tugendrose; Er, Sie und Doktor Meller. - Leicht bestossen u. etwas fleckig; Rücken etwas geblichen, sonst ein gutes Expl.

 

481.  Rossmann, Hermann: Flügel. Erstausg. (im Gegensatz zur Ausg. aus dem Suhrkamp Vlg.). Berlin, S. Fischer Verlag, 1934. 126 S., 1 Bl., 8°, Engl. illus. O-Broschur

(= S. Fischer Bücherei). - Bloch Nachträge 3601. - Der illustr. Umschlag stammt nicht, wie im Impressum angegeben, von Georg Salter, sondern von Hans Meid. - "Diese Erzählung gestaltet das Urerlebnis des Fliegens. Die vier Menschen, die in ihr handeln, können heute wie vor tausenden von Jahren gelebt haben. Die Sage von Ikarus, die der Verfasser - der selbst Segelflieger ist - zu neuem Leben erweckt, wurzelt in den zeitlosen Gründen der menschlichen Seele." (Verlagstext) - Umschlag etwas berieben, angestaubt u. mit min. Randläsuren; papierbedingt gebräunt, sonst gut.

 

482.  Schafheitlin, Adolf: Das Mysterium des Demiurgos. [Erster] und Zweiter Band [kmpl.]. [Erster Band ohne Untertitel; Zweiter Band mit:] Ergänzungen in vier Büchern. Erstausg. Berlin, S. Rosenbaum Verlag, 1911, 1912. XII, 214 S., 1 Bl. /  XVIII S., 1 Bl., 294 S., 8°, O-Karton (2 Bde.)

(= Der große Ironiker und sein Werk. Dritter und Vierter Teil). - Bloch 2/2709 (beide Bde.; Bloch führt allerdings nicht die EA an, sondern: Berlin 1912, E. Hofmann); Kosch XIV, 230. - Die beiden vorhergehenden Bände der Reihe lauten "Träumereien zwischen Fels und Meer" u. "Die Utopie" (Bloch 2707 u. 2708). - U.a. über: Im Dämmerreich der Erkenntnis; Zur Metaphysik der Natur; Im Reich der Moral; Staat (Über Journalisten, Staat u. Utopie, Das Weib, Zur Rassenfrage, Weltverbesserungen); Im Reich der Schönheit (Mysterium der Erleuchtung, Die Gothik, Problem des Humors, Juda); Religion (Die "Weihe des Schmerzes", Die "Religion der Dogmenlosen"); Mysteriums-Klänge. - Leicht bestossen; Schnitt u. wenige Seiten leicht stockfleckig; tls. nicht aufgeschnitten, sonst gute Expl.

 

483.  Schneider-Schelde, Rudolf: Der Frauenzüchter. Roman. Erstausg. München, Musarion Verlag, 1928. 314 S., 3 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen 

Bloch 2/2806. - "Der moralischen Sicht Nathaniel Hawthornes in der Novelle ‘The Birthmark’ (1843)  und der zynischen Beurteilung Villiers de I’Isle-Adams im Roman L’Eve future (1886) um das Idealbild der Weiblichkeit fügt Rudolf Schneider-Schelde eine düster-melanchonische Variante hinzu, indem er impliziert, die Sinnlichkeit des Weibes werde letztendlich zur Hure degradieren, wobei die Angst des Autors vor dem anderen Geschlecht keine unwesentliche Rolle gespielt haben dürfte." (Robert N. Bloch im "Werkführer durch die utopisch-phantastische Literatur"). - Einband berieben, bestossen u. leicht fleckig; beide Innengelenke angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

484.  Sebaldo [d.i. Johann Karl August Neumann]: Siegmund, Wildgraf von Roßburg, letzter Großmeister der Todtenritter. Eine abenteuerliche Erzählung aus den Zeiten Kaiser Heinrichs des Vierten von Sebaldo, Verfasser von Leipzigs Vorzeit, des Lebens Licht und Schatten, Wahrheit und Phantasie u.a.m. Erstausg. Leipzig, Magazin für Industrie und Literatur, 1834. IV, 244 S., Kl.-8°, Priv. Halbleder

Einband berieben, bestossen u. fleckig; Rücken leicht angerissen u. mit Resten einer Standortmarke; Innendeckel u. Vorsätze mit unschönen Besitzervermerken u. "Schreibübungen"; Titel gestempelt u. mit kl. handschriftl. Nr.; Seiten tlw. stärker fleckig; ein befriedigendes Expl. (Zustand im Preis berücksichtigt). - Selten.

 

485.  Seidel, Willy: Absalom. Eine Legende. Erstausg. Stuttgart, Verlag Adolf Bonz & Comp., 1911. 219 S., 2 Bll., 8°, O-Karton

Bloch 2/2875. - Willy Seidel (1887-1934), nach Zondergeld einer der interessantesten phantastischen Erzähler im dtsch. Sprachraum. Seine Pazifikreise für das Auswärtige Amt in Berlin u. sein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten während des gesamten 1. WK prägen die Hintergründe mehrerer seiner Arbeiten. Wieder in Deutschland, beschäftigte sich Seidel in den 20er Jahren intensiv mit okkultem Gedankengut. - Einband tlw. gebräunt u. geringfügig angeknickt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

Mit Verfasserwidmung an Hans Driesch:

 

486.  Seidel, Willy: Larven. Novelle. Mit Zeichnungen von Alfred Kubin. Erstausg. München, Albert Langen, 1929. 74 S., mit 21 Illus. von Alfred Kubin, 4°, Illus. O-Karton 

Bloch 2/2881. - Unter den Larven der ewigen Teegesellschaft ein Hakenkreuzler, den Kubin 2x mit Hitlerbärtchen in Szene setzt. - Willy Seidel (1887-1934), nach Zondergeld einer der interessantesten phantastischen Erzähler im dtsch. Sprachraum. Seine Pazifikreise für das Auswärtige Amt in Berlin u. sein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten während des gesamten 1. WK prägen die Hintergründe mehrerer seiner Arbeiten. Wieder in Deutschland beschäftigte sich Seidel in den 20er Jahren intensiv mit okkultem Gedankengut. - Geringfügig angestaubt u. an einer Ecke leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Im Vorsatz mit Verfasserwidmung: "Dem grossen vorurteilslosen Forscher Herrn Prof. Hans Driesch in Verehrung vom Verfasser. Münster Herbst 28." (Hans Adolf Eduard Driesch, 1867-1941, deutscher Biologe u. Naturphilosoph. Beschäftigte sich auch mit der Parapsychologie, war 1926-27 Präsident der Society for Psychical Research u. publizierte 1932 eine Methodenlehre für dieses Gebiet).

 

487.  Siber, Dr. Julius: Novellen, die ein Spielmann schrieb. Von Dr. Julius Siber, dem Komponisten des "Hexentanz". Erstausg. München, Seitz & Schauer, [1904]. 180 S., 1 Bl.,  8°, Priv. gemustertes Leinen mit Rückentext

Inhalt: Die Armenhäuslerin; Tantalusseelen; Aus der Unterwelt. Eine Hochsommernachtsgeschichte; Frau Venus. Eine Satire; Totentanz; Décadence. Ein Capriccio. - Dr. Jules Siber (geb. 1872),  Geigenvirituose u. Paganini-Interpret, der in Würzburg aufwuchs u. lebte; interessant ist, dass die Zeitschrift "Psyche" ab Okt. 1921 drei Teile über ihn schrieb u. in ihm die Reinkarnation von Paganini sah, wobei auch auf den engen Zusammenhang zw. Dämonie u. den "sexuellen Zwischenstufen" eingegangen wird. Im Jahr 1926 hat Siber auch Violinkonzerte in der Berliner "Esoterischen Logenschule", deren Sekretär Eugen Grosche war, gegeben. Die Logenschule war eine Art Vorhof zur "Pansophischen Loge" von Heinrich Tränker (Lechler I, S.247). - Leicht bestossen; Titel mit Ausschnitt einer Ecke; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

488.  Spanner, E[dward] F[rank]: Der zerbrochene Dreizack. (The broken Trident). Autorisierte Übersetzung von Leo und Alexander von Schimpff. [Deckel: Ein Luftfahrtroman der Zukunft]. 1.-3. Tsd. (Dtsch. Erstausg.). Berlin, Schlieffen-Verlag, [1927]. 244 S., 8°, O-Leinen mit Deckelvignette

Bloch 2/2944. - Eine heimlich konstruierte deutsche Luftflotte zwingt das unvorbereitete England zur Kapitulation. - Einband leicht gebräunt u. min. fleckig; Kopfschnitt stärker braunfleckig, sonst gutes Expl.

 

489.  Strobl, Karl Hans [Hrsg.] und Alf von Czibulka [Schriftltg.]: Der Orchideengarten.  1. Jhg. 1919, Nr. 1 bis 18 [= kmpl. Jhg., in 17 Heften]. Phantastische Blätter. München, Wien u. Zürich, Dreiländerverlag, 1919. jew. ca. 30 S., mit zahlreichen Illus., 4° (305x220mm), Farbig illus. O-Papier (Hefte)

Bloch 2/3070; Ackermann I/182 - Es erschienen nur 3 Jahrgänge. - "Im Jahr 1919 brachte der neu gegründete Münchner Dreiländerverlag mit ‘Der Orchideengarten’ die weltweit erste Zeitschrift für phantastische Literatur heraus - vier Jahre vor Erscheinen des populären US-Pulp-Magazins ‘Weird Tales’, in welchem H.P. Lovecraft, Clark Ashton Smith und Robert E. Howard ihre Geschichten veröffentlichten. Als Herausgeber und renommiertes Aushängeschild dieses phantastischen Gartens wurde der österreichische Schriftsteller Karl Hans Strobl (1877-1946) engagiert, der zusammen mit Gustav Meyrink, Hanns Heinz Ewers und Alfred Kubin das Viergestirn der deutschsprachigen Phantastik des frühen 20. Jahrhunderts bildet." (Michael Höfel zu: "Robert N. Bloch: Der Orchideengarten. Eine kommentierte Bibliographie") - U.a. mit Beiträgen (teilweise in Erstdruck) von: Karl u. Joseph Capek; Alexander Dumas; A.M. Frey; Theophil Gautier; Nathaniel Hawthorne; Wilhelm Nhil; Leo Perutz; K.H. Strobl; Fjodor Ssologub; Paul Verlaine. - Illustriert u.a. von: Ernst Heigenmooser; Wilhelm Heise; Rolf von Hoerschelmann; Heinrich Kley; Ernst Kubin; Otto Linnekogel; Otto Muck; Paul Neu; Elfriede Pleichinger-Coltelli; Karl Rabus; Max Schenke und Otto Schön. - Einbände mit kl. Randläsuren u. zum Rand etwas gebräunt oder braunfleckig; die Rücken tls. gering aufgerieben; Nr.1 leicht angeknickt u. etwas angestaubt; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

490.  Zahn, H[ermann] W[olfgang]: Die Wunderlampe. Erstausg. Baden-Baden, Hebel-Verlag, 1948. 139 S., 2 Bll., 8°,  Illus. O-Pappband mit O-Umschlag

Bloch 2/3446 - Deckelillus. von Alfred Kubin, die auf dem Schutzumschlag wiederholt wird. Es existiert noch eine andere Einband-Variante ohne die Illus. von Alfred Kubin. Einbandentwurf u. Initiale: Gerhard Berger. - Inhalt: Imogen; Das Kabinett des Magiers. Aus Peter Wahls Tagebuch; Die Geschichte des Dandy. - Hermann Wolfgang Zahn (1879-1965), deutscher Nervenarzt u. Schriftsteller. Paul Scheerbart u. A. R. Meyer zählten zu seinen Freunden; letzterer verhalf ihm als Verleger zu einigen Veröffentlichungen. Zahn befasste sich mit Hypnose u. hatte 1919-1950 ein privates Sanatorium für Nervenleiden in Baden-Baden. Er verkehrte mit Alfred Kubin, Otto Flake, Kurt Aram, Oscar A. H. Schmitz u. a. Künstlern. - Umschlag mit tlw. hinterlegten Anrissen u. kl. Fehlstellen; Umschlag u. Einband stärker braunfleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

491.  Zeltner, Andreas [d.i. Hans Reimann]: Des Teufels Phiole. Ein utoparodistischer Roman. Erstausg. Berlin, Schützen-Verlag, 1939. 260 S., 8°, O-Leinen mit kl. Rückenillus.

Bloch 2/3459. - U.a. über: Es spukt in Philadelphia; Baldriantee oder Weltuntergang?; Wir stehen vor einer Katastrophe; Gelegenheitsgedichte mit der Scheintodpistole; Fliegendes U-Boot über Topolobampo; Wie es 1981 aussah; Der Mann, der die Ameisen multiplizierte. - Leicht bestossen u. berieben, sonst ein gutes Expl.