Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Bücher über Alchemie und
die alten Rosenkreuzer aus unserem 20. Antiquariats-Katalog.
1.
Albertus, Frater [d.i. Dr. Albert Richard Riedel]: Der
Alchemist von den Rocky Mountains. Nummerierte Sonderausg. mit pers. Signatur des Autors; Nr. 206 von 500. Zürich, Paracelsus Research Society, [1980]. 2 Bll., 155 S., mit Abb., 8°, O-Leinen mit
Goldschrift u. O-Umschlag
"Dieses Buch wurde allein in der Absicht geschrieben, vermehrt Licht und Information an jene
heranzutragen, die über Esoterik, Metaphysik und alchemistische Lehren oder Lehrer bereits gehört oder gelesen haben und auf Dinge stiessen, die ihr Interesse aufrüttelten. Es soll ihnen die
Möglichkeit geben, tiefer in dieses Gebiet einzudringen." (S.1) - Inhalt: Ein aufschlussreicher Brief; Ein mysteriöser Mensch; Der Alchemist erscheint; Mystiker, Lehrer u. Gesellschaften; Das
Inkilab von Bit Nur; Vier Leute arbeiten mit dem Stein der Weisen. - Albert Richard Riedel (1911-1984) hatte 1960 die Paracelsus Resaech Society (später das Paracelsus College) in Utah
gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Alchemie u. verwandte Gebiete zu erforschen. - Seiten papierbedingt gebräunt u. tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
2.
Bauer, Dr. Alexander: Die Adelsdocumente Österreichischer
Alchemisten und die Abildungen einiger Medaillen alchemistischen Ursprungs. Mit 2 Zinkotypien und 5 Lichtdrucktafeln. Erstausg. Wien, Alfred Hölder k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler,
1893. 2 Bll., 72 S., mit 2 Textabb. u. 5 Taf., Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit montiertem O-Deckel
(= Monographien des Museums für Geschichte der österr. Arbeit, Heft III). - Duveen S.52; Slg. Bernus 41;
Nicht bei Brüning. - Interessante Untersuchung, welche u.a. die Adelsdokumente der bekannten Alchemisten Eduard Kelley u. Martin Rulandt ins deutsche übersetzt. - Titel mit ergänztem
Eckabschnitt; papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.
3. Chrysophiron [d.i. Joseph Friedrich
Göhrung]: Chrysophirons Reden über einige Pflichten der Gold- und Rosen-Kreuzer alten Systems. Herausgegeben ohne
Erlaubnis der Obern [und mit Anmerkungen versehen von Friedrich Münter]. München [d.i. Altona], [Hammerich], 1792. XX, 164 S., 1 Bl., Kl.-8°, Schlichter Pappband d. Zt.
Wolfstieg 42513 (Verf. Göhrung); Kloss 2655 u. Taute 865 (Verf. Wöllner). - Es handelt sich um einen
Auszug aus dem Werk "Die Pflichten der G[old] und R[osen] C[reuzer] alten Sistems [...] nebst beigefügten Reden anderer Brüder." (Berlin 1782, XL, 232 S.), das nicht öffentlich gedruckt, sondern
nur unter Brüdern verteilt wurde. Als Verf. wird auch Johann Christoph Wöllner angegeben, was Wolfstieg aber verneint. - Nach einem Vorbericht werden hier die 3. (höchste Verschwiegenheit), 5.
(Gehorsam gegen die Obern) u. 6. Pflicht (der Verbrüderung kein Geheimnis zu verschweigen) abgehandelt, u. als Anhang ein "Sendschreiben des heiligen Ignatii Loyola. Von der Tugend des
Gehorsams." - Die im Gegensatz zu den Illuminaten anti-aufklärerischen Gold- und Rosenkreuzer standen den Jesuiten sehr nahe, wenn sie nicht sogar von diesen begründet wurden. Die Mitgliedschaft
in diesem Hochgradsystem mit seinen "unbekannten Oberen" setzte voraus, dass der Novize ein Freimaurer-Meister war. Relativ erfolgreich unterwanderten die sich auch mit Alchemie beschäftigenden
G. u. R. die Strikte Observanz, gingen aber schon bald nach dem Tod von Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) wieder ein. Wöllner u. Bischoffswerder hatten mit dem naiven König regelmässig
"Geisterbeschwörungen" abgehalten u. so Einfluss auf die Staatsangelegeheiten nehmen können. - Einband ist bestossen u. fleckig; Kapitale mit kl. Fehlstellen; Nr. auf Rücken; Aussengelenk
geringfügig angerissen; Vorsatz mit Nr. u. Stempel; Titel mit Stempel ("R.V."); Seiten leicht gebräunt u. nur vereinzelt leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. bei fester Bindung.
4. Chymophilus, J. J.:
Der wahren Chymischen Weisheit Offenbahrung, Das ist, Getreue und aufrichtige Entdeckung der Materie, Welche genommen
werden muß, wann man den wahren Weisen-Stein Lapidem Philosophorum Tincturam Universalem machen will : Aus vielen Theophrastischen Handschrifften, vorhin niemahlen in den Truck kommen, mit gantz
deutlich- und klaresten Worten angezeiget / daß es klärer nicht seyn könte. [...]. Alles denen Liebhabern der Chymischen Weisheit zu Gefallen in offenen Truck gegeben von J. J. Chymiphilo.
[ANGEBUNDEN: Drey curieuse bißher gantz geheim gehaltene nun aber denen Liebhabern der Kunst zum besten an das Tages-Licht gegebene Chymische Schrifften. ZWISCHENGEB. Vier Kupfertaf. aus "David
Beuthers Universal und Particularia", dieses als BoD anbei]. Erstausg. o.O., o.V., 1720. 4 Bll. (Titel in rot/schwarz), 219 S., mit einer gestoch. Taf. (S.66: Die Prager Gedächtnismünze aus dem
Gold der Transmutation), 7 Bll. (Register) [kmpl.], 8°, Pappband d. Zt.
Ferguson I,157; Caillet 2363; Duveen 135; Rosenthal 218; Schmieder 517 u. Kopp II,351 (beide
geben als Druckort Nürnberg an); Brüning 3747: "Die erste Ausgabe. Das Werk enthält ein Kapitel über die antike Alchemie, vor allem über die griechischen Alchemisten, ein weiteres befaßt sich mit
der berühmten Transmutation von Prag 1648, die Helmont mit eigenen Augen sah, sowie die Geschichte des Gualdus (siehe Brüning 2848), und andere Erzählungen ähnlicher Art [...]. Daneben beklagt er
sich über die schwere Auffindbarkeit der ‘prima materia’ und hält Paracelsus für den einzigen, der eine allgemeine Anleitung zur Alchemie gegeben habe. Der Name ‘Chymiphilus’, nach anderen
‘Chymophilus’, der bis heute nicht enträtselt werden konnte, ist sicherlich ein Pseudonym, vielleicht stellt er auch als Annagramm den Namen des Autors dar."
ANGEBUNDEN: Drey curieuse bißher
gantz geheim gehaltene nun aber denen Liebhabern der Kunst zum besten an das Tages-Licht gegebene Chymische Schrifften / Als I. Nicolai Soleae Philosophische Grund-Sätze, II. Herrn C. L. v. L. Chymischer Catechismus, III. CXXX. Grund-Sätze aus dem
Toscanischen in das Teutsche übersetzet / Von Einem Liebhaber Philosophischer Geheimniße. Erstausg. Leipzig, verlegts Johann Sigmund Strauß 1723. 40 S. (Titel rot/schwarz u. mit einer Vignette
von Dees "Monas Hieroglyphica") - Brüning 3840; Ferguson I,123, 225 u. II,388: "Solea [...] was a chemist, who published under the name of Basilius Valentinus a book in German on the origin of
Metals [...] The ‘CXXX. Grund-Sätze’ is a translation of the ‘Centum viginti novem prospositiones’ by [Giovanni] Bracesco which precede his ‘dialogi duo’" - Eine zweite Ausgabe erschien 1733;
zuvor waren schon andere Titel mit dem Beginn "Drey curieuse [...]" erschienen, so 1704 (Brüning 3127), 1706 (Brüning 3222) u. zuletzt 1774 (Brüning 5139).
ZWISCHENGEBUNDEN: 4 gefaltete Original-Kupferstiche aus dem Werk: "David Beuthers Universal und Particularia: worin die Verwandelung geringer
Metalle in Gold und Silber klahr und deutlich gelehret wird: nebst einem Anhange von unvergleichlich curieusen Alchymischen Kupffern, darin die Kunst von Anfang bis zum Ende vorgemahlet ist: und
einer Vorrede von Beuthers Person und Schrifften Dr. Joh. Christoph Sprögels" (1718). Die erste Tafel sign. "Fritzsch sculp. Hamb.", also gestochen von Christian Fritzsch (1695-1769), dem
Hofkupferstecher des Herzogs Karl Friedrich von Holstein-Gottorf. Von den weiteren Abb. aus diesem Werk fehlen die zweite Taf. u. das Frontispiz (digitalisiert wurde der Titel unter:
archive.org/details/davidbeuthersuni00beut). Als Zugabe liegt David Beuthers komplettes Werk als "book on demand" bei (19 Bll., 140 S., 1 Bl.; die Taf. sind hier nur verkleinert enthalten). ---
Einband etwas fleckig, berieben u. leicht bestossen (vom Buchbinder einfühlsam nachgebunden); Innendeckel u. Vorsatz mit kl. Besitzervermerk; Buchblock tlw. gebräunt u. etwas fleckig; seltene
Wurmgänge (S.65-68) ohne Textberührung, sonst ein gutes Expl.
5.
[Ecker und Eckhoffen, Hans Heinrich Freiherr von]: Der
Rosenkreuzer in seiner Blösse. Zum Nutzen der Staaten hingestellt durch Zweifel wider die wahre Weisheit der so genannten ächten Freymäurer oder goldnen Rosenkreutzer des alten Systems von
Magister Pianco, vieler Kreisen Bundsverwandten.
[ANGEBUNDEN:] [Georg Christoph
Brendel:] Missiv an die Hocherleuchtete Brüderschaft des Ordens des Goldenen und Rosenkreutzes. Lux in Cruce et
Crux in Luce. Wegen seiner großen Seltenheit und Wichtigkeit mit vier alten Ausgaben verglichen, und mit verschiedenen Lesarten versehen. Nebst einem noch nie im Druck erschienenen vollständigen
historisch-kritischen Verzeichniss von 200 Rosenkreutzerschriften vom Jahr 1614. bis 1783. Als ein Beitrag zum Fictuldischen Probierstein. [2. Aufl.] / Erstausg. Amsterdam [d.i. Nürnberg],
[Bauer] / Leipzig, bey Adam Friedrich Böhmen, 1782, 1783. 223 S., mit einer mehrfach eingefalt. Tabelle / 126 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt.
(1) Gardner 179; Kloss 2651; Taute 851 "Gegen die Rosenkreuzer gerichtete Streitschrift, worin deren
System aufgedeckt wird."; Wolfstieg 42504. Zweiter Druck, bis auf die korrigierte Seitenzahl am Schluss (223 statt falsch 232) Wort für Wort identisch mit dem ersten. "This is a very important
work in as much as at p 84 we find a large folding table in German of the order ‘Fratrum Rosae et Aureae Crucis [...] 1763’." Das Original dieser Tabelle "must have been written by a renegade
Frater" (Gardner). - (2) Gardner 463; Kloss 2423; Taute 52; Wolfstieg 42515: "Selten". Kabbalistisches Werk über das Mysterium Magnum u. die Prima Materia. - Einband fleckig, bestossen u.
berieben; Rücken mit handschrftl. Titel; Innendeckel mit Wappen-Exlibris "Knuthenborg", hinten mit dazu gehöriger kl. Klebemarke; Innengelenk vorne offen; Seiten tlw. etwas gebräunt u. leicht
fleckig, sonst ein gutes Expl. in fester Bindung.
6. Eröffnetes philosophisches
Vatter-Hertz, So bey heutiger Ausbreitung (nach theophrastischer Aussag) des sternflüchtigen Blumengeruchs der
hohen göttl. Gnaden-Gab der Universal-Medicin nicht länger hat können verschlossen bleiben. Zu Göttl. Werck-Wahrheit Beförderung: der Unwahrheit Beschämung: und der natürlichen Geheimnüssen
Liebhabern nützlichen Nachricht, aus fremder Sprach übersetzet und ans Licht gebracht Durch Einen Liebhaber der Warheit Psal.65 GOttes. Franckfurt am Mayn, [ohne Drucker], 1742. 80 S., Kl.-8°,
Späteres Halbleder
Ferguson II, 503 (Anm.); Kopp II,395; Rosenthal 906; Caillet 3653; Kistemann 16, 22; Brüning 4409:
"Fictuld, der die vorliegende sehr lobte (Probier-Stein: I,159) vermutet als Verfasser denselben, der die Schrift ‘Uralter Ritter-Krieg’ verfaßte, ohne dessen Namen zu kennen. Die mit ‘I. I. H.
MD’ unterzeichnete Vorrede behauptet, die Schrift sei ‘von einem Vornehmen Frantzösischen Philosopho und Medico vor vielen Jahren geschrieben’. Auf Hogarts Exemplar ist ein Vermerk auf dem Titel
von alter Hand: ‘de Arbore Solari in Theatrum Chemicum VI,163-195’ (d.i.: Christophorus Parisiensis: Elucidarius seu Artis transmutatoriae summa major cum appendice) was nahezulegen scheint, daß
Christophorus Parisiensis der Verfasser der vorliegenden Schrift sei. Die erste Ausgabe erschien 1659 in Straßburg bei Eberhard Zetzner." - Text tlw. gebräunt u. braunfleckig (auf den letzten
vier Blatt stärker), sonst ein gutes Expl.
7.
ExLibris Arno Klauder - [Birkholz, Adam Michael]: Des Hermes Trismegists wahrer alter Naturweg. Oder: Geheimniß wie die große Universaltinctur ohne Gläser, auf Menschen und Metalle zu
bereiten. Herausgegeben von Einem ächten Freymäurer I. C. H. Mit vier Kupfern. Erstausg. Leipzig, bey Adam Friedrich Böhme, 1782. VIII, [2], 100 S., 2 Falttaf. mit 4 Kupfern u. eine weitere
Kupfertaf., Kl.-8°, Priv. blindgepr. Halbleder mit Rückentext
Brüning 5283; Ferguson I,358; Neu 1796; Kopp II,366; Schmieder S.28; Caillet 5100; Wolfstieg 43024: "Nach
dem Missiv [an die Hocherleuchtete Brüderschaft des Ordens des Goldenen und Rosenkreuzes, Leipzig 1783], Nr.185 vom Verf. des Buches: ‘Von der Natur und Kunst’ d.i. Adamah Booz [A.M. Birkholz]."
- Der Leipziger Arzt u. Freimaurer Adam Michael (auch Melchior) Birkholz (1746-1818) veröffentlichte auch unter dem Pseudonym "Philovite" u. als "Adamah Booz" noch weitere
alchemischtisch-rosenkreuzerische Werke (siehe auch: Ferguson I, S.108; Knopp II, S.222ff u. Ferchl S.48). - Deckel mit kl. gepr. Namen des Alchemie-Sammlers Arno Klauder, desweiteren im
Innendeckel dessen ExLibris als O-Fotoabzug; neue Vorsätze, darauf vorne ein handschrftl. Inhaltsverzeichnis mit Bleistift; Text tlw. gebräunt u. leicht fleckig; seltene Bleistift-Anstreichungen
u. Kürzel, sonst ein gutes Expl. in einem attraktiven Einband. Das fünfte Kupfer im Anhang (schematische Darstellung der vier Elemente u. drei Prinzipien) passt zum Inhalt, gehört aber nicht zu
dem Titel u. stammt aus einem anderen Werk (das nicht ermittelt werden konnte, obwohl einige Abb. dieser Taf. kursieren, u.a. in "Horst Friedrich: Alchemie. Was ist das?" Peiting 2002).
8.
ExLibris Arno Klauder - Hermogenes (Pseudonym): Drei alchemistische Werke. (1) Des aufrichtigen Hermogenis Apocalypsis Spagyrica et Philosophica, Oder Wahrhaffter und
untrüglicher Weg zu der höchsten Medicin, Sowol auf menschliche als metallische Cörper zu gelangen; Wobey die gantze Operation in der Tabula Hermetis Et Salomonis entworffen, Wie auch die vielen
schädlichen Irr- und Abwege der Sophisten, ungeschickter Laboranten und Gold-Kocher sattsam gezeiget und entdecket worden. - (2) Des aufrichtigen Hermogenis Spagyrisches und philosophisches
Brünnlein, Oder: Hauptwerck und Essential-Punct der höchsten natürlichen Philosophiae und Alchymiae, so noch nie von einem Philosopho entdecket worden, Ausser welchem Zu dem grossen Geheimniß der
Natur nimmermehr zu gelangen, noch einige Realität in der Spagyrischen Kunst zu überkommen möglich ist, von mir obbenannten Denen suchenden Filiis Artis und dem Publico zu gut beschrieben, und
das gantze Mysterium offenbahret, Wie auch Alle grosse Wirckungen und Tugenden, welche in dieser Centralischen Panacaea verborgen liegen, eröffnet und durch die Application sowohl, als deren
Gebrauch an den Tag gegeben wird, Mit beygefügten Regno Sophorvm Politico und Svpplemento Artificioso Spagyric. - (3) Des aufrichtigen Hermogenis Philosophischer und Magischer Feuer-Stab, Oder:
Unvermeidlicher Kunstgriff zu dem Philosophischen Feuer zu gelangen, dadurch man zur Vollkommenheit dieses grossen Werckes, und herrlichen Wissenschafft komt, und gleichsam durch einen Tubum das
Innerste der Materie aller Weisen, und seinen edlen Geist aus der Fontina heraus ziehet, ausser welchem Tubo igneo oder Feuer-Stab, velut totius Operis Directore & ignis Oberservatore, wovon
kein Philosophus etwas erwehnet, das Werck keinen guten Success, vielweniger ein gewünschtes Ende erlangen kan, von mir obbenannten, als ein Supplementum des gantzen Geheimnisses, denen
Kunstbegierigen und dem Publico zu gut heraus gegeben und entdecket worden. Alle in Erstausg. (1) Leipzig, In Johann Samuel Heinsii Buchladen / (2 u. 3) Halle u. Leipzig, In denen Krugischen
Buchhandlungen, 1739, 1741, 1741. 224 S., mit einer mehrfach gefalt. Taf. (nur noch als Fragment erhalten). / 4 Bll., 168 S. / 62 S., Kl.-8°, (1) Neuerer gemusterter Pappband, (2) Halbleder d.
Zt. mit 5 Bünden u. goldgepr. Rückentext, (3) Halbleder um 1900 mit 4 Bünden u. goldgepr. Rückentext
Brüning: 4340 (Bd.1.), 4385 (Bd.2.), 4386 (Bd.3.); Ferguson I, 399 (Bd. 1. u. 2. nur als Anm.): "Fictuld
says that the author has not revealed his name, but he is ‘obviously an Arch-Sophist’, his writings are ‘godless lies and pasquils’, and they deserve to be burned. There are no half-measures with
Fictuld. But on the other hand he seems to have been of some importance in the development of Rosicrucianism, and is quoted repeatedly as an authority by Semler [Unparteiische Samlungen zur
Historie der Rosenkreuzer, 1786-1788], who links his name more than once with Fictuld’s Probier-Stein,1753" (S.76); Caillet 5111/12 (Bd.1. u. 2.); Duveen 292 (nur Bd.1. ohne Taf.); Neu 1927 (nur
Bd.1.); Wellcome III, 254 (nur Bd.1.); Ferchl S.231 (nur Bd.2 u. 3. mit falschem Titel u. Jahr); Kopp II, S.352, 391 u. 286 (die zu Bd.2 u. 3 erwähnten Ausg. von 1709 ließen sich nicht
nachweisen); Zu den vorliegenden Expl. vgl. Wolfgang Kistemann Katalog 6, Nr.30 u. Katalog 16, Nr.40. - Der antiquarische Buchhändler u. Okkultist Heinrich Tränker (1880-1956, Ps.:
Henkelkreuzmann u. Br. Recnartus) hatte die Titel hochgeschätzt u. maß ihnen, als Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, eine besondere Bedeutung bei. Der Hüter von
Tränkers Nachlaß, Waltharius (d.i. Walter Studinski, geb. 1905), schrieb: "Kurz vor seinem Tode, bei Unserer letzten Begegnung, drückte er Uns einige kleine Büchlein in die Hand mit den Worten:
‘Hüte sie gut! Nach diesen alchemistischen Büchern haben unsere Väter einst laboriert.’ Es war ein kleines handschriftliches Werk, und drei Bändchen von [...] Hermogenes." (Mystischer
Glockenschlag. München,1981. S.12). Waltharius weiter in "Das große Magisterium" (Freiburg i. Br.,1956. S.181): "Diese drei hermetischen Werke sind jene Bücher, nach deren Angaben absolut
zuversichtlich an die Große Operation herangegangen werden kann, denn die Darlegungen sind profunde und echt". (Offensichtlich stammen auch alle anderen im "Magisterium" zitierten alchem. Werke
aus Tränkers Bibliothek. Vgl. Lechler I, S.546ff.). Selbst die hier nur fragmentarisch erhaltene Taf. ist in dem Buch abgebildet (S.16). - Alle Expl. in der ersten u. einzigen Ausgabe, weitere
Werke des ungenannten Autors sind bibliografisch nicht nachweisbar. Der zeitliche Reihenfolge der Drucke ergibt sich aus den Vorworten. Der antike Namensgeber des ungelösten Pseudonyms ist der
griech. Rhetoriker Hermogenes Tarsensis (ca. 160-225 n.Ch.). - (1) Seiten etwas gebräunt u. tlw. leicht fleckig; 2 Bll. mit Knickspuren u. leicht eingerissen; S.159/160 mit kl. Eckabriss u. min.
Buchstabenverlust; die Kupfertaf. "Tabvla Avrea Salomonis et Hermetis" nur noch als Fragment vorhanden (beiliegend die Farbkopie einer kolorierten Reproduktion; 264x290 mm; nach Kistemann aus der
von Tränker gegründeten Loge "Pansophia"). (2) Etwas berieben u. leicht bestossen; Deckel u. oberes Kapital mit kl. Verletzung; Vorsatz mit koloriertem ExLibris von Arno Klauder; Rückseite eines
w. Bl. mit Bleistift-Anmerkungen von alter Hand. (3) Deckel leicht berieben; Titel gestempelt; Seiten etwas gebräunt u. an den Ecken leicht wasserrandig; Vorsatz ebenfalls mit ExLibris des
Alchemie-Sammlers Arno Klauder. Sonst gute Expl. der sehr seltenen Werke.
9.
ExLibris Arno Klauder - Richardus Anglicus: I. Correctorium Alchymiae. Das ist: Reformierte Alchimy / oder Alchimeibesserung / und Straffung der Alchimistischen Mißbräuch: vom
Alten und längsti-berümbten Medico / Richardo aus Engellandt beschrieben. - II. Rainmundi Lulli Apertorium, & Accuratio Vegetabilium. Von Eröffnung und Entdeckung wachsender Sachen, und
des philosophischen Steyns [... ] - III. Des Königs Gebers auß Hispanien Secretum dessen sich die Venetianer hoch außthun [...]. 2. dtsch. Ausg. Zu Straßburg, B. Jobins seligen Erben, 1596. Titel
in rot/schwarz, 8 Bll., 151 num. Bll., Kl.-8°, Halbleder des 18. Jhs. mit Rückenvergoldung u. Rückenschild
Duveen 508; Caillet 9406; Ferguson II, 270. - Kompilation alchemistischer Texte. Auf den Bll. 81 bis 137
frühe dtsch. Übertragungen von alchemistischen Schriften des katalanischen Philosophen u. Theologen Ramon Llull (manchmal nur Lull, latinisiert Raimundus Lullus; 1232-1316): "Von kurtzer
Eröffnung unnd Entdeckung der wachssenden Sachen"; "Von dem Lapide Philosophico"; "Tractat vom philosophischen Steyn". Der letzte Abschnitt enthält einen Text des arabischen Philosophen Geber. -
Leicht bestossen u. etwas beschabt; Innendeckel mit ExLibris von dem Alchemie-Sammler Arno Klauder; Titel stark gebräunt (fleckig) u. mit kl. Randläsuren; viele Seiten tlw. stärker gebräunt u.
braunfleckig; mehrere Unterstreichungen im Text; mit Wurmspuren in den Gelenken, sonst ein gutes Expl.
10. Fluctibus, Robert de [d.i. Robert Fludd]: Schutzschrift für die Aechtheit
der Rosenkreutzergesellschaft. Wegen seiner überaus großen Seltenheit und Wichtigkeit auf Begehren aus dem Lateinischen ins Deutsche, zugleich mit einigen Anmerkungen übersetzt, von AdaMah Booz
[d.i. Adam Michael/Melchior Birkholz]. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Adam Friedrich Böhme, 1782. 9 Bll., 320 S., mit Kapitelvignetten u. 1 Textkupfer, 8°, Goldgepr. Halbleder mit Kopfgoldschnitt u.
Rotschnitt
Wolfstieg 42291: "Selten"; Kloss 2483; Ferguson I, 284. - Deutsche Erstausg. von: Tractatus Apologeticus
Integritatem Societatis de Rosea Cruce defendens. Lugd. Batavorum 1617; gegen die Angriffe des Andreas Libavius. - Im Vorwort unterzeichnet mit "AdaM Birchwood. X. den 18. Jänner 1782", darunter
ein magisches Quadrat mit der vierfachen Zahlenfolge 1-4. Das Textkupfer (S.141) zeigt das Horoskop zur "Künstlichen Himmelsbeschafenheit für die Zeit der zwischen dem Saturnus und Jupiter im
Jahre 1603 [...]". Umfangreiche Anmerkungen von Birkholz (1746-1818) mit zahlr. Literaturangaben. - Zur ideengeschichtlichen Position des englischen Mediziners, Chemikers u. Alchemisten Robert
Fludd (1574-1637) siehe H. Schick: Die geheime Geschichte der Rosenkreuzer (Schwarzenburg 1980, S. 257-270). Genaue Bibliographie bei Craven 1902. - Einband min. fleckig; Innendeckel mit sehr kl.
Nrn.-Aufkleber; Buchblock auf den ersten u. letzten Blättern etwas braunfleckig; ein schönes Expl. aus der "Charlesworth Masonic Library" (Deckelprägung, innen keine Stempel oder
Bibliothekseintragungen).
11. Gessmann, G[ustav] W[ilhelm]:
Die Geheimsymbole der Alchymie, Arzneikunde und Astrologie des Mittelalters. Eine Zusammenstellung der von den Mystikern
und Alchymisten gebrauchten geheimen Zeichenschrift, nebst einem kurzgefassten geheimwissenschaftlichen Lexikon. Mit 122 lithographierten Tafeln. 2. durchges. u. erg. Aufl. Berlin, Verlag von
Karl Siegismund, 1922. 68 S., 2 Bll., CXX [120] Taf., 32 S. (Register), 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton
Ackermann V/807; Brüning 5975. - Enthält u.a. auf S. 9-28 eine kleine Geschichte der Alchemie. U.a. über:
Verzeichnis der alten u. der neuen Schreibweise der in den Tafeln vorkommenden Ausdrücke; Geheimwissenschaftlich-alchymistisches Lexikon; Über den Ursprung der chemischen u. medicinischen
Geheimsymbole; Orientierende Zusammenstellung der in den Tafeln enthaltenen Geheimsymbole nach Formähnlichkeiten; Alphabetäre Ähnlichkeiten; Ähnlichkeiten mit den Grundsymbolen; Die
Planetenzeichen, die Zodiacalzeichen, die Symbole der Elemente u. deren Modificationen; Allg. Fig. u. deren Combinationen. - Mit Registern, einem Index zum geheimwissenschaftlich-alchymistischen
Lexikon sowie einem Verzeichnis einschlägiger Quellenwerke. - Gustav Wilhelm Geßmann (Pseudonym G. Manetho, 1860-1924), österr. Militärbeamter, Landesmuseumsdirektor u. Okkultist. Ab 1886
veröffentlichte er Artikel in der theosophischen Zeitschrift "Sphinx", im folgenden Jahr erschien sein erstes Buch, "Magnetismus und Hypnotismus", dann folgten Werke zu allen okkulten
Wissensgebieten, u.a. in "G. Manetho’s Occultistischer Bilderbogen". Als Graphologe war er beeidigter Sachverständiger des Oberlandesgerichts Graz. - Einband etwas fleckig; papierbedingt
gebräunt, sonst ein gutes Expl.
12.
Gilly, Carlos, F. A. Janssen und Joost R. Ritman: Cimelia
Rhodostaurotica. Die Rosenkreuzer im Spiegel der zwischen 1610 und 1660 entstandenen Handschriften und Drucke. Ausstellung der Bibliotheca Hermetica Amsterdam und der Herzog August Bibliothek
Wolfenbüttel. Amsterdam, In de Pelikaan, 1995. XII, 191 S., mit zahlreichen Illus. oder Faksimiles, 4°, Illus. O-Karton
Beschreibt 347 Titel, jeweils mit mindestens einer Abb. - U.a. über: Vorläufer u. Wegbereiter; Wo sind die
Rosenkreuzer?; Tobias Hess u. sein Freundeskreis; Die Veröffentlichung der R.C.-Manifeste; Zustimmende Schriften; Der Streit um die Rosenkreuzer; Kampfschriften gegen die Rosenkreuzer; Die
Reaktion der Theologen; Die Rosenkreuzer vor Gericht; Wer sind nun die wahren Rosenkreuzer?; Astrologen u. ‘newe Propheten’; Die politische Instrumentalisierung der Rosenkreuzer;
Internationalisierung der R.C.-Bewegung. - Mit Register. - Gutes Expl. mit sehr seltenen kl. Bleistiftmarginalien.
13.
Helcher, Hanß Heinrich: Aurum Potabile oder Gold-Tinctur,
Dessen Praeparation Daß sie sicher, Samt des Goldes Vortrefflichkeit und Analogie mit unserem Coerper, Wuerckung und Gebrauch curative so wohl als praeservative, Nebst andern Medicamenten vor
allerley Kranckheiten deutlich beschrieben, und Auff viele Einwuerffe ausfuehrlich geantwortet wird on Hanß Heinrich Helcher, Phil. & Med. Doct. der Käyserl. Leopoldinischen Societaet Naturae
Curiosorum Mit-Gliede, und Practico in Breßlau. Zum andern mahl vermehrter auffgelegt. (2 Aufl.) Breßlau u. Leipzig, Bey Joh. Herbord Kloßen Buchhändl., 1718. 16 Bll., 309 S., 4 Bll.
(Register), 1 Bl. (Errata), Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext
Brüning 3685; Ferguson I,373; Ferchl 222; Duveen 283; Neu 1878; Rosenthal 425 (als J.H. Helcher). -
Erschien zuerst 1712 in Schweidnitz u. Leipzig, ebenfalls bei Kloß. - Hans Heinrich Helcher (1672-1729), Arzt in Oels u. Schweidnitz, galt als ein "Mann der Geheimnisse". Nach Abfassung der
vorliegenden Schrift ließ er sich in Breslau nieder, von wo aus er versch. Reisen nach Böhmen u. Polen unternahm, um seine Goldtinktur als Universalheilmittel anzubieten. Er war auch Mitglied der
"Academia Naturae Curiosorum" unter dem Namen "Hierotheus". - Einband etwas fleckig; Rückendeckel mit kl. punktförmigen Einstichen; Vorsatz u. Titel mit Besitzervermerken; Seiten gebräunt u. tlw.
etwas braunfleckig; Bezugspapier vom hinteren Innendeckel gelöst u. an den Rändern (wie letztes Blatt) mit Spuren von Insektenfraß, sonst ein gutes Expl.
14. [Henkelkreuzmann = Bruder Recnartus / d.i. Heinrich
Tränker]: Mystischer Glockenschlag. Drei mystische Traktätlein für alle Suchenden eines neuen Lebens in einer neuen
Zeit! Gesammelt von [Henkelkreuzmann]. Aufl. 1000 Expl. München, Ulrich Huter-Verlag, [1981]. 87 S., mit einigen Abb., 8°, Illus. O-Karton (Holzschnitt von Carl Rabus)
(= Aus den echten Schriften der "Brüderschaft vom Rosenkreuz"). - Inhalt: Vorwort von Waltharius (d.i.
Walter Studinski): Wo blieben die Deutschen Rosenkreuzer? (u.a. mit Anmerkungen zur "Pansophischen Loge", ihren Verfall durch Meister Therion (Aleister Crowley) u. das nachträgliche Scheitern der
okkulten "Geheimkonferenz im Jahre 1926" (S.9)); Ein Schreiben der "Brüderschaft vom Goldenen und Rosenkreuz" für einige ihrer Lehrlinge abgegeben. Zum andern Male des Suchenden veröffentlicht
von Br.:. Recnartus; Assertio oder Bestätigung der Fraternität R.+C. welche man den Orden "vom Goldenen- und Rosenkreuz" nennt (vormals in Latein beschrieben); Geistlicher Krämer-Korb. Mit sieben
beschlossenen Laden. Worinnen Eine kurze und geistreiche Erklärung Der sieben Seligkeiten enthalten. Aufs Neue durchges. u. hrsg. vom Br. Recnartus (nach dem Orig. von 1622 bearb.); Waltharius:
Kernpunkt der Übungen der Fraternität vom Hlg. Rosenkreuz. Aus dem Nachlass des Henkelkreuzmannes Recnartus veröffentlicht; Crata Repoa. Oder Einweihungen in der alten geheimen Gesellschaft der
Egyptischen Priester (Berlin bey Chr. L. Stahlbaum, 1778). - Zu Heinrich Tränker (1880-1956) siehe "Volker Lechler: Heinrich Tränker als Theosoph, Rosenkreuzer und Pansoph" (www:magie:de) -
Walter Studinski (alias Waltharius, 1905-?) "Mitglied der Pansophia, aber auch bei der Fraternitas Saturni als Mitglied geführt (ohne Mitglied gewesen zu sein), befreundet und persönlich bekannt
mit Heinrich Tränker (Recnartus), Grosche (Gregorius), Verweyen, Wilhelm Quintscher, Franz Sättler, Friedrich Lekve (OTO), Hans Sterneder, Prof. Gehard Frei und vielen anderen Persönlichkeiten."
(Miers) - Sauberes u. gutes Expl.
15. Hollandus, Johan Isaac: Sammlung unterschiedlicher bewährter Chymischer Schriften / namentlich: Joh. Isaaci Hollandi Hand der Philosophen, Opus Saturni, Opera
Vegetabilia, Opus Minerale, Cabala, de Lapide Philosophico, Nebst einem Tractat von den Irrgängen derer Alchymisten, Auctoris incerti, neue und verbesserte Auflage, mit gehörigem Fleise
übersehen, und mit einem Verzeichnüs derer in jeglichem Tractat befindlichen wichtigsten Materien vermehret, wie auch mit nöthigen Kupffern gezieret. Wien, In Verlag bey Joh. Paul Krauß,
Buchhändler, 1746. 8 Bll. (Titel schwarz/rot; Vorrede; Inhalt), 762 S. (recte 752 S.; S.129-138 u. S.425-426 übersprungen), mit 16 Kupfertaf. u. 27 kl. Textholzschnitten [kmpl.], Kl.-8°, Späteres
Halbpergament mit handschrftl. Rückentext
VD18 14604728; Brüning 4502; Ferguson I,413f; Ferchl 247 (mit falscher Jahresangabe). - Späte, aber sehr
seltene Sammelausgabe des alchemistischen Textkorpus. Ferguson hält die vorliegende Ausgabe für einen Nachdruck der Ausgabe von 1667 (vgl. dazu Brüning 2156 u. Duveen 301), was jedoch skeptisch
stimmt, da diese nur über den halben Umfang verfügt. 1773 erschien aus dem Verlag eine weitere Ausgabe des Titels mit gleicher Kollation (allerdings war bei einem Vergleichsexpl. S.233-234
doppelt paginiert). Oft fehlen bei den angebotenen Expl. beider Auflagen Kupfertaf., die überwiegend alchimistische Öfen zeigen. --- Inhalt: (1) Die Hand des Philosophen mit ihren verborgenen
Zeichen. S.1-94. - (2) Ein Elixir zu machen von Urin. S.95-112. - (3) ...die andere Art der Alchymie...ist ein Elixir. S.112-119. - (4) Die dritte Art der Alchymie, Ixir genannt. S.119-120. - (5)
Opus Saturni... S.121-172. - (6) Opera Vegetabilia, In welchen gelehret wird, wie aus dem Weine und anderen Vegetabilien der Lapis Vegetabilis praeparieret, oder alle Dinge in ihre höchste
Exaltation gebracht werden müssen... S.173-334. - (7) Ein vortreflicher Philosophischer Tractat von denen Irrgängen derer Alchymisten,...nach einem von des berühmten Michael Sendivogii... ohne
Zweifel von Sendivogio selbst verfasseten Manuscripto publiciret...(mit eigenem Titelblatt. Die Verfasserschaft des Michael Sendivogius ist ungesichert. S.335-400) - (8) Mineral-Werck...
S.401-562. - (9) Anhang eines Fragmenti Von der Cabala... S.563-580. - (10) Tractatus de Lapide Philosophico, Oder vom Stein der Weisen. S.581-762. --- Johann Isaac Hollandus war wohl ein
flämischer Alchemist, genaue Lebensdaten sind unbekannt. Ob es sich bei ihm um den Sohn von Isaac Hollandus handelt (oder umgekehrt) ist unsicher. Ihre ältesten Handschriften stammen aus der Zeit
um 1560, so bezieht sich Paracelsus 1582 auf Isaac Hollandus (Brüning 0545). "Gewiß gehörten beide Hollande zu den ausgezeichneten Chemikern jener Zeit, und stehen noch jetzt in Achtung bei
Denen, die alte Bücher lesen mögen [...] Beide, Vater und Sohn, beschreiben die Transmutation mit einer Bestimmtheit, welche nur selbsteigne Erfahrung geben könnte [...] Wollte man ihre
Wahrhaftigkeit bezweifeln, so würde die Frage entstehen, welche denkbare Ursache zwei Männer von Kenntnissen, die nur für das Pult schrieben, zur Unwahrheit bewogen haben könnte." (Schmieder
S.211f) - Einband berieben u. tlw. bestossen; Bindung in der Vorrede u. am Textende unterschiedlich stark gebrochen (sonst feste Bindung des Buchblocks); durchgehend gebräunt u. tlw. leicht
braunfleckig; seltene Anstreichungen u. kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl. mit allen Kupfertaf.
16.
Kunckel von Löwenstern, Johann: Ars vitraria experimentalis,
Oder vollkommene Glasmacher-Kunst. Lehrende, Als in einem, aus unbetrüglicher Erfahrung, herfliessendem Commentario, über [...] Anthonii Neri, von Florentz, und [...], Christophori Merretti
[...]. Die allerkurtz-bündigsten Manieren, das reineste Chrystall-Glas; alle gefärbte oder tingirte Gläser; künstliche Edelstein oder Flüsse; Amausen, oder Schmelze; Doubletten, Spiegeln, das
Tropff-Glas, die schönste Ultramarin, Lacc- und andere nützliche Mahler-Farben [...] zu machen, auch wie das Glas zu mehrer Perfection und Härte zu bringen. Nebst ausführlicher Erklärung aller
zur Glaskunst gehörigen Materialien [...]. Samt einem II. Haupt-Theil. So in drey unterschiedenen Büchern, und mehr als 200. Experimenten bestehet, darinnen vom Glasmahlen, vergulden und Brennen;
vom Holländischen Kunst- und Borcellan-Töpfferwerck [...]. Mit einem Anhange von denen Perlen und fast allen natürlichen Edelsteinen [...]. Alles hin und wieder in dieser dritten Edition um ein
merckliches vermehret [= 3 Teile in einem Band; kmpl.]. [3. u. umfangreichste Aufl.]. Nürnberg, Christoph Riegel, 1743 [trotz Druckvermerk erst 1744 ersch.].. 9 Bll., 472 S., 10 Bll., mit gest.
Frontispiz (Portrait des Autors), gest. Titel, einigen Textholzschnitten u. 20 Kupfertaf., 8°, Leder d. Zt. mit 5 Bünden u. goldgepr. Rücken
Brüning 4425; Ferguson I, 485 (Anmerkung zur EA); Duween 328 (Zur 1. u. 2. Aufl.); Ferchl 288: "Dieses
Werk enthält im I. Teil Herstellung von Kristallglas, Farbgläsern, künstl. Edelsteinen, Emaillen, Spiegelfabrikation, Tropfglas, Ultramarinlack und andere Malerfarben [...] alle Präp. zur
Glasfabrikation, Zaffer [Kobaltoxid], Braunstein, Instrumente des Glasbläsers, dessen Öfen mit Bildern, II. Teil: 200 Experimente mit Beschreibung der Glasmassen, Vergolden und Einbrennen des
Glases, holländ. Töpferei, Lampenbläserei im Kleinen, Form-Glasbläserei, Silberguss, Gipsbereitung, Lacke, Türkisch-Papier, Blattgold, künstl. Perlen und Edelsteine." - Enthält neben den beiden
Teilen ab S.429 den Anhang "[... ] Einen vor Jubilierer und Goldschmiede sehr deutlichen Unterricht Von der Art / Unterscheid / Erkänntnis und Güte der fürnehmsten natürlichen Edelgesteine
[...]." - Johannes Kunckel (auch Kunkel, um 1630 -1703), deutscher Alchimist u. Glasmacher. Der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm war mit seiner vorindustriellen Fertigung von Rubinglas
so zufrieden, dass er ihm 1685 die heutige Pfaueninsel vor Berlin schenkte. 1693 durch den Schwedenkönig Karl XI. als "Johann Kunckel von Löwenstern" in den Adelsstand erhoben (Kopp I,58
ausführlichst über Kun[c]kel). - Einband berieben u. bestossen; oberes Kapital restauriert; tlw. gebräunt; wenige Seiten fleckig; ein gutes Expl.
17.
Kunckel von Löwenstern, Johann: Johann Kunckel von Löwensterns
Königl. Schwedischen Berg-Raths, und der Kayserl. Leopold. Societät Mit-Gliede, d. Hermes III. Collegium Physico-Chymicum Experimentale, Oder Laboratorium Chymicum, In welchem Deutlich und
gründlich Von den wahren Principiis in der Natur und denen gewürckten Dingen so wohl über als in der Erden / Als Vegetabilien, Animalien, Mineralien, Metallen, wie auch deren wahrhafften
Generation Eigenschafften und Scheidung / Nebst der Transmutation und Verbesserung der Metallen gehandelt wird / [...] herausgegeben Von Johann Kaspar Engelleder [...]. Erstausg. Hamburg u.
Leipzig, in Verlegung Samuel Heyls, 1716. 20 Bll., 737 S. (recte 739, die S. 735 u. 736 wurden 2x vergeben), 18 Bll. (Register), mit gest. Frontispiz (Portrait des Autors) u. einer
mehrfach gefalt. Kupfertaf., 8°, Pergament d. Zt. mit Rückentext
Brüning 3607; Ferguson I, 484 (Anmerkung); Caillet 5855 (Anmerkung); Ferchl 288; Neu 2186; Kopp I,60 hält
den Band für chemiehistorisch bedeutsam. - Dass Kunkel noch den Traditionen der Alchimie verhaftet ist, aber schon der Chemie als Wissenschaft die Bahn bereitete, zeigen seine zahlreichen
wissenschaftlichen Versuche, die in dem vorliegenden Hauptwerk des Autors postum veröffentlicht wurden. Weitere Aufl. erschienen 1722, 1738 u. 1767. Eine unvollständige Sammlung seiner Schriften
wurde noch 1721 unter dem Titel: "Fünf kuriose chemische Tractätlein" herausgegeben. - Einband tlw. etwas fleckig; Vorsatz mit Besitzervermerk von alter Hand; Titel verso mit kl. Rundstempel
"Carl-Alexander-Bibliothek Eisenach"; leicht gebräunt u. mit seltenen kurzen Randmarginalien, sonst ein gutes Expl.
18. Lacinius, Janus: Pretiosa Margarita, Oder Neu-erfundene Köstliche Perle /
Von dem Unvergleichlichen Schatz und höchst-kostbaren Stein der Weisen / In sich haltend den eigendlichen Grund-Riß und Lehr-Arth dieser Göttlichen Kunst: in gleichen andere aus dem Arnoldo
[Villanova], Rhaimundo [Lullus], Rhasi, Alberto [Magnus] und Michaele Scoto zusammen gelesene Schrifften / Durch Janum Lacinium aus Calabria. Zum erstenmahl in Lateinischer Sprache [...] 1546
heraus gegeben / Anietzo aber [...] in das Teutsche übersetzet [...] von Wolffgang Georg Stollen / Liebhabern der edlen Chymie. Nebst einem vollständigen Register. Dtsch. Erstausg. Leipzig,
verlegts Johann Friedrich Braun, 1714. 12 Bll., 468 S., 18 Bll., mit gest. Frontispiz, Titelvignette u. 23 Textkupfern (3 ganzseitig), 8°, Neues Halbleder mit Rückentext u. 3 Bünden
Brüning 3521 (mit 12 Bll., 468 S., 18 Bll.); Kistemann 6,42 u. 16,56 (mit 11 Bll., 468 S., 18 Bll.);
Caillet 5913; Kopp II,374; Ferguson II,2; Duveen 332 (nur die lat. Ausg.); Schmieder S.260; Ackermann IV/109. - Enthält insbes. die erstmals 1546 in Venedig erschienene Bearbeitung des
kalabresischen Minoriten Janus bzw. Giovanni Lacinius von einem 1330-1339 in Pola (Istrien) verfassten Werk des Petrus Bonus aus Ferrara. Dazu weitere Schriften von Lacinius, welche überwiegend
aus Auszügen aus den Werken von A. Villanova u.a. im Titel genannten Autoren bestehen. Neben den Widmungen u. fiktiven Gesprächen der Erstausg. bringt der Übersetzer Stoll noch den Text eines in
Münchshausen (bei Lüneburg) gefundenen alchemistischen Manuskripts (lateinisch u. dtsch. Übersetzung, 6S.). - Petrus Bonus führt in diesem Werk u.a. etliche Gründe an, die gegen die Alchemie
sprechen, um in jew. darauf folgenden Kapiteln das Gegenteil zu beweisen. Auch geht er auf die Schwierigkeiten bei der Alchemie ein u. gleich zu Anfang enthält der Text nach symbolischen Abb. von
Bäumen eine allegorische Bildfolge zur Transmutation (Ein König wird durch seinen Sohn ermordet, begraben u. später aus seinen Knochen wieder zum Leben erweckt. Siehe dazu: Ploss, Alchemia
S.130ff.; J. van Lennep, Alchemie S.153ff. u. C.G. Jung, Psychologie und Alchemie 3.Aufl. S.192ff.) mit dem abschliessenden Text: "Niemand, der ein Betrüger, Geizhals, oder sonst ein gottloser
Bösewicht ist, greiffe dieses heilige Werck mit unreinen Händen an: hieher nahe sich mit seinem Gemüthe wer From und Weise ist, und welcher nebst den Gründen der Sachen auch die Lehren selbst
erkennen könne." - Neuer Einband; innen durchgehend etwas fleckig; einige Blatt leicht knittrig; ein Blatt mit Bleistift-Anstreichungen u. Marginalien, sonst ein gutes Expl.
19. [Löhrbach, Graf von]: Die theoretischen Brüder oder zweite Stuffe der Rosenkreuzer und ihrer Instruktion das erstemahl ans Licht herausgegeben von einem
Profanen. Nebst einem Anhang aus dem dritten und fünften Grad, als Probe. Neue Aufl. Athen [Regensburg, Montag & Weiss], 1789. Titel mit gest. Illus., 278 S., 1 Bl., 2 Falttaf., 8°, Neues
marmoriertes Halbleinen
Ackermann V/200; Brüning 5464; Wolfstieg 42519; Kloss 2662 (nennt eine Tabelle, die sonst nicht
nachweisbar ist); Caillet 10615; vgl. Frick, Die Erleuchteten, S.385. - Enthält den Stoff für den 2. Grad, den der "theoretischen Brüder"; d.h. zunächst ein "Fragment aus der Geschichte der
Könige von Schesian", dann den Ablauf der Aufnahme u. der Tafelloge u. ab S. 98 den theoretischen Unterricht, welcher sich mit den Anfängen der Dinge, den Elementen, Planeten, Metallen,
Krankheiten usw. befasst. Ab S. 221 dann der praktisch-alchemistische Teil "Anhang aus dem 3. und 5. Grad, Verbesserte Specialinstruction über die Operationes des großen Mineralwerks vom zten
Grad, oder der Practico", u.a. Vorbereitungsprozesse zum philosophischen Werk u.a. mehr. Die beiden Tafeln zeigen den Teppich u. die Kleinode des Grads. Der Hrsg. Löhrbach behauptet im Vorwort,
die Schrift wäre ihm durch Zufall während einer Reise in die Hände gefallen. Die EA war 1785 erschienen. - Seiten unbeschnitten u. am Schnitt tls. etwas angestaubt; die beiden Taf. mit
Feuchtigkeitsrand, sonst ein gutes Expl.
20.
Lüdy, Dr.: Alchemistische und chemische Zeichen. Mit 30
Abbildungen und 128 Tafeln. Erstausg. Berlin, Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie, [1928]. 57 S., mit Textabb., u. 127 Taf., 4°, Illus. O-Karton
Duveen S.368: "A very useful publication with interesting illustrations..."; Nicht bei Brüning. - "Die
vorliegende Arbeit will die alchemistischen Zeichen des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit so zusammenstellen, daß der Pharmaziehistoriker beim Studium alter Schriften sich rasch über die
Bedeutung der rätselhaften Zeichen, die ihm auf Schritt und Tritt begegnen, orientieren kann." (Vorwort). Der Text verzeichnet über 3800 alchemistische u. chemische Zeichen; enthält eine
wissenschaftliche Einführung zum Thema, ein alphabetisches Register der lateinischen Ausdrücke u. Erläuterungen dazu. - Einband tlw. geblichen, Rücken mit kl. Fleckspur; Titel mit
Besitzervermerk, sonst ein sehr gutes Expl.
21. Morgenstern, Philipp: Turbae Philosophorum, oder der Güldenen Kunst, die sie sonst Chymia nennen, verschiedenene Schriften: als da sind Morieni Romani, von
den Metallischen Dingen, und von der verborgenen und höchsten Arzney der alten Philosophorum, nebst anderen Auctoribus, Durch Philippum Morgenstern, Islebiensem. Zweyter Theil. [Zweite dtsch.
Ausg.]. Wien, Verlegts Johann Krauß Buchhändler, 1750. 551 S., mit Holzschnitt auf Titel ("Die alten weisen Meister", wie in der EA) u. 11 Textholzschnitten, 8 Kupfertaf. u. einem Kupferstich
(Löwe verschluckt die Sonne) im Text [so kmpl.], Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit Rückenschild
Brüning 4616 (irrig bei den Abb. u. der Inhaltsangabe); Alchemiebibliothek Bernus 533; Zu beiden Bänden:
Ferguson II,S.107; Ferchl S.368; H.P. Kraus Cataligue 62 "The Duveen Collection" Nr.267; Kistemann Katalog 16, Nr.72. - Zweite deutschsprachige Ausgabe der raren alchemistischen Schriftensammlung
"Artis auriferae" (die auf Latein 1572, 1593 u. 1610 erschien; siehe: Ferguson I,S.510ff; Duveen S.29ff; Rosenthal 55; Caillet 477). - Jeder Bd. ist in sich abgeschlossen, der vorliegende zweite
enthält: (1) Das Buch von der Zurichtung der güldenen Kunst, welches Morienus Romanus hat lassen ausgehen an den Calid, der Aegypter König, welches Robertus Castrensis aus dem Arabischen ins
Latein gebracht hat. S.9-68. - (2) Eine Antwort Bernhardi Trevirensis, an Thomam de Bononia, einen Artzt des Königs Caroli VIII. S.68-123. - (3) Dem Hochgelehrten Herrn Petro Sovet, der
Medicinae Doctor, Robertus Vallensis Rugl./ Raymundus Lullius in Praxi Testamenti. / Die zwey gleichen Theile der Zusammensetzung des Philosophischen Steines. S.123-127. - (4) Die Leiter der
Philosophorum. S.127-198. - (5) Das Kinderspiel [das Weiberwerck]. S.198-235. - (6) Rosarium Philosophorum. S.235-447. - (7) Das Buch Arnoldi de Villa Nova. S.447-476. - (8) Novum Lumen.
S.476-492. - (9) Arnoldi de Villa Nova. Blume aller Blumen [an den König von Arragonia geschrieben - Flos florum]. S.493-511. - (1.) Arnoldi de Villa Nova, über die Alchymia, geschrieben an den
König von Neapel. S.511-517. - (11) Das Buch des Bruders Rogerii Baconis Angelici, von der wunderbarlichen Gewalt der Kunst und Natur. S.517-551. - Die schönen Kupfer u. Textholzschnitte des
vorliegenden Bandes illustrieren das berühmte "Rosarium Philosophorum" (während der erste Bd. keine Abb. enthält). Mit den Varianten von "Turba Philosophorum" befaßt sich ausführlich Julius Ruska
in seinem gleichnamigen Werk u. die Mellon Collection weist daraufhin, wie wichtig gerade diese Textzusammenstellung mit ihren Abb. für C.G. Jung war. - Einband bestossen u. leicht fleckig;
oberes Kapital etwas angerissen; beide Innengelenke tlw. angeplatzt; wenige Bll. schwach braunfleckig; die letzten 4 Bll. angerissen, hinterlegt u. im Bund unschön verstärkt, dort auch ein kl.
Textverlust der handschrftl. ergänzt wurde; sonst ein gutes Expl.
22.
Paracelsus: Magische Unterweisungen des edlen und
hochgelehrten Philosophi und Medici Philippi Theophrasti Bombasti von Hohenheim, Paracelsus genannt. Nummeriertes Expl. (Nr. 596 von 777). Leipzig, Im Wolkenwanderer Verlag, 1923. 2 Bll., 64 S.,
2 Bll., mit kl. Figuren im Text, Gr.-8°, O-Pappband
Brüning 5984a. - "Dieses bisher völlig unbekannte und nirgends veröffentlichte bedeutsame Werk des großen
Magiers wurde von Franz Spunda in der Handschriftenabteilung einer österreichischen Bibliothek durch Zufall aufgefunden und hier völlig wortgetreu wiedergegeben. In den Handel gelangen 777
Exemplare, die in der Presse numeriert sind. Die Schrift des Einbandes zeichnete Johannes Tzschichold." - U.a. über: Experimentum Theophrasti Paracelsi; Anfang u. Eingang der ersten Capitel von
dem weißen Rosengarten der Kunst Alchemia; Von dem Schlüssel des Rosengartens; Die sieben Handgriff unther dieser Kunst; Der dritt Articul des kleinen Rosengartens u. Vermehrung des Golds u.
Silbers. - Die schöne, klassische Buchgestaltung (Satzspiegel nach dem goldenen Schnitt), stammt wohl ebenfalls von Johannes Tzschichold (1902-1974), dem berühmtesten Typografen des 20.
Jahrhunderts. - Einband etwas fleckig; Seiten leicht gewellt (wie bei allen Vergleichsexpl.) u. tlw. leicht fleckig, sonst gutes Expl.
23. Philaletha, Irenaeus Philoponus [d.i. George
Starkey]: Kern Der Alchymie / Das ist Ein durch Erfahrung bewährter Tractat Welcher eröffnet Das geheime und
hochverborgene Geheimnüß Des Elixirs der Weisen / Abgetheilet in zwey Theil Worvon der erste fürnehmlich die Theoriam der ander aber die Practicam der Kunst erkläret / In welchem die Kunst so
eröffnet ist / als noch niemahls geschehen / zu Nutz und Dienst der jungen anfahenden Arbeiter / und zur Uberweisung derer / welche in dem Labyrinth der Irrtümer verwirret sind. Geschrieben Durch
Irenæum Philoponum Philaletham. Aus dem Englischen übersetzt von Johann Langen. [Zweiter Teil:] Anonymi Philalethae Commentarius in epistolam Georgii Riplaei, Aus dem Englischen ins Teutsche
übersetzt Von Johann Langen. Leipzig Valentin Adler u.
[ANGEBUNDEN:] Johannes
d’Espagnet: Das geheime Werck der Hermetischen Philosophie, Worinnen die natürlichen und künstlichen Geheimnüsse
der Materie des Philosophischen Steins [...] offenbahret sind. Dtsch. Erstausg. u. Erstausg. [Alle] Leipzig, Verlegts Valentin Adler, 1685, 1685. 8 Bll., 206 [recte 205, Seitenzählung springt von
201 auf 203] / 62 S. // 6 Bll., 90 S., Kl.-8°, Neues Halbleder mit Rückentext
(1) VD17 3:308205X (Kern der Alchymei) u. 39:116632F (Commentarius); Brüning 2586; Ferguson II, 194-195;
Rosenthal 809 (mit 8 Bll., 200 S.) u. 810 (Commentarius mit 62 S.); Caillet 10357 (ohne Anhang); Ferchl 409; Duveen 471; Neu 3915; Schmieder 394; Kopp II, 347. - Der erste Teil ist die erste
dtsch. Ausgabe von Starkeys "The Marrow of Alchemy" 1654; der zweite Teil (wie vorliegend, meist als Anhang beigebunden) der Kommentar von Irenaeus Philaletha über Ripleys Brief an den König
Esward IV. von England. - Über den englischer Alchemisten George Starkey oder Stirk (1628-1665), der oft mit Thomas Vaugan (1621-1665, Ps.: Eugenius Philalethes) verwechselt wurde, siehe:
Ferguson II, 474-475 u. Biedermann S.405. --- (2) VD17 23:239403E; Brüning 2579; Ferguson I, 250 (Anmerkung). Nachgedruckt in: "Deutsches Theatrum Chemicum" 1730 II, 823. "Hier übergebe ich dir
einen Tractat vom Stein der Weisen in teutscher Sprache / welchen der edle / und vom Philaletha offt gerühmte #Espagnet lateinisch geschrieben." (Vorrede) --- Titel etwas fleckig u. mit einer
kl., oberflächlichen Abschabung; Seiten etwas gebräunt u. tls. leicht (braun)fleckig; gelegentliche Anstreichungen u. kl. Marginalien; S.156 mit Randabriss ohne Textberührung; Anhang zw. S.27-34
u. letztes Blatt des Bandes mit tlw. hinterlegten Randäsuren, sonst ein gutes Expl.
24.
Phoebron [d.i. Berhard Joseph Schleiss von Löwenfeld]: Der im
Lichte der Wahrheit strahlende Rosenkreuzer allen lieben Mitmenschen auch dem Magister Pianco zum Nutzen hingestellt von Phoebron. Erste u. einzige Ausg. Leipzig, Christian Gottlob Hilscher,
1782. 348 S., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild
Wolfstieg 42505; Taute 860; Kloss 2651; Rosenthal 771; Ackermann V/84,2; Gardner, Bibl. Rosicruciana 601;
Kopp II,137. - Ausführliche Verteidigungsschrift des kurpfälzischen Hofrath Dr. Schleiss von Löwenfeld zu Sulzbach gegen den ehemaligen Bruder Hans Heinrich von Ecker und Eckhoffen, die auch die
Widerlegung aller jener Anschuldigungen versucht, welche die Alchemie betreffen. Unter Pseudonym Magister Pianco hatte Freiherr von Ecker und Eckhoffen in der 1781 erschienenen Schrift "Der
Rosenkreuzer in seiner Blösse" sehr vieles u. ungünstiges über den Orden verbreitet (siehe Nr.5 in diesem Katalog). - Leicht berieben u. etwas bestossen; Rücken u. Innendeckel jew. mit zwei sehr
kl. Aufklebern (Standortnr.); Deckelschild der Charlesworth Masonic Library, sonst ein gutes Expl. (keine Stempel oder Bibliothekseintragungen).
25. Plumenoek, Carl H. Lobreich von [d.i. Schleiss von
Löwenfeld]: Geoffenbarter Einfluß in das allgemeine Wohl der Staaten der ächten Freymäurerey aus dem wahren
Endzweck ihrer ursprunglichen Stiftung erwiesen, und der Schrift des Königl. Dänischen Etaatsraths Johann Jacob Mosers, von Geduldung der Freymäurergesellschaften, besonders in Absicht auf den
Westphälischen Frieden, entgegen gesezt. Samt dem klar- und deutlichen Unterricht, das wahre Rosenkreutzerische Astralpulver ächt zu bereiten, und zum Besten des gemeinen Wesens wider fast alle
Krankheiten zu gebrauchen. Erstausg. Amsterdam [d.i. Regensburg], [Montag], 1777. 160 S., 1 Bl., 8°, Pappband d. Zt.
Brüning 5196; Wolfstieg 27578 (kennt das Erratabl. nicht); Kloß 2644; Taute 849; Ackermann V/278 (zur 2.
Aufl. mit falscher Jahreszahl: 1799 statt 1779); Frick: Die Erleuchteten S.337ff. - Über sympathetische, spagyrische u. alchemistische Prozeduren, dabei auch die Zubereitung von Bier u. Wein aus
rosenkreuzerischer Sicht. Die Widerlegung von J. J. Mosers Vorschlägen (siehe Kloss 406) gegen die Duldung der Freimaurerei wird trotz des Titels nur am Rande behandelt. Die Schrift wird oft
unter dem früher angenommen Verfasser "Hans Carl Freiherr von Ecker und Eckhoffen" verzeichnet; neben den hier genannten Bibliografien von Kloß u. Taute auch: Caillet 3509; Kopp II,221 u. 276ff.
Über den Arzt Schleiss von Löwenfeld (1731-1800) siehe auch Lennhoff, Posner, Binder. - Einband bestossen u. angestaubt; Rücken etwas beschabt u. mit Standortnr.; Innendeckel mit Exlibris der
dänischen Landesloge; zwei Blatt mit kl. Papierläsuren (S.17 u. 35); tlw. etwas gebräunt u. wellig, sonst ein gutes Expl.
26. Porta, Johann Baptista [= Giovanni Battista della Porta]: Natürliche Magia,
Das ist Ein außfürlicher vnd gründtlicher Bericht / von den Wunderwercken Natürlicher Dinge / in vier Bücher abgetheilet. Erstlich von Joanne Baptista Porta, einem Neapolitaner / in Lateinischer
Sprache beschrieben / Nun aber durch einen besondern Liebhaber der Philosophiae, In vnser Hochteutsche Sprach verbracht / und [...] zu gutem in Druck verfertiget. Dtsch. Erstausg. Magdeburgk, Bey
Martin Rauscher; Jn Verlegung Johan Francken Buchführers, 1612. 72 Bll. (Titel in schwarz/rot), 460 S., 1 Bl., Kl.-8°, Neuzeitliches Pergament
VD17 3:007693B; Brüning 1039; Rosenthal 3027; Vgl. Ferguson II, 216; Ferchl 420; Krivatsy 9195; Graesse
112 u. 417. - Johann Baptista Porta (= Giovanni Battista della Porta; auch: Giambattista della Porta 1535-1615), neapolitanischer Arzt, Universalgelehrter u. Dramatiker, der als einer der ersten
modernen Naturwissenschaftler gilt; die "Magia naturalis" veröffentlichte er 1558. Vorliegend die sehr seltene erste deutsche Ausgabe, sie enthält eine Sammlung von alchemistisch-medizinischen
Rezepten, Zaubereien u. tradierten Gebräuchen des Mittelalters. Der Text wurde später erweitert u. erschien in zahlreichen Ausgaben u. Übertragungen. Behandelt werden u.a. Kosmetika;
Himmelsbildnisse; Regenbogen; Feuerwerk; Edelsteine; Glas; Kristall; Korallen; Zauberspiegel: "welche nichts bildet, denn allein was du haben wilt"; verschiedene Küchenrezepte, wie das Braten
einer Gans bei lebendigem Leibe oder Mittel zur Züchtung von Hühnern mit vier Flügeln u. vier Beinen. Ferner über Mittel, wie man ausdauernd lachen, tanzen u. singen kann. In dem Abschnitt wie
man Träume machen soll (S.245ff.) auch etwas über die Herstellung u. beobachtete Wirkung von Hexensalben. - Eine zweite, kaum nachweisbare Ausgabe erschien ebenda 1617. - Einband leicht fleckig;
Seiten leicht gebräunt u. fast durchgehend etwas braunfleckig; Titel u. drei weitere Blatt mit Randläsuren; etliche, meist verblasste Unterstreichungen von einem Rötelstift, sonst ein gutes Expl.
- Alle deutschsprachigen Ausgaben sind sehr selten.
27. Regnault-Warin, [Jean-Joseph] und
Friedrich von Oertel (Bearb.): Spinalba oder Offenbarungen aus dem Rosenkreuzerorden. Erster und Zweiter Theil
[kmpl.]. Aus dem Französischen des Regnault-Warin bearbeitet und abgekürzt von Friedrich von Oertel. Dtsch. Erstausg. Leipzig, bei Johann Gottlob Beygang, 1804. 294 S. / 342 S., Kl.-8°, Pappband
d. Zt. mit Rückenfileten u. zwei Rückenschildern (beide zus. in einem Bd.)
Wolfstieg 41623; Kloss 3983. - Erste deutsche Ausgabe des mystischen Romans um die Geheimgesellschaft der
Rosenkreuzer, der zuerst 1803 auf französisch erschien. Der franz. Schriftsteller Jean-Joseph Regnault-Warin (1773-1844) veröffentlichte auch über die Carbonari u. feierte seinen grössten Erfolg
mit dem Roman "Cimetière de la Madeleine" ("Der Magdalenen-Kirchhof"), in dem er die These aufstellt, der Dauphin habe heimlich die Wirren der Franz. Revolution überlebt. - Einband leicht
fleckig, bestossen u. tlw. beschabt; Vorsatz mit altem Logenvermerk; beide Titel mit Stempel der Freimaurerloge "Apollo zu Leipzig"; wenige Seiten leicht braunfleckig, sonst ein gutes
Expl.
28.
Renato, Sincero [Sincerus Renatus; d.i. Samuel Richter]: Die
Wahrhaffte und vollkommene Bereitung Des Philosophischen Steins Der Brüderschaft aus dem Orden Des Gülden- und Rosen-Creutzes. Editiert und eingeleitet von Daniel Hornfisher [d.i. Frank-Daniel
Schulten]. Reprint in vergrösserem Format. Einmalige lim. Aufl. von 100 Expl. (vorl. Nr. 90). [Iserlohn], Edition Hornfisher, [1994]. 9 Bll., 128 S., 1 Bl., 4°, Illus. O-Broschur
Der schlesische Prediger Samuel Richter soll in Halle (Saale) unter dem Ordensnamen Sincerus Renatus
Mitglied im dem pansophischen "Orden der Unzertrennlichen" gewesen sein. Die Loge der Unzertrennlichen trat 1680 unter dem Namen "Sincera Confoederatio" in Erscheinung. Zu seinen Schriften siehe
auch: Peukert: Das Rosenkreuz (S.339ff) u. Frick: Die Erleuchteten (S.303ff). - Der Hrsg. Frank-Daniel Schulten wurde für sein eigenes Werk "Löwe und Phönix" 1999 in Weimar als einziges
Esoterikbuch mit dem "Goethe-Verlagspreis" ausgezeichnet. - Sauberes u. gutes Expl.
29.
Ruska, Julius: Arabische Alchemisten. [Band] I und II [kmpl.].
I. Châlid Ibn Jazîd Ibn Mu’âwija. II. Ga’far Alsâdiq, der sechste Imâm. Mit einer Nachbildung der Handschrift Gotha A. 1292 (Haleb 338) in Manualdruck. Erstausg. Heidelberg, Carl Winter’s
Universitätsbuchhandlung, 1924. 56 S. / 128 S., 31 Bll., Gr.-8°, O-Karton (2 Bde.)
(= Heidelberger Akten der Von-Portheim-Stiftung 6. und 10. Arbeiten aus dem Institut für Geschichte der
Naturwissenschaften I und II). - Duveen Coll. 335 (nur zu I); Verinnerlichung S.5 (Alchemie). - II. enthält auf S. 65-125: Buch des Sendschreibens Ga’far Al-Sâdiqs über die Wissenschaft der Kunst
und den edlen Stein. Übersetzung der Handschrift Gotha A. 1292 mit den Varianten und Ergänzungen der Handschrift von Rampur. - Mit Wort- u. Sachregister. - Einbände lichtrandig u. stärker
gebräunt; beide Titel mit kl. Signatur; unbeschnitten, sonst gute Expl.
30.
Ruska, Julius: Die Alchemie des Avicenna. Erstausg. (als
Separatdruck). Bruges (Belgium), The Saint Catherine Press, [1934]. S. [14]-51 (so kmpl.), Gr.-8°, O-Papier
(= Reprinted from Isis No.60 (Vol.XXI,1), April 1934 [= Sonderdruck u. daher die Seitenzählung]). - Nicht
bei Brüning. - Abu Ali al-Husain ibn Abd Allah ibn Sina (um 980-1037), bekannt unter dem Namen Ibn Sina, latinisiert "Avicenna": persischer Arzt, Physiker, Philosoph, Dichter, Jurist,
Mathematiker, Astronom, Alchemist u. Musiktheoretiker. Er zählt zu den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit; einige seiner philosophischen Ausarbeitungen wurden von späteren Mystikern des
Sufismus rezipiert. Ruska will hier "den Versuch einer neuen kritischen Prüfung der Avicenna zugeschriebenen Schriften" vorlegen. (S.14) - Deckel gebräunt, braunfleckig u. mit Eckabriss, sonst
ein gutes Expl. - Selten.
31.
Schultze, Ernst: Das letzte Aufflackern der Alchemie in
Deutschland vor 100 Jahren. (Die Hermetische Gesellschaft 1796-1819.). Ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte von Ernst Schultze in Berlin. Erstausg. Leipzig, Verlag von Gg. Freund, 1897. 44
S., 8°, O-Karton
Die „Hermetische Gesellschaft“ wurde 1796 von Carl Arnold Kortum (1745-1824) u. Johann Christoph Friedrich
Bährens (1765-1833) gegründet; anfangs bestand sie nur ihren beiden Gründern. - Einband etwas fleckig u. mit Randläsuren; eine Ecke angeknickt; Titel tlw. angestaubt; unbeschnitten, sonst ein
gutes Expl.
32. [Siebmacher, Johann Ambrosius]: Das Güldne Vließ, Oder Das Allerhöchste, Edelste, Kunstreichste Kleinod, und der urälteste verborgene Schatz der Weisen, In welchem da
ist Die Allgemeine Materia Prima, derselben nothwendige Præparation und überaus reiche Frucht des Philosophischen Steins augenscheinlich gezeiget und klärlich dargethan. Philosophischer und
Theologischer Weise beschrieben und zusammen verfaßet durch Einen ungenannten, doch wohlbekannten ec. Ich Sags Nicht. [ANGEBUNDEN: Eugenius Philaleta: Magia Adamica Oder das Alterthum der Magie].
[3. Aufl.]. [Nürnberg, Bey Johann Adam Schmidt], [1737]. 8 Bll., 196 S., 2 Bll., S. [197]-208, mit Frontispiz (J.A. Schmidt exc.), drei Kupfertaf. u. einer eingefalteten Tab., Titel in
rot/schwarz, Kl.-8°, Neuerer Pappband mit Rückenschild
Brüning 4294; Ferguson II, 383; Duveen 550; Ferchl 502; Kopp I,244. Die Erstausg. erschien
1736, erkenntlich an der verdruckten Seitenfolge ab S.17, die erst wieder mit S.32 in der Abfolge stimmt. Im gleichen Druckjahr erschien eine korrigierte Fassung, die wie die vorliegende Ausgabe
um einen "Zwischentitel" u. eine Kupfertafel (ab S.196) erweitert wurde. - Die Initialen des "Ich Sags Nicht" lassen auf Johann Siebmacher Noribergensis schließen, trotzdem ist die Zuschreibung
an den 1611 gestorbenen Wappenbuch-Siebmacher fragwürdig. Ein Textauszug des Werks erschien in "Hermetisches A.B.C." (1778, Bd.1: S.145-157).
ANGEBUNDEN: Eugenius Philaleta
[d.i. Thomas Vaughan]: Magia Adamica Oder das Alterthum der Magie. Als dererselben von Adam an herabwärts
geleitete Erweisung, Welcher eine gantz vollkommene Entdeckung des wahren Himmels, der Erden, oder derer Magorum, himmlischen Chaos und erste Materia aller Dinge zugefüget Durch Eugenius
Philaletha. Aus dem Englischen übersetzt. Erste dtsch. Gesamtausg. [Leipzig und Hof, Verlegts Johann Gottlieb Vierling]. [1735]. 8 Bll. (Titel in schwarz/rot), S. 1-156 / S. [157]-236 / S.
[237]-322, 7 Bll. (Register). Grässe S.53; Ferguson II,195f (mit anderen Ausg.); Duveen 599 (Ausg. 1704); Cailllet 11060 (zweite Sammelausgabe 1749); Ackermann V/1382 (Ausg. 1704) über den Autor:
"Thomas Vaughan [1622-1666], ist eine der seltsamsten Erscheinungen des 17. Jahrhunderts. Er ist unter den verschiedensten Namen aufgetreten, und Schmieder [Gesch. d. Alchemie 389-94] meint, daß
auch der Name Vaughan ein Pseudonym und aus vagans entstanden sei, da sein Träger sich zeitlebens auf Reisen befunden hat. Er durchwanderte ganz Europa, kam bis nach Indien und wurde allgemein
für einen wahren Adepten gehalten. Seine Schriften sind durchwegs selten." Vorliegend die erste deutsche Sammelausgabe der 1650 erschienenen Werke, die 1704 einzeln ins Deutsche übersetzt wurden.
Der Bd. enthält neben "Magia adamica" auch "Antroposophia theomagica, Das ist Eine Rede von der Natur des Menschen, und seinem Zustande nach dem Tode, an Seines Schöpffers erste Chymie gegründet,
und durch eine mit der Hand verrichtete Untersuchung derer Anfänge der grossen Welt bekräfftiget." (S.157-236) u. "Anima magica abscondita, Oder Eine Rede von dem allgemeinen Geiste der Natur;
Samt dessen tieff verborgenen, wunderbaren und merckwürdigen Auf- und Niedersteigen." (S. 237-322), jew. mit eigenem Titelblatt. --- Titel bei beiden Bänden mit unterem Randausschnitt (Verlust
der Jahres- u. Verlagsangaben); im 2.Bd. ab S.243 mit Wurmlöchern (tlw. mit Buchstabenverlust), sonst ein gutes Expl.
33. [Siebmacher, Johann Ambrosius]: Wasserstein der Weisen, oder Chymisches Tractätlein, Darinn der Weg gezeiget, die Materia genennet, und der Process beschrieben wird,
zu dem hohen Geheimniß der Universal-Tinctur zu kommen; dabey auch zwey sehr nützliche andere Büchlein der Gleichförmigkeit und Concordantz wegen angehängt: I. Johann von Mesung. II. Via veritas,
Weg der einigen Wahrheit. Vormahlen durch Lucas Jennis ausgegeben, Nunmehro aber wiederum neu aufgelegt, und noch dabey gefüget zwey Responsa von dem F[rater] R[osae] C[rucis] so an etlichen ihro
Zugethanen abgefertigt. Franckfurt u. Leipzig, in der Fleischerischen Buchhandlung, 1760. 228 S., mit gest. Frontispiz, 1 kl. Textholzschnitt (auf S.38) u. drei Vignetten, Kl.-8°, Neueres
marmoriertes Halbleinen
Ackermann IV/174: "Selten"; Brüning 4860; Ferguson II, S.385 (Anmerkung); Wolfstieg 42159; Kopp II, S.393.
- Vorletzte Ausgabe des erstmals 1619 in Frankfurt bei Lucas Jennis erschienenen Werkes, das Jakob Böhme besonderst schätzte. Enthält: (1) Wasserstein der Weisen... (S.20-134). - (2) Johann von
Mesung: Beweiß der Natur... (S.135-158). - (3) [Johann von Mesung]: Gegenantwort des Alchymisten... (S.158-176). - (4) Nicolai Flamelli: Ein kurtzer Tractat, genannt Summarium philosophicum
(S.177-188). - (5) Via Veritatis (S.189-219). - (6) Prima Responsio. Des F.R.C. an etliche ihnen zugethaen abgelassen (S.2190-226). - (7) Secunda Responsio. des B2. des R.C. (S.227-228). - Zu 6.
u. 7. siehe Wolfstieg 42457 bzw. 42309. - Seiten tlw. leicht fleckig; einige angeknickte Ecken u. vier kl. Textreiter; seltene Anstreichungen u. kurze Marginalien, sonst ein gutes Expl.
34.
Sperber, Julius: Ein Geheimer Tractatus. Von den dreyen Seculis
oder Haupt-zeiten / von Anfang biß zum Ende der Welt. Darinnen absonderlich auß dem Worte Gottes klarlich dargethan wird / das noch eine Güldene als die dritte und letzte Zeit hinderstellig sey /
und was deroselben zustande seyn werde. Erstausg. Amsterdam, Bey Benedicto Bahnsen, 1660. 22 Bll. (Vorrede u. Inhalt), 240 [recte 244] S., Kl.-8°, Neuer gemusterter Pappband mit
Rückenschild
VD17 12:103887W; Ferguson II, 392 Anm. (irrtüml. 3 Tle.); Caillet 10300. - Julius Sperber (Pseudonym
Julianus de Campis; um 1540-1616), fürstlich anhaltischer Rat des Fürsten Christian von Anhalt zu Dessau (nach anderen Quellen: Leibarzt), Kabbalist u. Alchemist. Als Verfasser von "Echo Der von
Gott hocherleuchten Fraternitet, deß löblichen Ordens R. C." gilt er als Mitbegründer des Rosenkreuzer-Ordens (vgl. Frick "Die Erleuchteten", S.156ff.). Die meisten seiner Schriften wurden erst
50 Jahre nach seinem Tode von Benedikt Bahnsen herausgegeben. Alle frühen Sperber-Ausgaben gelten als selten. - Titel etwas fleckig; leicht wasserrandig; zum Ende im Kopfsteg etwas
feuchtigkeitsfleckig (8 Bll. stärker u. hinterlegt), sonst ein gutes Expl.
35.
Sperber, Julius: Isagoge, Das ist: Einleitung zur wahren
Erkäntniß des drey-einigen GOTTES und der Natur. Anno Domini MDCVIII. von demselben in Latein beschrieben; Worinnen auch viel vortreffliche Dinge von der MATERIA des Philosophischen Steins und
dessen gar wunderbahren Gebrauch enthalten sind [...]. [2. dtsch. Übersetzung]. Franckfurt u. Leipzig, Bey Hermann Heinrich Holle, 1709. Titel in rot/schwarz, 78 S., Kl.-8°, Pappband
d. Zt.
Diese Ausg. nicht bei Brüning (zur Ausg. 1674 vgl. 2298); Ferguson II, 392 (Anm. zur Ausgabe 1674, welche
unter dem Titel "Gründliche Einleitung zur wahren Erkänntnüss des Drey-einigen Gottes und der Natur" erschien). Eine weitere Textausgabe erschien 1730 in Roth-Scholtz "Deutsches Theatrum
Chemicum." - Einband fleckig, berieben u. bestossen; Rücken fehlt überwiegend; Vorsatz mit Besitzervermerk; Titel mit Kürzel; tlw. gebräunt u. etwas fleckig, sonst gutes Expl.
36.
Sperber, Julius: Mysterium Magnum. Das ist / Das allergrösseste
Geheimbnus 1 Von Gott. 2 Von Seinem Sohne Und von 3 Der Seele deß Menschen. Julii Sperberi V. H. Erstausg. Amsterdam, Vor Benedictus Bahnsen, 1660. 231 S., Kl.-8°, Neueres
Halbleinen
VD17 3:604301M; Ferguson II,392; Caillet 10301; Ferchl 511. - Leicht berieben; Titel im Bund etwas
angerissen, etwas fleckig u. gestempelt "Bibliothek Fritz Lieb"; tlw. gebräunt, sonst ein gutes Expl.
37. Tiedemann, Dieterich (Übers.): Hermes Trismegists Poemander oder von der göttlichen Macht und Weisheit aus dem Griechischen übersetzt und mit Anmerkungen begleitet
von Dieterich Tiedemann. Erstausg. dieser Übersetzung. Berlin u. Stettin, bey Friedrich Nicolai, 1781. XXIV, 148 S., mit Titelvignette, 8°, Neueres marmoriertes Halbleinen
Poimandres (auch als Poemandres, Poemander oder Pimander), ein Traktat aus der Sammlung "Corpus
Hermeticum". Als Verfasser galt schon in der Antike Hermes Trismegistos, dem eine Vielzahl von religiösen, astrologischen u. magischen Schriften zugeschrieben wurden. Das Corpus Hermeticum gilt
als wichtigste Quelle der hermetischen Geheimlehren. Direkte Einflüsse auf die christliche Gnosis des 3. u. 4. Jhdts. sind nachweisbar. - Die vorliegende Ausgabe ist die zweite deutschsprachige
Veröffentlichung des "Hermes Trismegists Poemander oder von der göttlichen Macht und Weisheit". Zuerst wurde der hermetische Traktat 1706 in Hamburg herausgegeben. Dieser frühere Druck basiert
allerdings auf einer niederländischen Fassung, die 1643 in Amsterdam erschienen war; während die vorliegende Ausgabe eine erste, eigenständige Übersetzung des eklektischen Philosophen Dietrich
Tiedemann (1748-1803) ist, nach der bis ins 20. Jhdt. keine weitere deutsche Übertragung mehr erschien. Es war eine Auftragsarbeit des Verlegers Friedrich Nicolai, der als Freimaurer auch ein
persönliches Interesse an dem Text hatte (vgl. H. Lehmann u. A.-C. Trepp: Antike Weisheit und kulturelle Praxis: Hermetismus in der Frühen Neuzeit. Göttingen 2001, S.397ff). - Textblock tlw.
gebräunt u. braunfleckig; die letzten vier Blatt mit schmalem Randabriss (ohne Textberührung), sonst ein gutes Expl. - Als Originalausg. selten.
38.
Tremp, Urs (Hrsg.): Essentia. 24 Hefte von 1981 bis 1990. Die
Zeitschrift für evolutionäre Ideen. Nr. [1] (Erstausgabe), Doppelnr. 2[/3], Nr. 4, 5, 6, 7, 8, 9, 13, 15, 16/17, 20, 22, 24, 25, 27, 28, 29, 32, 33, 34, 36, 37/38 und 39/40. Zürich, Paracelsus
College Europa; ab Nr. 9 Reflexe Verlag, Goldach, dann St. Gallen, 1981-1990. jew. ca. 20-40 S., mit einigen Abb., 4°, Illus. O-Karton
Die dtsch. Version der amerikanischen "Essentia", die von Albert Richard Riedel ("Frater Albertus") hrsg.
wurde. Die vierteljährlich u. dann zweimonatlich ersch. Zeitschrift widmet sich insbesondere der Alchemie, aber auch verwandten Gebieten, wie Kunst, Heilkunde, Astrologie oder Kabbala. - Wenige
Deckel leicht gebräunt, angestaubt oder mit geringfügigen Gebrauchsspuren, sonst gute Expl. mit Verlagsbeilagen.
39. Waltharius [d.i. Walter Studinski]: Das große Magisterium. Adepten, Rosenkreuzer, Alchemisten und die Schöpfung des "Steins der Weisen". Erstausg. Freiburg i. Br.,
Hermann Bauer Verlag, [1956]. 210 S., 1 Bl., mit einigen Abb. u. 1 Taf., 8°, O-Leinen mit O-Umschlag
Das Werk schildert ausführlich den Zusammenhang von Rosenkreuzern u. Alchemie, ganz im Sinne des kurz vor
Veröffentlichung verstorbenen Freundes Heinrich Tränker, der das "Collegium Pansophicum" begründet hatte. Offensichtlich stammen die meisten von Waltharius zitierten Werke auch aus Tränkers
Bibliothek (vgl. Lechler I, S.546ff.). - U.a. über: Aus der Geschichte der echten Rosenkreuzer; Wurde wirklich jemals echtes Gold gemacht?; Die versch. Auffassungen vom "Stein der Weisen"; Die
„Materia cruda", der Grundstoff; Die Werke des Hermogenis=Hernes Trismegistos; Hinweise für die Suchenden der Gegenwart. - Waltharius (d.i. Walter Studinski, 1905-?), "Mitglied der Pansophia
[...] befreundet u. persönlich bekannt mit Heinrich Tränker (Recnartus), Grosche (Gregorius), Verweyen, Wilhelm Quintscher, Franz Sättler, Friedrich Lekve (OTO), Hans Sterneder, Prof. Gehard Frei
u. vielen anderen Persönlichkeiten." (Miers) Studinski war ausserdem 1948-54 Mitglied der Fraternitas Saturni (Lechler S.543). - Umschlag gering angerändert, sonst ein sauberes u. gutes
Expl.
40.
Wienner von Sonnenfels, Aloys: Ôr nogah [in hebräischen
Zeichen] Splendor lucis, oder Glantz des Lichts. Eine kurze physico-cabalistische Auslegung des größten Naturgeheimnisses, insgemein Lapis Philosophorvm genannt. Aus dem hebräischen Grundtexte
der heiligen Schrift gezogen von Aloysio Wienner, Nobile a Sonnenfels [...] Aufs neue herausgegeben von Adamah Booz [Ps. = Adam Michael Birkholz]. Nebst einem Anhange. [3. Ausg.] Frankfurt u.
Leipzig, bey A. F. Böhmen, 1785. 143 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt.
Brüning 5374; Ferguson II 549; Kopp II,388; Rosenthal 906; Caillet 10324; Kistemann 6, 89; Scholem 1301: "Alchemistische Umdeutung speziell des hohen Liedes und anderer Stücke der Bibel mit Hilfe
der kabbalistischen Methoden und unter Zugrundelegung der Gedanken der christlichen Kabbalah". - Dritte Ausgabe der erstmals 1745 erschienen u. dann 1747 erneut aufgelegten Schrift. Vgl. Duveen
621; Ferchl 580; Neu 4359; Schmieder 546 (alle zur Ausg. 1747). Enthält außerdem den von Birkholz hinzugefügten Anhang: "Ein altes und seltenes Manuskript von einem venetianischen Adepten
betreffend die Ausarbeitung des Steins der Weisen. Den Liebhabern der Alchymie zu Gefallen zum erstenmal zum Druck befördert" (S.115-143). - Einband etwas bestossen; Rücken beschabt; Deckel u.
Rücken mit großem Fleck; Innendeckel mit Nr. u. Titel mit zwei kl. Kürzeln, beides von alter Hand; Titelrückseite u. letztes Bl. mit Logenstempel; tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes
Expl.