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426. Betha, Ernst: Die Erde und unsere Ahnen. Mit vielen Illustrationen. Erstausg. Berlin-Lichterfelde, Hugo Bermühler Verlag, [1913]. 2 Bll., 359 S.,
mit zahlreichen Textabb. u. 18 Taf., Gr.-8°, Gold- u. blindgepr. O-Halbleder
Ackermann I/19 (dort als "Bether"). - Ein äußerst kurioses Buch, auf dessen Inhalt ein Großteil der sog.
Überlieferungen von Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor basieren. Diese Ausführungen zu Goslar (= "Jerusalem-Jöruvalla-Troja") u. der "Baldur-Chrestos-Mythos" fehlen in der späteren 2. neu
bearb. Auflage von 1922 vollständig (= Die Erde und der Mensch; Bd. 1); vielleicht sollten sie das Thema des Folgebandes werden, der nicht mehr erschien. - U.a. über: Zwei Sonnen, zwei Monde; Die
Grundrassen; Riesen der Urzeit; Lemurien u. sein Untergang; Flut u. Eiszeit; Aelteste Nachrichten über den Ausgang der 9 indogermanischen Stämme; Moses führt das Volk gen Westen, nicht gen Osten;
Die Talstadt Jerusalem u. der hohe Berg Zion; Die erste Kreuzigung in Gethsemane; Jesu zweite Kreuzigung zu Golgatha auf der Höhe der Vorstadt Bezetha; Die Bundeslade wurde gerettet; Der Sieg
über Jöruvalla-Troja-Goslar durch den achten König, welcher als vierter geächtet wurde; Der Untergang des Asenlandes Atlantis; Die Sintflut. - Leicht berieben; oberes Kapital leicht angerissen,
sonst ein gutes Expl. der seltenen EA.
427. Biedenkapp, Dr. Georg: Der Nordpol als Völkerheimat. Nach den Ergebnissen der prähistorischen, etymologischen und naturwissenschaftlichen sowie insbesondere
der Veda- und Avesta-Forschungen TILAKs dargestellt. Erstausg. Jena, Hermann Costenoble, 1906. VIII, 195 S., Gr.-8°, Priv. Pappband d. Zt. mit Rückentext
Anlass der Arbeit war die Veröffentlichung des Inders Bâl Gangâdhar Tilak: "The arctic home in the Vedas,
being also a new key to the interpretation of many Vedic texts and legends" (Poona u. Bombay 1903). "Ich habe das Beweismaterial Tilaks [dass die Indogermanen aus dem hohen Norden gekommen seien]
kurz zusammengedrängt und populär darzustellen gesucht, einige neue Gesichtspunkte hinzugefügt, so die Erklärung der Phaetonsage, die mythologischen Schlangen als Polarlichter, der Erfindung des
Rades u.a." (Vorwort) - Rücken leicht angerissen; Vorsatz mit Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
428. Denstädt-Vielist, Hermann: Das deutsche Kolonialreich "intra muros". Der deutsche Arbeitsraum. Seine Verteilung, Gestaltung und Bewirtschaftung nach
zeitnotwendigen Gesichtspunkten durch Kräfteverlagerung und Umgruppierung der in ihm schaffenden Menschen in Verbindung mit einer Arbeiter-Währung auf rein geistiger Grundlage. Als Manuskript
gedruckt. [Düsseldorf], Selbstverlag, 1935. 121 S., sowie ein loses Blatt "Das Vorliegende Buch", 8°, O-Karton
"Das vorliegende Buch ist nur in ganz beschränktem Umfange als Manuskript gedruckt worden und erscheint
daher nicht im Buchhandel. Es ist nur einzelnen Nationalsozialisten überreicht, die im wahrsten Sinne des Führers Volksfreunde sind. Es dient zum Gedankenaustausch, ob der vorgeschlagene Weg für
Führer und Volk gangbar ist." (Beilageblatt) - "Währungswirrwar und Wirtschaftsblockade sind die Totengräber der weißen Rasse, wenn es ihr, vom Intellekt irregeleitet, nicht gelingt, den Weg
zurückzufinden in den natürlichen Schöpfungsbereich: ‘Boden - Mensch - Arbeit - Brot.’" (S.121) - Deckel gestempelt; Vorsatz mit Verfasserwidmung: "Herrn Everhardt überreicht vom Verfasser D’dorf
30.X.35"; gutes Expl.
429. Denstädt-Vielist, Hermann: Den deutschen Erwerbslosen und ihren Freunden und Helfern ein Ausweg! Der Umbruch. Vom Erwerbslosen zum freien Getreide-Spatenbauer
nach den Plänen von Hermann Denstädt-Vielist. [Mit] Bildwerk [vom Verfasser]. Berlin-Charlottenburg, Spaten-Verlag (Copyright Albert Fritsch), [1933]. 53 S., mit 9 Taf. u. Textabb., 4°, Illus.
O-Karton
Der volkseigene Getreideanbau als Retter aus der Volksnot. "Raum ohne Volk. Der Getreideanbau als
Spatenkultur! Hinein in den Getreidebau! Der 1 1/2 Hektar Getreideplan nach der Denstädt-Anbau-Methode. Vom Privileg des Getreidebaues zum Staats-Monopol." Mit teils eindrucksvollen
Illustrationen. - Einband leicht angestaubt; Deckel gestempelt; Rücken etwas angerissen, sonst ein gutes Expl. - Selten.
430. Edda-Gesellschaft (Hrsg.): Hagal. 13. Jhg. 1936, Heft 1 bis 12 [kmpl.]. Ur-Sprache, Ur-Schrift, Ur-Sinn. Von alten Überlieferungen, Sagen und Märchen /
Runenwissen / Geheimnis der Sprache / Redende Bauwerke / Heilige Berge, Haine und Quellen / Wappen, Namen, Zahlen und redende Zeichen / Brauchtum aus alter und neuer Zeit / Nähr-, Wehr- und
Lehrstand / Gau- und Stammeskunde / Von Recht und Glauben. München, Ärztliche Rundschau, Abt. Heger-Verlag, 1936. 191 S., mit Textabb., 8°, O-Karton
Aus dem Inhalt: Richard Anders: Das Spiegelungsgesetz; Heinsch-Moers: Gottesberge u. Sonnenorte in der
deutschen Landschaft; Paul Burkert: Der Jahreslauf; Werner von Bülow: Ortung u. Mythos; Karl Nüse: Wirth als Bahnbrecher; Hanns Fischer: Der Mond als Mörder. Nachruf; Sprenger: Die
Alzes-Überlieferung; Ina Gräfin Goertz-Wrisberg: Der Kampf zw. "Wissen" u. rechthaberischer Lehre in der Vorzeitforschung; Hedwig Dechend: Vom Geheimnis der Sprache; Ida Schulze: Der
Rembrandt-Faust. Ein Versuch zur Lösung der Inschrift; Hans H. Reinsch: Gesellenbräuche in der alten "Bauhütte"; Otto Muck: Die Bedeutung der "Völuspa" für die nordische Vorgeschichtsforschung;
Fritz Fricke: Völkische Geschichtswissenschaft. - Erschien erstmalig 1923 unter dem Titel "HAG ALL = ALL HAG", hrsg. von Rudolf John Gorsleben im All-Hag-Verlag, Zeulenroda-Thüringen. Nach dem
Tode des O.N.T.-Fraters Gorsleben fungierte Werner von Bülow als Hrsg. u. Schriftleiter. In der Schriftreihe erschienen auch zw. 1934-35 die Beiträge von Himmlers Runenmystik Wiligut/Weisthor
unter dem Pseudonym "jarl Widar". Nur in der Bibliothek "Deutscher Widerstand" Berlin finden sich heute "Hagal"-Hefte, diese stammen von Ekkehard Hieronimus, der ein bekannter Lanz von
Liebenfels-Sammler war. - Einige Deckel etwas fleckig, alle mit Eingangsstempel u. kl. Klebemarke "Handelskontor Kiesling" (meist hinterer Innendeckel - Eckehard Kiesling unterhielt auch ein
Privatinstitut für geistiges Heilen/Pension Seeblick; Zur Hohen Markt 8, Gaienhofen), sonst gute Expl. - Sehr selten.
431. Ellerbek, Ellegaard [d.i. Gustav Leisner]:
Der Herr des Lebens. (Die Sünde wider den Samen). Der Roman unserer Not-wendigkeit. Erstausg. Pforzheim, Verlag Herbert
Reichstein, [1928]. 258 S., 7 Bll., 8°, Goldgepr. O-Leinen
Der Titel stand im NS 1938 auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schriftums". - Antiklerikale
u. antisemitische Hetzschrift, in Zügen eines pornografischen Kolportageromans: "[...] bis die innere Notwendigkeit der Zeugung es wach schreit. Sonst ist es Schweinerei, chronische Satyriasis,
Uebergeile oder masochistische-sadistische Keuschelei [...] Gott soll mich bewahren vor den Männlein, die mit ewig gezückter Lanze herumlaufen und sehen, wo sie ein Weiblein erspeeren." - "Der
Hauptgeschlechtskitzler der Juden ist die Maultrommel, die Kehle ist bei ihnen nicht sekundäres, sondern primäres Geschlechtsorgan geworden [...] Kehle, nicht Zunge! Steiner, der Apostel von
Juden und Judengenossen, hat mit diesen Gedanken ja nicht umsonst so viel Kult getrieben." - "So fordern die Satanisten - den Geschlechtsverkehr mit all und jedem. Ja, all - und jedem, nicht
jeder! Und merkwürdig ist es doch. Die Satansmesse ist mindestens so alt wie die Christenkirche! [...] Ein bluttriefendes Ritual, fußend auf der Lehre von der Erlösung durch Blut, haben die
Satanisten - und schlachten Tauben und Welpen, weil sie Kinder, wie die ersten Christengemeinen es nach römischen Quellen taten, nicht zunehmen wagen, und trinken das Blut. Das Abendmahl wird in
der Form der gnostischen Urkirche eingenommen [...] die ‘Hostie’ stammt von Mann und Frau." - Ellegaard Ellerbek ist eines der Pseud. von Gustav Leisner (1877-1947), völkisch-okkulter
Schriftsteller, Führer im Wiking-Bund, stand den Ariosophen nahe u. bezeichnete sich als Schüler des Lanz von Liebenfels (Szintilla S.111, 151). Er veröffentlichte ebenfalls obskure mystische
Gedichte, Prophezeiungen u. Theaterstücke. Im NS standen 1939 alle Werke des Autors auf der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums." - Einband leicht fleckig u. berieben; leicht
ausgeblichener Rücken; Vorsatz mit kl. handschriftl. Nr., sonst ein gutes Expl.
432. Fischbach, Friedrich: Mythologische Wanderungen durch Asgart und Mittgart. I: In und um Bensberg. II: In und um Berg[isch]-Gladbach. Erstausg.
Berg.-Gladbach, Kommissions-Verlag und Druck von Chr. Illinger, [1912]. 24 S., mit einer Karte der Flurnamen, 8°, Illus. O-Papier
Der Wiesbadener Prof. Friedrich Fischbach versuchte den Nachweis zu erbringen, dass am Niederrhein zw. der
Sieg u. Wupper die ältesten Mythen der Arier (auch die der Griechen) entstanden sind. "Hat Bensberg mit seinem Hackberg den Vorrang als Mittelpunkt von Asgart, so besitzt Berg.-Gladbach doch auch
ein vollgerütteltes Maß uralter Mythen und Legenden [...] Die Edda mit ihren genau angegebenen Flurnamen muß für uns maßgebend sein [...] Daß Gladbach mit Gladsheim, und der Struderbach mit Tundr
identisch, ist zweifelslos." - Auch in dieser Schrift Fischbachs ist der Ideentransfer zu Guido List ist feststellbar, selbst Lanz von Liebenfels erwähnt den Autor im Ostara-Heft 32. - Einband
leicht fleckig, mit kl. Randläsuren u. einem hinterlegten Einriss (verso mit ExLibris), sonst ein gutes Expl.
433. Fischbach, Friedrich (Hrsg.): Asgart und Mittgart. Das Goldene Hausbuch der Germanen. Enhält die schönsten Lieder der Edda und den Nachweis, dass am Niederrhein
zwischen der Sieg und Wupper die ältesten Mythen der Arier (auch die der Griechen) entstanden sind. Nebst Flurkarte. Erstausg. Köln, K.A. Stauff & Cie., [1902]. IV, 191 S., mit Faltarte
(44,5x27cm), 8°, O-Karton
In vorl. Werk führt Fischbach seine Theorie am umfangreichsten aus. - Einband leicht fleckig; eine
Deckelecke hinterlegt; Titel mit Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl. - Selten.
434. Gauch, Herman: Der germanische Glaube als Träger des Rechts und der Wissenschaft, des Bauerntums und der Rassezucht. Erstausg. Leipzig, Adolf Klein
Verlag, [1933]. 70 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
Herman Gauch (1899-1978), Mediziner u. NS-Rassentheoretiker. Heinrich Himmler bestellte ihn im Frühjahr
1934 zu seinem Adjutanten für Kultur- u. Rassenfragen, da die Zusammenarbeit disharmonisch verlief, schied Gauch bereits 1935 wieder aus der SS aus. Später wurden einige seiner kuriosen
Rasse-Theorien selbst im NS als unwissenschaftlich u. unerwünscht betrachtet. In der DDR standen schon 1946 alle Titel Gauchs auf der "Liste der auszusondernden Literatur". - Einband leicht
bestossen u. geringfügig angestaubt; Titel u. Schnitt schwach fleckig; die ersten zwei Blatt an einer Ecke angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
435. Gauch, Herman: Die germanische Odal oder Allod Verfassung. 2. Aufl. Goslar, Blut und Boden Verlag, 1934. [2], 74 S., Gr.-8°, Goldgepr. illus.
O-Leinen (Odal-Rune)
Vorliegendes Werk wurde von der Reichsschrifttumskammer als Geschenk "Auf jeden Gabentisch" empfohlen. -
Inhalt: Die Rechtsgrundlagen der Odalverfassung (Die gemeine Mark oder Allmende, Die Verwaltungseinheiten, Das Allod, Das Odalsrecht; Das Feod); Die Ablösung der Odalverfgassung durch das
römische Recht (Der Rechtsbruch der Bekehrung, Der Feudalismus, Der Kampf um das alte Recht). - Mit Register. - Einband min. lichtrandig u. fleckig; ein gutes Expl.
436. Gauch, Herman: Kalender und Brauchtum. Erstausg. Beuern (Hessen), Edelgarten-Verlag, 1939. 234 S., 1 Bl., 8°, O-Karton
U.a. über: Die Wetterregeln der Lostage; Lichtweihe; Die Lenzingsfeier; Die Allheit im Ostermond; Das
Wallburgenbrauchtum; Erntebrauchtum u. Michelthing; Der Vorwinter; Der Toten Gedenken. - Einband leicht bestossen u. geringfügig fleckig; Titel u. hinterer Vorsatz schwach fleckig; wenige Ecken
angeknickt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
437. Gauch, Herman: Neue Grundlagen der Rassenforschung. Erstausg. Leipzig, Adolf Klein Verlag, 1933. 175 S., mit Textabb., 8°, O-Karton
U.a. über: Die Rassenmerkmale; Die Sinne der Rassen; Die Rassenmischung der Gewebe; Der Formenvergleich;
Die Starrformen; Die Entartungsmerkmale; Die Heilkunde der Rassen; Die tierische Abspaltung; Der nordische Urstamm; Mythische Rassenkunde; Die Atlantisgesittung; Rassenkundliche Sprachbildung
(Runenkunde). - Einband leicht angerändert u. geringfügig fleckig; Titel u. hinterer Vorsatz etwas braunfleckig, sonst gutes Expl. - Selten.
438. Gauch, Herman - List, Guido: Die Bilderschrift der Ario-Germanen (Ario-Germanische
Hieroglyphik). Mit über tausend Figuren, mehreren Textabbildungen, drei Tafeln und dem Bildnisse des Verfassers [nicht vorh.]. [Berlin, Guido-von-List-Verlag], [ca. 1910]. 2 Bll., 416 S., 3
Taf. (1 gefaltet, 2 doppelblatt-gross); mit zahlreichen Fig., 8°, O-Karton
(= Guido-List-Bücherei. 1. Reihe: Forschungsergebnisse Nr. 5). - Arntz 2055-2258a; Mohler: B 121.1.1. -
Eigenartigerweise im O-Karton, doch ohne Verlagsangabe u. Rückentext, möglicherweise eine Art Vorab-Druck? Auch ohne das im Titel genannte "Bild des Verfassers". - Inhalt: Ur-Glyphen, Runen,
Ziffern, Sigille u. die symbolischen Tiere (u.a. Die Zahlensymbolik, Die Heilszeichen u. die Ziffern, Die Ur-Glyphen u. die Geheimsymbole, Die Himmels- u. Plantenzeichen, Die magischen Glyphen,
Die symbolischen Tiere); Die Bilderschrift in der Heraldik (u.a. Das heraldische Rauchwerk, Die Farbensymbolik u. die heraldische Tingirung, Die Hausmarke, das Handgemal, Die Heroldsbilder in
Flächendarstellungen, Das heraldische Kreuz). - Guido List (1848-1919), nach dem Tod des wohlhabenden Vaters 1877 freier Schriftsteller. Ab 1902, nach 11monatiger Erbildung, entstand sein
innerlich geschautes Hauptwerk. Bereits 1903 bildete sich um den charismatischen "Meister" eine Guido-von-List- Gesellschaft, gegründet in Wien durch Friedrich Wannieck, dessen Sohn Friedrich O.
Wannieck u. Lanz von Liebenfels. 1911 gründete List, der sich auch als "Erberinnerer" bezeichnete, seinen "HAO" (Hoher Armanen Orden). Er legte mit seinen Werken die Grundlage der völkischen
Runenkunde u. deren schwärmerischer Deutung, dabei vertrat er die Theorie, dass es eine archaische, altgermanische Urschrift aus Sinnbildern gab. So seien z.B. in Wappen u. dem Fachwerk alter
Häusern Textbotschaften "verkalt". Lists Auslegungen u. Sinnessprüche zu den Runen wurden von späteren Sinnbildkundigen, so auch von Himmlers Runenmystiker Wiligut/Weisthor, mehr oder weniger
abgewandelt übernommen. - Etwas bestossen u. am Rücken gebräunt; Frontispiz fehlt (scheint nie vorhanden gewesen zu sein); Titel mit kl. Anmerkungen u. Wappenskizze des Vorbesitzers Herman Gauch;
wenige Anstreichungen u. Marginalien; Rückseite der letzten Taf. mit weiteren Anmerkungen u. kl. Skizzen von Gauch; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. Die 3 Taf. liegen zusätzlich noch
einmal lose bei.
439. Gauch, Herman - List, Guido: Die Religion der Ario-Germanen in ihrer Esoterik und Exoterik.
Leipzig u. Zürich, Verlag von Adolf Bürdeke, [1909]. 97 S., 8°, O-Karton
(= Deutsche Wiedergeburt. Schriften zur nationalen Kultur. Herausgegeben von Ernst Wachler). - Einband
fleckig u. mit kl. Randläsuren; Rücken an mit kl. Fehlstellen; Titel mit Signatur von Herman Gauch; papierbedingt gebräunt; eine Seite mit Marginalien; eine Randmarkierung, sonst ein gutes
Expl.
440. Gauch, Herman - Stauff, Ph[ilipp]: Runenhäuser. 2. durchgearb., verm. u. erw. Aufl.
Berlin-Lichterfelde, Guido v. List-Verlag, 1921. 135 S., mit 116 Abb., 8°, Illus. O-Halbleinen
Inhalt: Vom deutschen Holzbau; Zur Runenfrage; Vom Giebeldreieck u. Dachabschluß; Versch. Figurenwerk; Die
Entwicklung ins Schmuckhafte; Das Tau-Zeichen; Anderweite Symbolik. - Philipp Stauff (1876-1923) gehörte zur den völkischen Nachfolgern des Guido von List; bekannt u. umstritten durch die Hrsg.
des antisemitischen "Semi-Kürschner", ein Seitenstück zu "Semi-Gotha" u. "Semi-Allianzen" (siehe Mohler B 121.3). Vorliegendes Werk widmet er Guido von List, dem "Wiederentdecker des alten
verlorenen Armanenweistums". - Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Deckel mit Bleistift-Marginalien; Vorsatz mit Besitzervermerk "Herman Gauch" u. die Umsetzung seines Namens in
Runenschrift; mit Anstreichungen u. Anmerkungen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
441. Gauch, Herman - Strobel, Hans: Bauernbrauch im Jahreslauf. Erstausg. Leipzig, Koehler &
Amelang, [1936]. 207 S., mit zahlreichen Abb. im Text u. auf Taf., Gr.-8°, Illus. O-Leinen
Inhalt: Einführung; Wesenszüge des Brauchtums; Neue Brauchtumskunde; Aberglaube u. Dämonenangst, Zauberei
u. Hexerei; Die große Gleichschaltung; Vom Vätererbe; Brauchtum im Jahreslauf (Wintersonnenwende Jahreswende u. Rauhnächte, Im Frühling, Zur Sommersonnenwende, Erntefest u. Kirwe, Vom Micheltag
zur Wintersonnenwende); Schlußwort; Anhang: Anmerkungen u. Quellennachweis; Schrifttum; Bilderverzeichnis; Stichwortverzeichnis. - Hans Strobel (1911-1944), deutscher Volkskundler u. seit 1941
Leiter der Abteilung "Volkskunde und Feiergestaltung" im Amt Rosenberg. - Im Vorsatz mit Autorenwidmung an Herman Gauch "zur frdl. Erinnerung an die Zeit gemeinsamer Arbeit!"; mit Gauchs
Anstreichungen u. Marginalien, sonst ein gutes Expl.
442. Germanus, Alfred: Mahnruf an der Wende des Jahrhunderts. 2.-4. Tsd. Gotha, Friedrich Andreas Perthes, 1900. 2 Bll., 61 S., 8°, O-Karton
Inhalt: Einleitung; Sozialismus, Materialismus u. Sozialdemokratie; Vernunft u. Glauben; Deutschlands
Beruf für höhere Weltkultur, religiöse Einheit u. Geistesfreiheit. - Einband etwas fleckig u. angerändert; etwas gebräunt, sonst gut.
443. Glahn, A. Frank: Kennst Du Dein Volk? Kennst Du die Peiniger Deines Volkes? Mit Ario-germanischer Sonnen-Kaländer für 1929. [Deckel: Ario-germanischer
Sonnen-Kaländer]. [In Runenschrift: Alaf sal fena! [d.h.: Sonnenheil dem Kraftbewußten!]] allen wahrheitsliebenden freien Deutschen. Memmingen (Bayern), Uranus-Verlag, [1928/1929]. 144 S.,
mit Textfig. u. Noten, 8°, O-Karton
Eine für Glahn sehr ungewöhnliche ariosophische Ausrichtung des Werks; die "Literatur zum Studium der
angeschnittenen Wissensgebiete" empfiehlt u.a.: Dr. Jörg Lanz v. Liebenfels, Otto Hauser (Wien), Guido v. List, Zschaetzsch, Ph. Stauff u. R. J. Gorsleben. Alle Texte sind mit heftigen
rassistischen Attacken durchsetzt. Der zweifarbig gedruckte Kalender verzeichnet die "ario-germanischen" Feste u. Gebräuche u. stellt sie dem "Kalender der Christen" gegenüber. - U.a. über: Die
zwölf Monate des Jahres; Die Konfession als astraler Type; Runen; Die Religion der Ario-Germanen; Die Dreigliederung des Volkes; Die arische Rasse; Arische Hymnen; Die "böse Sieben"; Wie Karl der
Frankenkönig Kaiser wurde; Ein Glanzstück der römischen Kirche; Dithmarschen u. seine Bewohner; Der heilige Frühling; Zur Kirchengeschichte; Herkunft der jüdischen Religion; Um die Freimaurerei.
- Friedrich Heinrich August Glahn (1895-1941), okkulter Schriftsteller u. Freimaurer, der die Mitwirkung der Frau in der Freimaurerei befürwortete. Glahn ist bekannt durch die nach ihm benannte
Glahn-Methode der Horoskopdeutung u. für seine Arbeiten zur Radiästhesie, wie z.B. die 6 bändige Pendel-Bücherei. - Einband leicht angestaubt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
444. Heinz, K. [d.i. Heinrich Kipp? / Karl Heinz
Hill?]: Geisteswissenschaft - Weltkrieg - Revolution? Deutsche Wiedergeburt. 2. verm. Aufl. Gartenstadt
Hellerau-Dresden, Verlag für Menschenkunde, [1919]. 8 S., 1 Bl., S. 5-101, 1 Bl. (so kmpl.), 8°, O-Karton
Das Pseudonym wird von den Bibliotheken unterschiedlich aufgelöst. - Kurisose Mischung aus Theosophie,
Okkultismus, Spiritismus u. völkischem Gedankengut: "Wenn je am deutschen Wesen die Welt gesunden soll, so hat dieses zunächst sich selber aufzurassen, von allem Kranken und Häßlichen sich frei
zu machen [...] Die Revolution ist Notwehr für uns, nichts weiter." (S.3f) - U.a. über: Okkulte Lehren; Des Daseins Sinn; Reinkarnation; Karma; Runden u. Rassen; Der Ursprung des Krieges; Der
Weltkrieg 1914/15; Der Krieg als Notwendigkeit; Der Tod auf dem "Feld der Ehre"; Prophezeiungen. - Die Kapitelüberschriften decken sich tlw. mit einer anderen Veröffentlichung des Autors: "Der
Krieg im Lichte der okkulten Lehren. Ein Wort an die weiße Rasse". - Einband berieben u. fleckig; Rücken mit zwei Fehlstellen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.
445. Kulz, Dr. Werner [Hrsg.]: Die Sonne. Monatsschrift für Rasse, Glauben und Volkstum. 15. Jhg. 1938. [kmpl.]. Im Sinne Nordischer Weltanschauung und
Lebensgestaltung geleitet von Dr. Werner Kulz. Leipzig, Verlag Adolf Klein, 1938. 5, [2], 248 S., zwischengeb. S. 101-115 u. 16 S. (so kmpl.), Gr.-8°, Priv. Halbleinen mit
Rückentext
Mit zwei eigenständig paginierten Texteinschüben: (1) Sippe und Ewigkeit. Sippenerleben in Traum und
Vorahnung (aus: Der Mensch des alten Nordens. Auswahl aus dem gesamten heidnischen und frühchristlichen Überlieferungen des Nordens, hrsg. von Dr. Bernhard Kummer). (2) Hans Joachim Reimmann:
Germanische Jugenderziehung. - Darüber hinaus u.a.: Erika Emmerich: Des germanischen Menschen "Schicksal"; Egon Hundeiker: Rasse u. Propaganda im Kriege; Margarete Haeckel: "Gesippen und
Freunde"; Michael Schwartz: Die germanische Wasserweihe u. Namengebung; Georg Groh: Einheit u. Vielfalt im deutschen Glauben; Johanna Kirsten: Sprache, Ausdruck u. Rassenseele; Hermann Schwarz:
Artdeutscher Glaube; Hermann Harder: Die hünische Rasse; Otto Reche: Abstammungsnachweis u. Rasse. - Mit zahlreichen Buchbesprechungen u. Literaturangaben. - Einband leicht berieben u. bestossen,
mit kl. Fleckspuren u. Standortnr.; Vorsatz u. Titel gestempelt; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.
446. Lanz von Liebenfels, J[örg]: Ariosophisches Wappenbuch. Pforzheim i. Baden, Herbert Reichstein Verlagsbuchhandlung, [1928]. 50 S., 3 Bll., mit 3 Taf.,
Gr.-8°, O-Karton
(= Ariosophische Bibliothek. Bücherei für ariogermanische Selbsterkenntnis. Herausgegeben von Herbert
Reichstein. Heft 20/21). - Hieronimus 52 (gibt fälschlich 30 S. an). - Geringfügig bestossen u. angestaubt; erstes Blatt mit priv. Widmung; leicht angerostete Klammern, sonst ein gutes
Expl.
447. Lanz von Liebenfels, J[örg]: Bibliomystikon oder Die Geheimbibel der Eingeweihten. Band 1 bis 5 [von 10, in 7 Büchern]. Ariosophische Bibeldokumente und
Bibelkommentare zu allen Büchern der heiligen Schrift, auf Grund der anthropologischen und archäologischen Forschungen und der arischen, klassischen und orientalischen Bibelversion
zusammengestellt. 1. Band: Anthropoziokon. 2. Band: Dämonozoikon. 3. Band: Theozoikon. 4.1. Band: Introduktion in die ariosophische Esoterik des Alten und Neuen Testaments. 4.2. Band: Der
ariosophisch-esoterische Gott und Genesis I und II. 4.3. Band: Die Erzväter der Menschheit: Genesis III-L. 5. Band: Moses, der Musenpriester (Exodus und Leviticus). [2. Aufl.] Pforzheim /
Preßbaum u. Untertullnerbach bei Wien / sowie Berlin, Privatdruckverlag Bibliomystikon (Auslieferung durch Verlag H. Reichstein), 1930, 1931, 1931, 1932, 1933, 1934, 1934. 128 S., 2 Bll. mit 8
Taf. u. wenigen Textfig. / 160 S., 2 Bll. mit 4 Taf. / 164 S. mit 7 Abb. auf 4 Taf. / 189 S., 1 Bl. mit 1 Taf. / 240 S. mit 2 Taf. / 210 S. / 184 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen mit
Kopffarbschnitt (7 Bde.)
Hieronimus 53. - Insgesamt sind 10 Bde. in 15 Teilen erschienen. Vorliegend die ersten fünf Bde. in sieben
Teilbänden. - Aus dem Inhalt Bd.1: Psalm 76 in teutscher Übersetzung; Die Grundlagen der bibliomystischen Forschungsmethode; Archäologische u. anthropologische Dokumente für den biblischen
Vormenschen, Tiermenschen u. Affenmenschen; Thesen u. Hypothesen der ariosophischen Esoterik; Kritik der historisch-archäologischen Dokumente. - Bd.2: Buch Job, Kapitel 40 u. 41 als Einstieg in
die Geheimbibel; Die Dämonozoa, Behemoth, Leviathan u. Teufel als bösartige prähistorische Elektrozoa enthüllt. - Bd.3: Der elektrozoische Ursprung der Religionen u. Christus als gekreuzigter
Seraph; Die Methode der Lesung u. Erklärung der Bibel u. der anderen esoterisch-ariosophischen Schriften. - Bd.4.1: Die literaturgeschichtlichen, erd- u. kulturgeschichtlichen,
geisteswissenschaftlichen Grundlagen der ariosophisch-esoterischen Bibelexegese. - Bd.4.2: Die "Arche"; Die "Trinität"; "Jesus"; "Christus"; Jesu Leben, Leiden u. Auferstehung; Der "hl. Geist";
Der "Paraklit"; Der ariosophisch-esoterische "Himmel"; Die ariosophisch-esoterische "Erde"; Die Materialisation der "Götter" u. "Engel"; Das "Paradies". - Bd.4.3: Der Sündenfall; Die
Schreckenszeit der Riesendrachen u. Dinosaurier; Der Turmbau von Babel u. die Vermischung der Urmenschenrassen; Einsetzung des hl. Artenbundes u. der Beschneidung; Die geheimnisvollen
Liebeserwecker u. Mandragoren u.v.a. - Bd.5: Das Buch Exodus (Veelle semoth), (2. Buch Mosis); Das Buch Leviticus (Vajikra), (3. Buch Mosis). - Gute Expl.
448. Marby, Friedrich Bernhard (Hrsg.):
Der Runenforscher. Nr. 63 (15. Februar 1934). Das volkstümliche Blatt für Runenkunde, Runenwissenschaft,
Strahlenwissenschaft [...] Mitteilungsblatt des Bundes der Runenforscher Deutschlands. Waiblingen bei Stuttgart, Marby-Verlag, 1934. 4 S., ca. 54x35cm, Gefaltet
Enthält u.a.: Fisch-Runen. Wir vor der eindringenden Romkirche germanisches Gotteswissen versteckt werden
mußte; Christoff Dietrich: Der Schlüssel zur Erkenntnis allen Lebens; Germanische Kulturlandschaft dicht bei Berlin. Herman Wirth über seinen Plan eines "Nationalparkes" Deutsches Ahnenerbe; K.
Müller: Fort mit der Judenherrschaft im Geldwesen! - Der völkische Esoteriker Marby (1882-1966) befasste sich mit Astrologie, Pendeln u. alternativen Heilmethoden, ist aber meist bekannt für
seine Runenforschungen. Dass Marby u. seine Aktivitäten im NS unerwünscht waren, belegt seine Einweisung ins KZ, wo er insgesamt 99 Monate bis April 1945 verbrachte. - Gebräunt u. etwas unschön
hinterlegte Randläsuren, sonst gut.
449. Marby, Friedrich Bernhard (Hrsg.):
Neudeutsche Zeitung. Nr. 109 (16. März 1936, 5. Jhg.). Blatt für volkische Gesinnung, für volkische Neuordnung und
Neugestaltung auf allen Gebieten der Daseins- und Lebensauffassung, für Belehrung, für Ertüchtigung und bewußte Lebens-Gestaltung! Stuttgart-S., Marby-Verlag, 1936. 16 S., ca. 38x26cm,
Gefaltet
Enthält u.a. Sozialismus u. Wirtschaft. Syrien als Kompensationsobjekt; Ein sozialistisches Volk muß auch
eine sozialistische Wirtschaft haben!; Rassenkundliche u. geisteswissenschaftliche Bedeutung der Luftfahrt; Der Mars u. seine Geheimnisse. - Rücken etwas aufgerieben; tls. Randläsuren, sonst
gut.
450. Marby, Friedrich Bernhard (Hrsg.):
Neudeutsche Zeitung. Nr. 89 (16. Mai 1935). Blatt für volkische Gesinnung, für volkische Neuordnung und Neugeburt auf
allen Gebieten der Daseins- und Lebensauffassung, für Belehrung, für Ertüchtigung und bewußte Lebens-Gestaltung! Stuttgart-S., Marby-Verlag, 1935. 4 S. / 4 S. (Beilage "Blick nach
Westen"), ca. 53x39cm, Gefaltet
Enthält u.a. Mussiloni u. der Papst!; Hans Langkow: Waren die Mayas "Atlantiden"?; Der preußische Stil.
Moeller van den Bruck, der Künder eines Prinzips. - Nur kl. Läsuren; gutes Expl.
451. Marby, Friedrich Bernhard (Hrsg.):
Neudeutsche Zeitung. Nr. 91 (16. Juni 1935). Blatt für volkische Gesinnung, für volkische Neuordnung und Neugeburt auf
allen Gebieten der Daseins- und Lebensauffassung, für Belehrung, für Ertüchtigung und bewußte Lebens-Gestaltung! Stuttgart-S., Marby-Verlag, 1935. 4 S. / 4 S. (Beilage "Deutsche
Landschaft"), ca. 53x39cm, Gefaltet
Enthält u.a. Im Schatten des Kommenden; Mysterium des dunklen Ich. Die Sphinx des Ungewöhnlichen; Moeller
van den Bruck: Der Aufbruch nach Osten; Fred Broghammer: Das Blutbad von Cannstatt. - Nur kleinere Läsuren, sonst gutes Expl.
452. [Müller, Gustav Ferdinand]: Das Kristgermanentum als Religion und Kulturmacht. Ein Erlösungsweg. Von einem Deutschen. Erstausg. Augsburg-Göggingen, Verlag von
Wilhelm Bäßler, 1921. 2 Bll., 372 S., Gr.-8°, O-Pappband
Kuriose völkische Schrift: "Unsere heutigen Oberführer in der Deutschbewegung sind mit wenigen Ausnahmen
schuldig sittlich und geistig nicht mit Eifer und Anstrengung an sich gearbeitet zu haben [...] Unter diesen Umständen vermag uns der Sieg der heutigen Deutschbewegung bestenfalls nur einen
Wechsel der Herrschaft schwarzer und blonder Juden und Jesuiten zu bringen. Einen Wechsel, der nichts Wesentliches an unserem heutigen Gesittungstiefstand bessert." - Der Autor Gustav Müller, ein
Berliner Bäckermeister, gibt sich erst in dem Kapitel "Selbstbildnis" zu erkennen. Er verbindet ein völkisches "Kristentum" mit dem "Wahrheitsgold" Spiritismus (S.349) zu einer eigenen
"Kosmosophie". Seine Ideen u. Vorstellungen publizierte er in zahlreichen Schriften. Besonders interessant sind die von Müller kommentierten Bücher u. die genannten Zeitschriften in dem Kapitel
"Schriftenauslese". - Einband etwas bestossen, lichtrandig u. leicht fleckig; Deckel u. Vorsatz mit Besitzerstempel von H. Tränker; Schnitt u. wenige Seiten etwas braunfleckig, sonst ein gutes
Expl.
453. [Müller, Gustav Ferdinand]: Das Leid als die Wurzel des Glückes. Ein Beitrag zur Reformation des Glaubens. Von einem Christen. Berlin, Selbstverlag u. Leipzig,
Eduard Schmidt, 1899. 472 S., 8°, Gold- u. silbergepr. illus. O-Leinen
Ein frühes Werk des Autors, in dem er sich als völkischer Befürworter einer neuen Religion zu erkennen
gibt: "Die Heere des Zukunftstaates werden unüberwindlich sein vornehmlich durch ihren Glauben, der die höchste Intelligenz mit einem geklärten, Tod und Leiden verachtenden Fatalismus in ihnen in
harmonische Verschmelzung gebracht hat [...] Der Glaube der Zukunft wird kein Zwitterding sein wie heute, das weder den Menschen erwärmt noch erleuchtet, sondern dieser Glaube wird einem
göttlichen Feuer gleichen [...]." (S. 427f) - Einband mit schwachen, aber größeren Flecken; leicht bestossen u. berieben, sonst ein gutes Expl. mit aufwendig geprägtem Deckel.
454. [Müller, Gustav Ferdinand]: Der Menschheit Erlösung. Eine makroskopische Erlösungsschilderung. Für Unverdorbene. Von einem Rettungskünstler. Augsburg-Göggingen,
Verlag von Wilhelm Bäßler, 1920. 142 S., Gr.-8°, O-Halbleinen
Kuriose völkische Schrift: "Des Nordens Licht fiel der Verfinsterung zum Opfer. Um der Erdenmenschheit in
tiefster Nacht inmitten schwärzesten Barbarentums eine Sonne anzuzünden, an der sie sich erheben und wärmen konnte, hatte sich Nordlands höchster Geist bis in das Herz des giftigen Südens gewagt.
Das Gesetz der Wiedergeburt erlaubte irdische Verkörperung kosmischer Edelgeister auch in feindlichen Welten." - Der Autor bleibt in diesem Werk ungenannt. Der Verlag im Anhang: "Langjährige
Erfahrungen haben bewiesen, daß Geistesarbeiter, die es ablehnen, in ihren Schriften Mächtigen zu schmeicheln oder der Menge durch rücksichtslose Aufdeckung ihrer Schwächen auf die Nerven fallen,
bei Verbreitung ihrer Werke auf Beihilfe seitens der Mehrheit der Buchhändler, Zeitungsschreiber, Schriftsteller und sonstiger Machtgrößen nicht zu rechnen haben." Bei dem dann folgenden
Schriftenverzeichnis werden ohne die beiden ebenfalls hrsg. Zeitschriften "Der Wahrheitsforscher" u. "Kosmosophischer Wegweiser" über 100 Titel des Verfassers genannt. - Ecken bestoßen;
Innengelenke 3x verstärkt; papierbedingt gebräunt, sonst gut.
455. Müller, Gustav [Ferdinand]: Kultur-Fundamente. 101. Wahrheitsbeitrag zeitgenössischer Denker. Gesammelt, beleuchtet und herausgegeben von Gustav Müller. 1.
Aufl. Berlin, Verlag Gustav Ferdinand Müller, 1907. X, 516 S., Gr.-8°, Goldgepr. O-Leinen
Inhalt: Das Leben als Drama u. Harmonie (u.a. Der Tod als Wechsel der Daseinsform, Kosmologische
Hieroglypen-Deutungen, Des Germanentums Weltmission); Die Waffen hoch (u.a. Guido von List: Was wir dem Christentum verdanken, J. Altenburg: Kultur ohne Spiritualismus, Dr. Anacker: Gegen
den Spiritualismus, Walter Bormann: Materie als Geisterzeugnis, Fr. J. Zlatnik: Anti-Darwinismus, Aug. Rohling: Über die richtige Weltanschauung, Rud. Knilling: Über die Bewegung im Raume u. den
letzten schöpferischen Urgrund aller Dinge, Willy Schlüter: Vom Urdabronnen). - Gutes Expl.
456. Pfeiffer-Raimund, Kristina: Die Neugeburt des Abendlandes. Enträtselung des Weltgeheimnisses. Nach Studien und Hellgesichten. 2. unv. Aufl. von "Das enträtselte
Weltgeheimnis und Feenlichtwunder der Tage Noahs". Wolfenbüttel, Verlag der Freude (Georg Koch & Paul Zieger), 1926. 6 Bll., 298 S., 1 Bl., 8°, O-Leinen
Das Werk wurde, ähnlich wie bei Guido von List, "medial hellsichtig" verfasst. Lanz von Liebenfels lobte
die Arbeit in der Zeitschrift "Ariosophie" mit einer positiven Besprechung: "Besonders sei eines der merkwürdigsten u. schönsten Bücher, die ich je gelesen habe, erwähnt, das Buch einer modernen
germanischen Veleda, einer ariosophischen Seherin, die die Geschichte u. Geschicke der heroischen Rasse bis in die fernste Vergangenheit u. in die fernste Zukunft mit einer Schärfe und Klarheit
sieht, die erschüttert und geradezu unheimlich anmutet." - U.a. über: Seherische Fähigkeiten u. Kulturforschung; Weltreife zur Entschleierung versunkener Vorzeittiefen; Der Völkerbauplan der
urmütterlichen Feenwelt; Nicht pangermanisches sondern kelthermanisches Völkerideal; Das radioaktive Weißlicht; Urbild des Gral; Die Lichtkünste, Bannwaffen u. Blendmittel; Thyr-Thor.
Schlüsselworte. Deutsches Sprachmysterium; Die autochtonen Zwergvölker unter Feenhut als Handwerker u. Wächter der Heckwaldungen; Die Gralsmysterien; Die Radiomagie der Geheimwaffen; Das Weltfest
des großen Sonnenjahres; Notung, das magische Schwert. - Einband leicht fleckig u. angestaubt; Titel mit Besitzer-Signatur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.
457. Schaffer - Deutsche ("Schaffer")-Gesellschaft (Hrsg.): Hilfen der Lichtgeister.
Stilles Schaffen. Bergedorf, Schaffer-Verlag, 1922. 75 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Karton
(= Wege zum Deutschen Heiltum. Erstes Buch / Heilschaffer-Bücherei Band 1). - U.a. über: Hilfen der
Lichtgeister; Vom Wert der Einbildung; Umstellung des Denkens; 12 Übungen zum schaffenden Denken. - Der "Heilpädagoge" Carl Weißleder (1860-1912) war Kopf des 1911 in Hamburg gegründeten
"Deutschen Schafferbundes", der eng verbunden war mit der Germanischen-Glaubens-Gemeinschaft (GGG), zu deren Gründungsmitgliedern er gehörte. Ziele des Schaffer-Bundes waren: Deutschvölkische
Einheit, Reinheit u. Freiheit, Deutschvölkisches Seelen-, Sippen- u. Siedlungsleben, außerdem Neudenken, Heilmagnetismus, Suggestion, Hypnotismus u. Charakterkunde. Anfang der 20er Jahre gab es
etwa zwei Dutzend "Schaffergemeinden" in Deutschland u. Österreich. Umgesetzt u. praktiziert wurden neben "Seelentechnischen Lehren" auch rassenhygienische bzw. -züchterische Forderungen (vgl.
Puschner: Die völkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich, S.240f). - Etwas bestossen; etwas braunfleckig u. die Verlagsanz. mit handschrftl. Preiskorrekturen u. Stempel; angerostete
Klammerung, sonst ein gutes Expl.
458. Schaffer - Weißleder, Carl: Lehrbriefe zur Menschwerdung. 3. Aufl. Bergedorf,
Schaffer-Verlag, 1922. 1 Bl., 12x 8 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton
(= Heilschaffer-Bücherei Band 4). - 12 Lehrbriefe, u.a. über: Vom "Ich" im Menschen; Wege zum Erfolg;
Gedankenfreiheit u. Lebensschicksal; Die Macht des Glaubens; Grundlagen für dauernde Gesundheit; Körperkultur u. Seelenwohl; Der Aufstieg zur Gesundheit; Der Umgang mit Menschen; Der Weg nach
oben; Suggestion; Der Selbstbefehl (Die Autosuggestion). - Rücken mit kl. Nr.; Titel mit Aufkleber; papierbedingt etwas gebräunt; ein gutes Expl.
459. Schlüter, Willy: Deutsches Tat-Denken. Anregungen zu einer neuen Forschung und Denkweise. [DAZU:] Empor-Menschlichung. Einführung in das Deutsche Tat-Denken. Erstausg.
Dresden, Verlag Oscar Laube Abt. Neudeutsches Lebensdenken, 1919. 260 S., 1 Bl. mit einer montierten Abb. (Portrait des Autors) / 43 S., 2 Bll., 4°, O-Pappband u. O-Karton mit roten
Vorsätzen
Das Werk gliedert sich in zwei Teile: 1: Tat-Wirklichkeit. Die Schicksals-Aufgabe unseres Volkes. 2:
Welt-Wirklichkeit. Das Tatweltenreich besteht! - Willy Schlüter hatte 1908 gemeinsam mit Carl Weissleder den "Biosophischen Bund" gegründet, aus dem der "Deutsche Schafferbund" u. seine
"Schaffergemeinden" mit rassenhygienischen bzw. -züchterischen Forderungen hervorgingen (vgl. Uwe Puschner: Die völkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich. S.240f). Darüber hinaus war
Schlüter Edda-Forscher u. ein Anhänger des Guido von List (vgl. Th. Bieder: Geschichte der Germanenforschung. Bd. II, S.68). Hermann Graf Keyserling schreibt 1925 in "Das Erbe der Schule der
Weisheit" (10. Heft) über Schlüter u. den vorliegenden Titel:"seinem Typus nach Sakralstrolch, wie er sich selber heißt, hatte er mit seinem Deutschen Tatdenken (Dresden, Oskar Laube Verlag)
schon vor Jahren eine Leistung vollbracht, deren philosophische und schriftstellerische Genialität nicht abzustreiten ist. Es enthält Intuitionen über das schöpferische Wesen des Lebens, die zu
den tiefsten aller Zeiten gehören; und diese sind mit einer Sprachgewalt gefaßt, über die seit NIETZSCHE wohl kein Philosoph verfügt hat. Diese ist allerdings nicht vorbildlich. SCHLÜTER schreibt
deutsch, als hätte es vor ihm keine deutsche Sprache gegeben; er benutzt nicht nur eine ihm allein eigentümliche (puristische) Terminologie, er arbeitet in großem Maßstabe mit selbsterfundenen
Worten und Wortverbindungen, von denen nicht viele in den allgemeinen Sprachgebrauch überzugehen verdienen. Aber eben dies beweist bei SCHLÜTER nicht Künstelei sondern naivste Ursprünglichkeit."
- Die hellen Einbände etwas angeschmutzt; beide mit Standortmarke; der Pappband am Aussengelenk etwas angerissen, der kartonierte mit Randläsuren; jew. mit 1 Bibliotheksaufkleber u. -stempel;
papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.
460. Schmidt, Alfred: Das Hexeneinmaleins in Goethes "Faust". Eine Weltanschauung. Mit vier Bildbeilagen nach Radierungen von Hermann Schiebel, Bitterfeld.
Erstausg. Düben (Mulde), Verlag Paul Streubel, 1925. 4 Bll., 143 S., 4 ganzseitige Illus. u. 11 Textfig., Gr.-8°, O-Leinen mit Goldschrift
"Die tiefe Not unseres deutschen Vaterlandes hat weite Kreise des Volkes zu der Überzeugung gebracht, daß
eine Wiedergeburt nur von innen heraus erfolgen kann." - Zur Interpretation werden auch E. Bischoff: "Mystik und Magie der Zahlen" u. wiederholt Guido von List: "Die Religion der Ario-Germanen"
heran gezogen, wie bei "Aus Eins mach’ Zehn", wo die "Eins" mit einem Menhire oder Peilstein verglichen wird: "[...] ariogermanische Denkmäler des männlichen Prinzips der Gottheit [...] Sie sind
riesenhafte Darstellungen der is-Rune." (S.5) - Einband ist lichtrandig u. leicht bestossen sowie gering braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
461. Uweson, Ulf: Nordische Haltung. Erstausg. Berlin-Lichterfelde, Widukind-Verlag Alexander Boß, [1936]. 30 S., 1 Bl., (mit 11 kräftigen Runen im
Text), 8°, Illus. O-Karton
Straffer völkischer Pathos: "Es ergreift mich, in diesen weltanschaulich-gedanklichen Bildern und
Vorstellungen die Erb- und Grunfkraft wiedererstehen zu sehen [...] die gerade Haltung des Nordischen Adels-Bauern!" (Prof. Dr. Walter Wüst in einer Verlagswerbung) - Einband etwas fleckig, sonst
ein gutes Expl. - Selten.
462. Wehrmann, Frodi I[ngolfson]: Dein Schicksal. Erstausg. Pforzheim, Verlag Herbert Reichstein, 1929. VI, 481 S., 5 Bll., beiliegend loses O-Doppelblatt mit 3 Taf.,
Gr.-8°, Goldgepr. illus. O-Leinen
Mit dem meist fehlenden Original-Beilageblatt, ohne dessen grafische Darstellungen der Inhalt tlw. unverständlich bleibt. - U.a. über: Garmische Astrologie im Lichte
der Ariosophie; Grundlagen garmischer Astrologie; Die Bedeutung der Namen u. Zeichen des Tierkreises unseres Sonnensystems im Licht der Ursprache der Ariogermanen; Allgemeiner garmischer
Ablauf des Lebens; Artlosigkeit, die Ursache der Götterdämmerung; Die Beziehungen der zwölf Felder zu den Heilsrunen; Die Sprache, das Gebet u. der Gesang des Alls. - Neben den Bezügen zum
"Führer und Meister Lanz von Liebenfels" zeigt sich Wehrmann im Text als ein glühender Verehrer des Guido von List. Um 1920 gehörte der Autor zu einer Berliner Okkultistengruppe, die sich
"Svastika-Zirkel" nannte, weitere Mitglieder waren u.a. Issberner-Haldane, Robert H. Brotz (Graphologe) u. Wilhelm Wulff (späterer Astrologe von Heinrich Himmler). Wehrmann schrieb auch für die
Buchreihe "Ariosophische Bibliothek" u. gründete im Aug. 1928 zusammen mit dem Verleger Herbert Reichstein die "Neue Kalandsgesellschaft" in Pforzheim; ein Aufruf zum Beitritt ist dem Buch
beigebunden. - Leicht bestossen u. angestaubt; loses Doppelblatt am Rand angeknickt, sonst ein gutes Expl.