ARCHIV - Katalog 21 - Varia

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527. Aszlányi, Desider: Die Bibel des XX. Jahrhunderts. Neue biologische Grundeinheit - Endgültiges Gesetz der Evolution - Kreislinien-System - Lösung sämtlicher Geschlechtsprobleme des Menschen. 2. Aufl. Dresden u. Leipzig, E. Piersons Verlag, [1910]. VII, 274 S., mit Textfig., 8°, O-Karton

U.a. über: Der Kern meines Kreisliniensystems; Der Übermensch; Nietzsche, Weininger; Das Problem der Leidenschaft; Die Wonne der Zeugung; Perverse Symptome; Die gleichgeschlechtliche Liebe in Asien; Das homosexuelle Wesen; Die Kinderliebe; Die Knabenliebe; Wie gelangt das Tier in den Menschen?; Die Tiermenschen in der Gesellschaft; Gibt es menschliche Vielmännige?; Das Zwillingsbild der polygamen Frauen. - Äusserst kurioses Werk: "Klassifizierung der erotischen Erscheinungen. I. Die natürliche Neigung des Mannes und des Weibes [...]: diese Liebe ist die Fürstin aller Liebesneigungen. II. Die Homosexualität und die Tribadie; die Anhänger dieser normalen gleichgeschlechtlichen Liebe sind die Aristokraten der Liebe. III. Die Päderasten der ersten zwei Gruppen betrachte ich als die Edelleute der Liebe [...] Setzen wir die zivilisierte Kulturgesellschaft über die Gesellschft der Urmenschen, so nimmt die homosexuale Liebe im Kulturtrieb einen höheren Rang ein, als die Liebe des Urmenschen. Die Kinderliebe ist nicht anders als das Durchdringen des einheitlichen Weltgesetzes der Evolution; die Kinderliebe ist daher eine evolutionelle Erscheinung." (S.212f) - Einband leicht fleckig; Deckel mit kl. handschrift. Nr., Stempel von H. Tränker u. wie die nachfolgenden Seiten leicht angeknickt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

528. Aszlányi, Desider: Welterotik. Naturphilosophie. Kosmogonie. 1. Tsd. Leipzig, Xenien-Verlag, 1912. 254 S., 1 Bl.,  mit 26 Fig. (tls. auf Taf.), Gr.-8°, O-Karton 

Ackermann III/518. - Kurioses Werk, das Sexualität auf Himmelskörper, Planetensysteme u. Galaxien überträgt: "Ebenso wie die Atome sich gegenseitig anzogen, wirken auch die auf der höchsten Entwicklungsstufe stehenden Sonnenkörper auf einander. Während aber bei der ersteren die Verschmelzung und Verdichtung der Endzweck war, - besitzt bei den hochdifferenzierten Sonnenkörpern die gegenseitige Strahlung das schöpferische Vermögen. Die Anziehung durch Strahlung, die bei den späteren Organismen Liebe heißt, betrachte ich als Leifaden, wovon das Schöpfungsprinzip niemals abweicht [...] Sobald ein Stern für erotische Emotionen unempfindlich geworden, hat sein inneres Leben bereits aufgehört. Hat auch die Sonne schon viele hundert Planeten gezeugt, so kann sie auch weiterhin nicht steril bleiben. Ebenso unmöglich ist es, daß der Jupiter, Saturnus [...] nachdem sie die leuchtenden Monde ihres zukünftigen organischen Lebens hervorgebracht, nunmehr zeugungsunfähig wären." - Einband mit Randläsuren, angerissen u. angeknickt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

529. Bacon, Francis: Lord Franz Bacon Großkanzler von England über die Würde und den Fortgang der Wissenschaften. Verdeutschet und mit dem Leben des Verfaßers und einigen historischen Anmerkungen herausgegeben von Johann Hermann Pfingsten, der Arzneygelahrtheit Doctor, auf der Academie zu Halle. Dtsch. Erstausg. Pest, im Verlag der Weingand und Köpfischen Handlung, 1783. 812 S., mit gest. Frontispiz (Kupferstich-Portrait von Hermann Jakob Tyroff), 8°, Mit Kleisterpapier bezogener Pappband d. Zt., mit Rückenschild

VD18 11576979. - Gedruckte Widmung an Widmung an Baron von Dalberg. - Das Werk kann als Versuch einer Universalenzyklopädie beschrieben werden u. stellt nicht nur eine systematische Übersicht über den Wissensstand seiner Zeit dar, sondern skizziert zudem künftige Gebiete der naturwissenschaftlichen Forschung. "Das Original erschien zuerst 1605 unter dem Titel ‘Proficience and advancement of learning’. 1623 wurde es ins Lateinische übersetzt (‘De dignitate et augmentis scientiarum’). Es bildet den zweiten Teil von Bacons großer wissenschaftlicher Arbeit ‘Instauratio magna’ (dessen erster Teil 1620 als ‘Novum organum scietiarum’ erschienen war)." (Zisska & Schauer Auktion 60) - Etwas bestossen u. berieben; Papierbezug an den Aussengelenken abgeplatzt; Vorsatz mit zwei Stempeln u. Anmerkungen von H. Tränker, der auch einige Anstreichungen im Buch hinterlassen hat; Seiten leicht gebräunt u. tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

530. Barth, [Christian] Karl: Die Kabiren in Teutschland. Von Karl Barth, Königlich Bayerischem Geheimenrath. Erstausg. Erlangen, bei J.J. Palm und Ernst Enke, 1832.  XVII, 402 S., 2 Bll., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild u. Rotschnitt

Christian Karl Barth (1775-1853), deutscher Historiker. Der Autor verstand den vorliegenden Titel als Weiterführung seines Werkes "Hertha und über die Religion der Weltmutter im alten Deutschland" (Augsburg 1828). Jacob Grimm besprach ihn in "Hannoversche Zeitung" (28.01.1832; wiederabgedruckt in "Kleinere Schriften", Bd.7, S.534). Auch Joseph Ennemoser erwähnt das Werk in seiner "Geschichte der Magie" (S.662). - Leicht berieben u. bestossen; Innendeckel mit montierter Buchbeschreibung; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker u. auf der Rückseite mit Bibliotheksaufkleber; seltene kl. Fleckspuren, sonst ein gutes Expl.

 

531. Barth, Otto Wilhelm (Hrsg.): Verinnerlichung. Erste Folge 1926 [= alles Ersch.]. Wegweiser der Geistes- und Geheimwissenschaften. Literarischer Jahresbericht. Herausgegeben unter Mitarbeit von Dr. med. Johannes Dingfelder, Dr. Med. Hermann Haase, Dr. Max Kemmerich, Dr. Paul Köthner (Der Brückner), Dr. Georg Lomer, Dr. Ferdinand Maack, Dr. Wilhelm Mrsic, Dipl.-Ing. Werner Salzer, Dr. Rudolf Tischner, Dr. Adolf Weiß-Wien. Berlin; gestempelt: Leipzig, Rainer Wunderlich, 1927. 154 S., 3 Bll., mit 2 Taf., 8°, Illus. O-Karton

Erschien auf dem Deckel mit wechselnen Verlagsangaben (= Arbeitsgemeinschaft okkulter Verleger), bei vorl. Expl. nicht gedruckt, sondern gestempelt. - Das Werk will, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, ein Gesamtkatalog der lieferbaren okkulten Literatur sein. Barth hat daran 6 Jahre lang gesammelt, um "ein möglichst vollständiges Bild der okkulten Publikationen [zu] veröffentlichen." (Lechler S.181). Der erste Teil bis S. 118 ist v.a. eine Bibliographie zu versch. Themen, die alle mit einem kl. Text eingeleitet werden; der zweite Teil enthält, z.T. längere, Besprechungen zahlreicher Bücher; dazw. auch etliche Buchanzeigen. Themen des bibliographischen Teils sind u.a. Alchemie, Ariosophie, Kabbala, Lebensbücher, Magie, Masdasnan, Okkulte Medizin, Neugeistlehre, Pendelliteratur, Okkulte Romane, Symbolik, Vampyrismus, Welteislehre, Zeitschriften etc. - In mehreren Rubriken werden Titel der Buchreihe "Pansophia" von Heinrich Tränker (1880-1956) angeführt. Auch finden sich zw. manchen Abschnitten Zitate bzw. Leitsätze der Pansophie. Nicht zuletzt hat Tränker das Vorwort für die beiden Themen "Rosenkreuzer" u. "Symbolik" verfasst, welche nur mit "R" für seinen Logennamen Recnartus unterzeichnet sind. Letztendlich ist das Buch somit auch eine Werbeschrift für Tränkers pansophische Loge, der Barth 1927 beigetreten war (vgl. Lechler S.181ff). - Einband leicht angerissen u. gering angeschmutzt; Seiten wie immer etwas gebräunt, sonst ein gut erhaltenes Expl. des häufig stärker gebrauchsspurigeren Titels.

 

532. Barthelemy, J[ean] J[acques]: Reise des jungen Anacharsis durch Griechenland, in der Mitte des vierten Jahrhunderts vor der christlichen Zeitrechnung. Erstes bis Vierzehntes Bändchen [1-14, kmpl.]. Neu aus dem Französischen übersetzt von Christian August Fischer und Theodor von Haupt. Mainz, Florian Kupferberg, 1828. (1) XXX, 209 S., 1 Bl. / (2) 2 Bll., 214 S. u. eine mehrfach gefalt. Karte / (3) 1 Bl., 240 S. / (4) VIII, mit Frontispiz (eine Karte von Athen), 236 S. / (5) 2 Bll., 242 S., 1 Bl. / (6) VI, 257 S. / (7) VI, mit Frontispiz (eine Karte von Sparta), 242 S. / (8) VI, 236 S. / (9) 2 Bll., 266 S., 1 Bl. / (10) 2 Bll., 252 S. / (11) 4 Bll., mit Frontispiz (Altgriechisches Theater), 226 S. / (12) 2 Bll., 224 S. / (13) VI, 214 S., 2 Bll. / (14)   3 Bll., 222 S., Kl.-8°, O-Interimskarton (14 Bde.)

Der französische Geistliche u. Numismatiker Jean-Jacques Barthélemy (1716-1795) schuf die vorliegenden fiktiven Erlebnisse um das Griechenland des klassischen Altertums. Der Held der Geschichte soll Bruder des skythischen Königs Saulios gewesen sein, er ließ sich in Athen nieder, wurde ein Freund u. Berater Solons. Bei seinen Reisen durch Griechenland u. in die Nachbarländer studierte er die lokalen Gebräuche u. die jew. Regierungen; darüber hinaus pflegte er Umgang mit großen Denkern, der damaligen Zeit: Phocion, Xenophon u. Plato. - Einbände leicht bestossen u. fleckig, tlw. mit kl. Läsuren (3 Bde. mit Spuren von Insektenfraß) u. leicht angeknickt; alle Deckel mit Stempel von H. Tränker; Textblöcke tlw. mit angeknickten Ecken u. leicht fleckig; überwiegend unaufgeschnitten, sonst gute Expl.

 

533. Baur, Ferdinand Christian: Symbolik und Mythologie oder die Naturreligion des Alterthums. Erster oder allgemeiner Theil. [Und:] Zweiter oder besonderer Theil. Erste Abtheilung und Zweite Abtheilung [kmpl.]. Erstausg. Stuttgart, Druck und Verlag der J.B. Metzler’schen Buchhandlung, 1824, 1825, 1825. XX, 386 S., 1 Bl. // VI, 420 S., 1 Bl. / VIII,  476 S., 8°, 8°, Marmorierte Pappbände d. Zt. mit handschrftl. Rückenschildern u. Rotschnitt     (3 Bde., Bd.2.2 gering abweichend)

U.a. über: Allegorie. Allgemeiner Begriff derselben; Symbol u. Mythus nothwendige Formen der Darstellungen des Idealen; Ableitung der Hauptformen der Religion; Polytheismus; Dualismus; Monotheismus; Elementencultus; Pflanzencultus; Thiercultus; Sterncultus oder Sabaeismus; Ueber die Epochen des mythischen Glaubens; Lehre von der Weltschöpfung; Lehre von der Weltregierung; Astrologischer Fatalismus; Siderische Symbole der Weltharmonie; Lehre von den Weltaltern; Verhältnis der Magie zur Idololatrie; Wirksamkeit der Orakel; Dionysos; Verhältniss der Dämonen u. Heroen; Die Lehre von der Einheit Gottes; Der im religiösen Bewußstseyn gesezte Gegensatz. - Ferdinand Christian Baur (1792-1860), evangelischer Kirchen- u. Dogmenhistoriker. Führte die historisch-kritische Methode in die neutestamentliche Forschung ein. Baur hatte sich von der supranaturalistischen Denkweise der älteren Tübinger Theologenschule nach Schleiermachers Glaubenslehre getrennt, was das hier vorliegende Frühwerk eindrucksvoll belegt. - Einbände leicht berieben u. bestossen; Innendeckel jew. mit Stempel von H. Tränker; vordere Vorsätze entfernt; alle Titel mit leichten Radierspuren; tlw. gebräunt u. in wechselnder Stärke braunfleckig, sonst gute Expl., mit beiliegender Postkarte eines Londoner Antiquars an Tränker.

 

534. Birkenbaum-Schlacht - Civrieux, Major de: Der Untergang des deutschen Reiches. Die Schlacht auf dem Birkenfelde 191.. Mit einem Vorwort von Major Driant, Abgeordneter von Nancy. Deutsche Übersetzung. Mit einer Karte. 11.-14. Tsd. Oldenburg i. Gr., Verlag von Gerhard Stalling, Verlag des "Deutschen Offizierblattes", [1912]. 103 S., 1 gefaltete Karte, 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. 

Bloch 2/625. - Fiktion eines Zukunftkrieges im Vorfeld des I. Weltkriegs auf Basis der westfälischen Prophezeiung um die kommende Schlacht "am Birkenbaum". Der ungenannte Übersetzer bezeichnet die Schrift in seinem Vorwort als maßlos u. verwegen. Die Schrift "spiegelt wieder, was [in Frankreich] gedacht und gehofft wird, mindestens aber zur immer sich erneuernden Erregung des Deutschenhasses und des Rachegedankens dient [... Wir haben] wortgetreu übersetzt [...] allerdings mit einer einzigen Ausnahme - es widerstrebt dem deutschen Gefühl, den Abschluß der Schlacht auf dem Birkenfelde so darzustellen, wie ihn der französische Verfasser malt. Deshalb mußten wir diese eine Stelle unterdrücken." - Etwas bestoßen; hinteres Außengelenk angeplatzt; Vorsatz u. Titel mit Signatur; Karte mit eingetragenen Nummern, sonst ein gutes Expl.

 

535. Birkenbaum-Schlacht - [Gerling, Reinhold]: Der Weltkrieg 1914/15 im Lichte der Prophezeiung. Englands Schicksal - Rußland und die Romanow - Die Birkenbaumschlacht.  1. Aufl. Oranienburg, Orania-Verlag, [1914]. 46 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

"Wir wissen, daß den Gegnern, die sich zusammenschlossen, um gegen die im Deutschtum verkörperte Hochkultur zu streiten, der Sieg nicht werden kann nach den unwandelbaren Ordnungs- und Entwicklungsgesetzen. Wir ersehen aus den Prophezeiungen, daß der Macht Englands ein Ziel gesetzt ist im Schicksalsbuche, und daß Deutschland in diesem Kampfe, den es nicht gewollt und nicht verschuldet, zum Vollstrecker höheren Willens wird." (S.45f.) - Einband angeschmutzt; Rücken etwas angerissen; einige Anstreichungen u. Anmerkungen mit Bleistift; Seiten gebräunt u. tls. lose (so original!), sonst gut. Schlussanmerkung von alter Hand: "Nun - wie ist der Krieg für Deutschland ausgegangen !!! Das ist also die astrologische Weitsicht!"

 

536. Birkenbaum-Schlacht - Hellweg, K. am [d.i. J. Reinhard Koch]: Die Schlacht am Birkenbaum. Dortmund, Heimatverlag, 1925. 117 S., Kl.-8°, O-Karton

(= An Rhein und Ruhr. Rheinisch-Westfälische Heimatbücher). - Inhalt: Pfingstfahrt 1923, der erste Tag; Hellwegfahrt, der zweite Tag; Grenzfahrt, der dritte Tag; Sturmfahrt, der Fürst des Südens; Die Fahrt zum Birkenbaum, der Birkenbaum. - Einband leicht bestossen u. schwach fleckig; wenige Seiten leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Mit Autorenwidmung, die sich auf die Besetzung des Rheinlandes bezieht: "Herrn Hans Pfeiffer mit freundlichem Gruß und in dankbarer Erinnerung an das dem Lande zwischen Ruhr und Lippe in seinen Leidensjahre 1923 gezeigte Verständnis. J. Reinhard Koch Düsseldorf, im Januar 1926" (Hans Pfeiffer war zu der Zeit Schriftleiter bei "Niedersachsen. Niederdeutsche Zeitschrift für Volkstum und Heimatschutz in Wort und Bild.")

 

537. Birkenbaum-Schlacht - Praßer, Dr. Viktoria: Die Sage von der Zukunftsschlacht am Baum. Berlin, Verlag Dr. Emil Ebering, 1940. 204 S., Gr.-8°, O-Karton

(= Germanische Studien. Herausgegeben von Dr. Walther Hofstaetter, Heft 224). - Volkskundliche Untersuchung über die große Schlacht der Zukunft ("am Birkenbaum") mit umfassenden Literaturverzeichnis zum Sagenkreis u. den Prophezeiungen. Die Schrift war zuvor (im selben Jahr) schon im selben Verlag als Dissertation erschienen, für vorl. Ausgabe wurde ganz offensichtlich nur der Titel geändert u. der Lebenslauf weggelassen (eine letzte Seite). - Leicht lichtrandig; unbeschnitten u. gering gebräunt; ein gutes Expl.

 

538. Birkenbaum-Schlacht - Starke, Math.: Deutschlands Zukunft. Vorahnungen oder das 2. Gesicht eines Mönches vor 100 Jahren. Betrachtungen und Beobachtungen der in den letzten vierzig Jahren sich erfüllten Voraussagungen. Erstausg. Marbeck b. Borken i. Westf., Verlag Math. Starke, 1932. 29 S., 8°, O-Karton

U.a. über: Die Schlacht am Birkenbaum. - Deckel mit Eckabriss u. hinterlegten Randläsuren; Rücken angerissen u. sauber geklebt; zahlreiche Unterstreichungen im Text; papierbedingt gebräunt, sonst gut.

 

539. Birkenbaum-Schlacht - Steinlein, Stephan: Über die Herkunft der Sage und Prophezeiung von der letzten Weltschlacht am Birkenbaum in Westfalen. Mit Erläuterungen zur deutschen Kaisersage und heutigen Weissagung. Leipzig, Verlegt bei Wilhelm Heims, 1915. 74 S., Gr.-8°, O-Karton 

Erschien während des ersten Weltkriegs u. weist auch mit Literaturangaben darauf hin, wie Prophezeiungen politisch genutzt werden. U.a. über: Astrologie als Grundlage der Mythologie, Sage u. Prophetie; Psychologisches u. historische Kritik zur astrologischen Weissagung; Nostradamus u. die neueste Wahrsagung in Frankreich; Die Birkenbaumsage in Deutschland (Westfalen); Der "Birkenbaum" ein kosmologisches Symbol als Weltenbaum; Sagen von Weltenbäumen u. vom Weltenende; Verschmelzung kosmologischer, mythologischer, sagenhafter u. geschichtlicher Züge in der Prophetie; Die Friedrichssage; Goethe u. Friedrich der Große über Geschichte u. Sage; Sage u. Prophetie als Rassenspiegel der Völker usw. - Der Autor hatte vorher ein zweibändiges Werk über "Astrologie, Sexualkrankheiten und Aberglaube" veröffentlicht. - Einband mit Randläsuren bzw. auch kl. -fehlstellen, sonst gutes Expl; Seiten noch garnicht aufgeschnitten.

 

540. Birkenbaum-Schlacht - Warnefried, Carl Bor. Augustin [d.i. Carl Aug. Wirtensohn]: Seherblicke in die Zukunft. Erste bis Dritte Abtheilung [kmpl.]. Eine Sammlung auserlesener Prophezeiungen, mit Bezug auf unsere Zeit. Erstausg. Regensburg, Verlag von Georg Joseph Manz, 1861. 292 S. / 272 S. / 287 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel (alles zus. in einem Bd.)

Wolfstieg IV, 666: "Enthält u.a. Abhandlungen über die Entstehung und Zweck geheimer Gesellschaften, Schlüssel zu den Geheimnissen der Freimaurerei." - U.a. über: Kurzer Lebensabriss des Weltpriesters Bartholomäus Holzhauser; Holzhauser’s Auslegung der Offenbarung des heiligen Apostels Johannes; Über Ferngefühl u. Vorahnungen; Anticipation, Seher- u. Divinationsgabe; Mirabeau’s u. Niebuhr’s Vorahnung; Erscheinung der Mutter Gottes zu La Salette u. Obermauerbach; Erscheinungen am Himmel in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika; Dunkelheit in den Prophezeiungen u. Offenbarungsschriften; Prophezeiungen über das Erscheinen des Antichristen; Prophezeiung u. Vorgeschichte über eine große Völkerschlacht (am Birkenbaum bei Werl); Revolutionsschwindel durch Verräter u. Verschworene aus dem Kreisen geheimer Gesellschaften; Entstehung u. Zweck geheimer Gesellschaften, politischer Vereine, Verbindungen u. Verschwörungen; Urteil der Päpste über geheime Gesellschaften, Verbindungen u. Verschwörungen; Schlüssel zu den Geheimnissen der Freimaurerei; Erscheinungen eines leuchtenden Kreuzes zu Monroe u. Migne; Neue Deutung des Wortes "Stemma" in der Lehninischen Prophezeiung; Visionen einer Nonne in Frankreich. - Einband berieben u. bestossen; Rücken geblichen; Vorsatz mit zwei Besitzervermerken; jeder Titel mit einem gestrichenem Besitzervermerk; tlw. braunfleckig; mit seltenen Anstreichungen u. kl. Marginalien.

 

541. Birkenbaum-Schlacht - Zurbonsen, Dr. Friedrich: Die Völkerschlacht der Zukunft "am Birkenbaume". Nach ihren Grundlagen dargestellt und untersucht. Erstausg. Köln, Commissions-Verlag und Druck J. P. Bachem, 1897. 94 S., 1 Bl., 8°, Priv. Karton mit Deckelbeschriftung

U.a. über: Der Sagenkreis von dem großen Fürsten u. der letzten Schlacht; Völkerschlacht am Birkenbaume; Germanisch-christliche Elemente der Prophetie; Das "Zweite Gesicht" in Westfalen u. die "Seher" der großen Schlacht; Physikalische Erklärungsversuche zu den Schlachten-Erscheinungen am Birkenbaume. - Ein gutes Expl.

 

542. Birkenbaum-Schlacht - Zurbonsen, Prof. Dr. Friedr[ich]: Die Prophezeiungen zum Weltkrieg 1914-1915. 1.-3. Tsd. (Erstausg.) Köln, J. P. Bachem, 1915. 67 S., Gr.-8°, Illus. O-Karton

Inhalt: Die Kriegsfurcht u. das Jahr 1913; Kriegsstimmen aus der Vergangenheit; Nostradamus u. der Krieg; Die Birkenbaumschlacht u. der "weiße Fürst" der Gegenwart; Falsche Propheten; Dichter u. Seher; Die "Straßburger Prophezeiungen" u. die Kriegsphantasie von Civrieux. - Etwas bestossen u. min. fleckig; Titel mit Stempel u. kl. Klebemarke; Seiten unbeschitten, sonst gut.

 

543. Blei, Franz (Hrsg.): Der Amethyst. Nr. 1-12 [kmpl.]. Blätter für seltsame Literatur und Kunst. Nr. 473 von 800 num. Expl. [Wien], [Publication der Oesterr. Bibliophilen], 1906. VIII, 402 S., mit 18 Illus. auf Taf., 8° (224x205mm), Goldgepr. O-Halbpergament 

Hayn-Gotendorf I, 69. "Erschien nur für Subscribenten und wurde dem Buchhandel nicht übergeben." Sammelband der Monatsschrift; alles Erschienene. - Enthält zahlreiche u. mitunter sehr deutliche Stücke aus der erotischen Literatur, mit 18 ganzseitigen Illustrationen von Th. Th. Heine, Marcus Behmer, Aubrey Beardsley, Alfred Kubin, Karl Hofer, J.J. Vrieslander, F. von Bayros, u.a. - Einband bestoßen, berieben u. etwas fleckig; oberes Kapital beidseitig eingerissen; Innendeckel mit ExLibris: "Fliegen und siegen. Leo Simon"; Vorsatzgelenke angeplatzt; die ersten drei Blatt mit Rostspuren einer Klammer; unbeschnitten; sonst ein gutes Expl.

 

544. [Böhme, Jakob]: Der rechte Weg zum ewigen Leben bestehend in denkwürdigen Erinnerungen aus der Theosophischen Schule Jesu Christi, einem in den Wegen Christi wandelnden Pilgrim sehr nützlich, zum öftern mit Ernste zu betrachten. Und bei dieser neuen Auflage mit einigen Seufzern aus der Theosophia Praktika vermehrt. [Bearb. von Johann Wilhelm Ueberfeld]. 1. Aufl. o.O., o.V., 1809. 215 S., 12°, Halbleder d. Zt. 

Der Bearbeiter Johann Wilhelm Ueberfeld (1659-1732), war Anhänger Johann Georg Gichtels u. hatte dessen "Theosophia practica" mit seiner Biographie herausgegeben (Leiden 1722, 6 Bde.). - Berieben u. leicht bestossen; oberes Kapital angerissen u. mit kl. Fehlstelle; Innendeckel u. Vorsätze fleckig, dort unter den Besitzervermerken u. radierten Krickeleien ein Stempel u. handschrftl. Eintrag von H. Tränker; tlw. leicht gebräunt u. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

545. Borchert, Dr. Aloys: Der Animismus oder Ursprung und Entwicklung der Religion aus dem Seelen-, Ahnen- und Geisterkult. Ein kritischer Beitrag zur vergleichenden Religionswissenschaft. Freiburg i. Br., In Kommission der Geschäftsstelle des Charitasverbandes für das kathol. Deutschland, 1900. XVI, 239 S., 8°, Einfaches Halbleinen mit handschrftl. Rückentext 

(= Studien aus dem Collegium Sapientae zu Freiburg i. Br. Fünfter Band). - Hauptkapitel: Der Ausgangspunkt des Animismus. Die Entdeckung der Seele; Der "fundamentale Animismus" Tylors. Seelenlehre; Beerdigung. Totenopfer. Geleitseelen; Seelenpflege. Ahnenkult. Gottesbegriff; Animismus u. Euhemerismus im Lichte religionsgeschichtlicher Thatsachen; Geisterglaube; Fetischismus. Steinverehrung. Idololatrie. Baum- u. Tierdienst. Totemismus; Opfer u. Gebet. Menschenopfer u. Kannibalismus; Religion u. Sittlichkeit. - "Das Hauptgewicht der vorliegenden Arbeit liegt in dem Nachweis, daß der Gotteserkenntnis und Gottesverehrung die Priorität vor dem Seelen-, Ahnen- und Geisterkult zukomme." (Vorwort) - Einband leicht berieben u. lichtrandig; Titel leicht knittrig u. etwas unschön 4x gestempelt; wenige Seiten schwach fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

546. Bunsen, Ernst von: Die Plejaden und der Thierkreis oder: Das Geheimniss der Symbole. Erstausg. Berlin, Verlag von Mitscher & Röstell, 1879. XVIII, 464 S., Gr.-8°, Gemusterter Pappband mit Rückenschild

Der Autor weist nach, "dass die frühesten uns übermittelten astronomischen Zeitrechnungen mit den Plejaden verbunden wurden" (S.12) u. dass deshalb die Plejaden eine wichtige Rolle in Symbolik u. Mythologien spielen. - U.a. über: Die Plejaden u. die Sternstationen des Mondes (u.a. Gestirne im Buch Hiob); Die Plejaden- u. die Phönix-Sage; Die Plejaden u. die Osiris-Mythe (u.a. Das Fest der Toten u. der Erstlinge, Das Argonautenschiff u. die Plejaden, Astronomische Grundlage der Osiris-Legende); Die Plejaden u. die Fluth-Sagen (u.a. Die Fluthsagen u. Göttersäagen der Babylonier, Die indischen Fluthsagen, Chinesische Fluthsagen); Das Thierkreis-Alphabet (u.a. Wie Völker zu Semiten wurden, Hebräer u. Inder, Aeltestes Alphabet der Jonier). - Ernst von Bunsen (1819, Rom-1903, London), anglo-deutscher Offizier, Hofbeamter u. Religionswissenschaftler. Er verfasste u.a. auch "Die Einheit der Religionen im Zusammenhang mit den Völkerwanderungen der Urzeit und der Geheimlehre"(Berlin 1870) oder "Das Symbol des Kreuzes bei allen Nationen" (1876). - Innendeckel mit Stempel von Heinrich Tränker; erste u. letzte Blätter etwas braunfleckig; hinterer Innendeckel mit biografischen Anmerkungen zum Autor (wahrscheinlich von Tränkers Hand), sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

547. Cartari, Vincenzo: Vincentii Chartarii Rhegiensis Neu-eröffneter Götzen-Tempel / Darinnen durch erklärte Darstellung deroselben erdichtete Gestalt / die bey dem heydnischen Götter-Dienst / vor alten Zeiten gewöhnliche Verehrung / Anbettung / und herzliche Kirchen-Gepräng vorgestellet; Zu höchst-benöthigtem Dienst und augenscheinlichen Vortheil derjenigen / welche die Geschichte so wol als Gedichte der alten bewehrten Scribenten / nicht weniger mit Nutzen lesen / als auch gründlich verstehen wollen. Zum ersten mahl ins Deutsche mit des weyland gewesenen Churfürstlichen Geheimbden Raths / Herrn Pauli Hachembergs, hin und wieder beygetragener Vermehrung Und LXXXIIX Kupffer-Figuren geziehret. [2. Aufl.]. Franckfurt, In Verlegung Ludwig Bourgeat, Universität-Buchhändler in Mayntz, 1711. 4 Bll., 185 S., 2 Bll. (Register), 70 [von 88] Taf., 8°, Halbpergament d. Zt.

Graesse II, 56; Ebert 3586; Vgl. Mortimer 107-108 u. Praz S. 298. - Zweite deutsche Ausgabe, die erste erschien 1692 gleichfalls bei Bourgeat. Die emblematischen Kupfer gehen auf die ursprünglichen Illustrationen von B. Zaltieri aus der venezianischen Ausgabe von 1571 zurück. - Einband fleckig, beschabt (Bezigspapier fehlt tls.) u. etwas bestossen; Rückendeckel mit Fragment eines alten Drucks; Rücken mit Rest einer Standortnr.; Innendeckel gestempelt, u.a. von H. Tränker; Titel mit späterer Klebemarke; Bindung gebrochen etliche Blätter lose; es fehlen die Taf.: 33-38, 67-68, 71-72 u. 81-88; zwei Taf. koloriert; alle mit Bildunterschriften von alter Hand; tlw. gebräunt u. etwas fleckig, ein nur befriedigendes Expl. Zustand im Preis berücksichtig.

 

548. Clemens, Dr. Richard: Schlüssel zum Verständnis der Natur des Himmelreiches. Gemeinfaßliche Auslegung des ewigen Evangeliums nach seinem wesentlichen Inhalte. (Zugleich Fortsetzung des Buches: "Jesus von Nazareth oder das Evangelium und die evangelische Geschichte im Geiste und Bewußtseyn der Gegenwart"). Erstausg. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1850. 218 S., 3 Bll., 12°, Priv. Halbleinen

Innendeckel mit Stempel von H. Tränker; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

549. Comenius - Comenius und die Freimaurer. Zeugnisse für die geschichtlichen Zusammenhänge der maurerischen Literatur. [1904]. 7 S., Gr.-8°, Geheftet

(= Sonder-Abdruck aus: Am Rauhen Stein. Jhg. I, Heft 9. Maurerische Zeitschrift für die Grosse Loge von Preussen, genannt Royal York zur Freundschaft). - Johann Amos Comenius (Jan Amos Komenský, 1592-1670), Philosoph, Theologe u. bedeutender Pädagoge sowie Bischof der Unität der Böhmischen Brüder. Entwickelte eine Lehre der "Pansophie" (Allweisheit), die eine universale Wissenschafts-, Kirchen- u. Politikreform zum Ziel hatte. Sein Hauptwerk "De rerum humanarum emendatione consultatio catholica" (Allgemeine Beratung über die Verbesserung der menschlichen Dinge) gehört zu den bedeutendsten Werken innerhalb der europäischen Wissenstradition. - Etwas braunfleckig; leicht angeknickt; Klammerung gerostet, sonst gut; Titel mit Stempel von Heinrich Tränker.

 

550. Comenius: Ausgewählte Schriften. (Comenius Werke II. Band).Aus dem Lateinischen übersetzt und mit Einleitung und Anmerkungen versehen von Julius Beeger und Dr. J. Leutbecher. 2. Aufl. Leipzig, Verlag von Siegismund & Volkening, [ca. 1880]. XVI, 359 S., 8°, Illus. O-Leinen 

(= Pädagogische Bibliothek. Eine Sammlung der wichtigsten pädagogischen Schriften älterer und neuerer Zeit. Herausgegeben von Karl Richter. XI. Band). - Enthält nach einer Einleitung: Informatorium der Mutterschule; Abriß der Volksschule (Scholae Vernaculae Delineatio); Die pansophischen Vorbereitungsschriften; Die pansophischen Schulschriften; Ausgang aus den scholastischen Irrgärten ins Freie; Welterweckung (Panegersia). - Etwas berieben; Kante des Rückendeckels etwas angenagt; Vorsatz mit altem Besitzervermerk u. Stempel von H. Tränker; papierbedingt gebräunt u. leicht braunfleckig, sonst gut

 

551. Comenius - Beeger, Julius und Franz Zoubek: J. A. Comenius nach seinem Leben und seinen Schriften mit besonderer Berücksichtigung der großen Unterrichtslehre dargestellt. Erstausg. Leipzig, Max Hesse’s Verlag, [1883]. 1 Bl. (VlgsAnz.), 176 S., mit Frontispiz (Stahlstich-Porträt von Comenius), 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Einband berieben; VlgsAnz. u. Vorsatz mit kl. Signatur; tlw. etwas braunfleckig; seltene Anstreichungen mit Bleistift, sonst ein gutes Expl.

 

552. Comenius - Kerrl, Dr. Th.: Johann Amos Comenius. Sein Leben, seine pädagogischen Schriften und seine Bedeutung. Teil I bis IV [kmpl.]. I.Teil: Das Leben des Comenius und die Entstehung seiner wichtigsten Schriften. II.Teil: Die wichtigsten pädagogischen Schriften des Comenius. III.Teil: Die wichtigsten pädagogischen Schriften des Comenius. IV.Teil: Die Bedeutung des Comenius. Erstausg. Halle a.d. Saale, Pädagogischer Verlag von Hermann Schroedel, 1904. VIII, 2 Bll., 99 S. / 4 Bll., 88 S. / 4 Bll., 99 S. / X, 103 S., 8°, O-Halbleinen (4 Bde.)  

(= Die pädagogischen Klassiker, Bd. XVII, XX, XXI, XXII). - Alle Einbände fleckig, berieben u. bestossen; Deckel jew. mit Signatur; Vorsätze etwas fleckig; Anstreichungen u. Marginalien mit Bleistift, sonst gute Expl.

 

553. Comenius - Kühnel, Johannes: Comenius und der Anschauungsunterricht. Leipzig, Verlag von Julius Klinkhardt, 1911. 61 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Karton

Hauptkapitel: Die sinnliche Anschauung bei Comenius; Die anschauliche Unterrichtsrede; Der Anschauungsunterricht (Wesen, Aufgaben, Methodik, Grundsätze). - Einband etwas lichtrandig, angerändert u. mit Besitzerstempel von H. Tränker; Seiten unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

554. Comenius - Kvacala, Dr. Ivan: J. A. Comenius. Berlin, Verlag von Reuther & Reichard, 1914. X, 192 S., 3 Bll., 8°, O-Karton     33,00 €

(= Die grossen Erzieher. Ihre Persönlichkeit und ihre Systeme. Herausgegeben von Dr. Rudolf Lehmann. IV. Band). - Über Comenius’ Leben u. Lehre, insbes. seine Pädagogik. - Mit Namensregister. - Einband angestaubt, bestossen u. am Rücken etwas angerissen; Deckel u. Vortitel mit Stempel von H. Tränker; Seiten unbeschnitten, sonst gut

 

555. Comenius - Lion, Prof. Dr. C. Th. (Übersetzer): Joh. Amos Comenius’ Große Unterrichtslehre. Übersetzt, mit Anmerkungen und einer Lebensbeschreibung des Comenius. 4. verb. Aufl. Langensalza, Verlag von Hermann Beyer & Söhne, 1898. XCVII, 300 S., 8°, Gold- u. blindgepr. O-Leinen

(= Bibliothek pädagogischer Klassiker. Eine Sammlung der bedeutenden pädagogischen Schriften älterer und neuerer Zeit hrsg. von Friedrich Mann). - Kapitale leicht bestossen; Vorsatz u. Schmutztitel mit Stempel von H. Tränker; von S.37-46 Buntstift-Anstreichungen (die typisch für Tränker sind u. sich auf die Rosenkreuzer beziehen), sonst ein gutes Expl.

 

556. Comenius, Johann Amos: Das Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens. Mit einer Handzeichnung. 1. Aufl. Jena, Verlegt bei Eugen Diederichs, 1908. 2 Bll., XI, 338 S., 1 Bl., mit Frontispiz, 8°, O-Karton

Leicht angerändert; Rücken geblichen; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; Titel mit "Runenstempel"; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

557. Däther, W[ilhelm]: Der Prozeß gegen Margarete Minden und Genossen. Ein dunkles Kapitel Tangermünder Stadtgeschichte. Auf Grund der Magistralsakten und anderer Quellen bearbeitet. Tangermünde (Elbe), C. Lutzack Nachf. Fr. Becker, [1931]. 126 S., mit wenigen Textabb. u. 2 Falttaf., 8°, Illus. O-Karton

Möglichst erschöpfende Behandlung des "Grete-Minden-Prozeß" (bis zu den Hinrichtungskosten), die vermeintliche Brandstifterin wurde einem "furchtbaren Martertode überliefert" (Vorwort). - Etwas bestossen, leicht angestaubt u. innen etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. der selteneren Originalausg.

 

558. Diotima [d.i. Ann-Lis Balzer]: Das Hohelied des Leides. Eine Studie zur Leidenskunst und Leidüberwindung. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1934]. 58 S., 3 Bll., 8°,  O-Karton

(= Bücher der "Weißen Fahne" 94). - Inhalt: Das Geheimnis des Leides; Kindesleid; Liebesleid; Körperleid; Seelenleid; Die Erde als Leidschule; Leidenskunst. - "Die Leidfrage ist letztendlich keine Frage unter vielen Fragen, sondern die Lebensfrage überhaupt." (S.3) - Ann-Lis Balzer veröffentlichte auch unter den Pseudonymen "Spiridion", "Godwi" "Medarda" u. "Lilian". - Etwas bestossen; Einband etwas fleckig u. gestempelt; Titel mit Besitzervermerk; wie immer etwas gebräunt, sonst gut. - Selten.

 

559. Drexler, Wilhelm: Der Cultus der Aegyptischen Gottheiten in den Donauländern. Erstausg. Leipzig, B. G. Teubner, 1890. 3 Bll., 152 S., 8°, Priv. Halbleinen mit  Rückentext 

(= Mythologische Beiträge. Heft1). - Berieben u. leicht bestossen; Vorsatz mit Besitzervermerken u. Stempel von H. Tränker, von ihm auch eine längere Anmerkung zu dem Vorbesitzer Mark Lidzbarski (eigentlich Abraham Mordechai Lidzbarski; 1868-1928. Die Deutsche Morgenländische Gesellschaft stiftete die nach ihm benannte Lidzbarski-Medaille zur Auszeichnung an Semitisten in Würdigung ihres Lebenswerkes); Vorsätze leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

560. Dutoit, Dr. Julius (Übers.): Jatakam. Erster bis Siebenter Band [kmpl.]. Das Buch der Erzählungen aus früheren Existenzen Buddhas. Aus dem Pali zum ersten Male vollständig in Deutsche übersetzt. (1-3) Leipzig, Lotus-Verlag, (4-6) Leipzig, Radelli & Hille, (7) Leipzig, Theosophischen Verlagshaus (auf den Einband-Deckeln alle: Leipzig, Theosophischen Verlagshaus)., 1908, 1909, 1911, 1912, 1914, 1916, 1921. IV, 640 S. / 2 Bll., 574 S., 1 Bl. / 2 Bll., 701 S., 1 Bl. / 2 Bll., 657 S., 1 Bl. / 2 Bll., 607 S., 1 Bl. / IV, 785 S., 1 Bl. / IV, 296 S., 2 Bll., 8°, Illus. O-Leinen (7 Bde.)

Eine Übersetzung des Jataka-Buches, welches aus 547 Erzählungen besteht, deren Verse Buddha einmal gesprochen haben soll. "Den ersten Teil eines jeden Jataka bildet ein Vorkommnis aus der Zeit Buddhas. Daran schliesst sich das eigentliche Jataka, die Erzählung aus der Vergangenheit, die meist in den von Buddha gesprochenen Versen gipfelt. Buddha will zeigen, dass etwas Aehnliches schon in einer seiner früheren Existenzen vorgekommen sei, und zieht zum Schlusse daraus die Nutzanwendung für den gerade vorliegenden Fall [...] Das Jataka-Buch wurde zum ersten Male vollständig herausgegeben von V. Fausböll 1877-1897 in 7 Bänden." (Vorwort) - Alle Bde. mit Register u. im letzten Band ein Gesamtregister für 1-7. - Letzter Bd. papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

561. Eckartshausen, [Karl von]: Die Wolke über dem Heiligtum, oder Etwas, wovon sich die stolze Philosophie unsers Jahrhunderts nichts träumen läßt. Vom Hofrath von Ekhartshausen. Erstausg. [München], o.V., 1802. 141 S., mit gest. Titelvignette, 8°, Priv. Pappband mit handbeschriftetem schlichten Papierumschlag  

Faivre 717. - "Die Wolke über dem Heiligtum" sind Briefe an einen Geistesfreund über die Mystik der "Inneren Kirche!" - Karl von Eckartshausen (auch Carl, 1752-1803), ein illegitimer Sohn des Grafen Karl von Haimhausen. Wurde 1776 Hofrat, 1777 Mitglied der Bayerischen Akademie u. war 1780-1793 Bücherzensurrat. In dieser Zeit hatte er sich dem Orden der Illuminaten angeschlossen, deren wissenschaftliche u. humanistische Theorien von Eckartshausen schätzte. Der späterer Kenner u. Vertreter rosenkreuzerischen Ideengutes war zugleich aber auch Überwinder des Geheimbundwesens seiner Zeit. Bekannt sind v.a. seine "Aufschlüsse zur Magie". - Beanspruchte Interimsbindung: angerissener Papierumschlag, Einband mit kl. Fehlstellen, Rücken mehrfach gebrochen (deshalb einige lose Seiten); 4x mit Stempel (auf: Umschlag, Deckel, Vorsatz u. Titel) von H. Tränker; mit einigen Bleistift-Anstreichungen u. kl. Marginalien (wahrscheinlich von Tränker); tlw. etwas braunfleckig; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. der seltenen EA. (Wegen der Provenienz wurde eine Neubindung verzichtet).

 

562. Everling, Otto: Die paulinische Angelologie und Dämonologie. Ein biblisch-theologischer Versuch. Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht’s Verlag, 1888. 1 Bl., 126 S., 8°, Priv. Halbleinen mit Rückenschild

Engel u. Dämonen, ein eher selten im Rahmen der Theologie behandeltes Thema. - Mit Register. - Rückenschild leicht beschädigt; Titel mit Stempel von H. Tränker, sonst recht gut

 

563. ExLibris Gustav Meyrink - Meyer, J[ohann] F[riedrich] von: Wahrnehmungen einer Seherin. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Erstausg. Hamburg, bei Friedrich Perthes, 1827-1828. X, 400 S., 1 Bl. / VI, 365 S., 8°, Neues marmoriertes Halbleder mit 4 Bünden u. goldgepr. Rücken (2 Bde.)

Graesse 112; Ackermann V/1068. - Ein Jahr vor Kerners "Seherin von Prevost" erschienen. "Unsere Seherin hatte nie eine wissenschaftliche Bildung erhalten. Sie war in den achziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, also in den ersten Zeiten des durch Mesmer entdecken Magnetismus, und in ihrem Jugendalter, wegen Krankheit in Krise gesetzt worden, und wurde eine der ersten und merkwürdigsten Hellsehenden. Bekanntlich hatte Mesmer dergleichen Folgen seiner Entdeckung anfangs nicht erwartet, und der Somnambulismus in höherer Potenz wurde erst nachher durch die sogenannten Spiritualisten betrieben. Unsere Hellsehende stand mit keiner Schule dieser Art in Zusammenhang; die Entwicklung ihres innern Sehvermögens war in allem Betracht originell." (Vorrede S.IV) - Johann Friedrich von Meyer (Pseud: Jaschem, IMO, ‘Bibel-Meyer’; 1772-1849) war Jurist, Politiker (Frankfurter Bürgermeister) u. Theaterintendant. Als Freimaurer der Loge "Carl zur zur aufgehenden Sonne" veröffentlichte er zahlreiche theosophisch-mystische Schriften, ist aber besonders für seine 1819 erschienene Bibelübersetzung bekannt, die eine Revision der Lutherübersetzung zur Folge hatte. Sein Interesse an der Religion führte ihn bis in deren Grenzbereiche. Briefwechsel führte von Meyer mit Franz von Baader u. Justinus Kerner, für dessen "Blätter von Prevorst" u. "Magikon" er zahlreiche Beiträge verfasste (meist mit "y" unterzeichnet). - Seiten tlw. braunfleckig, sonst gute Expl. Beide Bände im Innendeckel mit dem seltenen ExLibris von G[ustav] Meyrink dessen Romane "Der Golem", "Das grüne Gesicht", "Walpurgisnacht" u. "Der weiße Dominikaner" als Klassiker der phantastischen Literatur gelten. Offensichtlich wurden sie von den alten Einbänden übernommen u. neu montiert.

 

564. ExLibris Gustav Meyrink - Tenzel, Andreas: Andreae Tenzelii Philosophi und weyland Schwartzburgischen Leib-Medici, Medizinisch-Philosophisch- und Sympathetische Schriften, So da bestehen in desselben MEDICINA DIASTATICA, Oder in die Ferne würkenden Arzney-Kunst, Dann in besonderen Geheimnissen magnetisch- und sympathetischer Curen vieler Krankheiten. Wie auch darbey seine SCRIPTA GEMINA de Amore et Odio. Nebst noch einem kurzen Untericht, auf was Art die Thiere, Pflanzen und Erze zur natürlichen Magie zu gebrauchen und anzuwenden. Zusammen herausgegeben von P. C. [= Polycarpus Chrysostomus ?]. Nicht gekennzeichneter Reprint der Ausg. Leipzig u. Hof, Johann Gottlieb Vierling 1753. o.O., o.V. [Nach der Vlgs. Anzeige: Stuttgart, Scheible], [um 1860]. 336 S., mit einem Holzschnitt im Text (S.217), 12° (130x82mm), Buchblock ohne Einband

Brüning 5737. - Inhalt: (1) Medicina Diastatica, Das ist, Sonderbare und in die Ferne wundersam wirkende oder vermittels einer Mumialischen Verpflanzung ihre Kraft und Macht erzeigende Arzney-Kunst, Welche da statt einer Erläuterung und Erklärung über den dritten Tractat von der Zeit des [...] D. Theophrasti Paracelsi [...] Viele und zwar recht auserlesene Geheimnisse der verborgenen Philosophie und geheimen Arzney-Kunst in sich begreift und an den Tag legt. Aus dem Lateinischen [...] und vermehrt von P. C. (S.1-219); (2) EXPERIMENTA ANDREAE TENZELII, 1615. De occulta Magico-Magnetica Morborum quorundam Curatione. Das ist: besondere Geheimisse unterschiedener magnetischer und sympathetischer Kuren vieler Krankheiten (S.220-275); (3) SCRIPTA GEMINA ANDREAE TENZELII, de Amore et Odio. 1616. (Magia Amatoria, Das ist oder heißet Natürliche und über natürliche Geheimnisse und Experimente, die Liebe zu erwecken. MAGIA ODII, Das ist: Geheimnisse, unter zwey liebenden Personen Feindschaft zu erwecken, item verschiedene Secreta, daß einem die Feinde nicht schaden können, item Feinde, wie sie zu erkennen, und wie solche magnetische Weise zu lädiren) (S.277-315); Als Anhang ausführliche Vlgs.Anz. zu "Der geheimnißvolle Tausendkünstler" (S.317-336). - Andreas Tenzel oder Tentzel/Tentzelius (1605-1647) aus Greußen (Thüringen) war Stadtphysikus in Nordhausen u. Leibarzt des Grafen von Schwarzburg. - Kein Einband, der Block hält trotz einiger loser Lagen noch gut zusammen. Titel leicht knittrig u. mit Stempel von dem Pansophen u. Logengründer Heinrich Tränker, von dem vermutlich auch die zahlreichen roten Buntstftanstreichungen stammen (fast jede Seite); ansonsten unbeschnitten u. tls. mit Randläsuren; durchgehend etwas (braun)fleckig, sonst gut. Ausserdem auf der Titelrückseite ein ExLibris des bekannten phantastischen/okkulten Schriftstellers Gustav Meyrink (1868-1932), dessen Romane "Der Golem", "Das grüne Gesicht", "Walpurgisnacht" u. "Der weiße Dominikaner" als Klassiker der phantastischen Literatur gelten.

 

565. Faust - Brennglas [d.i. Adolf Glasbrenner]: Aus dem Leben eines Gespenstes. Leipzig, Gebrüder Reichenbach, 1838. 6 Bll., 390 S., 1 Bl., Kl.-8°, Marmoriertes Halbleinen mit goldgepr. Rücken

Engel 1468. - Inhalt: Liebe und Haß. Ein Phantasiestück (u.a. mit Mephisto); Brief-Charaktere; Der Sarg im Wirthshause. Nach einer wahren Begebenheit ("Es ist jetzt nur die Frage, wie viel Personen ich wohl in den Roman hineinbringe und wie viele hinaus - d.h. wie viele sollen sterben? Der liebe Gott ist auch ein Romandichter und macht es eben so." S.186); Die blinde Geliebte. Eine Erzählung; Täuschung um Täuschung (auch über Goethe’s Faust); Ueber die Langeweile. Eine Vorlesung; An einen großen Ochsen; Genre-Bilder aus Berlin. - Adolf Glaßbrenner (1810-1876), Humorist u. Satiriker, der wegen seiner politischen u. sittlichen Satire immer wieder zensiert wurde. Angehöriger einer Berliner u. Hamburger Freimaurerloge. - Nur leicht bestossen u. berieben; Seiten etwas gebräunt u. durchgehend braunfleckig; 3 Blatt mit Tintenfleck (2x im Rand, 1x im Text), sonst ein gutes Expl.

 

566. Faust - Gwinner, Wilhelm: Goethes Faustidee nach der ursprünglichen Conception aufgedeckt und nachgewiesen. Frankfurt a. M., Joseph Baer & Co., 1892. X, [2], 507 S., 8°, Marmoriertes Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken

Ackermann Faust-Katalog 520: "Eine ausgezeichnete Arbeit". - Der Autor beschäftigt sich mit der bisher seiner Meinung nach noch nicht bzw. vielmehr nur falsch erkannten "verwirklichten Idee" in Goethe’s Faust. Inhalt. I. Wandlungen der Goetheschen Faustidee (Einleitung u. Fassung des Problems, Friedrich Vischer, Julian Schmidt, Karl Biedermann, Kuno Fischer); II. Goethes Faustidee nach der ursprünglichen Conception (Entwicklung der Grundidee, Doe Geisterbeschwörungen, Die Verschreibung, Die Verjüngung, Die Liebestragödie, Die Walpurgisnacht, Die Schlussscenen, Die Nebenscenen, Die dreifache Einleitung zur Tragödie). - Nur leicht berieben u. braunfleckig; ein gutes Expl. - Selten.

 

567. Faust - Müldener, R[udolf]: Dr. Johannes Faust der weitverschrieene Zauberer und Schwarzkünstler. Nach dem ältesten Faustbuche bearbeitete, einzig vollständige Ausgabe. New York, Leipzig u. Wien, Carl Minde, [1872]. 1 Bl., 151 S., Kl.-8°, Marmorierter Pappband d. Zt.  

Engel 259 "Auf 15 Seiten werden die Quellen der Sage und die alten Faustbücher besprochen, dann folgt S. 17-110 in 69 nummerierten Kapiteln eine treue neuhochdeutsche Wiedergabe des ältesten Faustbuchs von Spieß (1587). S. 111 bis 151 enthalten Nachträge aus anderen Faustbüchern und das Volkslied ‘Doctor Faust’, fliegendes Blatt aus Köln." - Etwas bestossen u. berieben u. mit 2 unbeschrifteten Rückenschildern; Seiten wie immer gebräunt u. auf ca. 40 S. Anstreichungen in Blei- u. (seltener) Buntstift, sonst ein gutes Expl.

 

568. Faust - Müller, Adam: Ethischer Charakter von Göthes Faust. Mit einem Faustmärchen als Anhang. Regensburg, Verlag von Georg Joseph Manz, 1885. IV, 251 S., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit Rückentext 

Ackermann-Katalog 582 (Faust), Nr. 564. - "Mit Hinsicht auf den ethischen Gehalt wurde die Göthesche Dichtung geprüft an den Anschauungen der Alten und verglichen mit den Dramen Shakepeare’s und Calderons ‘wunderbarem Magier’. Als Anhang wurde ein Märchen beigegeben, worin Faust lebt, wie der Göthesche, am Ende jedoch von der strafenden Gerechtigkeit erreicht wird." (Vorwort) - U.a. über Naturverhimmelung; Widernatürlichkeit; Reformträumereien; Die Mythologie in Göthes Faust. - Das Faustmärchen ab S. 191. - Aussengelenk mit kl. Fehlstellen, aber fest; ehem. Bibliotheksexpl. mit einigen Stempeln u. Lasche im hinteren Deckel; stellenweise etwas stärker braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

569. Faust - Rosenkranz, Karl: Ueber Calderon’s Tragödie vom wunderthätigen Magus. Ein Beitrag zum Verständniss der Faustischen Fabel. Erstausg. Halle u. Leipzig, Reinicke und Compagnie, 1829. 144 S., Kl.-8°, Interimskarton

Ackermann I/792; Engel 120. - Johann Karl Friedrich Rosenkranz (1805-1879), deutscher Philosoph u. Hegel-Schüler (vgl. N. Waszek: Karl Rosenkranz als Hegelianer, im Lichte seiner Briefe. In: Jahrbuch für Hegelforschung. Bd. 3/1997, S. 287-294). - Innendeckel mit Besitzervermerk; Textblock gebräunt u. tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

570. Fichte, Immanuel Hermann: Anthropologie. Die Lehre von der menschlichen Seele. Neubegründet auf naturwissenschaftlichem Wege für Naturforscher, Seelenärzte und wissenschaftliche Gebildete überhaupt. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1856. XXVIII, 610 S., 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Immanuel Hermann (von) Fichte (1796-1879), Sohn des Philosophen Johann Gottlieb Fichte; beeinflusst von Johann Friedrich Herbart u. Leibniz, vor allem aber von Hegels Religionsphilosophie u. der Spätphilosophie Schellings. Er verkörperte vor allem mit Christian Hermann Weisse den theistischen Spätidealismus; im Alter wandte er sich verstärkt der Theosophie zu. - Etwas berieben u. leicht bestossen; Vorsatz mit Vermerk u. Stempel von H. Tränker; tlw. gebräunt u. etwas stärker braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

571. Fischer, Dr. Engelbert Lorenz: Heidenthum und Offenbarung. Religionsgeschichtliche Studien. Über die Berührungspunkte der ältesten heiligen Schriften der Inder, Perser, Babylonier, Assyrer und Aegypter mit der Bibel. Auf Grund der neuesten Forschungen. [ANGEBUNDEN:] Ders.: Der sogenannte Lebensmagnetismus oder Hypnotismus. Erstausg. Mainz, Verlag von Franz Kirchheim, 1878, 1883. XIX, 343 S., mit 1 Taf. / VIII, 119 S., 8°, Marmoriertes Halbleinen d. Zt. mit Rückentext

Religionsgeschichtliche Arbeit. U.a. wird der Leser sehen, "dass die Völker des Heidenthums nicht blos in den dogmatischen Principien mit der Offenbarung mehr oder minder übereinstimmen, sondern auch für die urgeschichtlichen Thatsachen, wie sie die Bibel, speciell die Genesis berichtet, ein beredtes Zeugnis ablegen." (S.IV) - Der angebundene Titel (Ackermann I/151) nach einer Einleitung über die Erscheinungen des "magnetischen" oder hypnotischen Zustandes; Erklärungsversuche u. schliesslich den Hypnotismus als Heilmittel. - Rücken leicht fleckig; Rückendeckel mit Standortmarke; Titelrückseite mit Stempel; papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

572. Gaffarel, Jacques und Gregorius Michael [Übersetzer]: Curiositez inouyes, Hoc est: curiositates inauditae de figuris Persarum talismannicis, horoscopo patriarcharum et characteribus coelestibus Jacobi Gaffarell, Latine Cum Notis quibusdam ac Figuris editae, opera M. Gregorii Michaelis, Praepositi Regii Flensburgensis. [= Teil 1]. [ANGEBUNDEN:] M. Gregorii Michaelis Praepos: Reg: Flensburg: & jam Svvabstadt. Notae in Jacobi Gaffarelli Curiositates. [= Teil 2, so kmpl.]. Hamburgi, Apud Gothofredum Schultzen, 1676, 1676. 31 Bll., mit gestoch. u. eingefalt. Frontispiz, 290 S., 1 Bl. / 3 Bll. (Titel mit Holzschnitt-Vignette), 498 S., 23 Bll., mit 1 Textholzschnitt u. 15 (davon 11 gefalteten) Holzschnitttaf., Kl.-8°, Goldgepr. Leder d. Zt.

(1) VD17 12:642304P; Dorbon-Ainé 1811; Grässe S.46; Ackermann I/426 [1678]. - (2) VD17 1:045977Q; Ackermann I/426. - Jacques Gaffarel (1601-1681), franz. Gelehrter u. Astrologe. Vorliegend sein bekanntestes Werk über die talismanischen Figuren der Perser, das Horoskop der Patriarchen u. das Lesen der Sterne; es wurde 1629 zuerst auf Französisch veröffentlicht. Nach Gaffarel entwickelte sich die jüdische Astrologie unabhängig von der Mythologie der griechischen u. römischen Antike. Bei den Ausführungen wendete er wie Guillaume Postel (1510-1581) die kabbalistische Interpretation auf die Astronomie an, er ersetzte die Sternenkonstellationen durch hebräische Zeichen nach dem Hamahalzel-System u. behauptete, der Himmel könne nun gelesen werden wie ein Buch. Sein Werk wurde ausserordentlich populär u. mehrfach in versch. Sprachen aufgelegt. Es war eines von 1500 Büchern in der Bibliothek von Sir Thomas Browne, René Descartes las es mit Interesse, der französische Arzt u. Mathematiker Pierre Gassendi (1592-1655) verteidigte seinen Inhalt, denn die Sorbonne hatte die Arbeit schroff zurückgewiesen. Was Kardinal Richelieu nicht daran hinderte, Gaffarel als seinen Bibliothekar zu ernennen, der in seinem Auftrag bis nach Asien reiste, um seltene Bücher zu erwerben. - Berieben u. etwas bestossen; Deckel u. Rücken mit kleineren Fehlstellen; Vorsätze mit Besitzervermerken u. zwei Stempeln von H. Tränker; Seiten gebräunt (tlw. auch stärker) u. tlw. fleckig; einige Falttaf. leicht angerissen, sonst ein gutes Expl.

 

573. Ganske, Hugo: Der Streit um Gott. Berlin-Pankow, Linser-Verlag [nur auf dem Einband], Druck Georg Beyer, Berlin, 1927. 3 Bll., 126 S., 8, O-Karton

"Gotterkenntnis ist kein Weisheits-, sondern ein Erleuchtungs-Ergebnis." (S.20) - "Versenke dich in Gott. Wo der Philosoph die Augen aufreißt, schließe du sie." (S.51) - U.a. über: Die Philosophen des Altertums; Schöpfungsthesen; Intuition als Erkenntnismittel; Zahlenmystik; Vom Genie; Relativität; Selfmade Philosophy; Der Streit der Theologen; Von den Frömmlern; Sonder-Gemeinschaften; Secten; Von der Geheim-Wissenschaft; Götzendienst; Aberglaube; Astrologie; Vom Goldmachen; Von der Verjüngung; Welt-Untergang; Krieg u. Frieden; Völkerbund. - Etwas bestossen; Titel mit Besitzerstempel von H. Tränker; mit zahlreichen farbigen Anstreichungen u. dazu tls. Anmerkungen von ihm z.B. "Wort für Wort sind Gold dem Suchenden." (S.51), aber auch "Das ist glatter Unsinn." (S.64) Oder Religion der Zukunft "kann nur Pan-sophia sein!" (S.68).

 

574. Garve, Christian: Sammlung einiger Abhandlungen. Aus der Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste. Erstausg. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung, 1779. 470 S., 1 Bl., 8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

U.a. über: Betrachtung einiger Verschiedenheiten in den Werken der ältesten u. neuern Schriftsteller, besonders der Dichter; Vermischte Anmerkungen über Gellerts Moral, dessen Schriften überhaupt, u. Charakter [Christian Fürchtegott Gellert; 1715-1769 deutscher Moralphilosoph der Aufklärung]; Ueber den Einfluß einiger besondern Umstände auf die Bildung unserer Sprache u. Literatur. - Christian Garve (1742-1798) zählte in der Spätaufklärung neben Immanuel Kant u. Moses Mendelssohn zu den bekanntesten Philosophen Deutschlands. - Beschabt u. bestossen; Innendeckel mit ExLibris "Gustav Roethe"; Vorsatzblatt mit kl. Besitzervermerk; tlw. etwas fleckig; Anfangs vereinzelte Anstreichungen, sonst gut.

 

575. Grabowsky, Dr. Norbert: Inneres Leben, das höhere Leben, die höhere Liebe des Menschen. Ein Buch geistiger Neuerweckung für die Menschheit, zweite umgearbeitete Auflage von "Die Philosophie der Liebe". [ANGEB.:] Die Bestimmung und Vorbereitung des Menschen für das Leben nach dem Tode. Ein Handbuch praktischer Religion oder wahrer menschlicher Vervollkommnung ohne Grundlage konfessioneller Dogmen. 3. verb. Aufl. [ANGEB.:] Die männlich-weibliche Natur der Menschenseele. 2. umgearb. Aufl. [ANGEB.:] Der Weg zur Geistesvervollkommnung auf Grundlage der Emanzipation des Mannes vom Weibe. Zugleich ein unentbehrliches Handbuch für alle jene, die sich mit den Fragen der Emanzipation des Weibes vom Manne beschäftigen. Zweite Ausgabe von "Zukunftsreligion und Zukunftswissenschaft etc." [ANGEB.:] Geistige Liebe und das Wesen des geistigen Lebens enthüllt durch das Wesen der Liebe. Ein Reformbuch des Geites- und Liebeslebens der Menschheit. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage des Werkes: "Fluch des Menschentums ect." [ANGEB.:] Enthaltsamkeit und die ausserordentliche Bedeutung des sittlich-enthaltsamen Lebens für unser eigenes Wohl wie das der Allgemeinheit. 2. verb. u. verm. Aufl. Leipzig, Max Spohr, 1906, 1903, 1906, 1902, 1902, 1901. IV, 109, III S. / 80 S. / 54, IX S. / 84 S. / 63 S. / 54 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt.

Einband leicht bestossen u. berieben; wenige Anstreichungen u. Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

576. Güntert, Dr. Hermann: Der arische Weltkönig und Heiland. Bedeutungsgeschichtliche Untersuchungen zur indo-iranischen Religionsgeschichte und Altertumskunde. Erstausg. Halle (Saale), Verlag von Max Niemeyer, 1923. X, 439 S., mit 12 Textabb., Gr.-8°, Neueres Leinen mit goldgepr. Rücken, der O-Deckel mit eingebunden 

Hermann Güntert (1886-1948) Sprachwissenschaftler u. Religionshistoriker, vorliegend sein Hauptwerk. - Die Untersuchungen suchen "das Werden, allmähliche Wachsen und Wandeln einiger Begriffe und Vorstellungen auf sprachwissenschaftlicher Grundlage zu entwickeln, welche für die Religion und Ethik der Arier grundlegend gewesen sind und dann in den gewaltigen arischen Weltreligionen, in Buddhas und Zarathustras Lehre, ihre wichtige Rolle spielen." (Vorwort) - Hauptkapitel: Der arische Kriegsgott u. der Schützer des Staats u. Rechts; Der arische Priestergott; Varunas Aufstieg u. Sturz; Indische Heilbringer u. Mittler; Der arische Sagenkreis vom Gottmenschen; Der iranische Weltheiland u. Erlöser. - Mit Register. - Titel leicht stockfleckig; ein gutes Expl.

 

577. Hamilton, James: Der Ölberg und andere Betrachtungen über das Gebet. Von James Hamilton Prediger der schottischen Nationalkirche. Nach der 5. Auflage des englischen Originals. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1855. 224 S., 12°, O-Karton

(= Der Schatzgräber in christlichen Landen. Für Sammler alten und neuen Goldes von S. Ulmer. Zweiter Theil). - Einband leicht angestaubt u. mit Stempel von H. Tränker; tlw. leicht braunfleckig; mit etlichen Bleistift-Anstreichungen u. feinen Marginalien (wahrscheinlich von Tränker), sonst ein gutes Expl.

 

578. Heinrich, C. P.: Das Gesetz des Lebens im Geiste wahrer Religion und Einheit auf die wichtigsten Bibelworte gegründet. Ein Leitfaden zur klaren, naturgemäßen Erkenntnis des Worts Gottes, für denkende, suchende Christen und Freunde der göttlichen Offenbarung. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1855. 288 S., 12°, O-Karton

(= Der Schatzgräber in christlichen Landen. Für Sammler alten und neuen Goldes von S. Ulmer. Dritter Theil). - Die Schrift will versuchen, "die ewigen Wahrheiten festzuhalten, welche Natur und Bibel uns lehrt." (S.9) - Einband leicht angestaubt; tlw. leicht braunfleckig; unbeschnitten u. dadurch angerändert, sonst ein gutes Expl.

 

579. Held, Hans Ludwig: Das Gespenst des Golem. Eine Studie aus der hebräischen Mystik mit einem Exkurs über Das Wesen des Doppelgängers. Erstausg. München, Allgemeine Verlagsanstalt, 1927. 282 S., 2 Taf., 8°, O-Leinen

Ackermann V/819. - U.a. über: Die Erschaffung des Adam; Der Golem; Der Schem ha mephorasch; Von den Siegeln des Golem; Das Wesen des Doppelgängers. - Einband leicht fleckig; Rücken leicht verblasst; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

580. [Helmont, Franciscus Mercurius van]: Das Geheimnüß Der Schöpffung / Nach ihren sichtbaren und unsichbaren Wundern / aus dem Göttl. Magischen Central-Licht. Den Kindern der Weißheit gezeiget von Etlichen erleuchten Magis. Jetzo zur Vermehr. der Erkäntnüß Aus uhralten Manuscriptis Zum erstenmahl ans Licht gestellet. Dtsch. Erstausg. Amsterdam, bey Hinrich Betkio zu finden, 1701. 1 Bl., 405 S., mit zehn Holzstichen (5 halbseitige) im Text,  2 mehrfach gefalt. Taf. u. einem emblematischen Kupferstich [S.406], Kl.-8°, Späterer Pappband

Ferchl S.167 u. Roth-Scholtz, Biblioteca Chemica S.87 (beide ohne Verfasser), sonst in keiner der gängigen Bibliografien. - Theosophische Betrachtung über die ersten Kapitel der Genesis. Die 5 halbseitigen Holzschnitte zeigen Diagramme zum 2.-6. Schöpfungstag, die vier kleineren bilden Pentagramme u. ein Hexgramm mit hebräischen Buchstaben ab. - Franciscus Mercurius van Helmont (1614-1699), flämischer Universalgelehrter, Schriftsteller u. Diplomat. Sohn des Johan Baptista van Helmont. Er veröffentlichte 1648 unter dem Titel ‘Ortus Medicinae’ die Werke seines Vaters. Außer mit hermetischen, alchemischen u. medizinischen Arbeiten beschäftigte er sich vor allem mit der Kabbala. Zusammen mit Henry More bearbeitet u. übersetzte er kabbalistische Texte von Christian Knorr von Rosenroth. Seine Schrift ‘A Cabbalistical Dialogue’ (1677 in Latein publiziert, 1682 auf Englisch) steht in enger Beziehung zur Kabbala Denudata  von Knorr von Rosenroth u. verteidigte die kabbalistische Metaphysik. - Etwas bestossen; Innendeckel mit Anmerkung von Henrich Tränker*: "Grösste Seltenheit"; Vorsatz mit Stempeln von Tränker u. Robert Petroschka; Titel mit Besitzervermerk u. auf der Rückseite mit längerem Text von alter Hand; durchgehend gebräunt u. tlw. leicht fleckig; mit einigen Anstreichungen u. kl. Marginalien; die gefalt. Taf. leicht angeknickt u. tlw. hinterlegt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

581. [Hennings, Justus Christian]: Visionen vorzüglich neuerer und neuester Zeit philosophisch in ein Licht gestellt. Ein Pendant zu des Verfassers vorigen Schriften von Ahndungen, Visionen, Geistern und Geistersehern. Erstausg. Altenburg, In der Richterischen Buchhandlung, 1781. 22 Bll., 572 S., mit gest. Titelvignette, Kl.-8°, Etwas späterer Pappband mit Rückenschild u. Rotschnitt 

Ackermann I/467: "Selten"; Slg. du Prel 1172; Holzmann/B. IV, 10269. - Nachfolgeband zu "Von den Ahndungen und Visionen." (1777; vgl. Grässe S.110; Rosenthal 1329; Ackermann I/466 u. II/186), danach erschien noch: "Die Voraussehung u. Ahnung der Thiere" (1783; vgl. du Prel 1173). - Justus Christian Hennings (1731-1815) wurde 1765 Ordinarius der Moralphilosophie u. Politik in Frankfurt/Oder, wo er den Vorrang gegenüber Kant erhielt "Von nun an warf er sich hauptsächlich auf das Gebiet der Psychologie und zwar mit Vorliebe auf die dunklen Seiten derselben, wobei er sich allerdings das Verdienst erwarb, auf Grund eines überreichen Materiales mittelst rationalistischer Erklärung den Kampf gegen Aberglauben und Vorurtheile aufzunehmen, aber daneben doch in theologischer Befangenheit z.B. von übernatürlichen Träumen spricht oder sogar z.B. die Auferstehung der Leiber zu erklären und zu begründen sucht." (ADB XI, 781). - Etwas berieben u. bestossen; leicht gebräunt u. tlw. schwach fleckig, sonst ein sehr gutes Expl.

 

582. [Hennings, Justus Christian]: Von den Ahndungen und Visionen. [Erster und] Zweyter Theil [kmpl.]. Zweyter Theil, der die Voraussehungen und Ahnungen der Thiere enthält, herausgegeben von Justus Christian Hennings, Hofrath und Professor in Jena. Erstausg. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung, 1777, 1783. 8 Bll., 496 S. / 4 Bll.,  472 S.; beide mit gest. Titelvignette 8°, Zwei unterschiedliche Pappbände d. Zt. mit Rückenschildern (1x handschrftl.) 

Grässe S.110; Rosenthal 1329; Ackermann I/466 u. II/186: "Selten. Darin: Widerlegung des Gassner und Paris. Ahnungen im Traume, Träume der Nachwandler usw.". Zum 2. Tl. "Die Voraussehung u. Ahnung der Thiere" vgl. du Prel 1173. - Vom ersten Bd. gibt es bei gleichem Titelblatt eine Version mit 496 S. (vorliegend) u. eine mit 484 S. Inhaltlich scheinen beide identisch zu sein, aber das Druckbild ist gering abweichend u. die vorliegende Variante ist auf besserem Papier gedruckt. - Band 2 mit Register. - Einbände leicht bestossen u. tls. beschabt, bei Bd.2 leicht angeschmutzt; der 2.Bd. mit Aufkleber u. kl. Vermerken im Vorsatz, bis S.15 mit Wurmloch (kein Buchstabenverlust), vereinzelt leicht fleckig, 2x sauber hinterlegter Randeinriss, ein kl. Eckabriss; sonst gute Expl.

 

583. Hennings, Justus Christian (Hrsg.): Von den Träumen und Nachtwandlern. Herausgegeben von Justus Christian Hennings Hofr. und Prof. in Jena. Erstausg. Weimar, bey Carl Ludolf Hoffmanns sel. Wittwe und Erben, 1784. 12 Bll., 592 S., Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Ackermann II/187: "nicht bei Grässe, Bibl. mag. [...] gesucht". - Will sich physiologisch wie psychologisch dem Nachtwandeln widmen u. da der Autor die Nachtwandler als schlafend annimmt erklärt er zuvor auch die Lehre der Träume. - Etwas berieben; Rücken angerissen (durch Fadenbindung aber fest); Innendeckel hinten mit kl. Stempel; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

584. [Hennings, Justus Christian]: Von Geistern und Geistersehern. Herausgegeben vom Verfasser der Abhandlung von den Ahndungen und Visionen. Erstausg. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung, 1780. 12 Bll., 844 S., 12 Bll., mit gest. Titelvignette u. 3 Textholzschnitten (S.169, 213 u. 220), 8°, Pappband d. Zt.

Slg. du Prel 1174. Sonst in keiner der gängigen Bibliographien. - U.a. über: Anhauchen, der Gespenster, was es bewirke; Asmodi, ob es der Teufel sey; Bergmännchen; Chymische Bearbeitungen verursachen fürchterl. Erscheinungen; Dunkle Empfindungen, werden geleugnet; Elementargeister; Fliegen in deren Gestalt sollen Teufel erscheinen; Geister, sechs Ordnungen derselben; Goetia, ein Teil der Magie; Kobolde; Lemures, Paracelsus Meynung von ihnen; Missethäter, ob deren Seelen Gespenster; Satansengel; Spucken ob es vom einem Astralgeiste komme; Vampyren; Wehrwolf. - Einband etwas fleckig, berieben u. leicht bestossen; Rücken mit handschrftl. Vermerken u. kl. Standortnr.; Innendeckel mit Besitzervermerken; Vorsatz mit kl. Signatur; tlw. leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

585. Hölker, Dr. Johannes: Über Gott und die Welt. Eine populär-philosophische Darstellung einer auf erkenntniskritischer Grundlage aufgebauten Weltanschauung für denkende Leser jeden Standes insbesondere für Studierende aller Fakultäten. Leipzig, Buchhandlung von Gustav Fock, 1901. 2 Bll., 104 S., Gr.-8°, O-Karton

U.a. über Lichtempfindungen; Raumanschauung; Kritik des Kant’schen Aprioritätsbegriffes; Materialismus u. Spiritualismus; Der Wille in den Dingen; Über Gott. - Einband mit stärkeren Randläsuren (tls. hinterlegt) u. am Rücken mit Fehlstellen; Titel gestempelt; wenige S. gering fleckig; einige angeknickte Ecken, sonst gut. - Selten.

 

586. Hufeland, Gottlieb: Lehrsätze des Naturrechts und der damit verbundenen Wissenschaften zu Vorlesungen von Gottlieb Hufeland. 2. gänzl. umgearb. Aufl. Jena, bey Christ. Heinr. Cuno’s Erben, 1795. 1 Bl., X, 400 S., 14 Bll. (Register), 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild u. Farbschnitt 

Hufeland hatte 1785 bereits einen "Versuch über den Grundsatz des Naturrechts" veröffentlicht, vorliegendes Werk erschien erstmals 1790. - U.a. über: Nutzen, Geschichte, Literatur des Naturrechts; Absolutes u. ursprüngliches Naturrecht; Verletzung u. Schutz der Rechte, Mittel dafür; Hypothetisches Naturrecht; Einführung des Eigenthums; Verträge; Gesellschaft u. Familie; Gründung des absoluten Staatsrechts; Staatsgewalt nach Abtheilungen, Mitteln, Zwecken; Allg. Bürgerrrecht; Allg. Völkerrecht. - Gottlieb Hufeland (1760-1817), Rechtswissenschaftler, Prof. in Jena, Würzburg u. Landshut; 1806-1812 Bürgermeister von Danzig. Hufeland war einer der Ersten, die den Begriff Volkswirtschaftslehre benutzten. In Jena durch die "Allgemeine Literatur-Zeitung" u.a. eng bekannt mit Friedrich Justin Bertuch u. Christoph Martin; Friedrich Schiller beschrieb er als „ein still denkender Geist voll Salz und tiefer Forschung“ (nach Wikipedia). - Einband ist beschabt; Aussengelenk oberflächlich leicht beschädigt; Vorsatz mit Besitzerstempel von H. Tränker; Inhaltsverzeichnis mit einigen Anstreichungen; Seiten tls. etwas gebräunt oder braunfleckig, sonst gutes Expl.

 

587. Huter, Carl: Liebe, Ehe, Familie und Gesellschaft der Zukunft nach dem natürlichen Sittengesetz, den unterschiedlichen Triebanlagen und den freien Lieberechten der verschiedenen Personen und Geschlechter, nach der harmonischen Gemeinschaft und nach der Rangordnung der Geister auf Grund der neuen Naturell- und Charaktertypenlehre. Die neue Ethik und Sittenreform. Schwaig bei Nürnberg, Verlag für Carl Huters psycho-physiognomische Werke von Am[andus] Kupfer, [1923]. 175 S., mit 1 Taf. (Huter) u. einigen Textabb., Gr.-8°, O-Karton

Auf den Geschlechtstrieb "will ich bauen meine Hoffnung und meinen Glauben an die Liebe, die ohne Ende ist. Aus ihm will ich schaffen die Gemeinschaft der Heiligen." (Leitwort) - "Prostitution und Liebessünden zerfressen am Marke der Völker Gesundheit und Wohlstand und Lebensglück. Wie das alles anders und besser werden kann durch eine freiere, natürlichere aber auch gewissensstrengere Liebeskultur, das gibt Carl Huter durch seine Reformvorschläge für das Liebes, Ehe- und Familienleben der Zukunft bekannt." (Verlagswerbung in einem anderen Buch) - Carl Huter (1861-1912) entwickelte nach eigener "unheilbarer" Krankheit eine Lehre aus Physiognomik u. Phrenologie, die sogenannte Psychophysiognomik. Er bezieht sich dabei, wie die völkischen Ariosophen, auch auf die Schädellehre des Dr. Franz Joseph Gall (1758-1828). 1896 eröffnete er in Detmold eine eigene Kuranstalt. Sein Werk wurde nach seinem Tode von August Amandus Kupfer weiter geführt. - Einband min. fleckig; ein gutes Expl. - Beiliegend etwas Verlagswerbung vom Carl-Huter-Verlag von 1976.

 

588. Huter, Carl und Amandus Kupfer [Hrsg.]: Typus des Halbentarteten Intriganten-Typus. Erstmalige, ausführliche Bekanntgabe der letzten Entdeckung Carl Huters. Erstausg. Schwaig bei Nürnberg, Verlag der Original-Huterwerke, [1930]. 40 S., mit Abb. u. Fotos im Text., Gr.-8°, O-Karton 

Einband u. Titel leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. der seltensten Huter Veröffentlichung.

 

589. Huter, C[arl] H[einrich] (Hrsg.): Neues Deutschland. 3. Jhg. 1933, Nr. 8 bis 18 [von 24]. Aktuelle Zeitung für Fortschritt und Kultur. Erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Dresden-W.H., "Neues Deutschland", 1933. Jew. 12 S., mit Abb., ca. 45x32cm, Gefaltet (Zeitung)

Aus dem Inhalt: Europas Umsturz 1933? Wird Europa nationalsozialistisch?; Die Todessterne des Versailler Vertrages; Berger: Der Stern der Kleopatra. Ein Roman aus dem alten Rom u. aus Aegypten (in Fortsetzungen); Ernst Tiede: Ist das Hakenkreuz ein Gottessiegel?; Charakter u. Handschrift des Kronprinzen Wilhelm; G. Sellnick: Atlantidische Luftfahrzeuge vor 10.000 Jahren, Moderne Luftfahrzeug-Amphibien, Die Technokratische Luftfahrt-Großstadt; Rudolf Schneider: Adolf Hitler, der Künder des neuen Zeitalters; Kriegs- oder Friedenswende 1933?; Christian Danker: Lebenssinn u. Lebenszweck veranschaulicht durch die moderne Schädelformlehre (Fortsetzungen); Weltwende durch Adolf Hitler?; C.H. Huter u. sein Werk; Charakter u. Handschrift des Reichswehrministers General Werner v. Blomberg; Die Extern-Steine u. die Dolmen im allgemeinen als Zeugen aus der Urgeschichte der Arier; G. Sellnick: Die Heilige Urschrift der Runen, ein vergessenes Vermächtnis des "Goldenen Atlantis" aus der Menschheit Hoch-Zeit-Tagen; Stand der Tod des berühmten Hellsehers Hanussen in den Sternen u. in seinen Handlinien?; Mussolini, der Schmied des 2. Rom; E. Berger: Der Nibelungen Not u. Tod; Adolf Hitler: Der Schöpfer u. Führer des Dritten Reiches; Georg Lomer: Beweise für das Sternenweistum der Ahnen. - Zeitungen mit entsprechenden Gebrauchsspuren: alle mit deutlichen Randläsuren u. alle Faltkanten beschädigt oder gar durchtrennt. - Selten.

 

590. Jones, Sir William: Hindu Gesetzbuch oder Menu’s Verordnungen nach Cullucas Erläuterung, ein Inbegriff des Indischen Systems religiöser und bürgerlicher Pflichten. Aus der Sanscrit-Sprache wörtlich ins Englische übersetzt von Sir William Jones, und verteutschet nach der Callcuttischen Ausgabe, und mit einem Glossar und Anmerkungen begleitet von Joh. Christ. Hüttner. Dtsch. Erstausg. Weimar, im Verlage des Industrie-Comptoirs, 1797. XLVIII, 528 S., 8°, Pappband d. Zt.

Das Gesetzbuch des Manu oder "Manusmriti" ist eine Abhandlung, in der die sozialen Pflichten niedergelegt sind. Beschrieben werden die vier Lebensstadien: Brahmacarin (Schüler), Grihastha (Haushalter), Vanaprastha (in die Waldeinsamkeit Gehender) u. Samnyasin (Die Welt Aufgebender), die mit eigenen Verpflichtungen verbunden sind. Die Manusmriti behandelt auch die Samskaras (Sakramente), das Veda-Studium, die Heirat, die täglichen Zeremonien, die Shraddhas (Riten), erlaubte u. verbotene Speisen, rituelle Reinheit u. Unreinheit, die Pflichten des Königs. Es ist damit die wichtigste Textquelle des alten Indiens zum Kastensystem. Bezeichnender Weise überträgt Lanz-Liebenfels diese Inhalte auch auf seine Rassenideologie (vgl. Ostara 22/23). - Berieben u. etwas bestossen; Rücken beschabt; Vorsatz mit einem H. Tränker-Stempel; papierbedingt gebräunt u. tlw. geringfügig fleckig; mit wenigen Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

591. Jürgens, Heinrich (Übers.): Geistige Gespräche der ersten Jünger Ramakrishnas. Übersetzt und bearbeitet von Heinrich Jürgens. Vervielfältigtes Typoskript. o.O., Selbstverlag, [ca. 1958]. 309 S., 8°, Einfacher O-Karton (Klebebindung mit Geweberücken)  

"Dieser Band Teilt zum ersten Mal in Buchform die Worte mit, die von diesen großen Seelen an eine ergebene Gruppe von Schülern und Bewunderern gerichtet wurden [...] Advahita Ashrama, Mai 1936." (Vorwort) Erschien offenbar nie als Verlagsausgabe. Heinrich Jürgens (1880-1966) war ein bekannter Yoga-Schriftsteller u. Neugeist-Mitarbeiter. - Etwas leseschief, papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

592. Kayser, Hans: Der hörende Mensch. Elemente eines akustischen Weltbildes. Erstausg. Berlin, Verlag Lambert Schneider, [1930]. 368 S. mit Textfig. u. Taf., 1 Bl., 8 tlw. eingefalt. Taf., 4 Bll. (Register), Gr.-8°, O-Halbleinen mit Rückenschild    

"Es geht […] um die Gesamtkonzeption einer wahrhaft humanen Wissenschaft, an deren ganzheitlicher Betrachtungsweise nicht nur der Intellekt, sondern auch Empfindung und Wertgefühl beteiligt sind.“ (Aus dem Vorwort). Kaysers grundlegendes Werk über die Harmonik ist ein wichtiger Beitrag zu einer Neuorientierung des menschlichen Denkens. - Hans Kayser (1891-1964), deutscher Kunst- u. Musiktheoretiker sowie Begründer der modernen harmonikalen Grundlagenforschung. - Leicht berieben u. mit einer Kratzspur; Rückenschild mit Fehlstelle; Innendeckel mit Besitzervermerk; Vorsatz mit ExLibris "Kawwana" (d.i. Thorwald Dethlefsen, 1946-2010, Psychologe u. Astrologe; Hypnose-Experimente führten ihn zur Entwicklung der Reinkarnationstherapie. Seine Kawwana-Kirche orientierte sich auch an den Lehren des Esoterikers Oskar Rudolf Schlag), sonst ein gutes Expl.

 

593. Kayser, Hans: Grundriss eines Systems der harmonikalen Wertformen. Erstausg. Zürich u. Leipzig, Max Niehans Verlag, 1938. 335 S., 29 tlw. eingefalt. Taf., 1 Bl., Gr.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag 

U.a. über: Das Urphänomen der Tonzahl; Die Theoreme der Tonzahl; Die Theoreme der Tonzahlreihe; Die Theoreme der Tonzahlgruppe; Die Harmonikalen Wertformen. - Umschlag fleckig u. stärker angerissen; Einbandränder leicht geblichen; Titel mit Signatur ("Wally Baumgartner"), sonst ein gutes Expl.

 

594. Kayser, Hans: Harmonia Plantarum. Erstausg. Basel, Benno Schwabe & Co., 1943. 324 S., 1 Bl., mit 105 Abb. u. 11 Taf. (auf Kunstdruckpapier), Gr.-8°, O-Leinen mit                         O-Umschlag  195,00 €

U.a. über: Die Form der Pflanze; Die Funktion der Pflanze; Harmonikale Wertformen der Pflanze; Vom Wesen der Pflanze. - Mit Register. - Umschlag fleckig u. mit Randläsuren, sonst ein gutes Expl.

 

595. Keller, Dr. Joseph Anton: Hundert Höllen-Geschichten. Nach den besten Quellen gesammelt und herausgegeben. Mit einem Stahlstiche. Erstausg. Mainz, Verlag von Franz Kirchheim, 1889. XII, 210 S., 1 Bl., mit gest. Frontispiz, Kl.-8°, Leinen d. Zt. mit  Rückentext 

Enthält Berichte über die "Hölle", zunächst aus der Bibel, dann "Bestätigung der Hölle durch Verstorbene", über die Qualen der Verdammten, Visionen der Heiligen über die Hölle u.v.a. mehr. Der Anhang über eine Teufels-Austreibung. - Einband etwas angeschmutzt; Vorsatz mit Ausschnitt; papierbedingt leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

596. Kent, J[ames] T[yler]: Sexual Neuroses. 1st edition. St. Louis, Maynard & Tedford, 1879. 144 p., 8°, Gilt Cloth of the time

E. g. about: Sodomy, Onanism, Masturbation, Nymphomania, Satyriasis, Spermatorrhoea, Dilation of the anus, Anal plug, Impotence, Aspermatism. - "In presenting this little monograph to the profession, I have no apologies to offer. My only hope is, that the subject may be as seriously considered as it deserves." (Preface) The first book of Dr. James Tyler Kent (1849-1916), who is well known as an important homoeopath. - Cover is knocked, little rubbed and slightly spotted; owner’s note; paper is little browned and the last endpaper folded, otherwise a good copy. - Scarce!

 

597. Kirfel, Dr. W[illibald]: Die Kosmographie der Inder nach den Quellen dargestellt. Mit 18 Tafeln. Erstausg. Bonn u. Leipzig, Kurt Schroeder, 1920. VIII, 401 S., 18 Taf., 4° (298x240mm), Neues Leinen mit Rückenschild

Willibald Kirfel (1885-1964) deutscher Indologe, der bedeutende Beiträge zur Erforschung der Puranas u. der indischen Kosmografie leistete. Er studierte von 1904 bis 1908 Indologie in Bonn u. arbeitete zunächst als Bibliothekar an der Universitätsbibliothek, bevor er als ordentlicher Professor den Lehrstuhl seines Lehrers Hermann Jakobi an der Universität Bonn übernahm. Das vorliegende Werk war seine Habilitationsschrift. - Deckel des O-Kartons mit eingebunden (dieser gebräunt u. am Rand hinterlegt); tlw. papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

598. Kuhn, Adalbert: Mythologische Studien. Erster Band: Die Herabkunft des  Feuers und des Göttertranks. Ein Beitrag zur vergleichenden Mythologie der Indogermanen. 2. verm. Abdr. Gütersloh, Verlag von C. Bertelsmann, 1886. IV, 240 S., 8°, O-Karton

Die Erstausg. erschien 1859. Bis auf Eigennamen u. Satzanfänge schreibt der Indogermanist u. Mythologe Kuhn alles klein; er will hier einen "gemeinsamen Mythenkreis besprechen, nämlich den von der herabholung des feuers vom himmel, an den sich dann der an ihn sich eng anschliessende von der herabführung des göttertranks, der himmlisches feuer in der sterblichen seele entflammt und darum unsterblichkeit verleiht, anreihen soll." - Franz Felix Adalbert Kuhn (1812-1881) gilt als Begründer der "linguistischen Paläontologie" u. der vergleichenden Mythologie (vgl. Goodland S.338). - Rücken  mit kl. Fehlstelle u. sauber mit Pergamentpapier verstärkt; Deckel, Titel u. mehrere Innenseiten gestempelt "Bibliothek Dr. Gustav de Martin"; unbeschnitten u. überwiegend unaufgeschnitten (dadurch leicht angerändert), sonst ein gutes Expl.

 

599. Lassenius, Johannes: Johann. Lassenii, Arcana Politico-Atheistica Oder Politische Geheimnüß / Vieler Hin und wieder heutiges Tages einreissenden unartigen Atheisten, In einigen Gesprächen entdecket und entworffen. o.O., o.V., 1696. 282 S., 12°,  Interimskarton 

Polemik des lutherischen Theologen Johannes Lassenius (1636-1692) gegen die Jesuiten. - "Der dänische Hofprediger Lassenius ein geborner Preuße, dessen Vater, ehe er Priester Schauspieler gewesen, schilt in seinen Arcana Politica Atheistica 1672, auf die Welt, die an der ‘Geschichte des Herrn Pickelhäring, Jan Trompeters Geist, St. Nicolaus-Gift und andern dergleichen herrlichen Operibus’ Gefallen finde, auf die ‘Komödianten, Gaukel- und Taschenspieler, Quacksalber, Zahnbrecher, Glückstöpfer und dergleichen Geschmeiß und Gesind’." (Neue preußische Provinzial-Blätter 1850, Bd.10, S.442). - Einband angeknickt, mit Randläsuren u. Stempel von H. Tränker; Innendeckel mit ExLibris des Schriftstellers Fritz Mauthner (1849-1923, dessen historische Arbeiten zur Ideengeschichte atheistischen u. ketzerischen Denkens durch seine Gelehrsamkeit bestechen); letztes (weisses) Blatt ebenfalls mit Tränker-Stempel, sonst ein gutes Expl.

 

600. Lüken, Heinrich: Die Traditionen des Menschengeschlechts oder die Uroffenbarung Gottes unter den Heiden. Erstausg. Münster, In der Aschdorff’schen Buchhandlung, 1856. XII, 483 S., 8°, Priv. Leinen mit goldgepr. Rückentext 

Der kath. Theologe Heinrich Lüken (1815-1882) "hat mehrere religionsgeschichtliche Schriften apologetischer Tendenz verfaßt, in welchen mit großer Belesenheit, aber ohne die nöthige Kritik viel interessantes Material zusammengetragen und nicht ohne Geschick verarbeitet ist." (ADB, Bd.19, S.632) - Zum vorliegenden Titel Caillet 6849 (franz. Übersetzung von 1862): "Très bon ouvrage sur ces matières abstraites, où la Kabbale occupe une large part."; Lechler Katalog 22, 985. - Lüken beschäftigt sich u.a. in diesem Werk mit den "heidnischen" Vorstellungen von Sintflut, Sündenfall, Himmel, Hölle, Geisterlehre, Dämonen, Unsterblichkeit u. Weltende. Mit Hilfe kabbalistischer Lehren sucht er das gemeinsame Wissen aller Kulturen im Bezug auf religiöse u. okkulte Fragen zu ergründen. U.a. über: Übereinstimmung heidnischer Lehren mit der Offenbarung u. Glaube der Heiden an eine Uroffenbarung; Ursprünglicher Monotheismus aller Völker; Schöpfung der Welt; Gegensatz der heidnischen u. christlichen Anschauung über die Entstehung der Welt; Theogonie u. Kosmogonie der Heiden; Das Chaos u. das Urwasser; Die mythische Vervielfachung des ersten Menschen; Das Paradies als Weltenberg u. selige Insel; Herrschaft der Dämonen; Entstehung von Zauberei u. Abgötterei; Henoch; Tubalkain; Das hohe Alter der ersten Menschen u. Riesen; Die versch. Gestaltungen der Süntflutsagen bei den Heiden; Der Süntflutberg u. die heiligen Berge; Das Datum der Süntflut u. die Zeitrechnungen der Völker; Die vorgeblichen alten astronomischen Beobachtungen der Völker; Die Hoffnungen der Völker auf einen Weltenerlöser; Das Weltende; Die Geisterlehre der Heiden u. die Engel; Die Elementargeister u. die Naturgottheiten; Die Dämonen oder gute u. böse Engel. - Etwas berieben; Rücken geblichen u. min. aufgerieben; Ecken leicht bestossen; Innendeckel mit Signatur; durchgehend gebräunt (tls. stärker) u. tlw. braunfleckig, sonst gutes Expl.

 

601. Maschenbauer, Joh. Andreas Erdmann: Der aus dem Reiche der Wissenschaften wohlversuchte Referendarius. I. bis IV. Theil [von 12]. Oder auserlesene Sammlungen von allerhand wichtigen Abhandlungen, Schriften und Versuchen aus der Naturlehre, Arzeneiwissenschafft, natürlichen Theologie und Rechtsgelehrsamkeit, Politic, Haushaltungskunst [...] welches in einer beliebten Kürze samt denen Gelehrten Sachen des hiesigen Intelligenzwesens [...] sorgfältigst zusammengetragen und verlegt worden von Joh. Andreas Maschenbauer. 1. Aufl. Augsburg, gedruckt mit des Verfassers Schriften, 1750, 1750, 1751, 1752. (I) 7 Bll., mit gest. Frontispiz, 342 S., mit 6 Taf. u. Textabb (Holzschnitte u. Kupfer) / (II) 3 Bll., mit gest. Frontispiz, 344 S., mit 11 Taf. (eine gefaltet) u. Textabb.,  6 Bll. // (III) 3 Bll., 308 S., mit 3 (2 mehrfach gefalt.) Kupfertaf. u. Textabb. / (IV) 1 Bl., 336 S., mit 3 Kupfertaf. (2 mehrfach gefalt.) u. 1 Textholzschnitt; 4 Bll., Gr.-8°, Halbpergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext u. Leder d. Zt. mit Rückenschild u. 5 Bünden (2 Bde.)  

VD18 90278585; Hayn-Gotendorf IV, 430; Ackermann V/865 (nur Teil 1 u. 2): "Höchst vielseitiges u. kurioses Werk, das alle damals interessanten Fragen behandelt. Aus der Fülle des gebotenen seien folgende Titel erwähnt: Von Geistern u. Gespenstern. Magie u. Zauberei. Aleraunwurzeln. Calendermacher. Vampire. Hexerei. Träume. Tabakschnupfen. Duelliren. Ursprung des Hörnertragens. Vom Brandewein verursachte Todesfälle. Würckungen der Musik. Ob man die Juden mit gutem Gewissen vertreiben könne etc. etc." - J.A.E. Maschenbauer (1719-1773), Augsburger Verleger u. Gründer des Wochenblatts "Augsburgischer Intelligenz-Zettel", ein Periodikum das bis 1768 erschien. Die vorliegenden Bde. enthalten u.a. auch Beiträge aus dieser volksaufklärerischen Zeitung. - Vorliegend die ersten 4 Teile in 2 unterschiedlichen Bänden. (I/II) Berieben, leicht bestossen u. fleckig; Vorsätze leicht fleckig; durchgehend etwas braunfleckig (tlw. auch mit stärkeren Fleckspuren), sonst ein gutes Expl. (III/IV) Leicht berieben u. bestossen; Kapitale mit kl. Fehlstellen; Innendeckel mit montiertem Besitzervermerk "Herrn Grafen Karl Arco Gottschdorf" (das Adelsgeschlecht Arco stammt ursprünglich aus dem Fürstbistum Trient im heutigen Trentino-Südtirol, Zweige der um 1700 nach Bayern gelangten Linie bestehen bis heute); tlw. etwas braunfleckig, sonst gute Expl.

 

602. Mettrie, [Julien Offray] de la: Das höchste Gut oder des Herrn de la Mettrie Philosophische Gedanken über die Glückseligkeit. Aus dem Französischen übersetzt. Frankfurth u. Leipzig, 1751. 1 Bl., 157 S., 8°, Einband d. Zt. mit papierbezogenen Holzdeckeln

Julien Offray de La Mettrie (1709-1751), Arzt u. Philosoph, der v.a. für sein "L’homme machine" (1748; dt.: "Der Mensch als Maschine") in die Philosophiegeschichte eingegangen ist. Für sein konsequent materialistisches Menschenbild galt er als enfant terrible der Aufklärung. Er selbst betrachtete das im Original nur einige Monate später erschienene vorliegende Werk ("Discours sur le bonheur ou Anti-Sénèque", "Anti-Seneca") als sein eigentliches Hauptwerk. Zur Wirkgeschichte siehe auch helmut-dressler:de/HD_LaMettrie_Agnos:pdf oder lametrie:de. - Einband stark beschädigt; Rückendeckel fast lose; Buchblock ist in sich aber fest; Titel mit Stempel von H. Tränker; durchgehend mehrere kl. Wurmlöcher; etliche Anstreichungen von alter Hand; Seiten leicht gebräunt u. ca. 10 Blatt mit tolerierbarem Feuchtigkeitsrand, sonst gut. - Selten! (Zustand im Preis berücksichtigt).

 

603. Mirsky, Eugen: Okkulte Kunst 1 [= alles erschienene]. Erstausg. Prag, B. Koci,  1924. 32 S., mit zahlreichen, überwiegend blattgroßen Silhouetten, 4°, Illus.  O-Karton 

Über die Scherenschnitte des Künstlers u. Mediums Eugen Mirsky. "Aus der in langjähriger Beobachtung gewonnenen Fülle der Phänomene okkulter Natur will dieser Verlag nur einen Zweig des Übersinnlichen berühren, den der intellektuellen Kundgebungen aus dem Geisterreiche. Namentlich sollen durch gute Reproduktionen graphischer Blätter ‘okkulte Muster’ gezeigt werden, Offenbarungen weltentrückter Gewalten [...] Die in diesem Werkchen vereinigten Arbeiten werden vielen völlig Neues bieten. Sie sind wiederholt auf Ausstellungen zu sehen gewesen und waren zwar auch schon in bedeutenden Kunstblättern, wie ‘The International Studio’ New York, reproduziert, doch nicht in dieser Vollendung und in so reicher Anzahl. Sie sind in einem Zuge entstanden, ohne jede Vorzeichnung in freier Luft geschnitten nach Angabe eines Geistertischchens durch Ogruk, einen Jäger aus Vorderindien, aus dem Stande der Bürger, der im Kaukasus jagte." (S.5ff.) - Mirsky schrieb auch den phantastischen Roman "Die seltsame Straße" (Radolfzell a.B., Heim. Verlag 1923, 79 S.), welcher sich nur in der Sekundärliteratur nachweisen lässt (siehe E. Zarncke u. W. Vesper, Hrsg.: Die Neue Literatur, Band 25, E. Avenarius 1924: "Variationen über ein E.T.A. Hoffmannsches Thema. Oder besser: Illustrationen zu Hoffmannschen Phantasien"). Dieser verschollene Titel befindet sich in keinem Bibliotheksbestand der Welt. - Etwas lichtrandig u. angestaubt; Rückendeckel mit ergänzter Fehlstelle; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Eine Rarität.

 

604. [Molitor, Franz Joseph]: Philosophie der Geschichte oder über die Tradition. [Erster und] Zweiter Theil. Erstausg. Frankfurt am Main, Verlag der Hermannschen Buchhandlung, 1827, 1834. VI, 455 S. / VIII, [4], 261 S., 1 Bl., 8°, Marmoriertes Halbleinen d. Zt. (beide zus. in einem Bd.)

"Philosophie der Geschichte oder über die Tradition in dem alten Bunde und ihre Beziehung zur Kirche des neuen Bundes. Mit vorzüglicher Rücksicht auf die Kabbalah." - Ursprünglich nur als Einzelband geplant, sind bis 1853 insgesamt 4 Teile erschienen (geplant waren 5). - Über die jüdische Tradition sowie Erkenntnis u. Offenbarung der Gottheit, mit Bezugnahme auf die Kabbala. Franz Joseph Molitor (1779-1860), philosophisch-historischer u. mystisch-kabbalistischer Schriftsteller u. aktiver Freimaurer (stiftete in Frankfurt eine Loge). "Sein Bemühen war es, Kabbala und Christentum in wechselseitige Verbindung zu setzen und beide auf einer neuen höheren Stufe zu vereinen" (Wikipedia). - Rücken verblasst; Vorsatz mit Besitzerstempel von H. Tränker; Titel mit Stempel u. Vermerk von Robert Petroschka; ca. 70 S. mit Anstreichungen (überwiegend am Rand u. fast nur Bleistift); tls. braunfleckig, sonst gutes Expl. - Recht seltene EA.

 

605. [Molitor, Franz Joseph]: Philosophie der Geschichte oder über die Tradition. Erster, Dritter und Vierter Theil (1. Abtheilung) [= 3 von 4 Teilen]. Bd.1 in 2. neu bearb. u. verm. Aufl., die anderen Erstausg. Münster, in der Theissing’schen Buchhandlung, 1857, 1839, 1853.  VIII, [2], 752 S. / VIII, [4], 716 S., 1 Bl. / VIII, [4], 433 S. (nicht kmpl.), 8°, Marmorierte Pappbände d. Zt. mit goldgepr. Rücken (3 Bde.)

Nicht bei Wolfstieg, obwohl in dieser 2. Aufl. auch die Freimaurerei erwähnt wird ("Ueber die Maurerei und die Zünfte", Anhang Bd.1). - U.a. über die jüdische Tradition, die Offenbarung Gottes, die Lehre von der Unreinheit, christliche Philosophie; oft mit Bezugnahme auf die Kabbala; im letzten Bd. auch ein umfassenderes Kapitel zur Bedeutung der Kabbala für das Christentum. - Einbände berieben; Vorsatz jew. mit Besitzerstempel von H. Tränker; Titel jew. mit Stempel u. Vermerk von Robert Petroschka; unterschiedlich braunfleckig; in Bd.4 fehlen S.241-256 (offenbar wurde eine Lage "vergessen"), sonst gute Expl.

 

606. Moll, Albert: Das nervöse Weib. 2. Aufl. Berlin, F. Fontane & Co., 1898. 2 Bll., 226 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

Inhalt: Beschreibung von Typen weiblicher Nervosität; Wesen u. Bedeutung der weiblichen Nervosität; Über die Ursachen; Körperliche Symptome; Seelische Symptome; Verhütung u. Behandlung der weiblichen Nervosität. - Dr. Albert Moll (1862-1939), deutscher Arzt, Psychiater u. Sexualwissenschaftler. Zusammen mit seinen Kontrahenten Iwan Bloch u. Magnus Hirschfeld gilt er als einer der Begründer der modernen Sexualwissenschaft (vgl. Hergemöller "Mann für Mann"). Er war einer der ersten Wissenschaftler, die sich mit der Hypnose beschäftigten. Darüber hinaus betrieb er die Entlarvung von Spiritisten u. Okkultisten. 1897 veröffentlichte er seine Untersuchungen über die Libido Sexualis, welche die späteren Arbeiten von Freud deutlich beeinflussten. Freud dagegen bezichtigte Moll des Plagiats, so dass sie später persönlich verfeindet waren. Der 1902 erschienene Aufsatz "Wie erkennen und verständigen sich Homosexuelle untereinander?" zeugt von Insiderwissen. Obwohl Moll dem NS-Staat mit offener Sympathie begegnete, verlor er 1933 seine ärztliche Approbation. Am 23. Sept. 1939 starb er verarmt in seiner Berliner Wohnung; es war derselbe Tag, an dem Sigmund Freud in London verstarb. - Einband leicht angeschmutzt; Rücken etwas beschädigt; Rückendeckelgeknickt; Besitzervermerk; erstes Blatt u. Titel etwas knittrig; unbeschnitten u. tls. unsauber aufgeschnitten, sonst gut.

 

607. Müller, Hans Albert: Das Buch vom Buddha des Westens. Das unsterbliche Wort. Lehrreden und Mysterien des Buddha HAM. Kommentare der triosophischen Weltanschauung. Mit 1 Farbdruckphoto, 9 Kunstdruck, 5 Systemtafeln und 99 Zeichnungen. Bildwerke, Zeichnungen und Buchschmuck von Br. I. L. Kurwenal. Erstausg. Hamburg, Berlin u. Triest, Verlag des Ordens der Weltvollendung, 1930. 223 S., mit vielen Textabb. u. 10 Taf., Gr.-8°, Priv. Halbleinen

Ein seltsames Werk: "Man beachte aber, dass ich im Grunde weder ein sogenannter Buddha, noch ein Christus, weder ein Prophet, noch ein Erlöser, sondern ausschliesslich Ham [H.ans A.lbert M.üller] bin, ein Name, welcher ein neues religiöses Vollkommenheitsprinzip anzeigt [...] ich bin erwacht, ich bin weltvollendet, ich bin ich." - Das erste Buch: Wesen und Werk des westlichen Buddha: "Wenn der östliche Buddha für die Art und Weise, wie er zu seinem Sieg gekommen ist, dieses Wort angegeben hat: Loslassen. Immer wieder loslassen! Auch endlich das Loslassen losgelassen! So könnte der westliche Buddha das Umgekehrte angeben: Festhalten!" - Das zweite Buch: Die Mysterien des Ham: "Das wichtigste geistige Gebot unserer Zeit also muss sein und bleiben: die Schöpfung einer ureigenen europäischen, arischen Religion und Rassensymbolik [...] Schon sind viele am Werk. Den treuen Arbeitern für diese heilige Sache: v. List, Dr. Lomer, Frank Glahn, E. Thiede [Ernst Tiede] gedenke ich auch hier in verehrender Freude." - "Im Tibetanischen heisst Mel-Ha, der Herr der Flammen. Er soll der Künftige Buddha der neuen arischen Rasse sein. Lassen wir die Vokale des Geheimnamens weg [...] so erhalten wir wieder das Wort aller Worte [...] das ist Lham [...] Ich fordere alle arisch Denkenden auf, sich endlich auf diese arische Rassen-Esoterik zu besinnen." (S.128f.) - Für den Ort der arischen Bruderschaft aus Atlantis, "Die blauen Mönche" (S.133f) u. ihr Kloster, nennt der Autor die Berge des Westhimalaya (mit Karte, S.137), etwa dort, wo sich der Längengrad 83°10 mit dem 32° Breitengrad schneidet. - Die Tafeln von "Hermes Trismegistos", "Lao Tse", "Mahum Tah-Ta" u. "Das Haus der Mitte (Lagavana) der Blauen Mönche" wurden vom Verlag D. Rüggeberg in Franz Bardon’s Roman "Frabato" (Ausg. 1995 u. früher) abgedruckt u. mit diesem in Verbindung gebracht. In einem Internetforum wird verbreitet, dass dem "Orden der Weltvollendung" u.a. als Mitglieder angehörten: Franz Bardon, Wilhelm Reich, Abd-ru-shin, Dietrich Eckart, Karl Haushofer, Helena Blavatsky u. Aleister Crowley. - Einband berieben u. lichtrandig; Seiten etwas gebräunt u. tls. min. fleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

608. Nägelsbach, Carl Friedrich von und Georg Autenrieth (Bearb.): Carl Friedrich von Nägelsbach’s Homerische Theologie. Zweite Auflage, nach Auftrag des verewigten Verfassers bearbeitet von Georg Autenrieth. (2. Aufl.) Nürnberg, Geiger’sche Verlagsbuchhandlung, 1861. XXIV, [2], 424 S., 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild u. Farbschnitt 

Das Werk "hat zum Gegenstande das Wissen des homerischen Menschen von der Gottheit, und die Wirksamkeit, die Bethätigung dieses Wissens in Glauben und Leben, keineswegs aber die Geschichte der Gottheiten in der dichtenden Phantasie des Hellenenvolkes." Es will den "Inhalt, Umfang und Gehalt der homerischen Gotteserkenntnis darstellen [...] unsere Betrachtung fasst das allen Gottheiten gemeinsame numen divinum ins Auge." (S.XIV) - Hauptkapitel: Die Gottheit; Die Gliederung der Götterwelt. Der olympische Staat; Die Götter u. die Moira; Die Gotteserkenntniss u. Offenbarung; Die praktische Gotteserkenntniss; Die Sünde u. die Sühnung; Das Leben u. der Tod. - Mit Register. - Einband leicht angeschmutzt; an den Kanten beschabt u. die Ecken stärker bestossen; Vorsatz mit Notizen von 1903 u. mit Besitzerstempel von H. Tränker; wenige Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

609. Niedner, Theophilus Samuel: Warum hat unser hochgelobter Herr und Heiland, Jesus, der Christus, nicht geheirathet? Erschöpfend erörtert und mit merkwürdigen, darauf bezüglichen biblischen Weissagungen, Geheimnissen und Offenbarungen versehen durch Theophilus Samuel Niedner, weil. Hofprediger und Pastor in Hartstein. 2. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1866. 176 S., 12°, O-Karton 

Einband leicht angeknickt; Deckel mit Stempel von H. Tränker; tlw. gebräunt u. leicht fleckig; seltene Buntstift-Anstreichungen; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

610. Nork, F. [d.i. Selig Korn, später Friedrich Korn]: Vorschule der Hieroglyphik, oder Die Bildersprache der Alten. Ein Hülfsbuch beim Studium der Klassiker und biblischen Schriftsteller. Leipzig, Gebrüder Reichenbach, 1837. XX, 356 S., mit 1 kl. Textfig. (Ibis), 8°, Marmoriertes Halbleder d. Zt.mit goldgepr. Rücken u. Rotschnitt 

Beinahe lexikalisches Werk über die symbolischen Bedeutungen ("Hieroglyphen") von: Der Verdunkelung des geistigen Wesens; Den Gliedern des menschlichen Körpers [einschl. Organe]; Den Ausflüssen des thierischen Körpers; Tiere; Pflanzen; 4 Elemente. - Einband ist bestossen, beschabt u. am vorderen Aussengelenk etwas angeplatzt (Bindung innen aber fest); Vorsätze leicht fleckig u. mit Besitzerstempel von H. Tränker; anfangs etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

611. Nostradamus - Oettinger, Eduard Maria: Der Ring des Nostradamus. Erster, Zweiter und Dritter Band [kmpl.]. Historischer Roman. 3. verm. Ausg. Leipzig, Verlag von Otto Wigand, 1852. 156 S. / 182 S. / 159 S., 12°, Priv. Halbleinen mit Rückentext (alle zus. in einem Bd.)  

Erwähnt wird auch Graf Saint Germain, dessen Lebensbeschreibung der Autor bereits 1846 verfasst hatte. - Eduard Maria Oettinger (1808-1872) deutscher Journalist u. Schriftsteller, der sich als konvertierter Jude mit einem Werk auch gegen den Antisemitismus von Richard Wagner wandte. - Leicht berieben; Innendeckel mit kl. nummerierten Aufkleber; Vorsatz mit kl. Namensstempel; fast durchgängig etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

612. Nostradamus - Roesch, Eduard (Übers.): Die erstaunlichen Bücher des grossen Arztes, Sehers und Schicksals-Propheten Nostradamus in’s Deutsche übertragen und dem Verständnisse aufgeschlossen von E. Roesch. Erster und Zweiter Theil [kmpl.]. 1. Aufl. Stuttgart, Verlag von J. Scheible, 1850. 267 S., 2 Bll. / 263 S., Kl.-8°, Priv. Leinen mit goldgepr. Rücken (beide zus. in einem Bd.) 

(= Bibliothek der Zauber-, Geheimniß- und Offenbarungs-Bücher und der Wunder-Hausschatz-Literatur aller Nationen [...] 9.-10. Abteilung. Weissagungen des Nostradamus 1-2). - Engel 408; Ackermann I/604: "Geschätzte Übersetzung der vollständigen Prophezeiungen des berühmten Nostradamus." - Rücken leicht bestossen; kl. Fleck am Einband; ExLibris im Vorsatz; tlw. leicht braunfleckig; ein gutes Expl.

 

613. [Nostredame, Michel de] und [P. V. Piobb]: Les Vrayes Centuries et propheties de Maistre Michel Nostradamus. [Texte intégral de Nostradamus. Reproduction agrandie en phototypie de l’édition d’Amsterdam, 1668. Lettre à Henri II., Centuries, présages et sixains, précédée de la réimpression de la Lettre à César, son fils, d’après l’édition de Lyon, 1558. Avec une préface de P. V. Piobb]. [Paris], [1936]. XV, [16], 158, [2] p., with 2 illus., Gr.-8°, O-Halfleather with gilt illus. Spine

Reedition (photographed from the original) of the Amsterdam edition (1668) of the Centuries of Nostradamus by Pierre Vincenti Piobb, with a preface by him. Photographs and printing by Les Etablissements Vigier & Brunissen; Cover by La Persévérante Association Coopérative Ouvrière. - Cover is knocked and rubbed; owner’s stamp by H. Tränker; title with very weak trace of a removed label; otherwise a good copy.

 

614. [Nostredame, Michel de] und H[enri] Torné-Chavigny [éditeur]: Réédition du Livre de Prophéties de Nostradamus. Publicé en 1566 chez Pierre Rigaud. Vie de Nostradamus [...] Lettres à César Nostradamus et à Henry II. Texte des 600 quatrains interprétés du passé, du présent et de l’avenir, et placés dans l’ordre chronologique et celle de leur interprétation dans "L’Histoire prédite et jugée". Les Dix Centuries et les Présages. [première édition]. Bordeaux, Justin Dupuy & Ce., 1882. XXIII, 441 p., 12°, Leather of the time, the O-Covers bound  within

Contains several text of Nostradamus and on p.221-412 "Les Propheéties de M. Michel Nostradamus. Qui n’ont encores jamais été imprimées, Imprimées par les soins du Fr. Jean Vallier [...] Lyon 1566." - Cover slightly sunned and rubbed; ExLibris (with emblem) by Albrecht v. Treskow (1845–1901, Laird of Biedrusko/Poland); the original covers a bit dirty; very few marks; paper little browned; a good copy.

 

615. Nyanatiloka, Bhikkhu [d.i. Anton Walther Florus Gueth]: Die Reden des Buddha aus dem "Angúttara-Nikaya". Einer- bis Elferbuch [in 5 Bänden; so kmpl.]. Aus dem Pali zum ersten Male übersetzt und erläutert von Nyanatiloka. Bd.1 in 2. Aufl., sonst dtsch. EA. München-Neubiberg, Oskar Schloss Verlag (Das fünfer Buch auf dem Titel: Leipzig, Theosophisches Verlagshaus), 1922-1923. XI, 471 S. / X, 412 S. / VIII, 254 S., 1 Bl. / XXII, 291 S. / XI, 535 S. 8°, O-Halbleinen

Ackermann II/761. - Anton Gueth alias Nyanatiloka (1878-1957) war der erste deutsche buddhistische Mönch. Die Anguttara-Nikaya, auch "Sammlung der Angliederungen" oder "Angereihte Sammlung" ist ein Teil der Suttapitaka, welche Dialoge u. Lehrvorträge des Buddha enthält. - Einheitliche Einbände, diese etwas berieben, angestaubt u. tlw. leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.

 

616. Nyanatiloka, Bhikkhu [d.i. Anton Walther Florus Gueth]: Die Reden des Buddha aus der "Angereihten Sammlung" - Anguttara Nikayo - des Pali-Kanons: Vierter Band: Das Vierer-Buch (Catukka-Nipato). Aus dem Pali zum erstenmale übersetzt und erläutert. Breslau, Walter Markgraf, 1912. XII, 518 S., 1 Bl., 8°, Blindgepr. Leinen mit Goldschrift

(= Veröffentlichungen der Deutschen Pali-Gesellschaft No. 7). - Einband gering fleckig u. angestaubt; Seiten etwas braunfleckig, sonst gut. Mit Besitzerstempel von H. Tränker u. der eingedruckte Einbandtext ebenfalls von "H. Tränker, Leipzig". Möglicherweise hatte Tränker eine Restauflage erstanden u. mit seinem Namen einbinden lassen? - Seltene frühe Ausgabe!

 

617. Offenbarung Johannis - Hiel [d.i. Hendrik Jansen bzw. Hendric Jansson]: [Sammelband mit 4 Werken]. (1) Erklärung der Offenbarung Johannis aus dem visionischen Gesichte in das wahre Wesen Jesu Christi / alles durch Hiel, das einwesige Leben Gottes. Anfänglich in Nieder-Teutsch gedruckt, nun aber seiner unschätzbaren Vortrefflichkeit halber ins Hoch-Teutsche übergesetzt und zum Druck befördert. - (2) Biblische Figuren: Oder Kurtze und deutliche Vorstellung Aller Denckwürdigen Historien und Geschichten Des Alten und Neuen Testaments. Mit beygefügten Kurtzen / geheimen und wesentlichen Erklärungen derselben: Wordurch der Mensch aufs einfältigste aus den äusserlichen Bilden aus und hinein in seine Seele in Wesen eingeführt [...] werden solle / Alles durch Hiel, Das einwesige Leben Gottes. Nach dem 1582. im Drucke ausgegangenem Exemplar übergesetzt und nebenst andern des Autors Schrifften / ans Liecht befördert. - (3) Geistliche Lieder / So wol in Traurigkeit, als in Freude, in Gott Muth zu schöpfen und andächtiglich zu singen. Mit angehängter Ermahnung worinne und auch zu welcher Zeit der Mensch sich Betrüben und Erfreuen solle [...] Denen auch beygefügte Lehrhaffte Sprüche / Räthe oder Warnungen und Gebete [...] Alles durch Hiel, Das einwesige Leben Gottes. - (4) Eine Kurtze und Lehrhaffte Unterweisung Durch Hiel, Worinnen er zu erkennen gibt was denjenigen annoch ermangle die seine Zeugnusse lesen und für gut urtheilen. Da dann gewaltig angewiesen wird [...] Ingleichen auch / wie durch die Früchte so wol des Geistlichen / als Buchstab- oder Figürlichen Diensts [...] Zusamt vielerley andern lehrhafften Aufschließungen nach dem wahren Wesen. Auch ist ein Innhalts-Register der Capitel hindangehängt. [Amsterdam], o.D., 1687. 118 S., 2 Bll. / 76 S., 1 Bl. / 75 S. / 68 S., 3 Bll., Kl.-8°, Halbleder mit goldgepr. Rücken u. vier Bünden

Ackermann III/246 (gleiche Zusammenstellung wie vorliegend): "Über den Verfasser sind sich die Bibliographen völlig im unklaren. Holzmann-B. und Jöcher geben Friedr. Breckling an, die A.D.B. II,576 hält den Prediger Joachim Betke für den Autor und Breckling, der sich Betkes ‘geistigen Sohn’ nannte, für den Herausgeber, Weller, Pseudonymentlexikon, nennt Hendrik Jansson." - (1) VD17 12:103362T; Ackermann III/246; (2) VD17 12:103360C; Ackermann III/247; (3) VD17 39:147371X; (4) VD17 12:103353U. - Die vorliegenden Werke gehören zu den chiliastischen u. apokalyptisch-millenarischen Schriften, die zu der Zeit in den Niederlanden erschienen u. durch Autoren wie Petrus Serrarius oder Jakob Böhme verkörpert wurden. - Innendeckel mit kl. Klebemarke u. Besitzervermerk; Vorsatz mit einem Heinrich-Tränker*-Stempel; von Tränker sind auch die nachfolgenden Anmerkungen: "Dieser Band gehört zu seinen Gesamtschriften. Die ‘geistlichen Lieder’ sind nur hierin enthalten", desweiteren auf dem letzten Blatt vom ersten Werk u. auf dem hinteren Innendeckel: "Von größter Seltenheit. Verf. war ein pansoph[ischer] R+C"; Titel gestempelt; durchgängig gebräunt u. tlw. etwas fleckig; wenige Seiten mit Buntstift-Anstreichungen (wohl von Tränker); ein Band im Bund etwas knapp eingebunden (S.99), sonst ein gutes Expl.

 

618. Offenbarung Johannis - Leutwein, Chr[istian] Phi[lipp] Friedr[ich]: Das Thier war und ist nicht und wird wiederkommen aus dem Abgrunde. Nebst andern, in die gründliche Erklärung dieser biblischen Worte einschlagenden, aus der Apokalypse folgenden Sätze erläutert. Erstausg. Ludwigsburg, Druck und Verlag von C.F. Nast, jun., 1825. XII, 227 [bzw. 228] S., 1 Bl. (Druckfehler), 8°, Halbleder d. Zt. mit Rückenschild

Ein weiteres Werk des Autors zur Offenbarung Johannis mit kuriosen Deutungen u. Berechnungen (u.a. zur Zahl 666, siehe S.189ff). Im Begriff "der grossen Hure" u. "des siebenköpfigen Thieres" sieht Leutwein auch die Kirche des lebendigen Antichristen. - Christian Philipp Friedrich Leutwein (1768-1838) aus Zimmern bei Rottweil, im Tübinger Stift Kommilitone u. Freund Hegels (in der Promotion ein Jahr vor Hegel); zunächst Vikar, dann bis 1809 Pfarrer, lebte er in Pfullingen, zeitweise als Privatlehrer tätig (vgl. Dieter Henrich: Leutwein über Hegel, in: Hegel-Studien 3/1965, S.53-57). - Einband etwas berieben u. verzogen; Titel etwas fleckig u. wie nachfolgenden 11 Seiten mit Fleck im Bund; tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

619. Pfeiffer, Dr. Franz (Übersetzer]: Theologia deutsch: Die leret gar manchen lieblichen underscheit gotlicher warheit und seit gar hohe und gar schone ding von einem volkomen leben. Nach der einzigen bis jetzt bekannten Handschrift hrsg. u. mit einer neudeutschen Übersetzung versehen von Dr. Franz Pfeiffer. 4. unv. Aufl. Gütersloh, C. Bertelsmann, 1900. XXXII, 239 S., 8°, Goldgepr. O-Leinen

Die Theologia Deutsch des Frankfurter Deutschherren; nach der Bronnbacher Handschrift von 1497. (Mutmaßl. Verf. Johannes de Francfordia). - Berieben u. leicht bestossen; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; Schmutztitel mit priv. Widmung; mit Bleistift-Anstreichungen, sonst ein gutes Expl.

 

620. Pischel, Richard: Leben und Lehre des Buddha. Mit einer Tafel. Erstausg. Leipzig u. Berlin, Verlag von B.G. Teubner, 1906. VI, [2], 127 S., 7 Bll. (VlgsAnz.), mit 1 Taf., Kl.-8°,  O-Leinen

(= Aus Natur und Geisteswelt; Bd. 109). - Einband geringfügig fleckig; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; mit viele Bleistift-Anstreichungen u. kl. Marginalien (vermutlich von Tränker), sonst ein gutes Expl.

 

621. Raue, C. G.: Psychology as a Natural Science. Applied to the Solution of Occult Psychic Phenomena. 1st edition. Philadelphia, Porter & Coates, 1889. 541 p., 8°, New priv. Cloth with gilt lettered Spine 

The "application of psychology as a natural science to the solution of occult phenomena is the culminating of this volume, and the result of my own thought and research." (Preface) - Main chapters: The Intellectual Sphere of the Mind; The Sphere of Conation; The Emotional Sphere, of Sphere of the Feelings; Physiological Psychology; Complementary Inquiries; Occult Phenomena. - Very good copy with owner’s note on the endpaper.

 

622. Reichlin Meldegg, K. A. Frhr. von: Bemerkungen über die UrBedeutung der beiden Worte: Seele und Geist nach den übrig gebliebenen Denkmälern der Vorwelt, besonders des Orients. Gedruckt in der F. X. Kerkenmayer’schen Universitäts Buchdruckerei, 1821. 54 S., Kl.-8°, Leinen mit handschrftl. Rückentext  

Will einerseits zum Nachdenken anregen u. "zugleich den Weg zeigen, auf welchem die Philosophie des für uns längst erloschenen Alterthums aufgefunden werden kann, wenn uns auch alle schriftlich übrig gelassene Denkmäler verlassen." (VorErinnerung) Enthält dazu die beiden Abschnitte: Zeugnisse des Neuen u. des Alten Testaments. - Titel mit Stempel des neutheosophischen Verlegers "Christof Friedrich Landbeck"; tls. gering braunfleckig; ein gutes Expl.

 

623. Rohm, Karl (Hrsg.): Lebens-Spuren. 1. Band 1900-01, No. 1 bis 13 [kmpl.]. Zeitschrift für harmonische geistige und materielle Lebens-Entfaltung. Herausgegeben unter Mitwirkung zahlreicher Gesinnungs-Genossen einer höheren Weltanschauung. Stuttgart bzw. ab Nr. 11 Amden (Schweiz), Karl Rohm, 1900-1901. 200 S., 4°, [Einbände fehlen] 

Inhaltlich behandelt die Zeitschrift Themen wie Religiösität, Mystik, Theosophie, Neu-Theosophie, Religionsphilosophie, Ernährung bzw. Gesundheit (Vegetarismus), etwas Spiritismus usw., daneben einige Gedichte. U.a. mit Beiträgen von Gottfried Buchner, Karl Blondé, P. Ch. Martens, J. Kerning [d.i. J. B. Krebs], Franz Schumi, Robert Bornemann, Julius Engel u.a. mehr. - Die Hefteinbände fehlen oder sind stark beschädigt; No.1 durchgehend randrissig; No.11 mit grösserer Fehlstelle im unteren Rand (keine Texberührung) u. durchgehendem Riss; papierbedingt etwas gebräunt; mehrere noch garnicht aufgeschnitten; sonst gute Expl. (sollte am besten gebunden werden).

 

624. Rohm, Karl (Hrsg.): Lebens-Spuren. 2. Band 1901-02, No. 14 bis 22 [kmpl.].Zeitschrift für harmonische geistige und materielle Lebens-Entfaltung. Herausgegeben unter Mitwirkung zahlreicher Gesinnungsgenossen einer höheren Weltanschauung. Lorch, Karl Rohm, 1901-1902. 2 Bll., S. 201-400, 4°, [Einbände fehlen]

U.a. mit Beiträgen von Gottfried Buchner, Karl Blondé, P. Ch. Martens, J. Kerning [d.i. J. B. Krebs], Franz Schumi, Robert Bornemann, Julius Engel u.a. mehr. - Die Hefteinbände fehlen; Jhgs.-Titel randrissig; Titelblatt u. letztes Blatt etwas fleckig; papierbedingt etwas gebräunt; überwiegend noch garnicht aufgeschnitten; sonst gute Expl. (sollte am besten gebunden werden).

 

625. Rohm, Karl (Hrsg.): Lebens-Spuren. 5. Band 1905-06, No. 38-41 und 43-46 [fehlt nur 42, sonst wäre der Bd. kmpl.]. Zeitschrift für harmonische geistige und materielle Lebens-Entfaltung. Herausgegeben unter Mitwirkung zahlreicher Gesinnungsgenossen einer höheren Weltanschauung. Lorch (Württ.), Karl Rohm, 1905-1906. S. [801]-876, [901]-1000, 4°, Illus.  O-Karton 

Aus dem Inhalt: Th. Plieninger: Dämmerungslichter des ewigen Tages; W. Maasdorff: Die volkswirtschaftliche Notwendigkeit des Vegetarismus; J. B. Kerning [d.i. J. B. Krebs]: Die Missionäre oder der Weg zum Lehramte des Christenthums (nur Fortsetzungen); H. R. de Fremery: Das Hellsehen der Somnambulen; Eduard Baltzer: Die Kunst des vernünftigen Lebens; Friedrich Schwab: Gestirne u. menschliches Schicksal; Viktor Weisar: Meine Auferstehung; Richard Schulze: Das universelle gute Gesetz oder Wiederverkörperung u. Karma; Dr. Sinapius: Der Vegetarismus u. seine Bedeutung für die Erhaltung u. Wiedergewinnung der Gesundheit. - Nr. 38, 44 u. 45 ohne Einband; No. 38 in schlechtem Zustand; ansonsten die Einbände oder die äußeren Blatt etwas gebrauchsspurig; überwiegend nicht aufgeschnitten, sonst gut.

 

626. Salat, J[akob]: Ueber den Geist der Verbesserung im Gegensatze mit dem Geiste der Zerstörung. Zweite Abtheilung [von 2]. Ein Versuch, mit besonderer Hinsicht auf gewisse Zeichen unserer Zeit. Den Freunden des Vaterlandes und der Menschheit gewidmet von J. Salat, Professor in München. Erstausg. München, bey Joseph Lindauer, 1805. XXVIII S., 2 Bll., S. 369-797, 8°, Pappband d. Zt.

Jakob Salat (1766-1851), kath. Theologe u. Philosoph. Salat war ein Vertreter konsequent aufgeklärten Denkens. Wie sein enger Freund Johann Gottfried Pahl, den er in Horn kennengelernt hatte, wandte er sich entschieden gegen jede Form des Obskurantismus. Während seiner Pfarramtstätigkeit wurde er der Mitgliedschaft im Illuminatenorden verdächtigt (Wikipedia). - Einband beschabt; Innendeckel mit Besitzervermerk; Titel mit Stempel von H. Tränker; ab S.785 mit leichtem Feuchtigkeitsrand, sonst ein gutes Expl.

 

627. Scheible, Johann (Hrsg.): Das Kloster. Weltlich und geistlich. 1.-49. Zelle = 12 Bände [kmpl.]. Meist aus der ältern deutschen Volks-, Wunder- Curiositäten-, und vorzugsweise komischen Literatur. Zur Kultur- und Sittengeschichte in Wort und Bild. Vollst. erste Ausg. Stuttgart, J. Scheible, 1845-1849. (1) XVI, 908 S., 1 Bl., 72 Taf. (tlw. gefaltet) [von Verlagsseite tlw. mit fehlerhafter Paginierung, aber kmpl.] / (2) X, 1074 S., 49 Taf. u. 50 Holzschnitte [kmpl.] / (3) VI, 1065 S., 1 Bl., 38 Taf. (tlw. gefaltet) u. 86 Holzschnitte [kmpl.] / (4) 3 Bll., 982 S., mit Textabb. u. 96 Abb. auf Taf. [kmpl.] / (5) XIV, 1160 S., 20 Bll., 3 Bll., mit zahlreichen Taf. (davon zwei gefalt. u. tlw. zweifarbig), u. mit Textholzschnitten. [kmpl.] / (6) XVI, 1106 S., 7 Bll., mit 71 (eine gefalt.) Taf. u. 33 Holzschnitten (ab S.544 u. im Anhang: "Diejenigen Nro., welche auf diesen Tafeln vermißt werden, befinden sich als Holzschnitte im Texte selbst.") [kmpl.] / (7) LX, 1020 S., 2 Bll., mit 37 (eine gefalt.) Taf. / (8) 2 Bll., 1122 S., mit 59 Textholzschnitten / (9) XVI, 1078 S., [kmpl.] / (10) 6 Bll. mit 2 Taf., 1184 S., 1 Bl., mit 2 (eine gefalt.) Taf. u. 98 Textholzschnitten [kmpl.] / (11) 9 Bll., 1222 S., [kmpl.] / (12) VIII, 1188 S., [kmpl.]. Kl.-8°, Priv. goldgepr. Halblederbände mit Rückenschildern

Hayn-Gotendorf III, 577 (der im Titel 13 Bände nennt, dann aber nur 12 aufführt); Ackermann I/874. - Band (1) Volksprediger, Moralisten und frommer Unsinn. Sebastian Brandt’s Narrenschiff; Geiler’s von Kaiserberg Predigten darüber; Thomas Murner’s Schelmenzunft. - (2) Doctor Johann Faust. Enthält u.a.: Dr. Fr. Reiche: Johannes Tritheim; Joh. Wier: Von Schwarzkünstlern; A. Lercheimer: Von Zauberei; J. Bodin: Von Zauberern, Teufelsbeschwörern ec.; A. Hondorff: Exempel von Zauberei und Schwarzkunst; Doctor Johann Fausten’s Miracul-, Kunst- und Wunderbuch, oder die [sic!] schwarze Rabe, auch der dreifache Höllenzwang genannt; Schlüssel zu Faust’s dreifachem Höllenzwang. (Mit vielen magischen Fig. u. Sigillen.) - (3) Christoph Wagner, Faust’s Famulus; Don Juan Cenorio von Sevilla; die Schwarzkünster. Ackermann I/853 (alle 4 Faust-Bde.); Engel 141. Enthält u.a.: Christoph Wagner’s Leben u. Thaten; Beschwörungen u. Orakel: I. Claviculae Salomonis et Theosophia pneumatica; II. Arbatel de Magia Veterum; III. Semiphoras u. Schemhamphoras Salomonis Regis; IV. Specimen Magiae, oder Rufung des Engels Gabriels; V. Die Rufung des heiligen Christoph, oder das sog. Christopheles Gebet; VI. Magische Orakel Zoroasters, nebst den Scholien des Pletho u. Psellus; VII. Zoroaster’s Telescop oder Schlüssel zur großen divinatorischen Kabbala der Magier; VIII. Elohim Jah zur Bindung u. Erlösung der Schätze [...]; IX. Romanus-Büchlein; X. Magia divina, oder gründ- u. deutlicher Untericht von denen fürnehmsten cabbalistischen Kunststücken; XI. Heinr. Conr. Agrippa von den magischen Ceremonien; XII. Das Heptameron, oder Elemente der Magie. Von Pietro de Albano; XIII. Von den Gattungen der Ceremonial-Magie, welche man Goetie nennt. Von Georg Pictor; XIV. Joseph Anton Herpentil’s Magie; XV. Das sog. Gremorium, oder der große Grimoir des Papst Honorius; Don Juan Tenorio von Sevilla; Teufelspakte u. Schwarzkünstler versch. Nationen; Der Marschall von Luxemburg; Uran Grandier; Leben des Abt Tritheim; Eines Tübinger Studenten Verbündniß mit dem Teufel. - (4) Der Theuerdank; Murner’s Schriften; sein Leben, Narrenbeschwörung. - (5) Die Sage vom Faust. Ackermann I/855; Engel Nr. 141. Enthält u.a.: Die Sage von Doctor Joh. Faust; Faust u. andere Zauberer; Die Zaubersage. Der Geisterbann. Der Verbund mit dem Bösen von J. v. Görres; Faust auf der Volksbühne; Fausts Höllenzwang in mancherlei Ausgaben u. dessen klägliche Anwendung; Die Jenaische Christnachts-Tragödie (mit Stich des Orts, wo drei Studenten bei einer Beschwörung starben); Doctor Faustens dreifacher Höllenzwang; Wahrhafter Jesuiten-Höllenzwang; D. Faustus vierfacher Höllenzwang; Fausti Höllenzwang, oder Mirakul-, Kunst- und Wunderbuch; D.J. Fausti dreifacher Höllenzwang; Tabellae Rabellinae Geister-Commando; D. J. Fausti schwarzer Rabe; Doctor Fausts großer u. gewaltiger Meergeist; Fausti Praxis magica; Faustens dreifacher Höllenzwang. (Mit zahlreichen magischen Sigillen u. Abb. der versch. Beschwörungskreise auf Taf.) - (6) Die gute alte Zeit. Enthält u.a.: Von Alrunen oder Heckemännchen, von Liebestränken und -Bissen, Philtris etc., vom Nesselknüpfen und anderen magischen Mitteln. - (7) Der Festkalender, enthaltend die Sinndeute der Monatszeichen. - (8) Johann Fischart’s Geschichtklitterung und Aller Praktik Großmutter; Muner: Gäuchmatt. - (9) Mythologie der Volkssagen und Volksmärchen. - (10)  Fischart: Flöhhatz, Weibertratz, Ehezuchtbüchlein. - (11) Die Geschichte vom Faust in Reimen. Der Titel ist irreführend, denn der Band enthält keine alleinige Sammlung von Reimen, sondern u.a.: Ein warhafft und erschröckliche Geschichte von D. Johann Fausten, dem weitbeschreiten Zauberer und Schwarzkünstler; Die Geschichte von Bruder Baco, nebst dem Leben von Bungye und Vandermast; Vom Bruder Rausch; Der Zauberer Zyto; Der hohe Rabbi Löw; Der Kabbalis Rabbi Nathan Kohen; Von den Zauberen Jannes und Jambres, und Bileam und Salomo; Einige infernalische Legenden. - (12) Die Sitten und Gebräuche der Deutschen und ihrer Nachbarvölker. --- Bei der vorliegenden Reihe von "Das Kloster" zeigt sich ein typisches Scheible-Problem, dass von Verlagsseite nicht immer alle Taf. korrekt oder an richtiger Stelle eingebunden wurden. Dies fällt in der Regel nicht auf, da bei diesem umfangreichen Werk in den seltensten Fällen eine aufwendige Kollationierung vorgenommen wird u. auch in den Bibliografien keine genauen Angaben zu finden sind. Hier fehlen in Bd.(7) die Taf. 9 (S.297) u. 31 (S.720). - Einbände leicht bestossen, berieben u. tlw. geringfügig fleckig; acht Bde. an den Aussengelenken leicht angerissen (aber fest); Bd.1. mit priv. montiertem Inhaltsverzeichnis der Reihe; Textblöcke tlw. leicht fleckig; bis auf eine Ausnahme alle hinteren Innendeckel mit Anmerkungen zum Inhalt, sonst gute Expl. Etliche der Taf. sind einfühlsam u. professionell handkoloriert. - Von interessanter Provenienz; bis auf eine Ausnahme alle Bde. mit ExLibris von Philipp Friedrich Gwinner (1796-1868, deutscher Jurist u. einer der letzten Bürgermeister der Freien Stadt Frankfurt. Als Kunstliebhaber veröffentlichte er zahlreiche kleinere Aufsätze zur Kunstgeschichte. Sein bedeutendstes Werk war die 1862 erschienene Schrift "Kunst und Künstler in Frankfurt am Main vom 13. Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städel." Er war auch Mitglied der Frankfurter Freimaurerloge "Sokrates zur Standhaftigkeit" u. im heutigen Frankfurter Stadtteil Seckbach ist eine Straße nach ihm benannt).

 

628. Schelling, [Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von; Hrsg.]: Zeitschrift für spekulative Physik. Erster und Zweiter Band [mit jew. zwei Heften, UND:] Neue Zeitschrift für speculative Physik. Erster Band [mit drei Stücken] [= Alles Eschienene]. Erstausg. Jena u. Leipzig, bei Christian Ernst Gabler u. Tübingen, in der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, 1800, 1802. (1.1) IV, 268 S.; (1.2) 156 S., 1 Bl.; (2.1) 2 Bll., 154 S., 1 Bl.; (2.2) XIV, 127 S. / (1.1) 2 Bll., 188 S.; (1.2) 1 Bl., 180 S., 2 Bll.; (1.3) 1 Bl., 109 S., 8°, Pappbände d. Zt. mit goldgepr. Rücken (2 Bde.)

Der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling (1775-1854) war einer der Hauptvertreter des Deutschen Idealismus. Seine Lehre beinhaltet: "Menschwerdung als Entwicklung der Natur zum Geist. Die Deduktion des gesamten geistigen Bewusstseinsinhalts, wie er in den drei aufeinanderfolgenden Bereichen der Kunst, Religion und Philosophie (= Wissenschaft) enthalten ist, aus dem Absoluten als (nach dem Erwachen des Bewusstseins) schöpferischem Idealprinzip macht die Philosophie des Geistes oder des Systems des transzendentalen Idealismus (1800) aus, durch welches Schelling Fichtes Gewichtung bei der Relation Geist-Natur auf die Natur als Ursache ausdehnt und verlagert. Die durch das Studium Spinozas und Brunos befruchtete Auffassung von der wesenhaften Identität der realen und idealen Sphäre als lediglich zwei verschiedenen Ansichten eines und desselben Absoluten bildet den Inhalt der sogen. Identitätsphilosophie. Schelling entwickelte diese Lehre zuerst in der Zeitschrift für spekulative Physik." (Wikipedia) - Einbände etwas berieben u. bestossen; Rücken mit Standortnr.; Innendeckel u. Vorsätze mit Besitzervermerken, darunter jew. ein Stempel von H. Tränker; tlw. etwas fleckig, sonst gute Expl.

 

629. Schmid, Heinrich: Der Mysticismus des Mittelalters in seiner Entstehungsperiode dargestellt von Heinrich Schmid Doctor der Philosophie und Baccalaureus der Theologie zu Jena. Erstausg. Jena, August Schmid, 1824. XII, 504 S. (Paginierung springt von 416 auf 433 u. 448 auf 433; so kmpl.), 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

U.a. über: Von dem Mysticismus innerhalb der Kirche (Johann Scotus Erigena, Bernhard von Clairveaux, Hugo von St. Victor, Richard von St. Victor); Von den ketzerischen Mystikern (Die Mystiker in Orleans, Mystiker zu Arras in den Niederlanden, Mystiker in Turin, Mystiker in Goslar, Weiterer Fortgang dieser Secten unter dem gemeinschaftlichen Nahmen der Katharer). - Leicht bestossen u. berieben; Vorsatz mit Signatur; tlw. leicht braunfleckig; mit wenigen Anstreichungen, sonst ein gutes Expl. Mit ExLibris "A. Jantzen Gentofte" (Albert Thorvald Jantzen 1840-1917, dänischer Pfarrer in Gentofte u. Historiker) u. Stempel "Heinrich Tränker".

 

630. Schubert, Dr. G[otthilf] H[einrich] v[on]: Die Symbolik des Traumes. Mit einem Anhange aus dem Nachlasse eines Visionärs: des J. Fr. Oberlin, gewesenen Pfarrers im Steinthale, und einem Fragment über die Sprache des Wachens. Neue verb. u. verm. Ausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1837. XII, 385 S., 8°, Pappband d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. Rotschnitt

U.a. über: Die Sprache des Traumes; Die Symbolik der Natur; Von einer babylonischen Sprachenverwirrung; Der Deus ex Machina. - Der Anhang enthält: 1: Berichte eines Geistersehers über den Zustand der Seelen nach dem Tode (der Geisterseher ist Johann Friedrich Oberlin) u. 2: Die Sprache des Wachens (Ein Fragment). - Gotthilf Heinrich von Schubert (1780-1860), bedeutender romantischer Naturforscher u. -philosoph. Um 1806 hielt er auf Anregung von Adam Müller, Böttiger u. Kleist in Dresden vielbeachtete öffentliche Vorträge über die Nachtseiten der Natur (Magnetismus, Hellsehen, Träume). Durch eine Synthese von schlichtem Bibelglauben u. Schellingscher Naturphilosophie wurde er zu einem erfolgreichen Überwinder der Spätaufklärung. Das Hauptwerk seiner Nürnberger Jahre, die vorl. "Symbolik des Traumes" (EA 1814), gehört zu den einflussreichsten Büchern seiner Zeit. Die Fernwirkung des Traumbuches reicht über E. T. A. Hoffmann, Justinus Kerner, Platen u. Hebbel bis zu Sigmund Freud u. Carl Gustav Jung. - Etwas bestossen u. beschabt; Vorsätze leicht fleckig u. mit kl. Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

631. Seel, Heinrich: Die Mithrageheimnisse während der vor- und urchristlichen Zeit; historisch, kritisch, exegetisch dargestellt in der Geschichte der antiken Religionen wie im Tempelleben der alten Priester nach den heiligen Sagen des Morgenlandes, den Zendschriften und den Wurzeln der griechisch-römischen Götterlehre, für Philosophen, Bibelfreunde und Historiker. Mit 30 Abbildungen der seltensten, sinnvollsten Denkmäler Mithra’s bei den Persern, Römern, Galliern und Rhätiern. Erstausg. Aarau, Heirich Remigius Sauerländer, 1823. XVI, 748 S., 2 Bll., mit gest. Frontispiz, Textfig. u. XX gefalt. Kupferstichtaf., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild 

"Aus keiner Schrift, die mir bekannt ist, leuchtet die Aehnlichkeit der parsischen Religionslehren und Gebräuche mit den christlichen deutlicher und augenscheinlicher hervor, als aus den Mithra-Geheimnissen von Seel [bayerschem Regierungs-Secretair] wenn gleich der Verfasser den Ursprung des Christenthums aus der parsischen Religion und besonders aus dem Mithra-Dienste nicht zugeben will, sondern behauptet, es könne der Ursprung der Lehre Jesus nicht historisch bewiesen werden. - Gleichwol erzählt er, dass die Mithriaca und das Christenthum zu Zeiten fast ganz in Eins liefen und so große Aehnlichkeit mit einander hatten, dass die Mithra-Verehrer sich bald, wenn es die Umstände erforderten, für Christen, und bald die Christen der Verehrer des Mithra ausgaben, um sich gegen Religionsverfolgungen zu sichern."(J. G. J. Ballenstedt: Die Vorwelt und die Mitwelt: wie auch Nachträge zur alten und neuen Welt, 2 Bde. Braunschweig 1824, S.195ff.) - Die Taf. zeigen u.a. das Monument aus Persepolis, das Allerheiligste der Stiftshütte, versch. Mithra-Steine, ein Mithra-Monument in den Vogesen, Münzen u. Gemmen, den Moloch, ein Mithra Monument von Mauls in Tyrol u.a. mehr. - Berieben u. bestossen; Rücken mittig angeknickt; Vorsatz mit Besitzervermerk u. Stempel von H. Tränker; tlw. gebräunt u. leicht braunfleckig; einige der mehrfach gefalteten Taf. mit geringfügigen Anrissen, sonst ein gutes Expl.

 

632. Semigotha - Semigothaisches Genealogisches Taschenbuch ari(st)okratisch-jüdischer Heiraten mit Enkel-Listen (Deszendenz-Verfolgen). 3. Jhg 1914. Aufsammlung aller adeligen Ehen mit vollblutjüdischen und gemischtblütigen Frauen und 18 Ahnentafeln. München, Kyffhäuser Verlag, 1914. XXXVII, 609 S., 2 Bll., mit Frontispiz u. 18 Falttaf., Kl.-8°, Blind- u. silbergepr. O-Leinen

Frontispiz mit Porträt der Fanny Freifrau von Arnstein geb. Itzig. - Letzter erschienener Jahrgang. Dem "Gotha" nachempfundenes, antisemitisches Werk. Dass Juden am Hofe von Wien oder Potsdam verkehrten, war damals undenkbar. Trotzdem gab es eine große Anzahl von gemischten Ehen, was von anti-aristokratischer u. völkischer Seite genüsslich ausgeschlachtet wurde. - Leicht berieben; die tlw. überstehenden Taf. leicht angerändert; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.  Beiliegend Todesanzeige "Stephanie v. Arnim."

 

633. Semigotha - Semi-Imperator 1888-1918, Semi-Alliancen Folge - Judaisiertes Hohenzollern. Eine genealogisch-rassengeschichtliche Aufklärung zur Warnung für die Zukunft - ein packender Kommentar zu den Semi-Alliancen im besonderen und semi-gothaischen Erkenntnissen im allgemeinen. München, Verlag Franz Eher’s Nachf., 1919. 206 S., 1 Bl., mit Frontispiz "S.M." (Seine Majestät Kaiser Wilhelm II.) u. 1 mehrfach gefalt. Taf., Kl.-8°, Silber- u. blindgepr. illus. O-Leinen

Dem "Gotha" nachempfundenes, antisemitisches Machwerk. Übernahme durch den später im NS bekannten Verlag Franz Eher’s Nachf. unter der alten Bildmarke des Kyffhäuser Verlags (Wodan unter dem linksdrehenden Hakenkreuz). - Vorsatzgelenke angerissen (die ganze Aufl. leidet an mangelender Bindung); papierbedingt etwas gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

634. Semigotha - Weimarer historisch-genealoges Taschenbuch des gesamten Adels jehudäischen Ursprunges. Erster Jahrgang 1912. Aufsammlung all der im Mannesstamme aus jüdischem Geblüt, d.h. aus dem echt orientalischen Rassentypus der (eigentlich unrichtig Israeliten genannten) Juden oder Hebraeer hervorgegangenen Adelsfamilien von einst und jetzt, ohne sonderliche Ansehung ihrer eventuell derzeitigen christlichen Konfession oder etwaiger Blutzumischung durch Einheirat arischer Frauen - vom Rassenstandpunkt aus besehen. Motto: "Volles Gewicht gefällt dem Herrn". München, Kyffhäuser-Verlag, 1912. 607 S., mit Frontispiz (Menelik Megus Megesti von Äthiopien), 12°, Silber- u. blindgepr. illus. O-Leinen

Leicht bestossen u. berieben, gering schief gelesen; wie so oft leicht gelockerte Bindung; Besitzervermerk im Vorsatz, sonst ein gutes Expl.

 

635. Shou, Peryt [d.i. Albert Schultz] und Manfred Lenz (Hrsg.): Zur Esoterik der Edda. Die "Edda" als Schlüssel des kommenden Weltalters. - Die grosse Wandlung. - Vom Herausgeber durchgesehene, kommentierte und mit einer Einführung sowie Bibliographie ausgestattete einmalige Studienausgabe. Leipzig, Edition Schattenhold, 2003. 160 S., 8°, Illus. O-Karton

Die Einleitung über den Theosophen Peryt Shou bzw. Albert Schultz (1873-1953) u. seine esoterischen Werke umfasst knapp 40 S., dann folgen die beiden nachgedruckten Schriften Shous, Anmerkungen u. Hinweise dazu, u. schliesslich das Verzeichnis seiner Schriften. Einige Werke publizierte er auch als Shu oder unter seinem richtigen Namen. Meist wenig beachtet sind die Arbeiten von Shou/Schultz in dem Neugeist-Periodikum "Die weisse Fahne". - Ein gutes Expl.

 

636. Shou, Peryt - Turbund Sturmwerk und Inade: [LP Box]. Peryt Shou. [Mit zugehörigem Booklet: Peryt Shou. Die Edda als Schlüssel des kommenden Weltalters]. Limitiert auf 2 x 555 Stück, in rotem u. in schwarzem Vinyl (hier: schwarz). Leipzig, Loki Foundation, 2003. Eine 10" LP; Booklet 12 Bll. mit Abb., 4°, Farbig illus. O-Pappbox (ca. 275x275mm)

(= 2. Veröffentlichung aus der Reihe GERMANIA OCCULTA). - Die Box enthält ein Booklet mit Dokumentation u. Bibliographie über Albert Schultz alias Peryt Shou (von Manfred Lenz, der hier aber ungenannt bleibt) sowie eine Langspielplatte mit farbig illus. Kartonhülle. Tracklist: A: Turbund Sturmwerk "Igg-Dra-Sil" (Spielzeit 18:37); B: Inade "Kwa-Non-Seh" (Spielzeit 16:59). - Plattenlabel u. Künstler sind auch aufgrund anderer Produktionen stark umstritten. - Box leicht berieben, sonst fast neuwertig.

 

637. Sincerus, Theophilus [d.i. Georg Jakob Schwindel]: Theophili Sinceri neue Sammlung von lauter alten und raren Büchern. [I. - VI. Stück, kmpl.]. Erstausg. Franckfurt u. Leipzig, Zu finden bey Johann Stein in Nürnberg, 1733-1734. 5 Bll., 544 S., 8 Bll. (Register), mit gest. Frontispiz u. 1 Falttaf., 8°, Halbleder d. Zt.

Georg Jakob Schwindel (auch: Theophilus Sincerus, 1684-1752) deutscher evang. Theologe u. Historiker, bekannt für seine hervorragenden biographischen u. bibliographischen Arbeiten. Durch eine Verleumdung, man hatte ihm Ehebruch, Häresie, Gotteslästerung, Zauberei u. Umgang mit dem Teufel unterstellt, wurde er 1739 verhaftet u. aus seinem Amtsverhältnis entlassen. Kurz nachdem seine Unschuld bewiesen war, verstarb er. - Bestossen u. beschabt; Rücken angerissen; Innendeckel u. Vorsatz mit Besitzervermerk; eine Seite der Vorrede leicht schief gedruckt (letzte Zeile dadurch etwas angeschnitten); tlw. gebräunt u. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

638. Sincerus, Theophilus [d.i. Georg Jakob Schwindel]: Theophili Sinceri notitia historico-critica librorum veterum rariorum. Oder: Neue Nachrichten von lauter alten und raren Büchern. Nebst beygefügten Anmerkungen und Auszügen eines vieljährig gehaltenen Brief-Wechsels. Denen zum Besten, so gerne alte rare Bücher wollen kennen lernen, ausgefertiget und mit zwey Registern versehen. Erstausg. Frankfurt u. Leipzig, zu finden bey Johann Paul Krauß Buchhändler in Wienn, 1753. 4 Bll. (Titel rot/schwarz u. mit kl. Titelkupfer), 368 S., 6 Bll., 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Etwas beschabt u. leicht bestossen; Innendeckel mit Besitzervermerk; Titel leicht fleckig u. angeknickt; Seiten tlw. gebräunt u. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

639. Sommer, Georg W.: Der Künstlerprophet. Mit 2 Abbildungen nach Radierungen von Willy Jaeckel. Erstausg. München, Asokthebu Otto Wilhelm Barth, 1922. 23 S., mit 2 Taf. auf Kunstdruckpapier, Gr.-8°, Illus. O-Karton

Ein "vorbereitender" Text auf das Erscheinen des 4. Bandes von "Menschgott-Gott-Gottmensch. Eine Bibel in fünf Büchern" (234 Radierungen von Willy Jaeckel mit einleitendem Text von G. W. Sommer). Letztendlich scheint von dem großformatigen Mappen-Werk allerdings nur die 1. Folge ("Die Schöpfung", 1921/22) erschienen zu sein? Zumindest konnten wir keine weiteren Bände ausfindig machen (vgl. insbes. KVK). - Willy Jaeckel (1888-1944) war einer der bedeutendsten deutschen expressionistischen Künstler, widmete sich gern religiösen Themen. Ein Teil seines Werks wurde in der NS-Zeit als "Entartete Kunst" geschmäht. Der vorliegende eher esoterische Text widmet sich dem Bild "Der Künstlerprophet" (hier neben "Der Gottmensch" abgebildet), welches dem (geplanten?) 4. Band "Die neue Lehre" zugehört. "Um das Geschilderte nicht allzu unmittelbar erscheinen zu lassen, - bedurfte es dieser einführenden Worte, denn dem hier dargebotenen Teile gehen andere voraus, wie ‘Die Entwicklung des 6. Sinnes’ - ‘Gebet und Wille’ - ‘Das Innere Schauen’ - um nur einige zu nennen. In ihnen wird entwickelt, was im ‘Künstlerpropheten’ einleuchtend entgegentreten soll: ‘Der Typus des Gottmenschen’.... Er offenbart sich jenen, die hier ‘Künstler’ genannt werden. Das höhere Leben des Menschen ist Gestaltung." (S.3) - Der Autor Georg Walter Sommer (1885-1961) hatte an der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg unterrichtet u. betrieb ein Atelier für Dekorations- und Kinomalerei. Er war wohl mit dem Maler Willy Jaeckel gut bekannt, denn dieser porträtierte ihn um 1922 (Bestandskataloge des Bröhan-Museums Berlin Bd. I, Kat.Nr. I/280). - Einband etwas angestaubt, leicht bestossen u. mit kl. Randläsuren; Rücken angerissen; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

640. Specht, Dr. Gustav: Die Mystik im Irrsinn. Erwiderung an Dr. Carl du Prel. Wiesbaden, Verlag von J. F. Bergmann, 1891. VI, [2], 127 S., Gr.-8°, O-Karton

Ackermann III/816; interressanterweise nicht in der Slg. du Prel. - Eine Erwiderung auf du Prels "Die Mystik im Irrsinn", welches er in dem Buch "Studien aus dem Gebiete der Geheimwissenschaften. I. Theil" veröffentlicht hatte. Specht, der kgl. Hilfsarzt an der Kreisirrenanstalt Erlangen war, ist du Prels sonstigen Schriften durchaus zugetan; allerdings in vorliegender Schrift hat sich dieser nach Specht "an der Psychiatrie versündigt." (Vorwort) - Inhalt: Du Prel’s Seelenlehre; Die Irrsinns-Mystik bei den Alten u. einigen aussereuropäischen Völkern; Die Irrsinns-Mystik du Prel’s (u.a. Die Kunst der Irren, Die Rückkehr der Geistesgesundheit vor dem Tod, Die gesteigerte Naturheilkraft der Irren); Direkte Einwände gegen du Prel’s Irrsinns-Mystik (u.a. Blödsinn u. Mystik); Du Prel’s Psychiatrie (u.a. Sitz der Geisteskrankheit, Du Prel’s Krankengeschichten u. Gewährsmänner, Du Prel’s Ausfälle gegen unsere Therapie, Du Prel’s therapeutische Vorschläge). - Einband mit kl. Eckabriss u. am Rücken hinterlegt, angerändert u. rückseitig etwas fleckig; Deckel mit Verlagssignet; Seiten unbeschnitten u. zum Ende etwas angeknickt, sonst gut.

 

641. Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Der Missionär. Erster und Zweiter Theil [kmpl.]. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1842. 3 Bll., 315 S. / 2 Bll., 291 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit goldgepr. Rückentext (beide zus. in einem Bd.)

Der Roman spiegelt die Herrnhuter Brüdergemeine im Jahr 1760, nach dem Tod ihres Stifters, wider. Ein Anhänger der Gemeinde reist als Missionär nach Amerika. Im Vorfeld eines Sklavenaufstands entdecken die Protagonisten im Urwald auch einen großen Tempel der Freimaurer, welcher die Völker freimachen will. Zur gleichen Zeit beginnt in Europa die Franz. Revolution. Die Neue Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung (1. Jhg., No. 312, 1842) zu dem Buch: "So wird uns immer der Roman des Hrn. v. Sternberg ein unbehagliches Gefühl hinterlassen, wenn wir einen Mann von seinem eigenen Dasein abfallen und der Welt zu Liebe sich verleugnen sehen." - Der aus dem estländischen Reval stammende Erzähler, Dichter u. Maler Peter Alexander Freiherr von Ungern-Sternberg (1806-1868) gilt als "bedeutender Romanschriftsteller der Aristokratie zur Zeit des jungen Deutschland" (ADB) u. war lt. Rein A. Zondergeld (Lexicon der phantastischen Literatur) der wichtigste phantastische Erzähler seiner Zeit im deutschen Sprachraum. Er verfasste zahlreiche historische, gesellschaftskritische u. biographische Romane, Novellen, Gespenstergeschichten u. ironische Märchen, letztere häufig angelehnt an den Stil E. T. A. Hoffmanns. Beherrschendes Motiv seines Werks ist die Zerrissenheit, welches auch die Zweigeschlechtlichkeit oder das abweichende Sexualverhalten seiner Figuren widerspiegeln. Auf seinen ausgedehnten Reisen wurde er u.a. bekannt mit Ludwig Tieck, Karl Gutzkow, Willibald Alexis u. Fanny Lewald, auch lernte er in Baden das berühmte "Findelkind" Kaspar Hauser kennen. Seit etwa 1854 lebte Ungern-Sternberg in Dresden, seine letzten Lebensjahre verbrachte er verarmt u. geisteskrank auf dem Landgut Granzow in der Uckermark. - Leicht berieben; Vorsätze leicht fleckig u. mit einem Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

642. Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Erinnerungsblätter. Erster bis Sechster Theil [kmpl.]. Erstausg. Berlin, Verlag von Heinrich Schindler / Leipzig, F. A. Brockhaus, 1855-60. 2 Bll., 176 S. / 2 Bll., 151 S., 2 Bll. / 2 Bll., 151 S. / 2 Bll., 174 S., 1 Bl. / 2 Bll., 170 S. / 2 Bll., 169 S., Kl.-8°, O-Karton

Der sehr seltene Erstdruck, eine nachfolgende Ausgabe erschien 1919 unter "Erinnerungsblätter aus der Biedermeierzeit". - Einbände angestaubt u. bestossen; Rücken tlw. angerissen u. mit kl. Fehlstellen; Buchblock bei drei Bde. gerissen; angerändert, da unbeschnitten; tlw. braunfleckig, sonst gute Expl.

 

643. Sternberg, A. von [d.i. Alexander v. Ungern-Sternberg]: Macargan oder die Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts. Ein Roman. Erstausg. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1853. 2 Bll., 422 S., 1 Bl., 8°, Priv. Pappband d. Zt.

Einband bestossen u. leicht fleckig (Rückenkanten tlw. abgesplittert); Vorsatz, Schmutztitel, Titel u. im Text mit Bibliotheksstempel; wenige Seiten braunfleckig; hinterer Innendeckel mit kl. Vermerk, sonst ein gutes Expl.

 

644. Studach, J[akob] L[aurenz] (Übers.): Sämund’s Edda des Weisen oder die ältesten Norränischen Lieder. Als reine Quellen über Glauben und Wissen des germanogothischen vorchristlichen Norden. Aus dem Isländischen übersezt und mit Anmerkungen begleitet von J. L. Studach. 1. Aufl. Nürnberg, Bei Johann Leonhard Schrag, 1829. XXVI, [2], 160 S., 4° (275x235mm), Schlichter Karton

Die vorliegende Ausg. wird in der Aphorismensammlung "aus einer Brieftasche Schopenhauers" zitiert; der Philosoph hatte sich 1830 mit der Edda beschäftigt (vgl. Welt als Wille und Vorstellung, Bd.II (D II, 577) u. Parerga, Bd.I (D IV, 144 f., Anm.)). - Jakob Laurenz Studach (1796-1873), apostolischer Vikar von Schweden u. Titularbischof von Orthosias in Caria; er veröffentlichte u.a. auch "Die Urreligion oder das entdeckte Uralphabet". - Inhalt: Wolagesicht; Hawamal (Geheime Lehren und Runenkunde); Wafthrudner’s Mal; Grimmer’s Mal; Alwis Mal; Hymer’s Lied; Thrym’s Lied; Harbard’s Lied. - Einband etwas fleckig u. angeknickt; Deckel (innen u. aussen) mit Besitzerstempel von H. Tränker; einige Seiten etwas braunfleckig; unbeschnitten u. tlw. unaufgeschnitten; gegen Ende mit angeknickten Blättern, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

645. Svoboda, Adalbert: Gestalten des Glaubens  Erster und Zweiter Teil [kmpl.]. Culturgeschichtliches und Filosofisches. 2. verm. u. verb. Aufl. Leipzig, Verlag von C. G. Naumann, 1901. IX, 334 S., 4 Bll. / 2 Bll., 422 S., 5 Bll., Gr.-8°, Priv. gemustertes Halbleder mit goldgepr. Rücken (beide gleich) 

Das Werk ist "eine vergleichende Geschichte der Religionen" u. beleuchtet den Götterwahn. U.a. über: Wie Mythen entstehen; Urdogmen; Elbisches Kleinvolk; Das Naturböse in Person; Seelen u. Teufel in der Unterwelt; Fetische; Die Vergöttlichung von Helden; Himmelsleute in Charaktermasken. - Der Glaube an einen Gott; Rang- u. Aemterwechsel der Götter; Anfänge des Pantheismus; Formen der Götterverehrung; Wollustformen der Andacht; Das Wissen um die Zukunft u. die Sprache der Götter; Buddha u. seine Lehre; Mohamed; Götter u. Poesie; Komisches in Mythen u. in religiösen Dichtungen; Humor in Götter- u. Teufelsgeschichten. - Adalbert Victor Svoboda (1828-1902), Lehrer, Privatgelehrter u. Publizist. Ernst Haeckel, den er verehrte, wies in seinem Werk "Die Welträthsel. Gemeinverständliche Studien über Monistische Philosophie" mehrfach auf die hier vorliegende Arbeit Svobodas hin. - Einbände etwas berieben; beide Titel mit Besitzerstempel u. Vermerk ("Willy Kieswetter. Rostock"), desweiteren mit Besitzerstempel von H. Tränker; Anhänge tlw. etwas fleckig, sonst gute Expl.

 

646. Svoboda, Adalbert: Ideale Lebensziele. Erster und Zweiter Teil [kmpl.]. Kritisches, Geschichtliches und Filosofisches. Erstausg. Leipzig, Verlag von C. G. Naumann, 1901. 5 Bll., 391 S., 7 Bll. / 3 Bll., 506 S., 4 Bll., Gr.-8°, Priv. gemustertes Halbleder mit goldgepr. Rücken (beide gleich) 

Das Werk widmet sich "den positiven Zielen des Wissens und des Vernunftstaates". - U.a. über: Die Weltfysik als Erzieherin; Streben organische Bildungen Vollkommenes an?; Gemeinsames bei Tieren u. Menschen; Das Forschen nach Gott bei den Mystikern; Die deutsche Systemfilosofie über Jenseitigkeiten; Filosofie des Geschlechtstriebs. Das menschlich Perverse bei Natur- u. Culturvölkern; Ruchloses in der Behandlung der Frauen; Wert der Frau; Wissen u. Sittlichkeit im Vatican; Allerlei Frevelformen des Despotismus; Unstittliche Strafjustiz; Politische Vernunpftziele; Bahnen zum Idealstaat; Ideale des Genusses. - Einbände etwas berieben; ein Vorsatzblatt mit Widmung an W. Kiesewetter; beide Titel mit Besitzerstempel u. Vermerk ("Willy Kieswetter. Rostock"); desweiteren mit Besitzerstempeln von H. Tränker; einige Bleistiftanstreichungen, sonst gute Expl.

 

647. Swedenborg - Görres, J[oseph von]: Emanuel Swedenborg, seine Visionen, sein Verhältniß zur Kirche. Straßburg, Mainz u. Speyer, in der Expedition des Katholiken, 1827. 144 S., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt. mit Rückenschild 

Versucht insbes. die Swedenborg’schen Offenbarungen wirklich zu verstehen u. beschäftigt sich dabei zunächst mit den Offenbarungen an sich, um dann auf Swedenborgs Visionen einzugehen. - Josef von Görres (1776-1848), bekannt für seine mehrbändige "Christliche Mystik", die sich auch der Magie u. der Hexerei widmet. - Emanuel (von) Swedenborg (1688-1772), schwedischer Wissenschaftler, Mystiker u. Theologe. Geadelt wurde er u.a. für seine Werke über die Algebra, den Wert von Münzen, den Planetenlauf, Ebbe u. Flut etc. Später wandte er sich ausschliesslich theosophischen Studien zu, um auf einen von Gott selbst ihm eingegebenen Beruf vorzubereiten, der in Gründung der Neuen Kirche bestehen würde. Er legte das Wort Gottes neu aus, stellte eine neue Religionslehre auf u. enthüllte die Natur des Geisterreichs u. dessen Zusammenhang mit der Menschenwelt in den hier behandelten Visionen. - Etwas bestossen, berieben u. lichtrandig; mit Bibliotheksrückenschild; Vorsatz u. Titel mit Bibliotheksstempeln usw., sonst gutes Expl.

 

648. [Swedenborg, Emanuel]: [Emanuel von Swedenborg auserlesene Schriften. Teil 1 und 2]. [Vom Himmel und von den wunderbaren Dingen desselben; wie auch von der Geisterwelt und von dem Zustand des Menschen nach dem Tod; und von der Hölle]. [Frankfurt am Mayn, Hechtel], [1776]. 24 Bll., 544 S., 3 Bll., S. 547-838, 3 Bll., 8°, Pappband d. Zt.

Mit falschem Titelblatt ("Swedenborgs und anderer irdische und himmlische Philosophie zur Prüfung des Besten ans Lichte gestellt von Friederich Christoph Oetinger"); die Vorrede u. das Inhaltsverzeichnis (insgesamt 5 Bll.) gehören daher nicht zum eigentlichen Textblock der "Auserlesenen Schriften". Die richtigen Titel liegen in Kopie bei. - Einband berieben u. bestossen; Rücken etwas beschabt u. leicht angerissen; Innendeckel mit Besitzervermerk u. Stempel von H. Tränker; Textblock tlw. leicht gebräunt u. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

649. Trauwitz-Hellwig, Dr. Joachim von: Totenverehrung, Totenabwehr und Vorgeschichte. Erstausg. München, Bayerische Druckerei u. Verl. Anst., [1935]. 129 S., 8°, O-Karton

U.a. über: Megalithkultur; Kultur der Bronzezeit; Bautsteine zur Römischen Eisenzeit; Übersicht über die Großsteingräber; Flachgräber; Steinkistengrab; Hügelgrab; Wohnstättengrab; Bestattungsarten. - Wichtige u. vielzitierte Arbeit mit wissenschaftlichen Quellenapparat (S.115-129). - Einband lichtrandig u. etwas fleckig; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

650. Veit, Karl L. (Redaktion): UFO Nachrichten. 17 Nummern 1969-1975: Nr. 155, 158, 169-172, 174, 178, 181, 186, 188, 193, 202/3, 209-211, 227. Monatszeitschrift über Unidentifizierte Fliegende Objekte = Ufo. Interplanetarische Flug-Objekte = Ifo. Herausgeber: Deutsche UFO/IFO-Studiengemeinschaft (DUIST). Einzige europäisch-deutschsprachige Repräsentation des Intercontinental Ufo Research & Analytic Network (ICUFON), New York. Interplanetarische Raumfahrt - (Exobiologie) - Ufo-Sichtungen/-Erlebnisse/-Kontakte - Astronautik - Archäologie (PSI). Wiesbaden-Schierstein, Ventla-Verlag Karl L. Veit,  1969-1975. jew. ca. 6-8 S., mit Abb., 47x32cm, Gefaltet (Zeitung) 

Enthält natürlich u.a. weltweite Ufo-Sichtungen, ansonsten z.B. auch: Otto O. Binder: Untertassen-Stützpunkte auf dem Mond; Riley Crabb: Außerirdische sind auf dem Mond u. beobachten uns; Wernher von Braun: Raumfahrt u. Religion; Ivan T. Sanderson: Geheimnisvolle Denkmäler auf dem Mond; Rolf Schaffranke: Schwerkraft-Forschung u. Ufos; Silas Newton: Die eigentliche Bedeutung der Raumschiffe u. des Raumkommandos; Bruce Scott: Ist Dein Nachbar vielleicht ein Raummensch?; Karl L. Veit: Ufos erobern Universitäten; Rho Sigma: US-General verweigert amerikanischem Senator Zugang zu Ufo-Akten; Rho Sigma: Planet Erde als Forschungsobjekt; Die Oberth-Markgraf’sche Fließwasser-Energie-Anlage. - Leicht gebräunt; ganz vereinzelt Anstreichungen oder kl. Gebrauchsspuren; überwiegend gute Expl.

 

651. Veit, Karl L. (Redaktion): UFO Nachrichten. 40 Nummern 1957-1964: Nr. 7, 8, 11, 13, 14, 17-22, 30, 32-36, 40-54, 56, 58, 60-64, 91. Monatszeitschrift über Unidentifizierte Fliegende Objekte = Ufo. Interplanetarische Flug-Objekte = Ifo. Herausgegeben von der Wiesbadener [dann] Deutschen UFO/IFO-Studiengemeinschaft (DUIST). [Wechselner Untertitel, u.a.]: Anti-Atomaktion - Interplanetarische Raumfahrt - Fliegende Untertassen-Sichtungen - Astronautik. Wiesbaden-Schierstein, Ventla-Verlag Karl L. Veit, 1957-1964. jew. ca. 4 S., mit Abb., 47x32cm, Gefaltet (Zeitung)

Enthält natürlich u.a. Ufo-Sichtungen, ansonsten z.B. auch: Implosion statt Explosion. Atomspaltung überholt; Die Planetarier u. George Adamski; IFO u. Geheimnis der Schwingungsebenen; Der unbekannte Flugkörper von Scarborough. Weiser eines Nachbarsterns läßt Buch aus Kupferfolien zur Erde; Offener Brief an Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer; Bejamin Benincasa: Wird die Erdkugel umkippen?; Atomtod u. Weltraumhilfe; Peter Stassen: Neue Gravitationsphysik; Karl L. Veit: Unser Mond im Blickfeld der Astronautik u. Interplanetarik; Airforce Project Blue Book; Hans Georg Weidner: De Gáulle, der Totengräber Europas?; Wayne S. Aho: Gedanken zur Ifo-Forschung; Nicola Tesla, Magier des 20. Jhdts.; 4. Internationaler Ufo-Kongreß in Wiesbaden; Donald E. Keyhoe: Fliegende Scheiben, Faktum oder Mythos?; Die große Garroway-Diskussion. - Alle etwas gebräunt; einige stärker angerissen oder verknickt; wenige Anstreichungen; überwiegend altersentsprechend guter Zustand.

 

652. Walter, Wilhelm: Der Anacharsis des dreizehnten Jahrhunderts. Erster und Zweiter Theil [kmpl.]. Ein Sittengemälde der Vorzeit. Aachen, Verlag der Cremerschen Buchhandlung, 1845. 285 S., 1 Bl. / 316 S., 4 Bll., 12°, Kaschiertes Halbleinen d. Zt. (beide zus. in einem Bd.) 

Tendenzschrift in Form einer literarischen "Bildungsreise". Hetzendes Nachwort zur damals beginnenden "los von Rom"-Bewegung u. den Protestanten. U.a. beklagt der Autor, dass in der Erstausgabe des "großen Brockhaus" von 1814 die historischen Mitteilungen dem Katholizismus feindselig gegenüberstehen. In dem vorliegenden Titel werden in jedem der 30 Kapitel in sich abgeschlossene Geschichten erzählt, die das "richtige" Geschichtsbild zum Thema haben. Erstaunlicherweise kreisen einige davon um die Tempelritter. - Einband bestossen u. beschabt; Vorsatz fehlt; Titel gestempelt; wenige Seite leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

653. Weigel, Karl Theodor: Germanisches Glaubensgut in Runen und Sinnbildern. München, Hoheneichen-Verlag, 1939. 85 S., 1 Bl., mit 109 Abb. auf Taf., 8°, O-Karton 

(= Deutsches Volkstum. Eine Schriftenreihe über deutsche Volkskunde für die Schulungs- u. Erziehungsarbeit der NSDAP). - "Trotz der ausgesprochenen Vorkämpfertätigkeit auf diesem Gebiete, die man Männern wie z.B. Guido von List nicht absprechen darf, muß man doch in unserer Zeit endlich einmal Schluß machen mit der sogenannten intuitiven Forschung." (S.3) - Zu Weigel, der u.a. auch "Beiträge zur Sinnbildforschung" verfasste, siehe Ulrich Nußbeck: Karl Theodor Weigel und das Göttinger Sinnbildarchiv (Göttingen 1993). - Leicht bestossen (schwaches Eselsohr); Rücken von Hand beschriftet; Besitzervermerk, sonst ein gutes Expl.

 

654. Welteislehre - Bärtling, Prof. Dr. R., Ph[ilipp] Fauth und Dr. ing. e.h. H. Voigt (Hrsg.) u. a.: Schlüssel zum Weltgeschehen. 6. Jhg. 1930, Heft 1 bis 8 [von 12]. Monatshefte für Natur und Kultur in ihrer kosmischen Verbundenheit. Organ des "Vereins für kosmotechnische Forschung e.V.", Berlin und der "Kosmotechnischen Gesellschaft in Österreich", Wien. Leipzig, R. Voigtländer’s Verlag, 1930. S. 1-264, mit einigen Abb., Gr.-8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Die Zeitschrift wurde begründet von Hanns Fischer, unter Mitwirkung von Hanns Hörbiger. Ursprünglich lautete der Untertitel "Zeitschrift für Freunde der Welteislehre." Es sind insgesamt 8 Jhge. von 1925 bis 1932 erschienen, danach erfolgte eine Umbenennung in "Zeitschrift für Welteislehre" mit neuer Jahrgangszählung. - Aus dem Inhalt: Julius Trumpp: Ein Beitrag zum Problem der Schwerkraft; Philipp Fauth: Das Problem Sahara-Mittelmeer; Herman Soergel: Wie entstand das mittelländische Meer u. welche technisch ausnutzbaren Kräfte schlummern in ihm?; W. Richard: Wetter u. Verkehrswesen; Karl Waitz: Die Schwankungen der Sonnenstrahlung; H. Soergel: Das Panropaprojekt; Tage F. Nilsson: Über die Materie u. ihre Beziehung zu Zeit, Raum u. Energie; E. Pigal: Der neue transneptunische Planet; H. Hörbiger: Mond u. Wetter; Ernst Adolf Krause: Technik der Zukunft; Fritz Henning: Wandlung des Entropiebegriffs; Eugen Georg: Geheimnisse der Kontinente; Eduard Ritter von Liszt: Methusalem; Hanns Fischer: Weltharmonie. -  Einbände etwas angestaubt u. lichtrandig; Deckel von Heft 1 etwas angeschmutzt; Deckel von Heft 3 fleckig; Heft 8 mit Randläsuren; innen alle sauber u. gut.

 

655. Welteislehre - Behm, Hans Wolfgang (Hrsg.): Schlüssel zum Weltgeschehen. 4. Jhg. 1928 [kmpl.]. Monatshefte für Natur und Kultur in ihrer kosmischen Verbundenheit. Mitteilungsblatt des "Vereins für kosmotechnische Forschung" e.V., Berlin u. der "Kosmotechnischen Gesellschaft in Österreich", Wien. Mit 1 Tafel, 11 Tabellen und 27 Abbildungen im Text. Leipzig, R. Voigtländer’s Verlag, 1928. VII, 410 S., mit einigen Abb. u. Taf., Gr.-8°, Illus. O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Ernst Bergmann: Paracelsus u. Hörbiger; G.L. Giehm: Glazialkosmogonie u. Kunst; Helmut Mosaner: Unwetter u. Welteislehre; Alfred Seeliger: Der innere Aufbau der Sterne; Hanns Hörbiger: Über Gravitation u. Trägheit; H. Voigt: Zur Frage der Entstehung der Kohleflöze; Fauth: Der Mondboden nach Landerer u. Barabascheff; Fischer: Das Los des Lebens; Giehm: Glazialkosmogonie u. Kunst; Hinzpeter: Vorboten des Atlantisuntergang; Kiß: Altersbestimmungen der prähistorischen Metropole Tihuanaku u. die Datierungen des Mondeinfangs; Valier: Biblische Weltkatastrophen. - Das lose beiliegende Inhaltsverzeichnis leicht knittrig; einige Hefteinbände etwas angerissen u. fleckig, sonst gute Expl.

 

656. Welteislehre - Behm, Hans Wolfgang (Hrsg.): Schlüssel zum Weltgeschehen. 5. Jhg. 1929, Heft 1/2 u. 4-12 [von 12]. Monatshefte für Natur und Kultur in ihrer kosmischen Verbundenheit. Leipzig, R. Voigtländer’s Verlag, 1929. 2 Bll., S.1-64, 97-380, mit einigen Abb. u. Taf., Gr.-8°, Illus. O-Leinen 

Aus dem Inhalt: Max Valier: Ueber die Fallbahnen einschrumpfender Weltkörper; J. Riem: Die Universalität der Sintflutsagen; Georg Hinzpeter: Der Wanenkrieg, eine dramatische Mondeinfangsage; Herman Wirth: Zum Atlantis-Problem; Hanns Hörbiger: Über Alter u. Urheimat des Menschengeschlechts; A. J. F. Netolitzky: Sind beobachtete Veränderungen auf der Mondoberfläche experimentell deutbar?; Theodor Heinrich Mayer: Harmonie der Sphären; Hans Wolfgang Behm: Über Kosmobiologie; Ph[ilip] Fauth: Haltlose u. unbewiesene Annahmen der Welteislehre?; Edmund Kiß: Wunder um den Titikakasee (zahlr. Abb.); Franz J. Göschl: Kosmisch-planetare Einwirkungen auf die Nilflut. - Einband leicht angeschmutzt; Vorsätze etwas braunfleckig, sonst gut.

 

657. Welteislehre - Fischer, Hanns (Hrsg.): Schlüssel zum Weltgeschehen. 1. Jhg. 1925-26 [kmpl.] Zeitschrift für Freunde der Welteislehre. Mitteilungsblatt des "Vereins für kosmotechnische Forschung e.V.", Berlin u. der "Kosmotechnischen Gesellschaft in Österreich", Wien. Leipzig, R. Voigtländer’s Verlag, 1925-1926. VII, 272 S., mit 1 Taf. u. einigen Textabb., Gr.-8°, Priv. Leinen d. Zt.

Aus dem Inhalt: Theodor Heinrich Mayer: Drei Wendepunkte in Hanns Hörbigers Leben; Max Valier: Die Grundlagen des neuen Weltbildes; Philipp Fauth: Im Zauber unserer Sonne; Hans Wolfgang Behm: Lebenskunde im Lichte der Welteislehre; Heinrich Voigt: Die Eisschleier-Trichter; Hanns Hörbiger: Das Rätsel der Nil-Hochflut u. indischen Regenzeit; Max Valier: Das Rätsel der Sonnenflecken-Kurve; Karl Hans Strobl: Zur Psychologie der Welteislehre; Fritz Plasche: Mondanziehungskräfte u. Gebirgsbautätigkeit usw., sowie am Ende jedes Heftes Rundschau, "Kritik der Kritiken", Bücher-Würdigungen, Vereinsnachrichten u.a. - Etwas angestaubt; Titelrückseite mit Bibliotheksstempel; einige Seiten stärker stockfleckig; einige Eselsohren, ein altersentsprechend gutes Expl.

 

658. Welteislehre - Georg, Eugen (Schriftleiter): Schlüssel zum Weltgeschehen. 7. Jhg. 1931. Heft 1-6 u. 11/12 [= 8 von 12 Nummern]. Leipzig, R. Voigtländers Verlag, 1931. S. 1-192, 345-411 S., mit Textabb. u. 1 Taf., Gr.-8°, O-Karton (Hefte)

Aus dem Inhalt: Edmund Kiss: Aus der Chronik der Puna; Hanns Fischer: Kosmische Notwendigkeiten; Hans Trebor: Die Wegenersche Grönlandexpedition; O. Mybach: Langfristprognosen u. kosmische Wettereinflusse; F. J. Göschl: Welteislehre u. Bibel; H. G. Fritsch: Die Heilkraft der Mondstrahlen; Alfred Seeliger: Scheinbare Ausnahmen vom Gravitationsgesetz; Hanns Hörbiger, der Mensch, das Werk, der Nachruhm. - Einbände etwas angestaubt; Rücken tlw. leicht angerissen; Deckel tlw. mit kl Randläsuren (bei Heft 1 beide lose u. mit Fehlstellen), sonst gute Expl.

 

659. Welteislehre - Giehm, Dr. Gerhardt: Welterkenntnis und Weltenbau. Philosophisches zur Glazialkosmogonie. Leipzig, R. Voigtländer’s Verlag, 1928. VIII, 181 S., 1 Bl., 8°,  O-Leinen

Darstellung des Verhältnisses der Philosophie zur Glazialkosmogonie bzw. Welteislehre, derselben zu Natur- u. Geisteswissenschaft, sowie ihrer Subsumption unter das duale Schema "Klassische" u. "Nordische" Weltauffassung. Hanzlicek S. 14: "Als Geschichtswerk ist dieses Buch nützlich, denn es stellt die WEL zum Vergleich mit allen früheren Welterklärungsversuchen." - Gutes Expl.

 

660. Welteislehre - Hinzpeter, Georg: Urwissen von Kosmos und Erde. Die Grundlagen der Mythologie im Licht der Welteislehre. Mit 11 Abbildungen. Erstausg. Leipzig, R. Voigtländer’s Verlag, 1928. 4 Bll., 225 S., mit 11 Abb., 8°, O-Leinen 

U.a. über: Urwissen u. Welteislehre; Weltenkampf u. Weltenschöpfung; Sintflut u. Wiedergeburt; Paradies u. Sündenfall; Götter, Riesen u. Menschen; Turmbauten u. Pyramiden; Neue kosmische Ungeheuer; Drachenfesselung u. Drachenbefreiung; Götterdämmerung u. Jüngstes Gericht; Erdschicksal u. Religionsgeschichte; Weltzeitalter u. Erdenende. - Rücken geringfügig berieben; Vorsatz mit kl. Besitzervermerk, sonst ein sehr gutes Expl.

 

661. Welteislehre - Kiß, Edmund: Das Sonnentor von Tihuanaku und Hörbigers Welteislehre. Mit über 100 Abbildungen. Erstausg. Leipzig, Koehler & Amelang, [1937]. 196 S., mit Skizzen u. 101 Abb. auf Taf., 8°, O-Leinen

Mit interessanten Architekturzeichnungen u. Rekonstruktionen. Inhalt: Das Hochland zw. den Anden Südamerikas u. die vorgeschichtliche Stadt am schiefen See; Das Land der Andenmetropole Tihuanaku im Licht der Welteislehre von Hanns Hörbiger; Das Sonnentor von Tihuanaku. Versuch der Enträtselung seiner Ideografie. - Der Kassler Regierungsbaurat Kiss stützt sich auf seine Durchforschung der Tempelanlagen am Titikakasee in den Jahren 1928/29. Die ehemalige Hafenstadt (!) Tihuanaku liegt 3800 Meter über dem Meeresspiegel u. war belegbar eine zeitlang 200m überflutet. Kiss erklärt dies mit der Welteislehre. Als SS-Hauptsturmführer sollte er 1940 eine gross angelegte "Ahnenerbe"-Expedition nach Bolivien leiten, bei der unter anderem ein "Fieseler Storch" aus der Luft die schiefen Strandlinien kartografieren sollte. Nach umfangreichen Vorbereitungen kam es durch den Krieg nicht mehr zur Durchführung. - Ein sehr gutes u. frisches Expl.

 

662. Westphal, Peter Paul: Mene Tekel. Am Vorabend des Gerichtes. Biblische Weissagungen auf die Jahre 1925 bis 1931. Teil 1 [= vermutlich alles Erschienene]. Inhalt: 10 große Ereignisse der nächsten Jahre, 40 prophetische Wunder, erfüllt und enthüllt. Der Schlüssel zur Geheimschrift in der Bibel entdeckt. Sinn und Ziel der Weltgeschichte. Der große Wendepunkt 1927/1928. Hamburg (Altona), Druck u. Verlag Adolph Düffert, 1925. 111 S., 1 Bl., 8°, Illus. O-Karton

"In dieser Schrift wird, soweit ich die Literatur übersehen kann, trotz tausender vorangegangener Versuche zum ersten Male die einheitliche Ordnung aller Einzelheiten in Weltgeschichte und Prophetie nachgewiesen." (Vorwort) Legt dabei auch grossen Wert auf die Bibel. Paul Westphal hat u.a. auch "Weltgericht!" u. "Die Offenbarung Johannis im Lichte der Endzeit" veröffentlicht. - Einband stockfleckig u. mit einer leicht angeknickten Ecke; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten.

 

663. Wilhelm, Richard (Übers.): I Ging. Das Buch der Wandlungen. Erstes und zweites Buch. Und: Drittes Buch [in einem Bd., kmpl.]. Aus dem Chinesischen verdeutscht und erläutert von Richard Wilhelm. 1.-3. Tsd. (Dtsch. Erstausg.) Jena, Eugen Diederichs, 1924. 3 Bll., XIII, 285 S. / 3 Bll., 267 S., 8°, Illus. O-Leinen

Im 1. u. 2. Buch ist der chinesische Original-Titel mit angegeben, darüber liegt ein transparentes Blatt mit den Verdeutschungen der Zeichen. Diese ersten beiden Bücher geben die Übersetzung wieder, das dritte Buch enthält die Kommentare. - Richard Wilhelm (1873-1930), gründete eine deutsch-chinesische Schule u. kam so in Kontakt mit chinesischen Gelehrten, woraufhin er das Studium der chinesischen Literatur aufnahm. Im Jahr 1905 erschienen seine ersten Übersetzungen ins Deutsche, darunter Teile der "Analekten" (Lunyu) des Konfuzius. Bis heute beziehen sich Fachleute in ihren Kommentaren u. Neuübersetzungen auf ihn. - Einband u. Schnitt etwas fleckig; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker, sonst ein gutes Expl.

 

664. [Wünsch, Christian Ernst; irrig]: Horus oder astrognostisches Endurtheil über die Offenbarung Johannis und über die Weissagungen auf den Messias wie auch über Jesum und seine Jünger. Mit einem Anhange von Europens neuern Aufklärung und von der Bestimmung des Menschen durch Gott. Ein Lesebuch zur Erholung für die Gelehrten und ein Denkzeddel [sic!] für Freimaurer. Erstausg. Ebenezer, Im Verlage des Vernunfthauses [d.i. Halle, Johann Jakob Gebauer], 1783. XXVI, 474 S., mit drei Textholzschnitten u. kl. astrolog. Fig., 8°, Neuerer marmorierter Pappband mit goldgepr. Rückenschild 

Ackermann V/345; Hevesi 1624; Kloss 3821; Wolfstieg 4864: "Selten. Üb. die alten Einweihungen. Bringt die M[au]r[er]ei in Z[u]s[ammen]hang mit der Offenbarung Johannis. Abati 4 (1893) S.133 erwähnt einen Nachdruck, der bei Mösle in Wien erschien." - Wurde schon zur Zeit des Erscheinens Christian Ernst Wünsch zugeschrieben (so auch Holzmann/Bohatta: Deutsches Anoymen-Lexikon 1501-1850), was aber von dem Literaturhistoriker Flodoard von Biedermann (Euphorion XX, 1913, S. 406-409) widerlegt wurde. Eine zweite Aufl. erschien 1784. - Der Autor äussert sich sehr kritisch zur Bibel u. meint, "daß beynahe eben so viele durch die Bibel als durch unglückliche Liebe, ihren Verstand verlohren haben" (S.X). Auch versucht er, rationelle Erklärungen für einige der "Wahrsagermärchen" zu finden. (So beschreibt er die Evangelisten als Fanatiker u. Jesu Tod als Ohnmacht, der bald der wirkliche Tod durch Wundbrand folgte). Er "will deutlich zeigen, daß alle Volksreligionen im Grunde durchaus aus einer gemeinsamen Quelle, aus den alten Beobachtungen der Himmels- und Naturbegebenheiten herfließen" (S.XII). Ausserdem wendet sich der Autor gegen die "Goldmacherei", der zu seiner Zeit zahlreiche Freimaurer anhingen, u. von denen viele ihre "Wahrheit" aus der Bibel beweisen wollen. Im Gegensatz dazu soll sein Werk zur "ihrer bessern Belehrung dienen". Er selbst beschreibt sein Buch in gewisser Weise als "einen Beytrag zur Geschichte der Sternkunde" (S.XXVI). - Kanten berieben; Vorsatz mit Signatur; seltene kl. Anstreichungen; durchgehend etwas fleckig u. gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

665. Wyttenbach, Johann Hugo (Hrsg.): Tod und Zukunft. In eine Anthologie von Aussprüchen älterer und neuerer Dichter und Philosophen. 1. Aufl. Leipzig, in der Hempelschen Buchhandlung, 1806. XVI, 368 S., mit gest. Frontispiz, 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild u. Rotschnitt 

Johann Hugo Wyttenbach (1767-1848), Gymnasialdirektor, Bibliothekar u. Gründer der Stadtbibliothek Trier; u.a. zw. 1830-1835 auch Lehrer von Karl Marx. - Etwas berieben u. bestossen; Vorsatz mit kl. Besitzervermerk u. mit zweimaligen Stempel von H. Tränker; tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

666. Yori [d.i. Alexander Graf von Brockdorff]: Ur We We. Uranische Weltwende. Vom Sinn dieser Zeit. Mit neun Bildern nach Walter Grammatté (1897-1929). Erstausg. Berlin, AGV-Verlag Dr. Richard Pape, 1932. 3 Bll., 103 S., 1 Bl., mit 9 Taf., 4°, Illus. O-Leinen mit  O-Umschlag  

Die Verbindung von Ereignissen nach Ursache u. Wirkung ist eine untergeordnete. "Zur tieferen Einsicht gelangen wir erst, wenn wir die geheimen, jeder Kausalitätsschnüffelei entzogenen Querverbindungen des Geschehens erkennen [...] Der Geist dieses Zeitalters ist das dämonische Chaos; Panchaotismus ist das Weltgefühl der Zeit. Ich habe dieses Zeitalter das uranische genannt, intuitiv, lange ehe ich den Mythos des Uranos kannte, der mir dann recht gab." (Principia) - U.a. über: Europa in Flammen; Gendarmen im Gralstempel [Ernst Oskar Bernhardt]; Micky Maus; Geschäftsokkultismus; Nosferatu; Amerika-Krise; Hexenprozeß 1930; Ratten; Pentheus u. Prohibition; Nostradamus; Hans Blüher; Der Führer; Dada; Die Behördenseele, Das Atom als Rebell; Golem; Staatskunst; Korruption. - Mit Namenregister. - Umschlag mit deutlicheren Gebrauchsspuren; Buch mit Besitzerstempel von dem bekannten Astrologen u. Autor Reinhold Ebertin u. mit sehr vereinzelten Bleistiftanstreichungen im Rand, sonst ein gutes Expl.