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463. [Abraham von Worms]: Die egyptischen großen Offenbarungen, in sich begreifend die aufgefundenen Geheimnißbücher Mosis; oder des Juden Abraham von Worms
Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie und in erstaunlichen Dingen wie sie durch die heilige Kabbala und durch Elohym mitgetheilt worden. Sammt der Geister= und Wunderherrschaft,
welche Moses in der Wüste aus dem feurigen Busch erlernet, alle Verborgenheiten der Kabbala umfassend. Aus einer hebräischen Pergament=Handschrift von 1387 im XVII. Jahrhundert verteutscht und
wortwortgetreu herausgegeben. Köln am Rhein bei Peter Hammer 1725. [Verlagsseitig 4 Werke ANGEBUNDEN]. [Nicht gekennzeichneter Nachdruck]. o.V., o.O., [um 1920]. 213 S., mit 18 magischen Quardraten, 207, 207, 72, 112 S., 8°,
O-Pappband
Sammelband mit 5 Werken als unbezeichneter Nachdruck um 1920. Zunächst auf 214 S. die (1)
"Egypt. Offenbarungen", dann angebunden: (2)
Andreae Tenzelii, Philosoph und weiland schwarzburgischer
Leibmedizi, medizinisch-philosophisch- und sympathetische Schriften, so da bestehen in desselben Medicina Diastatica oder in die Ferne wirkende Arznei-Kunst, dann in besonderen Geheimnissen
magnetischer und sympathetischer Kuren vieler Krankheiten, wie auch dabei seine Scripa Gemina de Amore et Odio. Nebst einem kurzen Unterrich, auf welche Art die Tiere, Pflanzen und Erze zur
natürlichen Magie zu gebrauchen und anzuwenden sind. Zusammen herausgegeben von P.C. Lpz. und Hof, Sterling 1756 (207 S.). - (3) Eberhardt Heinrich Fischers, Königl. Preuß. Förster in der Grafschaft
Mannsfeld, Brandenb. Antheils, Albertus Magnus der Andere und Wahre; das ist; Geheimnisse der Natur und Kunst auch rareste Wunderwirkungen in Hunderten hoch nützlicher, curioser, magischer,
sympathetischer ec. Vorschriften. Altona und Lpz., Kave 1790 (207 S.). - (4) Ahnungen, Träume, Prophezeiungen, Nachtwandler und Nachtschwätzer sowie andere sonderbare Erscheinungen aus dem Gebiete der übersinnlichen Natur. o.O., o.D. (72 S.)
- (5) Elias Artista Hermetica - Das Geheimnis von
dem Salz als dem edelsten Wesen der höchsten Wohltat Gottes in dem Reich der Natur beides in seinem Wesen und in seinen Eigenschaften aus eigener Bemühung untersucht. Göttlicher Weisheit zum Lobe
und den begierigen Forschern zum Vorteil geschrieben und herausgegeben. Berlin, Bartels o.J. (112 S.). -- Über die Magie des Abraham von Worms ausführlich bei Frick: Die Erleuchteten S. 403ff:
"Der Versuch, die Beschwörungen der Dämonen auch praktisch durchzuführen, ist sicherlich oft gemacht worden. Prominentester Magier unserer Zeit war Aleister Crowley, der nach der Übersetzung von
S.L. Mathers die ‘Heilige Magie des Abramelin’ selbst praktizierte, allerdings ohne Erfolg, wie seine Vorgänger. Es wird berichtet, daß Crowley bei der Beschwörung durch die entfesselten
Naturgewalten so erschüttert worden wäre, daß er das Experiment abbrach und nicht mehr wiederholte." Miers berichtet noch von einem weiteren Beschwörungsversuch von Dr. C.H. Petersen, dem
Nachfolger von Crowley als Großmeister des O.T.O. u. der Abtei Thema, der sich danach mit seiner Frau (Ps. Sorella Kama-Rupa) das Leben nahm. - Einband etwas fleckig, berieben u. am Rücken
unschön überklebt; Innentitel u. hinterer Vorsatz mit Siegellack-Marken u. geöffneten Papierstreifen; drittes Werk mit einem verdruckten Blatt (S.20); etwas gebräunt; für diese meist mehr
beanspruchte Beschwörungsliteratur ein (innen) ungewöhnlich guter Zustand.
464. Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack
(Hrsg.): Dr. Johann Faust - Vierfache Höllenzwang. Mirakulkunst und Wunderbuch. Praxis Magica. Materialien zur
Faustlegende VII, VIII, IX. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), [1976]. 64 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton
(= Moonchild-Edition 4). - Bearbeitete Wiedergabe der vom Verleger Scheible 1846 publizierten Texte u.
Abb. (tlw. als Faksimile) aus der Reihe "Das Kloster". - Leicht lichtrandig, sonst ein gutes Expl. Durch begrenzte Auflage selten.
465. Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack
(Hrsg.): Dr. Johann Faust. Weitere Höllenzwänge sowie eine alte Geschichte zu diesen. München, Arbeitsgemeinschaft
für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), 1977. 158 S., 1 Bl., mit Textabb., Kl.-8°, Illus. O-Karton
(= Moonchild-Edition 7 / Materialien zur Faustlegende XXII-XXVII). - Textkompilation des ARW-Verlags,
enthält: Dr. Fausts großer und gewaltiger Höllenzwang (Jesuiten-Collegio, Prag); Versus Jesuitarum Libellus / Cypriani Citatio Angelorum etc. (Paris 1508); Fausts Dreifacher Höllenzwang (aus
Horst’s Zauberbibliothek); Schlüssel zu Fausts dreifachem Höllenzwang; Die Jenaische Christnachtstragödie. - Gutes Expl. - Durch kl. Aufl. selten.
466. Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack
(Hrsg.): Dr. Johann Faust: Großer und gewaltiger Meergeist. Materialien zur Faustlegende I. München,
Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), [1976]. 54 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton
(= Moonchild-Edition 1). - Bearbeitete Wiedergabe der vom Verleger Scheible 1846 publizierten Texte u.
Abb. (tlw. als Faksimile) aus der Reihe "Das Kloster". - Leicht angestaubt, sonst ein gutes Expl. Durch begrenzte Auflage selten.
467. Ach, Manfred und Friedrich-Wilhelm Haack
(Hrsg.): Faust, Dr. Johann: Ägyptische Schwarzkunst - Geister-Commando - Schwarzer Rabe. Materialien zur
Faustlegende IV, V, VI. München, Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW), [1976]. 68 S., mit Textabb., 8°, Illus. O-Karton
(= Moonchild-Edition 3). - Wiedergabe (tlw. als Faksimile) aus dem dritten Band von "Doctor Johann Faust",
in der Reihe "Das Kloster" (Stuttgart, Verlag J. Scheible, 1847). - Ein gutes Expl.
468. Aigremont, Dr.: Volkserotik und Pflanzenwelt. Erster und Zweiter Band [kmpl.]. Eine Darstellung alter wie moderner erotischer und sexuller Gebräuche,
Vergleiche, Benennungen, Sprichwörter, Redewendungen, Rätsel, Volkslieder, erotischen Zaubers und Aberglaubens, sexueller Heilkunde, die sich auf Pflanzen beziehen. 2. Aufl. Leipzig,
Ethnologischer Verlag Dr. Friedrich S. Krauss, 1910. 2 Bll., 165 S. / 2 Bll., 121 S., 8°, Priv. Halbleinen mit handschrftl. Rückenschildern (2 Bde.)
Hayn-Gotendorf IX, 4. - U.a. über: Die Waldbäume; Die Obstbäume; Zier-Sträucher u. Bäume; Küchengewächse;
Pilze; Kräuter u. Blumen; Mutterkräuter; Aphrodisiaca u. Antaphrodisiaca; Männliche u. weibliche Benennungen. - Mit Namensverzeichnis. - Leicht berieben u. Seiten leicht gebräunt, gute
Expl.
469. Aussführlicher Bericht / Von Der entdeckten
grausamen Zauberey / In dem Dorffe Mohra und umbliegenden Plätzen in Schweden. Nach dem Holländischen Translat auss
dem Schwedischen. o.O., o.V., [1670]. 6 Bll., 8°, Heftstreifen
VD17 23:234689S. - Seltener Bericht über die Vorkommnisse im schwedischen Mora, Region Dalarna
(Dalekarlien), u. dem nachfolgenden Hexenprozess, der 1669 begann. Dabei wurden 72 Frauen u. 15 ältere Kinder zum Tode verurteilt, weil Sie angeblich dem Teufel verfallen waren u. andere Kinder
zu dem mysteriösen Ort Blocula entführt u. dort misshandelt hatten (vgl. dazu: Kirchschlagers Criminal- & Curiositäten-Cabinett, Bd. 2). - Ein gutes Expl.
470. Bächtold-Stäubli, Hanns und Eduard
Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. 10 Bände [kmpl.]. Mit einem neuen Vorwort von Christoph
Daxelmüller. 3. unv. Aufl. Berlin u. New York, Walter de Gruyter, 2000. Ca. 16500 Spalten mit ca. 10000 Stichworten, Gr.-8°, Illus. O-Karton (10 Bde.) im Schuber
Textbände (Aal - Zypresse, Nachträge) u. 1 Registerband. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von
1927-1942. - Das Lexikon war ursprünglich als eine erweitere Neubearbeitung von Adolf Wuttkes "Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart" geplant, dieser Plan wurde aber verworfen. Obwohl die
zeitgenössische Rezeption der Bände größtenteils positiv war, wurde u.a. bemängelt: das zu starke Verweisen bei ausgefallenen Stichwörtern, sowie die mangelnde Kritik des erhobenen Materials. Die
Verfasser hätten mehr Wert auf Vollständigkeit, als auf eine sorgsame thematische Aufbereitung gelegt. Auch Christoph Daxelmüller schreibt im Vorwort: "Aus heutiger Sicht allerdings trifft diese
Kritik [...] nicht nur zu, sie offenbart auch eine fundamentale Schwäche des gesamten Werks; denn über dem Bemühen, aus möglichst vielen Quellen und Informationen ohne Rücksicht auf historische
und soziale Bedingungen und Verläufe eine Phänomenologie des Aberglaubens zu entwickeln,
blieb die Geschichte populärer Vorstellungen von den Dingen und Ereignissen der Welt auf der Strecke." (S.20) - Gute Expl.
471. Böklen, Ernst: Die "Unglückszahl" Dreizehn und ihre mythische Bedeutung. Erstausg. Leipzig, J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, 1913. 2 Bll., 116 S.,
8°, Priv. Pappband mit Rückenschild
(= Mythologische Bibliothek. Herausgegeben von der Gesellschaft für vergleichende Mythenforschung. V.
Band, Heft 2). - Studie des schwäbischen Stadtpfarrers Ernst Böklen (1863-1936), der vorher 75 Varianten des Sneewittchenmärchen publiziert hatte. - U.a. über: Direkte u. Indirekte Zeugnisse für
den rein lunaren Ursprung der Zahlen 12 u. 13 im Mythos; Der 13te (12te) scheidet aus, stirbt usw. u. kehrt wieder zurück, lebt wieder auf usw.; Verwandlungs- u. Vertauschungssagen, in denen die
Zahl 13 (12) vorkommt. - Mit Register u. Literaturverzeichnis. - Etwas berieben; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; Vorsätze, Schnitt u. wenige Blatt leicht braunfleckig, sonst ein gutes
Expl.
472. Caland, Dr. W.: Altindisches Zauberritual. Probe einer Uebersetzung der wichtigsten Theile der Kausika Sutra. Erstausg. Amsterdam, Johannes Müller,
1900. XII, 195 S., 4°, Priv. Leinen mit Rückentext
(= Verhandelingen der Koninklijke Akademie van Wetenschappen te Amsterdam. Afdeeling Letterkunde. Nieuwe
Reeks, Deel III, N° 2). - "Das Kausika Sutra zerfällt seinem Inhalt nach in zwei Hauptpartien: das eigentliche Zauberritual von Kandika 7-32 und das Grhyarituel. Weil das letztere weniger
Interesse hat, da sein Inhalt hauptsächlich, natürlich mutatis mutandis, auch in den anderen Grhyasutras vorliegt, habe ich mich auf das charakteristische Zauberritual beschränkt." (S.V) - Der
Autor gibt nicht nur die Übersetzung, sondern "alles was zur Erläuterung des Sutra-Textes dienen konnte, habe ich mich nach Kräften zu erwähnen bemüht." (S.XII) - Mit Register. - Oberes Kapital
mit Fehlstelle (3cm); Vorsatz mit Stempel von H. Tränker; papierbedingt leicht gebräunt u. tlw. leicht braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
473. Cassel, D. Paulus: Die Symbolik des Blutes und "Der arme Heinrich" von Hartmann von Aue. Berlin, A. Hofmann & Comp., 1882. IV, [2], 265 S., Kl.-8°,
Priv. marmoriertes Halbleinen d Zt. mit goldgepr. Rücken
Engel 2641 (erwähnt Faust auf S. 107f u. Goethe’s Faust auf 122f). - Die "Symbolik des Blutes " war
ursprünglich eine Einleitung zum "armen Heinrich" gedacht, hat sich aber doch zu einem eigenständigen u. davon unabhängigen Teil entwickelt. So gliedert sich das Buch in zwei Hauptteile: I.
Symbolik des Blutes (Symbolische Heilkunde, Blut u. Leben, Der Blutbund, Der Blutbund der Christenheit, Der Blutbund der Dämonen (Vampyr) u. des Satans, Das Blutessen, Jungfrauenopfer,
Kinderopfer u. Blut, Von der Heilung des Aussatzes durch Blut); II. Der arme Heinrich (ab S.189: Von dem Dichter u. seiner Zeit, Die Dichtung u. ihre Deutung. Der Dichter seine Heimath sein Name
zu. Wappen, Anmerkungen). - Leicht berieben; vereinzelt Spuren radierter Anstreichungen; ein gutes Expl.
474. Das sechste und siebente Buch Mosis sein wahrer
Wert und was das Volk darin sucht. Magisch-sympathetischer Hausschatz. Nach alten Überlieferungen aus
Geheimschriften und Zauberbüchern für die heutige Zeit erklärt. Dresden, Buchversand Gutenberg, [um 1920]. LXIV, 368 S., 8°, O-Halbleinen
Beinhaltet nach den römischen Ziffern (LXIV): (1) Was hat man von dem Volksglauben und der Volksmedizin zu
halten. S.1-30. - (2) Magisch=sympathetischer Hausschatz oder: Die offenbarten Geheimnisse der natürlichen Magie. Nebst Zauberformeln, Heil=Sprüchen und Schutzsegen wider allerlei Anfechtungen.
S.31-226. - (3) Die Praktika des täglichen Leben wie solche von klugen und erfahrenen Leuten als sonderlich nützlich und dienlich erachtet worden sind S.227-350. - (4) Sachregister S.351-355. -
Nicht sehr häufige Buch-Mosis-Variante; entspricht auf den Seiten XVII-LXIV inhaltlich u. typografisch der Scheible Ausgabe von 1849 (incl. dem Titel). Was in manchen Fällen dazu geführt hat,
dass der erste Teil entfernt wurde, um den Rest als "Original" anzubieten. Zum Titel siehe auch K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur
(Dissertation, Berlin 1976, S.56-58). - Titel mit 5 Siegelmarken, auf der Rückseite mit Stempel von H. Tränker; papierbedingt gebräunt, für die Gattung ein erstaunlich gutes Expl.
475. Die Geisterwelt oder: Das Leben jenseits des
Grabes. Enthaltend eine besondere Belehrung über die Geisterwelt sowie über die Mittel für den Verkehr mit den Geistern unserer Verstorbenen. [Vom Verlag ANGEBUNDEN]. Der wahrhaftige feurige
Drache oder Herrschaft über die himmlischen und höllischen Geister [...]. Nach einem in Frankreich aufgefundenen
Manuskript von 1522. Nebst einem Postscriptum aus dem großen Buche von König Salomo, mit einigen köstlichen Recepten, gefunden bei Peter Michel, dem letzten Karthäuser zu Erfurt. Berlin, Druck u.
Verlag A. Weichert, [nach KVK: 1870 od. 1899]. 192 S., mit Holzschnitten, 8°, Priv. Leinen mit Rückentext u. montiertem farbigem O-Deckelbild
Deckeltitel etwas abweichend "Die Geisterwelt oder das enthüllte Geheimnis die Geister der Verstorbenen
herbeirufen zu können". Inhalt bis S.46: Was ist ein Medium?; Wie kann ich ein Medium werden? Der Tod; Die Geisterwelt u. der Zustand des Menschen nach dem Tode. - Danach angebunden: Der
wahrhaftige feurige Drache [...]. Im Gegensatz zu der um 1920 erschienenen Barthels-Ausgabe mit leicht unterschiedlichem Text u. schöneren Holzschnitt-Illustrationen. Darunter mit den
Zwischentiteln: I.Buch: Das große Buch der 20 Foliobände. II.Buch: Enthaltend das wahrhaftige Sanctum Regnum des großen Zauberschlüssels, oder die wahrhaftige Weise, wie man Verträge mit Geistern
schließen soll. III.Buch: Von der Kunst des großen magischen Geheimnisses, oder von dem eigentlichen Wunder der Kunst. Gespräche mit Verstorbenen und Toten. - Zu der ursprünglichen
Zauberbuch-Parodie siehe K.-P. Wanderer: Gedruckter Aberglaube. Studien zur volkstümlichen Beschwörungsliteratur (Dissertation, Berlin 1976, S.232ff). - Das aufgezogene Deckelbild etwas beschabt
u. mit kl. Fehlstellen; Titelblatt mit Fehlstelle u. sauber aufgezogen, mit Spuren der entfernten Siegelmarken; die ersten Blatt etwas fleckig; papierbedingt gebräunt; das letzte Blatt sauber im
Rand hinterlegt, sonst ein gutes Expl.
476. [Fischer, Heinrich Ludwig]: Das Buch vom Aberglauben. [Erster] und Zweyter Theil [von 3]. Erstausg. (1) Leipzig, im Schwickertschen Verlage, (2) Hannover, bey
Christian Ritscher, 1790, 1793. 3 Bll., 359 S., 1 Bl., mit Titelholzschnitt u. 18 Textholzschnitten / 1 Bl., VI, 306 S., mit Titel u. 1 Textholzschnitt, 8° u. Kl.-8°, Unterschiedliche
Pappbände d. Zt.
Holzmann-B. I,8280; Hayn-Gotendorf I,489 u. II, 273; Grässe Bibl. Mag. S.2; Ackermann I/408: "Mit dem 2
Bande sehr selten", der fast immer fehlende 3. Bd. wird bei beiden nicht erwähnt. Anscheinend waren die Nachfolgebände auch nicht von Anfang an geplant. - U.a. über: Vom Teufel; Von Gespenstern;
Vom Kobold; Von feurigen Kugeln; Von fliegenden Drachen; Von Blut- u. Schwefelregen; Von den Hexen oder Hexenmeistern; Von der Wünschelrute; Vom Magnetismus; Vom Wahrsagen; Von dem Karteschlagen;
Vom Geistercitiren / Von der Magie; Von Wechselkindern u. den Unterirdischen; Ritter St. Georg u. den Lindwurm; Vom Baugeist; Von Quacksalbern u. Wundärzten; Von Riesen Zwergen u. Amazonen;
Aberglaube bei Trauungen usw usf. - Einbände bestossen u. berieben, wobei Bd.2 zusätzlich Feuchtigkeitsränder u. Fehlstellen im Bezugspapier hat u. in höchstens befriedigendem Zustand ist;
beide auf Vorsatz u. Titel gestempelt, Bd.2 zusätzlich mit Besitzerstempel von H. Tränker (nur dieser Band stammt aus seiner Sammlung); Bd.1 unbeschnitten; bei Bd.2 der Titel im Bund angerissen
u. die ersten vier Blatt leicht fleckig; beide gering gebräunt, sonst aber gut erhalten.
477. Freybe, Dr. A[lbert]: Der deutsche Volksaberglaube in seinem Verhältnis zum Christentum und im Unterschiede von der Zauberei. Erstausg. Gotha, Friedrich
Andreas Perthes, 1910. XV, 194 S., 8°, Priv. Halbleinen mit handschrftl. Rückenschild, O-Deckel mit eingebunden
U.a. über: Der Volksaberglaube u. seine radikale Bekämpfung; Der als kruder Götzendienst aufgefaßte
Volksaberglaube; Die Umbildung von Göttern zu Heiligen, sowie von heidnischen Festen zu christlichen; Die Angst vor den alten Göttern; Das Kreuz soll die Hexen vertreiben; Der sittenmäßige
Gebrauch des Kreuzzeichens; Die "schwarze Kunst"; Die Sympathie mit ihrem tiefen Glaubensgehalt im Unterschied von der Zauberei; Die Bedeutung des Blutes im deutschen Volksglauben; Das göttliche
Wunder u. der teuflische Zauber; Der Spiritismus; Die der Zauberei dienenden Tiere; Die pastorale Behandlung des Werwolfglaubens. - Dr. phil. u. theol. Albert Freybe (1835-1911), Germanist u.
Volkskundler, war Gymnasial-Professor in Parchim. - Leicht berieben; Innendeckel mit ExLibris von "Moritz Maier"; wenige Seiten mit angeknickten Ecken, sonst ein gutes Expl. - Selten.
478. Fr[iedrich] G[eorg] Ch[ristian] v.
I[lten]: Alruna oder Denkwürdigkeiten der Vorzeit von Fr. G. Ch. von I. ... Erster, Zweiter und Dritter Theil
[kmpl.]. [3. Aufl.] Halberstadt, in H. Vogler’s Buch- und Kunsthandlung, 1819. VI, 153 S. / IV, 139 S. / IV, 138 S., Kl.-8°, Interimsumschlag d. Zt.
In: Rudolph Deuerlich, Universal-Katalog, Geister-, Gespenster-, Räuber- und Ritter-Romane, 5097. -
Erschien zuerst 1807. Sammlung über Legenden, Mythen u. geschichtliche Merkwürdigkeiten, des biographisch nicht nachweisbaren Schriftstellers Ilten. - U.a.: Der Sternritter; Die weiße Frau; Die
Kelle bey Werna unweit Ellrich; Der Püstrich; Die Veste Homburg; Die Daneels-Höhle bey Hyseburtg im Magdeburgischen; Der Kinder-Auszug in Hameln; Die Verehrung des Krodo auf der Harzburg; Die
Quästenburg oder das Fest der Quäste; Die Gleichen, oder Mehr als eine Frau; Der Kyffhäuser. - Leicht fleckig u. bestossen; Rücken mit kl. Fehlstelle; Vorsatz mit Klebemarke einer Buchhandlung;
tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Selten.
479. Hansen, Joseph: Zauberwahn, Inquisition und Hexenprozess im Mittelalter und die Entstehung der großen Hexenverfolgung. Erstausg. München u. Leipzig,
R. Oldenbourg, 1900. XV, 538 S., 8°, Illus. O-Leinen
(= Historische Bibliothek. Herausgegeben von der Redaktion der Historischen Zeitschrift. Zwölfter (12.)
Band). - Cornell 260; Hayn-Gotendorf II, 202. - Erstausgabe des später wieder aufgelegten Standardwerks. - Nach einer Einführung (diese u.a. über Dämonenglaube, Das Maleficum einschl. des
Wettermachens, Die Verwandlung von Menschen in Tiere, Geschlechtlicher Verkehr zw. Menschen u. Dämonen, Ketzersabbat) folgen die jew. unterteilten Hauptkapitel: Erste Periode (400-1230). Der
Zauberwahn bis zu seiner wissenschaftlichen Befestigung durch die Scholastik; Zweite Periode (1230-1430). Die wissenschaftlichen Befestigung des Zauberwahns durch die Scholastik; Die Verknüpfung
des Zauberwahns mit der Ketzerverfolgung durch die Inquisition; Die nachweisbaren Zaubereiprozesse; Dritte Periode (1430-1540). Beginn der großen Hexenverfolgung durch Kirche u. Staat. -
Stellenweise etwas berieben; Rückendeckel 2x frontal bestossen, sonst ein gutes Expl.
480. Hoffmann-Krayer, Ed[uard] u.a. (Hrsg.):
Schweizerisches Archiv für Volkskunde / Archives suisses des Traditions populaires. 3. Jhg. 1899 bis 46. Jhg. 1949 fast
kmpl.; es fehlen die Jhge. 16, 17 u. 20 sowie 10 Einzel-Nummern [= 34 vollst. Jhge. u. 7 unvollst. Jhge.]. Vierteljahrsschrift. Mit Gesamt-Register. Zürich, Druck von Emil Cotti’s Wwe.;
ab 7. Jhg. Juchli & Beck; ab 10. Jhg. Basel, Verlag der Schweiz. Ges. für Volkskunde, 1899-1949. Je Jhg. ca. 250-350 S., oft mit Textabb u. Taf. (tls. eingefaltet oder farbig), tlw. auch
Noten, Gr.-8°, Illus. O-Karton (Hefte)
Fast komplett die ersten 46 Jhge. mit den nützlichen Register-Bänden, welche 1949 veröffentlicht wurden u.
ein "Gesamtregister für die Bände 1-45 des [vorl. Archivs], 1-38 der Schweizer Volkskunde u. 33-38 von Folklore Suisse" enthalten (erstellt von Robert Wildhaber) sowie ein Orts- u.
Verfasser-Register. Die Hrsg. wechselten über die Jahre, beteiligt waren neben Hoffmann-Krayer (1864-1936), dem Begründer der Gesellschaft, auch: Jules Jeanjaquet, Maxime Reymond, Arthur Rossat,
Jean Roux, Hanns Bächtold-Stäubli, Paul Geiger, R.-O. Frick, J.-B. Bertrand, Rob. Wildhaber. - Es fehlen neben den ersten beiden die Jhge. 16 (1912), 17 (1913) u. 20 (1916) sowie Jhg. 14 (1910),
Nr. 2 u. 4 / 18 (1914), Nr. 2 / 26 (1925), Nr. 1 / 30 (1930), Nr. 2 u. 3 / 35 (1936), Nr. 4 / 42 (1945), Nr. 2 / 46 (1949), Nr. 3 u. 4. - Bsp. aus dem Inhalt: Luzerner Akten zum Hexen- u.
Zauberwesen; Volkstümliches aus dem Frei- u. Kelleramt; Chants patois jurassiens; Volksmedizinisches; Allerhand Aberglauben aus dem Kanton Bern; Les Paniers; Die Hauszeichen u. Tesslen der
Schweiz; Les "Fôles"; Die Klettgauer- oder Hallauertracht des Kantons Schaffhausen; Die Einsiedler Wallfahrts-Andenken einst u. jetzt; Marques Vaudoises; Aus dem Volksleben des Züricher
Unterlandes; Sagen aus Rohrbach; Totentanzlieder; Heilige Längenmasse; Le Théâtre populaire en Valais; Volkstümliche Musikinstrumente in der Schweiz; Sprichwortstudien; Contes fantastiques du
Jura bernois; Die neuere Entwicklung der Fastnacht in Basel-Land (die überwiegenden Beiträge sind auf deutsch). - Daneben auch immer wieder Bibliographie, Buchbesprechungen, Mitgliederverzeichnis
u. jeder Bd. mit Jhgs.-Titel u. Register. - Überwiegend gute Expl., ab u. an etwas stärkere Gebrauchsspuren an den Einbänden; innen immer gut erhalten, meist noch garnicht aufgeschnitten, tlw.
papierbedingt leicht gebräunt. Die Einbände überwiegend in der dtsch. Variante, manche auch mit dem franz. Titel (der Inhalt ist bei beiden Varianten gleich).
481. Kaiser, Franz: Volksbrauch und Aberglaube sowie anderes Absonderliches aus Jahrtausenden. Ein Schatzkästlein wissenswerter Dinge. Berlin, Bernard
& Graefe, 1935. 237 S., Gr.-8°, Priv. Karton mit gemustertem Büttenpapier u. montierter Beschriftung
U.a. über: Besondere Zeiten u. Tage des Jahres, ihre Benennung im Volksmunde u. ihre Bedeutung im
Volksbrauch u. -aberglauben; Liebe, Werbung, Brautzeit, Ehe, Kinder, Tod; Volks- u. Aberglauben in der Landwirtschaft; Aus der Geschichte älterer Heilkunde; Heilstoffe älterer Zeit aus den drei
Naturreichen; Kurioses aus der Volksheilkunde. - Mit umfangreichem Quellenverzeichnis. - Eine Ecke leicht angeknickt, sonst ein gutes Expl.
482. Küry, Urs: Religiosität und Dämonenfurcht im Glauben an ein Fortleben nach dem Tode. Untersuchungen zur Psychologie der primitiven Völker.
Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde an der philologisch-historischen Abteilung der philosophischen Fakultät der Universität in Basel. Basel, Buchdruckerei G. Krebs, 1930. VIII, 91 S.,
Gr.-8°, O-Karton
Will "untersuchen, welches der unmittelbare Anteil der Religiosität und der dämonisch gewendeten Angst im
Glauben der primitiven Völker an ein Fortleben nach dem Tode sei. Sie hofft, dadurch einen Beitrag leisten zu können zur Lösung der Frage nach dem Verhältnis von Religiosität und Angst überhaupt.
Die Untersuchung soll eine psychologische sein." (Einleitung) - Deckel mit Eselsohr; papierbedingt gebräunt; ein Stempel am Text; ein gutes Expl.
483. Landau, Dr. Marcus: Hölle und Fegfeuer in Volksglaube, Dichtung und Kirchenlehre. Heidelberg, Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, 1909. XIX, 296 S.,
8°, O-Leinen
Hauptkapitel: Die Quellen unseres Wissens vom Jenseits; Die Entstehung von Hölle u. Paradies; Wege u.
Führer zur Unterwelt; Die Urteilsbrücke; Unterweltstore u. Pförtner; Topographie u. Regierung der Unterwelt; Gericht u. Buchführung im Jenseits; Die Verdammten u. ihre Strafen; Die Ewigkeit der
Höllenpein; Ferien u. Unterbrechung der Höllenqualen; Die Verdammten u. die Seligen; Fegefeuer u. Limbus; Der Verkehr zw. Toten u. Lebenden; Gewerbsmäßige Erlösung u. Versicherung gegen
Unterweltspein. - Mit Literaturverzeichnis u. Personenregister. - Sauberes u. gutes Expl.
484. Lehmann, Alfred: Aberglaube und Zauberei von den ältesten Zeiten an bis in die Gegenwart. Mit 75 in den Text gedruckten Abbildungen. [Deutsche Ausgabe
von Dr. Petersen]. Dtsch. Erstausg. Stuttgart, Verlag von Ferdinand Enke, 1898. XII, 556 S., mit 75 Abb., Gr.-8°, O-Leinen
Ackermann I/549. - U.a. über: Das Verhältnis des Aberglaubens u. der Magie zu Religion u. Wissenschaft;
Aberglaube u. Zauberei bei den wilden Völkern; Die Weisheit der Chaldäer u. ihre Entwicklung in Europa; Die Geheimwissenschaften; Der moderne Spiritismus u. Okkultismus; Die magischen
Geisteszustände. - Mit Register. - Einband etwas angestaubt u. v.a. am Rücken braunfleckig; Register mit Bleistiftanstrichen, sonst ein gutes Expl.
485. Lippert, Julius: Christenthum, Volksglaube und Volksbrauch. Geschichtlichte Entwicklung ihres Vorstellungsinhaltes. Erstausg. Berlin, Verlag von
Theodor Hofmann, 1882. XVI, 696 S., 8°, Halbleder d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
Ackermann I/558 u. V/1237. - Erster Teil: Das Christenthum in seiner Verwandtschaft mit den
vorchristlichen Cultvorstellungen (u.a. Die Rolle des Teufels, Formen des Mysteriums u. Entwicklung der Mysterien, Die Heilungen, Das Christentum als kosmische Erfahrung, Die Gnosis als
Offenbarungslehre, Die Dämonenwelt, Heiligen- u. Reliquienculte. Das Dogma auf germanischen Boden). Zweiter Teil: Unser Volksglaube u. Volksbrauch. Ihr Vorstellungsinhalt, dessen Sinn u.
Geschichte (u.a. Spiritismus u. "Aberglauben", Todtenwachen u. Leichenmahle. Die Vampyre, Werben u. Bannen der Geister, Der Schlüssel zu den Drachen- u. Thierspuk-Sagen, Das Hexenwesen, Unser
Jahresfestkreis u. der Inhalt der Festbräuche). - Mit Register. - Einband berieben; Rückenschild mit Fehlstelle; Vorsatz mit Stempel von H. Tränker u. seiner handschriftlichen Anmerkung "Selten
u. sehr wertvoll!"; etwas braunfleckig; tls. mit Anstreichungen, sonst gut.
486. Mayo, Dr. Herbert: Wahrheiten im Volksaberglauben, nebst Untersuchungen über das Wesen des Mesmerismus. In Briefen. Nach der dritten englischen
Original-Ausgabe deutsch von Dr. Hugo Hartmann. Mit einer Tafel. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1854. XII, 284 S., 1 Falttaf. mit 29 Fig., 8°, Neues marmoriertes Halbleinen, beide O-Deckel
mit eingebunden
Ackermann I/573, II/275; Slg. du Prel, 544. - In 14 Briefen über: Wünschelrute (Das Od oder die Odkraft
Reichenbach’s); Vampyre u. Vampyrismus (Traumtod oder Todesekstase, Der Besuch des Vampyrs u. seine Folgen); Unwahre Erscheinungen (Kirchhofsgespenster); Wahre Erscheinungen (Das zweite Gesicht);
Ekstase; Ekstatischer Schlaf; Somnambulismus; Wache Ekstase (Die Orakel des Altertums); Religiöse Halluzinationen (Das Hexenwesen); Mesmerismus; Das Odometer oder der Wünschelring; Odbewegungen
im Zusammenhang mit Elektricität, Magnetismus, Chemismus, Krystallisation u. Lebenskraft; Hypnotismus (Selbst inducirte wache oder bewußte Clairvoyance). - Neuer Einband; Seiten unbeschnitten u.
dadurch stärker angerändert; durchgehend etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.
487. Memminger, Anton: Das verhexte Kloster. Nach den Akten dargestellt. 2. Aufl. Würzburg, Memminger’s Verlagsanstalt, 1904. 273 S., 1 Bl., 8°, Priv.
Halbleinen mit montiertem O-Deckel
Zum Hexenprozeß um die Nonne Maria Renata Singer von Massau, Subpriorin des Klosters Unterzell bei
Würzburg. Die Greisin wurde 1749 auf der Festung Marienberg geköpft u. verbrannt. - Vorsatz mit 3 Stempeln einer Leihbücherei; Titel mit kl. handschrift. Nr. u. einem weiteren Stempel; Textblock
weitere Male am Rand gestempelt; wenige Seiten schwach fleckig, sonst ein gutes Expl.
488. Riezler, Sigmund: Geschichte der Hexenprozesse in Bayern. Im Lichte der allgemeinen Entwickelung dargestellt. Erstausg. Stuttgart, Verlag der J. G.
Cotta’schen Buchhandlung Nachfolger, 1896. X, 340 S., 8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
Hayn-Gotendorf III, 175; Ackermann I/475. - Inhalt: Der heidnische Hexenwahn u. die alte Kirche; Der
kirchliche Hexenwahn; Die Epidemie der Hexenprozesse in Bayern (1589-1631); Die erste Reaktion; Das letzte Jh. der Hexenprozesse; Nachtrag: In den niederländischen Waldesierprozessen von 1459 u.
folgenden Jahren wird die Beschuldigung der Hexerei auf die Waldesier angewendet; Handschriftlicher Traktat eines Inquisitors von 1460; Beilage I: Aus dem "Buch aller verbotenen Kunst, Unglaubens
und der Zauberei" verfaßt vom herzoglichen Rat u. Leibarzt Dr. Johann Hartlieb in München 1456; Beilage II: Interrogatoria, auf welche die Hexen peinlich examiniert werden mögen, aus der
bayerischen Hexenproßinstruktion von 1622. - Etwas bestossen u. berieben; Rücken geblichen u. mit Spur einer entfernten Standortmarke; ExLibris von W. Milbradt; Titel u. Titelrückseite mit
eingeklebtem Bild; am Nachtrag (ab S. 321) einige Randanstreichungen, sonst ein gutes Expl.
489. Schaefer, August: Die Verwandlung der menschlichen Gestalt im Volksaberglauben. Erstausg. Darmstadt, C.F. Winter’sche Buchdruckerei [Selbstverlag der
Oberrealschule Darmstadt], 1905. VI, 103 S., Gr.-8°, O-Heftstreifen
(= Progr.-Nr. 776, Jahresbericht. Grossherzogliche Oberrealschule zu Darmstadt). - Seltene Untersuchung
über den Glauben an die Verwandlung Lebender (z.B. in Werwölfe, Tiere u. Vampire) oder von Toten (z.B. in Kröten oder Wiederkehrer). - Inhalt: Der Körper des Menschen; Die Seele des Menschen; Die
Stellung des Primitiven zur Natur; Der Verwandlungsglaube (Seine Entstehung, Von der Verwandlung, Das Schicksal der verwandelten Menschen). - Ein gutes Expl.
490. Schmidt, J. W. R. (Übers.), Jakob Sprenger und
Heinrich Institoris: Der Hexenhammer. Drei Teile [kmpl.]. Malleus Maleficarum. Der Hexenhammer. Verfaßt von den
beiden Inquisatoren Jakob Sprenger und Heinrich Institoris. Zum ersten Male ins Deutsche übertragen und eingeleitet von J. W. R. Schmidt. - Erster Teil: Was sich bei der Zauberei zusammenfindet.
1. Der Teufel. 2. Der Hexer oder die Hexe. 3. Die göttliche Zulassung. - Zweiter Teil: Die verschiedenen Arten und Wirkungen der Hexerei und wie solche wieder behoben werden können. - Dritter
Teil: Der Kriminal-Kodex: Über die Arten der Ausrottung oder wenigstens Bestrafung durch die gebührende Gerechtigkeitvor dem geistlichen oder weltlichen Gericht. Index über alle drei Teile. 3.
Aufl. Berlin, Verlag von H[ermann] Barsdorf, 1922-23. XLVII, 216 S. / VI, 273 S., 1 w. Bl. / VII, 247 S., 8°, O-Pappbände (3 Bde.)
Ackermann I/ 699. - Der Hexenhammer steht für die Verfolgung des Irrationalen u. einer dämonischen
Sexualität, deren Statthalterin in den Augen der Autoren die triebhafte Hexe ist, männliche Projektionen liegen auf der Hand. Neu u. unheilbringend war die Verlagerung der Prozesse von der
geistlichen auf die weltliche Justiz. Von der Erstaufaufl. 1487 u. 1669 erlebte an der "Malleus maleficarum" 29 (!) Auflagen. Übersehen wird allerdings meist, dass schon damals die Autoritäten
von dem Machwerk nur bedingt begeistert waren. Da das theologische Gutachten von vier Kölner Professoren zu dem Buch den Autoren nicht stark genug war, fälschte man für andere Regionen u.
Auflagen ein zweites Aussagestärkeres. - Einbände tlw. etwas berieben; papierbedingt gebräunt, sonst gute Expl.
491. Scholz, Paul: Götzendienst und Zauberwesen bei den alten Hebräern und den benachbarten Völkern. Erstausg. Regensburg, Georg Joseph Manz, 1877. XII,
482 S., mit fünf Steintafeln im Anhang, Gr.-8°, Schlichtes priv. Halbleinen
Ackermann V/904. - U.a. über: Der Götzendienst im Allgemeinen u. das Zauberwesen; Tempel u. Bilder der
Götzen; Zauberei u. Wahrsagerei; Die eherne Schlange; Der Stierdienst; Der Bamacult; Der Böckecult; Moloch; Baal-Melkart; Dagon; Astarte; Bel; Die Göttermutter; Die Glücks- u.
Schicksalsgottheiten Gad u. Meni; Gestirndienst; Verehrung griechischer Götter; Der den Juden fälschlich zugeschriebene Eselscult u.v.a. - Mit Register. - Titel gestempelt; tlw. leicht
braunfleckig; papierbedingt leicht gebräunt; im hinteren Innendeckel mit montierter Verlagsanzeige, sonst ein gutes Expl.
492. Sepp, Prof. Dr. J[ohann] N[epomuk]:
Orient und Occident. Hundert Kapitel über die Nachtseite der Natur, Zauberwerk und Hexenwesen in alter und neuer Zeit.
Erstausg. Berlin, C. A. Schwetschke und Sohn, 1903. 312 S., 8°, O-Halbleinen
Cornell 504. - U.a. über: Teufelsbündnisse; Zauber- u. Hexenberge; Wodan mit dem Wolkenhut;
Walpurgisnacht; Zauberformeln u. Segenssprüche; Geisterspuk; Anwünschung u. Hexenkram; Notwehr gegen Truden; Die weisse u. schwarze Magie; Blutzauber; Liebesrache u. Totbeten; Der Wehrwolf u. der
Wolfshunger; Der Vampyr; Ausnahmen von Naturgesetzen. - Mit Register. - Sepp (1816-1909) war Theologe, Parlamentarier u. einflussreicher Vertreter der deutsch-nationalen Richtung um 1870/71. -
Einband etwas berieben u. gebräunt; Vorsätze schwach fleckig; im Bund tlw. Rostflecken der Klammern, sonst gut.
493. Stubenvoll, Dr. [Franz Beda]: Heidenthum im Christenthum. [Interessant für alle!] Heidelberg, Verlag von August Siebert, 1891. 191 S., 8°, O-Papier
Geht nach einer Einführung den Jahreslauf durch, beschreibt dabei u.a. die Herkunft der Monatsnamen sowie
die Bedeutungen der einzelnen Feiertage u. damit verbundenen Aberglauben. "Die Ueberreste des altgermanischen Pantheismus erhielten sich, freilich in verstümmelter und entsteller Form, durchs
Mittelalter hindurch in Sitten und Gebräuchen, in Regeln und Vorschriften, Meinungen und Phantasiebildern, besonders im Zauber- und Hexenwesen." (S.3) - Einband stark angeschmutzt u. fleckig,
randrissig u. am Rücken hinterlegt; Seiten deutlich gebräunt, sonst sauber u. nicht aufgeschnitten. - Selten.
494. Weinhold, Karl: Die mystische Neunzahl bei den Deutschen. Berlin, Verlag der Königl. Akademie der Wissenschaften in Commission bei Georg Reimer, 1897.
61 S., 4°, O-Papier
(= Aus den Abhandlungen der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin vom Jahre 1897). - Über die Bedeutung der Zahl Neun im Aberglauben der West- u.
Ostarier, mit zahlreichen Bsp. - Einband angestaubt, bestossen u. mit Besitzerstempel von H. Tränker; Seiten min. gebräunt u. tls. mit kl. Eckumfaltungen, sonst ein gutes
Expl.