ARCHIV - Katalog 22 - Alchemie und alte Rosenkreuzer

Auf dieser Seite finden Sie die Angebote der Alchemie-Bücher aus unserem 22. Antiquariats-Katalog.


1.    AdaMah Booz [d.i. Adam Michael Birkholz; Hrsg.]: Die sieben heiligen Grundsäulen der Ewigkeit und Zeit. In deutlichen Sinnbildern, zum Besten aller Weisheit Suchenden. Nebst dem Brunnen der Weisheit und Erkenntniß der Natur. Den Grundsätzen der wahren Alchemie. Und Vier merkwürdige Briefen eines Adepten [Mutmaßl. Verf.: Antonius a Terra]. Herausgegeben von AdaMah Booz. [VORGEBUNDEN: W. Hutchinson: Der Geist der Maurerey]. [2. Ausg.]. Leipzig, bey Paul Gotthelf Kummer, 1783. 132 S. [recte 122; Paginierung springt von 23 auf 33, so kmpl.], mit zwei Textholzschnitten, 8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Wolfstieg IV, 10753: "Selten"; Slg. du Prel 124; Caillet 1180 (gibt irrtümlich 142 S. an); Brüning 5308. - Der Leipziger Arzt u. Freimaurer Adam Michael (auch Melchior) Birkholz (1746-1818) veröffentlichte auch unter dem Pseudonym "Philovite" u. als "Adamah Booz" noch weitere alchemischtisch-rosenkreuzerische Werke (siehe auch: Ferguson I, S.108; Knopp II, S.222ff u. Ferchl S.48). - Es fehlt, wie fast immer, die große "Tabelle", weil sie gesondert geliefert wurde (sie ist auch Wolfstieg unbekannt); zu dieser wurde dem Leser auf S.7 empfohlen: "daß sie der Liebhaber zu seinem Gebrauche unter Glas in Rahmen fassen, und in seinem Oratorio und Laboratorio aufhänge lasse." - [VORGEBUNDEN:] Der Geist der Maurerey. In moralischen und erläuternden Vorlesungen. Von Wilhelm Hutchinson, Meister der Barnardcastle Loge Konkordia. Aus dem Englischen übersetzt. Erstausg. Berlin, bey Christian Ludwig Stahlbaum, 1780, 220 S., 1 Bl., mit gest. Titelvignette, einer Textfig. u. gest. Taf. Wolfstieg 21609. - Leicht bestossen u. berieben; Vorsatz mit kl. Besitzervermerk; "Der Geist der Maurerey" mit vielen Anstreichungen in roter Tinte, dazu auch Marginalien u. Randskizzen mit Bleistift; beide Titel tlw. braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

2.    Albertus, Frater [d.i. Albert Richard Riedel]: Praktische Alchemie im zwanzigsten Jahrhundert. Eine Abhandlung über Forschung, Versuche und Erfolge aus aller Welt. Mit einem einführenden Vorwort von Dr. Siegfried Karsten (University of Wyoming, USA). Dtsch. Erstausg., das Expl. trägt die Nr. 250 (von 500). Salt Lake City (Utah, USA), Paracelsus Research Society, [1970]. 4 Bll., 197 S., 1 Bl., Gr.-8°, O-Kunstleder mit Silberschrift

Der erste Teil des Buchs behandelt die Theorie, der zweite "angewandte Alchemie" (Pflanzen, Mineralien u. Metalle, Alchemie u. Pseudoalchemie u.a.), der dritte u. umfangreichste Teil schliesslich die Arbeit im Labor (Pflanzen-, Mineral- u. Metallalchemie), d.h. Laborberichte, Anleitungen usw. - Albert Richard Riedel (*1911) hatte 1960 die Paracelsus Research Society (später das Paracelsus College) in Utah gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Alchemie u. verwandte Gebiete zu erforschen. - Gutes Expl.

 

3.    Andreä, Johann Valentin und Dr. med. Ferdinand Maack (Hrsg.): Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. Anno 1459. Nach der zu Straßburg bei Lazari Zetzners seel. Erben im Jahre 1610 erschienenen Ausgabe originalgetreu neugedruckt [...] Mit dem Porträt Andreae’s und Abbildungen. [Vom Verlag ANGEBUNDEN:] Allgemeine Reformation der gantzen Welt. Fama Fraternitatis. Confessio Fraternitatis. 1. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1913. 4 Bll., LIV, 115, 84 S., mit Frontispiz, 2 Taf. u. Textabb., 8°, Rotes [sic] O-Leinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei, Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Erster Band). - Enthaltend die Johann Valentin Andreä zugeschriebenen vier Hauptschriften der alten Rosenkreuzer: (1) Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz. (bis S.115) - (2) Allgemeine und General Reformation der gantzen weiten Welt. Beneben der Fama und Confessio Fraternitatis deß Löblichen Ordens des Rosen Creutzes, an alle Gelehrte, und Häupter Europae geschrieben. Wortgetreuer Neudruck (S.1-46) - (3) Fama Fraterniatatis. Oder Entdeckung der Brüderschafft, des hochlöblichen Ordens des R. C.. An die Stände und Gelehrten Europae (bis. S.64) - (4) Confessio Fraternitatis oder Bekanndtnuß der löblichen Bruderschafft deß hochgeehrten Rosen Creutzes an die Gelehrten Europae geschrieben (bis S.84) - Johann Valentin Andreae (1586-1654), lutherischer Theologe, war ab 1646 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft. Andreäs "Verhältnis zu den sog. Rosenkreuzern steht nicht fest; eine der frühesten rosenkreuzerischen Schriften, ‘Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreuz’ (1616), eine derbe Satyre auf geheime Gesellschaften und Alchemie in Romanform, ist sicher, die ‘Fama fraternitatis rosaceae crucis’ (1614) und die ‘Confessio frat. r. c.’ (1615) vielleicht sein Werk; aus dieser satyrischen Mystifikation erwuchs dann der Glaube an einen solchen Orden, vielleicht auch dessen Existenz." So Horst Miers, andere verstehen die Chymische Hochzeit "als allegorische Schilderung des geheimwissenschaftl. Einweihungsweges und der Herstellung des Steines der Weisen." (Biedermann). Andreae wollte "das Papsttum, den Islam u. die scholastische Philosophie bekämpfen und ein reformiertes, mit der Esoterik in Einklang stehendes Christentum herbeiführen" (Biedermann). - Vorsatz mit Besitzerstempel, sonst ein gutes Expl. in einem selten Sondereinband.

 

4.    Bergmann, Christian Paul: Christian Paul Bergmanns gründliche und ausführliche Nachricht von Ausarbeitung des Steins der Weisen. Darinnen die materia solvenda, das medium solvens, und modus solvendi, in einer natürlichen Ordnung vorgetragen wird. Nebst einem Juristischen Informat cum rationibus dubitandi et decidendi von der Kunst Gold und Silber zu machen. Erstausg. Cahla, Druckts und verlegts Georg Friedrich Schreiber, 1746. 63 S., 8°, Neues gemustertes Halbleinen

Brüning 4491; Nicht bei Ferguson, Duveen u. Rosenthal. - Enthält auch den Bericht einer Transmutation von Silber zu Gold bei der Gräfin von Erbach auf Schloß Tanckerstein (Tankenstein im Odenwald). - Vgl. Roth-Scholtz: Deutsches Theatrum chemicum. Bd. 2, S.113 u. Kopp I,151-155). - Leicht gebräunt; tlw. leicht fleckig; unbeschnitten; ein gutes Expl.

 

5.    Burghart, Gottfried Heinrich: Zum allgemeinen Gebrauch wohleingerichtete Destillier-Kunst, Welche in dem ersten Theil Von Ab- und Eintheilung, Werckzeugen, allgemeinen Arbeiten, und allem dem was diese Kunst überhaupt angehet gnugsame Nachricht giebet; In dem andern Theil aber In bey nahe zweyhundert Processen, die Bereitung verschiedener destillirter Wässer, Brandteweine, Aqua vitæ, Rossolis, fluchtiger- saurer- mineralischer Geister, Öle, Essenzen, Extracte und andrer truckner Chemischen Artzneyen, deutlich vorträget; Und endlich in dem dritten Theile In viertzig Processen vom Einmachen mit Zucker und andern dahin gehörigen Consitur-Künsten, einigen Unterricht mittheilet: Nicht nur den Aertzten, Wund-Aertzten und Apotheckern, sondern auch Weinbrennern und Destillatoribus, ingleichen Haus-Vätern und andern Liebhabern dieser Wissenschaft, zum besondern Nutzen und Gebrauch aufgesetzt von D. Gottfried Heinrich Burghart. Mit Kupfern und einem hinlänglichen Register. [ANGEBUNDEN:] Neue Zusätze zu der wohl eingerichteten Destillier-Kunst, Wodurch dieselbe an vielen Stellen, wo es nöthig, in der ersten Abtheilung erläutert, und in der andern mit einer beträchtlichen Anzahl nutzbarer und richtiger Processe,       .

 

die zum Theil zuvor noch niemalen gedruckt, zum Theil wenig bekannt, oder sehr dunckel beschrieben gewesen, bereichert, und also mercklich vermehret, und ansehnlich verbessert, folglich durchgehends brauchbarer gemachet wird; Allen Liebhabern und Kennern der Chemie zu besonderm Vortheil und Ergötzung, gröstentheils aus selbst eigner Erfahrung, aufrichtig mitgetheilet von D. Gottfr. Heinrich Burghart, Professore Primario, und ordentlichem öffentlichen Lehrer der Mathematik und Naturkunde am Königlichen Collegio zu Brieg. 2. Aufl. u. Erstausg. Breßlau (u. Leipzig), bey Johann Korn, 1747, 1748. 7 Bll., 400 S.; 6 gefalt. Kupfertaf. (drei zeigen alchemist. Fig., die anderen Destillieröfen u. -geräte) / 8 Bll., 559 S.,  28 Bll. (Register über beide Bde.), 8°, Neues marmoriertes Halbleinen

Neu 783 (EA 1736); Ferguson I,132; Ferchl 78; Brüning 4247: "Burghart (1705-1776) aus Reichenbach lernte früh bei einem Apotheker in Friedland, studierte Medizin, promovierte 1730 in Frankfurt an der Oder und reiste viel. Er praktizierte in Breslau. 1743 war er Lehrer für Mathematik und Physik am Königlichen Kolleg in Brieg." - Das erfolgreiche Werk erschien bis 1781 in vier Auflagen. - Der fehlende Titel des ersten Bandes durch Farbkopie ersetzt; Taf. tlw. hinterlegt, davon eine mit kl. Eckausriss u. Buchstabenverlust; durchgehend gebräunt u. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

6.    Clymer, R[euben] Swinburne: The Book of Rosicruciae. Volume I, II and III [cmpl.]. A Condensed History of the Fraternitas Rosae Crucis, or Rosy Cross, the men who made the Order Possible, and those who Maintained the Fraternity Throughout the Centuries. Together with the Fundamental Teachings of these men According to the Actual Records in the Archives of the Fraternity. Issued by LaFederation Universelle des Ordres, Societies et Fraternities des Inities. Quakertown (Penna), The Philosophical Publishing Company "Beverly Hall", [1946], [1947], [1949]. XXVIII, 286, [1] p.  with 1 plate / XXXII, 279 p. / XXXII, 288, [17] p., Gr.-8°, Gilt O-Cloth (3 vols.) 

R. Swinburne Clymer (1878), the Supreme Grand Master of the order, gives here his history of the Rosicrucians from the very beginnings until the present time. - Edges a bit knocked; Vol. II and III with sunned spine; Vol. II preliminary page with stamp and rests of glue, title with number; Vol. III spine little torn, cover with traces of glue (Tesa), preliminary page with stamp and owner’s note; otherwise good copies.

 

7.    C[ondeesyanus], H[ermann] D[octorem] [d.i. Johannes Grasshoff]: Dyas Chymica Tripartita, Das ist: Sechs Herrliche Teutsche Philosophische Tractätlein. Deren II. Von an itzo noch im Leben: II. Von mitlern Alters: und II. Von ältern Philosophis beschrieben worden. Nunmehr aber Allen Filiis Doctrinae zu Nutz an Tag geben / und mit schönen Figuren gezieret. Durch H. C. D. Franckfurt am Mayn, bey Luca Jennis, 1625. (Titel/Vorrede) S. 1-9 / (1) S. 10-66, mit gest. Titelvignette u. 3 Kupfern / (2) S. 67-87 mit gest. Titelvignette / (3) 81 S., mit gest. Titelvignette, 15 Kupfern u. einem Holzschnitt / (4) S. 83-117, mit 17 Kupfern / (5) S. 119-136, mit Titelkupfer / (6) S.137-150, mit Titelkupfer u. 2 weiteren Kupfern auf einem Blatt / (7) 13 Bll., mit 160 gest. Emblemen u. 1 [von 4] gefalteten Kupfertaf. (ca. 39x36cm), 8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

VD17 3:625060N; Brüning 1432; Caillet 4742; Bibliothek Bernus 125; Ferguson I,340 (Anmerk.); Ferchl 198; Duveen 266; Gruber Katalog 130, 99 (dort ohne S.107-110 u., wie häufig, ohne die vier gefalt. Kupfertaf.). - Enthält: (1) Ein güldener Tractat vom Philosophischen Steine. Von einem noch Lebenden / doch vngenannten Philosopho den Filiis Doctrinae zur Lehre / den Fratribus aureae Crucis aber zur Nachrichtung beschrieben. - (2) Aureum Seculum Redivivum Das ist: Die uhralte entwichene Güldene Zeit / So nunmehr Wieder auffgangen / lieblich geblühet / und wolrichenden güldenen Samen gesetzet. Welchen tewren und edlen Samen allen wahren Sapientiae & doctrinae filiis zeigt und offenbahret: Hinricus Madathanus, Theosophus, Medicus & tandem, Dei gratia aureae crucis frater. - (3) Vier Tractätlein Fr. Basilii Valentini Benedicter Ordens von dem grossen Stäin der uralten weysen Maister / vnd Artzneyen Menschlicher Gesundheyt / [...] als nemblich seine 1. Handgriffe / vber die Bereitung deß grossen Steins. 2. Handgriffe wie er seine Artzneyen gemacht hat. 3. Schlußreden vom Sulphure, Victriolo vnnd Magnete. 4. Supplementum oder zugabe. Jetzo den Filiis doctrinae zum besten in Truck gegeben Durch H. C. D. Die schönen Kupfer erschienen zuvor in: Stolcius: Viridarium Chymicum, 1624, ebenfalls bei Jennis in Frankfurt. - (4) Lambspring. das ist: Ein herrlicher Teutscher Tractat vom Philosophischen Steine / welchen für jahren ein Adelicher Teutscher Philosophus so Lampert Spring geheissen / mit schönen figuren beschrieben hat. Vgl. Brüning 1441: "Der gereimte Text wird durch eine symbolische Kupferstichfolge illustriert, darunter allein zehn Kupferstiche, die die Doppelnatur des Mercurius zum Inhalt haben. Auf dem Titel befindet sich ein Porträt des Autors. Die Kupferstiche sind von Matthias Merian gestochen." - (5) Vom Philosophischen Steine Ein Schöner Tractat / von einem Teutschen Philosoph im Jahre 1423. beschrieben mit diesem Titul: Ein warhafftige Lehr der Philosophie von der Gebehrung der Metallen an Tag gegeben Durch H. C. D. - (6) Vom Philosophischen Steine Ein kurtzes Tractätlein / so von einem vnbekanten Teutschen Philosopho bey nahe für zweyhundert Jahren beschrieben / vnd Liber Alze genennet worden / jetzo aber an Tag geben / Von H. C. D. - (7) [Beigefügt mit vollständigem Titel u. separater Paginierung]: Hermetico-Spagyrisches Lustgärtlein: Darinnen Hundert und Sechtzig unterschiedliche / schöne / Kunstreiche / Chymico-Sophische Emblemata, oder Geheymnußreiche Sprüche der wahren Hermetischen Philosophen. Sampt beygefügten / noch vier grossen/ schönen unnd tieffsinnigen Theosophischen Figuren. Nicht allein sehr dienstlich / Augen unnd Gemüt dadurch zu erlüstigen / sondern zugleich ein scharffes nachdencken der Natur / bey allen Filiis Doctrinae, zuerwecken. - Wichtiges alchemistisches Emblem-Buch mit Kupferstichen von Thomas de Bry. Die Kupferstiche sind bereits "zuvor in Herrn Ioannis Danielis Mylii opere Medico-chymico [..] gebraucht worden" (Vorrede) u. ebenso in vorl. Verlag (Jennis) bei Stolzius, vgl. Duveen 566, "Viridarium Chymicum 1624" (mit nur 107 Kupfern) u. "Hortulus hermeticus, 1627": "one of the great rarities [...] In the Abbé Sepher sale (Paris,1786) this book was already described as ‘très rare’", dieses mit 160 Kupfern wie vorliegend. Vgl. auch Brüning 1416f. --- Der vorliegende Sammelband erschien bei dem berühmten Frankfurter Drucker, Verleger u. Kupferstecher Lucas Jennis (1590- nach 1630; auch: Lukas Jenis, Ihenis u. Laux Jenisch), der als einer der größten Kupferstecher seiner Zeit galt. Er wurde für die von ihm veröffentlichten u. ausgestatteten alchemistischen Texte bekannt. Viele namhafte Alchemisten u. Philosophen gehörten zu seinem engeren Bekanntenkreis wie Basilius Valentinus, Nicolas Barnaud, Johannes Daniel Mylius, Daniel Stolcius, Robert Fludd, John Dee u. nicht zuletzt Michael Maier. --- Einband fleckig u. etwas verzogen; unteres Kapital mit kl. Läsur; Innendeckel u. Vorsatz mit Besitzervermerken (Bleistift); min. angeplatztes Titelgelenk; erster Titel mit Stempel von Ernst Robert Petroschka (der als Fr. "Joab" seit 1926 Mitglied in Heinrich Tränkers pansophischer Loge u. eine wichtige Bezugsperson für ihn war); Papier ist min. wellig, überwiegend stark gebräunt u. etwas fleckig; wenige Blätter angeknickt u. mit kl. Papierverletzungen (einmal mit kl. Bild- u. rückseitigem Textverlust); lose beiliegend nur eines der vier gefalteten Kupfer, sonst gut. Mängel im Preis berücksichtigt. - Rarität!

 

8.    Dariot, Claude: Die gulden Arch/ Schatz: vnd Kunstkammer / in drey theil vnderscheiden.Jm ersten werden außführlich verhandelt drey Gespräch von Spargirischer preparation vnd zubereitung der Artzneyen. Als warumb die nicht allein von den Vegetabilibus vnd Animabilibus, sondern auch die von den Minerabilibus, hergenommene eintzele Medicamenta anderst als bißhero von den Gallenisten beschehen/ sollen vnd müssen præpariert werden/ vnd dann auch wie selbige præparation recht vnd wol vollbracht werden solle. Jm anderen vnd letsten Theil hat der Kunstbegierige Leser vieler als der fürnembsten außerlesenisten Philosophorum, Medicorum vnd Spargicorum Geschrifften vnd Bücher : Allen der Chimei Liebhabern/ sonderlich den Jungen angehenden nutzlich zu lesen. Durch M. Clavdivm Dariotvm bestellen Stattartzt zu Beaulne, in Frantzösischer Sprach beschrieben. Nun aber insonderheit der Kunst Liebhabern ins Teutsch mit sonderbarem fleiß vbergesetzt/ durch I. A. M. D. Den Catalogum aller Tractätlein findt man gleich nach der Vorred/ deren etliche mit Figuren gezieret. Getruckt zu Basel, Jn verlegung des Authorn, 1614. 10 Bll. (Titel rot/schwarz), 309 S. [recte 307], mit 8 Holzschnitten (einer blattgroß) / 3 Bll., 1 w. Bl., 303 S., mit 2 sehr kl. Textholzschnitten, Titel mit Holzschnittvignette (Arche Noah u. die Flut) / 3 Bll.,      1 w. Bl., 278 S. [recte 280], mit 12 handkolorierten Holzschnitten u. einem kl. Textholzschnitt, Titel mit Holzschnittvignette (Arche Noah u. die Flut), 8°, Mit dem Pergament einer älteren Handschrift kaschiert u. handschrftl. Rückentext 

VD17 3:007893N; Ferguson I,197f; Caillet 2800; Duveen 158 (nur 2.Teil); Ferchl 115; Brüning 1079-1081. - Enthält im (Teil I) Discurs über die Kur der Krankheiten, über die Präparation der Medikamente mit Abbildung der benötigten Appraturen sowie die besten Zeiten, um Pflanzen und Kräuter für die Medikamente zu sammeln. - (Teil II) 1. Caspar Hartung von Hof: Von der Bereitung des gebenedeyten Philosophischen Steins. 2. De prima materia lapidis philosophorum (verse). 3. Vollkommener Bericht und Handgriff, in Zubereitung des Lapidis Philosophorum, und Tincturae Physicae. 4. Liber Secretorum Ioannis de Padua de lapide philosophorum. (Liber primus, Liber secundus, Liber tertius). 5. Clavis Philosophiae Chemicae. 6. Gründtlicher Bericht, was die warhafftige Kunst Alchemia jnnhalte vnd vermag, in Via Vniversali & Particulari. 7. Hortus Divitiarum. Der Garten der Reichthumb aller Weissheit Gottes, in 20 Capitel außgetheilt vnd beschrieben. 8. Ein Werck von der Alchemey, vnd ist getheilt in 12 Cap. 9. Zwo Tincturen auff Weiss vnd Roth. 10. De lapide per aquam mercurialem. 11. Ein Mercurij Arbeit, vnd Augment mit dem Mercurio Lunae. 12. Ein Tractätlein, in welchem etliche schöne Particular Stücklein begriffen sind. 13. Ein schön Stuck von Doctor Schencken. 14. Von dem Antimonio Philosophorum, non Vulgi. 15. Von der Natur und Eigenschafft dess Azot. 16. Caspar Eberlein (Oberlein): Oleum Antimonii: Die Fixatio, sein Quinta Essen. - (Teil III) 1. Von Offenbahrung der Philosophischen Materien vnd Dingen, auß welchem vollbracht wird die Meisterschafft inn würckung dess edlen und gebenedeyten Steins der Philosophen, welches getheilt wird in 18 Capitel. 2. Thesaurus Philosophiae Euserarij Schatz der Philosophey. 3. Tractatus darinn das gantze Secret der Alchimey vom Stein der Weisen begriffen ist. 4. Lux lucens in Tenebris. 5. Tractatus de Vitriolo Philosophorum. Vom Philosophischen Vitriol. 6. Oleum Vitrioli. 7. Experimenta Raimundi Lullij, vnd seiner Mitgenossen. 8. Das Buch der natürlichen Philosophey der Metallen, deß edlen vnd hochgelehret Herrn Dionysij Zacharij Galli. 9. Ein Streit und Gespräch des Goldes vnd Mercurij, wider den Stein der Weysen. 10. Etliche Korndorffische Particularia. 11. Spiegel der Philosophie, mit schonen Figuren geziert. - Claude Dariot (1533-1594) war Stadtarzt in Beaune (Burgund), als Hugenotte floh er 1572  nach Genf. Er war ein Paracelsusanhänger, kultivierte die astrologische Medizin, glaubte an chemische Heilmittel u. an die Transmutation der Metalle. - Einband etwas fleckig, leicht besossen u. verzogen; Rücken angerissen; Deckel mit kl. Klebemarke u. fehlenden Schließbändern; Innendeckel u. Vorsätze mit Besitzervermerken (Vorne eine montierte Antiquariatsbeschreibung, hinten 2 Blatt mit längeren Anmerkungen) u. 2 Stempel von Heinrich Tränker u. Robert Petroschka**; bei Teil 1 der Titel 2x gestempelt (darunter Petroschka) u. ein alter Besitzervermerk (1727); Titel von Teil 2. u. 3. gestempelt; Seiten durchgehend gebräunt u. tlw. etwas fleckig; wenige Anstreichungen u. kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl. (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite. **Ernst R. Petroschka war als Fr. "Joab" seit 1926 Mitglied von Tränkers pansophischer Loge u. wichtige Bezugsperson für ihn; vgl. Lechler, S.512ff).

 

9.    Drey Curieuse Chymische Tractätlein. Das Erste, betitult: Güldene Rose, Das ist, Einfältige Beshreibung des allergrössesten, von dem Allmächtigsten Schöpffer Himmels und der Erden JEHOVA in die Natur gelegten, und dessen Freunden und Auserwehlten zugetheilten Geheimnisses, als Spiegels der Göttlichen und Natürlichen Weisheit. [Ans Lichtgebracht durch J. R. V. M. D.]. Das Ander Brunn der Weißheit und Erkänntnis der Natur, Von einem unvergleichlichen Philosopho gegraben [und geöffnet durch Anonymum von Schwartzfuß]. Das Dritte Blut der Natur, Entdeckung des allergeheimsten Schatzes derer Weisen, seyende nichts anderes, als der rothe Lebenssafft davon alle Geschöpfe nach dem Willen des Allmächigen herstammen, erhalten und fortgepflanzet werden. [Denen Kindern der Weißheit zum Besten hervorgegeben Von Anonymus von Schwartzfus]. Erstausg. dieser Zusammenstellung. Franckfurt u. Leipzig, 1706. 70 S., mit gest. Frontispiz, Titel in schwarz u. rot / 77 S. / 45 S., mit einem Textholzschnitt (verso weiß) zw. S.14 u. 15, Kl.-8°, Neueres goldgepr. Leder mit 4 Bünden

Ferguson I, 226 (inkomplettes Fragment); Caillet 3252; Duveen 181; Rosenthal 7838; Kopp II, 336f.; Brüning 3222 (nicht fehlerlos). - Vorl. EA im Gegensatz zur zweiten Ausg. von 1774 mit separaten Titelblättern u. jew. eigener Paginierung. Das Frontispiz unten mit dem Text: "Beschreibung des Geheimnüsses des Steins der Weisen als der von Gott erbeten- und erhaltenen Weissheit des Königs Salomons zur Ehre Gottes beschrieben von einem Qui In Rore Vidit Maonalia Dei". Der Textholzschnitt zw. S.14/15 mit dem "Eulenmotiv" von Heinrich Khunrath u. der Erläuterung "Was helffen FACKELN, LICHT und BRILLEN [...]." - Die letzten beiden Traktate hier in vertauschter Reihenfolge eingebunden. Einband geringfügig berieben u. tlw. leicht geblichen; in der gedruckten Widmung an "Friderich dem Ersten, Könige in Preussen" S.5/6 min. Textverlust durch knappen Beschnitt am Fußsteg, sonst ein sehr gutes u. schönes Expl.

 

10.  [Ecker und Eckhoffen, Hans Heinrich Freiherr von]: Der Rosenkreuzer in seiner Blösse. Zum Nutzen der Staaten hingestellt durch Zweifel wider die wahre Weisheit der so genannten ächten Freymäurer oder goldnen Rosenkreutzer des alten Systems von Magister Pianco, vieler Kreisen Bundsverwandten. [2. Aufl.]. Amsterdam [d.i. Nürnberg], [Bauer], 1782. 223 S., mit einer mehrfach eingefalt. Tabelle, Kl.-8°, Marmoriertes Halbleder d. Zt. mit 5 Bünden u. etwas Rückenvergoldung 

Gardner 179; Kloss 2651; Taute 851 "Gegen die Rosenkreuzer gerichtete Streitschrift, worin deren System aufgedeckt wird."; Wolfstieg 42504. - Zweiter Druck, bis auf die korrigierte Seitenzahl am Schluß (223 statt falsch 232) Wort für Wort identisch mit dem ersten. "This is a very important work in as much as at p 84 we find a large folding table in German of the order ‘Fratrum Rosae et Aureae Crucis [...] 1763’." Das Original dieser Tabelle "must have been written by a renegade Frater" (Gardner). - Leicht bestossen u. berieben; Rücken mit Standortnr.; Innendeckel mit Exlibris der dänischen Landesloge; tlw. etwas gebräunt, sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

11.  Fictuld, Hermann: Hermann Fictulds Abhandlung von der Alchymie, und derselben Gewißheit. Erstausg. Erlang, verlegts Johann Carl Tetzschner, 1754. 3 Bll., 226 S., mit Holzschnitt-Vignetten, Kl.-8°, Neues gemustertes Halbleinen

VD18 14460505-003; Ferguson I,270; Caillet 3903; Ferchl 154; Neu 1414; Brüning 4724: "Fictuld wählt hier die bewährte Dialogform: ein Jünger (er selbst) befragt die alchemistischen Gewährsleute von Hermes Trismegistus bis Hautnorthon. So kommt eine Art zitatengesättigtes Gespräch zusammen, in dessen Verlauf die Alchemie triumphiert. Fictuld verzeichnet es auch in seinem ‘Probier-Stein’ von 1753; I,75 zu der Zeit aber existierte es wohl nur als Manuskript (Ferguson)". - Über die Identität von Hermann Fictuld herrscht Uneinigkeit. Nach Kopp ist es Johann Heinrich Schmidt von Sonnenberg, Duveen löst das Pseudonym nach Baron Johann Ferdinand von Meinsdorff auf, Brüning nennt Mummenthaler von Langenthal. Über den Rosenkreuzer Fictuld siehe auch Lennhoff/Posner S.476 u. Frick "Die Erleuchteten" S.313ff. - Titel mit Stempel von Heinrich Tränker* u. kl. hinterlegter Randläsur; mit einigen Buntstift-Anstreichungen u. kl. Marginalien (verm. von Tränker); gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl. (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite).

 

12.  Fictuld, Hermann: Hermetica victoria, Das ist: vollkommen erfochtener Sieg und Triumph, des Welt-beruffenen und gleichwohl verachteten Herma-Phroditi, über die gantze Schaar der Götter und Patronen des Metallischen und Mineralischen Reichs; daß er, und nicht dieselben, die prima Materia Lapidis Philosophorum sey. Unter einem im Traum gesehenen Reichs-Tage und daselbst gehörten Gespräche vorgetragen und zum Druck befördert durch Herman Fictuld. Erstausg. Leipzig, Bey Michael Blochberger, 1750. 224 S., mit Holzschnittvignetten, Kl.-8°, Pappband d. Zt.

Brüning 4604; Ferguson I, 271; Duveen 215; Caillet 3906; Ferchl 154 (irrig 1740). - Einband etwas berieben, geblichen u. fleckig (an der Stehkante tlw. etwas wasserrandig); Titel leicht fleckig; wenige Anstreichungen von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

13.  Fluctibus, Robert de [d.i. Robert Fludd]: Schutzschrift für die Aechtheit der Rosenkreutzergesellschaft. Wegen seiner überaus großen Seltenheit und Wichtigkeit auf Begehren aus dem Lateinischen ins Deutsche, zugleich mit einigen Anmerkungen übersetzt, von AdaMah Booz [d.i. Adam Michael/Melchior Birkholz]. Dtsch. Erstausg. Leipzig, Adam Friedrich Böhme, 1782. 9 Bll., 320 S., mit Kapitelvignetten u. 1 Textkupfer, Kl.-8°, Neues Leinen mit Rückentext

Wolfstieg 42291: "Selten"; Kloss 2483; Ferguson I, 284. - Deutsche Erstausg. von: Tractatus Apologeticus Integritatem Societatis de Rosea Cruce defendens. Lugd. Batavorum 1617; gegen die Angriffe des Andreas Libavius. - Im Vorwort unterzeichnet mit "AdaM Birchwood. X. den 18. Jänner 1782", darunter ein magisches Quadrat mit der vierfachen Zahlenfolge 1-4. Das Textkupfer (S.141) zeigt das Horoskop zur "Künstlichen Himmelsbeschafenheit für die Zeit der zwischen dem Saturnus und Jupiter im Jahre 1603 [...]". Umfangreiche Anmerkungen von Birkholz (1746-1818) mit zahlr. Literaturangaben. - Zur ideengeschichtlichen Position des englischen Mediziners, Chemikers u. Alchemisten Robert Fludd (1574-1637) siehe H. Schick: Die geheime Geschichte der Rosenkreuzer (Schwarzenburg 1980, S. 257-270). Genaue Bibliographie bei Craven 1902. - Titel mit kl. Besitzervermerken von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

14.  Franckenberg, Abraham von: Gemma magica oder Magisches Edelgestein, das ist / Eine kurtze Erklärung des Buchs der Natur nach / dessen sieben grösten Blättern / auff welchem beydes die Göttliche und Natürliche Weißheit / durch GOttes Finger hinein geschrieben / zu lesen ist: geschrieben von Abraham von Franckenberg. Im Buch der Weißheit C. I v. 4. Die Weißheit wird nicht eingehen in einer bößartigen Seelen. J. A. Th. Diese Weißheit fällt nicht auff Un-Edle / besondern auff Tugend-Edle Gemüther zum druck übergeben und befördert Durch Einen Liebhaben des sel. Autoris. Mit Begnadigung und Freyheit des Apollinis und der Musen. [ANGEBUNDEN: Des Hochgelahrten Philalethae Drey schöne und auserlesene Tractätlein Von Verwandelung der Metallen]. Amsterdam, o.V., 1688. 159 S., Kl.-8°, Nur Buchblock ohne Einband

VD17 23:239405V; Duveen 227; Ferguson I,289; Caillet 4185; Kopp II,327; Brüning 2633: "Die erste Ausgabe, die bereits 1641 geschrieben, postum erschien. [...] Franckenberg vielleicht nur untergeschoben. Von besonderen Interesse ist der siebte und letzte Teil: ‘Von der lebendigen Zerlegung des Feuers, oder der Spagyrischen Facultät und Wissenschaft des Scheidens’ (S.154-159)". - Abraham Graf von Franckenberg (1593-1652), schlesischer Mystiker, der stark beeinflusst wurde von Böhmes "Aurora oder die Morgenröthe", das 1612 erschien. Bald bildete sich unter seiner Führung ein Freundeskreis der Mystiker u. Rosenkreuzer, zu dem auch Angelus Silesius zählte. Bekannt ist sein "Raphael oder Artzt-Engel." --- [ANGEBUNDEN:] Philalethae [d.i. George Starkey]: Des Hochgelahrten Philalethae Drey schöne und auserlesene Tractätlein Von Verwandelung der Metallen / Samt Wigands vom rothen Schilde [...] beygefügtem Tractätlein / genannt Die Herrligkeit der Welt. Den Liebhabern der hermetischen Weißheit zu sonderbahren Gefallen auffs Begehren aus dem Lateinischen ins Teutsche übersetzet von Johanne Langen. Hamburg, in Verlegung Christian Guths. Jena, Druckts Johann Nisius. 1675. 170 S., 1 Bl. - VD17 3:001012H; Brüning 2318; Schmieder 393; Ferguson II,7-8 (Anm. unter J. Lange); Vgl. Ferchl 552 u. 580 (unter Thomas Vaughan u. Wigand von Rothschild) sowie Kopp II,336 (beide mit etwas abweichenden Titel); Eine Abb. des Titels findet sich in Waltharius’ "Das große Magisterium" (1956, S.55; Waltharius: d.i. Walter Studinski, 1905-1997, Mitglied der Pansophia, befreundet u. persönlich bekannt mit Heinrich Tränker). - Erste dtsch. Ausg., erweitert um ein Traktat Wigands vom rothen Schilde. Die ersten drei Abhandlungen des Philalethae erschienen erstmals 1668 unter dem Hrsg. Martin Birrius in Latein (Brüning 2164). - Enthält: 1. Von Verwandlung der Metallen (S.3-66). 2. Eine Kurtze Anleitung, zu dem Himmlischen Rubin. Von dem Stein der Weisen und seinem Geheinnüß (S.67-112). 3. Der Brunnen der Chimischen Wissenschafft (S.113-142). 4. Ein schönes Tractätlein Wymandi von dem Rothen Schilde, [...] genant [...] von Johann Langen (S.143-171). --- Buchblock lose in einem beschnittenen Einband eines Unterrichtsbuches liegend; Vorsatz mit Stempel von Heinrich Tränker*; tlw. leicht gebräunt; viele Anstreichungen u. Marginalien von alter Hand (soweit mit Buntstift wahrscheinlich von Tränker), sonst ein gutes Expl., bei dem eine Neubindung lohnen würde (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite).

 

15.  Geber [d.i. Gabir ibn Hayyan] und Philaletha [Hrsg.]: Geberi, des Königes der Araber, scharffsinnigen Philosophi und wahren Adepti, Curieuse vollständige Chymische Schriffte: Worinnen In den vier Büchern das Quecksilber, Schweffel, Arsenicum, Gold, Silber, Bley, Zinn, Kupffer, Eißen, [et]c. Oefen, Instrument, Sublimationen, Descension, Distillationen, Calcination [...] abgehandelt werden, Wie auch Das Testament, Güldene Buch der dreyen Wörter Kallid Rachaidibi, und andere Chymische Tractätgen, Summa, die gantze Kunst die unvollkommenen Metalle, als Kupffer, Zinn, Bley, Eissen, [et]c. in Vollkommene, als Silber und Gold zuverwandeln, das ist, Wie man Silber und Gold machen soll, enthalten; Alles aus einen Uhralten Mss. genommen, [...] / an Tag gegeben von Philaletha. Erste dtsch. Gesamtausg. Franckfurth u. Leipzig, Verlegts Hieron Philipp. Ritschel Buchh., 1710. 7 Bll. (Titel in rot/schwarz, blattgroßer Holzschnitt als Frontispiz, u. Register), 288 S. mit 15 weiteren Holzschnitten im Text, Kl.-8°, Neues marmoriertes Halbleinen 

Duveen S.240; Brüning 3378; Caillet 4421; Schmieder S.92; Kopp II, S.335; Vgl. Ferguson I,300 (2.Ausg. 1751). - Enthält: Gerbers Summa in vier Bücher (S.1-207); Das Buch der Dreyen Wörter Kallid Rachaidibi (S.208-226); Sendschreiben Alexandri des Königes der Macedonier, Von der geheimen Composition des Steines der Weissen (S.227-235); Eines unbekannten Autoris Geheimnus vom Stein der Weisen (S.235-244); Das Buch der Untersuchung (S.244-266); Gerbi [...] Testament oder letzter Wille (S.267-280); AVICENNAE [...] Tractat Von der Congelation und Conglutination der Steine (S.281-287); Faustus Sabaeus an den Leser (S.287-288). - Titel mit kl. Läsur; tlw. etwas fleckig u. mit angeknickten Ecken; wenige Anstreichungen von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

16.  Gilly, Carlos, F. A. Janssen und Joost R. Ritman: Cimelia Rhodostaurotica. Die Rosenkreuzer im Spiegel der zwischen 1610 und 1660 entstandenen Handschriften und Drucke. Ausstellung der Bibliotheca Hermetica Amsterdam und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Amsterdam, In de Pelikaan, 1995. XII, 191 S., mit zahlreichen Illus. oder Faksimiles, 4°, Illus. O-Karton

Beschreibt 347 Titel, jew. mit mindestens einer Abb. - U.a. über: Vorläufer u. Wegbereiter; Wo sind die Rosenkreuzer?; Tobias Hess u. sein Freundeskreis; Die Veröffentlichung der R.C.-Manifeste; Zustimmende Schriften; Der Streit um die Rosenkreuzer; Kampfschriften gegen die Rosenkreuzer; Die Reaktion der Theologen; Die Rosenkreuzer vor Gericht; Wer sind nun die wahren Rosenkreuzer?; Astrologen u. ‘newe Propheten’; Die politische Instrumentalisierung der Rosenkreuzer; Internationalisierung der R.C.-Bewegung. - Mit Register. - Gutes Expl. mit sehr seltenen kl. Bleistiftmarginalien.

 

17.  Gravel, Carl Herrmann [Hrsg.]: Fontina Bernhardi Revelata; Oder: Das, den Filiis Artis und dem Publico zum besten getreulich eröffnete Königliche Wunder-Baad Des Grafens Bernhardi von der Marck und Tervis; worinnen Die hellglänzende Sonne ihren Purpur nicht nur ableget, sondern sich auch, [...] in einen unsterblichen Phoenix und unzerstöhrlichen Salamander wiederum revivisciret und von neuem belebet, In [...] zuverläsigen Gedancken über die Bereitung des Steins der Weisen veroffenbaret [...]: 1) Was die philosophische Materie eigentlich sey, 2) wie solche zu erlangen, 3) worinnen der Philosophen ihr Magnet, oder anziehendes Mittel- und sogenanntes unterdeterminirtes Universal-Subjectum, 4) ihr Regulus hermaphroditcus, 5) ihre Vermählung Saturni, Martis et Veneris, 6) ihr grüner Löw, 7) ihre Saphirische Blume- 8) ihre Columbae Dianae, 9) ihr Aquila und Mercurius duplicatus eigentlich bestehe; Auch 10) wie die radicalis Solutio et Lunae geschehen, 11) die philosophische Materie in das Ovum physicum eingesetzet, 12) die Tinctura universalis ad corpora humana sowohl, als ad metalla, elaboriret, 13) die Projection damit verrichtet, und endlich 14) ininfinitum multipliciret werden soll. Nebst einem Anhang verschiedener philosophisch- und cabballistischer Briefe. / Allen Suchenden zum Trost, und denen Freunden der Alchymie zum guten, herausgegeben von Carl Herrmann Gravel, H.F.H.B.L.R. einem eifrichen Verehrer der wahren Hermetisch-philosophischen Scienz. Erste Ausg. Erlang, druckts und verlegts Johann Carl Tetzschner, bey der Universität Buchdrucker, 1750. 10 Bll. (Titel rot/schwarz), S. [23]-136, 8 Bll. (Register), mit einem Holzschnitt (S.107) u. kl. Textfig., 8°, Neues gemustertes Halbleinen

VD18 11504358; Brüning 4608; Ferguson I,343; Rosenthal 852; Ferchl 198; Neu 1749. - Es fehlt das Frontispiz; Titel 3x gestempelt u. beschriftet, darunter je ein Stempel von Heinrich Tränker u. Robert Petroschka*, tlw. etwas gebräunt; unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. (*Ernst R. Petroschka, als Fr. "Joab" seit 1926 Mitglied von Tränkers pansophischer Loge u. wichtige Bezugsperson für ihn. Vgl. Lechler I, S.512ff).

 

18.  Grosschedel, Johann Baptist: Proteus Mercurialis geminus, exhibens naturam metallorum, id est, Operis philosophici theoriam et eiusdem praxin, sive Compositionem lapidis secreti per philosophorum sententias et authoritates elucidatus [...] per Johannem Baptistam Grosschedelium ab Aicha, Equitem Romanum, Philosophum et Chymicum. [Erstausg.]. Francofurti, Sumptibus Lucae Jennisii, 1629. 195 S., Kl.-8°, Interimskarton mit Kleisterpapier 

VD17 23:240724F; Ferguson I,347-348; Ferchl 202; Duveen 271; Neu 1768; Kopp II,368; Schmieder 377; Brüning 1503: "Die erste Ausgabe, Marcus Bausmannus gewidmet. Enthält zwei Teile mit separaten Titeln: 1) Discursus Philosophicus de natura metallorum, et lapide philosophorum (S.9-104). 2) Mineralis seu, physici metallorum lapidis dilogens et accurata descriptio: ad macro et miccrocosmi philosophicam metamorphosin." - Johann Baptist Großschedl von Aicha (1577-1630), deutscher Adliger u. Alchemist. Der vorliegende Titel erschien bei dem Frankfurter Drucker, Verleger u. Kupferstecher Lucas Jennis (1590- nach 1630; auch: Lukas Jenis, Ihenis u. Laux Jenisch), der als einer der größten Kupferstecher seiner Zeit galt u. für die von ihm veröffentlichten u. ausgestatteten alchemistischen Texte bekannt wurde. Viele namhafte Alchemisten u. Philosophen gehörten zu seinem engeren Bekanntenkreis wie Basilius Valentinus, Nicolas Barnaud, Johannes Daniel Mylius, Daniel Stolcius, Robert Fludd, John Dee u. nicht zuletzt Michael Maier. - Einband berieben, leicht fleckig u. mit kl. Randläsuren; Innendeckel mit Wappen-ExLibris; Vorsatz mit Stempel von Heinrich Tränker; Seiten durchgehend leicht gebräunt u. tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.. - Eine Rarität; vgl. u.a. Zisska & Kistner, Auktion 32/II (1998), Lot 6315.

 

19.  Hermogenes (Pseudonym): Des aufrichtigen Hermogenis Apocalypsis Spagyrica et Philosophica Oder Wahrhaffter und untrüglicher Weg zu der höchsten Medicin, Sowol auf menschliche als metallische Cörper zu gelangen; Wobey die gantze Operation in der Tabula Hermetis Et Salomonis entworffen, Wie auch die vielen schädlichen Irr- und Abwege der Sophisten, ungeschickter Laboranten und Gold-Kocher sattsam gezeiget und entdecket worden. Fotomechanischer Reprint d. Ausg. 1739; Nr.51 von 250 Expl. o.O., Edition Vitus, o.J.. 3 Bll., 225 S., mit Abb., 4° (Din a 4), Schlichtes Leinen

Zur Originalausg. siehe Brüning 4340. - Der antiquarische Buchhändler u. Okkultist Heinrich Tränker (1880-1956, Ps.: Henkelkreuzmann u. Br. Recnartus) hat den Autor hochgeschätzt u. maß ihm, als Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, eine besondere Bedeutung bei. - Stark vergrößerter Reprint. Die zum Text gehörende u. mehrfach gefaltete Taf. der Originalausg. wurde allerdings nicht reproduziert u. fehlt entsprechend. Die wiedergebenen Abb. u. Taf. sind anderen Werken entnommen u. ohne Textbezug. Es fehlt ausserdem die vorletzte S. 223. - Sehr gutes Expl.

 

20.  Junius, Manfred M.: Praktisches Handbuch der Pflanzen-Alchemie. Wie man heilkräftige Essenzen, Tinkturen und Elixiere selbst zubereitet. 1. Aufl. Interlaken (Schweiz), Ansata-Verlag Paul A. Zemp, 1982. 268 S., 2 Bll., mit Frontispiz u. Textabb., Gr.-8°, O-Pappband mit O-Umschlag

"Die wichtigsten spagyrischen Methoden werden - ohne Geheimniskrämerei! - in der ganzen Praxis dargestellt. Der Autor beschreibt detailliert die Aufbereitungsarten von heilkräftigen Essenzen, Tinkturen und Elixieren. Dabei läßt er auch sein großes Wissen über die indisch-ayurvedische Medizin in seine Darstellungen einfließen, und anhand vieler Zitate aus berühmten Quellenwerken wird die reiche Symbol- und Bilderwelt der alten Alchemisten entschlüsselt und unserem Verständnis zugänglich gemacht. Auch die Beziehungen zur Astrologie anhand einer ausführlichen Signaturenlehre (Tierkreis-Körperorgane-Heilpflanzen) wurden noch nirgends in dieser Vollständigkeit aufgezeigt." (Klappentext) - Umschlag geringfügigen Lagerspuren, sonst ein gutes Expl.

 

21.  Kopp, Hermann: Die Alchemie in älterer und neuerer Zeit. Erster und Zweiter Teil [kmpl.]. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Erster Teil: Die Alchemie bis zum letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Zweiter Teil: Die Alchemie vom letzten Viertel des 18. Jahrhunderts an. 20. reprogr. Nachdr. der Ausg. Heidelberg 1886. Hildesheim u. New York, Georg Olms Verlag, 1971. 1 Bl., XVII, 260 S., 4 Bll. / VI, 425 S., 8°, O-Leinen mit Goldschrift

Zur EA: Wolfstieg 42168: "Beschäftigt sich auch mit den Rosenkreuzern"; Ackermann IV/ 1279: "Vergriffenes und noch immer unentbehrliches bibliographisches Hilfsmittel"; Caillet 5822. - Bis heute gültiges Standartwerk über die Geschichte der Alchemie (Kopp verfasste auch eine "Geschichte der Chemie"). - Mit Register. - Sehr gutes Expl.

 

22.  [Loen, Johann Michael von]: [Sod riqqavon we-serefa] i.e. Das Geheimnuß der Verwesung und Verbrennung aller Dinge, nach seinen Wundern im Reich der Natur und Gnade, Macro Et Microcosmice, als die Schlüssel: Dadurch der Weeg zur Verbesserung eröffnet, das verborgene der Creaturen entdecket, und die Verklärung des sterblichen Leibes gründlich erkant wird [...]. Zweyte und mit vielen curiösen Obersvationibus vermehrte Auflage. [ANGEBUNDEN: Seidel: Gedancken über die zwey Fragen...]. [2. Ausg.]. Franckfurt am Mayn, In der Fleischerischen Buchhandlung, 1733. 109 S., mit einer Holzschnittvignette (Sarg mit Totenkopf) Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Brüning 4172; Caillet 6743; Ferguson I,306f u. II,43. - Im 18. Jh. mehrmals aufgelegte mystische Schrift, die zuerst 1729 erschien. Es handelt sich um eine alchemistische Bibelauslegung im Sinne der "Philosophia Chymica". Als Autor wird von den Bibliographen, die sich auf Fictulds "Probierstein" stützen, der Frankfurter Staatsmann Johann Michael von Loen (1694-1776) vermutet. "In any case the author was a person of great wisdom, and Fictuld recommends it in the highest degree" (Ferguson). -- [ANGEBUNDEN:] Christoph Timotheus Seidel: Gedancken über die zwey Fragen: I. Ob der Mensch von sich selbst urtheilen könne, daß er werde seelig oder verdammt werden? II. Ob Gott dem Menschen eine Zeit und Stunde zur Bekehrung gesetzt habe? die vormahls in Zwey Predigten seiner Gemeinde vorgetragen hat, nun aber zur gemeinen Erbauung mittheilet Christoph Timotheus Seidel S. Theol. D. Abt des Kayserl. Stifts Königslutter. Erstausg. Helmstädt, Bey Christian Friedrich Weygand, 1741. 151 S. -- Leicht bestossen u. beschabt; Rücken mit Standortnr.; vorderes Innengelenk angeplatzt; Vorsatz fehlt; Innendeckel u. Titel mit kl. Besitzervermerken u. einem Logenstempel "Zu den drei Weltkugeln"; gebräunt u. tlw. leicht fleckig; drei weitere kl. Rundstempel, sonst ein gutes Expl.

 

23.  Lüdy, Dr.: Alchemistische und chemische Zeichen. Mit 30 Abbildungen und 128 Tafeln. Erstausg. Berlin, Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie, [1928]. 57 S., mit Textabb., u. 127 Taf., 4°, Illus. O-Karton

Duveen S.368: "A very useful publication with interesting illustrations..."; Nicht bei Brüning. - "Die vorliegende Arbeit will die alchemistischen Zeichen des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit so zusammenstellen, daß der Pharmaziehistoriker beim Studium alter Schriften sich rasch über die Bedeutung der rätselhaften Zeichen, die ihm auf Schritt und Tritt begegnen, orientieren kann." (Vorwort). Der Text verzeichnet über 3800 alchemistische u. chemische Zeichen; enthält eine wissenschaftliche Einführung zum Thema, ein alphabetisches Register der lateinischen Ausdrücke u. Erläuterungen dazu. - Einband tlw. geblichen, Rücken mit kl. Fleckspur; Titel mit Besitzervermerk, sonst ein sehr gutes Expl.

 

24.  Monte-Snyder, Johannes de: Jo. de Monte-Snyders, Metamorphosis planetarum. Das ist: Eine wunderbarliche Verenderung der Planeten und Metallischen Gestalten in ihr erstes Wesen / mit beygefügtem Proceß und Entdeckung der dreyen Schlüssel / so zu Erlangung der drey Principia gehörig / und wie das Universale Generalissimum zu erlangen, in vielen Oertern dieses Büchleins beschrieben. Anietzo wiederumb zum Druck befördert  durch A[dam] Gottlob B[erlich]. [ANGEBUNDEN:] Joh. De Monte-Snyders Tractatus De Medicina Universali. Das ist: Von der Universal-Medicin / Wie nemlich dieselbe in denen dreyen Reichen der Mineralien, Animalien und Vegetabilien zu finden und daraus zu wege zu bringen / durch ein besonders Universal Menstruum, welches auff- und zuschliessen / und jedes Metall in Materiam primam bringen kan / auch Wie dadurch das fixe unzerstörliche Gold in ein warhafftes Aurum potabile zu bringen / so sich nimmermehr wieder in ein fix Gold-Corpus reduciren lässet / Gott zu Ehren, und dem menschlichen Geschlecht zu sonderbarem Trost und Nutzen anjetzo wiederum zum Druck befördert / Und mit einer kurtzen gründlichen Erklärung/ auch beygefügeten Spagyrischen GrundRegeln illustriret. Durch A[dam] Gottlob B[erlich]. [ALS ANHANG:] Spagyrische Grund-Regeln / Aus des vortrefflichen Joh. de Monte-Snyders Tract. De Medicina Universali, Verfasset [...] Von A[dam] Gottlob B[erlich]. [Beide 2. Ausg.] Franckfurt u. Leipzig, (1) Verlegst Tobias Oehrling, Buchhändl. in Jena, daselbst gedruckt mit Nisischen Schriften / (2) In Verlegung Thomae Matthiae Götzens sel. Erben, 1684, 1678. 139 S., mit gest. Frontispiz / 176 S., mit gest. Titelvignette, Kl.-8°, Pergament d. Zt.

(1) VD17 23:242904N; Caillet 7690; Duveen 411; Neu 2832; Brüning 2567; Rosenthal 605. - Zweite Ausgabe, erstmals 1663 in Amsterdam erschienen. Eine Abhandlung über die Umwandlung von Metallen (= Planeten), mit der sich auch Isaac Newton beschäftigte: "The text speaks of the three worlds, how to distinguish the hermaphroditish little irrational mineral world from the lunar feminine ‘Gebuhrt’, of the double and universal nature of the hermaphroditish microcosm, how the planets serve the monarch of this world, how Mercury, after he triumphs, changes himself into mercury of philosophers, and many other metaphorical representations of chemical processes." (Thorndike VIII,356). - (2) VD17 14:693804M; Caillet 7689; Ferguson II, 104f (1773 u. 1678); Duveen 411 (1662); Brüning 2931(1699). Ebenfalls zweite Ausgabe, die erstmals 1662 ohne Anhang erschien, hier vorliegend ab S.139 mit eigenem Titelblatt die 150 "Spagyrischen Grundregeln" von Berlich. - Johannes de Monte-Snyder oder Johannes Mondschneider (um 1625-1670) war eine der schillerndsten Gestalten in der Geschichte der Alchemie; er erregte mit seinen zahlreichen u. gut dokumentierten Transmutationen einiges Aufsehen (vgl. Kopp I,155; Schmieder 403ff. u. Ferguson II,105). - Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Titelgelenk min. angeplatzt; beide Titel mit handschrftl. Zusatz zum Verfasser; durchgängig gebräunt u. tlw. etwas stärker braunfleckig, einige Blatt mit Wurmgang im Rand; zahlreiche Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand; mit zusätzlichen (unbeschrifteten) Blättern durchschossen; Buchblock wurde neu eingehängt (dadurch im Rücken steif u. im Bund stellenweise etwas knapp), sonst ein gutes Expl.

 

25.  Naxagoras, Ehrd von [d.i. Johann Erhard Neithold]: [Aureum vellus oder Güldenes Vließ] Ehrd De Naxagoras, Joh. Equit. Roman. aurat. ac Sacri Palat. & Aulæ Later. Comitis Aureum Vellus, Oder Güldenes Vließ. Das ist, Ein Tractat, welcher darstellet den Grund und Ursprung des uhralten güldenen Vließes, worinnen dasselbe ehemals bestanden [...] was vor eine gefährliche weite Reise deswegen angestellet worden, und von weme, auch wie es endlich zu einer allerhöchsten Ritter-Orden gediehen [...] Editio Secunda. Cum Supplemento Aurei Velleris vermehret. (2. Aufl.) Franckfurt am Mayn, bey Stocks seel. Erben und Schilling, 1733. Doppelblattgr. Titel (eingefaltet u. in rot/schwarz), 384, 320, 62 S. mit 1 Falttaf., Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit Rückenschild

Brüning 4173; Ferguson II, 128; Caillet 7936; Rosenthal 628; Vgl. Duveen 426 (EA 1731); Kopp II, 214-218 (ausführlich zum Werk u. Verfasser). - Die vorliegende Ausgabe ist erstmals um das Supplement von 62 Seiten vermehrt. Der Autor (die Auflösung des Pseudonyms als Johann Neithold oder Neidhold ist umstritten) wurde bei den Deutschen Alchemisten des 18. Jh. als vermeintlicher Kenner hermetischer Geheimnisse geschätzt u. man arbeitete auch in später Zeit nach seinen Vorgaben (vgl. Kopp). - Einband leicht fleckig; Seiten tlw. etwas braunfleckig; Zwischentitel mit kl. Papierergänzung am Rand, sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

26.  Naxagoras, Ehrd von [d.i. Johann Erhard Neithold]: Alchymia denudata, revisa et aucta, Oder: Daß biß anhero nie recht geglaubte, durch die Experienz nunmehro aber wuercklich beglaubte und aus allen Zweiffel gesetzte neu übersehene und vermehrte oder in vielen besser erklährte Wunder der Natur, Nebst angehängter ausführlichen Beschreibung der unweit Zwickau in Meissen zu Nieder-Hohendorff und anderer umliegenden Orten gefundenen Goldischen Sande, Vorstellend, Welchergestalt aus unterschiedenen allhier auffrichtig mit Nahmen genannten Materien, [...] eine Universal-Medicin [...] zubereiten [...]. an Tag gegeben / Von J. N. v. E. J [d.i. Jos. H. von Klettenburg], Römischen Rittern und Comite Palat. [ANGEBUNDEN:] Der im guten Ruff und Affnehmen stehenden auch zu vielen mahlen schon frisch wieder aufgelegten Alchymiae denudatae [...] anderer Theil / Vorstellend eigendlich der Vortheil der im ersten Theile erwiesenen Wahrheit der Transmutation [...] zu bereiten [...] / an Tag gegeben von J.N. v. E. & G. Römischen Rittern und Comite Palatino.           [5. u. 3. Ausg.]. Leipzig u. Stralsund, Verlegts Samuel Gottlieb Lochmann / Leipzig, verlegts Joh. Sigmund Strauß, Buchhändler in Hof, 1728, 1717. 15 Bll., 202 S., Titel in rot/schwarz /  10 Bll., 348 S., Kl.-8°, Leder d. Zt. mit goldgepr. Rücken u. fünf Bünden

Ferguson II,127 u. 130; Caillet 7933; Duveen 425 (Anm.); Ferchl 379; Rosenthal 627 (Teil 2, 1728); Brüning 4013 (Teil 1, 1728); Brüning 3655 (Teil 2, 1717). - Einband etwas fleckig u. bestossen; Aussengelenke leicht angerissen; Vorsatz mit kl. Aufkleber u. Besitzerstempel von Heinrich Tränker*; das zweite Titelblatt (nur dieses) etwas knapp beschnitten; Seiten gebräunt u. tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite).

 

27.  Naxagoras, Ehrd von [d.i. Johann Erhard Neithold]: Sancta Veritas Hermetica, Seu Concordantia Philosophorum Consistens In Sale Et Sole Vel Mercurio Et Sulphure, Das ist: Die ehemals excerpirte und darauf mit eigener Hand experimentirte Sonnen-klare Wahrheit Der Philosophen Schrifften / Vermittelst welcher Ich Ehrd von Naxagaras, Johann. Eques, In diesem 1700. Seculo [...] zu der Erkänntniß des höchsten Geheimnisses dieser Welt, menschlicher und metallischer Gesundheit gelanget; [...] Nunmehro aber ohne alles Lob [...] durch öffentlichen Druck [...] zum Besten gegeben [...]. [Erste Ausg.]. Breßlau, Bey Johann George Stecks seel. Wittib., 1712. 16 Bll., mit doppelblatt gr. Titel in rot/schwarz; 902 S. (recte 912, S.71-80 doppelt paginiert), Kl.-8°, Halbpergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

VD18 10451978; Ferguson II,130; Rosenthal 629; Caillet 7935; Ferchl 379; Duveen 424; Neu 2918; Bibliothek Bernus 358; Kopp II, 209; Brüning 3447: "Auszüge aus mehr und weniger bekannten alchemistischen Werken mit eigenen Erläuterungen. Von sich selbst behauptet er, daß er nur durch große Mühe und erst zu einem späten Zeitpunkt zu den in diesem Buch niedergelegten Erkenntnissen gekommen sei und sich daher als ein in dieser Kunst Erfolgreicher bezeichnen dürfe." - Einband fleckig, berieben u. etwas bestossen; Innendeckel u. Vorsatz mit Besitzervermerken; zwei Stempeln von Heinrich Tränker; Titelblatt oben etwas knapp beschnitten (Titel angeschnitten); Seiten leicht gebräunt u. tlw. mit kl. Fleckspuren; mit einigen Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand, sonst ein gutes Expl.

 

28.  [Naxagoras, Ehrd von; d.i. Johann Erhard Neithold?]: Königliche Hermetische Special-Concordanz, Worinnen sie, samt dero gantzem Fundament, bestehe, Nach der Abtheilung, wie der Conspectus Capitum & Contentorum so stracks auf dem andern Blate ausweiset und angezeiget, Samt derselben Ehren-Rettung Oder Einem gnugsam fundirten Sentiment, Daß die Concordanz aus den Büchern der Philosophorum nicht nur möglich und richtig zu machen sey, sondern auch die unrechten von den wahren Philosophis gantz wohl und leichte zu unterscheiden. Alles auf Anleitung Herrn Johann Kunckel von Löwensterns sel. Seines A. 1716 durch Hrn. D. Joh. Caspar Engelleder, Medic. Practicum in Hamburg, heraus gegebenen Laboratorii Chymici [...] Allen Liebhabern der [...] Hermetischen Philosophie zu dienlicher Nachricht [...] Von einem Liebhaber der reinen Wahrheit [...] durch öffentlichen Druck an den Tag gegeben [ANGEBUNDEN: J. G. Meister: Curiöse Historische Nachricht. - ANGEB.: Aureæ catenæ Homeri. Dritter Theil]. [2. Ausg.]. Breßlau u. Leipzig, bey Michael Huber, 1724. 703 S. (recte 701; in der Paginierung S.15-16 ausgelassen), doppelblattgr. Titel in rot/schwarz, 8°, Halbpergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext 

Vgl. Ferguson I,476; Duveen 330; Neu 2174; Ferchl 280; Caillet 5856 (irrig mit 1824); Brüning 3884: "Die zweite Ausgabe der anoymen gegen Kunkel gerichteten Schrift, zuerst 1723". Fictuld schreibt in seinem "Probier-Stein" (1753, II. S.103) die Autorenschaft Naxagoras zu. Dazu passend die Bleistift-Anmerkung im Vorsatz: "Autor ist nicht Kunckel von Löwenstern sondern Naxagoras" (von H. Tränker, s.u.). -- [ANGEBUNDEN:] Johann Gottfried Meister (Chim. Erfurt; Hrsg.): Curiöse Historische Nachricht Von Verwandelung der geringen Metallen in Bessere Zu Ergötzung der Gold-begierigen Laboranten herausgegeben. Erste Ausgabe. Franckfuhrt u. Leipzig 1726; 92 S., 1 Bl. Brüning 3947: "Die erste Ausgabe der seltenen Schrift, die bei Ferguson fehlt." - [ANGEB.:] [Paul Lauder?]: Aureæ catenæ Homeri Dritter Theil de Transmutatione Metallorum, oder eine Beschreibung von den Tincturen, wie solche aus allen Ertzen, Metallen, ect. können zubereitet und dadurch die geringere Metallen und Edelgesteine in bessere verwandelt werden, Nebst einer curieusen Historischen Nachricht, von Verwandelung der geringeren Metallen in Bessere. Von einem aufrichtigen Liebhaber der Chymie. Erste Ausgabe. Franckfuhrt u. Leipzig, 1727. 59 S., Titel in rot/schwarz. Vgl. Goethe "Dichtung und Wahrheit"; Ferguson I,35 u. I,470 in den Anmerkungen; Duveen 323 Anmerkung; Caillet 544f.; Bernus 32 (bzw. 87 B 76074,3); Fictuld "Probier-Stein", 1753 II, 33: "eine Sammlung von Erz-Lügen und sophistischen Behauptungen, die die ins Unglück führen, die an sie glauben."; Brüning 3978: "zuerst 1726, Kirchweger/Forchenbrunn unterschoben [...] Ein weiterer Anhang zu Teil III erschien im gleichen Jahr, siehe Meister [das Werk von Johann Gottfried Meister ist hier vorgebunden]." -- Etwas berieben u. bestossen; Rücken mit Gewebebändern stabilisiert; Deckel mit kl. Standortmarke; Vorsatz mit kl. Vermerk u. mit Stempel von Heinrich Tränker; Titelblätter jew. gestempelt; fast durchgängig leicht gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst gutes Expl.

 

29.  Neander, [Theophilus]: Chymia Universa in Nuce. Das ist: Kurtzgefaßter Gründlicher Unterricht von der Hermetischen Wissenschaft, und Bereitung des Lapidis Philosophorum, entdecket von Neander. 2. Aufl. Nachdr. der Ausg. Leipzig 1731. Berlin, Hermann Barsdorf Verlag, 1920. 6 Bll., 304 S., 7 Bll. (Register), 8°, Schlichtes schwarzes Leinen

(= Geheime Wissenschaften. Eine Sammlung seltener älterer und neuerer Schriften über Alchemie, Magie, Kabbalah, Rosenkreuzerei, Freimaurerei. Hexen- und Teufelswesen usw. Unter Mitwirkung namhafter Autoren herausgegeben von A. v. d. Linden. Zweiundzwanzigster [22.] Band). - "Indessen findet der hochgeneigte Leser in gegenwärtigen Tractätgen qvah in Nuce Nachricht so wohl von der Materia zur metallischen Tinctur, als dem Haupt-Punct der Solution, nebst der Composition und Nach-Arbeit." (Vorrede) - Einband etwas angestaubt u. leicht fleckig; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. Beiliegend der illus. O-Broschur-Titel (randrissig).

 

30.  Paracelsus: Magische Unterweisungen des edlen und hochgelehrten Philosophi und Medici Philippi Theophrasti Bombasti von Hohenheim, Paracelsus genannt. Nummeriertes Expl. (Nr. 608 von 777). Leipzig, Im Wolkenwanderer Verlag, 1923. 2 Bll., 64 S., 2 Bll., mit kl. Textfig., Gr.-8°, O-Pappband   

Brüning 5984a. - "Dieses bisher völlig unbekannte und nirgends veröffentlichte bedeutsame Werk des großen Magiers wurde von Franz Spunda in der Handschriftenabteilung einer österreichischen Bibliothek durch Zufall aufgefunden und hier völlig wortgetreu wiedergegeben. In den Handel gelangen 777 Exemplare, die in der Presse numeriert sind. Die Schrift des Einbandes zeichnete Johannes Tzschichold." - U.a. über: Experimentum Theophrasti Paracelsi; Anfang u. Eingang der ersten Capitel von dem weißen Rosengarten der Kunst Alchemia; Von dem Schlüssel des Rosengartens; Die sieben Handgriff unther dieser Kunst; Der dritt Articul des kleinen Rosengartens u. Vermehrung des Golds u. Silbers. - Die schöne, klassische Buchgestaltung (Satzspiegel nach dem goldenen Schnitt), stammt wohl ebenfalls von Johannes Tzschichold (1902-1974), dem berühmtesten Typografen des 20. Jh. - Einband fleckig, lichtrandig u. leicht bestossen; Seiten leicht gewellt (wie bei allen Vergleichsexpl.), sonst gut ein gutes Expl.

 

31.  Paris, Christoph von (Christophorus Parisiensis): Elucidarius [artis transmutationae]. Nummerierter Neudruck der dtsch. Ausg. Halle 1608, vorl. Nr. 99 [von 111]. Berlin , Privatdruck (am Ende handschrftl. O. W. Barth), 1931. 112 Blatt (unpaginiert), 8°, O-Pappband mit Goldschrift

(= Veröffentlichungen der Alchemistischen Forschungsgemeinschaft Berlin. Klassiker der Alchemie 1. Band [= alles?]). - Vgl. Kopp II, 386. - Unpaginiertes u. einseitig gedrucktes Schreibmaschinen-Typoskript. Es enthält Buch 1 bis 3, "Ein kurtzer Bericht dieser 3 Bücher" u. das "Alphabethum". - "Im Elucidarius fasste Christoph von Paris seine eigenen Lehren und Extrakt der Bücher von Gerber bis Lull zusammen. Man besitzt daher mit dem Elucidarius ein Hauptwerk der mittelalterlichen Alchemie. Von späteren bedeutenden alchemistischen Autoren wird die Kenntnis dieses Werkes stillschweigend vorausgesetzt." - Zu Otto Wilhelm Barth (geb. 1882), den Initiator der Alchemistischen Forschungsgemeinschaft, vgl. auch Lechler I, S.165f. - Einband tlw. geblichen, leicht berieben u. mit schwachen Fleckspuren; Titel mit kl. Namensstempel Ludwig-Peter Freiherr von Pölnitz (1925-1982, u.a. Hrsg. von "Tau. Zeitschrift der Forschungsloge Quatuor Coronati, Bayreuth" u. Schlossherr von Aschbach, Franken), sonst ein gutes Expl. - Selten!

 

32.  Philaletha, Eugenius [d.i. Thomas Vaughan]: Magia Adamica Oder das Alterthum der Magie. Als dererselben von Adam an herabwärts geleitete Erweisung / Welcher eine gantz vollkommene Entdeckung des wahren Himmels / der Erden / oder derer Magorum, himmlischen Chaos und erste Materia aller Dinge zugefüget Durch Eugenius Philaletha. Anitzo aus dem Englischen ins Teutsche übersetzet. Dtsch. Erstausg. Amsterdam, o.V., 1704. 160 S., Kl.-8°, Neues Pergament mit handschrftl. Rückentitel 

Ferguson II,196; Brüning 3153; Duveen 599; Cailllet 11060; Slg. du Prel 541; Ackermann V/1382 über den Autor: "Thomas Vaughan [1622-1666], ist eine der seltsamsten Erscheinungen des 17. Jahrhunderts. Er ist unter den verschiedensten Namen aufgetreten, und Schmieder [Gesch. d. Alchemie 389-94] meint, daß auch der Name Vaughan ein Pseudonym und aus vagans entstanden sei, da sein Träger sich zeitlebens auf Reisen befunden hat. Er durchwanderte ganz Europa, kam bis nach Indien und wurde allgemein für einen wahren Adepten gehalten. Seine Schriften sind durchwegs selten." - Tlw. leicht gebräunt; seltene Anstreichungen von alter Hand; hinterer Vorsatz mit altem (1713) Besitzervermerk, sonst ein gutes u. schönes Expl.

 

33.  Sammelband mit drei alchemistischen Titeln. 1727-1731. Kl.-8°, Leder d. Zt. mit drei Bünden u. Rückentext

[1] Chymisch-unterirdischer Sonnen-Glantz; Das ist: ausführlicher Unterricht, von dem Wahren Philosophisch-Chymischen Subjecto, und dessen natürlich- und nöthigen Hand-Arbeiten, den sogenannten Lapidem Philosophorum aus allen dreyen Reichen sonder Anstand, Schaden und Unkosten zu verfertigen, [...] von einem der Wahrheit besitzend und liebenden Freunde, der sich verdeckt nennet, Christlich, Fürsichtig Und Stille, ist des Authoris Ernster Wille. Franckfurt u. Leipzig. 1728. 7 Bll. (mit Errata), 424 S., mit gest. Frontispiz, doch ohne das Faltkupfer. - VD18 11612568; Ferguson I,159-160; Fictuld, Probierstein II, 136; Ferchl 96; Kopp II, 390; Brüning 3997: "Vermutlich die erste Ausgabe [...]. Über die Autorenschaft herrscht Unklarheit, als mögliche Verfasser kommen in Frage: Christian Friedrich von Steinbergen, Christian Friedrich von Sternenberg, Christian Friedrich Sendimir von Siebenstern oder Chrysostomus, Ferdinand von Sabor. Fictuld schreibt das Werk Steinbergen zu, den er mit Chrys. Ferdinand von Sabor identifiziert. Die Initalen stimmen mit denen von Sabor überein, auch mit denen von Christian Friedrich von Steinbergen ‘C.F.V.S.’, im ‘Beytrag zur Geschichte der höheren Chemie’ 1785 [...], werden Steinbergen und Sabor identifiziert, aber das vorliegende Werk wird dort nicht erwähnt. Enthält: 1) Chymisch-unterirdischer Sonnen-Glantz (S.1); 2) Die drei letzten Kapitel de Occulta Philosophorum Chymia (in Versen) (S.24); 3) Basilius Valentinus, Von natürlichen und übernatürlichen Dingen (S.43); 4) Dicta Alani (S.152); 5) Metallurgia des Doctor Tanckii (S.169); 6) Das 3te und 4te Buch aus den Wunderbaren Begebenheiten eines unbekannten Philosophi (S.226, 282); 7) Ein Dialogus vom Stein der Weisen wo der Praeceptor Georgius und Discipulus Albertus über Bernhardi Frontinlein herrlich discuriren (S.333); 8) Aula Lucis, oder: Das Haus des Lichts durch S.N. (...) beschrieben, (...) übersetzt durch J.L.M.C. (S.394)." --- [ANGEB.: 2:] David Kellner: Erneuert- verbessert- und vermehrte, sehr nütz- und erbauliche Scheide-Kunst, Worinnen enthalten Die rechte Art und Weise, wie man die vermischte Metalla, sonderlich Gold und Silber Künstlich von einander scheiden und bringen soll, daß iedes absonderlich pur und rein erhalten, und recht genutzet werden könne. Der heutigen curieusen Welt, sonderlich aber den Chymischen Laboranten, Müntz-Bedienten und Goldschmieden, zu dienstl. Nach- und Unterricht, mit sonderbarem Fleiß, theils aus eigener, theils aber aus anderer erfahrnen Leuten Praxi und raren Manuscriptis, auf freundliches Ersuchen, also kurtz verfasset, durch D. David Kellnern. Chemnitz, bey Conrad Stößeln und Sohn, 1727. 3 Bll, 164 S., 2 Bll. (Register), Titel in rot/schwarz u. mit Holzschnitt-Vignette, am Text Schmuckvignetten. - VD18 12647020; Ferguson I,455; Caillet 5726; Ferchl 269; Neu 2122, Kopp II,358; Brüning 3976: "Vermutlich die Neuausgabe der 1693 erschienenen ‘Ars separatoria oder Scheidekunst’, [...] oder der ‘Anleitung zur Probier-Kunst’, Gotha 1690 [...], die Ferguson beide zitiert, aber nicht gesehen hat." --- [ANGEB.: 3:]  Ehrd De Naxagoras, Joh. Equit. Roman. aurat. ac Sacri Palat. & Aulæ Later. Comitis Aureum Vellus, Oder Güldenes Vließ: Das ist / Ein Tractat, welcher darstellet den Grund und Ursprung des uhralten güldenen Vließes / worinnen dasselbe ehemahls bestanden und noch, was vor eine gefährliche weite Reise deswegen angestellet worden, und von weme, auch wie es endlich zu einer allerhöchsten Ritter-Orden gediehen [...] Und zugleich DEO GRATIAS, Wegen der biss anhero [...] durch die unwidersprechliche richtige Concordanz der Philosophorum Hermeticorum endlich noch erfundene Warheit und Möglichkeit derselben Kunst. Wie auch ULTIMUM VALE [...] und zugleich ein Beschluss aller seiner [...] Tractaetgen [...]. Franckfurt am Mayn, Zu finden bey den Stockischen Erben und Schilling, 1731. 60, [4], 384, 320 S., (Dedicatio u. 2 Teile), Titel rot/schwarz. - Ferguson II, 127-128 (irrig als EA); Duveen 426; Brüning 4109: "Die dritte Ausgabe in zwei Bänden, zuerst 1711/1713, dann 1731. Teil I berichtet über die antike Geschichte vom goldenen Vließ, Teil II handelt von der Goldmacherkunst. 1751 war eine Ausgabe des ersten Abschnitts von Teil I erschienen, die mit 56 S. sich nur mit der Geschichte des Vließes befaßte." --- Leicht berieben; Ecken etwas bestossen; Innendeckel mit Wappen-ExLibris; Vorsatz mit Vermerken; tlw. gebräunt u. leicht fleckig; seltene u. schwache Randmarkierungen mit Bleistift, sonst ein gutes Expl.

 

34.  Sammelband mit sieben alchemistischen Titeln, 1673-1707, u.a. von Eugenius Philalethes [Th. Vaughan].. Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext 

[1] [Eirenaeus Philalethes] Cyrenaei Philalethae Erklärung Uber die Sechs Chymischen Pforten des berühmten Englischen Philosophi Georgii Riplaei Sampt Eugenii Philalethae Euphrates, oder Die Wasser von Auffgang/ Welches ist ein kurtzer Bericht von den geheimen Brunnen/ dessen Wasser aus dem Feuer quillet (...) Auß dem Englischen in die Hoch-Teutsche Sprache übersetzet durch J.L.M.C. [Johann Lange]. Stockholm u. Hamburg, Bey Gottfried Liebezeit Buchhändl. Im Jahr An. 1689. 384 S., 7 Bll. (handschrftl); 76 S. mit 1 Textabb. [Zwei Teile, s.u.] - VD17 39:116639K; Ferguson II,193 (vermutet bei "Cyrenaei" einen Druckfehler für "Eyrenaei"); Ferchl 409; Caillet 10356 (mit abweichender Kollation u. ohne den zweiten Teil); Schmieder 389; Brüning 2646: "Ein alchemistischer Traktat, dessen Verfasserschaft umstritten ist, zahlreiche Bibliographen identifizieren ihn mit George Starkey (z.B. Caillet u. Koch), andere mit Thomas Vaughan. Die falsche Schreibweise des Vornamens beruht auf einem Schreibfehler (siehe dazu Schmieder). Die sechs Pforten bestehen aus: Calcination, Dissolution, Scheidung, Zusammensetzung, Fällung und Coagulation." Die 76 S. enthalten das zugehörig beigebundene Werk "Eugenio Philaletae [Th. Vaughan]: Euphrates oder die Wasser vom Auffgang / Welches ist ein kurtzer Bericht von dem geheimen Brunnen / dessen Wasser aus dem Feuer quillet / und bey sich die Strahlen der Sonnen und des Mondes führet." --- [ANGEB. 2] Eugenius Philalethes [Thomas Vaughan]: Lumen De Lumine Oder Ein neues Magisches Liecht / geoffenbahret und der Welt mitgetheilet Durch Eugenium Philalethen (...) Anietzo aus dem Englischen ins Teutsche übersetzet / Von J.R.S.M.C. Hamburg, Bey Gottfried Liebezeit / Buchhändlern 1693. 7 Bll., 122 S., mit gest. Frontispiz. - VD17 39:116647A; Ferguson II,196; Rosenthal 877; Brüning 2737. Enth. auch in dt. u. lat. Sprache "Ein Brieff von den Brüdern des Rosen-Creutzes, betreffend den unsichtbahren Magischen Berg und den darinnen verwahrten Schatz" u. "Magische Lehrsätze" --- [ANGEB. 3] Eugenius Philalethes [Th. Vaughan]: Magia Adamica Oder Das Alterthum der Magie. Als Dererselben von Adam an herabwärts geleitete Erweisung / Welcher eine gantz vollkommene Entdeckung des wahren Himmels / der Erden / oder derer Magorum, himmlischen Chaos und erste Materia aller Dinge zugefüget Durch Eugenius Philaletha. Anitzo aus dem Englischen ins Teutsche übersetzet. Amsterdam, o.V., 1704. 160 S. - Ferguson II,196; Brüning 3153; Duveen 599; Cailllet 11060; Slg. du Prel 541; Ackermann V/1382 über den Autor: "Thomas Vaughan [1622-1666], ist eine der seltsamsten Erscheinungen des 17. Jahrhunderts. Er ist unter den verschiedensten Namen aufgetreten, und Schmieder [Gesch. d. Alchemie 389-94] meint, daß auch der Name Vaughan ein Pseudonym und aus vagans entstanden sei, da sein Träger sich zeitlebens auf Reisen befunden hat. Er durchwanderte ganz Europa, kam bis nach Indien und wurde allgemein für einen wahren Adepten gehalten. Seine Schriften sind durchwegs selten." --- [ANGEB. 4] Eugenius Philalethes [Th. Vaughan]: Antroposophia Theomagica, Das ist / Eine Rede von der Natur des Menschen / und seinem Zustande nach dem Tode / an Seines Schöpfers erste Chymie gegründet / und durch eine mit der Hand verrichtete Untersuchung derer Anfänge der großen Welt bekräfftiget von Eugenius Philaletha. (...) Aus dem Englischen ins Teutsche übersetzet. o.V. 1704.  75 S.; 83 S. [Zwei Teile.] VD18 10289216; Ferguson II, 195; Ferchl 409; Neu 4184 u. 4186; Duveen 598 u. 599; Brüning 3151 u. 3152. - Die 83 S. enthalten das zugehörig beigebundene Werk "Eugenius Philalethes [Th. Vaughan]: Anima Magica Abscondita; Oder eine Rede von dem Allgemeinen Geiste der Natur." --- [ANGEB. 5] [Johannes Richtenfels]: Promotoris Edlen Ritters von Orthopetra (...) Theosophischer Wunder-Saal / Des in die unvergleichliche Schönheit Der Underirdischen Königin Juno inniglich verliebten Uberirdischen Königs Magniphosauri. Das ist: Theosophischer Schau-Paltz [sic, Platz] / Des entdeckten geistlichen Lebens und Wesens aller Creaturen, Insonderheit des Brodt- und Weines / Nebst zugehörigen Unterricht von dem Bund des alten und neuen Testaments, dessen Secreten / Siegeln, Gebrauch, und Bundes-Lade; Vor weniger Zeit (...) verfertiget und ausgestellet / anjetzo aber (...) einiger massen verändert, in öffentlichen Druck befördert von Theophilo Philaleta. Gedruckt zu Corintho [i.e. Halle?] im Heyl-Jahr 1709. 200 S. (Titel rot/schwarz). VD18 11583800; Ferchl 409; Brüning 3350: "Die erste Ausgabe des seltenen theosophisch-alchemistisches Werk, eine zweite erschien 1711. (...) Über den Verfasser ist nichts Näheres bekannt. Holzmann-Bohatta und die Allgemeinheit halten das Pseudonym für die gräzisierte Form von Johannes Richtenfels, Ferchl führt die Schrift unter Th. Philaleta."; Nicht bei Ferguson, Caillet, Rosenthal u. Duveen. (Vgl. Kistemann 6,55). --- [ANGEB. 6] Chymisches Zwey-Blat / Das ist Zwey vortreffliche Chymische Tractätlein: Das erste / Eröffneter Eingang zu deß Königs verschlossenem Pallaste Anonymi Philalethæ. Das ander / Von dem Stein der Weisen / wie man den recht bereiten soll / Fratris Ferrarii Monachi. Beyde zum ersten mahl ins Teutsch übersetzet von Johann Langen. Franckfurt u. Hamburg, Verlegt durch Christian Guthen/Buchh. druckts Johann Görlin, 1673. 94 S.; 1 Bl. 72 S. (Titel schwarz/rot). - VD17 23:641853M; Brüning 2284; Ferguson II,7f; Kopp II,338. Frühe Ausgabe der Lange’schen Übertragung von Eirenäus Philalethes’ (bzw. Th. Vaughn) "Introitus apertus ad occlusum regis Palatium" (1667) u. eines weiteren Textes nach einer unbekannten (fingierten?) Vorlage. Ferguson erwähnt noch eine Ausgabe Hamburg 1672. -- Über den Übersetzer Johann Langen ist nur bekannt, dass er ein aus Schlesien stammender Mediziner war u. in Hamburg lebte. --- [ANGEB. 7] Johann Elias Müller: Joh. El. Mullers (...) Christlicher und vernunfftmäßiger Begriff, vom wahren Uhrsprung der Goldhervorbringenden Wunder-Materie, oder des sogenannten Steins der Weisen bestehende Jn einer Meynung / welche nicht allein der Ehre des Allerhöchsten am beförderlichsten / und der Wahrheit am nächsten ist, sondern auch (...) (1.) Einer Lands-Obrigkeit / (2.) Eines Landes sämtlichen Einwohnern / (3.) Den Besitzern des grossen Philosophischen Schatzes selbsten fast unschätzbare Vortheile Und eine rechte güldene Zeit (...) verursachen kan. Franckfurt am Mayn, In Joh. Ludwig Gleditschens Buchladen daselbst zu finden, 1707. 8 Bll., 112 S. (Titel schwarz/rot). - Ferguson II, 104 u. 117; Caillet 7860; Duveen 417; Schmieder II,514; Brüning 3271: "Die erste und einzige Ausgabe. Müller aus Gotha/Thüringen promovierte 1702 in Erfurt in Medizin, praktizierte danach in Hamburg. Nach Müllers Auffassung kann der Stein der Weisen nicht durch chemische Prozesse allein gefunden werden (...)." --- Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; Innendeckel mit Wappen-ExLibris u. mit Stempel von Heinrich Tränker*; Vorsatz auf beiden Seiten mit handschrftl. Inhaltsangabe; bei [1] sind die unpaginierten 7 Blatt vor dem zweiten Teil in einer alten Handschrift ergänzt (digitalisierter Text im Internet); bei [6] das Titelblatt im Bund etwas gelöst, am Fußsteg eingefaltet, mit kl. Randläsuren u. weiterem Stempel von Tränker; tlw. gebräunt u. etwas fleckig, sonst gutes Expl. (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite).

 

35.  Sammelband mit sieben alchemistischen Titeln. 1702-1707. Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

[1] Christian Carl Schindler: Der geheimbde Müntz-Guardein und Berg-Probierer / Welcher zeiget und an Tag giebet alle geheime Hand-Griffe, so bißhero sind verschwiegen und zurück gehalten worden. Welchen wohl corrigiret beygefüget ist, die vormahls herausgegebene Metallische Probier-Kunst / Alles aus selbst eigener Erfahrung wohlmeinend an Tag gegeben von Christian Carl Schindlern, Mathem. & Mechan. auch der edlen Bergmännischen Wissenschafften Befließenen. Franckfurth, bey Johann Jacob Wincklern 1705. 1 Bl. (Titel), (2 Bll. Vorrede zw. S.258-259 eingebunden), S. 1-44, 1 Bl. (Register Tl.1), S. 49-262 [i.e. 264, S.127/8 doppelt vergeben], 8 Bll. (Register Tl.2), Titel rot/schwarz, mit gest. Frontispiz u. einer gest. schematischen Abb., Textholzschnitten u. einer gefalteten Tab. [so kmpl.]. - VD18 11596864; Ferchl 478; Brüning 3196; Nicht bei Ferguson. - Enthält als "Anderer Theil" (ab S.49) die überarbeitete Ausg. von "Metallische Probier-Kunst ..." von 1697. Der "Mathematicus et Mechanicus" Christian Carl Schindler (1680-1716) ist v.a. bekannt als Instrumentenbauer, insbes. hat er versch. Sonnenuhren angefertigt, auch Armillarsphären von ihm sind bekannt. --- [ANGEB.2] [Johann Georg Schmidt]: Der von Mose u. denen Propheten übel urtheilende Alchymist, Wird fürgestellet in einer Schrifft-gemässen Erweisung, Daß Moses und einige Propheten, wie auch David, Salomon, Hiob, Esra und dergleichen, keine Adepti Lapidis Philosophorum gewesen sind; Ingleichen Daß die Lehre und alchymistisch Vorgeben, von Verwandlung der geringen Metalle in Gold, eine lautere Phantasie und schädliche Einbildung sey; Von einem Liebhaber der Wahrheit, der sich tröstet, daß der Allmächtige sein Gold sey [...] Jm Golde Sucht. Chemnitz, bey Conrad Stösseln, 1706. 7 Bll., 144 S. mit gest. Frontispiz u. einem mehrfach gefalt. Holzschnitt (Portrait des Alchemisten Georg Honauer, 1572-1597, u. seiner Hinrichtungsstätte. Entspricht dem damaligen Flugblatt). - Ferguson II, 336; Bibliothek Bernus 464; Brüning 3239: "Die erst Augabe der satrischen Schrift, zum Teil in Fraktur. Das am Ende des Titels gebrauchte ‘Jm Golde Sucht’ hat die Initialen von Johann Georg Schmidt (1660-1722), von ihm stammt die berühmte ‘Gestriegelte Rocken-Philosophie’ von 1705. 1708 erschien eine anonyme Entgegnung aus alchemistischer Sicht (siehe Brüning 3293)." --- [ANGEB.3] [Adolph Christoph Bentz]: Philosophische Schau-Bühne, Bestehend Aus mehrentheils lauter eigenen und wahrhafften Experimentis, Sowohln Auf vielerley Processus, welche unter denen Secretis behalten werden, als auch über die effectus Corporum, so in der Vermischung zu entstehen pflegen : Nebst einem Anhang der Chymischen Charactern, und einem vollständigen Register / der heutigen Kunst-begierigen Welt vorgestellt von einem Alchymiae Cultore sub spe Benedictionis Divinae vivente. Nürnberg, Jn Verlegung Wolffgang Michahelles u. Johann Adolph. 1706. 7 Bll., 134 S., 5 Bll. (Register), mit gest. Frontispiz, einer Kupfertaf. u. einem Textholzschnitt. - VD18 11357800; Ferguson I,96; Duveen 65-66; Neu 402; Bibliothek Bernus 50; Brüning  3215: "Die erste Ausgabe. Nach Gmelin soll das Werk schon 1690 in Hamburg erschienen sein, im Jahr 1690 findet sich aber von Bentz nur seine Dissertation an der Universität Altdorf/Nürnberb [...]. Enthält außerdem: ‘Opusculum Philosophicum’." - Überlief. Verf.: Adolph Christoph Bentz; das Anagramm in der Verfasserangabe "von einem Alchymiae Cultore sub spe Benedicitonis Divinae vivente" enthält seine Initialen A. C. B., die sich auch nach der Widmung u. dem Vorwort finden. --- [ANGEB.4] Der hermetische Triumph Oder der Siegende Philosophische Stein / Ein Tractat Völliger und verständlicher eingerichtet / als einer iemals bissher gewesen / handelnde von der Hermetischen Meisterschafft Hiebevor in Frantzösischer Sprache gedruckt, zu Amsterdam bey Heinrich Wetstein, Anno 1689. Nunmehro gegenwärtig ins Teutsche versetzt. Leipzig u. Görlitz, Bey Johann Gottlob Laurentio, 1707. - 224 [i.e. 222] S. (Seitenzählung springt von 13 nach 4 ungez. Seiten auf 20), mit gest. Frontispiz, Titel in rot/schwarz. - Nicht bei Schmieder, Rosenthal u. Duveen; Ferguson I,395 u. II,486; Bibliothek Bernus 231; Brüning 3255: "Die zweite deutsche Ausgabe [...] 1765 erschien die letzte. Der Text ist zum Teil französisch und deutsch auf gegenüberliegenden Seiten. Enthält: I. Ein uralter Ritterkrieg. Das ist Ein Alchymistisch kürtzliches Gespräch unseres Steins des Goldes und Mercurii, von den Naturkündiger durch gewisse Handgriffe mit Hülffe des Lunischen Vulcani bereitet wird, von einem Wohlerfahrenen Philosopho beschrieben. (S.14). II. Gespräche Des EUDOXI Und PYROPHILI, Uber den Uralten Ritter-Krieg (S.57). III. Nothwendige Erinnerung des Verdeutschters dieses Hermetischen Triumphs an den Leser (S.159). IV. Sendschreiben An die Wahren Schüler Hermetis, In sich haltende Die vornehmsten Sechs Schlüssel Der geheimen PHILOSOPHIAE (...) Der Name dieses Authoris ‘Dives Sicut Ardens S....’ [Dydacus Senertus] (S.195)". --- [ANGEB.5] Conrad Horlacher: Bibliotheca Chemico-Curiosa. D. Mangeti enucleata ac illustrata. Das ist: Kern und Stern/ Der vornehmsten Chymisch-Philosophischen Schrifften/ Die in D. Mangeti Bibliotheca Chemico-Curiosa befindlich seynd. Welche mit sonderbaren Anmerckungen allerseits erläutert/ daraus auch die vornehmste Chymische Denck-Sprüche und bewährteste Experimenta excerpiret oder kürtzlich [...] zusammen-getragen [...] abgetheilet und heraus gegeben / Durch Conrad. Horlachern/ J. U. ac Med. D. & Cand. SS. Theol. Franckfurt, Zufinden bey Wolffgang Michahelles u. Johann Adolph, 1707. 8 Bll., 422 S., 12 Bll. (Register). - Nicht bei Kopp u. Duveen; Ferguson I,415; Caillet 5254; Rosenthal 586 (mit 15 Bll., 422 S., 12 Bll.); Ackermann IV/125: "Selten"; Bibliothek Bernus 248; Brüning 3263: "Die erste Ausgabe dieses deutschsprachigen Extrakts aus Mangets 1702 erschienener ‘Bibliotheca’ (siehe Brüning 3062-3063)." --- [ANGEB.6] [Johann Anton Söldner]: Keren Happuch, Posaunen Eliae des Künstlers / oder Teutsches Fegfeuer der Scheide-Kunst / Worinnen Nebst den Neu-gierigsten und grössesten Geheimnüssen für Augen gestellet Die wahren Besitzer der Kunst; Wie auch Die Ketzer / Betrieger / Pfuscher / Stümpler / Bönhasen und Herren Gern-Grosse. Mit gar vielen Oertern aus der Schrifft und andern Urkunden eröffnet von Einem Feinde des Vitzliputzli, der ehrlicher Leute Ehre und der aufgeblasenen Schande entdecken will. Hamburg, bey Gottfried Libernickel, im Dohm, 1702. 7 Bll., 128 S., mit gest. Frontispiz (von Mentzel) u. 2 Textholzschnitten (S.112 u. 115). - Schmieder 513; Kopp II,395; Ferguson II,387; Rosenthal 797; Ferchl 508; Duveen 556; Neu 3863; Brüning 3075: "Die zweite, erweiterte Ausgabe des im selben Jahr zuerst erschienenen ‘Fegfeuer der Chymisten’. Das Buch enthält scharfe Angriffe auf die Alchemisten, womit es zahlreiche Entgegnungen hervorrief. Söldner war Arzt in Hamburg. Seine Autorenschaft ist umstritten. Die Urteile über einige Alchemisten sind zum Teil niederschmetternd; so schreibt der Autor über Johann Pontanus ‘Unnützer Schwätzer’, über Alexander von Suchten heißt es: ‘Gut gemeint, halb erreicht’, E.A. Reger ist ein ‘Ertz-Heuchler’, Kunkel sollte ‘Vom metallisches Arbeiten (...) wohl die Feder lassen’. Das Buch hat seinen besonderen Wert in der Darstellung der berühmten Alchemisten in poetischer Überhöhung eines Zeitgenossen. Am Ende der Vorrede steht der Vermerk: ‘Begonnen am 6. Juli 1701 in Amsterdam und beendet am 7. September 1701 in Berlin’. ‘Keren Happuch’ war die jüngste Tochter Hiobs und heißt wörtlich übersetzt ‘Schminckbüchschen’." --- [ANGEB.7] Johann Elias Müller: Joh. E. Mullers, D. Saxo-Goth. Christlicher und vernunfftmäßiger Begriff / vom wahren Uhrsprung der Goldhervorbringenden Wunder-Materie, oder des sogenannten Steins der Weisen bestehende Jn einer Meynung / welche nicht allein der Ehre des Allerhöchsten am beförderlichsten / und der Wahrheit am nächsten ist / sondern auch Zumahl zu ietzigen Zeiten (1.) Einer Lands-Obrigkeit / (2.) Eines Landes sämtlichen Einwohnern / (3.) Den Besitzern des grossen Philosophischen Schatzes selbsten fast unschätzbare Vortheile Und eine rechte güldene Zeit [...] verursachen kan. Franckfurt am Mayn, Jn Joh. Ludwig Gleditschens Buchladen daselbst zu finden. 1707. - 8 Bll., 112 S., Titel rot/schwarz. - Schmieder II,514; Ferguson II,104 u. 117; Caillet 7860; Duveen 417; Brüning 3271: "Die erste und einzige Ausgabe [...] Nach Müllers Auffassung, kann der Stein der Weisen nicht durch chemische Prozesse allein gefunden werden, er ‘gehört allein Gott, und ist damit der Tugend und der Moral unterstellt und wird von ihm den Sterblichen als eine Wahl in der Lebensführung dargereicht’. 1732 erschien noch sein ‘Hyle und Coahyl’." --- Einband etwas fleckig u. leicht bestossen; hinterer Innendeckel mit Besitzervermerk von alter Hand; in Bd.2 das Frontispiz an der Seitenkante knapp beschnitten u. leicht angerändert, u.die große Taf. angeknittert u. mit hinterlegten Anrissen u. kl. Fehlstellen; tlw. gebräunt u. leicht fleckig; seltene Anstreichungen u. kl. Marginalien, sonst ein gutes Expl.

 

36.  Sammelband mit vier alchemistischen Titeln. 1625-1629. Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext

[1] Geber [zugeschrieben]: Gebri Summa Perfectio Das ist / Deß Königlichen / weitberühmbten / Arabischen Philosophi / Geber Büchlin / von der Gebenedeyten / und allerhöchsten Vollkom[m]enheit / der Allgemainen Artzeney: so wol für die Metallischen / als auch Menschliche Cörper / in ihr höchstes wesen / und vollkom[m]enen grad zubringen. Von Geber erstlich Arabisch beschriben / von anderen nachmahlen in Griechische und Lateinische spraach ubersetzet: nun aber durch einen Liebhaber der Kunst/ auch Teutsch gemacht. Straßburg, In verlegung Lazari Zetzners S: Erben. 1625. 12 Bll., 288 S., Titel mit Holzschnitt-Vignette. - VD17 23:239411W; Ferguson I,302 (Anmerk.); Brüning 1434: "Die seltene dritte deutsche Ausgabe"; nicht bei: Duveen, Caillet, Neu oder Ferchl. - Früher fälschl. Gbir Ibn-aiyn (versch. Schreibweisen, auch Dschabir ibn Hayyan; lat. Geber) zugeschrieben. Das vorliegende Werk "Summa perfectionis magisterii" (Die höchste Vollendung des Meisterwerks) ist die wichtigste Schrift der Pseudo-Geber Autoren u. wurde vermutlich von einem italienischen Franziskaner namens Paulus de Tarento verfasst. Es beschreibt eine Nur-Mercurius-Lehre, bei der die metallische Eigenschaft von Stoffen auf Quecksilber zurückzuführen ist. Dies weicht von den damaligen Vorstellungen ab, bei denen auch Schwefel eine bedeutende Rolle für die Metalle haben sollte. Dagegen tritt hier der Schwefel nur noch als Verunreinigung auf. Quecksilber spielt die fundamentale Rolle zur Darstellung des Stein der Weisen (lapis philosophorum) bzw. der Transmutation (Goldsynthese) u. steht damit besonders im Widerspruch zu den historischen Quellen aus dem arabischen Raum. Die Schrift ist kein fortlaufender Text, die verstreute Anordnung diente wohl zur Verschleierung des Wissens, auch wenn praxisnah verschiedene Arbeitstechniken beschrieben werden. -- [ANGEB.: 2] Thomas Kessler: Zweyhundert Außerlesene Chymische Procesz / vnd stücklein / theils zur innerlichen / theils zur Wund / vnd äusserlichen Artzney dienstlich / biß anhero in geheim verhalten: Anietzo aber mit vielen guten vnd geschwinden / handgriffen verbessert / Zu nutzen der Hermetischen Medicin Liebhabern an tag geben Durch M. Thomam Keßler von Colmar. Straßburg, Gedruckt bey Johann Reppen / Jn verlegung Johannis Philippi Sartorij Buchhändlers. 1629. 7 Bll., 1 [w.] Bl., 204 S., 1 Bl. - Ferguson I,459; Ferchl 271; Kopp II, 328; Brüning 1505. -- [ANGEB.: 3] Thomas Kessler: Das Dritte Hundert Außerlesener / schöner und fürbindiger spagyrischer Proceß / theils zu der Artzney microcosmi; theils zur versetzung der minderen Metallen in die edlere dienendt Den Liebhaberen spagyrischer Künsten / Zu Gefallen in Truck Verfertiget und publiciret Durch M. Thomam Keßler [...]. Straßburg, Jn verlegung Iohannis Philippi Sartorii Buchhändlers. 1629. 6 Bll., 160 S., 2 Bll. (Register), mit einem großen Textholzschnitt (S.31). - VD17 39:120636P; Rosenthal 476; Brüning 1506. -- [ANGEB.: 4] Johann Baptist Grosschedel: Proteus Mercurialis geminus exhibens naturam metallorum, id est, Operis philosophici theoriam et eiusdem praxin, sive Compositionem lapidis secreti per philosophorum sententias et authoritates elucidatus [...] per Johannem Baptistam Grosschedelium ab Aicha, Equitem Romanum, Philosophum et Chymicum. Francofurti, sumptibus Lucae Jennisii,1629. 195 S. - VD17 23:240724F; Ferguson I,347f.; Ferchl 202; Duveen 271; Neu 1768; Kopp II,368; Schmieder 377; Brüning 1503: "Die erste Ausgabe, Marcus Bausmannus gewidmet. Enthält zwei Teile mit separaten Titeln: 1) Discursus Philosophicus de natura metallorum, et lapide philosophorum (S.9-104). 2) Mineralis seu, physici metallorum lapidis dilogens et accurata descriptio: ad macro et miccrocosmi philosophicam metamorphosin." - Johann Baptist Großschedl von Aicha (1577-1630) deutscher Adliger u. Alchemist. Der vorliegende Titel erschien bei dem berühmten Frankfurter Drucker, Verleger u. Kupferstecher Lucas Jennis (1590- nach 1630; auch: Lukas Jenis, Ihenis u. Laux Jenisch), der als einer der größten Kupferstecher seiner Zeit galt. Er wurde für die von ihm veröffentlichten u. ausgestatteten alchemistischen Texte bekannt. Viele namhafte Alchemisten u. Philosophen gehörten zu seinem engeren Bekanntenkreis wie Basilius Valentinus, Nicolas Barnaud, Johannes Daniel Mylius, Daniel Stolcius, Robert Fludd, John Dee u. nicht zuletzt Michael Maier. -- Einband etwas fleckig; Vorsatz angerissen u. mit Bleistift-Anmerkung von Heinrich Tränker* (nur durch seine Signatur "T.:." ersichtlich); erster Titel mit Stempel von Ernst Robert Petroschka**; Titelgelenk aufgeplatzt; Seiten etwas gebräunt u. leicht fleckig, kl. Eckumfaltungen; mit etlichen Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand; in [1] fehlen die Seiten 219-228 u. 2 Bll. unter Verlust weniger Worte leicht beschädigt; in [2] fehlen die Seiten 185-186; Mängel im Preis berücksichtigt, besonders der letzte Titel ist eine Rarität (*H. Tränker alias Br. Recnartus, 1880-1956, (antiquarischer) Buchhändler u. engagierter Okkultist: Sekretär in der I.T.V.; Mitglied im OTO; Gründer versch. rosenkreuzerischer u. pansophischer Gruppierungen, woraus tlw. die Fraternitas Saturni hervorging; zunächst fasziniert von Aleister Crowley, vom dem er sich dann scharf entzweite. **E. R. Petroschka, als Fr. "Joab" seit 1926 Mitglied von Tränkers pansophischer Loge u. wichtige Bezugsperson für ihn; vgl. Lechler I, S.512ff).

 

37.  Schmieder, Karl Christoph: Geschichte der Alchemie. Herausgegeben und eingeleitet von Franz Strunz. Nachdr. der Ausg. Halle 1832. München-Planegg, Otto Wilhelm Barth Verlag, [1927]. 28 S. [Einleitung], X, 613 S., 8°, Marmorierter O-Pappband

Ackermann V/1373. - K. Ch. Schmieder (1778-1850) "stellt die Alchemie in die Entwicklung des inneren Menschen und, sie als geistige Welt phantasievoll und gemüthaft nacherlebend, versucht er es, die ersten ideengeschichtlichen Zusammenhänge zu ertasten, wie sie sich vor allem auch in der mythischen Phantasie und in metaphysischen Spekulationen verbergen. Schmieder glaubte an die Transelementation oder Transmutation." (S. 8 d. Einltg.). - U.a. über Hermes Trismegistos; Goldbau der Aegypter; Pseudo-Demokritios; Geber; Seldeki; Zadith; Ambrosius Merlinus; Albertus Magnus; Roger Bako; Raimundus Lullus; Nikolas Flamel; Basilius Valentinus; Johann Isaak Hollandus; Nikolaus de Cusa; Johannes Trithemius; Agrippa von Nettesheim; Georg Agricola; Kaiser Rudolph II.; Edward Kelley; John Dee; Alexander Setonius; Michael Mayer; Fludd; Glauber; Joh. Kunkel von Löwenstern; Philander; James Price; Johann Christian Wiegleb; Die hermetische Gesellschaft usw. - Ein viel zitiertes, unverzichtbares Nachschlagewerk; mit Register. - Etwas bestossen; Kanten u. Aussengelenke etwas beschabt; innen etwas stockfleckig, sonst gutes Expl. mit ExLibris des Astrologen Fritz Werle (u.a. Autor von "Künstlerhoroskope").

 

38.  Schröder, Friedrich Joseph Wilhelm [Hrsg.]: Dr. Fr. Jos. Willh. Schröders neue Sammlung der Bibliothek für die höhere Naturwissenschaft und Chemie. Zweyter Band [und] Zweyten Bandes 2tes Alfabeth. Erste Ausg. Marburg u. Leipzig, im Verlag Johann Carl Müller, Buch und Kunsthändler, 1776, 1780. 286 S. (recte 302) / 3 Bll., 438 S., 6 Bll. (Register), 8°, Halbleder d. Zt. mit goldgepr. Rücken u. Rotschnitt (beide zus. in einem Bd.)

Brüning 5184; Ferguson II,343 Anmerkung. - Enthält: (1) Auszug aus den Begebenheiten eines Filosofen, zur Erklärung des filosofischen Steins; (2) Des Arabers Abdallah Jurain Varkadamia oder Goldkunst im filosofischen Steine; (3) Dr. Adam Gottlobs Berlichs (im J. 1679 hrsg.) Abhandlung von der allgemeinen Arztney; nebst einem Anhange gleichen Innhalts von Montesnyders; (4) D. Fr. Jos. Willh. Schröders sieben arztneyliche Abhandlungen aus der Alchemie // (5) Der Leitungs-Faden zu dem Chymischen und Alchymischen Labyrinth; (6) Gemma Magica oder Magisches Edelgestein; (7) Schlüssel der Wahren Weißheit. - Schröder (1733-1778) war Arzt u. 1764 an der Universität Marburg zweiter Ordinarius für Medizin. "Man sagte von ihm, daß sein Kopf in Flammen stünde wegen der Alchemie und daß er durch die unzähligen Paradoxa, die er erforschte und ergrübelte, verrückt geworden sei." (Brüning) - Kritische Besprechung in der ADB (Anhang zu Bd.25-36, 1780): "Der Inhalt des gegenwärtigen ersten Theils des zweiten Bandes [...] Wir schreiben darüber kein Wort weiter als daß die letzte dieser Abhandlungen eine bloße Uebersetzung der akademischen Streitschrift ist, die den 22 November 1776 unterm dem Titel: De alchemia medicinae necessaria, von Heinr. Ferdin. Höpfner in Marburg vertheidiget worden ist. Statt der Vorrede hat Schröder wiederum die völlig eröffnete Alchemie oder höhere Naturwissenschaft mit abdrucken lassen. Wenn nun nicht alle Aerzte Alchemisten werden, da Hr. S. ihnen die Nothwendigkeit der Alchemie so nahe ans Herz gelegt und bewiesen hat, daß ohne Alchemie niemand ein rechter Arzt seyn könne, so mögen sie sich den Schaden selbst beymessen." - Einband berieben, bestossen u. mit Abriss des Bezugmaterials; Rücken tlw. leicht verletzt u. am oberen Kapital etwas restauriert; Titelrückseite mit alt montierter Wappenabb.; tlw. leicht gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

39.  S[chröder, Friedrich Joseph Wilhelm; Hrsg.]: Neue alchymistische Bibliothek für den Naturkundiger unsers Jahrhunderts ausgesucht und herausgegeben von S. Erster und Zweyter Band [mit jew. 2 "Sammlungen"; kmpl.]. Erste Ausg. Frankfurt u. Leipzig, bey Heinrich Ludwig Brönner, 1772-1774. 7 Bll., 260 S., mit gest. Titelvignette / 4 Bll., 314 S.,            13 Bll. (Register) // 5 Bll., 424 S., mit gest. Titelvignette / 3 Bll., 258 S., 15 Bll. (Register u. Nachschrift), 8°, Marmorierte Pappbände d. Zt. mit Rückenschildern (2 Bde.) 

Caillet 10017; Brüning 5087 u. 5151; Ferguson II,342 u. 343 Anmerkung; Fictuld, Probier-Stein II,126; Ferchl 487; Schmieder 567; Kopp I,91 u. II,41, 97, 250, 270, 286 u. 341; Vgl. Kistemann Katalog 6,70. - Enthält: (1) Edmund Dickinsons Schreiben an Herrn Theodor Mundan von der Goldkunst; (2) Theodor Mundans Antwort; (3) Elias der Artist, eine Abhandlung von der künstlichen Metallverwandlung; (4) Vorbericht von der Alchymie und der Hermetischen Tafel insbesondere; (5) Sebald Schwärzers und andere Metallverwandlungs-Künste; (6) Des Abts Ferrarius chymische Abhandlung für den Pabst***; (7) Das Buch von den Anfängen der Natur und chymischen Kunst; (8) Kornelius Drebbels Abhandlung von der Quintessenz von Joachim Morsius hrsg. im Jahre 1621; (9) D. Gabriel Clauder: Eine Abhandlung von dem Universalsteine, wo insbesondere gegen den Pater Athanasiuus Kircher die Wirklichkeit des Steins der Weisen behauptet wird; (10) D. Claude Germain: Abbildung der geheimen Filosofie; (11) Zwey alte Denkmaale Deutscher Filosofen von der Alchemie. Der erste Deutsche Tractat, vom Jahre 1423: Eine wahrhafte Lehre der Filosofie von Gebährung der Metalle; (12) Josephus Westphalus von der Goldtinctur der Weisen; (13) Petrus de Zalento, alias Silentinus; Vom metallischen Kunststücken der Weisen; (14) Roger Bacons Alchymeyspiegel; (15) Des Avicenna kleines Büchelchen vom mineralischen Steine; (16) Erläuterung des sysischen Steins vom Avicenna, an seinen Sohn Abo Ali. - Schröder (1733-1778) war Arzt u. 1764 an der Universität Marburg zweiter Ordinarius für Medizin. "Man sagte von ihm, daß sein Kopf in Flammen stünde wegen der Alchemie und daß er durch die unzähligen Paradoxa, die er erforschte und ergrübelte, verrückt geworden sei." (Brüning) - Einbände leicht berieben; Rücken mit Standortmarken; Einband vom 2.Bd. mit Feuchtigkeitsspuren; Vorsätze mit kl. Klebemarke u. Besitzervermerk; tlw. leicht fleckig u. gebräunt, sonst gute Expl.

 

40.  Sendivogius, Michael [d.i. Michal Sedziwoj]: [Lumen Chymicum Novum]. Epilogus & Recapitulatio in Michaelis Sendivogi Poloni novum lumen chymicum opera & studio Andros Orthos Helios. In gratiam genuinorum Hermetis filiorum publici juris fatti. [Erphordiæ (Erfurt), Drucker: Philipp Wittel, Verleger: Johann Birckner], 1624. 230 S. [recte 232], Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit Rückenschild

VD17 23:242992F; Rosenthal 787; Ferguson I,30 (unter Alsrodius); Ferguson II, 366 (mit ausführlicher Inhaltsangabe des hier vorliegenden Anhangs); Brüning 1413. - Nur der umfangreiche u. eigens paginierte Epilog zu "Michaelis Sendivogi Poloni Lumen Chymicum Novum" (das nur 77 S. umfasst). Dieser Kommentar von Orthelius (Andreas Ortel, 1600-1657) enthält auch 13, zum Teil sehr kurze, Traktate. Der Text ist teils auf Deutsch, teils auf Lateinisch. - Einband fleckig u. etwas verzogen; Rücken mit Standortnr.; Innendeckel mit Wappen-ExLibris u. hinten mit Besitzervermerken; Vorsatz mit Besitzervermerk u. Stempel von Heinrich Tränker; durchgehend gebräunt u. tlw. leicht fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

41.  [Siebmacher, Johann Ambrosius]: Das Güldne Vließ, Oder Das Allerhöchste, Edelste, Kunstreichste Kleinod, und der urälteste verborgene Schatz der Weisen, In welchem da ist Die Allgemeine Materia Prima, derselben nothwendige Præparation und überaus reiche Frucht des Philosophischen Steins augenscheinlich gezeiget und klärlich dargethan. Philosophischer und Theologischer Weise beschrieben und zusammen verfaßet durch Einen ungenannten, doch wohlbekannten ec. Ich Sags Nicht. [3. Aufl.]. Nürnberg, Bey Johann Adam Schmidt, 1737. 10 Bll., 196 S., 3 Bll., S. [197]-208, 2 Bll., mit Frontispiz (J.A. Schmidt exc.), 3 Kupfertaf. u. 1 vorgebundenen doppelblattgr. Tabelle, Titel in rot/schwarz, Kl.-8°, Halbpergament d. Zt.

Brüning 4294; Ferguson II, 383; Duveen 550; Ferchl 502; Kopp I,244. - Die Erstausgabe erschien 1736, erkenntlich an der verdruckten Seitenfolge ab S.17, die erst wieder mit S.32 in der Abfolge stimmt. Im gleichen Druckjahr erschien eine korrigierte Fassung, die wie die vorliegende Ausgabe um einen "Zwischentitel" u. eine Kupfertaf. (ab S.196) erweitert wurde. - Die Initialen des "Ich Sags Nicht" lassen auf Johann Siebmacher Noribergensis schließen, trotzdem ist die Zuschreibung an den 1611 gestorbenen Wappenbuch-Siebmacher fragwürdig. Ein Textauszug des Werks erschien in "Hermetisches A.B.C." 1778 (Bd.1, S.145-157). - Einband bestossen, berieben u. etwas fleckig; Deckel mit Spuren von Insektenfraß; tlw. etwas fleckig, sonst ein gutes Expl.

 

42.  Sincerus [d.i. Joachim Boeldicke]: Die Entdeckten Reqvisita Realia, wodurch zum wahren Fundament der Hermetischen Wissenschafft vollkommen zu gelangen; Denen Liebhabern zum Dienst eröffnet, so den Nahmen führet Sincerus. Erstausg. Dreßden u. Leipzig, zu finden bey Gottfried Leschen, 1723. 78 S., Kl.-8°, Neues gemustertes Halbleinen

Brüning 3866; Ferguson II,386; Ferchl 505. - Erste u. einzige Ausgabe der zweiten von ihm im gleichen Jahr verfassten alchemistischen Schrift. Sie enthält 27 nummerierte u. beschriebene Requisiten, die man benötigt, um eine erfolgreiche Transmutation durchzuführen. - Joachim Boeldicke (1704-1757), Diakon in Spandau u. popularphilosophischer Schriftsteller. Er verfasste auch: "Abermaligen Versuch einer Theodicee, darinn von dem Ursprung des Bösen in der besten Welt, der Güte, Weisheit und Gerechtigkeit Gottes, wie auch der Freyheit des Menschen gehandelt wird, 1746" u. "Versuch, die wahre Absicht des Nic. Machiavels zu entdecken, 1750". - Leicht gebräunt u. tlw. leicht fleckig; ein gutes Expl.

 

43.  Sincerus [d.i. Joachim Boeldicke]: Gründliche Anweisung zur Hermetischen Wissenschafft und Bereitung der Philosophischen Tinctur. In Vier Discoursen auffrichtig vorgestellet, Worbey zugleich der vielfältigen Betrügerey erwehnet worden, damit sich dafür zu hüten, und nicht so viel Menschen ins Labyrinth geführet werden, von Sincero. Erstausg. Dreßden u. Leipzig, zu finden bey Gottfried Leschen, 1723. 4 Bll., 304 S., 7 Bll. (Register), Kl.-8°, Neues gemustertes Halbleinen 

Brüning 3865; Nicht bei Ferguson, Rosenthal, Duveen, Neu ect. - Erste u. einzige Ausgabe des Werks über Metalltransmutationen, die Tinctur Antimonii, den Mercurius Philosophicus, mit Warnung vor alchemistischen Betrügereien. - Durchgehend gebräunt u. tlw. leicht fleckig; ein gutes Expl.

 

44.  Sternhals, Johann: Ritter-Krieg Das ist: Ein Philosophisch-Geschicht / In Form eines gerichtlichen Processes, wie zwey Metallen / nemblich Sol und Mars, durch Klag / Antwort und Beweiß / jegliches Natur un[d] Eigenschaft von ihrem natürlichen Gott und Richter [Mercu]rio gehöret, und endlich durch ein wol-gegründetes Urtheil / mit ewigwahrender Freundschafft einig zusammen verbunden werden. Länger denn vor 200. Jahren durch [...] Johann Sternhals [...] gestellet. Jtzo wieder auffs neu übersehen und zum Druck heraußgegeben. [2. Ausg.]. Hamburg, In Verlegung Georg Wolff / Buchhändl. in S. Johanes-Kirchen, 1680. 6 Bll., 96 S. mit Frontispiz, 4 Holzschnitten u. Textfig., Kl.-8°, Neues gemustertes Halbleinen

Ferguson II,409; Rosenthal 737; Duveen 565; Kopp II,330; Brüning 2460 (0675 zur Ausg. 1595): "Nicht mit dem ‘Urahlten Ritter-Krieg’ zu verwechseln mit dem keinerlei Verbindung besteht". - Johann Sternhals (vor 1459 - nach 1488), "Catholischen Priester des Bischöfflichen Stiffts Bamberg", erhielt am 24.3.1459 in Bamberg die Tonsur u. wirkte als Notar (bezeugt 1471) sowie zw. 1477 u. 1481 als Domvikar. Zu seinem näheren Bekanntenkreis zählte Henricus Muln(erus?) aus Zeegendorf bei Bamberg, ein praktizierender Alchemist in Weidenbach bei Ansbach. Laut Selbstzeugnis (in der Vorrede) blickte Sternhals 1488 auf eine über 20jährige Laborpraxis zurück. Seinen Nachruhm sicherte der vorliegende "Ritterkrieg", ein der spätmittelalterlichen Prozeßdichtung verpflichtetes u. allegorisch geprägtes Prosawerk alchemomedizinisch-metallurgischen Inhalts. Ob Sternhals eigene Beobachtungen u. Erfahrungen einfließen ließ, ist ungewiß. Autoritätennennungen (Albertus Magnus, Arnald von Villanova, Avicenna, Geber latinus, Johann von Rupescissa, Raimundus Lullus, Serapion, Ulmannus) bekunden indes seine enge Gebundenheit an einschlägige Schriften. Der "Ritterkrieg" gelangte durch den Paracelsisten Johann Schaubert erstmals 1595 in Erfurt zum Druck, wurde 1680 in Hamburg nachgedruckt u. 1798 von Sigismund Bacstrom ins Englische übersetzt. (Nach NDB 25/2013, S. 301). - Unbeschnitten u. dadurch angerändert, sonst ein breitrandiges u. gutes Expl.

 

45.  Thurneysser zum Thurn, Leonhardt: ARCHIDOXA / QVINTA ESSENTIA [Beide zus. in einem Band]. Erstausg. 1569, 1570. 8°, Halbleder d. Zt., die Deckel mit alten Handschriften bezogen

[1] ARCHIDOXA, dorin der recht war Motus, Lauff vnd Gang / auch heymlikait / wirkung vnd krafft / der Planeten / Gstirns / vnd gantzen Firmaments, Mutierung, vnd ausziechung aller Suptiliteten, vnd das Finfte wesen / auss den Metallen [...] vnd in suma / alle verborgne Misteria der Medicina, Alchemeya, vnnd anderer Freyen Könsten [...]. Durch Leonhart Thurneysser zum Turn, Reymenss weyss an Tag gebn. Gedruckt zu Munster in Westphalen durch Johan Ossenbrug auff Verlegung H. Herr Leonhart Turneyssers  zum Thurn. 1569. 108 unpaginierte Bll., mit gest. Titelvignette, 1 Kupferstich mit dem Portrait des Verfassers u. 1 Kupfer auf der Rückseite des letzten Errata-Blatts, welches das Wappen von Thurneysser u. seiner Frau Anna mit der Jahreszahl 1570 zeigt (offensichtlich wurden die letzten zwei Blatt erst später beigebunden, denn auf dem vorhergehenden Kolophon lautet es 1569); Stiche sign. "HB" (d.i. Remigius Hogenberg; alle drei werden im nachfolgenden Titel wiederholt). Der vorliegende Text entspricht dem digitalisierten Expl. der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel u. ist vollständig. - VD 16 T 1165; Ferguson II,450 (Anmerk.); Brüning 0402: "Die erste Ausgabe, eine zweite   .

erschien 1575 in Berlin". --- [2] QVINTA ESSENTIA Das ist die Höchste Subtilitet / Krafft / vnd Wirkung / Beider der Furtrefelichisten [...] Könsten der Medicina / vnd Alchemia [...] Zu Sondrer Dancksagunge / auch Ehr / vnd Wolgefallen / dem Edlen / Vesten / Hern Johan von der Berswort / auch allen Kunstlibenden / Durch Leonhart Turneisser zum Thurn / in dreyzehen Bücheren Reymenwyess an tag gebn. Gedruckt zu Munster / bey Johan Ossenbruck / auff verlegung Leonhart Thurneyssers zum Thurn. [1570]. 168 Bll., mit gest. Titelvignette, Randleisten, kl. Holzschnitten im Text (Retorten u. Glaskolben) u. 18 Kupferstichen von Remigius Hogenberg (1536-1588). - VD16 T 1207; Ferguson II,454 (Anmerk.); Brüning 0425. --- Beide Werke in deutsch mit lateinischen Einschüben; es existiert ein Expl. mit gleicher Zusammenstellung in der Hessischen Landes- u. Hochschulbibliothek Darmstadt (33/5568). Die hier zitierten Bibliografien u. das KVK machen leider keine oder nur unpräzise Angaben zu den Kupferstichen, sie sind aber nach einem Vergleichsexpl. vollständig. - Leonhard Thurneysser (1531-1595/96?) war als Universalgelehrter u. Wunderdoktor am Hofe des Brandenburger Kurfürsten Johann Georg tätig, der ihm einen Teil des ehem. Franziskanerklosters zur Verfügung stellte, das heute als Graues Kloster bekannt ist. Dort richtete er eine Druckerei u. seine Laboratorien ein, betrieb einen schwunghaften Arzneihandel, verkaufte astrologische Kalender, Horoskope u. Talismane. Nachdem seine medizinische Praxis als Quacksalberei entlarvt war, verließ Thurneisser die Stadt, um nach einem unruhigen Wanderleben in einem Kölner Kloster zu versterben. E.T.A. Hoffmann verewigte Thurneysser in "Die Brautwahl" als "Goldschmidt Leonhard". - "1569 veröffentlichte er zu Münster in Westfalen seine Archidoxa, ‘in Summa alle verborgenen Mysteria der Alchemy und der 7 freien Künste’ und 1570 sein Quinta Essentia, ‘d.i. die Höchste Subtilität, Kraft und Wirkung - der Medicina und Alchemia’. Beide Schriften sind erfüllt von wirren Speculationen und seltsamen Absurditäten und dazu in einer schwer verständlichen Sprache geschrieben." (Deutsche Biographie, vgl. ADB 38, 1894). Vgl. eine kl. zeitgenössische Anmerkung zu "Archidoxa" in "Jost Weyer: Graf Wolfgang II. von Hohenlohe und die Alchemie". --- Stark beanspruchter Einband (bestossen, beschabt u. fleckig, aber fest; Lederrücken fehlt); Innendeckel mit intensiven Besitzervermerken u. einem Stempel von Heinrich Tränker; Innengelenke offen; Vorsätze fehlen; fast durchgehend gebräunt u. fleckig (tlw. auch etwas stärker); einige Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand; [1] Titel mit handschrftl. Vermerk u. Stempel von Robert Petroschka*, am Fußsteg mit Ausschnitt (kein Textverlust); schwacher u. sehr flauer Druck des Portraits; Index mit Kolophon nach der Vorrede angebunden; das gest. Wappen am Ende tlw. schwach u. verdruckt. [2] Zwei Taf. mit schwachem Druckbild; nach dem digitalisierten Expl. der Staatsbibliothek zu Berlin fehlen am Ende des Textes die schematische Tabelle "Tafel des Misteriums der Philosophen", das Register u. die Errata. (Mängel im Preis berücksichtigt). (*E. R. Petroschka, als Fr. "Joab" seit 1926 Mitglied von Tränkers pansophischer Loge u. wichtige Bezugsperson für ihn; vgl. Lechler I, S.512ff). - BEILIEGEND 2 Bll. in polnischer Sprache über die Herstellung von Heil-Ölen, mit einem fast blattgroßen Titelholzschnitt ("Jako oleyki spzazviac kuleczeniu. Napszod Rozany") - Eine Rarität; vgl. u.a. Zisska & Kistner, Auktion 32/II (1998), Lot 6648.

 

46.  V. L. H. R.: Das Universal vollkommen / oder Lapis Philosophorum, Vom anfang auff das allerkläreste und auch biß auff das aller glückseligste Ende. Beschrieben und an Tag geben von Dem Strengen / Edlen und Vesten / V. L. H. R. Erstausg. Franckfurt, Bey Johann Hofmann zufinden, 1619. 28 S., Kl.-8°, Interimskarton

VD17 23:291465U; Brüning 1310; nicht bei Ferguson, Duveen etc. - Deckel am Rand leicht angeknickt, mit Buntschrift-Beschriftung u. Stempel von Heinrich Tränker; Titel mit Stempel von Robert Petroschka**; papierbedingt leicht; intensive Buntstift-Anstreichungen mit kl. Marginalien (es stellt sich die Frage: Was wurde nicht unterstrichen?), sonst ein gutes Expl. - Selten.

 

47.  Villa Nova, Arnaldi de  [Arnold von Villanova]: Des weltberühmten und hocherfahrnen Philosophi und Medici Arnaldi de Villa Nova Chymische Schrifften. Darinnen begriffen I. Rosarius Philosophorum. II. Novum Lumen. III. Flos Florum. IV. Spiegel der Alchimie. V. Eine Epistel an den Neapolitanischen König [...] VI. Der Prophetin Marien, Moysis Schwester Practica. VII. Ein Buch von der Alchimie Geheimnissen, durch Calid den Sohn Jazichii zusammen getragen. VIII. Ein Buch des Philosophi Kallid Rachaidibi, von den dreyen Worten. IX. Ein Tractatlein Aristotelis von der Practica des Philosophischen Steins. X. Der Tractat, so der Weiber- Arbeit und der Kinder Spiel genennet wird. Allen Liebhabern der wahren Alchimie zu Gefallen aus dem Latein mit höchstem Fleiß in Teutscher Sprache übersetzet, Durch Johannem Hoppodamum [d.i. Johann Lange]. Wienn, Verlegts Johann Paul Krauß, Kayser- und Königl. Privilegirter Niederlags-Verwandter Buchhändler, 1748. 8 Bll.,   411 S., 2 Bll., Titel in rot/schwarz, 8°, Leder d. Zt.

Ferguson I,43; Rosenthal 882; Ferchl 13; Schmieder 150; Kopp II, 335; Brüning 4540: "Die dritte Sammelausgabe von zehn Werken Villaovas, in der Übersetzung des Hoppodami (laut Schmieder verbirgt sich hinter diesem Namen Johann Lange, der separate Titel vom ‘Spiegel der Alchimie’ zeigt die Initialen ‘J.L.M.C.’ für Lange), zuerst 1604, dann 1683, 1749 erschien eine Neuauflage. Jeder Traktat mit seperatem Titel, die Druckerangabe erscheint aber nur auf dem Haupttitel." - Arnaldus Villanovus (auch Arnold von Villa Nova, Villanova, eig. Arnoldo Bachuone; 1235/1240-1313) gilt als der bedeutendste Alchemist seiner Zeit. Er soll u.a. am päpstlichen Hof vor Bonifatius VII. alchemistische Experimente durchgeführt u. dabei goldene Stäbe hervorgebracht haben. Er bildete u.a. die Theorien Gebers weiter, gelangte aber wegen seiner Schriften wiederholt in Schwierigkeiten mit der Inquisition, so dass er sich später auf Raten des Papstes mehr der Medizin zuwandte u. Bonifatuis VII. mit Erfolg behandelte. Zum vermutl. Autor: Schmieder S.150; Kopp I,19ff. - Etwas bestossen u. beschabt; Vorsätze mit Vermerken; Titel mit kl. Signatur; tlw. gebräunt, fleckig u. mit Feuchtigkeitsrändern; gelegentliche Anstreichungen u. kl. Marginalien von alter Hand; zwei Randausrisse, einmal mit Textverlust der Randanmerkung; einige Seiten angeknickt, sonst gut.

 

48.  Villa Nova, Arnaldi de [Arnold von Villanova]: Chemische Schriften [Deckel]. Des Weitberühmten und Hocherfahrnen Philosophi und Medici Arnaldi de Villa Nova Chymische Schrifften / Darinnen begriffen I. Der Schatz aller Schätze. II. Der Philosophen Rosen-Garten. III. Das gröste Geheimnuß aller Geheimnüssen. IV. Spiegel der Chymischen Kunst. V. Die edle Practica der Prophetin Mariae, Moysis Schwester. VI. Das Buch Calidis, des Sohns Jahichii, von den Geheimnüssen der Alchimie. VII. Kallid Rachaidibi, von den 3. Worten. VIII. Aristotelis Tractätlein / von der Practic des Philosophischen Steins. IX. Ludus puerorum, das Kinder-Spiel und der Weiber-Arbeit : Allen Liebhabern der wahren Alchimie zu Gefallen aus dem Latein mit höchstem Fleiß in Teutscher Sprache übersetzet / Durch Johannem Hoppodamum. Faksimile der Ausg. bei Georg Wolff 1683. Stockholm, Verlag G. Wendelholm, 1973. 105 S. (im Original 350 S.), mit 4 Taf., 4° (325x230mm), O-Karton

Zur Originalausg. siehe Brüning 2531; zum vermutl. Autor: Schmieder S.150; Kopp I,19ff. - Je Seite sind 4 Seiten des Originaltextes faksimiliert; sauber zusammengefügt. - Ein gutes Expl.

 

49.  Wedel, Georg Wolffgang: Georg Wolffgang Wedels Einleitung zur Alchimie. Aus dem Lateinischen ins Teutsche übersetzet. [3. Ausg.]. Berlin, Bey Christoph Gottlieb Nicolai, 1724. 6 Bll., 100 S. mit Holzschnitt-Vignetten, Kl.-8°, Neues gemustertes Halbleinen

Brüning 3890; Nicht bei Ferguson u. Duveen. - Erschien zuerst 1705, dann 1706 u. vorliegend die 3. Ausgabe. - Georg Wolfgang (Wolffgang) Wedel (1645-1721), Mediziner, Leibarzt u. Alchemist. Trat im August 1667 die Stelle eines Landphysikus von Sachsen-Gotha an; in dieser Funktion erwarb er sich einiges Ansehen am sächsischen Hof von Weimar. 1673 ordentlicher Professor für Medizin an der Jenaer Salana u. ab 1679 Leibarzt von Johann Ernst II von Sachsen-Weimar. Am 15. August 1672 wurde er mit dem Beinamen "Hercules I." Mitglied der Leopoldina; noch vor Beginn des 18. Jh. Mitglied der Accademia dei Ricoverati in Padua u. 1706 Mitglied der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. 1717 kaiserlicher Rat von Karl VI. u. 1718 Hofrat von Sachsen-Weimar, sowie im gleichen Jahr kurfürstlich sächsischer Rat u. Leibarzt. Wedel war ein Verteidiger der Alchemie u. versuchte sich an der Rätsel-Inschrift "Aelia Laelia Crispis". Er schrieb auch pharmazeutische Werke u. war auch als Chemiehistoriker aktiv, z.B. an der Aufklärung der Biographie von Basilius Valentinus. - Durchgehend gebräunt u. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl.

 

50.  Weyer, Jost: Graf Wolfgang II. von Hohenlohe und die Alchemie. Alchemistische Studien in Schloß Weikersheim 1587-1610. Einzige Ausg. Sigmaringen, Jan Thorbecke Verlag, 1992. 516 S., mit zahlreichen Taf., Gr.-8°, O-Leinen mit O-Umschlag

(= Forschungen aus Württembergisch Franken. Bd. 39). - "Graf Wolfgang II. von Hohenlohe (1546-1610) war wie andere fürstliche Zeitgenossen ein Liebhaber der Alchemie. In Schloß Weikersheim, seiner Residenz, hatte er ein alchemistisches Laboratorium eingerichtet. Quellenmaterial hierzu, das im Hohenlohe-Zentralarchiv in Neuenstein aufbewahrt ist, vermittelt ein anschauliches Bild von der Alchemie an einem Fürstenhof der Renaissance. In dem Buch werden unter anderem folgende Themen behandelt: Bau eines neuen Laboratoriums, Anfertigung von chemischen Geräten, Kauf von Chemikalien, alchemistische Bücher in Wolfgangs Bibliothek, ein betrügerischer Goldmacher am Weikersheimer Hof, Korrespondenz mit Fürsten über alchemistische Fragen, Alkoholdestillation und Salpetersiederei in Weikersheim." (Verlagstext) - Interessant ist, dass sich im Bücherverzeichnis des Grafen auch zwei Titel von Leonhard Thurneisser zum Thurn (1531-1595/96?) befanden "Archidoxa" u. "Euporadelosis" mit der Anmerkung "hat mein gnediger Herr dem Andrea Bertholdt geschenckt" (S.223). Offensichtlich konnte er, wie die meisten seiner Zeitgenossen, sehr wenig mit den beiden Werken anfangen. - Ein sehr gutes, ungelesenes Expl.

 

51.  Zacharias, Dionysius [d.i. Dénis Zacaire]: Die Natürliche Philosophia, von Verwandelung der Metallen in Gold und Silber, durch das allerhöchste Geheimniß, welches genennet wird Der Lapis Philosophorum. Wie solchen der Weltberühmte Philosophus, Herr Dionysius Zacharias, der Rechten Doctor in Paris, würklich selbst gemachet, [...] aus dem Frantzösischen ins Deutsche übersetzet worden [durch Georg Forberger]. [2. dtsch. Ausg.]. Dreßden u. Leipzig, Zu finden bey Gottfried Leschen, 1724. 7 Bll., S. [17]-140, mit gest. Frontispiz (Mons philosophorum) [so kmpl.], Kl.-8°, Neues gemustertes Halbleinen

Brüning 3892; Ferguson II, 561 Anm.; Caillet 11569; Kopp I, 198 u. 224; Vgl. Duveen 631: "One of the very few alchemical books to which Brunet allows any commercial value" (zur franz. Ausg. 1612). - Die dtsch. EA war bereits 1609 erschienen; noch ohne das Gedicht "Mons philosophorum" nach der Vorrede. - Dénis Zacaire oder Zeccarie wurde 1510 in dem südfranz. Herzogtum Guienne (Guyenne) geboren. Ihm soll 1550 die Transmutation von Quecksilber zu Gold gelungen sein u. da er sich in Frankreich nicht sicher fühlte, begab er sich auf Reisen. 1556 wurde Zacaire in Köln von einem Gefährten ermordet, der mit dem Stein des Weisen u. seiner Witwe flüchtete. - Frontispiz angerändert, sonst gutes Expl.


 

Die anderen Sachgebiete in diesem Katalog:

Astrologie (52-82)

Freimaurer u.a. Geheimbünde (83-119)

Grenzwissenschaften (120-165)

Heilkunde u. Ernährung (166-199)

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