ARCHIV - Katalog 9 - Alchemie und alte Rosenkreuzer

Auf dieser Seite finden Sie die Angebots-Beschreibungen der Alchemiebücher aus unserem neunten Antiquariatskatalog.


1.        Abraham Eleazar, [Pseud.]: R. Abrahami Eleazaris Uraltes Chymisches Werk, Welches ehedessen von dem Autore Theils in Lateinischer und Arabischer, theils auch in Chaldäischer und Syrischer Sprache geschrieben, Nachmahls von einem Anonymo in unsere deutsche Mutter-Sprache übersetzet, Nun aber nebst zugehörigen Kupfern, Figuren, Gefässen, Oefen, einer kurzen Vorrede, nöthigen Registern Wie auch beygefügtem Schlüssel derer in selbigem vorkommenden fremden Wörter, Mit gewöhnlicher Approbation Zu Nutz und Gebrauch aller Liebhaber der edlen Hermetischen Philosophie, in II. Theilen Zum öffentlichen Druck befördert worden Durch Julium Gervasium Schwartzburgicum, P.M.& J.P.E. Erste Ausg. Erfurt, Augustinus Crusius, 1735. 15 Bll., 122 S., 7 Bll., 7 Bll., 87 S., 7 Bll., Titel in Rot/Schwarz gedruckt, mit gestoch. Frontispiz u. 15 weiteren Kupfertaf. (von J. E. Boeck aus Weimar), 48 Holzstiche (davon einer blattgroß) u. Vignetten, Kl.-8°, Leder d. Zt.  

Duveen 1f.; Ferguson I,3 (Anm.); Caillet 31 (Anm.); Ackermann IV/2 zur Ausg. 1760: "Von hervorragender Seltenheit."; Kopp II, 314-317: "[...] so selten kommt Abraham Eleazars Schrift vor, dass wenn sie in einem Antiquariats-Katalog aufgeführt ist, das Einem, der für derartige Bücher Interesse hat, auffällt, obgleich sich diese Schrift weder in Joh. Jac. Bauer [...] noch in Brunet [...] oder Graesse [...] verzeichnet findet." - Der zweite Teil mit separatem Titel: "Donum Dei Samuelis Baruch, des Juden Rabbi, Astrologi und Philosophi, gebohren aus dem Stamm Abrahams, isaacs, Jacobs und Judä, Welcher Erlernet das grosse Geheimniß des grossen Meisters Tubalkains aus dessen Tabell, gefunden Von Abrahamo Eliazare, dem Juden. I.N.U. CXI." - Von den Kupfern gehören 7 Taf. zum 1. Teil u. 8 Taf. zum 2. Teil. - Das Pseudonym des Verfassers blieb ungeklärt, nach Ferguson soll es der Hrsg. Julius Gervasius aus Schwarzburg sein, über den ebenfalls keine Angaben vorliegen. Rätselhaft bleiben auch die Illustrationen, sie sollen mit den Figuren der 1357 aufgefundenen Rindenhandschrift von Nicolas Flamel identisch sein. C.G. Jung bildet sie tlw. ab in "Psychologie und Alchemie" (Zürich 1944). - Einband berieben u. bestossen; Kanten tlw. beschabt; Deckel mit Kratzspur; oberes Kapital mit kl. Ausriss; tlw. längere Besitzervermerke u. Anmerkungen von alter Hand auf Innendeckeln u. Vorsätzen; Rückseite des Frontispiz’ mit Signaturstempel, der leicht durchschlägt; seltene u. schwache Marginalien mit Rötel- u. Bleistift; S. 99-100 mit Randausriss u. Verlust eines einzelnen Buchstabens, sonst ein gutes Expl.

 

2.        AdaMah Booz, [d.i. Adam Michael Birkholz]: Die sieben heiligen Grundsäulen der Ewigkeit und Zeit. In deutlichen Sinnbildern, zum Besten aller Weisheit Suchenden. Nebst dem Brunnen der Weisheit und Erkenntniß der Natur. Den Grundsätzen der wahren Alchemie. Und Vier merkwürdige Briefen eines Adepten [mutmaßl. Verf.: Antonius a Terra]. Herausgegeben von AdaMah Booz. Erstausg. Leipzig, bey Paul Gotthelf Kummer, 1783. 132 S., mit zwei Textholzschnitten, Kl.-8°, Späteres Halbleinen

Wolfstieg IV, 10753: "Selten"; Slg. du Prel 124; Caillet 1180 (gibt irrtümlich 142 S. an). - Über Adam Michael (auch Melchior) Birkholz (1746-1818), Freimaurer u. Arzt in Leipzig, siehe auch Ferguson I, S.108 u. Knopp II, S.222ff. - Es fehlt, wie fast immer, die große "Tabelle", weil sie gesondert geliefert wurde (sie ist auch Wolfstieg unbekannt); zu dieser wurde dem Leser auf S.7 empfohlen: "daß sie der Liebhaber zu seinem Gebrauche unter Glas in Rahmen fassen, und in seinem Oratorio u. Laboratorio aufhänge lasse." - Einband leicht bestossen; oberes Kapital mit kl. Ausriss; mit mehreren An- u. Unterstreichungen von alter Hand; hinteres Vorsatzblatt mit Anmerkungen, sonst ein gutes Expl.

 

3.        Chymisch-Unterirdischer Sonnen-Glantz; Das ist: Ausführlicher Unterricht, von dem Wahren Philosophisch-Chymischen Subjecto, und dessen natürlich- und nöthigen Hand-Arbeiten, den sogenannten Lapidem Philosophorum aus allen dreyen Reichen sonder Anstand, Schaden und Unkosten zu verfertigen [...] ans Licht gegeben, von einem der Warheit besitzend und liebenden Freunde, der sich verdeckt nennet, Christlich Fürsichtig Und Stille, ist des Authoris Ernster Wille. Einzige Ausg. Franckfurt u. Leipzig, 1728. 7 Bll. (mit gestoch. Frontispiz; Titel in Rot u. Schwarz), 424 S., 1 Bl. (Errata), 8°, Interims-Pappband d. Zt.

Ferguson I,159; Kopp II,390; nicht bei Duveen u. Schmieder. - Enthält: Chymisch-Unterirdischer Sonnen-Glantz (S.1-24); Die letzten Capitel de Occulta Philosophorum Chymia (S.24-42, in Versen); Von Natürlichen und übernatürlichen Dingen (S.43-151); Dicta Alani (S.152-168); Metallurgia (S.169-225); Das dritte und vierte Buch: Aus den wunderbahren Begebenheiten eines unbekannten Philosophi (S.226-333); Ein Dialogus vom Stein der Weisen (S.333-393); Aula Lucis, oder Das Hauß des Lichts (S.394-424). - Der anonyme Autor könnte Friedrich von Steinbergen sein, auch wenn diese Ansicht nicht von allen Historikern geteilt wird; vgl. Ferguson II,311 zu "Sabor" u. II,406f. - Einband etwas fleckig; Kapitale leicht beschabt; Titel mit Fleckspuren, sonst ein sauberes u. schönes Expl. Nach den Bibliographien ohne das mittlere Faltkupfer. - Zwischen 1998 u. 2012 wurde der Titel nur 2x auf Auktionen angeboten, ebenfalls mit fehlenden Faltkupfer. Selten.

 

4.        Flamel, Nikolaus: Chymische Schriften. Limitierte u. nummerierte Aufl. (Nr. 406/500), von der Verlegerin Hildegard Frietsch handsigniert. Sinzheim, AAGW Archiv für Altes und Geheimes Wissen H. Frietsch-Verlag, 1996. 259 S., 4 Bll., mit 1 Porträt u. 10 Abb. auf 5 Taf., 8°, Goldgepr. O-Seide im O-Schuber

Enthält zusätzlich: (1) Das wahrhafte Buch des gelehrten griechischen Abts Synesi, vom Stein der Weisen; (2) Schatz der Philosophie oder Original der verlangten Begierd; (3) Summarium Philosophicum; (4) Die grosse Erklärung des Steins der Weisen; (5) Schatz der Philosophie oder das bisanhero verlangte Original. - Die "Chymischen Werke" wurden im dem ersten Harry Potter Film von den Kindern in der gesperrten Geheimbibliothek gesucht u. auch gefunden. - Neuwertiges Expl. - Lose beiliegend ein seperates Kartonbooklet (3 gefaltete Doppelblätter mit 5 Taf.), das nochmals “für eine mögliche Colorierung” die Abbildungen des Werkes enthält.

 

5.        Geheime Figuren der Rosenkreuzer, aus dem 16. u. 17. Jahrhundert. Aus einem alten Mscpt. zum erstenmal ans Licht gestellt. Erstes u. zweites Heft. (Altona, J.D.A. Eckhardt 1785-1788). Nachdr. 1. Aufl. Berlin, Hermann Barsdorf, 1919. 57 S., mit zahlreichen Abb., 2° Groß-Folio (465x297mm), Schlichtes priv. Halbleder

Wolfstieg IV, 10750; Ackermann V/108; Zur Orig.-Ausg. vgl. Kloss 2661 u. Wolfstieg 42429. - Geheime Figuren der Rosenkreuzer, aus dem 16.ten und 17.ten Jahrhundert, Aus einem alten Manuskript zum erstenmal ans Licht gestellt oder Einfältig ABC Büchlein für junge Schüler so sich täglich fleissig üben in der Schule des Heiligen Geistes [...] von einem Bruder der Fraternitaet, Christi des Rosenkreuzes, zum erstenmal öffentlich bekannt gemacht, mit einigen Figuren von gleichem Inhalt vermehrt durch P.S. (S. 1-36). - 2. Heft: Ein güldener Tractat vom Philosophischen Steine. (S. 37-57). Altona, gedruckt und verlegt bei J. D. A. Eckardt, 1785-88. - Originalgetreuer photolitographischer Nachdruck mit 102 handkolorierten Figuren auf 36 großen Tafeln u. 4 Farbabb. im Text. Spätere und etwas verkleinerte Nachdrucke erschienen zuerst um 1970 beim H. Bauer Verlag, Freiburg. Weitere in immer schlechterer Druck- und Bindequalität folgten. - Seltenes, für Schüler konzipiertes Werk über das Wesen des Geheimordens der Rosenkreuzer, mit Abbildung u. Erläuterung der Geheimsymbole. Die beiden nur durch ihre Initialen genannten Autoren waren möglicherweise Angehörige des Rosenkreuzer-Ordens in der für ihre liberale Pressezensur bekannten Stadt Altona. Lt. Frick "eine der wichtigsten Veröffentlichungen der G.[old] u. R.[osen] C.[reuzer] [...] ganz im Stil der alchemistischen Literatur geschrieben [...] Für Nachfolgegesellschaften der Gold- und Rosenkreuzer in England und den USA wurden die ‘Geheimen Figuren’ zu einem wichtigen Standardwerk der modernen Rosenkreuzer." (Frick: Die Erleuchteten, S.361ff.). - Etwas bestossen u. berieben, sonst ein gutes Expl.

 

6.        Kortum, Karl Arnold: Karl Arnold Kortum, der Arzneiwiss. Doktor und Arzt in Bochum, verteidiget die Alchimie gegen die Einwürfe einiger neuen Schriftsteller besonders des Herrn Wieglebs. Erstausg. Duisburg, in der Helwingschen Universitäts-Buchhandlung, 1789. 2 Bll., 360 S., mit Schmuckvignetten, 8°, Halbleder der frühen 20er Jahre

Ferguson I,478; Caillet 5835; Kopp II,156-162 u. 291; Schmieder 596. - "Widersprüchlich muß zunächst Kortums Verteidigung der Alchemie erscheinen. Doch besaß er nie ein Laboratorium zu Experimenten. Der Berg- und Hüttenkundige hält unter dem Einfluß Georg Ernst Stahls nicht an dem alten Stein der Weisen fest und fordert die strenge Trennung von der Medizin, doch er bleibt von der Veredlung der Metalle überzeugt und sieht - fast prophetisch - eine neue materia prima im Steinkohlenteer" (Neue Deutsche Biographie). 1791 erschien im gleichen Verlag noch das 80seitige Supplement: "Noch ein paar Worte über Alchimie und Wiegleb [...]". Auch anerkannte Autoren wie Kopp u. Schmieder setzen sich in ihren später erschienenen Werken sehr kritisch mit Wieglebs Haltung auseinander. - Carl Arnold Kortum (1745-1824), Arzt, Schriftsteller u. Heimatforscher; am bekanntesten als Verfasser des 3teiligen Heldengedichts "Jobsiade". - Im Bund tlw. etwas knapp eingebunden; fast durchgehend gebräunt u. braunfleckig; ganz wenige kl. Anstreichungen mit Bleistift; Textblock unbeschnitten, sonst ein gutes Expl. - Seltene einzige Ausg.

 

7.        Kurtzahn, Ernst [Tristan]: Die Rosenkreuzer. 2. Aufl. Lorch (Württ.), Renatus-Verlag, 1926. 37 S., 1 Bl., 8°, O-Karton

"Alle Kenner der Sache werden mir beipflichten, daß man aus dieser kleinen Schrift Kurtzahns mehr über das wahre Wesen der Rosenkreuzer entnehmen kann, wie z.B. des ‘Rosenkreuzers’ von Dr. Rudolf Steiner." (Surya [d.i. Demeter Georgievitz-Weitzer] u. Sindbad [d.i. Friedrich Schwickert] in "Astrologie und Medizin"). - U.a. über: Herleitung des Namens Rosenkreuzer aus der Alchemie; Geschichte des Rosenkreuzerordens; Rosenkreuzer vor 1610; Nach 1610. - Leicht lichtrandig; sauberes u. gutes Expl.

 

8.        Lüdy, Dr.: Alchemistische und chemische Zeichen. Mit 30 Abbildungen und 128 Tafeln. Berlin, Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie, [1928]. 57 S., mit Textabb., u. 127 Taf., 4°, Illus. O-Karton

Die ersten 57 S. enthalten Text u. die 30 Abb., dann folgen die "Tafeln", eher Tabellen, die zahlreiche alchemistische (bzw. chemische) Zeichen u. deren Bedeutung angeben. "Die vorliegende Arbeit will die alchemistischen Zeichen des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit so zusammenstellen, daß der Pharmaziehistoriker beim Studium alter Schriften sich rasch über die Bedeutung der rätselhaften Zeichen, die ihm auf Schritt und Tritt begegnen, orientieren kann." (Vorwort). Der Texteil gibt eine (wissenschaftliche) Einführung zum Thema sowie ein Alphabetisches Register der in den Tafeln vorkommenden lateinischen Ausdrücke u. Erläuterungen zu denselben. - Einband geblichen u. leicht bestossen; beide Deckel innen mit Resten eines priv. Umschlages; das letzte Blatt mit kl. Fehlstelle (kein Textverlust); sonst u. gesamt ein gutes Expl.

 

9.        Maack, Dr. Ferdinand: Das Wesen der Alchemie. 3.-4. Aufl. Pfullingen (Württ.), Johannes Baum Verlag, [1920]. 39 S., 8°, O-Karton

(= Die Okkulte Welt 18). - Dr. med. Ferdinand Maack (1861-1930) erfand u.a. einen Handstrahlenanzeiger, in Hamburg gründete er 1923 eine Rosenkreuzer-Gesellschaft (siehe Miers). - Deckel mit kl. Fleckspur; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl.

 

10.      [Oetinger, Friedrich Christoph; Hrsg.]: Die Güldene Zeit oder Sammlung wichtiger Betrachtungen von etlichen Gelehrten zur Ermunterung in diesen bedenklichen Zeiten zusammengetragen. 3 Teile [kmpl.]. Frankfurt u. Leipzig, 1759-1761. 4 Bll., 200 S. / 216 S. / 204 S., 1 Bl., mit 3 Titelvignetten u. Buchschmuck, 8°, Halbpergament d. Zt. mit Rückenschild (alle zus. in einem Bd.)

Enthält neben theologischen u. philosophischen Schriften im dritten Stück: "Philadelphia oder brüderliche Liebe für die Liebhaber der Hermetischen Wissenschaft. Eine Schrift worinne die Grundsätze der Hermetischen Philosophie mit aller Aufrichtigkeit und auf das deutlichste entdeket werden von Irenaeus Philoctetes". Und: "Sendschreiben eines Adepten über das Geheimnis der grossen Kunst aus Gelegenheit derjenigen Lehren abgefaßt, die Aristaeus seinem Sohne, das philosophische Meisterstück betreffend, hinterlassen hat. Der Name des Verfassers ist in diesem lateinischen Anagramma enthalten: Dives Sicut Ardens, f. Sanctus Desiderius." - Friedrich Christoph Oetinger (1702-1782), lutherischer Theologe u. Anhänger des Pietismus. Er beschäftigte sich mit fast allen Wissenschaften u. schrieb weit über 100 Werke mit denen er viele Dichter u. Zeitgeister beeinflusste, wie: Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Georg Wilhelm Friedrich Hegel; Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Justinus Kerner u. Eduard Mörike. Zur Biografie Oetingers vgl. ADB 24 (1887), S. 538-541. - Leicht berieben u. angestaubt; tlw. etwas gebräunt u. braunfleckig; seltene kl. Anstreichungen, sonst ein sehr gutes Expl.

 

11.      Oetinger, Halophilus Irenäus [d.i. Friedrich Christoph]: Die Metaphysic in Connexion mit der Chemie, worinnen sowohl die wichtigste übersinnliche Betrachtungen der Philosophie und theologiae naturalis & revelatae, als auch ein clavis und Select aus Zimmermanns und Neumanns allgemeinen Grundsätzen der Chemie [...] abgehandelt werden, samt einer Dissertation De Digestione, ans Licht gegeben von Halophilo Irenäo Oetinger, [...]. Schw[äbisch] Hall, Gedruckt bey Johann Christoph Messerer, [1770]. 4 Bll., 634 S., 8 Bll., 8°, Pappband d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild

Caillet 8134; Kopp II,346; Nicht bei Ferguson. - Chemisch-hermetische Schrift des pietistischen Theologen mit zahlreichen alchemistischen Symbolen im Text (im Register dargestellt). - Enthält weiter: Dissertation De Digestione (in Latein); Die Metaphysic (Metaphysische oder übersinnliche Anmerkungen, Metaphysic-Psychologie, Gegensatz der Eulerischen u. unserer Music-Theorie, Von der Freyheit der Seele, Von der Natur u. Eigenschaft des Nervensafts, Metaphysic-Von der Cosmologie, Metaphysic-Von der Theologie u. dem Begrif von Gott, Specimen tentaminis metaphysicae scripturariae [in Latein], Psychologische Fragen über die Seele, Geist u. Leib des Menschen). - Der Titel befand sich auch in der Bibliothek von Wolfgang Amadeus Mozart (Siehe: Ulrich Konrad, Martin Staehelin (Hrsg.): allzeit ein buch. Die Bibliothek Wolfgang Amadeus Mozarts. Weinheim 1991, S. 73-75 (Ausstellungskatalog der Herzog August Bibliothek/Wolfenbüttel, Nr. 66 zum Thema "Mozart und Oetinger")). - Einband berieben u. bestossen; tlw. etwas gebräunt u. braunfleckig, sonst gutes Expl.

 

12.      Retschlag, Max, Baptist Wiedenmann, Ferdinand Maack u. a.: Moderne Alchemisten. Alchemie im 20. Jahrhundert. Sammlung alchemistischer Texte von Max Retschlag, Albert Hofmann, Baptist Wiedenmann, Dr. Ferdinand Maack, Unbekannter Alchemist. Limitierte u. nummerierte Aufl. (Nr. 276/500), von der Verlegerin Hildegard Frietsch handsigniert. Sinzheim, AAGW Archiv für Altes und Geheimes Wissen H. Frietsch-Verlag, 2000. 315 S., 2 Bll., 8°, O-Leinen in O-Schuber

Inhalt: Helmut Gebelein: Die Alchemie im 20. Jh. (Vorwort); Maack: Das Wesen der Alchemie; Retschlag: Von der Urmaterie zum Urkraft-Elixier; Wiedenmann: Alchimie und Lebenselixier; Unbekannt: Die höhere Medizin; Retschlag: Die Heilkunst der Geheimwissenschaft; Hofmann: Die spagyrische Kunst. - Ein neuwertiges Expl.

 

13.      Richardus Anglicus: I. Correctorium Alchymiae. Das ist: Reformierte Alchimy / oder Alchimeibesserung / und Straffung der Alchimistischen Mißbräuch: vom Alten und längsti-berümbten Medico / Richardo aus Engellandt beschrieben. - II. Rainmundi Lulli Apertorium, & Accuratio Vegetabilium. Von Eröffnung und Entdeckung wachsender Sachen, und des philosophischen Steyns [... ] - III. Des Königs Gebers auß Hispanien Secretum dessen sich die Venetianer hoch außthun [...]. 2. dtsch. Ausg. Zu Straßburg, B. Jobins seligen Erben, 1596. Titel in Rot u. Schwarz, 8 Bll., 151 num. Bll., Kl.-8°, Halbleder des 18. Jhs. mit Rückenvergoldung u. Rückenschild

Duveen 508; Caillet 9406; Ferguson II, 270 - Kompilation alchemistischer Texte. Auf den Bll. 81 bis 137 frühe dtsch. Übertragungen von alchemistischen Schriften des katalanischen Philosophen u. Theologen Ramon Llull (manchmal nur Lull, latinisiert Raimundus Lullus; 1232-1316): "Von kurtzer Eröffnung unnd Entdeckung der wachssenden Sachen"; "Von dem Lapide Philosophico"; "Tractat vom philosophischen Steyn". Der letzte Abschnitt enthält einen Text des arabischen Philosophen Geber. - Leicht bestossen u. etwas beschabt; Innendeckel mit ExLibris von Arno Klauder; Titel stark gebräunt u. mit kl. Randläsuren; viele Seiten tlw. stärker gebräunt u. braunfleckig; mehrere Unterstreichungen im Text; mit Wurmspuren in den Gelenken, sonst ein gutes Expl. mit fester Bindung.

 

14.      Schaefer, Heinrich Wilhelm: Die Alchemie. Ihr ägyptisch-griechischer Ursprung und ihre weitere historische Entwicklung. Erstausg. Flensburg, Gebr. Funke, 1887. 34 S., 4° (250x198mm), Heftstreifen

(= Königliches Gymnasium und Realgymnasium zu Flensburg. Jahresbericht 1887. Programm-Nr. 260). - U.a. über: Der ägyptische Thoth als Hermes Trismegistus; Die hermetischen Schriften u. die Entwicklung der Alchemie; Erste alchemistische Versuche u. Schriften; Älteste Anweisungen zur Goldmacherei; Die Alchemie bei den Arabern u. im Abendland; Die Jünger u. Irrlehrer chemischer Studien in Mitteleuropa; Ausbreitung der Alchemie in allen Volksschichten; Das Erlöschen der Trugbilder alchemistischer Phantastik. - Mit umfangreichen Fußnoten u. Literaturnachweisen. - Ausgebundenes Expl. mit schlichter Streifenheftung; Titel mit schwachem Stempel; anfangs an einer Ecke leicht angeknickt, sonst gut. - In der Originalausgabe selten.

 

15.      Schriften der Gold- und Rosenkreuzer. I. Buch: Das Geheimnis aller Geheimnisse. II. Buch: Starke Erweise aus den eigenen Schriften. III. Alchymistisches Bruchstück. Limitierte u. nummerierte Aufl. (Nr. 225/500), von der Verlegerin Hildegard Frietsch handsigniert. Sinzheim, AAGW Archiv für Altes und Geheimes Wissen H. Frietsch-Verlag, 1999. 257 S., 3 Bll., mit einigen Textabb., 8°, Goldgepr. O-Leinen im O-Schuber

Dr. Christopher McIntosh im Vorwort: „Die Rezepte, welche aus den hier abgedruckten Büchern hervorgehen, dürfen also keinesfalls als primitive oder fehlgeleitete Abart der Chemie angesehen werden. Die darin verborgenen Gedanken sind vielmehr Zeugen einer einheitlichen Weltsicht, die zum Teil auch noch heute erhalten geblieben ist.“ - Neusatz in moderner Typographie nach den Originalen. Enthält: (1) Geheimnis aller Geheimnisse ex Macrocosmo et Microcosmo, oder der güldene Begriff der geheimsten Geheimnisse der Rosen- und Gülden-Kreutzer mit ihren drey Steinen der Wunder. 1788. (2) Starke Erweise aus den eigenen Schriften des Hochheiligen Ordens Gold-und Rosenkreutzer für die Wahrheit, dass seine in Gott ruhende Väter von ewiger That- und Wirksamkeit sind. 1777. (3) Alchimistisches Bruchstück aus der Verlassenschaft eines verstorbenen Mitgliedes des Odens der Rosen- und Golden-Creutzer. 1788. - Ein beinahe neuwertiges Expl.

 

16.           [Siebmacher, Johann Ambrosius]: Wasserstein der Weisen, oder Chymisches Tractätlein, Darinn der Weg gezeiget, die Materia genennet, und der Process beschrieben wird, zu dem hohen Geheimniß der Universal-Tinctur zu kommen. Dabey auch zwey sehr nützliche andere Büchlein der Gleichförmigkeit und Concordantz wegen angehängt: I. Johann von Mesung. II. Via veritas, der einigen Wahrheit. Vormahlen durch Lucas Jennis ausgegeben; Nunmehro aber wiederum neu aufgelegt, und noch dabey gefüget zwey Responsa von dem F[rater] R[osae] C[rucis] so an etlichen ihro Zugethanen abgefertigt. Franckfurt u. Leipzig, auf Kosten guter Freunde, 1743. 197 S., mit gestochenem Frontispiz,   1 kl. Textholzschnitt (S.33) u. zwei Vignetten, Kl.-8°, Halbpergament d. Zt.

Ferguson II, S.384; Wolfstieg 42159; Kopp II, S.393. - Zu anderen Aufl. siehe Rosenthal 793 u. 794; Caillet 10185; Duveen 549; Ackermann IV/174. - Vorletzte Ausgabe des erstmals 1619 in Frankfurt bei Lucas Jennis erschienenen Werkes, das Jakob Böhme besonderst schätzte. Vgl. C.G. Jung, Psychologie u. Alchemie (3. Aufl. 1972, S.487). - Enthält: (1) Wasserstein der Weisen... (S.1-117). - (2) Johann von Mesung: "Beweiß der Natur..." (S.118-138). - (3) [Johann von Mesung]: "Gegenantwort des Alchymisten..." (S.138-154). - (4) Nicolai Flamelli: "Ein kurtzer Tractat, genannt Summarium philosophicum" (S.154-165). - (5) "Via Veritatis" (S.190-196). - (6) "Prima Responsio. Des F.R.C. an etliche ihnen zugethaen abgelassen" (S.190-196). - (7) "Secunda Responsio. des B2. des R.C." (S.196-197). Zu 6. u. 7. siehe Wolfstieg 42457 bzw. 42309. - Einband fleckig, berieben u. etwas bestossen; Seiten leicht gebräunt u. tlw. etwas fleckig; einige angeknickte Ecken, sonst ein gutes Expl.

 

17.           [Siebmacher, Johann Ambrosius]: Wasserstein der Weysen. Oder Chymisches Tractätlein / darinn der Weg gezeyget / die Materia genennet / vnd der Process beschrieben wird / zu dem hohen Geheymnüs der Universal-Tinctur zu kommen. Dabey auch zwey sehr nützliche andere Büchlein der Gleichförmigkeit vnd Concordantz wegen angehängt: Nehmlich / I.Johann von Mesung [Meung]. II.Via veritatis, der einigen Warheit. Vormahlen durch Lucas Jennis aussgeben. Nunmehro aber wiederumb new aufglägt / vnd noch dabey gefüget zwey Respons: von dem F[rater] R[osae] C[rucis] So an etlichen Ihro Zugethanen abgefertiget. [ANGEBUNDEN:] Nodus Sophicus enodatus. Das ist / Erleuterung etlicher vornehmen Philosophischen Schrifften vnd Tractaten vom Stein der Weisen / nach dem Lauff der Natur zusammen gewunden vnd verknüpffet / nunmehr aber in diesen letzten Zeiten / nach erschieuener Morgenröthe der Weißheit vnd eingetretenen Seculo Eliae Artistae den filiis Doctrinae Hermeticae zum besten auffgelöset vnd erkleret / Einen trewen Teutschen Philosophum vnd Liebhabern der Natur gemesen Chymischen Kunst vnd verborgenen Weißheit Gottes. In Franckfurt am Mäyn, Bey Christoff le Blon / [Coburg], Bey Friedrich Gruners seel. Erben zufinden, 1661, 1639. 206 S., mit gestochenem Frontispiz, 1 kl. Textholzschnitt (S.37) u. zwei Vignetten / 128 S., Kl.-8°, Neues Pergament

Zu 1: Ferguson II, S.384; Wolfstieg 42159; Caillet 10185. - Erschien erstmals 1619 in Frankfurt bei Lucas Jennis (vgl. Cimelia Rhodostaurotica 152; Rosenthal 793; Schmieder S.352; Kopp II, S.393). - Enthält: (1) Wasserstein der Weisen [...] (S.1-127). - (2) Johann von Mesung: Beweiß der Natur [...] (S.128-148). - (3) [Johann von Mesung]: Gegenantwort des Alchymisten [...] (S.148-164). - (4) Nicolai Flamelli: Ein kurtzer Tractat / genandt Summarium philosophicum (S.164-174). - (5) Via Veritatis (S.175-199). - (6) Prima Responsio. Deß F.R.C. an etliche ihnen zugethanen abgelassen (S.200-206). // Zu 2: Duveen S.432; Ferguson II, S.139 (Ausg. 1692); Caillet (Ausg. 1692, fälschlicherweise als 1662 angegeben). - Siebmacher durchgehend gebräunt u. tlw. etwas fleckig, ein professioneller hinterlegter Einriss (S.58); das angebundene Werk ebenfalls gebräunt, mit vielen kl. Bleistiftmarkierungen am Rand u. kl. sachkundige Marginalien; sonst ein gutes Expl.

 

18.      Silberer, Herbert: Probleme der Mystik und ihrer Symbolik. Erstausg. Wien u. Leipzig, Hugo Heller & Co., 1914. 283 S., mit Textabb., Gr.-8°, O-Karton

U.a. über: Traum- u. Märchendeutung; Alchemie; Hermetische Kunst; Rosenkreuzerei u. Freimaurerei; Inversion u. Wiedergeburt; Königliche Kunst. - Herbert Silberer (1882-1923) war ein Schüler von Sigmund Freud u. es ist durchaus möglich, dass C.G. Jungs "Entdeckung" der Archetypen u. des kollektiven Unbewussten gerade in Bezug auf die Alchemie von Silberers vorl. Buch deutlich inspiriert ist. - Einband etwas fleckig u. angeknickt; eine Ecke bestossen; Seiten etwas braunfleckig u. unbeschnitten, tlw. unaufgeschnitten, sonst ein gutes Expl.

 

19.      Wiegleb, Johann Christian: Historisch-kritische Untersuchung der Alchemie, oder der eingebildeten Goldmacherkunst; von ihrem Ursprunge sowohl als Fortgange, und was nun von ihr zu halten sey. Neue Ausg. Weimar, bey Hoffmanns Wittwe und Erben, 1793. 11 Bll., 437 S., 1 Bl., 8°, Pappband mit Rückenschild

Kopp I,234; Mellon 159; Duveen 620; Caillet 11429; Ferguson II,546; Schmieder S.592ff. - U.a. werden 35 Titel genannt, die zw. 1572 u. 1776, die Möglichkeiten der Goldmacherei ablehnten. Der Text ist durch Register erschlossen. - Johann Christian Wiegleb (1732-1800) Ratsherr, Apotheker u. Chemiker; als ein entschiedener Widersacher von Pseudowissenschaften, stellte er die Alchemie auf eine Stufe mit Hexerei, Teufelsbeschwörungen u. Geisterseherei (S.81). Im Gegensatz zu dem allgemein gelobten, vorliegenden Werk (siehe z.B. Caillet) macht Schmieder, der an die Transmutation glaubte, in seiner "Geschichte der Alchemie" einige sehr kritische Anmerkungen. - Einband bestossen u. beschabt; Vorsatz leicht fleckig u. mit Signatur; Titelrückseite gestempelt; wenige Anstreichungen mit Bleistift, sonst ein gutes, nur min. gebräuntes Expl.